Suddenly von Kauya ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Das Schuljahr neigte sich mit schnellen Schritten dem Ende zu, somit stand die große Feier kurz vor der Tür. Dennoch sah es alles andere als gut mit den Vorbereitungen aus. Nach dem kleinen Zwischenfall hatte sich Aurelia kaum sehen lassen. Sie hatte sich zwar immer noch darum gekümmert, jedoch nicht gemeinsam mit Draco. Sie ging ihm erstaunlich gut aus dem Weg. Die Entscheidung wie sie ihm gegenüber treten sollte, hatte sie noch nicht gefällt. An einem Tag kam sie aber nicht mehr drum herum ihm zu begegnen. Dumbledore hatte beide zu sich gebeten um in Erfahrung zu bringen, wie weit sie gekommen waren und ob alles reibungslos verlaufen würde. So standen sie also beide in seinem Schulleiterbüro. Zu Aurelias Überraschung war auch Dracos Vater dort. Sie hatte ihn einige Male gesehen, jedoch nur aus der Ferne. Draco sah ihm verdammt ähnlich und er war auf dem besten Weg die selbe Ausstrahlung wie sein Vater zu gewinnen. Einen kleinen Unterschied konnte sie jedoch feststellen: Während Lucius Malfoy Eitelkeit und Arroganz nicht verbarg, war das Gesicht von Draco etwas menschlicher und ein kleines Bisschen weicher, vielleicht lag es aber an dem Alter. Aurelia versuchte so weit weg von ihnen zu stehen wie sie nur konnte. Jedes Mal wenn sie von Lucius angesehen wurde, erschauderte sie. Er war genau wie sein Sohn. Wenn ihn etwas oder jemand zu interessieren schien, wandte er seinen Blick einfach nicht ab, egal ob die Person sich unwohl fühlte. „Du hast mir gar nicht erzählt, dass sie eine wahre Schönheit ist.“, gab Lucius von sich, nachdem über die Lage der Planung berichtet wurde. Er ließ es sich nicht nehmen, einmal um die Gryffindor herum zu laufen. Erneut erschauderte sie, fühlte sich mit einem Augenblick nackt. Sie empfang seine Worte nicht als Kompliment, auch wenn er es vielleicht genau so gemeint hatte. Ausdruckslos folgte sie jedem seiner Schritte. Dumbledore schwieg, tippte mit den Fingern auf dem Tisch neben welchem er stand herum und beobachtete die Situation. Auch Draco erwiderte nichts, auch nicht als sein Vater ihm einen Blick zuwarf. „Nicht sehr gesprächig, wie?“, stellte Dracos Vater fest, fuhr sich mit einem Finger über die Wange. „Nun denn, ich muss wieder… Mister Dumbledore, es war wie immer eine Freude sie wiederzusehen. Mein Sohn, benimm dich. Miss Beaumont… es wäre mir ein Vergnügen ihnen ein weiteres Mal zu begegnen.“, mit diesen Worten nickte er nochmal in die Runde und verschwand schließlich. Nachdem Lucius gegangen war, hatte Aurelia das Gefühl endlich wieder normal atmen zu können. Sie schielte zu Draco, welcher angespannt wirkte. „Gut Kinder, danke für den Bericht, ich bin sehr stolz auf euch. Ihr könnt wieder gehen und weiter machen.“, richtete Dumbledore nun wieder das Wort an beide, strich sich durch seinen langen Bart. Aurelia nickte, wandte sich bereits zum gehen und lief hinaus, ohne auf Draco zu warten. Der Unterricht hatte gerade erst begonnen, weshalb sie keinen Schüler mehr antraf. Sie ging geradewegs in den Nebenraum der großen Halle. Kurz bevor sie den Raum betreten konnte, wurde sie am Handgelenk gepackt und zurück gezogen. Geschockt riss sie ihre Hand frei, zückte sogleich ihren Zauberstab und hielt ihn der Person ans Kinn, welche sie zurückgehalten hatte. Es hätte sonst wer sein können, sie war die letzten Tage schon so aufgebracht, dass es ihr egal war wen sie vor sich hatte. Es war Draco. Natürlich war er ihr nachgegangen. Sie hatte die letzte Zeit schon das Gefühl als wolle er ihr folgen, doch sie wusste wie sie dem umgehen konnte - bis heute. Es musste ja so kommen. Draco hob ergeben beide Hände hoch, schob dann vorsichtig den Zauberstab seiner Gegenüber nach unten. Sie ließ dies zu, schließlich wollte sie ihm nichts tun. „Fass mich nicht an.“, fauchte sie trocken, packte ihren Zauberstab weg und ging schließlich in den Raum, Draco folgte ihr. „Ich hol nur einpaar Sachen und geh wieder.“, verkündete sie, packte bereits einiges zusammen, schloss dafür nicht einmal die Tür des Raumes, da sie diesen ohnehin schnell wieder verlassen wollte. „Musst du alles so kompliziert machen?“, wollte Draco sichtlich genervt wissen, stellte sich vor die Blondine und ließ die Tür hinter sich zufallen. Er murmelte einige Worte. „So, uns stört hier niemand mehr.“, stellte er fest, denn er hatte einen Zauber über den Raum gelegt, sodass niemand außer ihnen beiden eintreten konnte - zumindest für einige Zeit. Offensichtlich wollte er die Angelegenheit wirklich klären. Aurelia verdrehte die Augen und schnaubte genervt. „Das war nicht nötig, ich gehe ja jetzt.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, machte sie wieder einen Schritt auf die Tür zu, Draco stellte sich erneut vor diese und versperrte den Weg. „Lass mich durch oder ich bringe dich dazu…“, sagte sie ruhig, was einem Flüstern glich. „Ich habe dir nichts zu sagen oder habe ich in irgendeiner Art den Anschein erweckt? Geh mir aus dem Weg.“ Nun war es an Draco mit den Augen zu rollen. „Hör auf die coole zu spielen. Du hast offensichtlich ein Problem mit mir und ich will wissen was es ist. Ich werde dich hier so lange drin lassen wie es nötig ist. Du sollst wissen, dass ich es hasse wenn etwas nicht geklärt ist.“ Da Aurelia auch darauf nicht einzugehen schien, nahm er ihr kurzerhand die Unterlagen aus der Hand, warf sie auf den Boden und zog sie am Handgelenk an sich ran. Empört über sein Verhalten wollte sich die Blondine wieder los machen, hämmerte mit ihrer freien Faust auf Dracos Brust herum, was ihn aber kaum zu interessieren schien. „Hab ich dir nicht gesagt du sollst mich nicht anfassen? Lass mich los!“, rief sie mit wütender Stimme. „Ich hab keine Lust mit dir zu reden, ich hab keine Lust mit dir irgendwas zu klären! Nur weil du glaubst es muss noch etwas geklärt werden ist das nicht so! Für mich ist alles klar, also lass mich einfach in Ruhe!“ Je mehr sie sprach, desto lauter wurde sie. „Geh! Geh mir aus dem Weg! Geh zu deiner Pansy und lass dir sonst was zeigen von der!“, schrie sie nun schließlich, wagte es jedoch nicht ihn dabei anzusehen. Draco ließ alles über sich ergehen, auch wenn er sie mittlerweile an beiden Handgelenken hielt, damit sie ihn nicht mehr schlagen konnte, ließ er sie einfach schreien, bis sie nichts mehr zu sagen hatte. „Bist du fertig?“, wollte er ruhig wissen, umfasste beide Handgelenke mit einer Hand, während er die nun freie Hand an Aurelias Rücken legte und sie näher zu sich zog. „Dachte ich es mir doch… Was glaubst du denn habe ich mit Pansy gemacht? Die Antwort ist nichts. Sie hängt mir seit ich denken kann an der Krawatte. Nur weil ich mit ihr aus dem Raum gegangen bin, heißt es nicht, dass ich Zeit mit ihr verbracht habe.“, begann er nun zu erklären, doch Aurelia sah ihn immer noch nicht an, wehrte sich aber auch nicht mehr. „Wieso erzählst du mir das? Das interessiert mich nicht.“, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu ihm. Der Slytherin ignorierte aber ihre Worte, denn er wusste es wohl besser und sie tat es auch. Natürlich interessierte sie sich dafür was er mit Pansy gemacht hat, nicht dass er ihr eine Erklärung schuldig war… „Das war für sie doch nur Vorzeige… Sie ist verdammt eifersüchtig auf dich, falls du das noch nicht bemerkt hast. Nicht nur wegen mir, sondern weil dir einige andere nachglotzen.“, fuhr er mit der Erklärung fort und Aurelia stutze. Meinte er etwa andere Jungen? Sie erinnerte sich, dass ihr Hermine auch schon einmal etwas in der Art gesagt hatte, doch sie hatte das nie wirklich interessiert. War Pansy etwa eifersüchtig auf sie? Die ganze Zeit über dachte Aurelia, dass sie selbst eifersüchtig auf die Parkinson war und nun war es eigentlich umgekehrt? Nein - sie war auch eifersüchtig, aber sie war es nur wegen Draco. Endlich schaffte es Aurelia ihren Blick zu heben, traf auch schon auf die grauen Augen des Slytherins. „Du hast ja keine Ahnung wie die Typen hinter deinem Rücken über dich reden. Interessiert dich das überhaupt?“ Draco schnaubte und die Blondine zog die Stirn in Falten. „Sogar mein Vater konnte es nicht leugnen.“ Augenblicklich färbten sich Aurelias Wangen in ein zartes Rosa. Das Kompliment seines Vaters hatte sie nicht richtig annehmen können, doch nun wo es Draco nochmal verdeutlichte und ihr so weiß machte, dass er es nicht abstritt, wurde sie verlegen. „Verdammt weißt du eigentlich was du in mir auslöst?“ Draco seufzte. „Ich kann - nein ich will das Schuljahr nicht so enden lassen.“ Sekunden verstrichen, die sich für beide wie Minuten anfühlten in denen beide nichts sagten und sich einfach nur anblickten. Aurelia fehlten die Worte. Sie machte sich Gedanken darüber was sie tun sollte. Es war zu spät. Zu spät zu verdrängen was sie für Draco empfand. Die Anfängliche Sympathie hatte sich in wahre Gefühle entwickelt, egal welcher Art. Sie konnte alles vorweisen: Wut, Angst, Liebe,… Und offensichtlich ging es ihm ähnlich, was sonst löste sie in ihm aus? „Was meinst du damit?“, wollte das junge Mädchen wissen. Sie war verzweifelt und wusste nicht was sie tun sollte. Sie war immer noch wütend. Wütend auf Pansy, wütend auf Draco, aber ganz besonders auf sich selbst. Sie belog sich selbst und schadete sich dabei am meisten. „Wie willst du das Schuljahr denn beenden?“, fragte sie nun etwas direkter. Plötzlich ließ Draco ihre Handgelenke los und augenblicklich wusste sie nicht mehr wohin mit ihren Händen. Unbeholfen ließ sie die Arme einfach runter baumeln, strich sich dann mit einer Hand die Haare hinter das Ohr. „Besser.“, antwortete Draco knapp. Mit sicheren Bewegungen hatte er Aurelia an seine Brust gedrückt, eine Hand befand sich unter ihrem Kinn. Beide sahen sich wortlos an, wobei der Blick der Blondine unsicher zwischen den Lippen und den grauen Augen ihres Gegenübers wechselte. Sie musste sich nicht mehr entscheiden wohin sie blickte, denn Draco überwand die wenigen Millimeter die sie voneinander entfernten, führte seine Lippen langsam und sanft auf Aurelias. Diese blieb unsicher einfach so stehen wie sie war, Angst um jede Bewegung die sie machen könnte. Aurelia seufzte, ihre Augenlider wurden immer schwerer, bis sich ihre Augen schließlich ganz geschlossen hatten, durch den zunehmend angenehmen Druck auf ihren Lippen. In ihr explodierten die Gefühle auf einmal. Auch Draco seufzte vor Erleichterung, da sich Aurelia offensichtlich nicht gegen das Geschehen wehren wollte. Dies gab ihm den Anreiz seine Lippen auf ihren minimal zu bewegen, sodass die Blondine ihre Lippen bereitwillig etwas öffnete und er den Kuss etwas intensivieren konnte. Draco lächelte in den zarten Kuss hinein, bis er sich schließlich von den Lippen des jungen Mädchen lösen konnte. Verträumt schlug diese ihre Augen sachte auf und sah in die ihres Gegenübers. Aurelia hatte den starken Drang so viel zu sprechen, jedoch wirkte ihr Kopf vollkommen leer, sodass sie sich auch nicht darum bemühte auch nur ein Wort auszusprechen. Sanft legte Draco eine Hand an die Wange der Blondine, welche sich reflexartig in diese schmiegte und die Augen schloss. „Du bist ziemlich temperamentvoll.“, stellte Draco mit Belustigung in der Stimme fest, was Aurelia zum grinsen brachte und sie ihre Augen wieder öffnete. „Was heißt das jetzt?“, wollte sie schließlich wissen, seufzte leise. Sie blieben beide weiterhin in der Position stehen, als hätten sie Angst mit einer weiteren Bewegung den anderen zu vergraulen. „Ich weiß es nicht.“, gab Draco ruhig zurück, konnte nicht anders als seine Lippen erneut auf ihre zu betten. Dieses Mal war der Kuss jedoch nicht so sanft wie der erste, er war intensiver. Die anfängliche Schüchternheit war einer vorsichtigen Leidenschaft gewichen. Aurelia drückte sich bereitwillig näher an den Slytherin, welcher einen Arm um ihre Hüfte geschwungen hatte, die andere Hand befand sich in ihrem Nacken, nur die Blondine selbst wusste nicht so recht wohin mit ihren Händen. Deshalb legte sie beide einfach auf die Brust Dracos. Ihr Herz schlug ihr fast aus der Brust raus, als sich Dracos Zunge den Weg zu ihrer gebahnt hatte und sie diese schüchtern in Empfang nahm. Aurelia seufzte in den Kuss hinein. Es kam ihr seltsam vor, als Draco sich von ihren Lippen löste, zu sehr hatte sie sich in der kurzen Zeit an seine gewöhnt. Mit geröteten Wangen sah sie zu ihm auf, er erwiderte ihren Blick. „Ich weiß nur, dass es sich gut anfühlt.“ Aurelias Herz machte einen großen Sprung, während Draco ihr lächelnd mit dem Daumen über die Unterlippe strich. „Es ist seltsam, aber ja das tut es…“, erwiderte sie auf seine Worte, worauf Draco eine Augenbraue hob. „Seltsam ja?“ Aurelia verdrehte die Augen. „Du weißt wie ich das meine!“ Der Angesprochene grinste nur und nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)