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Mein Servant und ich

Geschichten aus dem Alltag
von

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Deine Waffe bestimmt nicht deine Klasse!

In gewohnter lässiger Haltung und verschränkten Armen sitzt Emiya in einem Sessel in Rin´s Zimmer. Sie wühlt gerade im Schrank herum und hat uns den Rücken zugekehrt, als ich eintrete.

Vorsichtig stelle ich das Tablett ab und räuspere mich. “Ich habe Milch mit Honig mitgebracht, so wie immer.”

Emiya öffnet ein Auge, betont lässig. Ich weiß natürlich, dass er das mit Absicht tut.

“Vielen Dank, ich habs gleich.” meint Rin mit ihrem Kopf zwischen den Kleidungsstücken im Schrank. Sie ist wirklich altbacken, trägt so viel rot und schwarz und scheint sich nicht immer um neue Sachen zu kümmern.

“Wir hatten gerade eine wirklich interessante Diskussion und ich will von dir wissen, was du davon hältst.” Rin wirft mit diesen Worten einen langen Pullover aus dem Schrank und schließt die Türen.

Ich nicke nur bestätigend und warte darauf,was kommt.

“Emiya ist der Meinung, dass er ein Archer ist, obwohl ich nicht nachvollziehen kann, wieso er einer ist!” ihre Stimme wird ein wenig schrill.

“Ehm, das ist doch verrückt.” entgegne ich. “Er hat doch einen Bogen, aber das heißt ja nicht dass er automatisch keiner ist.” Darauf entgegnet Rin: “aber er kämpft mit Dolchen! Er sollte eher mein Saber sein.” und verschränkt die Arme demonstrativ.

“Das ist eine bescheuerte Diskussion, lassen wir sowas besser sein.” meine ich und Emiya nickt mir zustimmend zu.

Rin seufzt und setzt sich. “Tut mir Leid, aber wieso sollte ein Archer mit Dolchen kämpfen? Vielleicht ist der Satan!” Kalter Blick von Emiya.

Ich entgegne mit: “Und was meinst du ist mit anderen Klassen? Ein Rider hat nicht automatisch ein Reittier oder Gefährt als Hauptwaffe sondern etwas anders.” Damit musste ich an Queen Medb denken, die ernsthaft Leute mit einer Peitsche verprügelt. Aber jedem das seine.

“Du hast recht, aber wer denkt sich sowas aus? Alle Saber haben Schwerter und die Lancer eine Lanze! Nur mein Servant denkt sich aus der Reihe zu tanzen.”

Ich muss darüber einfach nur lachen. “Sei doch froh, dass er zu dir gekommen ist. Aber wenn du willst, können wir die Unterhaltung auch mit den anderen weiterführen.”

“Bloß nicht.” grummelt Emiya vom Sessel her.

Ich hebe den Pullover auf und reiche ihn Rin.

“Sieh dir Gilgamesh an, er benutzt nie einen richtigen Bogen sondern schießt die Waffen einfach nur. Das ist doch das gleiche.” Das braunhaarige Mädchen seufzt noch einmal theatralisch.

“Aber bei ihm merkt man wenigstens dass er so ist. Illiya hat einen mächtigen Muskelkerl, dem man sofort ansieht dass er ein Berserker ist!”

Darauf hin steht Archer aus seinem Sessel auf und sieht ein wenig unbegeistert aus.

“Willst du wirklich diese Unterhaltung so weiter führen?” er klingt gereizt.

Rin lockert sich ein wenig und setzt sich auf das Bett.

“Tut mir Leid, aber wir sollten wirklich Schilde für jeden einführen.”

“Wir kategorisieren doch niemanden nach Klasse!” rufe ich sofort dazwischen. Das ist echt empörend.

“Du bist so verdammt stur.” entgegne ich und deute auf die Milch. “Trink das und schlafe noch mal einen Tag darüber, was du willst.” Ich stehe auf und mache mich zur Tür.

Darauf drehe ich mich noch einmal um. “Die Waffe macht nicht automatisch die Klasse aus, auch das was du daraus machst.”

Ich grinse über meine eigene schöne Ansprache und mache einen eleganten Abgang.

Vor der Tür lehne ich mich kurz an die Wand. Es wohnen auch anstrengende Leute hier die einfach nie wissen was sie wollen. Oder anders herum, sie wollen nur das eine.

So wie Rin auf ihr Saber besteht. Ja, das ist so anstrengend wie es klingt.
 

Den Tag darauf haben sich alle in meiner Küche versammelt, die heute zu Besuch sind. Rin steht mitten drin und hat sich auf die Küchentheke gestellt. Ihr Blick ist ernst und die Stimme laut.

“Wie ich gestern lernen durfte von Ritsuka, werde ich euch nicht mehr bei eurer Klasse nennen, denn..” sie macht eine theatralische Pause bevor sie weiter redet, “muss ich euch nicht nach der Waffe beurteilen, die nicht die Klasse bestimmt!” neben ihr schlägt Emiya sich auf die Stirn. Die Anwesenden sehen ein wenig verwirrt aus, und gehen einfach wieder nach dem Rin nichts mehr sagt.

“Musste das sein?” frage ich Rin und sehe zu ihr auf während ich ihr helfe, von der Theke zu steigen.

“Nein, eigentlich nicht.” entgegnet sie und zuckt mit den Schulter. “Aber was raus ist raus.”

Ich schüttele den Kopf und denke mir meinen Teil. Das ist der Tag, an dem auch Rin klar wurde, dass eine Waffe nicht die Klasse des Servants ausmachen muss. Wenn das auch einfach verrückt ist.



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