Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von MiharaMei ================================================================================ Kapitel 10: Schuld ------------------ ~~~~~~~~~ „Misaki! Hier bist du also.“, sagte Honda, als er ihn in der Cafeteria gefunden hatte. „Wo sollte ich sonst sein?“, fragte der angehende Editor. „Naja, nachdem wie du eben aussahst auf dem Dach dir das Leben nehmen oder so.“ „Hah? Übertreib mal nicht.“ „So sahst du eben aus, also, was ist gestern passiert?“ Der Blonde setzte sich Misaki gegenüber und sah ihn ernst an. „A… also…“ Das Gesicht des angehenden Editors wurde blass. „Auf dem Hinweg und Rückweg schien alles okay zu sein. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir jemand gefolgt wäre.“ „Na das hört sich doch gut an.“, warf Honda ein. „Ja schon, aber als ich nach Hause kam erwartete mich dafür etwas anderes.“ , sagte Misaki und kramte in seiner Tasche. „Ich war froh, dass Usagi-san zu dem Zeitpunkt noch nicht zu Hause war. Hier… lies es selbst… Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll.“ Der Blonde nahm den Umschlag und holte ein Blatt heraus auf welchem etwas, wahrscheinlich mit Computer, geschrieben war. Sein Blick verfinsterte sich schlagartig nachdem er die ersten Worte gelesen hatte. Wie kommst du dazu Usami-Sensei für dich alleine zu beanspruchen? Er gehört uns allen! Er sagte, er wolle mit dem Schreiben aufhören. Das ist alles deine Schuld! Usami-Sensei scheint dich ja wirklich zu lieben, allerdings weiß ich gar nicht, was an dir so tolles dran sein soll. Usami-Sensei ist viel zu gut für dich! Trenn dich von ihm!! Wenn du nicht willst, dass anderen wegen dir etwas passiert dann trenn dich von ihm! Und zwar bald!! Ich beobachte dich, also komm nicht auf die Idee etwas zu erzählen, dass könnte Folgen haben. Verschwinde einfach aus seinem Leben und mach Platz! „Du solltest damit zur Polizei gehen.“, sagte Honda , als er fertig war. „Das ist doch krank.“ „Ich kann nicht zur Polizei. Hast du nicht gelesen, was da steht?“, erwiderte Misaki. „Und deshalb willst du nun alles machen, was da steht? Du hast doch nun nicht ernsthaft vor ihn zu verlassen oder?“ „Ich...“ Der angehende Editor senkte seinen Blick. „Natürlich will ich ihn nicht verlassen… Aber ich will auch nicht, dass irgendjemand etwas wegen mir zustößt...“ „Hast du eine Ahnung wer dahinter stecken könnte?“, fragte Honda und ließ es sich noch einmal durch. „Nein, keine Ahnung.“ „Vermutlich ein Fan… Misaki du solltest es ihm sagen.“ „Aber das kann ich nicht!“, protestierte der Braunhaarige. „Du musst. Er sollte es wissen.“, meinte Honda . „Das Ganze sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen Misaki. Ich fahr dich nachher nach Hause und bleibe da wenn du willst…“ „Ja… danke Honda-san.“ „Ist doch selbstverständlich…“ Als der Autor Usami Akihiko die Tür seiner Wohnung aufschloss freute er sich schon auf einen gemütlichen Abend mit seinem Liebsten. Jedoch verging ihm seine gute Laune, als er ein fremdes Paar Schuhe sah. Mit grimmiger Miene ging er dann langsam in den Wohnbereich und traf auf einen schweigenden Misaki und einen ernst schauenden Honda Shouta. „Was herrscht hier denn für eine Stimmung?“, fragte Akihiko und ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu holen. Da es sich nur um Misakis Vorgesetzten handelte hielt sich die schlechte Laune des Autors in Grenzen. Mit der Tasse in der Hand gesellte der Autor sich zu den noch immer schweigenden Männern. „Na, habt ihr eure Stimme verloren?“, fragte er und sah beide abwechselnd an. „Es gibt da etwas, dass sie wissen sollten.“, meinte Honda nach einer Weile. „Und das wäre?“ Der Autor beugte sich etwas nach vorne und wartete gespannt auf Antwort. „Misaki...“ Honda wollte, dass Misaki es sagte doch dieser reagiert nicht. „Misaki!“, sagte er nun mit etwas lauterer Stimme, woraufhin der Jüngere zusammen zuckte. „Zeig es ihm!“ „J… ja… Wenn es unbedingt sein muss.“ Misaki holte den Umschlag aus seiner Tasche und reichte ihn dem Autor. „Was ist das?“, fragte Akihiko etwas irritiert. „Lies es...“, antwortete Honda. „Und ja Misaki es muss sein!“ Noch immer irritiert machte der Autor den Umschlag auf, holte das Blatt Papier heraus und begann zu lesen. Honda sah wie die Augen des Autors immer schmaler wurden. Er kochte innerlich. „Misaki hat schon seit einiger Zeit das Gefühl, dass er beobachtet wird und nachdem, was da steht hatte er wohl recht.“, sagte der Blonde, nachdem der Autor wohl fertig mit lesen war. „Ich vermute, dass es ein Fan ist und der weiß nun auch wo ihr wohnt, wo Misaki arbeitet...“ „Wieso hast du mir nichts gesagt Misaki? Vertraust du mir nicht?“ Akihiko sah seinen Geliebten mit besorgter und zugleich trauriger Miene an. Schon wieder hatte er alles still schweigend für sich behalten. „Do… doch, natürlich vertraue ich dir, dass ist doch wohl klar!“, sagte Misaki mit verärgerter Miene. „Es ist nur so, dass…“ Er senkte seinen Blick, um den Autor nicht ansehen zu müssen. „Ich wollte dich damit einfach nicht belasten. Du hast doch im Moment genug um die Ohren. Außerdem ist da immer noch die Sache mit dem Schreiben...“ „Misaki, ich habe dir do-“ „Ja, ich weiß.“, unterbrach er den Autor. „Ich weiß, dass du das gesagt hast… aber… Ich hatte einfach gehofft es würde irgendwann aufhören. Doch dann war gestern dieser Umschlag bei uns im Briefkasten… Wieso, wieso lässt man uns nicht einfach in Ruhe… Das ist alles meine Schuld...“ „Misaki.“, begann nun Honda und mischte sich ein. „Wie kommst du auf die absurde Idee das alles wäre deine Schuld? Das ist es ganz sicher nicht. Es gibt einfach Menschen die so sind. Solche Menschen sind krank, aber vor allem können sie gefährlich sein...“ „Da stimme ich ihm zu.“, sagte der Autor. „Glaubst du wirklich ich würde dich so einfach gehen lassen?“ „Ich will doch auch gar nicht gehen…“, meinte der Braunhaarige. „Aber, was machen wir denn jetzt?“ „Ich hatte eh vor mal mit dir über eine andere Wohnung zu reden… Dann machen wir das eben jetzt.“, sagte Akihiko. „Ich werde jemanden beauftragen ein Auge auf dich zu haben, mit der Absicht denjenigen zu fassen der dich bedroht.“ „Das wäre schon mal ein Anfang.“, sagte Honda. „Mal sehen wie dann reagiert wird.“ „Okay...“, stimmte Misaki ihnen zu. Jedoch konnte er sich mit dem Gedanken nicht wirklich anfreunden. Er wollte sich nicht von anderen Kontrollieren lassen und schon gar nicht, dass sein Usagi-san wegen ihm Umstände hatte. Denn auch wenn der Autor nun sagte, er hätte eh vor gehabt mit ihm über eine andere Wohnung zu reden, so konnte er dies nicht hundertprozentig glauben. Das ihm demnächst ständig jemand hinterher laufen sollte fand er an sich auch völlig übertrieben. Er war schließlich kein kleines Kind mehr. Der angehende Editor glaubte auch nicht daran, dass wirklich etwas gefährliches passieren würde. „ki… Misaki!“, ertönte es plötzlich im Kopf des Braunhaarigen worauf dieser leicht zusammenzuckte. „Misaki, hörst du uns überhaupt zu?“, fragte Honda und sah ihn mit besorgter Miene an. „Ja, ich höre zu.“, antwortete er, auch wenn dies nicht ganz der Wahrheit entsprach. „Gut, ich werde mich dann mal wieder auf den Weg machen. Wir sehen uns dann Morgen.“, Honda erhob sich und ging Richtung Wohnungstür. „Ja, bis morgen Honda-san.“, erwiderte Misaki. „Und danke noch mal.“ „Ja, vielen Dank, dass sie Misaki nach Hause gebracht haben.“, wart der Autor ein und bedankte sich. „Kein Thema, dass ist doch nur selbstverständlich.“, meinte der Blonde, winkte noch einmal kurz zum Abschied und verschwand. Nachdem Honda Shouta gegangen war saßen Misaki und der Autor noch eine Weile schweigend da. „Ich werde mal Essen machen.“, sagte Misaki irgendwann, sprang auf und ging Richtung Küche. „Misaki…“ Der angehende Editor blieb stehen, als er seinen Namen hörte. Er schwieg und wartete auf das, was nun folgen würde. „Wenn irgendetwas ist dann rede bitte mit mir…“, sagte der Schriftsteller mit sorgenvollem Klang. „Ich kann dir sonst nicht helfen. Wenn dir irgendetwas passieren sollte… ich würde durchdrehen. Also bitte… rede mit mir.“ „Ja...“, erwiderte Misaki mit gesenktem Kopf und setzte seinen Weg fort. Er spürte den besorgten Blick seines Geliebten. Natürlich wusste er wie der Autor fühlte, denn ihm würde es genauso gehen. Dennoch hatte er immer noch im Hinterkopf, dass er ihm nicht unnötig ärger machen und zur Last fallen wollte. „Ho… nda-san?“ Der angehende Editor sah den Blonden jungen Mann verwirrt an. „Gute Morgen! Der Abholdienst ist da. Stets zur stelle.“ , begrüßte Honda Shouta den Braunhaarigen und trat in die Wohnung ein. „Ja, guten Morgen.“, erwiderte Misaki noch immer etwas irritiert. Er war gerade dabei sich Schuhe und Mantel anzuziehen, als es an der Tür geklingelt hatte. „Zum Glück ist heute Freitag.“, meinte Honda. „Ich brauch zur Abwechslung mal etwas Ruhe.“ „Ja, dass kenn ich.“, sagte Misaki. „Ich bin fertig.“ „Gut, dann lass uns gehen.“ „Ich werde klären, ob er dann Zeit hat und dann melde ich mich noch mal bei ihnen. - Ja, tschüss.“ Honda Shouta legte den Hörer des Telefons zurück und sah im Augenwinkel zu Misaki hinüber. „Misaki, kannst du bitte Usami-san anrufen und ihn fragen, ob er am Montag um 11 Uhr Zeit hat für ein Meeting?“ Honda kramte eilig ein paar Unterlagen zusammen. „Sicher, aber wieso machst du das nicht?“, fragte der angehende Editor. „Ich… ich habe jetzt einen Termin.“, gab er als Antwort und erhob sich von seinem Stuhl. „Na gut, sonst noch irgendwas?“ „Ja, rufe bitte Husai-Sensei danach an und sag ihm Bescheid, ob es klappt oder nicht.“ „Okay, dann bis später.“ „Bis dann.“, sagte der Blonde und verschwand. „Findest du nicht auch, dass Honda-san sich komisch verhält?“, fragte Misaki seinen Kollegen. „Er versucht es zwar zu verstecken.“, begann Itoki. „Aber ich habe es auch bemerkt. Ich kenne ihn zu gut, als dass er etwas vor mir verstecken könnte...“ „Hmn, naja, ich telefoniere dann mal.“ Nur zu gern hätte Misaki weiter nachgefragt. Honda war ihm trotz allem wichtig und er machte sich Sorgen um ihn. Jedoch wollte er sich nicht aufdrängen. Wenn Honda mit ihm reden wollte würde er es sicher irgendwann tun. „Guten Tag, hier ist Misaki. Ich rufe an wegen dem Meeting Termin mit Husai-Sensei. - Was? Nein, der hat mich darum gebeten dich anzurufen. Er hatte einen Termin. - Mit wem? Keine Ahnung. - Haa? Das ist sicher nur Zufall, sonst hätte er dich ja selbst fragen können. - Ja, okay. Dann bis Montag. - Tschüss.“ ~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)