Der Schwarze Schatten von Cognac ================================================================================ Kapitel 11: Der große Plan -------------------------- Kapitel 11: Der große Plan Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 11: Der große Plan Auch der rote Wagen von Subaru Okiya verließ kurze Zeit später den Industriehafen. Er wurde durch ein Fernglas verfolgt, bis er hinter mehreren Gebäuden schließlich verschwand. Die Person hinter dem Fernglas, welche auf dem Dach eines der Hafengebäude stand, lächelte zufrieden. Als sich ein Handy meldete, nahm die Person den Anruf entgegen. „Was gibt es? Ach, du bist es Gin. Ja, es läuft alles genau so wie ich es geplant habe. Sie war dort gewesen, wie ich es vorausgesehen habe. Das Band zwischen ihr und ihrer Schwester ist unglaublich stark.“ Eine kurze Pause folgte, in der Gin zu sprechen schien. Die Person verzog das Gesicht. „Das lass gefälligst meine Sorge sein, ich habe meinen Plan und an diesen werde ich mich strikt halten. Es gibt einen Grund, wieso der Boss mich mit solchen Aufgaben beauftragt und zwar weil ich großen Wert auf Perfektion lege.“ Wieder wurde es kurz still. „Keine Sorge, in ein paar Tagen ist es soweit und die Welt kann sich von Sherry verabschieden. Bis dahin erwarte ich, dass ihr euren Teil erledigt habt. Also bis dann.“ Der Anruf wurde beendet. Wieder legte sich das zufriedene böse Lächeln auf das Gesicht der Person. „Es läuft wirklich alles wie am Schnürchen. Ich wollte die Verräterin und nun bekomme ich gleich alle drei auf einen Streich, Sherry, Kudo und Shuichi Akai.“ Auch Gin steckte sein Handy, nach dem Telefonat, zurück in seinen Mantel. „Aniki, was ist los?“, sprach ihn Wodka auf seinen nachdenklichen Blick an. Gin ging an seinen Partner vorbei, ohne ihn groß zu beachten. „Es ist nichts. Er hat bestätigt das Sherry am Hafen war, sie aber nicht geschnappt, sondern sie wieder ziehen lassen.“ Wodka war irritiert. „Aber, warum macht er das, wieso lässt er sich eine solche Chance entgehen.“ Gin gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Nicht unsere Sache. Ich habe ihn zwar das gleiche gefragt, aber er hält an seinen Plan fest und er ist schließlich kein Amateur.“ Er zog eine Zigarette aus seiner Schachtel und zündete sie sich an. Er nahm einen kräftigen Zug, bevor er weitersprach. „Und wir haben unseren Plan und nur ein enges Zeitfenster, also verschwende keinen Gedanken mehr an ihn, verstanden.“ Gins Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass das Thema fürs erste beendet war. Wodka nickte nur stumm. Anschließend gingen beide aus dem Raum, in dem sie das Gespräch geführt haben und fanden sich in einer großen Garage wieder. Neben dem Porsche von Gin, stand ebenfalls eine Dodge Viper, sowie eine Harley-Davidson. „Phase eins ist abgeschlossen.“, verkündigte Gin, während sich mehrere Augenpaare auf ihn richteten. „Chianti, gute Arbeit bei dem Bankleiter. Wer versucht der Polizei etwas über unsere Transaktionen zu stecken, hat sein Leben schnell verwirkt.“ Chianti gab ein fieses gehässiges Lachen von sich. „Das war eine meiner leichtesten Übungen. Nicht mehr als 300 Yards. Er hat seinen eigenen Totenschein ausgestellt, als er beschlossen hat, nicht länger unsere Aktionen für sich zu behalten.“ „Wir haben auch bereits einen neuen kooperativeren Kandidaten an der Strippe.“, grinste Wodka zufrieden. Während er sprach, trat eine weitere Person aus der Dunkelheit. Sie hatte langes hellblondes Haar und trug einen Motorradanzug. „Was ist mit deinem Liebling Gin? War sie dort, wie er es vorhergesehen hatte?“ Wermut konnte ihr verschlagenes Lächeln nicht verbergen, wollte es aber auch nicht. Sie wusste genau, wie Gin reagierte, wenn sie sie als Liebling von ihm bezeichnete. Er schenkte Wermut einen kalten seelenlosen Blick als Antwort. „Sherry war dort, aber wir haben uns jetzt um andere Dinge zu kümmern.“, sagte Gin giftig. „Vor allem du Wermut. Du und deine Verkleidungskünste werden benötigt. Ich will, dass du unserem Partner etwas unter die Arme greifst und mich genauestens informierst über alles was er tut, verstanden.“ Wermut musste amüsiert lachen. „Du traust ihm keinem Meter nicht wahr? Da scheint mir einer aber eifersüchtig zu sein. Nicht nur das er sich um Sherry kümmert, nein, auch weil er über dir steht, nachdem was damals vorgefallen ist.“ Gin zog blitzschnell seine Pistole und richtete sie auf Wermut. „Vielleicht solltest du deine Freude darüber ein wenig zügeln.“ Wodka, welcher neben ihm stand, schluckte nervös. Wermut schien in der Tat einen wunden Punkt getroffen zu haben. Sie versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen. „Nun reg dich nicht gleich künstlich auf, ich habe verstanden. Ich werde mich nachher auf den Weg zu ihm machen, der Boss wird das absegnen, keine Sorge.“ Ohne etwas zu sagen, ließ Gin seine Waffe wieder zurück in seinen Mantel gleiten. „Dann kann nun Phase zwei beginnen. Chianti und Korn, ihr kennt eure Aufgabe, macht euch auf den Weg.“ Beide gaben zu verstehen, dass sie verstanden haben. „Richtet unterwegs Kir aus, dass sie sich bereithalten soll.“ Wieder bestätigten die beiden, bevor sie in Chiantis Viper stiegen und davonfuhren. Erneut wanderte Gins tödlicher Blick zu Wermut. „Auch du solltest dich jetzt besser auf den Weg machen.“ Sie nickte nur, stieg auf ihr Motorrad und verließ ebenfalls die Garage. „Und was machen wir jetzt?“, fragte ihn Wodka, als die beiden alleine waren. Zum ersten Mal an diesem Tag lächelte Gin, aber es war ein Lächeln, fernab jeder menschlichen Emotion, teuflisch und eiskalt zugleich. „Wir gehen auf die Jagd.“ Am nächsten Morgen waren Shinichi und Ai wieder in der Schule, zur Freude ihrer drei kleinen Freunde. Nur Ayumis Laune war nicht auf ihrem Höhepunkt. Sie war am Tag zuvor nochmal zur Detektei gegangen um Conan zu besuchen, allerdings musste sie dort erfahren, dass er bereits früh am Morgen zu Ai gegangen sei. Daraufhin hat sie sich wieder traurig Richtung nach Hause gemacht. Sie hatte inzwischen keinen Zweifel mehr daran, dass da etwas zwischen den Beiden lief. Zuerst besucht Ai alleine Conan und nun auch umgekehrt. Die Angst davor, ihre Vermutung könnte sich bald bestätigen, betrübte sie sehr. Zwar wollte sie auch Gewissheit darüber haben, die beiden jedoch nicht direkt fragen. Sie hatte also vor selbstständig gegen die beiden zu ermitteln. Es war gerade Pause als die drei Detective Boys sich um Conan und Ai gesetzt hatten. „Also, wollen wir heute nach der Schule was zusammen unternehmen? Wie wäre es mit Fußball.“, fragte Mitsuhiko gut gelaunt und voller Tatendrang. „Ich war gestern Nachmittag nochmal beim gewesen Arzt, wie es mir geraten wurde. Er hatte gesagt, dass zwar alles in Ordnung sei, ich aber dennoch für eine Woche keinen sportlichen Aktivitäten nachgehen soll.“, entgegnete Shinichi. „Tut mir echt leid.“ „Ich passe ebenfalls.“, stimmte Haibara nüchtern zu, zum großen Enttäuschen von Mitsuhiko. „Ah, ich weiß, was haltet ihr dann davon, den neuen Comicladen zu besuchen, der vor einer Woche in der Nähe des Beika Parks eröffnet hat.“, kam Genta der Einfall. „Ja, der soll super sein, die haben auch die neue Ausgabe von Kamen Yaiba.“ Mitsuhiko klang nun wieder fröhlicher, bei der Idee seines Freundes. „Klar warum nicht, wird bestimmt lustig.“, gab Shinichi schließlich klein bei, da er wusste, dass die Kinder nicht nachlassen würden, bis sie sich auf etwas geeinigt hätten. „Und wie steht es mit dir Ai?“, wandte sich der Junge mit den Sommersprossen nun auch an das rotblonde Mädchen, welche gähnend die Hand vor ihrem Mund hielt. „Meinetwegen.“, war ihre kurze gleichgültige Antwort. Shinichi musterte sie und ging davon aus, dass sie wahrscheinlich wieder die ganze Nacht an dem Gegenmittel gearbeitet hat und deswegen mal wieder zu wenig Schlaf bekam. Nach der Schule ging es dann wie besprochen Richtung Beika Park. Ayumi war die ganze Zeit über ziemlich verschwiegen, was Shinichi selbstverständlich auffiel. „Hey Ayumi, alles klar bei dir?“, fragte er das kleine braunhaarige Mädchen. „Alles okay Conan, mach dir keine Sorgen. Ich hatte nur eine unruhige Nacht.“, versuchte sie seine Bedenken zu zerstreuen. Um ehrlich zu sein, war ihre Aussage nicht einmal gelogen. Sie hatte letzte Nacht andere Sorgen gehabt, da ihr die Sache mit Ai und Conan so sehr beschäftigte. Nanu, heute haben sie wohl alle schlecht geschlafen, dachte sich Shinichi und warf einen Blick zu Ai, welche neben ihm schon zum dritten Mal herzhaft gähnte. „Hey Ai, du solltest es nicht immer so übertreiben und die ganze Nacht durcharbeiten“, flüsterte er ihr zu. Sie nahm seinen gut gemeinten Rat wortlos zur Kenntnis und sah zu den drei Detective Boys, welche vor ihnen liefen. Ihr Blick haftete an Ayumi. Anschließend sah sie zu Shinichi. „Ist dir auch aufgefallen, dass sich Ayumi merkwürdig verhält?“, fragte sie ihn schließlich, jedoch so leise, dass nur er es hören konnte. Er nickte. „Ja, ich habe sie vorhin auch schon darauf angesprochen. Sie meinte sie sei ebenfalls müde.“ Ai zog eine Augenbraue hoch und sah sichtlich ungläubig aus. „Das bezweifle ich stark, ihr scheint etwas anderes Kopfzerbrechen zu bereiten.“ „Wie kommst du darauf?“, fragte Shinichi neugierig. Nun sah sie ihn mit einem Blick an, als würde er versuchen wollen, sie zu veräppeln. „Ich dachte du bist ein Meisterdetektiv, Kudo.“, stichelte sie ihn. Er mühte sich ein gequältes Grinsen ab. Sie stöhnte, um ihre gespielte Enttäuschung kund zu tun. „Ist doch ganz einfach. Wäre sie wirklich, wie ich, einfach nur müde, dann würde sie doch auch die ganze Zeit über gähnen müssen. Falls es dir aber nicht aufgefallen ist, sie hat heute den ganzen Tag über nicht einmal gegähnt und macht auch sonst nicht den Anschein, als hätte sie wenig geschlafen. Müde kann sie also nicht sein.“ „Dafür, dass du den ganzen Tag Schwierigkeiten hast die Augen aufzuhalten, bekommst du ziemlich viel mit.“, zog er nun über Ai her. Sie schmunzelte kurz. „Weibliche Intuition.“, entgegnete sie kühl. Nach einigen Minuten kamen sie schließlich am Comicladen an und schauten sich ausgiebig um. Während sich die drei Kinder sofort auf das Regal mit Kamen Yaiba stürzten, sahen Ai und Shinichi, eher weniger beeindruckt durch die Reihen mit den Comics. Es gab leider nichts, was dem jungen Detektiv interessierte. Mit seiner Suche nach dicken Krimiromanen, war er hier eindeutig an der falschen Adresse. Auch Ai war von dem Angebot nicht sonderlich angetan und griff daher an der Kasse zu einer Frauenzeitschrift und blätterte darin. Shinichi bemerkte dies. Auf dem Cover war ein Model, gekleidet in der neuesten Kollektion von Fusae Campbell. Er musste grinsen. Typisch Ai, dachte sich der Geschrumpfte. Sie hatte wirklich etwas für die erfolgreiche Designerin übrig. Sie war dementsprechend sehr modebewusst und immer gut gekleidet. Ai sah einfach immer toll aus, auch heute war ihr Outfit einfach wieder umwerfend. Shinichi verlor sich langsam in seiner Gedankenkette, wobei er weiterhin Haibara anstarrte. Sie sah von der Zeitschrift hoch und bemerkte den jungen Detektiv, wie er sie ansah. Ai dachte sich nichts weiter dabei und machte sich einen Spaß, indem sie ihm verspielt zuzwinkerte. Als Shinichi das registriert lief er, wie in letzter Zeit häufig, knallrot an und drehte sich peinlich berührt zur Seite. Haibara musste schmunzeln und widmete sich wieder ihrer Modezeitschrift. Der schwarzhaarige Junge hingegen, kam sich total dämlich vor. Er hat doch tatsächlich sich von Ai dabei erwischen lassen, wie er sie verträumt anstarrt, wie unangenehm. Als sich alle etwas ausgesucht hatten, beschloss er schließlich, sich selbst nichts zu kaufen. So bezahlten alle und verließen den Laden wieder. Während sie die Straße weiter entlangliefen, kamen sie an einen Juwelier vorbei. Ayumi, Mitsuhiko und Genta freuten sich über ihre neuen Kamen Yaiba Ausgaben und gingen an Diesen unbeeindruckt vorbei, doch Ais Interesse wurde von einem Objekt im Schaufenster geweckt, woraufhin sie abrupt stehenblieb. Shinichi bemerkte dies und blieb ebenfalls stehen. „Was ist? Hast du was gesehen, was dir gefällt?“ Ai sah zu ihm und deutete mit ihrem Zeigefinger auf ein Schmuckstück, welches in der Auslage, im Sonnenlicht glänzte. "Das ist so eine unglaublich schöne Kette. Sie ist jedoch ziemlich teuer und vielleicht nicht das richtige für ein Kind.“ Der junge Detektiv ging näher heran, um das Objekt besser betrachten zu können. Als er den Schmuck sah, blieb sein Herz fast stehen. Es war eine wunderschöne Kette aus Weißgold mit einem einzelnen rosa Edelstein verziert. Es handelte sich um dieselbe Kette, welche er in seinem Traum, der erwachsenen Shiho während ihres Dates geschenkt hatte. Der Anlass war ihr vermeintliches einmonatiges Jubiläum gewesen. Starr vor Schreck und mit weit geöffnetem Mund, hing Shinichi, mit beiden Händen gegen das Glas gedrückt, am Schaufenster und starrte die Kette an. Haibara fand sein Verhalten mehr als merkwürdig. Wie sollte sie auch was anderes denken, er hatte ihr schließlich nie von seinem ersten Traum erzählt. „Kudo? Ist alles okay?“, sie berührte ihn an der Schulter, wodurch er ruckartig zusammenfuhr. Etwas erschrocken über diese Reaktion, zog Ai ihre Hand wieder zurück und hielt sie sich vor die Brust. Shinichi befürchtete das Schlimmste. Was ist, wenn diese Kette ein Vorbote dafür ist, dass seine Träume keinesfalls nur Träume waren, sondern Vorsehungen und diese früher oder später tatsächlich eintreten werden. Das würde auch bedeuten, dass Ai entführt und erschossen wird. Die Detective Boys haben nun auch gemerkt, dass sie zwei ihrer Gruppe verloren haben und kamen zurück gelaufen. „Hey Leute, was macht ihr denn? Wieso seit ihr einfach stehengeblieben.“, wollte Mitsuhiko von den beiden Nachzüglern wissen. Shinichi ist inzwischen von dem Schaufenster zurückgetreten, reagierte aber nicht auf die Worte seines Freundes. „Edogawa?“, fragte nun Ai nochmals nach. „Äh was? Entschuldigt, ich war gerade mit meinen Gedanken ganz woanders.“ Haibara glaubte ihm kein Wort, sie hatte schließlich als Einzige, seinen entsetzten Blick gesehen, wollte es aber nicht vor den Kindern ansprechen und entschied sich, ihn später erneut damit zu konfrontieren. „Warum steht ihr überhaupt vor einem Juweliergeschäft? Willst du Ai etwa etwas Schönes schenken?“, scherzte Genta. Ayumi gefiel dieser Gedanke jedoch überhaupt nicht und schaute durch das Schaufenster, wo sie die Kette erblickte. Auch sie fand sie wunderschön, bezweifelte aber, bei einem Blick auf das Preisschild, dass Conan sich so etwas leisten könnte. Vielleicht war es tatsächlich seine Absicht gewesen, diese Kette Ai zu schenken und der Preis war sein Grund für sein Verhalten, da er enttäuscht war, dass er sie sich nicht leisten konnte. Ayumi fühlte sich langsam paranoid, konnte diese Gedanken aber einfach nicht abschütteln. Shinichi beachtete die Kommentare seiner Freunde nicht weiter und schaute hilfesuchend auf seine Uhr. „Oh nein, so spät ist es schon, da fällt mir ein, dass ich heute nicht zu spät nach Hause kommen wollte.“ Mit diesen Worten rannte er los und winkte den Vieren zum Abschied. „Wir sehen uns morgen in der Schule Leute.“ „Hey Conan warte.“, rief Ayumi ihm noch verzweifelt hinterher, aber er war bereits um die Ecke gebogen. Die Freunde sahen einander fragend an, beschlossen jedoch nach kurzer Zeit weiterzugehen. Es war nicht das erste Mal, dass Conan einfach irgendwo hinrannte ohne ihnen genau zu sagen wohin. Nur Ai sah ihm noch eine ganze Weile nachdenklich nach, bevor sie den anderen folgte, welche sich bereits wieder in Bewegung gesetzt hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)