Mein Servant und ich von DarkRapsody (Geschichten aus dem Alltag) ================================================================================ Kapitel 1: Die erste Katastrophe -------------------------------- “Sie verhalten sich ihrem Meister gegenüber äußerst loyal, lernen schnell Befehle auszuführen und freuen sich über jede Aufmerksamkeit ihres Masters.” Eine helle Frauenstimme spricht während auf dem Bildschirm ein flauschiger Hund schwanzwedelnd in die Kamera hechelt. “Das hier ist Lucy, sie hat in kürzester Zeit gelernt, einen Befehl auf Kommando auszuführen. Achten sie darauf, dass sie ihren Hund für jeden Erfolg verwöhnen aber das nicht übertreiben.” sagt sie und streichelt über den Kopf des Hundes. Irgendwie kommt diese ganze Dokumentation mir so vor, als ob man alles auf ihren Servant beziehen könnte. Stets an der Seite wenn gerufen wird und wenn er könnte würde er sicher mit dem Schwanz wedelnd vor ihr knien und sich den Kopf streicheln lassen. “Verdammt.” meine ich und schlägt sich an die Stirn. Das bin ich. Ritsuka, ein einfaches Mädchen mit langweiligen Äußeren und auch nichts speziellen an mir. In letzter Zeit sehe ich wirklich gern Dokumentationen über Tiere und heute ist es der Hund. Normalerweise Hüte ich mich, selbst meinen Servant einen Hund zu nennen. Aber… es ist nun einmal wahr. “Master, ich habe dir einen Tee gemacht!” sagt diese unverkennbare Stimme hinter meinem Rücken. Gestatten, mein Hund. Lancer Cu Chulainn, der einfach viel zu loyal ist. Wie Lucy in der Serie ist er schnell bei Fuß, hört auf jedes Kommando und freut sich auf jede Belohnung. Ich muss ein Lachen verkneifen. “Stell es dort ab.” meine ich und deute auf den Tisch vor mir. Cu scheint sich in letzter Zeit besonders viel Mühe zu geben, meine Gunst zu erlangen. “Wow, ich will Popcorn!” ruft jemand hinter mir und die Couch biegt sich ein wenig nach unten, als Kid Gil hinter mir auf der Lehne landet. “Mach dir selbst welches!” faucht Cu zurück und wirkt wirklich wie der Hund, der sein Revier verteidigt. Ich seufze und drehe mich um, nur um ein breit grinsendes Gesicht von einem kleinen Gil zu sehen. “Wo sind die anderen?” entgegne ich und reiche die Popcorn-Schüssel herüber. Glücklich greift er danach und verschwindet wieder hinter der Lehne. “Sie verteidigen sich aber genauso gut, lassen sie sich nicht von ihrem Aussehen täuschen. Wenn es um die Sicherheit ihres Anführers geht, sind sie besonders aufmerksam.” Ich spüre wie ich rot anlaufe und in Richtung Cu schaue, der gerade Zucker in die Tasse schüttet. “Ist was, Master?” Sein Grinsen ist unschuldig wie immer. “Ich frage mich nur, wie es wäre wenn du keinen engen Anzug tragen würdest. Zu dir passt was mit Hundeohren.” entgegne ich und nehme die Tasse entgegen. Cu wirkt ein wenig verwirrt. “Du weißt dass ich mein Caster - ich nicht leiden kann, da würde ich keinen Anzug tragen. Aber wenn es Hundeohren sein sollen, dann tue ich das!” antwortet er und richtet sich stolz auf. So ein verdammter Hund, das ist schon beinahe gruselig wie viele Parallelen bestehen! “Eine wunderbare Idee.” ertönt es auf einmal hinter der Couch. Gil sieht mit unschuldigen großen Augen über die Kante. Cu seufzt und stützt seine Arme theatralisch in die Hüfte. “Nun gut, dann her damit!” er klingt anscheinend ziemlich ernst. Kid Gil hinter meinem Rücken wirft die halbe Popcorn-Schüssel herunter als er sich neben mich schwingt. “Ich frage schnell Tamamo-Cat und du wirst sie dann immer anziehen!” meint Kid Gil mit einem fiesen, undurchsichtigen Grinsen. Meine Güte, das eskaliert ja schnell, denke ich mir. Aber bitte, wenn es ihnen Spaß macht sich gegenseitig zu ärgern und in dem Haus noch mehr Trouble zu veranstalten. Ich schalte den Fernseher aus und nehme einen großen Schluck Tee. Es ist still und Cu hat sich wohl aus dem Raum geschlichen, bevor Gil wieder zurück ist. Wenn man mit so vielen Servants und Master zusammen lebt und nicht mehr für den Gral kämpft, dann kann es noch chaotischer werden als du vielleicht glaubst. Ich stelle die leere Tasse beiseite und halte Ausschau nach Kid Gil. Was werden wohl die anderen sagen, wenn ich meinen eigenen Hund halte? Ich lache leise und gehe hinaus auf dem Flur. Einige schaffen es einfach immer noch nicht, ihre Schuhe ordentlich in das Regal zu stellen. Sofort kommt da mein Ordnungssinn hoch, doch ich halte mich zurück und ignoriere das Chaos. Auf den oberen Stufen der Treppe höre ich ein gut erkennbares Lachen. “Das ist wirklich echt verrückt!” höre ich zwischen zwei Lachern. Oben an der Treppe posiert Cu mit seltsamen Hundeohren auf seinem Kopf und Rin steht neben ihm, sie hält sich vor lachen den Bauch. “Vielen Dank Ritsuka, du hast mir wirklich den Tag versüßt.” meint sie zu mir und ich zucke mit den Schultern. “Warte mal bis die anderen das sehen” Kid Gil kommt hinter Rin´s Rücken her und grinst breit. Naja, so war es. Der Tag an dem ich einen Hund hatte und er als Zeichen solches mit Hundeohren trug. Als mich andere fragten, ob sie auch ein Accessoire bekommen, habe ich den Kopf geschüttelt und gelächelt. Es gibt nur einen Hund in diesem Haus. Kapitel 2: Deine Waffe bestimmt nicht deine Klasse! --------------------------------------------------- In gewohnter lässiger Haltung und verschränkten Armen sitzt Emiya in einem Sessel in Rin´s Zimmer. Sie wühlt gerade im Schrank herum und hat uns den Rücken zugekehrt, als ich eintrete. Vorsichtig stelle ich das Tablett ab und räuspere mich. “Ich habe Milch mit Honig mitgebracht, so wie immer.” Emiya öffnet ein Auge, betont lässig. Ich weiß natürlich, dass er das mit Absicht tut. “Vielen Dank, ich habs gleich.” meint Rin mit ihrem Kopf zwischen den Kleidungsstücken im Schrank. Sie ist wirklich altbacken, trägt so viel rot und schwarz und scheint sich nicht immer um neue Sachen zu kümmern. “Wir hatten gerade eine wirklich interessante Diskussion und ich will von dir wissen, was du davon hältst.” Rin wirft mit diesen Worten einen langen Pullover aus dem Schrank und schließt die Türen. Ich nicke nur bestätigend und warte darauf,was kommt. “Emiya ist der Meinung, dass er ein Archer ist, obwohl ich nicht nachvollziehen kann, wieso er einer ist!” ihre Stimme wird ein wenig schrill. “Ehm, das ist doch verrückt.” entgegne ich. “Er hat doch einen Bogen, aber das heißt ja nicht dass er automatisch keiner ist.” Darauf entgegnet Rin: “aber er kämpft mit Dolchen! Er sollte eher mein Saber sein.” und verschränkt die Arme demonstrativ. “Das ist eine bescheuerte Diskussion, lassen wir sowas besser sein.” meine ich und Emiya nickt mir zustimmend zu. Rin seufzt und setzt sich. “Tut mir Leid, aber wieso sollte ein Archer mit Dolchen kämpfen? Vielleicht ist der Satan!” Kalter Blick von Emiya. Ich entgegne mit: “Und was meinst du ist mit anderen Klassen? Ein Rider hat nicht automatisch ein Reittier oder Gefährt als Hauptwaffe sondern etwas anders.” Damit musste ich an Queen Medb denken, die ernsthaft Leute mit einer Peitsche verprügelt. Aber jedem das seine. “Du hast recht, aber wer denkt sich sowas aus? Alle Saber haben Schwerter und die Lancer eine Lanze! Nur mein Servant denkt sich aus der Reihe zu tanzen.” Ich muss darüber einfach nur lachen. “Sei doch froh, dass er zu dir gekommen ist. Aber wenn du willst, können wir die Unterhaltung auch mit den anderen weiterführen.” “Bloß nicht.” grummelt Emiya vom Sessel her. Ich hebe den Pullover auf und reiche ihn Rin. “Sieh dir Gilgamesh an, er benutzt nie einen richtigen Bogen sondern schießt die Waffen einfach nur. Das ist doch das gleiche.” Das braunhaarige Mädchen seufzt noch einmal theatralisch. “Aber bei ihm merkt man wenigstens dass er so ist. Illiya hat einen mächtigen Muskelkerl, dem man sofort ansieht dass er ein Berserker ist!” Darauf hin steht Archer aus seinem Sessel auf und sieht ein wenig unbegeistert aus. “Willst du wirklich diese Unterhaltung so weiter führen?” er klingt gereizt. Rin lockert sich ein wenig und setzt sich auf das Bett. “Tut mir Leid, aber wir sollten wirklich Schilde für jeden einführen.” “Wir kategorisieren doch niemanden nach Klasse!” rufe ich sofort dazwischen. Das ist echt empörend. “Du bist so verdammt stur.” entgegne ich und deute auf die Milch. “Trink das und schlafe noch mal einen Tag darüber, was du willst.” Ich stehe auf und mache mich zur Tür. Darauf drehe ich mich noch einmal um. “Die Waffe macht nicht automatisch die Klasse aus, auch das was du daraus machst.” Ich grinse über meine eigene schöne Ansprache und mache einen eleganten Abgang. Vor der Tür lehne ich mich kurz an die Wand. Es wohnen auch anstrengende Leute hier die einfach nie wissen was sie wollen. Oder anders herum, sie wollen nur das eine. So wie Rin auf ihr Saber besteht. Ja, das ist so anstrengend wie es klingt. Den Tag darauf haben sich alle in meiner Küche versammelt, die heute zu Besuch sind. Rin steht mitten drin und hat sich auf die Küchentheke gestellt. Ihr Blick ist ernst und die Stimme laut. “Wie ich gestern lernen durfte von Ritsuka, werde ich euch nicht mehr bei eurer Klasse nennen, denn..” sie macht eine theatralische Pause bevor sie weiter redet, “muss ich euch nicht nach der Waffe beurteilen, die nicht die Klasse bestimmt!” neben ihr schlägt Emiya sich auf die Stirn. Die Anwesenden sehen ein wenig verwirrt aus, und gehen einfach wieder nach dem Rin nichts mehr sagt. “Musste das sein?” frage ich Rin und sehe zu ihr auf während ich ihr helfe, von der Theke zu steigen. “Nein, eigentlich nicht.” entgegnet sie und zuckt mit den Schulter. “Aber was raus ist raus.” Ich schüttele den Kopf und denke mir meinen Teil. Das ist der Tag, an dem auch Rin klar wurde, dass eine Waffe nicht die Klasse des Servants ausmachen muss. Wenn das auch einfach verrückt ist. Kapitel 3: Ich glaube nicht, dass das funktioniert -------------------------------------------------- Gerade spiele ich auf meiner Spielkonsole und versuche angestrengt, den Gegner zu besiegen ohne selbst draufzugehen. Mir schmerzen schon die Finger, aber ich gebe nicht auf. Hinter mir höre ich wieder diese bekannte schrille Stimme von Kid Gil, gleich dahinter diese seltsame überwältigende Präsenz von seinem Alten Ego. Kid Gil ist ziemlich nahe neben meinem Gesicht von einem auf dem anderen Mal. Schnell pausiere ich das Spiel und drehe mich langsam um. “Was gibt es heute?” frage ich höflich und sehe die beiden abwechselnd an. “Mongrel, ich habe hier etwas im Magazin gelesen und möchte das ansehen.” er hält mir ein Magazin hin, eine Seite aufgeschlagen. Heute trägt er wenigstens etwas...geschmackvolles. Manchmal weiß ich echt nicht, wieso er sich nie der Zeit passend kleiden kann. Vielleicht trägt er einfach nur gern super seltsame Sachen wie Schlangenhosen. Auf der Seite wird von einem Actionfilm gepriesen. Er ist anscheinend neu herausgekommen. “Da darf Kid Gil aber nicht mit, das ist dir klar oder?” seh ich den kleinen an und wuschele ihm durch die Haare. Gil hinter ihm, sieht ein wenig getreten aus als ob er auch durchgewuschelt werden will. Diese Hefte sind echt nichts für ihn, da kommt er immer wieder auf seltsame Ideen. “Was er erlebt, erlebe ich doch auch mal in Zukunft. Du kannst Caster Gilgamesh mitnehmen.” meint der kleine neben mir und wirft sich auf die Couch. “Lieber lasse ich das, ihr seht euch zu ähnlich.” Nun gut, ich mache die Ausnahme und nehme den erwachsenen Gilgamesh mit. Auf alle Wünsche einzugehen kann manchmal wirklich schwierig sein. Ich lege meine Konsole beiseite und suche mir meine Sachen zusammen. Gilgamesh hat ein seltsam breites Grinsen auf dem Gesicht, aber eher ein süßes als gruseliges wie sonst. “Ich will auch mit!” mit einem fröhlichen Hüpfer kommt ein pinkhaariger Kerl um die Ecke. Dass er eine allgemein bekannte Trap ist, das habe ich leider auch lernen müssen. Astolfo stemmt die Arme in die Hüfte und breitet sich im Türrahmen aus. “Nein, du kannst mit denen kleinen mal rausgehen, du weißt ja wie schrecklich eifersüchtig Gil sein kann.” flüstere ich ihm im Vorbeigehen zu. Er zuckt mit den Schultern und springt in seinen weißen Kniestrümpfen wieder die Treppe nach oben hinauf. In meiner Tasche habe ich mein übliches Überlebenskit. Wenn man mit so vielen Servants und gelegentlich ihrem Master unter einem Dach leben muss, kann es schon mal hin und wieder hitzig zugehen. “Es kann losgehen!” rufe ich hinter mir in das Wohnzimmer. Gilgamesh scheint immer diesen seltsamen goldenen Schimmer um sich zu haben, eine Aura mit der man einfach weiß dass er es ist. “Ma´am, wollt ihr meine Hand nehmen?” verblüfft sehe ich auf seine ausgestreckte Hand. “Warum bist du gerade so freundlich?” entgegne ich ihm und ergreife sie. Menschlich warm und so schön, so eine schöne Hautfarbe...ich schlucke und lasse mich nach draußen ziehen. Zum lokalen Kino ist es nicht so weit, also gehen wir zusammen zu Fuß dort hin. Das ist alles ja eher ein Date und nicht ein normales Ausgehen unter Servant und Master. Der plötzliche Charakterwechsel ist auch irgendwie seltsam ungewohnt. Ich schüttele den Kopf als ob ich damit die Gedanken vertreiben könnte. Er ist auf jeden Fall gewillt, sich ein wenig der Menschenwelt anzupassen und Respekt vor seinem Master zu zeigen. Vielleicht hat der Umgang mit den anderen ihm ein wenig geholfen, Manieren zu lernen. Vor dem Kino ist eine relativ kurze schlange, aber es ist trotzdem einiges los. Gil sucht den Film aus und ich sehe ihn mir mit ihm an, auch wenn es am Ende mehr um Explosionen und Totschlag geht als in einem heiligen Gralkrieg. Glücklich sieht er auf das Ticket, aber als bemerkt dass ich ihn von der Seite beobachte richtet er seine Miene wieder und sieht recht gleichgültig aus. Saber Alter meinte einst, dass man immer eine Autoritätsperson für ihn spielen soll. Dann würde er wie ein kleiner Welpe ihr hinterher laufen. Bei ihrer Persönlichkeit ist es aber irgendwie klar, dass jeder sofort Ehrfurcht lernt. “Wir sitzen nebeneinander.” Gilgamesh wedelt mit den Tickets vor meiner Nase herum. Ich reagiere mit “Dann sag mir wo wir sitzen.” und versuche die Zahlen zu erkennen. “Das mache ich, ich will schließlich den Film sehen!” “Bist du zehn oder was?” schieße ich hervor und verschränke meine Arme. Er seufzt und reicht mir mein Ticket. Anscheinend funktioniert das doch. Erschöpft reiche ich mein Ticket dem Angestellten. Es ist wirklich anstrengend genug, sich um Gilgamesh persönlich zu kümmern. Viel zu anstrengend. Erleichtert lasse ich mich auf die Sitze fallen und lehne mich zurück. So weiche Sessel würde ich auch gern für daheim haben, aber ich muss schließlich die Versorgung und unsere Reisen bezahlen. Ausnahmsweise kann Chaldea auch mal etwas anderes als nur Unterkünfte anbieten. Bis es wieder eine Zeitreise gibt durfte ich mir meine Zeit aussuchen und verbringe hier in einer Unterkunft meine Zeit mit ausgewählten Servants und manchmal eben auch anderen Master. Es ist entspannend mal nicht aus dem Fenster zu sehen und nichts als Schnee zu sehen, sondern auch mal Fuyuki bevor es total zerstört wird im Gralkrieg. Aber dadurch bekomme ich einige interessante Persönlichkeiten zu Gesicht, also passt es eigentlich. Normales Leben für einen etwas anstrengenden Zeitreise-Job. Die Lichter gehen aus und sofort nimmt Gilgamesh meine Hand. Seine roten Augen leuchten im Dunklen aufgeregt. Beinahe ist es, als ob Kid Gil vor mir sitzt. “Ich habe ewig darauf gewartet wie es ist, in ein Kino der Mongrel zu gehen!” Ich nicke verständnisvoll. “Aber du musst ja nicht die ganze Zeit meine Hand festhalten, oder?” Gilgamesh sieht ein wenig getreten aus, dann kommt wieder sein arroganter Blick hervor. “Ach, du bist in der Anwesenheit deines großartigen Königs, mit mehr Schätzen im Besitz als du glaubst? Und du wagst es, meine Bitte abzuschlagen?” Er sieht ernsthaft so aus, als ob er gleich sein Noble Phantasm zündet und mir eine Axt ins Gesicht schlagen wollen würde. Ich seufze. “Beruhige dich, es ist alles gut. Du darfst mit mir alles machen aber nicht mir deine Schätze reindrücken oder mich so anmeckern. Vergiss nicht, du bist mein Servant.” Das sitzt, Gilgamesh lockert ein wenig den Griff. Der Film geht endlich los und ich bin mehr gestresst als eine Runde reisen mit Chaldea. Eine Runde baden heute Abend in Neros heißen Bädern täte sicher mal gut. Oder sich von Nightingale anbrüllen lassen ist ungefähr genauso erfrischend nur mit einer anderen Wirkung. Der Film läuft und neben mir springt Gilgamesh manchmal halb aus dem Sitz vor Freude. Er zügelt kaum seinen Ausdruck vor Freude über die fantastischen Kämpfe und Explosionen. Dann als der Film fertig ist, geht er mit verschränkten Armen heraus und tut so, als ob er wie immer total lässig und kühl wäre. Aber ich bin mir sicher, innerlich ist er gerade mega freudig über den Film. Ich lehne mich ein wenig zurück und lese die Schilder an der Leinwand. “Es war gut nicht wahr?” Gilgamesh streicht sich durch die hellen Haare und grinst breit. Darauf antwortet er langsam: “Ich bin überrascht, dass ihr Mongrel das so gut könnt. Filme machen, die tatsächlich schön anzusehen sind und spannende Action vereinen.” Zufrieden lächele ich vor mich hin. In letzter Zeit ist alles ein wenig auf einem Haufen anstrengend, also schließe ich kurz meine Augen. “Wir können gleich weiter gehen. Ich brauche nur auch mal meine “Dein Master braucht eine Pause” Zeit.” entgegne ich und atme tief ein und aus. “Soll ich dir helfen? Ich habe im Handbuch gelesen und von Kuro erklärt bekommen, was ich tun soll!” ich sehe ihn ein wenig geschockt an. “Was hat dich denn getreten, dass du auf einmal so vorsichtig bist?” Gilgamesh lacht seine arrogante Lache und nimmt mich einfach auf den Arm. Was soll das? Was Kuro ihm sagt kann niemals gut sein, da muss ich mir nur Illiyas Erzählungen anhören. Wir laufen ein paar Meter die Straße herunter zu unserer Unterkunft, nur lässt er mich mitten auf dem Gehweg hinunter um wieder total seltsam arrogant auf mich herab zu sehen. Das ist ein wenig beängstigend. “Du brauchst wieder Mana, nicht wahr? Ich habe genau mich auf die Situation vorbereitet!” Ich möchte mein Kommandoseal nicht verwenden um mir ein neues geben zu lassen. Das ist einfach nur seltsam als er mir immer näher kommt. Gilgamesh seine roten Augen scheinen ein wenig gierig, als ob er einen neuen Schatz in seinem Blick hat, Die hellblonden Haare hängen ein wenig wild in sein Gesicht und das Lächeln ist immer noch arrogant. Da drückt er mir schon seine schmalen Lippen auf meine. Er versucht ebenfalls, mir mit seiner warmen und feuchten Zunge an meine zu kommen. Verdammt, wieso werde ich so weich und gebe tatsächlich nach? Der Manafluss kommt aber tatsächlich wieder und erfrischt meine Gedanken. Mein Herz springt mir beinahe aus der Brust, als ich ihn weiter hin küsse und die warme Haut nah an meinem Gesicht spüre. Der goldene Schein hüllt mich ein und das Mana erfüllt mich wieder. Langsam löse ich mich von ihm und sofort fühlt es sich wieder seltsam kalt an. “Warum?” will ich sagen, doch kommt nur ein seltsames Krächzen hervor. “Haha, endlich! Ich kann es dir sagen, es funktioniert! Kuro hat mir doch etwas gutes gesagt.” Gilgamesh sieht wirklich stolz aus und hat seine Arme in die Hüfte gestemmt. Noch ein wenig schwankend drücke ich mir die Handrücken auf den Mund und fasse mich wieder. “Mach so etwas nicht wieder einfachs so!” fahre ich ihn an und darauf füge ich noch: “aber es hat mir geholfen, danke.” hinzu. Gilgamesh lacht sein lautes seltsames Lachen. “Hmm, dann lass uns heimgehen bevor ich meine Form aufgeben muss nur damit du heimkommst.” Das ist alles echt ein wenig seltsam. Kuro muss ich mir auf jeden Fall vorknöpfen! Mit einem seltsamen Gemisch aus Frustration und Freude laufe ich mit den Händen in der Jackentasche nach Hause zurück. Kapitel 4: Mädelsabend ---------------------- Ich erinnere mich auch nicht mehr richtig, wie es dazu gekommen ist wie es eben kam. Das Zimmer war gefüllt mit Kissen, kleinen Täschen und auf dem Tisch standen allerlei Süßigkeiten. Nero hatte sie angeordnet und Kiyohime einige kosmetische Produkte mitgebracht. Ein kleines Treffen ist am Ende in ein Sleepover unter Servants geworden. Hier zählt keine Zugehörigkeit, alle dürfen einfach mal sich nur hängen lassen. “Vielen Dank Ritsuka, das brauche ich wieder mal! Am besten noch ein heißes Bad in meinen römischen Bädern und ihr werdet euch wie neugeboren fühlen!” lacht Nero und legt sich zwischen zwei Kissen. Sie trägt wie immer ein etwas weiter geschnittenes Hemd, aber es steht ihr einfach zu gut. Der gleichen Meinung ist Rin neben mir, die ein wenig neidisch auf die Oberweite von Nero starrt. “Lass das sein, das ist ja fast peinlich!” ich haue ihr auf die Finger und die braunhaarige sieht mich ein wenig verletzt ein. “Labt euch ruhig an dem Körper eures Eroberers, Nero Claudius!” ruft Nero und sofort merke ich, dass sie einfach total in ihrem Element ist. Kiyohime reicht mir einen Keks den ich noch nicht probiert habe. Zwischen den Kissen kommt eine etwas zerzauste Artoria hervor, die wirklich hübsch in ihrem unschuldigen rosafarbenen Nachthemd vor ihnen sitzt. Wenn ich ein Mann wäre, dann wäre ich ihr total verfallen. Möglicherweise auch Nero ihrer großen Oberweite… “Was wollen wir machen? Helft ihr mir bei der Maniküre?” Rin wedelt mit einem Fläschen Nagellack herum. Kiyohime rückt zu ihr auf und bietet ihre Hilfe an. “Ihr vergesst aber das wichtigste wenn wir schon bei einem Mädchen-Abend sind!” Nero springt auf und kniet sich vor die beiden Mädchen. Kiyohime malt mit sanften Strichen die Farbe auf Rins Nägel. Ich zucke mit den Schultern, ich habe bisher nur zwei Sleep Over mit meinen Servant gemacht. Nero sieht ein wenig empört aus, fängt sich aber schnell wieder. “Geheimnisse austauschen! Erzählt mir alles umu!” Artoria neben ihr streicht sich das Hemd glatt als sie sich neben mich setzt. Ich überlege. “Was willst du schon von mir wissen? Ich bin ein langweiliges offenes Buch.” “Zum Beispiel was letztens passiert ist als du echt verstört nach Hause gekommen bist!” darauf hängt sich auch Rin in die Unterhaltung. “Das musst du mir erzählen! Archer meint er habe nichts gesehen aber ich glaube es ihm nicht so ganz.” Verdammt, da haben sie mich ertappt. Ich spüre wie ich ein wenig rot werde. “Gilgamesh hatte nur wie immer etwas total falsch verstanden und sich einfach erlaubt, mich zu küssen unter dem Vorwand, dass er es als “Manaherstellung” macht. Das hat mich ein wenig aus der Bahn geworden.” Nero grinst breit und klatscht in die Hände. “Der Goldie geht aber ran, es war doch der goldene oder?” Ich nicke und werfe mich zwischen die Kissen. Rin sieht auf mich herab wie ein Käfer. “Was ist?” frage ich sie vorsichtig. “Also wenn ich daran denke, dass ich Archer küssen würde, dann wird mir doch schlecht.” “Es ist doch Emiya also der gleiche?” gebe ich verwirrt zurück. “Aber eben auch nicht, er ist eben eine ganz andere Person!” Kiyohime nimmt eine der wedelnden Hände aus der Luft. “Pass auf sonst verschmiert es!” warnt sie und fährt mit der Arbeit fort. Artoria neben mir sieht ein wenig peinlich berührt aus. “Wie wäre es, wenn wir uns ein paar Masken auflegen und einfach nur ruhig bleiben?” schlägt sie vor und nimmt zwei Tüten vom Tisch. Das Thema Shiro sollten sie besser lassen. Auf einmal geht die Tür auf und ich sehe kopfüber herüber. Medusa steht in einem hübschen schwarzen Nachtgewand im Rahmen und flechtet sich ihre wirklich langen Haare. “Brauchst du Hilfe?” fragte ich sie und spüre, wie das Blut in mein Gesicht schießt. Langsam richte ich mich auf und deute auf ein Kissen neben mir. Sie ist ganz schön impressiv, ihre Ausstrahlung ist eine andere als jeder Servant hier im Raum. Medusa sieht sich um, dann nickt sie. “Wenn es darum geht, über jemanden zu lästern habe ich einen sechsten Sinn. Ich beteilige mich nur nicht gern.” erklärt sie und setzt sich vor mich. Diese langen Haare, das ist ein Traum. Ob sie als Servant weiterwachsen oder sie einfach nur so lang sind, wie das Weltbild nach dem sie beschworen werden? “Das mit Gil solltest du sicher eines Tages in den Griff kriegen. Ich habe ihn getreten und damit über ihn gewonnen.” meint Artoria trocken und legt sich eine Gesichtsmaske auf. Ich vertiefe mich in das Flechten der langen lilafarbenen Haare. “Nah, so will ich nun auch nicht sein. Aber das wird schon.” winke ich ab. Rin neben ihr hält prüfend ihre Hand hoch. “Das ist toll geworden, danke!” meint sie und lächelt breit in Richtung Kiyohime. “Morgen kommt ihr mit in meine Bäder, da zeige ich euch mal was königlich waschen bedeutet!” entscheidet Nero und spricht damit alle Anwesenden an. Nun gut, mal so richtig baden täte echt mal gut. Medusas Haare brauchen lange, aber dafür helfen sich alle gegenseitig, die Maske aufzulegen. Zufrieden liegen wir zwischen den Kissen und starren an die Decke. Bis wieder einmal die Tür aufgeht und ein weißhaariger muskulöser Kerl im Rahmen steht. “Archer, ich meinte doch du kannst heute allein was machen?” Rin richtet sich auf und sofort beginnt Archer zu lachen. Ach ja, die Maske. “Wirklich witzig.” Rin stemmt die Arme in die Hüfte, dann lockert sie sich wieder. “Dann komm her und du bekommst auch eine Kur!” Bevor er überhaupt etwas sagen konnte, haben sich die Mädchen um ihn geschart. “Wie wäre es mit einer Gesichtsmaske?” meint Nero und hebt eine Tüte hoch. Sie fragt aber wartet nicht weiter auf eine Antwort. Die ganze Situation ist irgendwie verrückt, aber gleichzeitig auch amüsant. Unter so vielen Frauen sollte man aufpassen, was man als nächstes sagt. Ich nehme mir ein Tütchen und beschäftige mich damit, die Maske anzulegen. Seltsam dass auch Emiya sich dem anschließt. Geduldig sitzen die Mädchen um ihn herum und sehen zufrieden mein Werk an. “Noch ein wenig die Fingernägel vielleicht?” fragt die großbusige Saber und hält ein Fläschen roten Lacks hoch. “Ist Rot zufällig deine Lieblingsfarbe?” fragt Medusa das, was sich wohl alle Fragen. “Ja, irgendwie schon.” Sie nimmt einen Finger von Emiya und beginnt, den Nagel mit Farbe zu bedecken. Kiyohime kommt mir immer näher und legt ihre Hand auf meine Schulter. “Master, ich bin müde, kann ich mich bald hinlegen? Ich möchte gern in deiner Nähe schlafen.” sagt sie unverblümt in mein Gesicht und errötet leicht. Ich zucke mit den Schultern und meine trocken “Wenn dich das glücklich macht, bitte.” Sofort sehen Nero und Artoria zu mir herüber. Ich spüre ihre bösen Blicke durch mich hindurchbohren. “Wir wollen aber auch mal neben dir schlafen dürfen!” schmollen sie und ich sehe Rin ihr lachen verstecken. Ich lehne mich zurück und lasse die Maske auf meinem Gesicht wirken. “Legt euch hin wo ihr wollt so lange ihr dabei glücklich seid. Aber wehe es gibt wieder einen Streit.” antworte ich schließlich. Medusa nimmt sich ein paar Kissen und legt sich so hin, dass die langen Haare nicht im Weg liegen- Artoria lächelt breit. “Danke Master!” und nimmt sich ihren Platz neben mir. Das wird ja ein Harem höchster Klasse. Rin winkt ihnen zu. “Kommt her, ich helfe euch mit den Masken.” Zu meiner Überraschung ist Emiya immer noch entspannt und lässt nicht den “coolen gebrochenen” heraushängen. Ich lehne ich zu ihm herüber. “Geht ihr besser in eure Zimmer, heute Abend ist Mädelsabend.” und zwinkere ihm zu. Sehe ich da tatsächlich einen Hauch Röte auf seinen Wangen? Rin nimmt den Müll zusammen und steht auf. “Bis morgen, Mädels!” sagt sie und macht das Hauptlicht aus. Nero springt mit Schwung auf die ausgelegte Matratze. Unser Mädelsabend kann noch auf einer positiven Note enden. Medusa schließt sich leicht aus, doch als wir Geschichten erzählen über verschiedene Legenden und Abenteuer, kommt auch sie dazu. Wenn Artoria erzählt, wie sie in einen Mann verwandelt wurde, werden Neros und Kiyohimes Augen ganz groß. Ich erzähle vom Clock Tower, den Personen vor Ort und wie ich nun hier in Chaldea bin. Und als wir müde werden, sind sich wenigstens heute die Mädchen einig geworden, wer wo sein darf. So ein Harem ist nicht immer lustig, das sage ich euch. Und passt auf die versessenen Yandere besonders auf. Kapitel 5: Waku Waku Splash --------------------------- Location? Am Beckenrand eines Pools im sogenannten “Waku Waku Splash”, Rayshift: Schon einige Stunden her. Die Wellen im Becken schlagen ziemlich hoch, als eine schlanke blonde Gestalt auf ihrem Surfbrett über das Wasser gleitet und dabei ziemlich laut brüllt. Neben ihr her ist eine weitere Person, die auf einem Motorrad hinterher prescht, die Wasserpistole gezückt. Das Bild ist schon ein wirklich verrücktes, aber das hier ist ein Tag mit Chaldea im Waku Splash. Gilgamesh (dieses Mal sein jüngeres Ich) stand heute Morgen noch in meiner Tür in Chaldea, sein süßestes Grinsen auf den Lippen. “Bitte, geh mit mir heute in mein Schwimmbad!” “Deins?” fragte ich verdutzt und versuchte nicht, seine roten funkelnden Augen und sein zuckersüßes Lächeln zu lange anzusehen, sonst verzaubert er einen ziemlich schnell mit einem recht hohen Charisma-Stat. “Bitte, meine erwachsene Version hat es irgendwann mal gekauft als ich in einem Holy Grail War dort bin, aber ich fände es echt toll wenn wir zusammen mit ein paar hübschen Mädchen ein bisschen Spaß haben können!” Vor ein paar Tagen erst zurück von einer Singularität und schon rufen wieder die Verpflichtungen. Aber du kannst dir wahrscheinlich schon denken, wie es ausging. Kurz darauf bin ich noch schicksalshaft auf seine Caster-Version getroffen, welche mir gedroht hatte mich mit seinem Zauberbuch zu erschlagen, wenn ich nicht seinen jüngeren Wunsch erfüllen werde. Das würde er nicht tun da ihm das zu schade wäre, mit Blut zu beflecken, aber als ich das typische Klirren seiner Ketten hörte habe ich nachgegeben. Mich noch seiner Archer-Version erklären zu müssen die erst vor einigen Monaten ziemlichen Trubel gesorgt hat (lies einfach meine früheren Erzählungen) war mir dann zu viel. Natürlich bleibt es nie bei einem. Und nun kommt es dazu, dass Artoria Alter in einer seltsamen Maiduniform sich mit ihrem Sohn Mordred in einer Wasserschlacht misst. Gegenüber von meinem Liegestuhl, am anderen Beckenrand sind noch Raikou und Shuten zu finden, die gerade Ibaraki mit Zuckerwatte füttern. Ich habe darauf bestanden, dass sie sich ordentlich bedeckt und nicht wieder in ihrem seltsamen pinken Bikini umherläuft. Neben mir ist die Liege von Tamamo und rechts von mir Nero, eingekesselt von zwei tyrannischen Frauen. Sie wollten mich schon ins Becken zwingen und mir schwimmen beibringen, aber bei den beiden werde ich wohl eher ersaufen als lebendig wieder herauskommen. “Master, Achtung!” brüllt Mordred als eine große Welle an den Beckenrand schwappt. Es trifft mich beinahe. Ich schiebe meine Brille hoch und betrachte die Szenerie vor mir. Maid Alter hat ihr Motorrad gegen ihr aufblasbares dunkles Excalibur getauscht, welches sie drohend vor sich hin schwenkt. Ich seufze und setze die Brille zurück auf, aber ich habe keine Ruhe. Ko-Gil ist wie ein Blitz an meiner Seite und leckt besonders langsam sein Eis direkt neben meinem Gesicht auf. “Was soll das?” frage ich ihn und bekomme beinahe seine Eiskugel auf den Schoß. Er lacht und springt weg. “Mein älteres Ich hat mir ein Eis spendiert, aber dafür macht er seltsame Dinge da drüben mit Mister Merlin und meine hübsche Artoria!” Bei “meine” schüttelt es mich leicht. Er wird wohl nie aufhören, hübsche Frauen zu beäugen. Der Anblick ist noch seltsamer. Ein halbnackter Gilgamesh schwebt über einen der Rutschbecken, Gate of Heaven hinter ihm. Es ragen ein paar Gegenstände heraus wie eine Poolnudel, aber auch ein Schwert, welches schärfer durch Wasser schneiden würde als Maid Alters Motorrad. Am Beckenrand steht tatsächlich Merlin, seine Aura schimmert wie immer so seltsam kraftvoll wie so einige gottähnliche Gestalten in meinem Chaldea. Rider Ishtar sitzt auf der Rutsche, und im Becken selbst ist Artoria mit einer Wasserpistole. Ich gehe langsam herüber und betrachte, wie sie sich gegenseitig versuchen, eines auf den Deckel zu geben. “Was wird das?” frage ich Merlin, welcher bei diesen Temperaturen im Schwimmbad in einem lilafarbenen Hemd steht. “Ach, ich weiß nicht. Ich bin nur hier um ein Auge auf diesen Kampf zu haben. Anscheinend hat er wieder etwas gesagt, und nun tragen sie ihre Differenzen im Wasser aus.” er deutet vor sich und kichert leise. “Ich schaue gerne zu, solang es kein Blutvergießen gibt.” Merlin ist ein ewiger Beobachter, er ist frech, manchmal etwas direkt und genauso auf Frauen aus wie Gilgamesh. Hinter uns liegt eine der letzten Artorias, sie trägt einen Silber glitzernden Badeanzug. Sie ist die Älteste unter all den Saberfaces am Becken. Artoria, Ruler. Normalerweise Lancer Klasse, ist nach einer gewissen Singularität vor einigen Wochen nun in meinem Chaldea. “Lass sie machen, Goldie kommt sowieso nicht an mich ran, egal welche Klasse.” sagt sie nur und rührt sich nicht vom Fleck. Ich zucke mit den Schultern und denke mir wieder mich gemütlich hin zu legen, doch regnet es gerade ein Schwall Wasser auf mich. Gilgamesh hatte etwas Großes aus seinem Tor gezogen und damit das halbe Becken geleert. “Was soll das?” brülle ich herüber zu ihm- Er schwebt in seinen seltsamen kurzen und irgendwie peinlichen Speedos über dem Wasser. Artoria klettert vor mir aus dem Wasser, die Wasserpistole bis zum Anschlag aufgepumpt. “Tut mir leid Master, wir wollten nur ein wenig unsere Fähigkeiten testen nachdem er seinen Mund zu weit aufgerissen hat.” erklärt sie mir trocken und dreht sich wieder zu ihm um. “Dafür haben wir die Kampfsimulationen! Warum habe ich euch überhaupt hierher mitgenommen?” frage ich ihn und verschränke die Arme trotzig. Ishtar kommt herunter geschwebt. Das ist so ein Halbgott/Fast-Gott Sache, sie müssen immer mit ihren Fähigkeiten angeben. “Soll ich Anastasia bitten, das Becken einzufrieren oder Gilgamesh zwingen, sich zu benehmen?” frage ich die beiden Mädels vor mir. “Ach, das passt schon, ich verpasse ihm gerne eine Ladung Edelsteine!” Ishtar funkelt gefährlich, aber ich sehe genauso böse zurück. “Keine Auseinandersetzungen wenn wir einmal Spaß haben wollen!” Ich seufze einmal theatralisch in Richtung Gilgamesh, welcher am anderen Beckenrand steht, den Rücken zu mir gewendet. Auf einmal schlingt jemand seine nassen Arme um mich. Musashi in ihrem American-Flag gestreiften Bikini steht hinter mir und drückt mich an ihre weiche Brust. “Master, wie wäre es, wenn du mit rüberkommst? Mordred besteht darauf, dir noch einmal schwimmen beibringen zu wollen!” Nochmal weil beim letzten Mal es beinahe genauso eskaliert ist. Heute muss ich vielleicht nicht mehr um einen Zickenkrieg zwischen Jeanne und Maid Alter rechnen, aber trotzdem habe ich irgendwie Angst zu ertrinken. “Eigentlich möchte ich mich nur entspannen…” aber Musashi hat mich schon feste im Griff. Ein flehender Blick in Richtung Merlin, doch dieser Arsch grinst mich nur an. Also lasse ich mich zurück zu meinem Platz zerren, an dem bereits Mordred breit grinsend wartet. “Komm schon Master, das wird spaßig! Ich lasse dich sogar an Prydwen festhalten!” und schwenkt ihr Surfbrett. Hinter ihr steht Maid Alter, die Arme in die Hüfte gestemmt. “Nein, du darfst jederzeit bei mir halten!” meint sie und sieht ein wenig böse aus, so wie sie das sagt. Aber heute ist das Schicksal nicht nur schlecht gegenüber mir gestimmt. Im Augenwinkel bemerke ich ein helles Funkeln, welches auf einmal heller wird. “Schnell!” rufe ich in Panik und winke sie hinter Mordreds Surfbrett. Es ist magisch also kann es verschiedene Größe annehmen. Du denkst dir wohl “Was ist mit Mash?” naja, sie ist nicht mitgekommen. Da Vinci hatte darauf bestanden, sie bei sich behalten zu müssen für einige Tests. So kam es, dass wir Schutz hinter Mordreds Prydwen suchten. Doch kam alles ein wenig anders. Eine Schockwelle aus Wasser und Trümmern trifft auf uns, aber wir werden von einer magischen Barriere, größer als die von Mordred geschützt. Merlin steht neben uns, seinen Stab erhoben welcher ein helles Licht von sich gibt, dass die Barriere projiziert. Die Welle ebbt ab, und als er das Schild wieder senkt, sind wir von Trümmern eines zerstörten Waku Waku Splash umgeben. “Wie geht es den anderen?” erschrocken springe ich auf, aber Merlin legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. “Ich wäre nicht Grand Caster wenn ich sie nicht längst in einen Schutzschild gehüllt hätte.” Erleichtert lasse ich mich auf ein paar Trümmer fallen. Musashi ist sofort an meiner Seite, sie wirkt ein wenig besorgt. “Was ist passiert?” fragt Maid Alter, sie schubst ein paar Trümmer beiseite mit ihrem Schwert. “Das war eine echt krasse Explosion Mann, die habe ich in jeder Faser gespürt!” meint Mordred und reicht mir eine Hand, damit ich aufstehen kann. Ein Stück links von uns erhebt sich Ko-Gil, unverletzt aber mindestens genauso erschrocken. Es gibt nur einen der so etwas tun würde. Ich stapfe zu ihm herüber und packe ihn bei seiner Sweatjacke. “Sag mir, was ist hier passiert?”, doch er sieht mich nur mit großen unschuldigen Augen an. “Das war wenn dann Goldie, ich habe dieses Mal nichts getan!” Irgendwie musste ich ihm glauben. Das Becken ist nun zwangsweise noch größer, aber das meiste Wasser ist nicht mehr darin. Die Rutschen sind in ihre Einzelteile gesprengt worden. “GILGAMESH!” schreie ich so gut wie es meine Lungen zu lassen. Es ist mir egal, ob er wieder mit seinem “Zashu, man brüllt den König der Helden nicht an!” kommt, aber wann immer ich ihn mitnehme und er mit seinen anderen Ich´s oder Artoria in einem Raum ist, kann nur schlechtes passieren. Gilgamesh taucht ein paar Meter vor mir auf, die Arme verschränkt. Er trägt seine Rüstung ein Teil, sodass ich wenigstens vom Anblick seiner Speedos verschont werde. Wie sich herausstellt, ist ein Kampf zwischen Artoria, Ishtar und Gilgamesh ein wenig eskaliert. Ein wenig ist aber auch eine Untertreibung. Das ganze Waku Waku Splash wurde zerstört und ich habe mit einem Seal Gilgamesh dazu verpflichtet, das hier alles wiederaufzubauen. Damit habe ich mir keine positiven Punkte bei ihm eingeholt, denn er ist so zickig wie ein untrainierter Hund und eingebildet wie er nur sein kann. Das war mit eine der letzten Ereignisse, warum ich nicht mehr mit meinen Servants einen Badeausflug machen wollte. Oder besser gesagt, Gilgamesh man entweder total im Griff hat, oder ihn gar nicht erst mitbringt. Kapitel 6: Kekse einer Tsundere annehmen ist eigentlich ziemlich süß -------------------------------------------------------------------- “Romaniiii, ich kann nicht anders und muss mir ein Stück Kuchen nehmen!” klingt Da Vincis Stimme in den Fluren Chaldeas. Du kennst diesen Tonfall nur zu gut, das ist wenn Da Vinci beinahe aus ihrer Rolle als die süße Supportrolle verliert. Romani steht vor den großen Bildschirmen in der Kommandozentrale und tippt ein paar leuchtende Symbole an. Mash hat es sich neben mir hier bequem gemacht, nachdem wir ein paar Besprechungen machen mussten. Neben Romani steht besagter Kuchen neben einer Tasse Kaffee die bei der Arbeit nicht fehlen darf. Da Vinci steht in der Tür, die Arme in die Seite gestemmt und schmollt künstelnd. Sein Gesichtsausdruck sagt genug, er will sichtlich nicht seinen Kuchen teilen. “Da Vinci, schön dich zu sehen. Wie geht deine Arbeit voran?” fragt Mashu und versucht ein wenig vom empfindlichen Thema abzulenken. “Es funktioniert alles, ich bin mir sicher dass der nächste Rayshift ein neues Abenteuer mit neuen Gadgets wird!” Begeistert erklärt sie Mashu ein paar Einzelheiten während ich mich dabei ich dabei ausklinke. Hatten nicht Ozymandias und Iskandar sich einen Kampf versprochen im Simulator Chaldeas? Etwas von Würde eines Königs und Nitocris war schon aufgeregt einem anderen Pharao bei der Arbeit zuzusehen. Es ist immer was los hier. “Trotzdem, lass uns bitte was vom Kuchen abhaben!” schmollt Da Vinci, sie ist anscheinend fertig mit reden. Romani sieht auf und nimmt trotzig eine Gabel. “Wir haben nicht mehr viel übrig da einer von Ritsukas Servants sich gestern bedient hat an der Speisekammer.” Die Nahrung wird zwar per Technologie täglich wieder aufgestockt durch Lieferung von außen, aber trotzdem ist das etwas was nicht unbestraft bleiben darf. “Hier nimm, aber das ist wirklich eine Ausnahme.” seufzt Romani und reicht den Teller weiter. “Was machen wir heute noch?” fragt Mashu schließlich mich und ich lasse mich tiefer in den Sitz sinken. “Ach, es gibt nur ein wenig zu tun. Wir können ein wenig den anderen beim Kämpfen zu sehen oder einfach nur uns für die nächste Mission vorbereiten.” Natürlich ist zweiteres besser, aber irgendwie fehlt mir ein bisschen die Motivation dazu. “Oder wir sehen einmal in der Küche vorbei, vielleicht können wir ja beim Kochen helfen!” schlägt Mash vor und lächelt mich süß an. Das klingt nach einer guten Idee. “So ein Schokokuchen, das wäre schon toll…” murmele ich vor mich hin. Manchmal brauche ich einfach viel zu viel Kuchen nach einer größeren Mission. In letzter Zeit ist nicht viel passiert, aber heute ist wieder einer der “Kuchentage”. Gestern war Farmen, und heute nichts zu tun außer ein bisschen mehr mit meinen Servants anfreunden wäre angebracht. “Mash, bleibst du vielleicht für ein paar Tests hier? Ich habe dich gestern nicht untersucht nach der Mission.” meint Romani und nimmt dabei den Blick nicht von der Anzeige weg. Mash nickt und ich zucke mit den Schultern. Für mich ist es auch okay, alleine zu gehen. Auch wenn sich meine Partnerin öfters Gedanken macht, dass ich mal eines Tages nicht in meinem Zimmer mehr ankomme. Besonders bei Angra Mainyu und Kiara ist sie besonders misstrauisch, aber ich meine dass Vertrauen das Wichtigste bei meiner Crew ist. Auf dem Gang ist es totenstill und etwas kühl. Der Sturm vor Chaldea wird sich hoffentlich eines Tages legen. Die Küche ist neben der Cafeteria im westlichen Flügel. Manchmal riecht man es aber auch zuerst, wie heute. Erst in ein paar Stunden gibt es Abendessen, jedoch ist so gut wie immer jemand in der Küche. Emyia steht mit großen Backhandschuhen hinter der Theke, neben ihm Tamamo Cat die ihre großen Pfoten in die Hüften stemmt. Sie beide beäugen zu meiner Überraschung eine gewisse Göttin, die versucht ein paar kleine Schokoladenflecken zu dekorieren. Es scheinen wohl Kekse zu sein, doch sind sie eher in der Schoko ertrunken. “Hallöchen, störe ich?” frage ich und schiebe die Glastür beiseite. Ereshkigal zuckt zusammen und lässt beinahe den Streuer fallen. “Tut mir Leid wenn ich hier so hereinschneien” und werde ein bisschen verlegen. “Hmm, nein passt schon.” antwortet Ereshkigal, ein wenig rot im Gesicht und an den Ohren. Tamamo kommt mit einem großen Satz zu mir herüber gesprungen. “Du kannst bestimmt ihr helfen ein paar Kekse zu machen! Sie meinte sie möchte auch was für dich backen und Ishtar nicht nachstehen, nya!” Und wieder ein kritischer Treffer. “Ach, das ist ja nett von dir: Aber da solltet ihr beiden besser auf sie aufpassen und ich komme einfach wann anders wieder.” antworte ich und drehe mich schon wieder um. “Oder du bringst für mich das hier zum Caster Flügel.” meint Emyia und reicht mir etwas in Folie verpacktes. Erst wollte ich fragen, warum er nicht selbst geht, aber dann erklärt es sich selbst. “Bitte bringe es Irisviel, sie hatte etwas für Illya bei uns bestellt.” Also kann man jetzt Essen bestellen? Aber die Sache ist eher, dass er zu mir einmal sagte, dass er sich unwohl um sie fühlt. Sie erinnert ihn an den Gralkrieg und ein Leben, welches er hinter sich haben möchte. Doch ich bin ein netter Master und erledige ihm den Gefallen. Iri ist nicht in ihrem Zimmer, also stelle ich es auf den kleinen Tisch in jeden Zimmer für die Servants. Normalerweise würden hier eine Menge anderer Master wohnen, aber das hier ist auch nicht der normale Zustand. Auf meinem Rückweg spüre ich, wie jemand mich seltsam von hinten ansieht, es ist beinahe als ob jemand mit zwei Eisnadeln in den Rücken pickst. “Uhm, ich habe hier etwas für dich.” höre ich und als ich mich umdrehe, steht mir Ereshkigal, die ziemlich rot im Gesicht ist, gegenüber. In den Händen hat sie die versuchten Kekse. “Das ist ja nett.” gebe ich zurück und nehme die Schachtel. “Nachdem die zum Valentinstag nicht so gut waren, dachte ich mir muss ich mal etwas anderes versuchen. So als Göttin der Unterwelt hat man keine Zeit, das Backen zu üben und so…” Sie vermeidet immer noch mir ins Gesicht zu sehen, doch ich lächle und bedanke mich dafür um sie ein bisschen aufzulockern. Ereshkigal zupft immer noch verlegen an ihren Kleidern herum, aber reißt sich schnell zusammen. “So, ich habe noch einige Sachen zu erledigen. Wenn du mich fürs Training brauchst, ich bin in meinem Zimmer.” Als sie sich umdreht, hinterlässt sie buchstäblich eine kalte Wolke. Sie ist immer etwas kühler, aber nicht mit Absicht. Das kommt davon wenn man für die Unterwelt steht. “Ja, ich kann dich später tatsächlich gebrauchen. Sonst kaut mir noch Caster Gilgamesh wieder ein Ohr ab, dass ich nicht so genau beim Farmen gestern war…” Da steigert er sich auch gern rein. “Uhm...wir können uns einfach in die Cafeteria setzen und damit bist du erstmal aus seiner Reichweite.” antwortet sie und dreht sich wieder zu mir, den Blick auf die Kekse in meiner Hand. “Gute Idee, dann probiere ich diese hier gleich mal.” In der Cafeteria befindet sich noch eine weitere Truppe, welche ich gern als den Buchclub bezeichne. Murasaki hat sich mit Nursery und Jack über ein Buch gebeugt, und scheinen kaum die Außenwelt zu bemerken. Ich ziehe einen Stuhl beiseite und schwinge mich darauf. Die Kekse riechen gut, sehen aber nicht sonderlich hübsch aus. Aber es kommt ja auf die inneren Werte an. Ereshkigal sieht mich die ganze Zeit ein wenig aufgeregt und nervös an, als ich die Kekse auspacke. Sie schmecken nach einer Menge Schokolade, aber auf jeden Fall besser als die letzten. Weniger Magie und mehr tatsächliche Zutaten. “Du hast dich deutlich verbessert.” gebe ich zurück und lächele breit, was sie auf jeden Fall beruhigt. Ihre Emotionen kann man so gut lesen, genauso wie die ihrer Schwester Ishtar nur dass diese etwas mehr Tsundere reagiert. “D-das habe ich nur gemacht, um mich zu revanchieren! Es h-hat sich so ergeben, und Tamamo Cat hat mich dann schon in die Küche gezerrt.” erklärt sie und sieht auf den Tisch. Heute ist sie so extrem schüchtern und weniger Tsundere, was auch mal schön zur Abwechslung ist für mich. Ich stehe auf und gehe auf die andere Seite zu Ereshkigals Stuhl. Bevor sie was sagen kann, umarme ich sie feste als Dank für ihre Mühen. “AAHH, was?!” schreit sie auf und hüpft ein Stück hinter. Der Bücherclub sieht kurz zu uns. “Das ist doch nur eine Danke-Umarmung, das mache ich gern!” erkläre ich ihr. “Aber nächstes Mal solltest du dich besser ankündigen bevor du wagst die Göttin der Unterwelt zu umarmen!” Ja da ist die Tsundere wieder. Ich lache und gehe wieder einen Schritt zurück. “Lass uns einfach zusammen bisschen in die Trainingssimulation, vielleicht ist Ozymandias schon wieder fort und spielt mit den anderen. Er, Lancer Artoria und Archer Gilgamesh haben seit letztens Sario Cart für sich gefunden und sind ziemlich hitzig beim spielen.” Manchmal so ein großes Spektakel. Ereshkigal verschränkt ihre Arme und tut weiter so, als ob sie über meine Umarmung schmollen würde, doch ich weiß dass sie nur ihre wahren Gefühle verstecken versucht. Noch Mash abholen und zur Simulation, vielleicht noch vorher Caster Gil einsammeln und den Tab abschließen.Und ja, von den Keksen habe ich nichts mehr übrig gelassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)