Der Schwarze Schatten von Cognac ================================================================================ Kapitel 14: Das Geständnis -------------------------- Kapitel 14: Das Geständnis Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 14: Das Geständnis Den Weg nach Hause, zu Professor Agasa, bestritten sie nun endlich wieder gemeinsam. Während ihres Fußmarsches hatte Ai ein permanentes Lächeln auf den Lippen und konnte nicht aufhören mit dem Kätzchen in ihren Armen zu spielen. Sie konnte es immer noch nicht so recht fassen, dass ihr Shinichi einfach eine Katze geschenkt hatte. So etwas war ganz und gar untypisch für ihn, zumindest hatte sie das immer geglaubt. Shinichi hätte Ai noch gerne etwas länger schweigend zu gesehen, doch ihm brennte eine Frage auf der Zunge, welche er nun endlich loswerden wollte. „Sag mal Ai, hast du denn inzwischen, bei der Entwicklung eines Gegengifts einige Fortschritte erzielen können, wir haben schließlich jetzt schon einige Zeit lang, keine Tests mehr durchgeführt und der Professor hat mir erzählt, dass du ununterbrochen die letzten Tage im Labor gearbeitet hast.“ An ihrem plötzlichen Gesichtsausdruck konnte er deutlich erkennen, dass ihre Antwort höchstwahrscheinlich nicht positiv ausfallen würde. „Ich befürchte ich bin aktuell an einem Punkt angelangt, an dem ich unmöglich weiter komme. Ich versuche es so gut es geht, aber es fehlt mir einfach eine wichtige Komponente damit das Gegenmittel an Stabilität gewinnt.“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie ihren Leidensgenossen musterte, welcher sichtlich betrübt reagierte. „Wenn ich nur die vollständigen Daten vom Apoptoxin hätte, stünden unsere Chancen deutlich besser, doch leider haben wir zurzeit keine Möglichkeit an diese Daten zu gelangen. Dieses Fenster hat sich bereits schon vor langer Zeit für uns geschlossen.“ Die Nachricht zog Shinichis Laune tatsächlich deutlich runter und Ai tat es von Herzen leid, ihn nach einer so aufmerksamen Geste, eine solch schlechte Nachricht zu überbringen. Er hatte, wie gesagt, bereits geahnt, dass es um einen Fortschritt schlecht stehen würde, aber das die Lage so aussichtslos war und es nicht weiterging, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Versuche es trotzdem weiter.“, bat er das rotblonde Mädchen. „Dummkopf, natürlich mache ich weiter, dass schulde ich dir schließlich, hast du das etwa schon vergessen?“, versuchte sie sein Gedächtnis etwas auf die Sprünge zu helfen. „Und hast DU schon vergessen, dass ich dir schon hundertmal gesagt habe, dass du mir gar nichts schuldest und dass du aufhören sollst dir die Schuld dafür zu geben, dass ich geschrumpft wurde.“ Shinichi sah die kleine Wissenschaftlerin prüfend an. Diese schmunzelte nun, trotz der schlechten Lage. „Selbstverständlich nicht, aber ich weiß wie sehr du unbedingt wieder groß werden willst und ich sehe mich daher in der Pflicht, dass für dich möglich zu machen, da ich die einzige bin, die dazu in der Lage ist.“ „Und dafür bin ich dir dankbar, dass weißt du doch oder?“ Ai winkte jedoch ab. „Du musst mir nun wirklich nicht danken.“ Damit kamen sie beim Haus des Professors an. „Hey, danke noch mal für das großartige Geschenk. Ich habe mir schon immer eine Katze gewünscht musst du wissen, aber während meiner Zeit in der Organisation durfte ich nie eine halten, besonders nicht im Labor.“ Shinichi steckte seine Hände in die Hosentaschen. „Ich weiß.“, gab er lässig von sich. „Der Professor hatte etwas in der Art erwähnt.“, grinste er breit. Haibara riss gespielt entsetzt den Mund auf. „So ist das also." Dabei hob sie ihr Kätzchen in die Luft und sah in dessen putzige Knopfaugen. "Na dann hoffe ich mal, dass die Plaudertasche von Professor noch etwas Milch für dich im Kühlschrank hat.“, sprach Ai wie zu einem Baby. Shinichi sah ihr dabei zu. Er konnte sich vorstellen, dass trotz allem was Ai durchmachen musste, vor allem ohne Eltern aufzuwachsen, eine großartige Mutter abgeben würde. Sein Herz schlug wieder schneller und immer schneller, bis er glaubte, es würde einen Marathon in seiner Brust laufen. Er ballte die Fäuste und traf hier und jetzt eine Entscheidung. Er wollte es ihr sagen. „Ai warte, ich muss dir noch was gestehen. Du hattest Recht was unseren Streit betraf. Es ist etwas beim Juwelier vorgefallen und es betrifft tatsächlich auch dich. Ich wollte es dir anfangs einfach nicht sagen, weil ich nicht weiß, was das für Auswirkungen haben könnte. Wenn du heute Abend also etwas Zeit hast, würde ich gerne mit dir darüber reden. Sagen wir um sieben im Beika Park?“ Haibara sah ihn fragend an. „Wieso kannst du es mir nicht jetzt erzählen?“, wollte das rotblonde Mädchen von ihm wissen. Shinichi beharrte jedoch darauf, dass es bei sieben Uhr blieb. Seufzend gab Ai nach, war aber dennoch froh, dass er sich ihr doch noch öffnen wollte. „Na schön, ich schätze mal du hast was gut bei mir. Dann sehen wir uns nachher.“, damit verabschiedete sie sich und verschwand im Haus. Shinichi sah ihr noch nach bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Ja wir sehen uns.“, murmelte er zu sich selbst und machte sich anschließend ebenfalls auf den Weg nach Hause. Es war kurz vor sieben Uhr und Shinichi saß derweil bereits im Park auf einer Bank, weiter abseits vom Wegesrand und verfolgte, mit seinen Augen, die Leute, welche sich im Park aufhielten. Ein altes Ehepaar saß weiter weg ebenfalls auf einer Parkbank und genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen. Die Sonne kündigte nämlich bereits den Abend an und färbte die Wiesen und Bäume langsam orange. Ein jüngeres Paar ging Hand in Hand den Weg entlang und sah sich dabei verliebt an, wobei die Vögel in den Bäumen über Shinichi zu ihrem schönsten Gesang anstimmten. Der junge Detektiv atmete spürbar nervös aus. Er hatte den ganzen restlichen Tag darüber philosophiert, wie viel er Haibara nun wirklich preisgeben sollte. Zweifellos musste sie erfahren, dass seine Träume Realität werden könnten, Beweis dafür war die Kette. Doch sollte er ihr auch von Ihnen erzählen und was er für sie fühlte? Ließe sich das überhaupt verhindern, wenn er die Kette ansprechen würde? Wäre er überhaupt dazu in der Lage, es ihr zu beichten? In all der Zeit, in der er bisher geschrumpft war und auch die Zeit davor wusste er, dass er etwas für Ran empfand und war dennoch unfähig gewesen es ihr zu sagen. Wie sollte er also dieses Mal dazu im Stande sein, seine Gefühle zu offenbaren. Mit jeder verstrichenen Minute wuchsen seine Selbstzweifel. Doch war es dieses Mal etwas anderes als bei Ran. Anfangs dachte er, er fühlte bei Ai genau dasselbe wie bei Ran, doch inzwischen war ihm klar geworden, dass die Gefühle für Ai viel intensiver waren. Sie waren so stark, dass es ihm immer seltener gelang, über einen längeren Zeitraum hinweg, nicht an sie zu denken, vor allem nicht wegen seinem Traum, welcher ihn nicht mehr losließ. Es bestand hier immerhin die Möglichkeit, dass ihr Leben in Gefahr war und er könnte es sich niemals verzeihen, wenn es ihm nicht gelingen würde das zu verhindern. Selbst wenn er ihre Freundschaft mit dem preisgeben seines Geheimnisses riskiert. Ais Unversehrtheit und Wohlergehen war ihm wichtiger. Dieses Mädchen, welches sein bisher schwerster Fall war, so unergründlich und mysteriös. Shinichi legte seinen Kopf nach hinten über die Parkbank und starrte in den Himmel. Was hatte sich doch alles seit dem Wochenendausflug geändert. Niemals hätte er damit gerechnet, sich nun in einer Situation wie dieser zu befinden. Er war ein Meisterdetektiv, fähig den noch so kleinsten Hinweis zu entdecken und zu deuten, um den Fall schließlich zu lösen. Doch um seine wahren Gefühle für Ai zu entschlüsseln hat er so lange gebraucht. Dabei waren sie schon so lange dar, aber erst jetzt konnte er sie spüren. Es war jener schicksalhafte Tag gewesen, an dem Wermut versucht hatte Ai zu entführen und zu töten. Er selbst hat sich in große Gefahr gebracht und sich als seine Freundin ausgegeben, nur um sie keinesfalls in Gefahr zu bringen. Als sie dennoch am Ort des Geschehens auftauchte hatte er befürchtet sie für immer zu verlieren. Zum Glück ging alles recht glimpfig zu Ende, doch seitdem war es um ihn geschehen. Seine Gedanken wanderten zu Ran. Wie lange hat er sie angefleht auf ihn zu warten. Sie war so herzensgut und wartet bis heute noch auf seine Rückkehr, die nun vielleicht nie mehr kommen wird. Sie bedeutete ihm immer noch viel, jedoch wurde ihm langsam klar, dass es nicht die Art von Gefühlen waren, wie es bisher immer glaubte. Sie hatte was Besseres verdient als ihn. Wer war er denn? Jemand der nie da war und sie immer wieder aufs nächste Mal vertröstete. Sie verpasste noch ihr gesamtes Leben damit, auf ihn zu warten. Shinichi konnte es einfach nicht mehr ertragen, er wollte es einfach nicht länger. Ran hatte das Recht endlich glücklich zu werden und wenn das bedeutet, dass sie ihn loslassen muss, dann sollte es so sein. Dabei fiel ihm ein, dass er etwas Ähnliches bereits schon mal gedacht hatte. Damals als dieser eine Mann in der Detektei auftauchte um eine Uhr in seinem Haus zu finden, welche seiner verstorbenen Frau gehörte. Sie haben ihm dabei geholfen, doch anschließend hat sich herausgestellt, dass dieser mit einem ausgeklügelten Plan nur vorhatte seine Vermieterin zu ermorden. Es gelang ihm letztendlich den Fall mithilfe der Stimme des Professors zu lösen. Damals hatte er denselben Gedanken gehabt und hatte diesen sogar Ai mitgeteilt. Er konnte sich nur leider nicht mehr so genau an ihre Reaktion erinnern. Doch er hatte damals schon recht gehabt, war aber zu egoistisch gewesen und verlangte von Ran weiterhin zu warten, nur damit er glücklich mit ihr sein könnte und niemand sonst, doch was war mit IHREN Gefühlen. Er kam sich so schäbig vor. Er ballte seine Hände zu einer Faust und traf einen Entschluss. Er mochte Ran wirklich, sie war die Zeit über wie eine große Schwester für ihn geworden und er wollte nur das Beste für sie und die einzige Möglichkeit dies zu erreichen war, dass sie Shinichi vergessen müsste. Wie genau würde er sich noch überlegen müssen, aber nachdem was Ai ihm heute erzählte, würde er wahrscheinlich nie wieder der alte Shinichi sein und daher musste sie ihn vergessen und ihren Blick nach vorne richten, genau wie er und er sah seinen Weg klar und deutlich vor sich und am Ende dieses Weges wartete ein Mädchen auf ihn, welches so viel mit ihm gemeinsam hatte, wie kein anderer Mensch auf dieser Welt, Ai Haibara. Er sah sie so deutlich vor sich, dass er das Gefühl hatte sie förmlich greifen zu können. Zu seiner großen Überraschung konnte er das tatsächlich. „Was soll das denn?“, hörte er das rotblonde Mädchen leicht genervt sagen. Shinichi erschrak als ihm klar wurde, dass Ai tatsächlich über ihm stand und er seine Hand in ihrem Gesicht hatte, was sie, als alles andere als toll empfand. „Hai...Hai…HAIBARA.“ Mit knallrotem Kopf und nach Worte ringend sprang der Geschrumpfte hektisch von der Bank auf und entschuldigte sich für seine Aktion. Es gelang ihm irgendwie Ai davon zu überzeugen, dass er ganz vertieft in einen Fall war und er sie deshalb nicht wahrgenommen hat. Gar nicht mal so gelogen, dachte er sich. Haibara stemmte ihre Arme gegen ihre Hüfte. „Also, wenn du mit deinen Tagträumereien fertig bist, kannst du mir ja nun endlich erklären, was dich gestern so aus der Fassung gebracht hat?“, wollte die geschrumpfte Wissenschaftlerin nun von ihm wissen. Oh man, jetzt ist es soweit, wie und wo sollte er nur anfangen, grübelte Shinichi, während eine einzelne Schweißperle an seiner Stirn seitlich herunterlief. Er wollte schon aufgeben und ihr irgendeine Geschichte auftischen, doch sah er nun wieder dieses eine Bild vor seinem inneren Auge, das Bild indem die Gestalt den Abzug drückte und Ais Leben beendete. Schlagartig überkam ihm eine furchtbare Traurigkeit und er ließ seinen Kopf hängen. Haibara bemerkte sein Verhalten selbstverständlich, wodurch sie einen sanfteren und besorgten Ton anschlug. „Shinichi was beschäftigt dich, bitte erzähl es mir.“ Keine Antwort von seiner Seite. „Rede mit mir, was belastet dich so?“ Sie kam vorsichtig zwei Schritte auf ihn zu. Nun hob er seinen Blick und schaute ihr direkt in ihre grünblauen Augen. „Ai, ich… ich habe gestern etwas gesehen, was auch in meinem Traum vorgekommen ist. Du weißt schon, diesen Traum, von dem ich dir erzählt habe, Irrtum ausgeschlossen.“ Das rotblonde Mädchen versuchte seine Worte einzuordnen, während er fortfuhr. Lag sie mit ihrer Vermutung also doch richtig. „Nun plagt mich das ungute Gefühl, dass das alles eventuell doch kein Traum war. Allein der Gedanke… ich habe dir doch versprochen dich zu beschützen.“ Haibara dachte kurz über seine Worte nach. „Du sagtest du hast etwas gesehen. Du meinst als wir beim Juwelier waren? Was könntest du da gesehen haben, was auf deinen Traum schlussfolgert?“ Shinichi hatte damit gerechnet, dass diese Frage kommt, er sah aber keinen Weg und Grund mehr es länger geheim zu halten. „Es hatte nichts direkt mit DIESEM Traum zu tun.“, tastete er sich zögerlich vorwärts. „Was ich dir bisher noch nicht gesagt habe ist, dass ich bereits davor einen Traum gehabt hatte und in dem sah ich ebenfalls dich, aber du warst dein altes Ich, du warst Shiho. Du saßt in einem Restaurant und trugst ein rotes Kleid und diese Kette, welche du im Schaufenster so bewundert hast.“ Er machte eine kurze Pause. Ai war sehr überrascht und wirkte verwundert, hörte ihn aber aufmerksam zu. „Ich hatte mein altes Ich zurück?“ Shinichi nickte zur Bestätigung. „Ich habe keine Ahnung, warum du groß warst, vielleicht hast du den Prototypen genommen oder dir ist es gelungen das Gegenmittel fertigzustellen.“ „Wieso war ich in diesem Restaurant?“, fragte sie neugierig. Shinichi zögerte. Er hätte sagen können er wüsste es nicht, aber er nahm all seinen Mut zusammen. „Du warst dort mit mir. Ich hatte ebenfalls mein altes Ich zurück und wir… wir hatten eine Verabredung.“ Ai bekam daraufhin einen Rotschimmer. Mit dieser Antwort hätte sie nie im Leben gerechnet. Sie würde lügen, wenn sie behaupten würde, sie hätte solche Träume noch nie gehabt. Wie oft hat sie sich innerlich gewünscht, zusammen mit Shinichi auszugehen, wie oft hatte sie sich schon sowas ausgemalt, doch wurde sie immer wieder in die Realität zurückgeholt und nun hatte er selbst so einen Traum, von dem er ausging, dass er Wirklichkeit werden könnte. Sie hätte beinahe gelächelt, doch der Inhalt des anderen Traumes setzte ihrem kurzen Glücksgefühl ein jähes Ende. Würde dieser Traum, mit ihr als Shiho, Wirklichkeit werden, was spricht dann noch dagegen, dass es bei dem anderen Traum nicht genauso läuft. Sie würde entführt und erschossen werden. Außerdem schien Shinichi der Traum sichtlich unangenehm zu sein. Kein Wunder, was sollte er auch damit anfangen. Schließlich war sie nur eine gute Freundin für ihn, wie er selbst sagte. Ihr Blick verdunkelte sich. „Na siehst du? Du brauchst dir doch gar keine Sorgen zu machen. Dieser Traum ist doch der eindeutige Beweis dafür, dass nichts davon jemals Realität werden wird.“ Für sie war das alles fernab von allem Realistischen. Shinichi liebte Ran und hätte keinen Grund mit ihr auszugehen, warum auch, sie war das Monster, welches das Gift entwickelte, was sein Leben ruiniert hat und ihr würde es auch niemals gelingen ein dauerhaftes Gegenmittel herzustellen. Sie wollte sich abwenden, doch Shinichi ergriff ihre Hand. Mehr als überrascht drehte sie ihren Kopf in seine Richtung und sah ihm in seine entschlossenen funkelnden blauen Augen. „Sag sowas nicht, wie kommst du darauf, dass das niemals eintreten würde. Als ich dich dort an unserem Tisch sitzen sah, da schlug mein Herz plötzlich schneller und schneller. Du warst das bezauberndste Wesen, was ich je gesehen habe. Seitdem was an diesem Wochenende in der Höhle passiert ist, wusste ich das etwas zwischen uns anders war, als vorher und das schon seit längerer Zeit. Ich hatte ein vollkommen neues Gefühl in deiner Nähe. Anfangs war ich nicht in der Lage es zu deuten, aber mit der Zeit wurde es mir klar.“ „Was redest du denn da?“, sagte sie schon fast wütend und versuchte sich loszureißen, doch Shinichi hielt sie weiterhin fest. „Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, ich muss nur noch an dich denken und daran das ich dich verlieren könnte. Bei diesem Gedanken kann ich nicht atmen und es würde mich fertig machen, wenn ich ohne dich sein müsste.“ Sein Blick wurde immer durchdringender und er hatte bereits jegliche Furcht davor verloren, seine Gefühle zu offenbaren. „Du bedeutest mir etwas Ai. Ich empfinde viel mehr für dich als nur Freundschaft und ich war lang genug zu blind gewesen, um es zu erkennen und es ist mir egal ob du genauso fühlst oder ob diese Träume jetzt Realität werden oder nicht, ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Niemals.“ „Shinichi.“, es verschlug Ai die Sprache, wie wusste nicht was sie antworten sollte. Sie blickte auf seine Hand, welche ihre immer noch fest hielt. Als er das sah, löste er seinen Griff. Nun drehte sich Ai zur Seite, sie traute sich nicht noch länger in seine wunderschönen Augen zu schauen. Mit leiser und zögerlicher Stimme sagte sie schließlich: „Du machst da einen großen Fehler, du fühlst doch nicht wirklich etwas für mich. Ich habe dich damals nur gerettet, wie du mich auch schon so oft aus aussichtslosen Situationen gerettet hast. Du bist mir nur dankbar, mehr nicht. Zerstöre dein Leben nicht für mich, bitte tue das nicht Shinichi.“ Der letzte Teil klang mehr und mehr flehend. Der junge Detektiv betrachtete sie im Abendlicht. Ihre rotblonden Haare, welche mit den gleichfarbigen Sonnenstrahlen einen eleganten Tanz vollführten, ihr Sommerkleid, welches in der leichten Brise sanft hin und her wehte und ihre zarte leuchtende Haut. „Ai glaube mir, wenn… wenn ich dir sage, dass ich noch nie etwas so ernst gemeint habe in meinem Leben, wie meine letzten Worte zu dir und liebe nicht deine Taten und was du in der Höhle für mich getan hast, ich liebe DICH, als Person, deinen Charakter, deine kleinen Macken und wie viel wir gemeinsam haben was uns verbindet, einfach alles an dir.“ Erneut drehte sie sich zu ihm um, sie hatte Tränen in den Augen. Solche Worte hatte sie noch nie von ihm gehört, nicht einmal zu oder über Ran oder zu irgendeiner anderen Person. Er schien es wirklich ernst zu meinen. Ist das hier ein Traum? Ai wollte sich kneifen um aufzuwachen, doch ihr Körper gehorchte ihr schon lange nicht mehr. Mit unsicherer und wackeliger Stimme, spürbar bemüht ihre Tränen im Zaum zu halten, sagte sie: „Du bist ein Meister auf deinem Fachgebiet, der Sherlock Holmes der Neuzeit, du kannst jeden noch so schwierigen Fall lösen und dennoch hast du in all der Zeit nie entschlüsseln können, dass ich dich liebe, seit du mich das erste Mal vor den Männern in Schwarz, damals im Haido City Hotel, gerettet hast.“ Nun liefen ihr doch die Tränen über die Wange. „Ich liebe dich schon so lange, dass es mir wie ein ganzes Leben vorkommt.“, sie schluchzte und sank auf die Knie. „Ich habe es bisher immer geheim gehalten und tief in meinem Herzen vergraben, weil ich nicht wollte, dass es dir oder Ran irgendwie schadet. Ich wollte euch nicht im Weg stehen." Shinichi war sprachlos. Er kam sich blind vor, weil er seine Gefühle nicht deuten konnte, dabei war Ai bereits so lange in ihn verliebt und er hatte nie einen Verdacht geschöpft. Wie oft hatte er über Ran, seine erste Liebe, mit ihr geredet? Wie oft hat er sie mit Dingen konfrontiert, die ihr unangenehm gewesen sein mussten. Der Detektiv kniete sich hinunter zu seiner Freundin und drückte sie an sich. Ai schlang dabei ihre Arme um ihn und weinte und weinte und weinte, jedoch waren es keine Tränen der Trauer, sondern Tränen der Freude. Freude darüber, dass sie ihm alles gestanden hat, Freude darüber, dass seine Gefühle für sie echt waren und Freude darüber, dass sie in seinen Armen sein konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)