Scatter and Howl von yezz ================================================================================ Kapitel 18: Accidental Proposal ------------------------------- Byakuyas Gesicht war so hart, dass Renji noch nicht einmal versuchte, zu lügen. „Habe ich vergessen zu erwähnen, dass Kurotsuchi vorbeigekommen war und herumgeschnüffelt hat, um nach seinem durchgesickerten Seelenbericht zu suchen?“, fragte Renji. „Nun ja, das hat er. Und ich habe dein privates Adressbuch durchgeschaut und ihn direkt zu deiner Tante geschickt.“ Renji erwartete stillen Zorn von der Art, die das Teeservice klappern ließ und ihn zu Boden drückte. Stattdessen bedeckte Byakuya sein Gesicht mit seiner Hand. Es war eine sehr emotionale Reaktion, die Renji irgendwie ein wenig verängstigte. War Byakuya so wütend, dass er noch nicht einmal seine Emotionen verarbeiten konnte? „Es schien zu dieser Zeit eine gute Idee zu sein“, plapperte Renji schuldbewusst. Byakuya hatte nun beide Hände vor seinem Gesicht und Renji war kurz davor, nach einem Heiler der Vierten zu schicken. Er streckte eine Hand aus und zog sie dann zurück. „Ist es, weil ich deine Sachen durchgeschaut habe? Das tut mir leid. Ich wusste, dass es falsch war, aber scheiße, Byakuya, diese Frau macht mich wahnsinnig und ehrlich gesagt konnte ich keinen wirklichen Schaden darin sehen. Kommandant Kurotsuchi ist verrückt, aber er ist nicht dumm. Es ist nicht so, als könnte er eine Matrone der Kuchiki verschwinden lassen und von den Leuten erwarten, dass sie es nicht bemerkten.“ Als Byakuya immer noch nichts sagte, fügte Renji schwach hinzu, während er hoffte, Byakyua würde sich zusammenreißen: „Es tut mir leid. Es tut mir wirklich, wirklich leid.“ Byakuya spreizte die Finger und guckte durch sie hindurch Renji an. War das…? Heilige Scheiße, war das ein Lächeln. „Du hast einen Häftling zu einer der hinterhältigsten Menschen geschickt, die ich kenne?“, sagte Byakuya, ein belustigter Ton schwang in seiner Stimme mit, fast schon als würde er ein Lachen zurückhalten. „Das würde niemals funktionieren.“ War das ein Scherz? Byakuya klang fast schon ernsthaft enttäuscht, dass seine Tante lebte. Was ging hier vor? „Um… huh?“ Byakuya räusperte sich und ließ seine Hände sinken. Seine Mimik war wieder fast normal. „Nun ja, zumindest erklärt das Tante Masamas Brief, in dem sie behauptete, dass ich ‚zu weit gegangen‘ sei.“ Renji saß für einige Minuten da, mit seinen Händen auf den Knien, hielt seinen Atem an und erwartete mehr. Byakuya hatte sich offenbar wieder erholt und aß von seinem Fisch. Renji beobachtete ihn für eine Weile und riskierte es dann: „Also… bist du nicht wütend?“ „Ich bin furchtbar wütend, Renji“, sagte Byakuya, auch wenn er nicht so klang. Nicht im Geringsten. „Beeinträchtige nie wieder meine Familie. Die sind schwierig genug für mich zu händeln, dein Gestümper erschwert meine Bürde nur noch. Das Letzte, was wir brauchen ist, noch mehr Öl in dieses besondere Feuer zu schütten und du weißt das sehr wohl. Wie auch immer, meine Tante hat den Seelenbericht irgendwoher gestohlen, vermutlich von der Zwölften, also würde ich sagen, sie hat das, was auch immer passiert sein möge, selbst über sich gebracht. Nun, da ich ihre Nachricht verstehe, werde ich ihr das auch genauso in meiner Antwort mitteilen.“ Renji kratzte nachdenklich an einer seiner Koteletten. Er begann sich zu entspannen, war aber immer noch misstrauisch. „Ich stecke wirklich nicht in der Patsche?“ Byakuya schien eine lange Zeit darüber nachzudenken. Er nippte an seinem Tee und starrte Renji an. Schlussendlich seufzte er. „Sie ist eine alte Frau, Renji – eine Zivilistin, sollte ich noch hinzufügen – die zu schlecht dafür ausgerüstet ist, sich gegen ein Monster wie Kurotsuchi zu verteidigen. Davon abgesehen ziehe ich ernsthaft in Erwägung, die alte Adelspraxis was das Vergiften von lästigen Verwandten angeht, wieder einzuführen. Also kann ich dir das schlecht vorwerfen.“ Oh, nun verstand Renji den ‚Scherz‘. Er atmete geräuschvoll aus und nickte. „Mit Vergnügen werde ich niemals wieder mit deiner Familie etwas zu tun haben. Vertraue mir, für mich ist das gut.“ Byakuya schob ein bisschen von dem gebratenen Aal auf seinem Teller herum. Seine Augen waren nach unten gerichtet, ohne sich zu fokussieren. Er dachte ganz klar über etwas nach – Familienpolitik vermutlich. Nun, da er sich sicher war, dass er nicht in Schwierigkeiten steckte, schob sich Renji noch eine Portion Reis auf den Teller. Sie saßen in ihrer gemütlichen, kleinen Ecke im Büro, direkt an der Seite von Byakuyas Schreibtisch. Byakuyas Büro roch immer in der Weise nach alten Büchern, die Renji angenehm an die Bibliothek der Akademie erinnerte. Renji konnte nicht glauben, dass Byakuya das so gut aufgenommen hatte. Er erwartete irgendwie immer noch, dass etwas passiert. Also war er ein wenig nervös, als Byakuya wieder sprach. Er setzte sich gerade hin und hörte aufmerksam zu. „Es ist ein ungerechtes Versprechen, dass du nicht mehr mit meiner Familie interagieren sollst… hineinpfuschen, sogar“, sagte Byakuya langsam, nachdenklich, als versuchte er ein größeres Konzept zu entwirren. „Eines, welches ich vernünftigerweise nicht von dir erzwingen kann. Selbst wenn du nur mein Adjutant wärest und nicht auch noch mein Partner, gäbe es keine Möglichkeit, Zusammentreffen mit den Kuchiki zu vermeiden, egal wie sehr wir uns das beide vielleicht wünschten.“ Byakuya blickte wieder auf. Ihre Augen trafen sich und Renji fühlte, dass das ein sehr wichtiger Moment war. Byakuya versuchte irgendetwas über ihre Beziehung zu vermitteln. Ein kleines Lächeln zuckte um die Winkel von Byakuyas dünnen Lippen, als er fortfuhr: „Wie wäre es mit dem Versprechen, dass du mir einen schnelleren Bericht darüber zukommen lässt, wenn du das nächste Mal einen amoralischen, soziopathischen Peiniger auf einen meiner Verwandten hetzt?“ Renji lachte schnaubend. „Ja, das kann ich machen.“ „Sehr gut“, sagte Byakuya und widmete sich wieder seinem Fisch. „Dann ist, wie du sagen würdest ‚Alles klar‘.“ „Heh“, Renji grinste breit. „Ich liebe es, wenn du dreckig redest.“ „Mmm“, murmelte Byakuya, während er einen Schluck Tee trank. „Ich sollte besser vorsichtig sein oder meine Familie wird weitere Munition haben, wenn sie sagen, dass du ein schlechter Einfluss für mich bist.“ Renji schaffte es gerade so, ein lautes Rülpsen hinter seiner Hand zu unterdrücken und nickte: „Wohl wahr.“ Byakuya schüttelte missbilligend seinen Kopf, doch seine Augen funkelten. „Ich verzweifle manchmal an dir.“ „Nur manchmal?“, grinste Renji. „Wir machen Fortschritte.“ Byakuya blinzelte, wurde wieder ernst. „Ich vermute, das tun wir.“ Renji nickte, gab Byakuya ein paar mehr von dem salzigen, eingelegten Gemüse, bevor er sich den Rest davon holte. Er wollte sich über den Tisch lehnen und Byakuya küssen, doch das letzte Mal, als er etwas in dieser Art getan hatte, war die Hölle losgebrochen. Stattdessen ging er zur Arbeit über: „Ich habe einen Haufen Rangloser als Eskorte für deine Verwandten mitgeschickt. Die Kommandantin der Personenschützer wollte Offiziere von Rang, aber ich habe ihr gesagt, dass sie für dieses Privileg zusätzlich zahlen müssten.“ „Sehr gut. Außerdem“, sagte Byakuya und schob seinen Teller zur Seite und legte die Essstäbchen in den Halter, „kein Rang bedeutet, dass es unmöglich für jemanden sein wird, sich beleidigt oder ungerecht behandelt zu fühlen. Ich habe immer noch mit der Fehde von einem halben Jahrhundert zuvor zu tun, die damit begann, dass jemand meinte, er hätte den 15. Offizier statt dem 19. Offizier haben müssen. Immerhin“, Byakuya imitierte einen hochnäsigen Ton, der überraschend nach seiner Tante klang, „Der-und-der hat den 16. Offizier bekommen, also warum verdiene ich nichts besseres?“ Renji schnaubte. „Ja und das wäre alles meine Schuld gewesen, wenn das heute passiert wäre.“ „Ja“, stimmte Byakuya zu. „Tatsächlich war es damals mein Fehler gewesen. Hisana lag im Sterben.“ Renji runzelte die Stirn. „Und sie werfen dir vor, dass du so etwas Belangloses verkackt hast, als das passierte? Was zum Teufel, haben sie nicht ein klein wenig Mitleid?“ Byakuya blickte auf. Ein kleines Grinsen spielte auf seinen Lippen. „Es war kein Fehler, geboren aus der Ablenkung meines Kummers, Renji. Ich war wütend. Es war eine absichtliche Beleidigung. Warum, glaubst du, ist es nach 50 Jahren immer noch ein Thema? Ich habe mich niemals entschuldigt. Noch werde ich es tun. Wegen dem, was er über Hisana gesagt hatte, sollte er froh sein, dass ich überhaupt eine Eskorte mitgeschickt habe.“ Renji hätte beinahe gefragt ‚Warum hast du dann?‘, aber er kannte die Antwort: Familie. Du duldest ihren Schwachsinn, denn sie waren deine Sippe. Es war ja nicht so, als könnte er das nicht nachempfinden: Rukia und Seichi hatten ihm mehr Kummer bereitet, als irgendwer sonst jemals in seinem Leben. „Ich vermute, ich kann froh sein, dass meine Familie klein ist, huh?“ Als er seine Teeschale aufnahm, stellte Byakuya fest, dass sie leer war und schenkte sich erneut ein. „Wenn Familie gewählt werden könnte, dann wäre meine Familie auch klein. Sie bestände aus niemanden mehr als Rukia und dir“, sagte er mit einem weiteren tiefen, durchdringenden Blick in Renjis Augen. Oh. Renji fühlte sich wie ein Idiot, dass er es jetzt erst verstand. Das war auch vorher Byakuyas Andeutung gewesen. Er konnte Renji nicht verbieten, mit seiner Familie umzugehen, denn er dachte von Renji als Teil seiner Familie. Verdammt. Sie haben wirklich einen langen Weg zurückgelegt. Dann, mit einem Seufzen, brach Byakuya ihren Blickkontakt. „Es ist nur die Verwandtschaft, die ich im Überfluss habe.“ „Nun, in diesem Fall, bin ich einfach froh, dass ich keine ‚Verwandtschaft‘ habe“, sagte Renji. Renji wollte mehr sagen, etwas um Byakuya wissen zu lassen, dass er endlich verstanden hatte, was er ihm sagen wollte. Doch ihm kam nichts in den Sinn was nicht komplett dämlich oder kitschig war. ‚Du bist auch meine Familie‘ schien unangebracht. Außerdem war es nicht wahr, zumindest wenn man es strikt sah. Es war nicht so, als hätte Renji keine starken Gefühle für Byakuya; es war mehr, dass Renji ‚Familie‘ hauptsächlich als älterer Bruder erlebt hatte. Rukia würde ihm eine runterhauen, dass er es so auslegte, denn sie hatte es niemals benötigt, dass er ihr Leben beschützte. Doch bevor sie zur Abarai-Gang dazugestoßen war, war es sein Job gewesen, sie alle im Auge zu behalten. Byakuya brauchte niemanden, der auf ihn aufpasste. Zumindest nicht so. Ja, Renji verstand, dass es auch in einer Familie um Liebe ging. Gott alleine wusste, wie sehr Renjis Gefühle für Rukia vermischt waren in einer undurchsichtigen Geschwister/Romatik/Sexy-Weise, wie sie nicht verwirrender sein konnten, doch er war sich nicht wirklich sicher, ob er Byakuya in dieses Chaos werfen wollte. Renji wusste, dass Byakuya ihre Beziehung formalisieren wollte. Sie hatten bereits darüber geredet, sogar die Idee Renji zu adoptieren lag im Raum. Renji war sich nicht so sicher. Er hatte niemals eine Ehefrau haben wollen… oder vielleicht, passender gesagt, er hatte nie ein Ehemann sein wollen. Nicht einmal, wenn er an Rukia dachte, hätte sich Renji jemals einen lebenslänglichen Schwur oder ein gemeinsames Haus oder… Kinder vorstellen können. Währenddessen war Byakuya in letztere Zeit super grüblerisch gewesen. Zum Teufel, da war sogar gestern das ganze Gespräch über Kinder! Renji wusste, nicht was er damit machen sollte. Er war heute Morgen ein solches Arsch gewesen, wie er sich seltsam darüber aufgeführt hatte, wie viel besser Rose bei dieser ganzen sexuellen-Vorlieben-Sache war. Und jetzt noch plötzlich zu sagen ‚Ich weiß nicht, was du gerade denkst, Kuchiki, aber Heirat kommt nicht in die Tüte‘ oder nicht mehr als einen ernsten Blick anzubieten schlug dem Fass den Boden aus. Doch er sollte vermutlich etwas sagen. „Also, ähm“, begann Renji, starrte in einer ähnlichen Art auf seinen leeren Teller, wie Byakuya in seine leere Teeschale geschaut hatte, und fragte sich, warum es niemals genug gab. Vor allem jetzt, wenn er etwas gebrauchen konnte, mit dem er seine Hände beschäftigen konnte. „Ich bin Familie, huh?“ Ok, das war eine blöde Bemerkung, aber Renji hoffte, das offene Ende würde ausreichen, um das Gespräch ins Rollen zu bringen. Byakuya blickte Renji über seine Teeschale an. „Nun ja, natürlich nicht formell“, sagte er nach einem Moment. „Aber in meinem Herzen.“ Das war also alles? Eine Erklärung, was er in seinem Herzen fühlte? „Oh, ok“, sagte Renji und fühlte sich seltsam erleichtert. „Das ist cool.“ „Ist es? Du wünschst dir nicht mehr?“ Ah, scheiße. Er entschied sich, sein eigenes, kompliziertes Gepäck so lange wie möglich vom Tisch zu lassen und erwiderte mit einer Frage: „Was denn?“ Byakuya schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Du hast mein Angebot zur Adoption abgelehnt.“ Renji starrte ihn mit offenem Mund an, doch Byakuya winkte seinen Protest weg. „Es frustriert mich vom Standpunkt der Erbschaft, aber ich verstehe deinen Stolz, dass du den Namen, den du dir selbst geschaffen hast, behalten möchtest. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, was es sonst noch für uns gibt.“ „Eh“, Renji zuckte mit den Schultern. „Ich brauche nicht viel, um glücklich zu sein.“ Byakuya verdrängte schnell ein Lächeln. „Durchaus. Das ist eine meiner Lieblingseigenschaften an dir.“ Renji gluckste, doch fügte hinzu: „Was ist denn mit dir? Bist du zufrieden mit den Dingen, wie sie jetzt sind?“ „Nicht vollständig“, gab Byakuya zu. „Aber es ist nicht so, als würde irgendeine Art von Ehevertrag meine Familie davon überzeugen, dich mehr zu akzeptieren. Ich habe das Gesetz umgangen und HIsana geheiratet. Wenn überhaupt haben sie sie deswegen noch mehr gehasst.“ Renji vergaß manchmal, dass es gegen das Gesetz war, dass Byakuya jemanden vom Rukongai heiratete. Gegen das verdammte Gesetz. Das war einfach total verrückt. Manchmal fühlte sich Renji, als würde er am hinterwäldlerischsten Ort des ganzen Universums leben. Warum hatten die Vizards sich entschieden, zur Soul Society zurückzukehren? Sie hatten in einer Welt gelebt, in der du verdammt noch mal denjenigen heiraten konntest, den du liebst, egal von woher er kam – Scheiße, in manchen Orten konnten sogar zwei Männer heiraten. Hey, das war eine Idee. „Du weißt“, sagte Renji, ohne sich wirklich sicher zu sein, was er dachte, als er es anbot, aber es kam dennoch heraus: „Wir könnten im Geheimen heiraten, im Diesseits.“ Byakuya machte einen hustenden Laut, da er sich an seinem Tee verschluckt hatte. Als er seinen Hustenanfall wieder unter Kontrolle hatte, fragte er: „Hast du mich gerade gefragt, ob ich dich heirate?“ „Oh, ähm…“ Das Seltsame war, dass die Idee, im Diesseits zu heiraten, Renji irgendwie faszinierte. „Ich weiß nicht, habe ich?“ „Ich denke schon.“ Sie starrten sich über die Reste des Frühstücks an. „Hast du einen Scherz gemacht?“, fragte Byakuya. „Ich meine… Ich hätte niemals gedacht, dass du überhaupt darüber nachdenkst.“ Doch Renji dachte nach. Renji dachte sehr angestrengt nach. Es war nicht so, als hätte er es nicht so mit Monogamie. Selbst wenn Renji Single und sorglos war, er war immer der ‚eine Person zur gleichen Zeit‘ Typ gewesen. Er hatte versucht, sich mit ein paar Leuten zur gleichen Zeit zu treffen, doch er fand heraus, dass er eher zu der Sorte ‚alles oder nichts‘ gehörte. Er gab demjenigen 100 %, mit dem er gerade zusammen war und zu versuchen, sich aufzuteilen, hatte nie funktioniert. Es kam Renji in den Sinn, dass der Hauptgrund für einen Widerstand gegen die Idee der Hochzeit an sich all die Erwartungen waren, die damit einhergingen. All das Zeug mit den besonderen Traditionen, vor allem an so einem engstirnigen und altbackenen Ort, wie die Seireitei. Wenn sie sich davon lösen könnten, wenn sie nur aufstanden und sagten ‚dieser Mann, für mich, für immer‘, dann hätte Renji wirklich kein Problem damit. „Ich denke, ich habe vielleicht meine Gedanken überdacht“, stimmte Renji vorsichtig zu. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust, denn… wollte er das? Er konnte sich nicht durch die Weltgeschichte vögeln. Du konntest dich nicht mit einem Typen wie Byakuya Kuchiki verloben und dann mit ‚war nur ein Scherz‘ nach einem Monat zurückrudern. „Aber, ok, also wenn ich es ernst meine, dann müssen wir darüber reden, was das bedeutet. Ich bin nicht… Ich meine, ich denke nicht, dass ich jemals mit dir auf dem Anwesen leben könnte, also permanent.“ Als Byakuya niedergeschlagen wirkte, fügte Renji schnell hinzu: „Es ist nicht so, als würde ich mich gegen das mit dir zusammenleben sträuben, es ist nur… dieses riesige Anwesen. Es fühlt sich so seltsam an. Es ist so sehr dein Ort – der Ort deiner Familie.“ „Ah, ja, das macht Sinn“, nickte Byakuya. „Wir könnten nach einem gemeinsamen Ort suchen.“ Als er Renjis aufsteigende Panik spürte, hob Byakuya eine Hand. „Später. Da ist keine Eile. Selbst wenn wir morgen heiraten würden, haben wir ein Leben lang, um diese Dinge zu besprechen. Huh, ja. Das war wahr, richtig? Und ihre Lebenszeit konnte ein weiteres Jahr oder weitere Tausend sein. Renji fühlte selbst, wie er sich bei dem Gedanken entspannte und ließ ihn weiter einsinken. Verheiratet. Mit Byakuya. Das wäre schon ein Kracher. „Wirst du meinen Namen annehmen“, scherzte Renji. „Nur, wenn du auch meinen annehmen wirst“, sagte Byakuya ohne zu zögern. „Ich wünschte, du würdest es dir überlegen. Ich möchte, dass für dich gesorgt ist, sollte ich sterben.“ „Hey, nichts davon jetzt“, sagte Renji. „Wenn wir ins Gras beißen, dann machen wir das gemeinsam, hast du verstanden?“ Byakuya grinste und sagte: „Ja, der Herr.“ „Gut“, sagte Renji. „Ich sollte zurück ins Büro gehen, aber kannst du uns ein nettes Restaurant heute Abend reservieren? Wenn ich das tue, dann sollte ich es vermutlich auch richtig machen.“ Byakuya konnte ein Lachen nicht vollständig unterdrücken. „Renji, ich brauche keinen Ring.“ „Ich rede nicht von einem Ring“, brauste Renji auf. Um ehrlich zu sein, hatte er noch nicht einmal daran gedacht. Aber er konnte sich auch keinen verdammten Ring leisten. „Ich meinte Romantik. Du weißt schon, mit Blumen und… Poesie.“ „Ah“, Byakuya gab dem Lächeln nach. „Poesie. Ja, wenn du einen richtigen Antrag machst, muss da auch Poesie sein.“ Byakuya stand auf und Renji folgte ihm. „Also gut, geh und schreibe deine Poesie. Ich werde die Reservierung vornehmen.“ Renji fragte sich nur noch, was zum Teufel er sich eigentlich dabei dachte. Renji verbrachte seine zweite Schicht in einem benebelten Zustand. Er dichtete seine Poesie, während er Kinjos Schädel während der Trainingseinheit einschlug. Papierkram war geordnet und überbracht und auf dem Weg zurück von der Ersten gab Renji dem Impuls nach, zur Dreizehnten zu gehen. Der See, den man vom Ugendo überblicken konnte, war gefroren. Steife Rohrkolben schauten am Ufer heraus. Die Sonne schien durch die eisüberzogenen Pflanzen, beleuchtete ihr grünliches Inneres. Der See, normalerweise so lebhaft mit den neugierigen Fröschen und dem Summen von Insekten wirkte, war gespenstig still. Das einzige Geräusch war ein seltsames Knacken, wenn das Wasser unter dem Eis sich bewegte. Wind wehte über die polierte Oberfläche, schob die pulvrigen Schneekristalle zu Renjis Füße, die in Sandalen steckten. Der reichhaltige, willkommen heißende Geruch von brennendem Feuerholz ließ ihn zur Tür huschen. Trotz der Kälte hatte Kommandant Ukitake die Tür geöffnet, um den Ausblick genießen zu können. Renji konnte das warme Leuchten des Feuers sehen. Rukia und ihr Kommandant saßen nahe an der Feuerstelle, ihre Hände umfassten heiße, dampfende Getränke. Ihre Hände waren zusammengesteckt, offensichtlich tief in einem Gespräch versunken. Er hielt in einiger Entfernung der Tür an und klopfte gegen einen nahegelegenen Balken, damit er nicht irgendeine private Unterhaltung störte. „Wer ist da?“, rief Ukitake. „Ich bin es nur“, sagte Renji und steckte seinen Kopf durch die Tür. „Bin vorbeigekommen, um zu sehen wie es dir geht, Rukia. Und, ähm, den Kommandanten vielleicht um einen kleinen Gefallen zu bitten?“ Rukias Gesicht zog sich zu einem tiefen Stirnrunzeln zusammen. Ihre eleganten Augenbrauen, die Byakuyas so ähnlich waren, schoben sich zusammen. „Ich bin in Ordnung“, log sie und setzte ein falsches Lächeln auf. Renji kannte den Ausdruck gut genug. Es war der Gleiche, den sie damals in Inuzuri benutzt hatte, wenn sie behauptet hatte, sie sei nicht hungrig. Doch er hatte niemals das Herz gehabt, ihr das zu sagen. Damals nicht und auch nicht heute, deshalb nickte er nur. „Sicher“, sagte er. „Gut.“ Ukitake ließ sich auch nicht zum Narren halten. Er stand auf, um für Renji Platz an der Feuerstelle zu machen und blickte sie nun mit einem mitleidigen Blick an. „Ich weiß nicht, warum du ihm keine Nachricht senden möchtest. All die jungen Leute bleiben so heutzutage im Kontakt.“ Renji warf Ukitake einen ungläubigen Blick zu. Hatte er gerade Rukia vorgeschlagen, Ichigo zu sexten? Mit einem SEELENTELEFON? Als würde Urahara das nicht innerhalb von maximal 10 Sekunden auf Twitter stellen. Rukia schüttelte ihren Kopf. „Ich denke, er möchte einen klaren Schnitt.“ „Du denkst so, aber du weißt es nicht“, sagte Renji, sprang zu Ukitakes Unterstützung ein. Ukitake wandte sich ab, um an irgendeiner Vorrichtung in der Ecke des großen Raumes herumzufummeln. Es war eine Art kleine, batteriebetriebene oder elektrische Herdplatte. Ein Topf mit heißer Schokolade blubberte dort vor sich hin. Der Kommandant schenkte einen Becher ein und gab ihn Renji. Rukia blickte die Schokolade in ihrem eigenen Becher finster an. „Ich kenne ihn.“ Renji sagte „Ja, das tust du“, in der gleichen Zeit, wie Ukitake zustimmte: „Natürlich tust du das.“ Nun ja, dachte Renji, als er sich neben den heißen Kohlen niederließ, das war ein Reinfall. Er hätte wissen sollen, dass Rukia nicht wusste, wie sie über Ichigo reden sollte. Er verstand immer noch nicht ganz diese ‚klarer Schnitt‘ Sache, obwohl er ihr am ersten Tag schon von ihrem Plan erzählt hatte. Er hatte versucht ihr zu erzählen, dass Byakuyas Briefe wirklich toll gewesen waren und sie und Ichigo so etwas absolut tun sollten, doch hatte gejapst und gesagt: „Zu schmerzhaft.“ Und ehrlich gesagt, wer würde darüber diskutieren? „Also, ähm, Kommandant“, sagte Renji und wandte sich zu Ukitake. „Wenn wir von Seelentelefonen sprechen, sie haben nicht zufällig noch eines irgendwo herumliegen, oder? Ich muss mit Urahara sprechen und ich kann nicht auf die Seelenpost warten.“ Ukitake blinzelte Renji über den Becherrand an. Seine dunklen Augenbrauen hoben sich. Sie waren immer so ein krasser Kontrast zu den schneeweißen Haaren. „Würde die Zwölfte keine geschäftliche Leitung für dich öffnen?“ „Uh, nun ja, es ist nicht wirklich geschäftlich – mehr privat“, sagte Renji. „Und die Sechste hatte ein kleines Zerwürfnis mit der Zwölften, müssen sie wissen.“ „Oh?“, Ukitake saß aufrechter, wie ein Bluthund auf der Fährte eines guten Gerüchts. Renji wusste plötzlich, dass er tauschen musste. „Wenn ich es ihnen sage, kann ich mir ein Seelentelefon leihen?“ Ukitake winkte es ab, als wäre das nie ein Thema gewesen. „Natürlich, natürlich. Nun sag mir, was um Himmels Willen sich Byakuya dabei gedacht hat, sich mit Mayuri in die Wolle zu kriegen?“ „Es ist ein bisschen komplizierter als das“, sagte Renji. Er bemerkte, dass er auch Rukias Aufmerksamkeit hatte, also erklärte er: „Und es beinhaltet eine lästige Tante von dir, Rukia.“ „Lass mich Kekse holen“, sagte Ukitake schon fast vergnügt. Etwas später stand Renji außerhalb vom Ugendo und lehnte sich gegen die Wand. Sein Atem hinterließ kleine Wolken in der kalten Luft, während er Uraharas Erklärungen zuhörte. „Es tut mir leid, das zu sagen, Vizekommandant, aber Adoption ist die legalste Methode. Doch wenn du wirklich nach etwas wie Heirat suchst, ist es wahr, dass Shibuya ein Zertifikat an gleichgeschlechtliche Paare ausstellt. Doch das beachten nicht viele“, sagte Urahara. Renji konnte hören, wie am anderen Ende der Leitung der Fächer nervös hin und her wedelte. „Darf ich fragen? Was genau hoffst du zu erreichen? Die Leute benutzten so etwas hauptsächlich, um die Besuchsrechte im Krankenhaus zu bekommen. Ich hasse es, dir das sagen zu müssen, Vizekommandant, aber du bist bereits tot.“ „Ja, das habe ich bemerkt“, sagte Renji. „Es ist einfach eine Sache, die wir tun möchten. Kannst du die Details darüber herausfinden, was wir tun müssen?“ Da waren ein langes, leidendes Seufzen und der Klang von einem zusammenklappenden Fächer. „Ich werde dich angemessen entlohnen“, bot Renji an. „Ich weiß, dass es Zeug gibt, dass du von hier haben möchtest. Ich kann es dir bringen.“ „Du bist mein ‚Packesel‘? Geht klar!“ Renji blickte den braunen Kimono finster an, den der vorübergehende Hausverwalter über einem Arm trug. „Warum ist meine Uniform nicht in Ordnung?“, wollte Renji wissen. „Uniformen werden in den meisten Plätzen als formale Kleidung angesehen.“ „Ich glaube, seine Herrschaft sagte, er möchte ‚nicht von einem Untergebenen einen Antrag erhalten‘.“ „Aua“, murmelte Renji, doch er konnte das Argument nachvollziehen. „Bist du dir sicher, dass ich nicht immer noch einer bin, wenn ich in zivil gehe?“ „Natürlich bist du das“, sagte der neue Kerl, dessen Namen Renji noch nicht gelernt hatte, ohne jedes Mitleid. „Tausende Male. Eine Million! Aber wir unterhalten ihre Herrschaft damit, nicht wahr?“ Renji seufzte nur und ließ sich von diesem Fremden ankleiden. Zumindest war das stilisierte Nue-Wappen cool, selbst wenn er beim letzten Mal, als er dieses Ding getragen hatte, damit geendet war, vor Tantchen Masama zu katzbuckeln. Vielleicht war es ja gut, bessere Erinnerungen darin zu machen. Als Byakuya die Treppe hinunterkam, verschlug es Renji fast den Atem. Byakuya hatte sorgsam alle Andeutungen auf die Kuchiki vermieden, daher war kein königsblau in seiner Kleidung und kein Kenseikan in seinen Haaren zu sehen. Stattdessen hatte er einen dunklen, wald grünen Kimono ausgesucht mit perlmutt weißen Malereien von weißen Reihern im Flug ausgesucht. Die unteren Lagen bestanden aus Silber und grau, die die sturmgraue Farbe seiner Augen betonten. Seine Haare waren ein tintenschwarzer Fluss, ungebunden, uneingeschränkt… wundervoll. Scheiß drauf. Der Mann war unvergleichlich. Renji wollte das Abendessen überspringen und Byakuya auf den Arm nehmen, ihn nach oben tragen und über ihn herfallen. Stattdessen krächzte er ein Ehrliches: „Wow, schau dich an. Du bist… wow. Umwerfend.“ Byakuyas Wangen wurden ein winziges bisschen rot und er blickte weg. „Danke“, sagte er. „Du siehst auch sehr gut aus. Ich habe ein kleines Restaurant in der Seireitei gefunden, das zu uns passen sollte.“ „Oh, ja?“, sagte Renji. Er wollte Byakuya irgendwie einen Arm anbieten, wie ein Gentleman. Doch wenn sie durch die Straßen der Seireitei gingen, konnte er sich kaum sehen lassen, wie er sich an seinen Kommandanten kuschelte. Also hielt er Byakuya stattdessen die Tür auf. Eishirō warf Renji einen genervten Blick zu, da er ihm den Job abgenommen hatte, doch Renji ignorierte ihn. „Habe ich schon mal davon gehört?“ „Es ist neu“, sagte Byakuya. „Doch sowohl Kommandantin Unohana als auch Kommandant Kyōraku haben ihn empfohlen.“ Das war ein ziemlich unterschiedlicher Geschmack. Vielleicht. „Also gibt es gutes Bier?“ „Das Beste“, sagte Byakuya. „Das Essen ist hauptsächlich… klein? Offensichtlich versuchen sie dort eine Sache aus dem Diesseits. Tapas?“ Renji dachte nach, sagte dann aber: „Ich habe keine Ahnung, was das ist.“ „Ich auch nicht“, sagte Byakuya, als sie durch den gefrorenen Garten des Anwesens gingen. Schnee hing schwer in den immergrünen Ästen und beugte die Köpfe des großen, trockenen Grases. Der Steinpfad war frei gekehrt. Es war gerade breit genug, dass sie nebeneinander gehen konnten. Die Luft war kühl, doch der Wind war mild. „Shunsui sagte mir, es wäre wie Dim Sum. Appetitanreger.“ „Klingt nach Spaß“, stimmte Renji zu, bemerkte dass Kommandant Kyōraku plötzlich Shunsui war, als würden sie normal miteinander reden und nicht versuchen würden, gegenseitig ihre Diener zu töten oder betrunken in die Division einzudringen. „Dim Sum ist irgendwie gewöhnlich, oder nicht? Sind wir nicht zu gut angezogen?“ Byakuya blickte verwirrt auf ihre Kleidung. „Zu gut angezogen? Nicht im Geringsten.“ Renji schüttelte nur den Kopf über ihre unterschiedliche Auffassung von so etwas. Byakuya führte sie die Straße hinunter. Es reihten sich hochklassige Kleidungsläden aneinander, hauptsächlich mit Seide. Die Sonne ging unter und die Schatten wurden länger. Tavernen öffneten; Läden schlossen. Restaurants bereiteten sich für den abendlichen Trubel vor. Leute kehrten vor ihren Türen, zündeten Laternen an und lieferten Waren und Essen aus. Eine vorbeikommende, gut gekleidete Familie verbeugte sich tief vor Byakuya, der sie nicht zu bemerken schien. Als Renji ihnen grüßend zunickte, sahen sie leicht beleidigt von seiner Aufmerksamkeit aus. Musste eine geringe Adelsfamilie sein, vermutete Renji. Die Nachbarschaft der Sechsten schien niederen Adel anzuziehen, als hofften sie, dass sie durch die Tatsache, in der Nähe der Kuchiki zu leben, durch Osmose oder so etwas einen besseren sozialen Stand erhalten würdem. „Also… wir reden Kommandant Kyōraku wieder mit Vornamen an?“, fragte Renji, nachdem sie einige Schritte gegangen waren. Byakuya nickte. „Scheinbar. Er ist heute Mittag mit einem Paket mit Tee aus dem Diesseits aufgetaucht, ich vermute als eine Entschuldigung, doch er sagte, es sei ein Geburtstagsgeschenk. Es war, als hätte er entschieden, dass sobald meine Familie weg war, Daisuke in Ordnung sein würde und unsere Probleme aus der Welt seien.“ „Ich vermute, ein Stück weit hat er recht“, sagte Renji. „Es tut der Sechsten nicht gut, wenn wir eine Fehde mit der Achten hätten, genauso wenig wie zwischen den Kuchiki und den Kyōraku“, sagte Byakuya. Sie ließen die extravaganten Läden hinter sich und wandten sich in die Richtung der gelasseneren und arbeitenden Nachbarschaft der Siebten. „Es ist das Beste, es ruhen zu lassen.“ Renji konnte die Weisheit darin sehen. Außerdem jagte Kyōraku ihm eine Heidenangst ein. Als Byakuya um eine weitere Ecke bog, eine enge Gasse entlang, sah Renji das, was das Restaurant sein musste. Auf einem handgemalten Schild waren Laute ‚Tapas‘ in Katakana geschrieben. Da war eine bunte Mischung von Leuten in einer Schlange: Shinigami in Uniform, Händler und Familien. Renji dachte, dass er sogar das Blau der Akademie gesehen hatte. „Wow“, sagte er. „Beliebt.“ Renji wollte sich an das Ende der Schlange stellen, doch Byakuya zog an seinem Ärmel. „Ich habe reserviert.“ Die Leute in der Schlange schauten sie an, als sie vorbeigingen. Byakuya, der so etwas natürlich gewohnt war, hielt seinen Kopf erhoben, als sie vorbeigingen. Renji zog an seinen Haaren, nicht wirklich verlegen, doch zur gleichen Zeit hätte er auch auf die fokussierte, leicht feindliche Aufmerksamkeit verzichten können. Natürlich kam Byakuya ohne Probleme rein. Der Oberkellner schaute auf die Reservierungsliste, sah den Namen Kuchiki und schaute sie noch einmal an, dann scheuchte er sie schnell ins Innere. Zu Renjis Überraschung sagte der Oberkellner zu ihm: „Vizekommandant Abarai, willkommen. Ich habe sie erst nicht erkannt.“ Das war das Fehlen der Uniform, da war sich Renji sicher. Außerdem hatte er seine Haare offen und seine vielen Tattoos versteckt. Natürlich hatte er Zabimaru dabei, aber es wäre zu viel von einem normalen Bürger verlangt, sein Zanpakutō in versiegelter Form zu erkennen. „Ja“, grinste Renji. „Ich bin inkognito unterwegs, denke ich mal.“ „Wir sind sehr geehrt, sie hier zu haben“, sagte der Oberkellner. Dann, mit einem Blick zu Byakuya: „Sie beide natürlich.“ Renji tauschte einen Blick mit Byakuya aus – oder zumindest versuchte er es. Byakuya hatte sein Gesicht unter Kontrolle und seine Augen nach unten gerichtet. Sobald sie sich in einer privaten Nische niedergelassen hatten, verschwand der Oberkellner mit mehreren Verbeugungen und Renji fragte: „Was glaubst du, hatte das zu bedeuten?“ „Renji, viele Leute bewundern dich. Bist du wirklich überrascht?“ „Irgendwie…?“ Renji dachte von sich nicht wirklich als jemanden, den man ‚bewunderte‘. Sicher wusste er, dass es Leute gab die dachten, dass Zabimaru cool war – zumindest damals in der Elften, wenn er regelmäßig angab. „Es ist nicht so, als würde ich die meisten meiner Kämpfe gewinnen.“ Byakuya blickte von der Karte auf. „Vielleicht. Aber deine Tapferkeit und Widerstandsfähigkeit ist bewundernswert. Du stehst wieder auf, Renji. Die Leute mögen diese Art von Willenskraft.“ Renji lächelte, denn es war klar von dem Ton in Byakuyas Stimme, dass er sowohl stolz als auch ein bisschen eifersüchtig war. Das Restaurant war im westlichen Stil eingerichtet. Auch wenn die Tische groß waren, war Renji nicht wirklich sicher, was er mit seinen langen Beinen anstellen sollte. Er stieß immer wieder mit seinen Zehen gegen Dinge, bis er sie schlussendlich zu einer Seite wegstreckte. „Oh, hey, möchtest du meine Poesie hören?“ Byakuya legte die Speisekarte weg und nickte: „Sehr sogar.“ „Rosen sind rot, Veilchen sind blau, ich weiß es klingt seltsam, aber ich will dich heiraten.“* Byakuyas Gesicht zuckte zwischen Vergnügen und etwas Tiefgründigerem. Dann sagte er: „Das ist perfekt. Ich akzeptiere.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)