Königsbürde von Cheytuna ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Kapitel 8 Die restlichen Tage ihrer freien Woche verliefen sehr ruhig. Es gab weder erneute Überraschungsbesuche, noch irgendwelche Ankündigungen, die ihre letzten friedlichen Tage negativ beeinflussten. Sie waren die Zeit über damit beschäftigt ihre wenigen privaten Sachen, die sie in ihren Zimmern aufbewahrten, zusammenzupacken, damit diese rüber in das Schloss gebracht werden konnten. Für Killian und Peer bot sich die verbliebene Zeit zusätzlich an, um sich weiter auszukurieren, wobei dies hauptsächlich auf den Jüngsten zutraf. Der junge König hingegen wurde viel mehr von seinem Liebsten darum gebeten, sich auszuruhen, ungeachtet dessen, dass es ihm bereits wieder gut ging, damit er auch wirklich nichts verschleppte. Letztendlich verbrachten Aidan, Killian, Peer und Toran ihren letzten Abend gemeinsam, um diesen zugleich dazu zu nutzen, sich von ihrem Jüngsten auf Zeit zu verabschieden, denn bereits nach dem Frühstück am nächsten Morgen, würde man den neuen König, gemeinsam mit seinen Beratern zum Schloss geleiten. Am letzten Morgen erwachte Killian im Morgengrauen und als er die Augen aufschlug, sah er sogleich auf den Rücken seines Liebsten. Er brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass dieser bereits wach war, denn er hatte seinen Kopf auf seinem Arm abgestützt und schien vor sich auf die Matratze zu sehen, wo er träge mit der Hand über das Laken strich. Langsam rutschte der Ältere zu Aidan und überbrückte so den geringen Abstand zwischen ihnen. Während eine seiner Hände langsam über die Seite des Jüngeren strich, um sich einen Weg unter das leichte Hemd zu suchen, legte er seine Stirn an den Hinterkopf des Anderen und rieb langsam seine Nase in den weichen Strähnen des Haares, nur um dessen Geruch tief in sich einsaugen zu können. „Du bist wach?“, fragte Aidan leise und hielt mit der Bewegung seiner Hand auf dem Laken inne. „Gibt mir einen Moment und ich schlafe wieder ein“, murmelte Killian und hatte das Gefühl, dass der Geruch seines Liebsten ihn benebelte. Inzwischen hatte er auch einen Weg unter das Hemd gefunden und strich sachte über die glatte Haut des jungen Mannes, den Oberkörper hinauf. Leise und sanft musste Aidan kurz auflachen. „Wir haben aber leider nicht mehr so viel Zeit und müssen bald aufstehen.“ „Ich weiß“, murmelte der junge König weiterhin, streckte daraufhin aber kurz seine Beine durch und neigte seinen Kopf so, dass er seine Lippen auf den Nacken des Jüngeren legen und dort langsam einen sanften Kuss nach dem Anderen verteilen konnte. Schließlich drehte Aidan sich unter diesen Zuwendungen langsam um und legte seinen Kopf in den Nacken, da Killian mit seinem Tun offensichtlich nicht aufhören wollte. „Killian…“, kicherte er schließlich, doch auch das hielt den Älteren nicht davon ab, weiterhin seine Haut zu liebkosen. „Hör auf, bitte“, fügte Aidan letztendlich hinzu, woraufhin der junge König tatsächlich innehielt und seinem Liebsten enttäuscht in das Gesicht sah. Eine Weile sah der Jüngere seinem Gegenüber einfach nur in die Augen, die Hand an dessen Wange gehoben und mit dem Daumen darüber streichend. Killian konnte den Ausdruck, der darin lag nicht richtig deuten. Es waren scheinbar viele Gefühle, die gerade in Aidan herrschten und schließlich fingen auch seine Iris an, über sein Gesicht zu huschen, als wenn der Jüngere versuchte sich alles genau einzuprägen. Dann lehnte er sich vor und verband ihre Lippen zu einem Kuss. Es war eine zärtliche Berührung, fast nur ein Hauch, doch lag in der sachten Bewegung seiner Lippen viel Gefühl. Der junge König war überrascht von der Sanftheit des Kusses, doch erwiderte er ihn ohne Zögern mit gleicher Stärke. Schließlich lösten die Beiden sich wieder voneinander, doch verharrten ihre Gesichter nahe beisammen. „Ich liebe dich, Killian“, durchbrach Aidan die Stille, die zwischen ihnen herrschte, mit sanfter Stimme. „Ich liebe dich auch“, erwiderte Killian die Liebesbekundung und überbrückte nun seinerseits den Abstand zwischen ihnen. Der Kuss, der folgte, war nicht mehr so sanft wie der zuvor, sprach er doch viel mehr von den eben bekundeten Gefühlen und der Leidenschaft, die sich dahinter verbarg. Mit wenig Kraft, jedoch bestimmend, drückte der junge König seinen Liebsten an seiner Schulter auf die Matratze des Bettes und beugte sich über ihn, den Kuss nicht unterbrechend, sondern vielmehr vertiefend, indem er seine Zunge um die des Jüngeren kreisen ließ. Erneut suchte Killians Hand einen Weg unter den Stoff des Hemdes und fuhr bedächtig über den flachen Bauch Aidans. Dieser ließ währenddessen seine Hände über den Rücken des Älteren wandern, hielten sich schließlich an den breiten Schultern fest, als Killian begann seine Brustwarzen zu reizen. Nach einer Weile, in der der junge König seinem Liebsten immer mehr Töne der Erregung entlocken konnte, ließ er von dessen Oberkörper ab und griff stattdessen nach dem Saum des Stoffes. Aidan verstand was er vorhatte und setzte sich daher auf, damit es einfacher war, ihm das störende Kleidungsstück über den Kopf zu ziehen. Für eine bessere Balance hatte Killian sich zwischenzeitig neben den Jüngeren gekniet, was dieser wiederum ausnutzte, um nach dem Bund der Hose zu greifen und sie ihm herunterzuziehen, sobald er seine Arme aus der Oberbekleidung befreit hatte. Ein Blick auf das nun unbekleidete und halb erigierte Glied seines Liebsten reichte aus, um seine Zunge über die vom Küssen geschwollene Unterlippe fahren zu lassen. Kurzerhand kam auch er auf seine Knie, um den künftigen König dazu zu bewegen, sich wieder auf die Laken zu setzen und sich mit dem oberen Rücken gegen das Holz vom Kopfende des Bettes zu lehnen. Nun, wo er die Beine wieder gestreckt hatte, konnte Aidan ihm die Hose auch über die Unterschenkel ziehen und diese dann zur Seite legen. Bevor der künftige König handeln konnte, hatte der Jüngere sich bereits breitbeinig auf dessen Oberschenkel, nahe seiner Körpermitte, gesetzt. Nun strichen seine Hände über den Oberkörper des Anderen und auch wenn es Aidan schon oft nervös werden ließ, dass der Ältere es vorzog in der Nacht kein Hemd zu tragen, so war es ihm an diesem Morgen ganz recht. Ungehindert fuhren seine Finger über die Muskeln Killians, während er sich vor lehnte und ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss vereinte. So, wie seine Zunge in den Mund des Älteren vordrang, so drängte er seine Hüften dem Anderen ebenfalls in einer fließenden Bewegung entgegen und rieb mit dem Stoff seiner Hose über die empfindliche Haut von Killians Glied, was diesen aufstöhnen ließ. Die Bewegung stetig wiederholend, wurde ihr Kuss immer schlampiger und die Hände des jungen Königs wanderten wie von alleine hinunter zu den Rundungen von Aidans Pos, um diese fest zu umfassen und näher zu seiner Körpermitte zu ziehen. Schwer atmend lösten die Beiden bald ihre Lippen voneinander. „Aidan, ich will dich“, keuchte Killian, während er ihre Hüften stärker aneinander rieb. Ein schelmisches Lächeln schlich sich auf die Züge seines Liebsten, bevor er sich zu seinem Ohr beugte. „Geduld…“, sprach er mit tiefer und lustgetränkter Stimme, gefolgt von einem Stöhnen. Seine Lippen legten sich auf die Stelle am Hals, unter der man den schnellen Herzschlag des Älteren sehen konnte, küsste sie und fuhr mit seiner Zunge darüber. Den Hals weiter herunterwandernd, konnte Killian spüren wie sein Liebster hier und da leicht an der weichen Haut saugte und ihm damit eine Gänsehaut bescherte. „Du weißt, die Geduld habe ich nicht“, raunte der junge König und machte sich schließlich mit beiden Händen an dem Verschluss der verbliebenen Hose zu schaffen, unter welcher sich bereits eine große Beule abzeichnete. Die plötzliche Freiheit für Aidans Erregung ließen diesen augenblicklich aufseufzen, was jedoch fließend in ein tiefes Stöhnen überging, als Killian seine Länge mit der Hand umfasste. Unwillkürlich zuckte die Hüfte des Jüngeren vor, verstärkte die Reibung an seinem Glied. Mit der freien Hand griff der Ältere nach Aidans Nacken, zog dadurch seinen Blick wieder auf sein Gesicht, was Killian nutzte, um seinen Liebsten erneut zu küssen. Sich aufsetzen und seine Beine spreizend, veranlasste den Jüngeren dazu, sich ein wenig nach hinten fallen zu lassen, was ihren Kuss erneut unterbrach. Den jungen König schien dies jedoch nicht weiter zu stören, setzte er nun den Weg seiner Lippen auf dem Körper des anderen fort. „Verdammt, Aidan“, knurrte er schon fast zwischen den einzelnen Küssen, die er auf dem Weg zu den empfindlichen Brustwarzen hinterließ. „Zieh endlich deine Hose aus.“ Zur Verdeutlichung seiner Worte zerrte er an dem unbeliebten Kleidungsstück, welches sich natürlich aufgrund der Position kaum bewegen ließ. Bestimmend drückte Aidan seinen Liebsten in die vorherige Position zurück und sah ihn streng an, soweit seine Gefühlslage dies zuließ. „Du bleibst genauso sitzen.“ Provokant grinsend musterte der Ältere den Anderen von oben nach unten, wobei sein Blick an dessen entblößter Körpermitte hängen blieb. „Wenn du dich beeilst, werde ich für eine kurze Zeit mit der Aussicht beschäftigt sein“, ein dunkles Lachen folgte, wobei er sich mit der Zunge über die Lippen leckte, in Erwartung dessen, was kommen würde. Auf Knien ein wenig von seinem Liebsten wegrutschend beeilte Aidan sich, der Aufforderung nachzukommen. Weniger elegant, als er es sich unter anderen Umständen gewünscht hätte, befreite er sich von dem letzten Kleidungsstück, doch war es ihm in diesem Moment egal. Wollte er nicht das wenige an Geduld von Killian noch mehr ausreizen. Also kehrte er nackt zu dem Älteren zurück und ließ sich wieder auf dessen Oberschenkel nieder. Sofort griff Killian nach seinen Hüften, zogen ihn näher zu sich, um dann mit den Händen weiter nach hinten zu wandern, doch unterbrach Aidan ihn dabei, indem er sie griff und von seinem Körper fortzog. „Nicht so schnell, mein Lieber.“ Der Jüngere wusste, wie sehr es den Anderen frustrieren musste, weshalb er ihm zum Trost zumindest seine Lippen darbot, für weitere leidenschaftliche Küsse. Eigentlich auf ihren Kuss konzentriert, nahm der Ältere wahr, wie sein Liebster neben sie zwischen die Kissen griff und auch danach hantierte er mit irgendetwas zwischen ihnen herum. Er war bereits enttäuscht, dass Aidan nicht wollte, dass er ihn anfasste, ihn zu reizen, doch dass auch er nun darauf verzichten musste die Hände seines Liebsten auf sich zu spüren, weil er offenbar mit etwas anderem beschäftigt war, ärgerte ihn noch mehr, weshalb er den Kuss unterbrach und nachsah, was er dort trieb. Doch jetzt wo er sah, was vor sich ging, konnte er ein Grinsen nicht unterdrücken. „Du hast das hier geplant?“ Die bereits erröteten Wangen des Jüngeren nahmen langsam eine dunklere Färbung an, als er seine Finger mit der Creme aus dem Glastiegel benetzte. „Sei ruhig“, murmelte Aidan verlegen, hielt aber an seinem Vorhaben fest, als er mit seiner Hand hinter sich griff. Einen Augenblick später, ging erneut eine Welle von Frust durch Killians Körper, als er begriff, dass er von seiner Position aus, nicht sehen konnte, was genau seinem Liebsten ein leises Keuchen entlockte. Noch immer hielt der Jüngere den Tiegel fest mit seiner anderen Hand umschlossen, weshalb der junge König sich zumindest diesem annahm und ihn beiseitelegte, nachdem auch er ein wenig von der Creme auf einer seiner Hände verteilt hatte. Mit dieser strich er sich anschließend über sein eigenes Glied. „Ich möchte, dass du dir vorstellst, dass es meine Hand wäre“, raunte Killian schließlich mit dunkler Stimme, seinen Blick über den Körper des anderen wandernd. „Warum sollte ich das tun?“, fragte Aidan mit überraschend fester Stimme, in welcher der Ton von Provokation mitschwang. „Weil das meine Aufgabe ist, was du da tust.“ „Sagt wer?“ Ein Stöhnen entkam den Lippen des Jüngeren. „Ich.“ Ein raues Lachen ließ Aidans Körper kurz erbeben, bevor er sich näher zu seinem König lehnte. „Was würdest du denn jetzt tun?“ Ein Ausdruck der Verwunderung huschte über Killians Gesicht, doch ließ er sich gerne darauf ein. „Ich würde jetzt zwei Finger in dir bewegen… sie spreizen.“ Langsam hatten sich die Augen des Jüngeren geschlossen und er zog wie von selbst, seine Unterlippe zwischen die Zähne, als ein erneutes Stöhnen diese verlassen wollte. Sofort tastete der Ältere nach der Erregung des auf ihm Sitzenden und strich über dessen Spitze, was den gewünschten Effekt des lauten und höheren Stöhnens brachte. Nach einer Weile, in der Killian seinem Liebsten zuraunte, was er tun sollte, ohne zu wissen, ob er es auch wirklich tat, positionierte der Jüngere sich schließlich um, kniete sich über das steife Glied des Anderen und ließ sich mit Unterstützung seiner Hand auf diesem nieder. Als Killian spürte, wie er langsam in Aidan eindrang, konnte er nicht anders als seinen Kopf in den Nacken zu legen und ein langgezogenes Stöhnen von sich zu geben. Nur zögerlich fing der Jüngere an, sich langsam auf ihm zu bewegen und trieb den jungen König damit schier in den Wahnsinn. Wie sehr wollte er seinem Körper, der nach mehr verlangte, nach schnelleren Bewegungen, den Wunsch danach erfüllen, doch hielt er sich Aidan zuliebe zurück, ertrug die süße Folter und krallte stattdessen seine Finger in die Oberschenkel seines Liebsten. Erleichterung durchströmte ihn, als der Jüngere sich langsam an die Position gewöhnte und mit wachsendem Selbstvertrauen seine Bewegungen intensivierte, seine Hüften höher hob und tiefer wieder senkte. Trotz ihres Stöhnens griff Killian nach Aidans Nacken, zog ihn zu sich, um ihn berauscht von den eigenen Gefühlen zu küssen oder viel mehr nur ihre Lippen aufeinander zu pressen, ohne, dass sie einen richtigen Kuss zustande brachten. Unter keuchen und stöhnen suchten die Hände des Jüngeren nach halt, um seine Bewegungen zu unterstützen. Schließlich fand er diesen an den Schultern seines Liebsten und intensivierte nochmals die Auf- und Abbewegungen seines Körpers. Von nun an war es auch um Killians Zurückhaltung geschehen. Dem Sehnen seines Körpers nachgebend, griff er unter die Oberschenkel Aidans und unterstützte ihn bei seinen Bewegungen. Auch seine Hüften wollte er nicht mehr ruhig halten, weshalb er begann von unten in den Jüngeren hineinzustoßen. Das Stöhnen von Aidan wurde zunehmend höher und als dieser den Namen seines Liebsten voller Lust keuchte, konnte dieser sich nicht mehr zurückhalten und ergoss sich im Innern des Jüngeren. Noch während Killian seinen Orgasmus mit wenigen kräftigen Stößen auskostete, kam auch Aidan auf dem Bauch das Älteren mit einem erstickten Laut. Schwer atmend legte der künftige Berater sich auf die Brust seines Liebsten, versuchte wieder zur Ruhe zu kommen. Der junge König hingegen ließ seine Hände fahrig über den verschwitzten Rücken von Aidan gleiten. Eine Weile so daliegend, die Sinne sammelnd, schwiegen sie und lauschten einfach nur dem Geräusch der Atmung des Anderen. Schließlich hob der Jüngere seinen Kopf und sah seinen Liebsten an. Ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen, welche er kurz und zart auf Killians legte. „Ich lie…“ Aidan unterbrach sich selbst und Trauer war in seinen Augen abzulesen. Ein weiteres Mal verband er ihre Lippen miteinander und küsste den Älteren, dieses Mal jedoch nicht nur für einen kurzen Moment. Eine Art Verzweiflung schwang in der Berührung mit, bevor er sich abrupt erhob und sich von Killian trennte. „Ich gehe rüber in mein Zimmer und mache mich fertig“, ließ er schwach verlauten und griff nach dem ersten Kleidungsstück, welches sein Hemd war. „Aidan…“ Killian streckte seine Hand nach ihm aus, doch warf er ihm einen traurigen Blick zu. „Nicht.“ Dieses einzelne Wort unterstrich er mit einem niederschmetternden Kopfschütteln. Er verlagerte kurz sein Gewicht, um nach seiner Hose zu greifen, als der Glastiegel zu Aidan rutschte. Er hielt in der Bewegung inne und besah das hübsche Gefäß. Dann stand er auf und schlüpfte schnell in seine Hose, die er eher notdürftig schloss. Danach griff er nach dem Tiegel, überbrückte die paar Schritte zu Killians Schreibtisch, um dort das Glas in den danebenstehenden Mülleimer zu werfen. Das klirrende Geräusch beim Aufprall in dem leeren Eimer hallte unnatürlich laut in dem Raum wieder und ließ den jungen König zusammenzucken. Als Aidan den Raum ohne einen weiteren Blick zurückzuwerfen verließ, spürte Killian, wie etwas in seinem Inneren riss. Er wollte nichts anderes tun, als seinem Liebsten nachzulaufen, den aufkommenden Schmerz in seiner Brust lindern, doch würde es nichts bringen. Ihnen stand eine kummervolle und schmerzhafte Zeit bevor. - - - - - Das Frühstück verlief größtenteils schweigend. Sie hatten kein richtiges Gesprächsthema und die Stimmung war ohnehin gedrückt. Eine kleine Abwechslung zu dem, war der Ausbildungsleiter, der sich unter großen Worten von dem künftigen König und seinen Beratern verabschiedete. Für Peer hatte er nur die wenigen kühlen Worte übrig, dass für ihn bereits am nächsten Morgen die Ausbildung weitergehen würde und er doch bitte pünktlich erscheinen möge. Bereits im Speisesaal verabschiedeten sie sich von Peer und selbst Luan fand an diesem Morgen ein paar tröstende und zuversichtliche Worte an ihn, wenn auch nur sehr wenige. Trotzdem begleitete ihr Jüngster sie in den Hof zu der Kutsche, die sie zum Schloss bringen sollte und reihte sich mit den Angestellten des Anwesens auf, um sie als Gemeinschaft zu verabschieden. Killian wahrte in dieser Zeit seine erlernte Höflichkeit, doch nahm er den Rest vielmehr nur am Rande wahr und war froh, als sie endlich in die Kutsche steigen durften und die Tür hinter ihnen geschlossen wurde. Aidan hatte dabei den Platz gewählt, der von ihm am weitesten entfernt lag, doch wunderte es ihn nicht, immerhin hatte er bereits beim Frühstück versucht jeglichen Kontakt zu ihm zu meiden. Es schmerzte den jungen König sehr. Er konnte an nichts anderes Denken, als seinen Liebsten in den Arm zu nehmen, seinen Geruch tief einzuatmen, die Augen zu schließen und zu hoffen, dass dies alles nicht der Realität entsprach. Wie gerne würde er in der Zeit zurückreisen und ihre gemeinsame Zeit erneut erleben, vielleicht sogar intensiver und bewusster, doch konnte er das nicht. „Seid ihr alle bereit?“, riss Toran Stimme ihn aus seinen schmerzvollen Gedanken und sah, dass dieser sie alle der Reihe nach ansah. „Wir müssen es wohl sein“, gab Luan schließlich von sich und sah dabei nur aus dem Fenster und beobachtete die Umgebung des Hofes ein vorerst letztes Mal. „Ich bin bereit für die Aufgaben, die auf mich zukommen werden“, sagte Aidan hingegen mit fester Stimme, doch sein Blick ging ins Leere und auch das ermunternde Lächeln, dass er in ähnlichen Situationen wie dieser meist mit sich getragen hatte, blieb aus. „Ich bin nicht bereit“, sagte Killian schließlich als letzter und konnte seinen Blick dabei nicht von der Liebe seines Lebens abwenden. Er konnte noch nicht mal sagen, ob er sich dabei auf die Trennung von Aidan oder auf seine Amtszeit als König berief. Vielleicht war es aber auch beides. Eine Berührung an seinem Knie ließ seinen Blick zu dem Ursprung schauen. Toran sah ihn mit festem Blick an. „Wir schaffen das. Wir alle zusammen.“ „Ich hoffe, du behältst damit recht“, flüsterte Killian nach einer Weile nur und senkte seinen Blick auf den Boden der Kutsche, als diese sich in Bewegung setzte. Die Fahrt nahm er gar nicht richtig wahr. Er bemerkte nur an den veränderten Lichtverhältnissen, dass sie auf den hell gepflasterten Hof des Schlosses vorgefahren waren. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass scheinbar das gesamte Personal vor den Mauern des prächtigen Gebäudes ihren Platz eingenommen hatte. Als die Kutsche hielt, atmete er noch einmal tief durch und verließ dann als erster das Gefährt. Kaum berührten seine Füße den Boden, da verneigten sich die Menschen vor ihm. Ein leises Gemurmel erhob sich und er konnte das Wort ‚Majestät‘ heraushören, was in ihm ein flaues Gefühl hervorrief. Spätestens jetzt wusste er, dass er auch hierfür noch nicht bereit war. Ende Kapitel 8 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)