Eine Studie in Postreichenbach von NightcoreZorro (Mystrade [BBC]) ================================================================================ Prolog: Mit einem Versprechen fing es an ---------------------------------------- "Taking your own life. Interesting expression, taking it from who? Once it's over it's not you who'll miss it. Your own death is something that happens to everybody else. Your life is not your own. Keep your hands off it." - SH   „Du hast es genossen.“ Mycroft atmete leise aus und beugte sich etwas über seinen Schreibtisch, seinen Gegenüber mit seinen Augen durchbohrend. „Nonsense. Hör endlich auf damit und nimm die Lage ernst, Herrgott noch eins.“ „Definitiv genossen. Warum sonst hast du dir einen Platz in der ersten Reihe ausgesucht?“ „Sherlock.“, mahnte er nun und verzog verärgert die Mundwinkel, als ihn die eisblauen Augen spöttisch anfunkelten. „Hat dir die Show gefallen?“ „Ich musste sicher gehen, dass alles ganz nach unserem Plan verläuft.“, erwiderte er etwas gefasster und überging gekonnt das ironische „Aber natürlich.“, welches Sherlock dazwischenwarf, ehe er fortfuhr. „Nimm es nicht auf die leichte Schulter, Sherlock.“ „Du beginnst doch nicht etwa, dir Sorgen zu machen?“ Der Ältere leierte mit den Augen und räusperte sich. „Moriartys Netz ist groß und du wirst es vollständig zerschlagen müssen, wenn du eine gewisse Sicherheit für dich und deine... Freunde garantieren willst.“ „Sprich es nicht so aus, nur weil du einsam bist.“ „Sherlock!“, echauffierte sich Mycroft nun. „Können wir uns bitte auf das Wesentliche konzentrieren? Du wirst regelmäßigen Kontakt zu mir aufnehmen, mich auf dem Laufenden halten. Wenn alles nach Plan verläuft, wirst du etwas mehr als zwei Jahre brauchen. Ich leite dich an und sage dir immer, wo du als nächstes hin musst. Verstanden?“ Sherlock lehnte sich nun auch etwas vor. „Meine Freunde sind auch Teil des Wesentlichen. Du wirst sie im Auge behalten, das fällt dir mit deiner stalkerhaften Ader doch sicher nicht schwer. Pass auf, dass ihnen nichts passiert, während ich verhindert bin. John neigt dazu, sich in Schwierigkeiten zu bringen, wenn ich nicht da bin.“ Zustimmend nickte er. „Meinetwegen, wenn es dir so am Herzen liegt.“ Erneut verzog Mycroft etwas das Gesicht. „Im Gegenzug wirst du deine Finger von Drogen jeglicher Art lassen. Für dieses Unterfangen brauchst du deine volle Konzentration. Nein, keine Widerrede!“, unterbrach er den Protest seines Bruders im Keim und erhob sich. „Nun, wo alles geklärt sein sollte... Ich begleite dich noch bis zum Wagen. Dieser wird dich zu einem privaten Flieger bringen, der dich unverzüglich nach Tschechien bringen wird. Dort wirst du anfangen...“ Mycroft verließ sein Büro und ging vor, dicht gefolgt von Sherlock, dem er noch die näheren Details bis zum Wagen erzählte, ehe er dabei zusah, wie der Jüngere einstieg. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen und er beobachtete, wie das Auto losfuhr. Als Mycroft wieder in sein Büro trat, verlor er seine steife Haltung. Seine Schultern sackten zusammen und er rutschte etwas in seinem Stuhl zusammen, sich mit den Fingern verzweifelt über das Gesicht wischend. Er vertraute seinem Bruder voll und ganz, aber er wollte gar nicht daran wagen zu denken, was mit ihm geschehen würde, wenn er aufflog... Ganz England glaubte, sein Bruder sei tot, von einigen, eingeweihten Menschen abgesehen. Und nur er selbst wusste, in was für eine Hölle er sich nun begeben würde. Der Sprung vom Dach war da die angenehmere Variante zu sterben. „Oh Sherlock.. bitte halte dich bedeckt..“, wisperte er. Denn zu wissen, was sein Bruder nun durchmachen würde, war schrecklicher, als einfach nur mit dessen Tod abzuschließen. Da war er sich sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)