Red Silver von minowari (Vampire AU) ================================================================================ Kapitel 14: White Cell ---------------------- Ein schmerzhaftes Dröhnen. Wie ein Düsenjet durchzuckte der Schmerz seinen Kopf von links nach rechts, nur um dann an seiner Schädeldecke hängen zu bleiben. Ihm war schwindlig und unwohl und für einen Moment wusste er nicht einmal, ob wo er war. Bis er langsam die Augen öffnete und wabbelige Umrisse ausfindig machen konnte. Grau-weiße Schatten tanzten von einer Ecke zur anderen, und bevor ihm schlecht wurde, schloss er schnell die Augen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit traute sich Shizuo die Augen erneut zu öffnen. Die grau-weißen Schatten entpuppten sich als Tisch und Stuhl, die ihn von oben herab anzustarren schienen. Lag er etwa auf dem Boden? Verwirrt setzte er sich auf und packte sich an den Kopf, als ihn der Schmerz durchfuhr wie ein Gewitter. Durst und Hunger nagten zusätzlich an ihm, wie eine Plage. Dann ertönte plötzlich ein Knistern vermischt mit Rauschen. Das Geräusch war so unangenehm, dass sich Shizuo unwillkürlich die Ohren zuhielt. Was zur Hölle? „Willkommen zurück, Heiwajima-san. Sie sind früher wach, als geplant. Ich hoffe, die Kopfschmerzen sind nicht allzu unangenehm.“, knisterte die bekannte, rauchige Stimme durch irgendeine Fernsprechanlage. Und wie der Blitz kamen seine Erinnerungen zurück. Muroko Akaguchi. Die Zigarette. Der große Plan. Der Raum. Die Falle. Izaya Orihara. „Sie…Sie verdammter Drecks-“ „Sparen Sie sich ihre Beleidigungen für ein anderes Mal auf. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass die Operation bereits fruchtet. Auch wenn Izaya Orihara noch nicht von ihnen getrunken hat. Er ist misstrauisch und das ist schon mal ein Anfang. Er sucht bewusst die Stadt nach ihnen ab.“ Wie viel Zeit war denn vergangen? Shizuo wurde ganz anders zu, wenn er darüber nachdachte, wie lange er betäubt war. Was würde Tom von ihm denken? Jetzt, wo er gerade wieder für ihn arbeiten durfte? Schließlich wollte er ihn nicht enttäuschen. „Wie lange bin ich schon hier?“, fragte er schließlich knurrend, setzte sich immer noch schwindlig auf den einzigen Stuhl in seinem weißen Gefängnis. „Seit genau achtunddreißig Stunden. Ehrlich gesagt, hatten wir nicht damit gerechnet, dass Sie bereits nach so kurzer Zeit wieder aufwachen. Das Betäubungsmittel welches wir Ihnen verabreicht haben, hat andere Menschen beinahe eine gesamte Woche ausgeschalten…“, erklärte Murokos verzerrte Stimme und Shizuo hatte Mühe, die Herkunft des Klangs ausfindig zu machen. War es da oben an der Decke? Dieser graue Kasten? „…schließlich war das Mittel eigentlich für Vampire gedacht.“ Shizuos Blut begann zu kochen. Wie bitte? „Vampire?! Sie sind wohl nicht mehr ganz dicht in der Birne!“ „Ehrlich gesagt war es sogar notwendig. Normale Betäubungsmittel wirken bei Ihnen ja nicht, wie Sie im Unterricht bei Mutsu-san sicherlich bemerkt haben.“ Nur widerwillig erinnerte sich Shizuo daran zurück, wie sein Fitnesstrainer Mutsu ihm eine Spritze in den Hals gestochen hatte. Die Wirkung war wesentlich später eingetreten und auch deutlich geringer. Ihm war nur etwas schwindlig gewesen. Das konnte man kaum als Betäubung durchgehen lassen. „Wir haben Ihnen den Zugang zum Nebenraum freigegeben, wo Sie sich frisch machen und auf Toilette gehen können. Als Bett fungiert einzig und allein die Matratze, auf der Sie gelegen haben. Mehr Freiraum können wir Ihnen angesichts der Lage nicht gewähren. Ich hoffe, Sie verstehen das.“ Shizuo verstand rein gar nichts, was der Leiter dieses Misthaufens ihm da versuchte weiszumachen. Muroko war doch völlig krank im Kopf! „Und was nun?“, bellte Shizuo wütend und wagte sich auf seine zwei Beine, „wollen Sie mich hier stundenlang ausharren lassen, bis ich verhungere?“ Shizuos Blick fiel auf eine Kamera in der anderen Ecke des Raumes. Wütend starrte er das Ding an und hoffte sich, der alte Mann würde tot umfallen. „Aber nein, wo denken Sie hin!“, antwortete der graue Kasten an der Decke, „Sie müssen ja immerhin vor Izaya Orihara präsentabel erscheinen, wohlgenährt und lebendig, sonst sind Sie keinen Bissen wert.“ Shizuo knurrte wütend und schlug gegen die Wand. Das Metall ächzte kurz, gab aber kaum nach. Wenn überhaupt, schien es sich nur leicht verformt zu haben. Also schien dies hier wirklich ein Gefängnis für Vampire zu sein… „Und wie wollen Sie das anstellen? Kommen Sie etwa vorbei und bringen mir was zu essen?“, rief der blonde Mann und ballte die Fäuste. „Das wäre wirklich toll, denn dann kann ich Ihnen endlich ihre Nase brechen und die Fresse versohlen, Sie Bastard!“ Für ein paar Sekunden herrschte Stille. Dann ertönte ein schweres Seufzen. „Noch immer beleidigend und unhöflich, Heiwajima-san. Ich glaube, für heute haben Sie kein Essen verdient. Vielleicht sind Sie morgen etwas entspannter.“ Das Rauschen brach ab und eine seltsame Stille erfüllte den Raum. Shizuo blinzelte ungläubig. Hatte der alte Schnösel etwa die Verbindung gekappt? Der blonde Mann sah sich um. Nichts, außer weiße Wände, dem Tisch, der Matratze und dem Stuhl. Er musste hier raus! Bevor er noch endete wie die Frau mit den roten Augen in dem Käfig… Bloß wie? Hatte der alte Knacker nicht einen Raum erwähnt, wo er sich frisch machen konnte? War das nur gelogen? Shizuo blickte ungläubig um sich. Der blonde Mann lief die Wände ab, tastete nach einem geheimen Schalter oder Ähnliches, doch er fand nichts. Aber an einer Stelle, konnte er definitiv Linien erkennen, an denen eventuell ein Tor oder eine Tür versteckt sein konnte, doch als versuchte sie zu öffnen, indem er seine Finger dazwischen klemmte, regte sich nichts. Nur kleine Furchen hinterließ er. Frustriert marschierte er weiter, bis er an der Verriegelung stehen blieb, wo er von Muroko in diesen Raum hineingeführt worden war. Shizuo tastete auch diese Tür ab. Sie war immer noch mehrere Meter dick, doch sie hatte ab Bauchhöhe dickes Glas statt Stahl. Es war dreifach, wenn nicht sogar vierfach verglast. Also nicht ganz einfach dort hindurch zu kommen. Aber Shizuo konnte hindurchsehen. Und das war schon mal etwas wert. Doch direkt dahinter war noch eine solche Verriegelung. Das durfte doch nicht wahr sein. Eine Tür kaputt zu bekommen, könnte er vielleicht gerade so bewerkstelligen, aber zwei? Klasse. Sein Blick ging weiter nach oben und er starrte den grauen Kasten an. Definitiv Lautsprecher, durch die Muroko mit ihm kommuniziert hatte. In einer anderen Ecke sah er eine Kamera. Ein kleines, schwarzes Ding. Shizuo wollte gar nicht wissen, wer ihn dadurch alles beobachtete. Vielleicht sogar Muroko selbst. Ein Versuch war es wert. „Und wo ist nun dieses Badezimmer?“, fragte Shizuo wütend und stapfte zielbewusst auf die Kamera zu. „Ich müsste mal dringend auf die Toilette.“ Keine Antwort. Außer dem leisen Summen der Leuchtstoffröhren über seinem Kopf war nichts zu hören. Shizuo biss verärgert die Zähne zusammen. Er könnte nun wirklich eine Zigarette gebrauchen… Vielleicht musste er die Sache anders angehen. „Oder wollt ihr etwa so gerne meinen nackten Hintern sehen? Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so pervers sind!“ Immer noch Stille. Die kleine Kamera folgte seinen Bewegungen, fiel Shizuo auf. Doch er konnte nicht sagen, ob es Automatik war oder ob tatsächlich irgendjemand in einem Kontrollraum saß und die Kamera selbst steuerte. „Ernsthaft? Soll ich nun wirklich vor Ihrer Nase auf den Boden scheißen?“, probierte Shizuo weiter, jedoch ohne große Hoffnung auf eine Antwort. Er musste zwar nicht wirklich auf Toilette, jedoch konnte er in einem neuen Raum nach Hinweisen suchen. Vielleicht konnte er die Toilettenschüssel dazu nutzen, das Panzerglas zu durchbrechen, um überhaupt irgendetwas zu tun. Er drehte sich um und nahm wieder die Verriegelung in Augenschein. Irgendwie musste er doch hier rauskommen. Probeweise könnte er dem Panzerglas ein paar Schläge gönnen, doch das würde sicherlich nicht dazu führen, dass Muroko ihm den Weg zur Toilette zeigte… „Sie sind ungeduldig wie eh und je, Heiwajima-san.“, knackte es plötzlich aus den Lautsprechern und Shizuo wirbelte herum. „Natürlich wollen wir nicht, dass Sie Ihr Geschäft auf dem Boden verrichten. Das wäre nun wirklich primitiv…“ „Ach wirklich? Dann machen Sie endlich die verdammte Tür auf!“, rief er. Es rauschte eine Weile, dann war es wieder still. Shizuo wartete für ein paar Sekunden, bis sich plötzlich eine Wand zu seiner linken bewegte und nach oben in die Wand einfuhr. Erstaunt blickte Shizuo in den Raum hinein und sah tatsächlich eine Toilette und sogar ein Waschbecken. Der Raum war genauso trist und nichts aussagend eingerichtet wie sein weißes Gefängnis. Grimmig stapfte Shizuo hinein und sah nach, ob er irgendetwas Nützliches entdecken konnte. Die Toilette aus Metall schien mit dem Boden und der Wand dahinter zu verschmelzen. Genauso wie das Waschbecken. Shizuo würde testen müssen, ob er es aus seiner Verankerung reißen konnte oder nicht… Doch als erstes sollte er seine Überlebenschancen sichern. Der blonde Mann probierte das Waschbecken aus und konnte zum Glück mit beiden Händen kristallklares, frisches Wasser aus dem Wasserhahn schöpfen. Wenigstens war nun sein Durst gestillt. Nachdem er auch die Toilette benutzt hatte, seufzte er schwer. Wer weiß, wann er das nächste Mal dazu kommen würde. „Achtung. Diese Tür schließt sich in 30 Sekunden. Bitte treten Sie in Raum 501 zurück.“, ertönte plötzlich eine Computer Stimme. Überrascht wandte Shizuo den Blick nach oben zu dem Lautsprecher. „30.“ Das durfte doch nicht wahr sein! Ein Countdown begann. „Ich wiederhole: Bitte treten Sie in Raum 501 zurück.“, sagte die Stimme erneut und Shizuo nahm hastig noch ein paar Schlucke Wasser aus dem Wasserhahn. „25.“ Selbst in dem kleinen Raum war ein Lautsprecher angebracht worden. Shizuos Blick verdunkelte sich. Fehlte nur noch die Kamera die all seine Bewegungen beobachtete. Doch diese konnte Shizuo nicht entdecken. „19.“ Fieberhaft blickte sich Shizuo suchend um. Konnte man etwas benutzen? Irgendetwas mitnehmen? „14.“ „Verflucht nochmal, Muroko, Sie sind doch wahnsinnig!“, rief Shizuo, während er sich auf den Boden hockte und den Boden unter die Lupe nahm. „10.“ Die Computerstimme machte ihn verrückt. Verdammt. Er sollte einfach die gesamte Kloschüssel aus seiner Verankerung rausreißen…! „7.“ Hektisch wandte er sich der Toilette zu und wusste im ersten Moment nicht, wo genau er anpacken sollte. Denn die Oberfläche war viel zu glatt, sodass er ständig abrutschte. „5.“ Sein Herz pumpte nur noch schneller, als zu der Computerstimme nun auch noch warnende Sirenengeräusche kamen. Verdammt nochmal! „3.“ Wütend hatte er nun Löcher ins Porzellan geschlagen, um die Verankerung anpacken zu können. Mit all seiner Kraft zog er. Das gesamte Konstrukt löste sich, aber nicht schnell genug. Shizuo hechelte und war irritiert darüber, dass er so schwach war. „2.“ Ihm blieb keine Zeit mehr. Fuck! „1.“ Mit einem hektischen Satz sprang Shizuo aus dem Raum hinaus und wirbelte herum. Die Tür donnerte mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit zurück in den Boden. Wäre er dazwischen gekommen… Shizuo schüttelte den Kopf. Er wollte es sich gar nicht erst vorstellen. „Wenn ich erstmal hier raus bin, reiße ich Ihnen den Kopf ab, Muroko!“, drohte Shizuo Richtung Kamera. Als keine Antwort kam, machte es ihn nur noch wütender. Dieser dreckige, alte Sack! Mit Gebrüll stürmte er der Wand entgegen, stützte sich mit den Füßen ab und sprang Richtung Kamera. Er erwischte sie mit der rechten Hand und riss das Objekt gewaltsam aus seiner Verankerung. Mit einem geräuschvollen Zersplittern kam sie auf dem Boden auf. Shizuo blieb keuchend stehen und fühlte sich besser. Seine Kraft war nicht vollständig verschwunden… Auch wenn ihm das momentan nicht viel weiter helfen würde. Er musste hier immer noch raus! Als er zur Verriegelung blickte, blieb ihm der Atem in der Lunge stecken. Ein junger Rekrut blickte ihn mit großen Augen verblüfft an. In seinen zwei Händen trug er ein Tablett mit dampfendem Geschirr. Shizuo schluckte Angesichts des Essens. Wie lange stand der Junge schon da? „Hey“, sagte Shizuo und ging auf die Verriegelung zu. „Bringst du mir Essen?“ Der Junge zuckte zusammen und zitterte. Als Shizuo der Verriegelung so nahe war, dass sein Atem die Scheibe beschlug, wich der Rekrut nach hinten zurück. „Nein! Warte!“, rief Shizuo und schlug gegen die Scheibe. Doch das schien den Jungen nur noch mehr zu ängstigen. Hastig stellte er das Essen auf dem Boden ab. Dann drehte er sich um und hämmerte dreimal gegen die dicke Stahlwand. Als ob dies ein geheimes Zeichen wäre, fuhr die zweite Verriegelung nach oben und der Rekrut verschwand eilig um die Ecke. Verdammter Mist! Die Verriegelung fuhr mit einem Donnern wieder hinunter und das Tablet mit dem Essen war in der Mitte gefangen und dampfte glückselig vor sich hin. „Ist das euer Ernst?!“, rief Shizuo verächtlich, doch erwartete keine Antwort. Stattdessen überlegte er, wie zum Teufel er nun an das Essen kommen sollte. Es lag so nahe vor ihm, nur ein paar Meter entfernt…zwischen Ihnen nur die meterdicke Verriegelung. Sein Magen begann zu knurren. Er konnte sogar die Konturen des Omeletts entdecken und die Silhouette eines gebratenen Hühnchens erkennen. Ihm lief das Wasser im Munde zusammen. Wütend über diese Unverschämtheit einfach das Essen vor seiner Nase abzustellen, ohne dass er darankam, schlug Shizuo unüberlegt mit der Faust gegen die dicke Scheibe. Sie vibrierte verdächtig, doch viel mehr passierte nicht. „Machen Sie die verdammte Tür auf, Muroko-san. Oder ich muss sie einschlagen!“, drohte der blonde Mann. Während er auf die Antwort wartete, schlug er erneut auf die Scheibe. Den Schmerz spürte er nicht. Er sah nur zu, wo die Scheibe am meisten wackelte. In der Mitte lag der Knackpunkt. Selbst Panzerglas musste irgendwie zu durchdringen sein. Seine Überlegungen wurden unterbrochen, als sich plötzlich die Verriegelung bewegte. Shizuo fuhr erschrocken einen Schritt zurück. Die Barriere ruckartig nach oben. Erstaunt darüber, dass man seinem Befehl Folge leistete, hastete er eilig auf das Tablett zu. Ohne weiter darüber nachzudenken, aß er die Teller binnen Minuten leer. Gesättigt fühlte er sich gleich fitter und er konnte auch besser nachdenken. Durch eine Verriegelung war er schon mal durch. Fehlte nur noch die zweite. Shizuo stand auf und besah sich das Hindernis. Dann holte er aus und schlug in die Mitte des Panzerglases. Es zitterte, doch sonst passierte nichts. Tch. Warum ließ Muroko ihn überhaupt so weit kommen?, fragte er sich, als Shizuo erneut auf die Scheibe schlug. Dachte er, dass er eh nicht entkommen konnte? Weil es ja das sicherste Gefängnis für eingefangene Vampire war? Beim nächsten Schlag stolperte Shizuo ein paar Schritte nach hinten und seine Faust pulsierte seltsam. Irritiert blickte Shizuo auf seine rechte Hand. Ein merkwürdiges Gefühl durchfuhr ihn und fragend sah er die Verriegelung an. Hatte er tatsächlich Schaden hinterlassen? „Lassen Sie es sein, Heiwajima-san. Sie schaden nur sich selbst.“, knisterte es aus den Lautsprechern. Auch wenn Muroko ihn nicht mehr sehen konnte, schien er genau zu wissen, was passierte. „Ganz sicher nicht! Im Gegensatz zu Ihnen habe ich noch ein Privatleben, das draußen auf mich wartet!“, rief Shizuo wütend und schlug erneut auf die Scheibe. „Welches Privatleben meinen Sie?“, kam es zurück und Shizuo wurde durch seine Worte nur noch wütender, „Ihr Privatleben existiert nicht mehr. Mit Ihrer Unterschrift haben Sie zugestimmt, der Bruderschaft zu dienen. Egal auf welche Weise.“ Shizuo konnte nicht glauben was er da hörte. „Wie ich schon mehrmals gesagt habe, waren wir sehr nachsichtig mit Ihnen, doch das wussten Sie nicht zu schätzen. Und nun dienen Sie uns als Lockvogel, wie Sie es eigentlich sogar freiwillig tun sollten.“ „Freiwillig!“, spuckte Shizuo wütend, „Dass ich nicht lache! Keiner Ihrer so loyalen Rekruten würde sich freiwillig hier unten tagelang einbunkern und dann von einem Vampir beißen lassen!“ Shizuo Wut strömte wild in seinen Adern und hinzu kam ein seltsamer Kopfschmerz. Was… Muroko lachte. „Sie würden sich wundern, wie viele diesen Job liebend gerne angenommen hätten. Sie würden wie ein Held gefeiert werden, weil Sie dazu beigetragen haben, einen der stärksten Vampire Japans einzubuchten.“ Shizuo knirschte mit den Zähnen und versuchte das Geschwätz des alten Knackers zu ignorieren. Doch zu seinem Kopfschmerz kam Schwindel hinzu und er sah die Verriegelung doppelt. „Aber leider kommen nur Sie für diesen Job infrage.“ Muroko seufzte erschöpft. „In sechsunddreißig Stunden hören wir voneinander. Und dann werden wir wissen, ob unsere Theorie stimmt.“ Shizuo horchte auf. Sechsunddreißig Stunden? Was zum Teufel meinte der- Doch da tanzten bereits die ersten Sterne vor seinem inneren Auge hin und her. Es kostete ihn alle Mühe die Tür vor ihm zu erkennen. Dieser verdammte Mistkerl! Er hatte ihn tatsächlich erneut mit diesem Vampirkram infiziert! „Gottverdammte Schei…“, versuchte Shizuo zu fluchen, doch seine Stimme verebbte langsam, genauso wie sein Faustschlag, der eigentlich das Panzerglas treffen sollte. Mit einem dumpfen Aufprall kam der blonde Mann auf dem Boden auf und blieb bewegungslos liegen. Er durfte nicht ohnmächtig werden! Er musste was tun! Er durfte nicht schon wieder einschlafen! Shizuo versuchte sich zu bewegen, doch mehr als ein Zucken kam nicht von ihm. Seine Augenlider wurden immer schwerer, so als ob er müde wäre. Nein! Nein! Dann nahm ihm die Schwärze das Bewusstsein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)