Shadow Flame von ShadowBlaze ================================================================================ Kapitel 2: Der Weg nach vorne ----------------------------- Dorma war eine sehr belebte Stadt, voller Menschen und Glück und Freude. Sasuke fühlte sich fehl am Platz. Viele Menschen beachteten sie gar nicht, doch einige sahen sie neugierig an. Vor allem die Frauen sahen ihn an und zwinkerten ihm zu. Suigetsu rollte genervt die Augen und stand dann auf, als Mangetsu, Kayla und Fang auf sie zukamen. Scheinbar waren die drei sehr bekannt und auch Schattenwölfe schien man öfter zu sehen. „Wir durchqueren die Arbor Wildnis Richtung Firmin. Dort rasten wir und dann geht es weiter nach Sollos. Dort könnt ihr dem Drachenorden beitreten und dann steht ihr dem Gesetz nach unter unserem Schutz. Dann können euch die Ninja nichts mehr.“ „Drachenorden?“ Mangetsu grinste und legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. „Diese Welt ist voller Wunder, Bruder. Du wirst erstaunt sein.“ Suigetsu und Sasuke warfen sich kurz einige Blicke zu und zuckten dann mit den Achseln. Sie gingen hinunter zum Strand der Cobal Küste und entzündeten ein Lagerfeuer. Möwen flogen über ihren Köpfen hinweg und auch die Geräusche von anderen Tieren waren zu hören, die Sasuke jedoch nicht zuordnen konnte. Sasuke roch das gegrillte Fleisch und spürte wie der Hunger ihn einholte. Wann er das letzte Mal richtig gegessen hatte wusste er nicht mehr und auch Suigetsu und Karin schienen begierig darauf zu sein, endlich wieder richtige Nahrung zu bekommen. „Was hat das eigentlich mit diesem Drachenorden auf sich? Ihr wollt doch nicht sagen das es tatsächlich Drachen gibt.“ Sie saßen um das Feuer herum während die Sonne langsam hinter am Horizont unterging und das Meer in einem Gelb und Orange und Rot tauchte. Kayla und Fang tauschten Blicke aus und nickten dann. Kayla sah durch die Runde und schaute die Ninja dann an. Sie hatte schwarze mittellange Haare und schwarze Augen, die im Schein des Feuers leicht rot schimmerten. Sie saß dicht am Feuer doch die Wärme schien ihr nichts auszumachen, im Gegenteil sie schien sich zum Feuer hingezogen zu fühlen. „Um das zu erklären muss ich weiter ausholen. Es ist etwas kompliziert.“ Kurz herrschte noch mal Schweigen ehe Kayla anfing zu erzählen und die anderen schweigend zuhörten. „Vor tausenden von Jahren gab es die Göttlichen. Der Göttliche Damian und die Göttliche Lyana. Sie erschufen diese Welt mit all ihren Kontinenten, Pflanzen und Lebewesen, einschließlich uns. Die Göttliche Lyana zog den Frieden und die Liebe vor, ihr Bruder Damian jedoch liebte den Kampf. So erschuf er mächtige Wesen wie Drachen, Greife und sogar einen Phoenix. Doch bei all den Wesen die er erschuf verbrauchte er viel Kraft. Damian war besessen von einer Macht, er wollte alles kontrollieren und über alles herrschen. Um wieder zu Kräften zu kommen öffnete er das Tor zur Hölle und verhandelte mit der damaligen Königin Lilith. Damian wandte sich schließlich gegen seine Schwester und die Menschheit, verbündete sich mit den Dämonen und zeugte zusammen mit Lilith zwei Kinder. Einer davon, Hades wurde der neue Herrscher der Hölle und sein zweiter Sohn, Asmodäus, widmete sich der Blutmagie und schuf die Nachtwandler, die derzeit im Frostgipfelgebirge leben. Nachtwandler sind tote Wesen, die durch eine Kraft wieder ins Leben gerufen wurden, durch Feuer und Blut. Damian zettelte damals einen Krieg mit Lyana an. Sie konnte ihn nicht besiegen, selbst ihre vier stärksten Krieger konnten gegen die Dämonen von Damian nichts ausrichten und so schloss sie einen Pakt mit dem Herrn der Drachen. Sie verbanden ihr Blut um mächtiger zu werden, so wie Damian mit den Drachen und wurde zum ersten Drachenritter. Im Kampf wurde Lyana verletzt und starb. Damian sah ein das sein Verhalten falsch war, dass er der Grund war für den Tod seiner Schwester. Damian wurde aus Rache vom Herrn der Drachen, Zyran, in die Hölle zu seinen Kindern geschickt und dort verband. Lyana zu Ehren wurde der Drachenorden gegründet und alle hundert Jahre gibt es immer mal wieder Drachenritter. Menschen die sich mit Drachen verbanden um deren Kraft zu erhalten. Nun ja das ist die Geschichte des Drachenordens. So gesehen sind die Dämonen und die Drachenritter die Kinder von Damian und Lyana und bis heute zu tiefst verfeindet.“ Schweigen herrschte und alle sahen ins Feuer. Die Sonne war inzwischen untergegangen und Sasuke meinte einige Kreische und Schreie zu hören. Vielleicht von einigen Wesen die hier lebten. Genau wusste er es nicht, vielleicht war es auch Mistral, der jagen gegangen war. „Ihr meint das Ernst oder? Diese Geschichte mit den Drachen, der Hölle und so?“ „Nun ja viele glauben daran. Sie verehren Lyana als Göttin und Damian als den Teufel. Durch sie wurde eine Religion hier in Nevarron geschaffen. Vielleicht ist was dran, vielleicht auch nicht. Es ist jedem selbst überlassen das zu glauben. Fakt ist jedoch, dass es Wesen wie Drachen, Greife, Schattenwölfe, Chimären und Höllenhunde wirklich gibt. Und auch Nachtwandler sind real und eine ernsthafte Bedrohung, die der König dummerweise nicht wahrhaben will. Einige Gläubige sagen auch das es Dämonen, Feen und Hexer gibt.“ „Religiöse Fanatiker.“ Murmelte Suigetsu und sah ins Feuer. War all das real? Sasuke war sich nicht sicher und ließ seinen Blick über die Gegend schweifen. Er konnte nie viel mit Religion anfangen. Es gab immer Leute die an die unmöglichsten Dinge glaubten, doch mit unter verbog dich darin sogar etwas Wahrheit. „Habt ihr diese Wesen schon gesehen?“ „Gesehen?“ Kayla schmunzelte leicht und warf Mangetsu einen Blick zu. Dieser grinste ebenfalls und schaute die jungen Ninja an. Er stützte sich auf seinen Unterarmen ab und lag halb im Sand. Neben ihm lag sein Schwert, steckte in einer Scheide, die Silber verziert war. Rein äußerlich war es nicht mit den Schwertern aus Kiri zu vergleichen, es glich eher einem normalen Standardschwert. Suigetsu war sich jedoch sicher, dass dieses Schwert etwas Besonderes sein musste, sonst würde sein Bruder nicht damit kämpfen. „Ihr werdet sie auch bald sehen.“ Die Arbor Wildnis war eine weite Ebene mit dem Arbor Fluss, gelegentlichen kleinen Waldstückchen und Felsen entlang der Küste. Nördlich sah man die Hohenlande und der höchste Berg dort, der Jader ragte bis in die Wolken hinauf. Er war der höchste Berg in Nevarron und dort soll sich angeblich ein Phoenix aufhalten, ein Wesen das alle Wunden heilen konnte und die reinste Widergeburt des Feuers war. Er war der Bote des Krieges. Jeder der ihn sah wusste das etwas bevorstand. Damals als Damian den Krieg begann war er über den ganzen Kontinent geflogen bis zu den Ninjareichen und zurück. Sasuke fragte sich ob es wirklich einen Phoenix gab. Ein Wesen das im Feuer wiedergeboren wurde und von Neuem Anfangen konnte, sämtliche Fehler wiedergutmachen konnte und vor allem Vergessen. In den Hohenlanden gab es einen alten Tempel, den Jaderle-Tempel, die Ruhestätte der Göttlichen Lyana und Heimat des Phoenix. Verborgen im höchsten Berg suchten viele Menschen ihn, doch nie hatte ihn einer gefunden. „Hey kommst du. Du solltest bei uns bleiben. Alleine ist es hier ziemlich gefährlich.“ Sasuke nahm den Blick vom Gebirge und folgte den anderen. Fang sah ihn kurz an und schloss dann zu Kayla auf. Etwas faszinierte ihn an Nevarron. Vielleicht war es die endlose Weite, die Natur die so unberührt von Menschenhand war und die einen gewissen Frieden ausstrahlte. Die Sonne stand hoch am Himmel, kaum eine Wolke war zu sehen, dafür jede Menge Vögel. In der Ferne sah Sasuke etwas größeres, ein Greif wie ihm Fang sagte als sie seinem Blick folgte. Nie hätte er es für möglich gehalten das es tatsächlich solche Wesen gab. Ihm wurde bewusst was man alles verpasste, wenn man nur in den Ninjareichen lebte, was durch die letzten Ninjakriege alles zerstört wurde und was hier noch Jahrhunderte lebte. Ob es früher auch man in den Ninjareichen solche Wesen wie Greife oder Schattenwolfe gab, wusste er nicht, konnte es sich aber gut vorstellen. Es dauerte nur einige Tage bis sie Firmin erreichten, eine Handelsstadt im Zentrum von Nevarron, Anlaufstelle für alle Reisenden. Sasukes Aufmerksamkeit galt einzig und allein den Wesen auf den Wiesen vor Firmin. Zentauren, zumindest, wenn er sich an die alten Geschichten erinnerte die ihm seine Mutter erzählt hatte. Wesen mit dem Körper eines Pferdes und dem Oberkörper eines Menschen. Sie trugen Sattel und alle möglichen Waffen, Äxte, Schwerter, Sperre, waren sehr kräftig äußerst kampflustig. „Das sind Zentauren. Die Reittiere hier in Nevarron. Sie sind gute Kämpfer, eigenwillig und stark. Sie lassen nicht jeden auf sich reiten aber sie sind schnell und äußert loyal.“ „Reiten wir mit ihnen?“ „Nein. So weit ist der Weg nach Sollos nicht mehr. Das schaffen wir auch zu Fuß. Außerdem erwartet uns unterwegs jemand.“ So schnell sie Firmin erreicht hatten, so schnell verließen sie die Stadt auch wieder. In Firmin hielt man sich nie lange auf, die Stadt diente nur zum Handeln und durchreisen. Eine wilde und zerbrechliche Welt, lebhaft und ungezähmt. Nevarron. Hier ist das Leben geprägt vom brutalen Kampf ums Überleben und den Launen der Göttlichen. Hier gibt es kein Erbarmen. Endlose Prüfungen sieben die Schwächen aus und hinterlassen nur die Starken. Sie überquerten den Tantervale und erreichten die Thella Ebenen. Im Gegensatz zu der Arbor Wildnis waren diese Ebenen gezeichnet von Kampf und Krieg und Tod. Goblins und Wölfe rasten über die Ebenen und bekämpften sich gegenseitig, Kämpften ums Überleben. Trolle und Zyklopen lagen tot und angefressen am Boden und die Erde war verbrannt und mit Knochen übersäht. In der Ferne sah man einen Wald und im Norden ein Gebirge, die Selenberge, die Heimat der Drachen. Im Süden befand sich der Apoto See, der größte See in Nevarron mit seinen einzigartigen und schönen Wasserfällen, die so tiefgingen, dass man den Grund nicht sehen konnte. Sasuke musterte die verbrannten Knochen eines Tieres, eines großen Tieres. Mangetsu meinte es sei ein Zyklop, ein ungefähr drei Meter großes Wesen mit einem Auge und einer Keule. Sasuke hatte nie viel übrig gehabt für Fabelwesen, vielleicht, weil es in seinen Augen nur Fabelwesen waren. Doch wenn er sich jetzt diese Knochen ansah, dann glaubte er immer mehr das es diese Wesen tatsächlich gab. Für Ninja galten diese Wesen vermutlich als reine Fabelwesen, denn sie sahen sie ja nicht. Ebenso mussten die Menschen in Nevarron Ninja für Magier halten, Hexer die über Wasser laufen konnten und alle möglichen Tiere beschworen. Vielleicht waren sich ihre Welten gar nicht so unähnlich wie er anfangs geglaubt hatte. „Glaubst du wir sind tot und im Himmel gelandet? Das alles hier erscheint mir doch sehr Fantasievoll.“ „Vielleicht bist du High. Möglicherweise hast du einen Sonnenstich. Oder bist betrunken. Es wäre aber auch möglich das dies hier die Realität ist und wir einfach nur am falschen Ort gelebt haben.“ „Bist DU betrunken?“ Suigetsu sah Sasuke an und zog eine Augenbraue hoch. Sasuke erwiderte den Blick fragend und zog ebenso eine Augenbraue hoch. Sie gingen nebeneinander her und sahen sich an, hatten in dem letzten halben Jahr eine merkwürdige Art gefunden nur über Blicke zu kommunizieren. Regelmäßig trieben sie Karin damit zur Weißglut. „Du redest dummes Zeug. Vermutlich macht dich der Geruch der Blumen hier wahnsinnig. So viel Licht und Frieden bist du nicht gewohnt.“ Sasuke zog den Geruch der Blumen ein, die hier wuchsen. Die einzigen weit und breit. Starke Pflanzen die sich durchgesetzt hatten und überlebt hatten in dieser Einöde. Jadeblumen, so nannten sie die Bewohner von Nevarron. Der Geruch erinnerte ihn an etwas, oder besser an jemanden. Er erinnerte sich an Fang, die auf dem Schiff an ihm vorbeilief und an ihren Geruch der genauso war wie der dieser Blumen. Stark und Wild und zugleich schön und atemberaubend. Er gab Suigetsu recht, vermutlich machte ihn die ganze Umgebung wahnsinnig. „Seht mal.“ Karin zog ihn aus seinen Gedanken als sie sowohl ihn, als auch Suigetsu am Arm packte und auf die weiten der Ebenen zeigte. Kurz sah Sasuke den Blick von Suigetsu der auf Karin gerichtet war und dann drückte er sie von sich. Mitten auf der Ebene war ein großes Wesen, schwarz und mit Schuppen übersäht. In der Sonne glänzte er leicht rot und seine breiten Schwingen breiteten sich über ihm aus. Er strahlte pures Feuer aus und die ganze Umgebung schien erwärmt allein durch seine bloße Anwesenheit. Das Wesen fraß einen Troll, um ihn herum brannte der Boden noch leicht und glühte in der Sonne. „Da seht ihr einen echten Drachen. Glaubt ihr immer noch es seien Märchen?“ Der pechschwarze Drache sah auf, musterte sie kurz und fraß dann weiter. Kayla ging langsam auf den Drachen zu, respektvoll, doch sie hatte keinerlei Furcht. Die Kraft des Drachen, die Macht die von ihm ausging schien auch von Kayla zu kommen, jedoch schwächer. „Es gibt tatsächlich Drachen.“ „Ich habe genauso ausgesehen als ich das erste Mal einen sah, Bruder. Es ist unglaublich wie sich dieser Kontinent so sehr von den Ninjareichen unterscheidet.“ „Sollte sie das wirklich machen? Ist der Drache nicht gefährlich?“ „Keine Sorge. Kayla ist ein Drachenritter. Und das ist ihr Drache.“ Kayla ging auf Dark zu, der genüsslich fraß. Er war erneut ein Stück gewachsen und er würde weiterwachsen, je mehr ein Drache fraß desto größer wurde er. Drachen wuchsen immer weiter, stets und ständig, jeden Tag ein kleines bisschen. Er war größer als seine Geschwister und dennoch kleiner als seine frei lebenden Artgenossen. Aber er war auch erst drei Jahre alt und damit hatte er schon eine beachtliche Größe erreicht. Sie erinnerte sich noch an den Tag vor drei Jahren als er und seine Geschwister schlüpften. Erwachten so nannten die Drachen selbst es. Damals konnte er noch auf ihrer Schulter sitzen und auf ihrem Bauch schlafen und heute war er so groß, dass sie auf ihm fliegen konnte. Dark sah sie kommen, hob kurz den Kopf und fraß dann weiter. Je näher sie kam desto mehr spürte sie seine Wärme und die Hitze seiner Flammen, doch es machte ihr nichts aus. Sie genoss das Gefühl welches ihr Drache ihr gab, die Sicherheit, die Stärke und Wärme und Kraft. „Hey Kleiner. Hat es geschmeckt?“ Sie legte ihre Hand an seinen Hals und fuhr über seine warmen Schuppen. An seinem Hals schimmerte eine Narbe leicht und auch ihre Hand begann leicht zu leuchten. Er räkelte sich und sah sie an, ehe er sich komplett aufrichtete und die Schwingen ausbreitete. Kayla kletterte auf seinen Rücken und sah zu den anderen hinüber. Mangetsu nickte und dann erhob sich Dark in die Lüfte. Staub wurde aufgewirbelt und kurz bebte die Erde und dann fühlte Kayla wie er flog, immer höher und weiter und der Boden entfernte sich zunehmend. Zu fliegen war das beste Gefühl auf der Welt, man fühlte sich frei, ungebunden an den Boden, die Macht dorthin zu gelangen wo man hin wollte war überwältigend. Dark flog Richtung Carastos, das Drachennest und Heimat der Drachenritter. Carastos lag direkt neben Sollos und war einzig für den Drachenorden erbaut worden. Sollos war ihre Heimat, sie hatte schon immer hier gelebt. In Sollos selbst stand das Hauptquartier des Drachenordens, in Carastos jedoch lebten die meisten. Carastos diente alleine den Drachen und Drachenorden. Sie hörte in der Ferne Cloud und Sky schreien und sah das Meer hinter den Selenbergen. Wyvern flogen in der Ferne und sie spürte die Anwesenheit eines wilden Drachen, ebenso wie Dark, der leicht abdrehte. Ihr Blick ging zum Drachenstein, dem höchsten Berg der Selenberge und Heimat des Herrn der Drachen. Ihre Drachen mieden die Selenberge, vielleicht vor der Furcht der wilden Drachen oder aus einem anderen Grund, den Kayla jedoch nicht kannte. Dark hielt direkt auf den Landeplatz von Carastos zu und langsam begann er mit dem Sinkflug. Dark breitete die Schwingen aus, kam dem Boden immer näher und landete mit einem lauten Knall, wirbelte Staub auf und zerbrach einige Steine. Er stand ruhig da, hatte sich nicht bewegt, ein Zeichen seiner Stärke, die er immer wieder gerne demonstrierte. Sie spürte den Blick ihres Vaters auf sich ruhen, ein wütender und unerfreulicher Blick. Aber sie hatte auch nichts Anderes erwartet, denn sie waren schließlich einfach so abgehauen. Ihr Bruder konnte ihn wohl nicht beschwichtigen. „Kayla.“ Ihr Vater Stephen sah sie an, in seinem Blick lag keinerlei Freude oder Erleichterung und schon gar keine Liebe. Doch daran hatte sie sich gewöhnt, sie musste sich daran gewöhnen. Wann sie das letzte Mal das Gefühl hatte von ihrem Vater geliebt zu werden wusste sie nicht mehr. Hinter ihrem Vater stand ihr Bruder Riku der nur den Kopf schüttelte und sie aufmunternd ansah. „Es war unsere freie Entscheidung.“ „Es ist mir egal wesen Entscheidung es war. Mangetsu ist dafür verantwortlich. Wo sind sie?“ „Unterwegs hierher. Mit den Ninja.“ Kurz zuckte das Auge ihres Vaters und er sah sie an. Die Abneigung ihr gegenüber war deutlich zu spüren, jeder merkte es und ganz besonders Kayla. Er drehte sich um und sprach leise etwas zu einem Drachenkrieger. Riku kam auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Er hatte schwarze Haare und ebenso schwarze Augen, sah ihrem Vater sehr ähnlich. „Alles klar? Geht es dir gut?“ „Ja alles in Ordnung. Ist er sehr sauer?“ „So sauer wie Stephen sein kann. Wir haben versucht ihn zu beschwichtigen aber du kennst ihn ja.“ Neben Riku trat Yuuki, Rikus bester Freund und zugleich auch ihr bester Freund. Er hatte braune Haare und dunkelbraune Augen, die sie anleuchteten. Yuuki wuschelte ihr durchs Haar und grinste breit. Sie liebte Yuuki und seine unbekümmerte Art, seine stets gute Laune und die Fähigkeit einfach jeden aufzumuntern und sich sogleich mit jedem anzufreunden. Er war der beste Freund den man sich wünschen konnte, sehr beliebt bei Frauen und ein sehr guter Kämpfer und Drachenritter. Nur leider hatte er einen schlechten Einfluss auf ihren Bruder was seine ganzen Partys, Frauen und Saufereien anging. „Ja leider.“ „Wird schon Püppy. Außerdem bekommt Mangetsu eh den meisten Ärger ab. Aber da er ein sehr guter Kommandant hat er nichts zu befürchten.“ „Deinen Optimismus will ich haben.“ „Mal sehen vielleicht degradiert Stephen ihn ja und du bekommst den Posten des Kommandanten der Drachenkrieger.“ Yuuki zwinkerte Riku zu und boxte ihn leicht mit der Faust gegen den Arm. Riku sah ihn nur leicht genervt an und verschränkte die Arme vor der Brust. Riku war neidisch auf Mangetsu, das wusste Kayla. Und Yuukis Kommentar machte es nicht besser. Sie musterte ihren Bruder und musste an Mangetsu und Suigetsu denken. Die beiden sahen sich sehr ähnlich, man erkannte sie sofort als Brüder. „Wir sollten zum Tor gehen. Unser Vater hat seinen Leuten befohlen sie dort abzufangen.“ Kayla und Yuuki nickten und zusammen gingen sie zum Tor und sahen in der Ferne die anderen auf sich zukommen. Am Tor standen viele Drachenkrieger, in einem respektvollen Abstand zu ihnen, schließlich wussten alle wer sie waren. Vor ihnen erschien Sollos und weiter oben in den Bergen Carastos. Mangetsu sah Dark und hörte Cloud. Vor den Toren standen einige Drachenkrieger, seine eigenen Leute die er befehligte. Und dort waren Stephen, Kayla, Riku und Yuuki. Mangetsu atmete tief durch und lockerte die Hände, ehe er auf das Tor zuging. „Ihr wartet hier.“ Suigetsu, Karin und Sasuke blieben stehen während Mangetsu mit Fang weiter auf das Tor zuging, der Schattenwolf stets neben ihnen. Stephen musterte sie wandte seinen Blick dann zu Fang und sah sie leicht besorgt an. „Alles in Ordnung?“ „Mir geht es gut.“ Sie blieben vor Stephen stehen und er nickte kurz Fang zu. Dann wandte er sich an Mangetsu und sein Blick ging von besorgt zu wütend und frustriert. Mistral setzt sich neben Mangetsu, der seine Hand auf den Rücken des Schattenwolfes legte. „Stephen, lass-“ „Was fällt dir ein? Du hast dich einem direkten Befehl widersetzt und Fang und Kayla in Gefahr gebracht. Normalerweise würde ich dich aus dem Drachenorden werfen aber deine Fähigkeiten und Stärke sind zu kostbar zum wegwerfen. Du wirst deines Postens als Kommandanten entledigt und kämpfst als Drachenkrieger unter dem Kommando eines neuen Kommandanten.“ „Sehr gerne aber lass mich wenigstens meine Beweggründe erklären. Und auch die von Kayla und Fang.“ Mangetsu sah mit einem entschlossenen Blick zu Stephen, der ihn weiterhin musterte. Um sie herum standen viele Drachenkrieger, alle standen unter Mangetsus Kommando und sahen zu ihm auf. Er kannte den Namen von jedem von ihnen, ganz im Gegensatz zu Stephen. „Ich kenne deine Gründe. Er ist dein Bruder und du wolltest ihn beschützen. Das hast du ausführlich erklärt. Ende der Diskussion.“ Stephen drehte sich um und war bereit zu gehen, doch Mangetsu ließ nicht locker. Noch nie konnte man ihn so leicht abschütteln. Das hatte sein Vater zu oft erleben müssen, ebenso wie der Mizukage. Wenn man schon in jungen Jahren zu den Schwertninja gehörte und sie sogar befehligte, dann entwickelte man eine gewisse Durchsetzungskraft, die er immer wieder gern unter Beweis stellte. Nicht umsonst hatte er sich häufig genug verprügeln lassen, nur um Stärker zu werden und sich Respekt zu verdienen. „Ja er ist mein Bruder und ja ich wollte ihn beschützen. Aber nicht nur ihn auch die anderen beiden. Sie sind Ninja, so wie ich. Sie sind gute Ninja, Kämpfer die wir unbedingt brauchen. Der Bürgerkrieg wird kommen, Stephen, und wir brauchen jeden Kämpfer. Die drei sind Stark und zusammen vermutlich besser als Riku und ich zusammen. In Zeiten wie diesen können wir es uns nicht erlauben solche Talente zu vergeuden. Natürlich wollte ich in erster Linie meinen Bruder retten aber das versteht sich doch von selbst. Jeder versteht das, selbst du musst das einsehen. Wenn Riku gegangen wäre um Kayla zu retten, dann hättest du ihm sogar noch Männer zur Hilfe geschickt. Warum werde ich dafür verurteilt das ich meinen Bruder retten möchte und andere nicht? Und es war die freie Entscheidung von Kayla und Fang. Ich habe sie nicht gezwungen, genaugenommen wollte ich eigentlich nicht das sie mitkommen. Du kannst mich gerne degradieren oder aus dem Orden schmeißen, nur belasse es dabei und bestrafe weder Kayla noch Fang. Und bitte nimm die drei im Drachenorden auf. Bessere Krieger bekommen wir nicht.“ Schweigen herrschte vor den Toren von Sollos. Die Drachenkrieger sahen ihren Kommandanten an und einige nickten, verstanden seine Beweggründe. Stephen sah die Blicke der Kämpfer und wusste das sie Mangetsu zustimmten, taten sie stets, denn sie schauten zu ihm auf, verehrten den Boden auf dem er ging. Und dann schaute er zu den Ninja, vorbei an Mangetsu und sah dort nur drei junge Leute stehen die nach einem Zuhause suchten, fertig, müde und ausgelaugt waren und nicht mehr weiterwussten. Stephen sah Fangs bittenden Blick und schaute dann zu seiner Tochter die ihn ebenso ansah, wie all die anderen auch. Schließlich seufzte er und ging einige Schritte auf Mangetsu zu. „Na schön. Sie legen in drei Tagen die Prüfungen ab und wenn sie bestehen werden sie zu Drachenkrieger ausgebildet. Und was deinen Posten als Kommandanten angeht, ich besprechen dies mit dem Drachenrat. Du bekommst morgen eine Entscheidung.“ Erleichtert atmete Mangetsu aus und Stephen ging. Mangetsu drehte sich zu seinem Bruder um und lächelte die drei an. An seinem Gesichtsausdruck sah man, dass er nie wirklich Zweifel gehabt hatte und auch um seinen Posten als Kommandanten schien er sich nicht wirklich zu Sorgen. „Na seht ihr. Wenn ihr erstmal Drachenkrieger seid, dann können euch die Ninjas nichts mehr.“ „Und die Prüfungen?“ „Wenn ihr nur halb so gut seid wie Mangetsu erzählt dann schafft ihr das im Schlaf. Hi ich bin Yuuki.“ Der Braunhaarige trat neben Mangetsu und musterte die drei Ninja und grinste breit. Nun kamen auch die anderen zu ihnen. Kayla und Fang und neben dieser ein junger Mann mit schwarzen Haaren und schwarzen Augen. Er musterte die Ninja ebenso, grinste oder lächelte jedoch nicht. Schon vom ersten Augenblick an erinnerte Yuuki Sasuke an Suigetsu. Gut gelaunt und immer am Grinsen. „Und dieser Miesepeter da ist Riku. Er ist nur gut gelaunt, wenn er betrunken ist. Kayla und Fang kennt ihr ja schon.“ Riku murmelte etwas und Fang piekste ihn in die Seite und schmunzelte ihn an. Riku legte seinen Arm um Fang und ließ erneut seinen Blick über die Ninja schweifen. Yuuki grinste Riku an, der leicht schmunzelnd zurückblickte. „Diese Prüfungen sind wirklich ein Kinderspiel. Aber ruht euch erstmal aus. Morgen erklären wir euch alles Weitere.“ In der Ferne ging die Sonne unter und ließ alles in einem hellen Rot erstrahlen. Sasuke sah aus dem Fenster seines neuen Zimmers und dachte über die vergangenen Tage nach. Alles ging so schnell und schien so unwirklich. Schließlich ließ er sich aufs Bett fallen und schlief kurz darauf ein. Mein erster Eindruck von Yuuki? Er redet zuviel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)