Shadow Flame von ShadowBlaze ================================================================================ Kapitel 5: Dunkle Schwingen, dunkle Worte ----------------------------------------- „Diese Schwerter sind aus Drachenklauen gefertigt worden. Sie sind sehr scharf, sehr wendig und äußerst tödlich. Außerdem liegen sie gut in der Hand, sind leicht und gut zu führen. Es sind die besten Schwerter in ganz Nevarron.“ Suigetsu besah sich das Schwert und drehte es mehrmals in der Hand um. Es lag gut in seiner Hand und schien sich förmlich anzupassen. Er war begeistert von dem Schwert und wollte es sogleich austesten. Selbst die besten Schwertschmiede in Kiri kamen kaum an dieses hier heran. Sasuke besah sich ebenfalls das Schwert, schwang es einige Male und sah sich dann die Klinge an. Seine Augen spiegelten sich in der Klinge, die äußert schwarf war. Suigetsu schaute zu seinem Bruder und zu dem Schwert, welches er um seinen Rücken gebunden hatte. Vermutlich war es ebenfalls aus Drachenklauen, doch Suigetsu hatte es noch nicht gesehen. Er fragte sich ob die Schwerter irgendwas Besonderes konnten, so wie die Schwerter der Schwertninja aus Kiri. Früher trug Mangetsu immer sein Schwert bei sich, als er noch einer der Schwertninja aus Kiri war. Schon als Kind war Suigetsu begeistert von sämtlichen Schwertern gewesen. „Parar fertigt demnächst eigens für euch Schwerter an. Oder andere Waffen falls ihr wollt. Aber ich denke ihr beide bleibt eher bei Schwerter.“ „Ich hätte gerne mal einen Testkampf. Wie wäre es, Sasuke? Traust du dich?“ Grinsens sah Suigetsu den Schwarzhaarigen an, der mehrmals das Schwert in seiner Hand drehte und erneut auf die Klinge sah. Auch Sasuke hatte früher mal ein besonderes Schwert gehabt, welches jedoch auf ihrer Flucht verloren gegangen war. Dann sah Sasuke zu Suigetsu und musterte ihn leicht. Sie hatten nur ein einziges Mal gegen einander gekämpft, das war als Sauske Danzo umgebracht hatte und Karin fast mit. Doch einen richtigen, ernsthaften Kampf hatten sie noch nie. Es hatte sich einfach nie die Gelegenheit ergeben. „Bist du dir sicher? Du wirst verlieren und ich will dich nicht vor deinem Bruder blamieren.“ „Hey ich wurde seit meiner Kindheit im Schwertkampf ausgebildet. Ich glaube in diesem Punkt bin ich dir ebenbürtig.“ Zuzugeben, dass Sasuke stärker war fiel Suigetsu nicht leicht. Aber so war es und vermutlich würde es auch immer so bleiben. Suigetsu respektierte Sasuke und seine Stärke. Dafür hatte Suigetsu definitiv andere Qualitäten. „Wenn du es unbedingt möchtest. Aber renn danach nicht heulend zu deinem Bruder.“ Sasuke und Suigetsu schmunzelten sich an und gingen dann in Kampfhaltung. Yuuki und Mangetsu standen etwas abseits und sahen dem Kampf zu. „Wer wird gewinnen? Lass uns wetten.“ „Mein Bruder hat eine sehr gute Schwertkampfausbildung erhalten. Ich weiß das er gut ist. Aber Sasuke ist auch nicht gerade schlecht im Umgang mit dem Schwert, zumindest soweit ich es beurteilen kann. Ich will nur sehen was sie können. Hier geht es nicht ums Gewinnen oder Verlieren.“ „Spielverderber.“ Leicht bockig zog Yuuki einen Schmollmund und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Mangetsu hatte die Arme ebenfalls verschränkt und sah den beiden zu, folgte jedem Schritt und prägte ihn sich ein. Die beiden waren gut und kannten sich auch sehr gut. Man sah das sie häufig zusammen gekämpft hatten, da sie scheinbar wussten was der andere vorhatte. Unter diesen Voraussetzungen ging es also nur darum das einer einen Fehler machte, eine kleine Unaufmerksamkeit reichte da schon aus um den Kampf zu entscheiden. Mangetsu fragte sich, wer wohl diesen Fehler machen würde. „Als Heilerin musst du vor allem auf der Distanz sehr gut sein. Dafür eignet sich am besten ein Bogen. Dieser hier ist aus Holz aus dem Tirashin Wald gefertigt worden, aus einer Eisenborke. Er ist sehr stabil, handlich und leicht. Versuch mal die Ziele dort hinten zu treffen.“ Karin besah sich den Bogen und dann die Ziele in der Entfernung. Sie hatte als Kind mal mit einem Bogen geschossen, das war jedoch schon ewig her. Sie nahm einen Pfeil von Sharon entgegen und spannte ihn und zielte auf die Männchen in der Ferne. Sie ließ den Pfeil los und er sauste auf das erste Ziel, traf dieses genau in der Schulter. Das Strohmännchen kippte etwas, doch dann blieb es ruhig stehen und der Pfeil ragte aus dem Stroh. „Nicht schlecht. Hast du schon mal mit Pfeil und Bogen geschossen?“ „Als Kind mal. Aber das ist ewig her. Ninja kämpfen eher mit anderen Waffen.“ „Verstehe. Versuch es noch mal. Der erste Schuss war sehr gut.“ Riku war begeistert von seiner neuen Schülerin. Die meisten in seiner Division konnten kaum ein Schwert halten. Vermutlich waren sie auch deshalb bei den Helfern und nicht bei den Kriegern. Alle ausgemusterten kamen in seine Division, sehr zu seinem Leidwesen. Fang kam zu ihm und stellte sich neben ihn, sah zu wie Karin den nächsten Pfeil abschoss und Sharon begeistert in die Hände klatschte. „Wie macht sie sich?“ „Sehr gut. Besser als die meisten anderen Heiler. Jemand der Kämpfen und Heilen kann können wir gebrauchen.“ Riku sah sie nicht an, hatte nur die Arme verschränkt und beobachtete Karin und Sharon. Fang musterte ihren Freund und ließ dann ihren Blick über den Trainingsplatz gleiten. Sie beobachtete kurz Sasuke und Suigetsu und schaute dann wieder zu Riku. „Sasuke und Suigetsu sind auch nicht schlecht. Ich glaube wir haben mit ihnen einen guten Fang gemacht.“ „Wenn du meinst.“ Riku warf den beiden Männern einen gereizten Blick zu, der auch Fang nicht entging. Sie schmunzelte und stellte sich direkt in Rikus Blickrichtung. Zuerst versuchte er ihr auszuweichen, doch dann schaute er sie an, sah ihr direkt in die Augen und in Fangs leicht grinsendes Gesicht. Riku war noch nie sehr gut darin gewesen sich aus irgendetwas rauszureden, egal ob es bei Kayla oder bei Fang war. Sie kannten sich halt schon viel zu lange. „Bist du eifersüchtig?“ „Wie kommst du denn darauf?“ „Naja du siehst Sasuke ständig mit deinem eifersüchtigen Blick an. So siehst du alle Männer an, die du nicht leiden kannst.“ Riku schwieg kurz und schaute schließlich zu Fang hinab. Ihr Grinsen wurde breiter als sie erkannte das sie recht hatte. Riku wirkte ertappt und wich ihrem Blick aus, versuchte es zumindest. Er konnte manchmal ziemlich eifersüchtig sein, vor allem wenn die Männer dann auch noch zu Fang passten. Es war nicht zu übersehen, das Fang einen bestimmten Typ Mann bevorzugte und Sasuke fiel, wie auch Riku, genau in diese Typklasse. Zu allem Überfluss zog Sasuke dann auch noch die ganze Aufmerksamkeit aller Frauen auf sich. „Habe ich denn einen Grund eifersüchtig zu sein?“ „Nein. Mach dir keine Sorgen.“ Riku legte seine Hand an ihren Rücken, zog sie zu sich heran und küsste seine Freundin kurz, eher er sich von ihr löste, weil er kurz einen erschrockenen Schrei hörte. Ihre Blicke gingen zu Sasuke und Suigetsu, die aufgehört hatten zu kämpfen. Neben letzterem steckte ein Pfeil im Boden, nur knapp neben seinem Fuß und er sah Karin gereizt an. „EY! Du hättest mich fast getroffen!“ „Ist leider danebengegangen.“ Yuuki und Mangetsu kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus und auch Sasuke lachte kurz, verwandelte es jedoch in ein breites Schmunzeln nachdem er Suigetsus zornigen Blick sah. Selbst dieses Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen. Mangetsu und Yuuki machten sich nichts daraus und lachten einfach weiter, hielten sich vor Lachen den Bauch und stützen sich auf ihre Knie. Wütend fluchte Suigetsu und sah die beiden an, warf dann Karin kurz einen zornigen Blick zu, ehe er sich abwandte. „Deine Treffsicherheit begeistert mich. Aber in einem Kampf bitte nicht auf die eigenen Leute schießen, ok?“ Riku grinste Karin an und diese grinste zurück. Man sah ihr an das es Absicht war und vermutlich hatte sie auch mit Absicht danebengeschossen. Obwohl es bei Suigetsu eh keinen Unterschied gemacht hätte, da sie ihn eh nicht hätte verletzten können. Vorher hätte sich sein Körper in Wasser aufgelöst und den Pfeil so daran gehindert ihn zu durchbohren. Doch die Genugtuung, das sich Suigetsu so extrem darüber aufregte, reichte Karin vollkommen. „Also ich bin hellauf begeistert von unseren Rekruten.“ Fang stieß ihm in die Seite und grinste breit, sah wie Suigetsu fluchend den Pfeil aus dem Boden riss und dabei zornig zu Karin sah. Noch immer fiel es Mangetsu und Yuuki schwer ernst zu bleiben. Sasuke sah nun wieder emotionslos zu Suigetsu und wartete auf die Weiterführung des Kampfes. „Schließt das Sasuke und Suigetsu ein?“ „Sie sind nicht schlecht. Zumindest was das Kämpfen angeht.“ Wir liebten unsere Freiheit und den Frieden. Doch wusste keiner von uns wie lange der Frieden hielt und wie nah ein erneuter Kampf war. Sasuke, Suigetsu und Karin standen hinter dem Tor versteckt und lugten hervor, während die anderen sich den Ninja in den Weg stellten. Sie hatten sie tatsächlich gefunden und bis hier her verfolgt. Sasuke glaubte langsam daran, dass es jemanden gab der ihn unbedingt tot sehen wollte. Vielleicht Gott? Oder der Göttlichen, wie sie in Nevarron genannt wurden. Er glaubte eigentlich nicht an eine Höhere Macht, doch so langsam hatte er das Gefühl, irgendjemand wollte ihn unbedingt tot sehen. Obwohl ihm da sofort mehr in den Sinn kamen als ihm lieb war. Stephen stand direkt vor dem Ninja, Gwyn hieß er, und neben ihm Riku, Mangetsu und Yuuki. Etwas weiter dahinter Kayla, Fang und Sharon. Zuletzt standen noch einige Krieger des Drachenordens vor dem Tor, waren bereit es im Notfall schnell zu schließen um die Bürger zu schützen. „Was wollt ihr?“ „Sasuke Uchiha und Suigetsu Houzuki. Unseren Informationen zufolge sollen sie auf diesem dreckigen Kontinent sein und sich hier verstecken.“ Sasuke und Suigetsu sahen sich an und lugten dann wieder hinter dem Tor vor. Das man nach ihnen sucht war ihnen klar, dass ihnen die Sünden folgen würden hatten sie auch vermutet. In Sasuke machte sich eine gewisse Erleichterung breit das man nur nach ihnen suchte und nicht nach Karin. In den meisten Kämpfen hatte sie sich zurückgehalten, weshalb man vermutlich hauptsächlich nach Suigetsu und ihm suchte. Schließlich hatten sie die meisten Leute umgebracht. „Warum sucht ihr sie?“ „Sie haben meinen Bruder und meine besten Männer umgebracht. Außerdem sucht jeder nach ihnen. Und Eurer Frage nach zu urteilen sind sie tatsächlich hier.“ Gwyn hatte etwas längere blonde Haare und grinste Stephen breit an. Seine Hand ruhte auf einem Schwert und sein grüner Umhang wehte im Wind. Stephen warf kurz einen Blick über seine Schulter zu Mangetsu, der seinen Blick erwiderte. Sasuke und Suigetsu hatten auf ihrer Flucht so einige Leute umgebracht und vielleicht war auch der Bruder des Mannes dabei, genau wussten sie es nicht mehr. Viel zu viele sind in den sechs Monaten gestorben. „Ja sie sind hier. Und nein ihr könnt sie nicht haben. Sie sind Teil des Drachenordens und damit Bürger von Nevarron. Egal was sie getan haben, es spielt keine Rolle mehr.“ „Für mich spielt es eine Rolle. Nevarron, Drachenorden. Ihr haltet euch für so toll obwohl ihr keine Ninja habt. Ihr seid den Ninjareichen haushoch unterlegen. Kein Wunder das kaum einer etwas mit euch zu tun haben möchte.“ Zorniges Schweigen der Bewohner von Nevarron und gereizte Blicke bei allen Drachenkriegern. Wenn die Ninja eine Ahnung hätten das in dem Gebirge neben ihnen Drachen lebten, dann würden sie nicht so vorlaut sein. Sasuke verstand die Neverraner, die hüteten ihr Geheimnis, was auch verständlich war. Wenn die Ninja herausfanden was es hier für Fabelwesen gab, dann gäbe es vermutlich den nächsten Krieg. Menschen waren immer auf Macht aus. In erster Linie denken sie immer an sich selbst und wie sie die Stärksten werden könnten. Auch Sasuke hatte mal nach einer schier unendlichen Macht gestrebt, doch was hatte es ihm gebracht? Nur Leid und Trauer und mehr Mord als er zählen konnte. „Liefert sie uns morgen früh aus, andernfalls holen wir sie uns mit Gewalt.“ Gwyn drehte sich um und marschierte davon, seine kleine Armee blieb stehen und machte einen Weg frei, versuchte ihre Stärke zu demonstrieren. Bei den Kriegern des Drachenordens machten sie jedoch keinen großen Eindruck, vermutlich wussten alle das alleine Mangetsu den Trupp Ninja schnell ausschalten konnte, ohne dabei einen Kratzer abzubekommen. Suigetsu trat auf die Terrasse und schloss die Tür hinter sich und seufzte als er die Stimmen der anderen nicht mehr hören musste. Sie stritten sich darüber was zu tun war, ob sie Sasuke und ihn ausliefern sollten oder nicht. Sie stritten um sie als wären sie nur Kinder deren Sorgerecht man bei einer Scheidung aufteilen musste. Suigetsu ging zu Sasuke, der am Geländer lehnte und aufs Meer hinaussah. Es war merkwürdig zu wissen das alle über seine Zukunft stritten, ohne ihn zu fragen. „Sie sind sich inzwischen einig geworden uns nicht auszuliefern, allerdings überlegen sie wie sie einen Kampf verhindern können.“ „Können sie nicht. Wenn wir nicht zu Gwyn gehen greifen sie an und dann kommt es zu einem Kampf. Wenn wir gehen kämfen sie um uns. Alle werden erfahren das wir hier sind und uns hier aufzusuchen. Es könnte einen neuen Krieg geben und das nur, weil wir uns verstecken. Beziehungsweise weil wir hier versteckt werden.“ „Nach dem letzten Krieg sind wir geflohen. Willst du das wieder tun?“ Suigetsu folgte Sasukes Blick übers Meer und hörte einen Drachen brüllen. Er wollte nicht schon wieder fliehen und er wollte auch keinen neuen Krieg. Suigetsu liebte das Kämpfen, ja, aber nach einem halben Jahr Flucht wollte er auch einige Zeit mal seine Ruhe. Kämpfe waren in Ordnung, nur einen Krieg musste er nicht nochmal haben. Zumal dabei viel zu viele Leute sterben könnten, die ihm etwas bedeuteten. Mangetsu, Sasuke, Karin. Suigetsu schüttelte den Kopf und sah zu Sasuke. Er hatte Sasuke immer respektiert, stand ihm immer zur Seite, auch wenn er so einige Male dachte das es besser wäre ihm nicht zu folgen. Doch inzwischen war Suigetsu für alles dankbar, so blöd sich das auch anhörte. Ohne Sasuke wäre er noch immer gefangen und hätte nie seinen Bruder wiedergetroffen. Und Karin... er wollte nicht weiter über Karin nachdenken. „Es wird keinen Krieg geben vor dem wir fliehen können.“ „Was hast du vor?“ Sie sahen sich kurz an und dann lachte Suigetsu und lehnte sich an das Geländer. Es war ein riesen Vorteil, wenn man sich nur durch Blicke verständigen konnte. Suigetsu kannte Sasuke inzwischen so gut, dass er zweifellos sagen konnte was Sasuke vorhatte. Und als er Sauske ansah wurde es ihm klar und ihm wurde auch klar das er dabei sein würde. Das war er Sasuke mehr als schuldig. Und solch einen Spaß ließ er sich eh nur ungern entgehen. „Du wirst das mit mir zusammen durchziehen müssen. Das ist dir klar oder?“ „Ja.“ Sie sahen sich an und waren sich einig. Suigetsus Blick ging in den Gemeinschaftsraum mit der angrenzenden Küche, in dem alle standen und sich unterhielten, vielleicht auch stritten. Am Horizont ging die Sonne langsam unter und läutete ihre vielleicht letzte Nacht in Freiheit ein. Wir hatten erkannt, dass alles was uns blieb, die Freiheit der Entscheidung war. Wir könnten scheitern. Doch zumindest hätten wir es versucht. Denn es gab Menschen, die an uns glaubten. Karin sah Suigetsu an, der den nächsten Drink runterkippte. Sie alle waren schlafen gegangen und hatten beschlossen die Diskussion am nächsten Morgen weiterzuführen. Als sie Sasuke und Suigetsus Blicke gesehen hatte, wusste sie, dass die beiden etwas geplant hatten, doch sie wollten ihr nicht sagen was. Also saß sie nun mit Suigetsu in der Küche und gab ihm mitten in der Nacht genügend Alkohol um den Plan herauszufinden. Suigetsu konnte ein ziemliches Plappermaul sein wenn er nur genug getrunken hatte. „Ich weiß was du vorhast, Schätzchen. Du gibst mir immer mehr von diesem super tollen Drinks und versuchst herauszufinden was wir planen. Aber daraus wird nichts. Ich habe Sasuke ein Versprechen gegeben und daran halte ich mich.“ Dumm war er nicht, definitiv nicht, doch schon etwas angetrunken, was das ‚Schätzchen‘ erklärte. Er war Sasuke gegenüber sehr loyal, respektierte ihn und wäre sogar bereit für ihn zu sterben, wie sie schon des Öfteren festgestellt hatte. Sie sah ihm in die Augen, die funkelten und sie ebenfalls ansahen. Er hatte den Kopf auf die Hand gestützt und schmunzelte leicht. Karin musste zugeben das er im dämmrigen Licht schon leicht süß aussah. Schon mal war sie auf ihn eingegangen, in einer ähnlichen Situation, nur hatte sie da ebenfalls etwas getrunken. „Wie kommst du denn darauf, dass ich das versuche?“ „Ich kenne dich. Komm mit.“ „Wo willst du hin?“ Er stand auf und packte Karin am Arm und zog sie auf die Terrasse. Suigetsu zog die frische Luft ein und schaute auf das dunkle Meer hinaus. Zu Karins Überraschung konnte er noch recht gut laufen, obwohl er schon so einiges getrunken hatte. Er hielt sie weiter am Arm fest und zog sie die Treppe zum Strand hinunter. Karin rollte mit den Augen und betete das sie ihn nicht aus dem Meer ziehen musste. Nur ein einziges Mal hatte er sich wirklich betrunken während ihrer Flucht. Das war kurz nach Juugos Tod, was alle sehr mitgenommen hatte. Sonst hatte er noch rechtzeitig die Kurve bekommen. „Suigetsu tu das nicht. Du bist betrunken. Das ist gefährlich.“ Suigetsu streckte sich am Strand und zog sein T-Shirt aus. Dann drehte er sich grinsend zu Karin um und warf das Shirt in den Sand. Der Mond ließ seine hellen Haare leicht Silber schimmern und gab ihm einen unheimlichen Ausdruck, auch wegen seiner spitzen Zähne. „Wasser ist mein Element. Mir passiert schon nichts. Außerdem bin ich angetrunken und nicht betrunken.“ Er zog die Schuhe aus und streifte sich die Hose hab, ging nur mit Boxershorts ins Wasser. Karin musterte ihn und bekam einen leichten Rotschimmer. Sie hatte ihn schon mal in Unterwäsche gesehen und noch mehr, das war während ihrer Flucht kaum anders möglich gewesen, doch noch nie hatte ihn das dunkle Wasser und der helle Mond so gut in Szene gesetzt. „Komm rein! Das Wasser ist erfrischend.“ „Suigetsu bitte. Das ist wirklich gefährlich. In deinem Zustand solltest du das nicht tun.“ Kurz schwieg er und musterte sie aus dem Wasser heraus. Dann grinste er und tauchte ab und Karin ging genervt einige Schritte näher ans Ufer. Das Wasser berührte nun fast ihre Schuhe, während sie ihren Blick schweifen ließ. Von Suigetsu war nichts zu sehen, aber dafür hörte Karin etwas. Plötzlich fühlte sie, wie sie von Wasser umschlugen wurde und ins Meer hineingezogen wurde. Als sie wiederauftauchte, berührte sie gerade so mit den Zehenspitzen den Grund des Meeres, doch sie musste nicht stehen können, da sie festgehalten wurde. Suigetsu hatte seine Arme um sie gelegt und hielt sie an der Hüfte fest. Ihre Körper berührten sich, während das Wasser sie umspielte. Karin spürte seinen Körper genau, spürte seine Muskeln und seine Arme die sie festumschlugen hielten. Sie roch seinen, nach Alkohol stinkenden Atem und sah das breite Grinsen in seinem Gesicht und leichte Glänzen in seinen Augen. Zuletzt als sie in seinen Armen lag hatte sie sich nicht so gefühlt, so warm und geborgen. Mit einem Mal wurde sie wütend und schlug auf ihn ein, doch er hielt sie nur weiterhin fest. Wie konnte sie nur sowas denken? Das war Suigetsu und der hatte keinerlei Wärme oder Geborgenheit in sich. Sein Grinsen veränderte sich nicht, seine Arme lagen locker um ihre Hüften. „Suigetsu lass mich los, du Idiot!“ „Karin…“ Er sah sie an und sprach leise ihren Namen. Kurz schwiegen sie während er ihrem Gesicht immer näherkam. Ihr Herz begann höher zu schlagen als sie direkt in seine lila Augen sah. Unter anderen Umständen wäre dieser Augenblick sehr romantisch gewesen, doch nicht wenn Suigetsu anwesend war. „Ich muss kotzen.“ Ihr entglitt die Hand und sie schlug ihm direkt ins Gesicht. So konnte man die Stimmung auch verderben. Suigetsu hatte ein Talent für sowas. Genervt gähnte Suigetsu und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war müde, sehr müde und Sasuke ging nicht gerade sanft mit ihm um. So als wären sie noch auf der Flucht und könnten jeden Moment erstochen werden. „Ah mein Kopf dröhnt.“ „Du hättest nicht soviel trinken sollen.“ „Du hättest mich sanfter wecken können.“ Suigetsu fuhr sich murmelnd durchs Haar und gähnte erneut. Sasukes Weckmethoden waren der reinste Horror. Wenn jemand einem einen Eimer eiskaltes Wasser über den Körper goss, war das noch sanfter als Sasukes Variante. Suigetsu schauderte kurz und gähnte erneut. „Außerdem habe ich gar nicht so viel getrunken. Ich weiß nicht mal mehr warum ich getrunken hatte.“ „Spielt das denn jetzt noch eine Rolle?“ Er sah kurz Sasuke an und schaute dann zu den Ninja, die immer näherkamen. Gwyns blonde Haare glänzten in der Sonne und sein breites Grinsen war nicht zu übersehen. Hinter ihm wehte sein Umhang und dahinter kamen in vier Reihen die Ninja an, vermutlich waren es um die 50 oder 60. „Suigetsu, Sasuke! Was zum Teufel tut ihr da?“ Sie drehten sich um und sahen ihre Freunde am Tor stehen, alle verblüfft und verwirrt. Für einen Moment sahen sich Sasuke und Suigetsu an, ehe der Uchiha mit dem Kopf schüttelte und wieder zu Gwyn sah. Suigetsu rollte mit den Augen und gähnte, schaute dabei zu den anderen. Warum nur musste er sich immer solche Arbeiten kümmern? War Sasuke nicht eigentlich der "Teamleader" von ihnen beiden? „Wonach sieht es denn aus?“ „Suigetsu Houzuki! Komm sofort hier her!“ Suigetsu ignorierte seinen Bruder und drehte ihm den Rücken zu. Er hörte genau wie Mangetsu empört die Luft einzog und auf ihn zugehen wollte. Doch Yuuki hielt ihn zurück, was ihm nicht ganz leichtfiel. Mangetsu schlug wütend um sich und traf Yuuki an der Schulter, der genervt und etwas beleidigt dreinschaute. Mangetsu konnte ziemlich gewaltätig werden, das wusste Suigetsu nur zugut. „Ihr dämlichen Gören! Da bricht man sämtliche Regeln und Gesetze um euch zu retten und ihr rennt dem Nächstbesten, der euch verfolgt, in die Arme. Kommt sofort hier her oder ich Schwöre es, ich werfe euch den Schattenwölfen zum Fraß vor!“ „Er ist sauer.“ „Denkst du?“ Sasuke und Suigetsu schauten sich kurz an, standen mit dem Rücken zu den anderen und sahen weiterhin zu Gwyn. Sie hatten ja geahnt das den anderen ihr Alleingang nicht gefiel, doch das Mangetsu so austickte hätte Suigetsu nicht vermutet. Sonst war Mangetsu eher gelassen, zumal Mangetsu wissen müsste das es für die beiden kein Problem darstellte den Kampf zu gewinnen. „Alles gut, Mangetsu. Ich denke die haben einen Plan.“ Entgeistert und zornig sah Mangetsu Yuuki an, der ihn daraufhin losließ und einen Schritt zurücktrat. Da kam wieder der ehemalige Killer in Mangetsu raus und Suigetsu fiel es schwer ihn zu ignorieren während Gwyn nun vor ihnen stand. Mangetsu konnte ziemlich brutal sein, wenn er jemanden tötete und ließ seine Feinde gerne leiden bevor er sie tötete. Suigetsu fragte sich ob es noch immer so war, er merkte deutlich das sich sein Bruder verändert hatte. Er war nicht mehr der kaltblütige Killer der er in Kiri war, doch vermutlich schlummerte diese Seite noch immer tief in ihm drin. Suigetsu kannet nur dieses großen Bruder und es war schwer sich an einen anderen zu gewöhnen. „Wie schön das ihr euch freiwillig meldet. Das erspart mir Arbeit und es rettet viele Leben. Wollt ihr sofort sterben oder soll ich euch quer durch die Ninjareiche schleppen?“ „Ich denke wir fangen sofort mit der Hinrichtung an.“ Gwyn schmunzelte breit und musterte Suigetsu, der sein Gegenüber nur mit einem gleichgültigen Blick ansah. Neben Gwyn trat ein hochgewachsener Mann mit einem Großschwert über der Schulter und musterte Sasuke und Suigetsu. Der Henker von Gwyn, der der die Drecksarbeit erledigen musste. Suigetsu erinnerte sich an etwas das sein Vater ihm mal gesagt hatte, dass man immer selbst derjenige sein sollte der einen Menschen tötete und nicht die Befehle dafür geben. Als Kind hatte er nicht verstanden was sein Vater gemeint hatte doch inzwischen war es anders. Die letzten Worte zu hören und den hasserfüllten Blick zu sehen, wenn man jemanden das Leben nahm gab dem ganzen nochmal eine andere Bedeutung. Sein Vater sagte er wolle wissen wen er in der Hölle widersehen würde, wem er erneut gegenüberstehen würde, wer von den Leuten, die er getötet hatte auf ihn warten würden, auf ihre Genugtuung. Das waren sie den Leuten schuldig. „Ihr habt da etwas Missverstanden.“ Gwyn hob eine Augenbraue und das Grinsen verschwand aus dessen Gesicht. Dann sah er Sasuke an, der ihn eiskalt ansah und sein Sharingan aktiviert hatte. Gwyns Gesicht wurde blass, er wich einen Schritt zurück und schien zu ahnen was kam. „Es geht um Eure Hinrichtung.“ Für einen einzigen kleinen Moment herrschte Stille und dann schnellte Sasuke blitzschnell vor und stach Gwyn sein Schwert in die Brust. Ein Röcheln entfuhr seiner Kehle und er brach zusammen, lag zusammengekauert in seiner Blutlache, die sich unter Sasukes Füßen ausbreitete. Suigetsu zog unterdessen sein Schwert und attackierte den Henker, schlug ihm die Hände ab und durchschnitt schließlich dessen Kehle. Ein Raunen ging durch die Reihen, auf jeder Seite gleichzeitig, denn damit hatte niemand gerechnet. Die Ninja sahen geschockt zu Sasuke und Suigetsu und dann machten sich die ersten schon zum Angriff bereit. Sasuke und Suigetsu umklammerten ihre Waffen und gingen in Bereitschaft, doch plötzlich breitete sich eine Wasserfront vor ihnen aus und verschlang einige der Ninja. Ein helles Licht schien durch das Wasser und das Klirren von Schwertern war zu hören. Als das Wasser verschwunden war standen Mangetsu, Riku und Yuuki vor den beiden und alle Ninja lagen am Boden. „Ihr hättet uns ruhig einweihen können. Wir wollen auch unseren Spaß.“ „Hey die waren für uns gedacht.“ Suigetsu sah seinen Bruder leicht bockig an und dann wuschelte eben jener ihm durch die Haare. Mangetsu sah seinen kleinen Bruder lächelnd an und Yuuki boxte sowohl Suigetsu als auch Sasuke gegen die Schulter und grinste sie an. Wenn es um einen Kampf ging, war alles andere vergessen. „Wirfst du uns immer noch den Wölfen zum Fraß vor?“ „Ihr habt echt Glück. Da wo ich herkomme hätte man euch für solch eine Aktion den Penis abgeschnitten und ihn an Ziegen verfüttert, während ihr danebensteht und zusehen dürft.“ Fang grinste die beiden breit an, die sich dann nur einen vielsagendenden Blick zuwarfen. Suigetsu verzog das Gesicht und schluckte leicht, schüttelte den Kopf um die Bilder rauszubekommen. Auch Yuuki sah leicht angewidert zu Fang, die nur breit grinste und ihn ansah. Noch ehe jemand etwas sagen konnte kam auch schon Stephen und sah alle wütend an. „Was fällt euch eigentlich ein? Wollt ihr einen Krieg heraufbeschwören?“ „Tut uns leid.“ Ertönte von allen jungen Männern gleichzeitig, während die Frauen danebenstanden und breit schmunzelten. Sie hatten sich mit Absicht nicht eingemischt, denn sie wussten das die Jungs das auch ohne ihre Hilfe schaffen würden. Außerdem wollten sie den Ärger von Stephen nicht abbekommen. „Das hätte schiefgehen können! Wenn andere von dieser Aktion erfahren, könnte es ziemlichen Ärger geben!“ „Tut uns leid.“ „Wir können sowas jetzt nicht gebrauchen, vor allem nicht da die Menschen hier eh schon verrücktspielen und wir kurz vor einem Bürgerkrieg stehen!“ „Tut uns leid.“ „Das hoffe ich auch. Noch so eine Aktion und ihr fliegt alle! Und mit alle meine ich alle!“ Stephen sah sie zornig an, drehte auf dem Absatz um und stapfte wütend davon. Kurz war alles ruhig und dann breitete sich ein leises Lachen in der Gruppe vor den Toren von Sollos aus. Gemeinsames Lachen mit den Freunden. Eins der schönsten Gefühle überhaupt, umgeben von den Menschen die einen mochten und sogar in den Kampf zogen. Ein Gefühl, für das er töten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)