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Red Silver

Vampire AU
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ihr Lieben!
Ich war diesen Monat trotz Weihnachtsstress irgendwie doch fleißig haha. Und haue deshalb ein neues Chapter raus! (als nachträgliches Weihnachtsgeschenk sozusagen ;)
Bin gerade total im Game of Thrones Fieber (jaaa ich weiß, reichlich spät und so) aber ich habe diese Serie halt noch nie gesehen. Und bin sogar spoilerfrei geblieben! Worüber sich einige meiner Freunde reichlich gewundert haben haha. Ich hoffe ihr alle hattet schöne Weihnachten und einige entspannte Festtage. Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020! ✨ Komplett anzeigen

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Prison

Izaya und Oshiro tauschten erschrockene Blicke, bevor sie beide zur Tür hetzten. Subaru kam den beiden Clan Anführern entgegen, bevor einer von ihnen hinaus konnte. Schwer atmend blieb der Vampir am Türrahmen stehen, bevor er erschöpft hinunter sackte und mit geweiteten Augen Oshiro anblickte.

„Ihr…müsst hier…weg!“

„Su-kun? Was ist passiert? Wo ist Rosi?“, verlangte Oshiro zu wissen, als er seinen Gefolgsmann unter den Arm hoch hob. Izaya verengte die Augen, als er in den Gang trat und um sich sah.

Rauchschwaden hatten sich im ganzen Gebäude ausgebreitet, während der Geruch von Verbranntem in der Luft lag. Es musste eine Explosion gewesen sein. Er konnte Getrampel im unteren Stockwerk hören, dazu Kampfgeräusche. Kein Geschrei von Menschen. Es waren Vampire, die dort einen Kampf ausfochten. Das war gar nicht gut. Das hieß, es waren noch mehr Vampire ins Gebäude eingebrochen. Und die waren sicherlich nicht hier, um ihnen zur Hilfe zu eilen…

„Izaya…“, ertönte der Ruf von Oshiro.

Der Informant ging zurück in die Suite.

Oshiro deutete auf Subaru, der wieder auf dem Boden saß und mit seinem Rücken gegen den Türrahmen lehnte. Dessen Blick war starr nach vorne gerichtet und er schien nicht zu erkennen, wo er war. Izaya ging näher und betrachtete Subaru aus der Nähe. Der junge Vampir schien ohnmächtig geworden zu sein. Oshiro gab Subarus Gesicht ein paar Klatscher, in der Hoffnung, er würde wieder zu sich kommen.

„Komm schon, wach auf, Su-kun!“

Doch er wachte nicht auf.

Eine weitere Explosion war zu hören.

„Wir müssen hier raus.“, drängte Izaya.

„Nicht, bevor ich weiß, wo Rosi ist! Ich kann sie nicht spüren!“, rief er.

Izaya zischte ungeduldig.

Sie hatte vermutlich ihre Präsenz bereits ausgelöscht, um den Feinden zu entkommen. Außerdem war sie ein aktives Mitglied in Oshiros Clan, was hieß, dass sie sich zu wehren wusste und schon einige bedeutende Kämpfe hinter sich hatte.

„Sie wird in Sicherheit sein. Komm jetzt, wir müss-“

Izaya unterbrach sich selbst, als er aus den Augenwinkeln eine plötzliche Bewegung wahrnahm.

Subaru.

Seine Augen leuchteten hellrot auf, während etwas Silbernes aus seinem Bauch hervor kam.

Ohne auch nur zu zögern, packte der Informant Oshiro am Arm und zog ihn zur Seite, bevor ein silbernes Katana ihn in zwei Hälften teilen konnte.

„Was zum Teufel?“, fluchte Oshiro und richtete sich auf, als er nach vorne in die Suite hinein sah. Izaya hatte sie in den Flur der Bar transportiert, der immer mehr von Rauch umgeben war. Man konnte das Ende des Ganges nicht mehr erkennen. Izaya fluchte.

Saika.

Kasane Kujuragi.

Es war definitiv ein geplanter Angriff.

„Subaru…?“, lenkte ihn Oshiros Stimme wieder zurück nach vorne. Und als Izaya hinsah konnte er sehen, wie sich Subaru wackelig von seiner Position am Boden aufrichtete. Nun stand er unsicher auf den Beinen und er konnte vermutlich nur stehen, weil ihn Saika dazu zwang. Auf Subarus Gesicht war ein unheimliches Grinsen, während in seiner Hand das silberne Katana glitzerte.

„Subaru? Alter Freund, was ist los mit dir?“

Oshiro kannte Saika nicht.

Er wusste rein gar nichts von den urbanen Legenden, die sich in Tokyo tummelten und ausbrachen, wie und wann es ihnen gefiel. Und Izaya konnte es ihm nicht verübeln. In Yūbari hatte er schließlich andere Sorgen…

Subaru gab plötzlich ein hohes Lachen von sich, dass nicht mehr menschlich klang.

Oshiros Blick verhärtete sich, als er schlussendlich einsah, dass sein Gefolgsmann von irgendetwas Mächtigem kontrolliert wurde. Er blickte zu Izaya und der Informant sah in dessen dunklen Augen, eine Bitte. Izaya schüttelte kaum merklich den Kopf.

Das war eine Sache, die nur ihn betraf.

Der Angriff galt ihm.

„Lass mich das regeln.“, sagte Izaya.

Der Informant schoss nach vorne, ohne auf das Einverständnis des anderen zu warten. Er schnappte sich Subarus Kopf in dem Bruchteil einer Sekunde und schmetterte ihn hinunter auf den Boden. Das Holz des Bodens splitterte dabei in tausend Einzelteile, doch Izayas konzentrierter Blick galt nur Subaru, als der Informant begann seine Fähigkeit einzusetzen.

Es war unheimlich laut und beinahe unerträglich.

Es war noch schlimmer als bei Anri Sonohara.

Es war ein Stimmengewirr wie in einer großen Halle, wo jeder sich unterhielt. Nur dass die Stimme alle ein- und dasselbe sagten.

 

Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.

 

Izaya kniff die Augen schmerzvoll zusammen. Es war grauenvoll. Es war ohne Zweifel die Macht dieses verfluchten Schwertes. Saika konnte Menschen in den Bann ziehen und zu seiner Spielfigur machen. Dass dies sogar selbst bei ausgewachsenen Vampiren und nicht nur bei Frischlingen funktionierte, hätte Izaya sehr bemerkenswert und interessant gefunden, wäre die aktuelle Lage nicht akut gewesen. Er drang weiter in die Gedanken seines Opfers und es dauerte seine Zeit, bis er endlich eine andere Stimme wahrnehmen konnte.

 

Es soll aufhören! Macht, dass es aufhört! Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr!

 

Subaru!

Izaya konnte ihn vor seinem innerlichen Auge sehen. Er stand dort, inmitten eines dunklen Nichts, die Hände an den Kopf und brüllte immer wieder dieselben Worte vor sich hin.

Jemanden wieder zur Vernunft zu bringen hatte er noch nie ausprobiert und er wusste nicht, ob seine Fähigkeit soweit reichen würde. Als Subarus Gebrüll kurz stoppte und er nur noch in seine Hände schluchzte, nutzte Izaya seine Chance.

„Subaru-kun…Wach auf.“

Subaru hob den Kopf und blickte mit tränenverhangenen Augen um sich.

„Wer ist da? Hol mich hier raus!“, rief er und in seiner Stimme lag die pure Verzweiflung.

„Bleib ruhig, Subaru-kun. Atme tief ein. Ignoriere die anderen Stimmen und konzentriere dich nur auf meine, in Ordnung?“

Der Vampir nickte.

„Gut. Was kannst du am besten?“

Völlig perplex über Izayas Frage, blinzelte Subaru ein paar Mal.

„W-Was…was hat das denn-“

„Beantworte meine Frage.“, drohte Izaya nun mit zischender Stimme, denn Saika begann sich langsam gegen ihn zu wehren.

„Ich kann…“, begann Subaru, doch brach plötzlich ab, als eine Welle an Stimmen über sie beide hineinbrach. In allen Himmelsrichtungen erklang sie und dröhnte auf sie ein.

 

Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.

 

Izayas Kopfschmerz stieg an und sein ganzer Körper krampfte zusammen.

„So einfach und doch so schwierig, nicht wahr?“

Eine völlig andere Stimme hatte gesprochen und mit geweiteten Augen blickte Izaya nach vorne.

Es war immer noch Subaru.

„Was hast du geglaubt? Du könntest ihm helfen?“

Sein Gesicht war so extrem zu einem unechten Grinsen verzerrt, dass Izaya dachte, ihm müssten die Gesichtsmuskeln schmerzen.

Der Informant verengte die Augen.

„Was schaust du denn so? Nicht mit mir gerechnet? Hast du nicht Anri Sonohara ausspioniert?“

Subaru neigte den Kopf auf eine gewisse Art und Weise, wie es nur eine Frau tun würde.

„Ein wirklich seltsamer Ort für ein Treffen meinst du nicht auch, Kujiragi-san?“

Izaya begann zu grinsen, trotz der Kopfschmerzen, die immer noch in seinem Kopf umher wüteten.

Subarus seltsames Grinsen fiel und stattdessen sah er aus, als hätte er Drogen genommen. Die Augen halb offen, der Mund hang ihm herunter.

„Wir werden uns schon bald persönlich treffen, Orihara-kun. Es ist an der Zeit, mich zu rächen.“

„Zu rächen?“, hinterfragte Izaya.

Nun rollten Subarus Augen nach hinten weg und aus seinem Munde kamen Geräusche die wie Würgen klangen. Izaya blieb nicht mehr viel Zeit, wenn er ihn retten wollte.

„Zeit schinden bringt dir nun auch nichts mehr, Orihara-kun. Als Erinnerung an unser Treffen, werde ich ihn mit mir nehmen.“

Und bevor Izaya reagieren konnte, krümmte sich Subarus Rücken wie von Geisterhand bis auf den Boden. Er schrie aus dem Innersten seines Körpers und beinahe hatte Izaya das Gefühl, er könnte seine Seele sehen.

 

Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.

 

Die Stimmen fingen wieder an und dieses Mal war es so laut, dass Izayas gerufenes „Nein!“ völlig unter ging. Schlagartig wurde er zurückgedrängt.

Mit einem starken Druck wie ein Schlag ins Gesicht, wurde Izaya einmal quer durchs Zimmer geschleudert. Er brach durch die Betonwand und kam auf dem Flur zum Liegen.

Schwer atmend setzte er sich auf.

„Hey, alles in Ordnung? Was ist passiert? Was ist mit Subaru?“, fragte Oshiro, der zu ihm geeilt kam. Der Informant blieb stumm, sondern analysierte die Lage.

„Wie lange war ich weg?“

Oshiro blinzelte verdutzt.

„Das ist doch jetzt- ach keine Ahnung! Vielleicht ne Minute?“

Nur eine Minute?

Kasane Kujiragi war wirklich beeindruckend. Izaya grinste.

Oshiro und Izaya standen auf, eilten zu Subaru, doch wie Izaya es bereits geahnt hatte, war es zu spät. Sein Gesicht war immer noch zu einem seltsamen Grinsen verzogen, doch sein Körper war leblos. Saika, das silberne Katana, verschwunden.

„Subaru…“

Oshiro lehnte seine Stirn gegen Subarus Körper. Doch Izaya gönnte ihm keine lange Verabschiedung.

„Die Regierung wird gleich hier sein. Komm.“

Der Informant zog den anderen auf die Beine. Es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Tölpel von Vampiren hier auftauchen würden. Und er konnte es sich nicht leisten, erneut unter Kontrolle zu stehen.

„Ohne Rosi-chan werde ich dieses Gebäude nicht verlassen.“, sagte Oshiro und Izaya sah diese Art von Blick nicht zum ersten Mal bei seinem Kindheitsfreund. Es hieß, dass er nicht mit sich reden ließ. Ein weiteres Beben ließ den Betonboden, auf dem sie sicherlich nicht mehr lange stehen würden, bedrohlich wanken.

„Sieh an, sieh an. Orihara Izaya. Ich hätte es wissen müssen.“

Izaya wandte blitzartig den Kopf.

Ein ausgewachsener Mann, um die Mitte vierzig, mit wildem braunem Haar und Drei-Tage-Bart starrte ihn dunkel an. Er trug einen schwarzen Sakko mit passender weißer Krawatte. Am Kragen prangten zwei goldene Abzeichen. Militärische Abzeichen.

Die Regierung.

Wundervoll…

Izaya hatte nicht mal bemerkt, wie der andere Vampir den Raum betreten hatte.

„Keigo-kun! Wie schön Sie zu sehen!“, trällerte Izaya daraufhin gleich los und schwang seine Hände gestikulierend in die Luft. Ein Grinsen zierte sein Gesicht, doch unter seiner Maske brodelte es.

Natürlich musste es Keigo Yashima sein, der sie als erstes finden würde. Besser konnte es nicht werden.

„Für Sie immer noch Yashima-san.“

„Nun stellen Sie sich nicht so an, Keigo-kun!“, sagte Izaya, während er absichtlich vor Oshiro trat, um ihn aus der Schusslinie zu bringen. Er musste ihn heraus halten. Was auch immer geschah.

„Wir kennen uns immerhin schon besser, als uns beiden lieb ist.“

Keigos Blick verdunkelte sich. Ein Vibrieren des Bodens folgte, zusammen mit einer erneuten Explosion. Doch alle drei Vampire blieben stehen wo sie waren.

„In der Tat. Letzterem muss ich ausnahmsweise zustimmen.“, sagte Keigo kalt, während seine wilden Haare durch einen kalten Luftzug durcheinander gewirbelt wurden.

Der Vampir hatte seine Hände in den Jackentaschen vergraben und bewegte sich keinen Millimeter. Doch Izaya wusste, dass Keigo ein spezielles Betäubungsmittel in seiner rechten Jackentasche hatte. Versteckt in einer so feinen Klinge, dass man diese in der Luft nicht mal mit den Augen eines Vampires erkennen konnte.

„Es wäre mir lieber, Sie würden nicht jedes Mal ein gesamtes Viertel außer Gefecht setzten, wenn wir uns treffen, Orihara. Wir mussten zwei Einkaufszentren, fünf weiter führende Straßen und vier U-Bahn Haltestellen abriegeln lassen.“

„Ach Sie wissen doch, dass ich gerne mal für ein wenig Aufregung sorge, damit die Bürokraten da oben auch mal was zu tun bekommen.“, zwitscherte Izaya leichtfertig und betont unschuldig. Dabei setzte er sein bestes Ich-bin-unschuldig-Lächeln auf.

Im Hintergrund bemerkte er wie Oshiro unruhiger wurde. Dieser schien auch so zu merken, dass Keigo ein Ass im Ärmel hatte. Im wahrsten Sinnes des Wortes.

Der Vampir antwortete nicht, stattdessen trat er auf Izaya zu. Kurz vor ihm blieb er stehen. Izaya musste ein Knurren unterdrücken. Wenn Keigo so nahe vor ihm stand, konnte er nicht sein Schutzschild vervoll-

„Und was verschafft uns die Ehre, einen ausländischen Clan-Anführer aus dem Norden in Tokyo anzutreffen?“, fragte Keigo schließlich und seine schmalen Augen richteten sich auf Oshiro. Dieser knurrte den anderen daraufhin beinahe an. Izaya wusste, wie wenig Oshiro es leiden konnte ausländisch genannt zu werden – eine Sitte die hauptsächlich in Tokyo verbreitet war.

„Haben wir nichts Besseres zu tun, als hier herum zu stehen und Small-Talk zu halten? Das Gebäude könnte jeden Moment zusammen stürzen!“, rief Oshiro genervt und präsentierte dabei unterschwellig seine Nervosität. Aber seine Angst ruhte auf anderen Tatsachen. Immerhin würde ein Sturz die drei Vampire nur minimal schädigen. Oshiro wollte mit dem Satz nur eine einzige Sache ausdrücken: Er hatte Rosi immer noch nicht erspüren können.

„Haben wir es eilig, Nordling? Meine Männer kümmern sich bereits um den Abschaum in den unteren Stockwerken.“ Er wandte das Gesicht wieder Izaya zu. „Sie haben sich lange genug vor uns versteckt Orihara. Wir müssen neue Regeln aufsetzen für das Chaos, das Sie verursachen.“

Ein bitteres Lächeln umspielte Izayas Lippen.

Na ganz große Klasse.

Neue Verhandlungen. Das nahm nur Zeit und Geld in Anspruch. Zeit, die er nicht hatte. Nicht, wenn er nun von Shizuo Heiwajima abhängig war.

„Aber Keigo-kun! Das sind wirklich große Anschuldigungen, die ihr mir unterstellt. Wollt ihr etwa sagen, ich hätte das Gebäude in Brand gesteckt und explodieren lassen?“

„Genau das werden wir.“, antwortete er mit standfester Stimme.

Izaya lachte.

„Sie wissen genauso gut wie ich, dass Watanabe-san sich nicht dafür aussprechen würde, mich öffentlich zu beschuldigen. Denn das wäre ungefähr so, als würde sich ein Kaninchen mit dem Fuchs anlegen.“

Keigo zeigte zum ersten Mal so etwas wie Unzufriedenheit in seinem Gesicht, als er wütend eine Grimasse zog.

„Watanabe-dono lässt Ihnen viel zu viel durchgehen.“

Izaya zuckte mit den Schultern.

„Sie weiß nun einmal, wann ein Kampf verloren ist, bevor man ihn überhaupt anfängt.“

„Seid ihr beiden jetzt endlich mal fertig? Ihr seid ja schlimmer als meine zwei Großmütter beim Kaffeekränzchen!“

Izaya lachte.

„Er hat Recht, Keigo-san! Wieso stehen wir immer noch so dümmlich in einem brennenden Gebäude herum? Lass uns doch lieber ein wenig frische Luft schnappen!“

Damit sprang der Informant nach hinten weg, Richtung Oshiro und berührte seinen Arm. Nun konnte er endlich sein Schutzschild vervollständigen.

Eine Sekunde später begann allerdings spürte er, wie sein Schutzschild in sich zusammen fiel.

Izayas furioser Blick fuhr zu Keigo.

Dieser hatte bereits seinen rechten Arm aus der Jackentasche gezogen. Izaya fluchte, als er schließlich den lauen Schmerz wahrnahm, die die Klinge an seinem Hals verursacht hatte. Keigo mochte für einen Vampir nicht gerade stark sein, doch es war seine Schnelligkeit, mit der er es wieder wettmachte. Deshalb arbeitete er eher mit hinterlistigen Methoden, anstatt sich in den Kampf zu stürzen. Innerhalb von Sekunden schwankte Izayas Sicht.

„Verschwinde von hier, Yukio.“, flüsterte Izaya angestrengt zu seinem Kindheitsfreund.

Oshiro fing Izaya auf, als dieser sich nicht mehr auf seinen Beinen halten konnte. Das Gift griff immer zuerst die Muskeln an, damit man schnell bewegungsunfähig wurde.

Danach waren die Sinnesorgane dran.

Vergiss es, Ori-chan. Ich muss ihm erst meine Meinung sagen…“

Izaya lachte schlapp.

Dann trat sein Kindheitsfreund vor Izaya. Es reichte ein kalter Blick von Oshiro und Keigo erstarrte unmittelbar in seiner Position, als hätte ihn etwas gebissen. Oshiros Vorarbeit war nicht umsonst gewesen. Danach begann er plötzlich vor Schmerzen zu schreien und krümmte den Rücken in eine unnormale Position.

Izayas Seh- und nun auch sein Hörvermögen verließen ihn bereits.

„Yukio…verschwinde endlich…du musst dich verstecken.“, hauchte Izaya und seine Augenlider flatterten.

„Nicht ohne dich. Ich lasse dich nicht in einem brennende Gebäude mit der verdammten Regierung zurück!“

Izaya lachte schwach.

„Mich werden sie schon laufen lassen. Dich hingegen nicht. Nun geh schon. Ich werde mich bei dir melden.“

Oshiro zögerte, wenn auch nur ein paar Sekunden, doch schließlich gab er sich geschlagen. Er nahm seine Energie zurück, sodass Keigo aufhörte zu schreien und verschwand durch ein Fenster ins Freie. Im selben Moment fielen Izaya die Augen zu und Dunkelheit benebelte seine Sinne.

 
 

 

Shizuo prallte hart auf den Boden. Über ihn stand Muroko, in seiner rechten Hand das silberne Katana. Mit einem weiteren Sprung warf er sich zur Seite.

„Sie sind sehr gelenkig, Heiwajima-san.“, höhnte Muroko, als Shizuo zwang erneut auszuweichen.

Shizuo schnaubte missbilligend.

„Halten Sie die Klappe.“

„Gelenkiger als die meisten Rekruten in Shibuya. Sie müssen nur Ihr Temperament in den Griff kriegen. Und Ihre Ausdrucksweise.“

„Meine Ausdrucksweise geht Sie einen feuchten-“

Muroko startete den nächsten Angriff und zielte mit der Klinge auf Shizuos Hals. Wieder wich er aus, doch als Shizuo den nächsten Tritt unterschätzte, schwankte er und stützte sich für einen Moment an der Wand ab. Muroko nutze das aus und bevor der blonde Mann reagieren konnte, drückte der ältere Mann ihm das Schwert an seine Kehle.

„Besser. Aber immer noch zu langsam. Ein Vampir der oberen Klasse hätte keine Probleme damit, Sie unschädlich zu machen. Sie müssen geschickter werden. Und sich zu verteidigen wissen.“

Shizuo brodelte innerlich.

Nach dem Vorfall mit Izaya in seinem Apartment musste er Muroko bis ins kleinste Detail alles erzählen. Er wollte sogar wissen, wie Izaya die anderen Rekruten umgebracht hatte. Als ob er diese bizarre Situation überhaupt wiedergeben konnte. Selbst wenn er die Attacken des Flohs mit bloßem Auge hätte erkennen können, würde er es diesem Schnösel ganz sicher nicht erzählen. Muroko Akaguchi war wirklich von Izaya Orihara besessen. Etwas, dass selbst Shizuo als komisch empfand. Was war bloß zwischen ihnen vorgefallen, dass er Izaya wahrhaftig umbringen wollte?

„Konzentration, Heiwajima-san.“, tadelte Muroko, als er die Rückseite seines Schwertes in Shizuos Rippen stieß. Der ehemalige Bartender keuchte und hüpfte zur Seite. Seit zwei Tagen – oder vielleicht waren es inzwischen auch drei – übten sie das Ausweichen oder vielmehr Shizuos Geschicklichkeit. Nachdem er den Vorfall mit Izaya erklärt hatte, schien der alte Mann von einer Idee besessen zu sein. Der erste Teil dieser Idee beinhaltete besonderes Training. Und Muroko wurde sein persönlicher Trainer. Wirklich fantastisch.

Eine Sache, die sich bereits durch die gesamte Bruderschaft gesprochen hatte.

Den Rest dieser sogenannten Idee kannte er noch nicht, aber Shizuo wusste, dass Muroko etwas Großes plante. Er merkte es selbst, als er den Rest der Rekruten beobachtet hatte. Es herrschte eine seltsame Anspannung und Unruhe in der Luft seitdem er gestern wieder hier war. Sie alle wussten etwas. Etwas, dass er nicht wusste. Shizuo hätte bestimmt Saigo fragen können – würde er nicht immer noch im Krankenhaus liegen und seine Verletzungen auskurieren.

„Sie sind wirklich unkonzentriert heute, Heiwajima-san. Brauchen Sie eine Zigarette?“

Shizuos rechte Augenbraue ging in die Höhe, als er zusah, wie Muroko sein Katana zurück in den Gehstock verschwinden ließ.

„Sie bieten mir eine Zigarette an?“, hinterfragte Shizuo und beäugte misstrauisch Murokos Gesicht. Muroko bot ihm nie etwas an.

„Kommen Sie.“, sagte der ältere Mann anstatt zu antworten. Er ließ seinen Gehstock in der Luft kreisen, während er davon marschierte. Unwillig folgte Shizuo ihm. Auf dem Weg durch die große Halle nahmen sie alle Blicke auf sich. Wie schon so oft. Doch Shizuo ignorierte bereits die neugierigen Augen, als wären sie gar nicht da. Nach kurzem Fußmarsch betraten sie einen Fahrstuhl und Muroko betätigte die Taste für das fünfte Untergeschoss. Daraufhin gab er ein Passwort in dem dafür vorgesehenem Tastaturfeld ein.

Untergeschoss?

Shizuo wusste ja nicht, wie Muroko es pflegte seine Zigarette zu rauchen, jedoch würde Shizuo dafür definitiv nicht in den Keller fahren. Ein unruhiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Und das nicht weil sie in einem Fahrstuhl waren.

„Rauchen Sie eigentlich immer im Keller?“

Muroko lachte.

„Nicht immer.“, antwortete er und Shizuo schüttelte verwirrt den Kopf und wusste nicht, was der alte Schnösel vorhatte. Der Fahrstuhl piepte und kündigte die Ankunft an.

Als Shizuo hinaus trat fühlte er sich sofort eingeengt. Die Gänge waren bedeutend kleiner als oben im Erdgeschoss und auch kälter von der Temperatur. Ein leichtes Vibrieren war durch das Metall zu spüren und für Shizuo wurde es von Sekunde zu Sekunde unbehaglicher.

„Das ist schon wieder ein Test von Ihnen oder?“

Muroko, der vorangegangen war, wandte den Kopf nach hinten.

„Seien Sie doch nicht gleich so misstrauisch. Ich habe Ihnen eine Zigarette angeboten und wir werden sie auch gleich in Ruhe genießen. Aber vorher muss Ihnen etwas zeigen.“

„Ja klar. Und ich bin Jesus. Dieser Ort riecht geradezu nach „Falle“. Also nehmen Sie mich nicht auf den Arm.“, erwiderte Shizuo wütend.

„Das liegt vielleicht daran, dass dieser Ort für viele wie eine Falle war.“, sagte Muroko und blieb plötzlich vor einer großen, stählerner Verriegelung stehen. Daneben war ein Bedienungsfeld an der Wand und Muroko tippte erneut ein Passwort ein.

Shizuo spannte sich an.

Was zum Teufel sollte das denn bedeuten? Hatte er bereits mehrere Rekruten hierher gebracht und ihnen eine Zigarette angeboten?

„Sie werden gleich verstehen, was ich meine. Folgen Sie mir.“, befahl der alte Mann, richtete sich seine Fedora und betrat den Raum, als die Verriegelung langsam nach oben fuhr. Diese war fast einen Meter dick. Was auch immer vor ihnen lag, musste gut bewacht werden. Denn direkt danach war dort noch eine Verriegelung, die erst hochfuhr, nachdem Muroko seinen Fingerabdruck scannen ließ. Was zum Teufel? War er hier etwa im Hochsicherheitstrakt gelandet?!

„Kommen Sie.“, sagte Muroko, als Shizuo völlig verblüfft zugesehen hatte.

Nur zögerlich folgte er dem anderen.

Der Raum, der danach kam, war relativ klein und in einem sterilen Weiß gehalten. Man hörte das Summen von den Lichtquellen und abgesehen von einem Tisch und zwei Stühlen war der gesamte Raum leer.

„Sagen Sie mir die Wahrheit! Was wird hier gespielt?“, knurrte Shizuo und blickte sich ungläubig um, auf der Suche nach einem Objekt, dass seinen Aufenthalt hier unten gerechtfertigten würde. Doch da gab es nichts. Statt zu antworten, rückte der ältere Mann seinen Fedora zurecht und nahm auf einem der beiden Stühle Platz. Seinen Gehstock lehnte er an den Tisch, danach wühlte er in seinem Jackett. Shizuo beobachtete ihn stumm. Was sollte das werden?

Muroko hob schließlich den Blick und hielt in seiner rechten Hand Shizuos Zigarettenschachtel.

Aha, dachte sich Shizuo.

Es war eine stumme Aufforderung.

Shizuo zischte unwillig, doch nahm schließlich auf dem anderen Stuhl Platz.

Der alte Mann reichte ihm tatsächlich eine Zigarette. Etwas, dass so historisch war, dass man es festhalten müsste, um es überhaupt zu glauben.

Ein Feuerzeug bot Muroko ihm auch noch an und erst als der süße Rauch durch seine Lungen zog, wagte Shizuo sich etwas zu entspannen. Er pustete den Qualm in den Raum.

„Also, was ist hier los? Wie meinten Sie das mit der Falle?“

Muroko nahm selbst einen starken Zug seiner Zigarette und Shizuo bemerkte, dass er eine andere Marke rauchte als er selbst. Eine Marke, die ihm definitiv zu bitter war.

„Ich mache es kurz und bündig für Sie, Heiwajima-san.“, begann Muroko, dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück.

„Wir wollen Izaya Orihara hierher locken.“

Für einen Moment vergaß Shizuo zu atmen. Was wollten sie?

„Ihn hierher locken? Wie soll das funktionieren?“, fragte Shizuo und lehnte sich nach vorne, „Selbst die Pest ist schlau genug nicht in die Geheimbasis der Vampirjäger einzubrechen.“ Shizuo betonte das vorletzte Wort und machte Gänsefüßchen mit den Fingern.

Für einen Moment zog sich Murokos Mundwinkel nach oben in einem kargen Versuch zu lächeln.

„Wie ich schon sagte, spielen Sie eine große Rolle bei diesem Versuch. Immerhin hat er bereits zweimal von ihnen getrunken.“

„Und sie glauben, er wird es ein drittes Mal tun?“, hakte Shizuo hinterher.

„Definitiv.“

Murokos Ton war voller Überzeugung.

„Warum sollte er von mir trinken wollen? Er könnte sich genauso gut jemand anderes suchen.“

„Genau das ist es, worum es hier geht, Heiwajima-san. Er hatte bislang immer andere Opfer. Er trinkt nie zweimal von demselben. Auch Jahre später nicht. Wenn sich unsere Theorie bestätigt, dann wird er Sie aufsuchen, um erneut von ihnen zu trinken.“

In Shizuos Gehirn ratterte es.

„Und…wie wollen Sie es bitte anstellen, dass der Floh in die Geheimbasis seiner Erzfeinde einbricht?“

„Durch Sie.“

Shizuo hob fragend die Augenbraue. Doch er brauchte nichts sagen, denn Muroko fuhr fort.

„Wir werden Sie hier unten festhalten, um Izaya Orihara in diesen Raum zu locken-“

„Mich festhalten? Was soll das heißen?“, knurrte Shizuo wütend und erhob sich bereits vom Stuhl. Die brennende Kippe steckte zwischen seinen zusammengekniffenen Zähnen.

„Sie dürfen sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen lassen. Sie müssen aus der Welt verschwinden, um auch aus Oriharas Reichweite zu entkommen. Aus dem Grund bleiben sie für mehrere Tage hier im Hauptquartier. Genauer gesagt in diesem Raum.“, erklärte Muroko.

„Warum in diesem Raum?“, knurrte Shizuo.

„Dieser Raum ist eine Falle. Er kann selbst den kräftigsten Vampirangriffen standhalten. Wir werden Oriharas Bewegungen verfolgen, analysieren und beobachten, um zu schauen, wann er anfängt Sie zu suchen. Denn sobald er Durst bekommt, wird er das.“

„Ich lasse mich doch nicht hier unten festhalten, nur weil Sie eine Theorie testen wollen!“

Muroko seufzte und richtete sich seine Fedora.

„Sie glauben also immer noch, dass es ein Zufall war, dass Izaya Orihara Sie gleich zweimal hintereinander gebissen hat?“

„Ja!“, rief Shizuo stur und packte seine Zigarette aus dem Mund um sie mit dem Fuß auf dem Boden zu zertreten.

„Dann sollten Sie sich auf etwas gefasst machen. Denn sobald er hier einbricht und tatsächlich von ihnen trinkt, haben wir den Beweis, den wir brauchen. Dann sind Sie der einzige, der ihn unschädlich machen kann.“

„Vergessen Sie’s! Ich bin heute nur hier geblieben, weil Tom frei hat und ich nicht gebraucht wurde. Und nicht, weil ich gerne ihren Lockvogel spiele!“

Shizuos Wut auf diesen alten Mann stieg erneut rasant an. Was glaubte dieser Schnösel? Dass er die Pest so einfach hier hinein locken konnte? Er hatte selbst gesehen, wie schwierig es war hinaus zu kommen. Da würde der verdammte Floh ganz sicher nicht freiwillig einbrechen, um von ihm zu trinken. Mit Sicherheit nicht.

„Zu ihrem Missfallen, werden Sie den Lockvogel spielen. Ob Sie es wollen oder nicht.“ Muroko erhob sich, um mit Shizuo auf einer Augenhöhe zu sein.

„Das ist nicht Ihr Ernst, Sie verdammter Bastard! Was ist mit dem Training und den Außeneinsätzen?“ Shizuo versuchte jeden verdammten Ausweg, um Muroko diesen beschissenen Plan auszureden. Auch wenn es eine weitere Laufpartie und Prügelei mit Mutsu-sama bedeuten sollte.

„Dies wird vorerst nicht nötig sein. Sie erweisen ihren Einsatz, indem Sie unseren Lockvogel spielen. Falls Orihara hier einbricht, muss er erstmal zu ihnen vordringen. Ist er erst einmal hier unten, wird es ein Leichtes sein, ihn festzuhalten.“

Der blonde Mann stand nun so nahe vor dem anderen, dass er sich zusammenreißen musste, Muroko nicht an seiner teuren Designer-Krawatte zu packen. Doch plötzlich durchzog seinen Kopf für einen Moment ein leichtes Schwindelgefühl. Der blonde Mann kniff die Augen zusammen, bevor er Muroko wieder wütend anstarrte.

„Das glauben Sie doch selbst nicht! Das ist der lächerlichste Plan, den ich je gehört habe!“, motzte er und konnte nicht glauben, dass eine Geheimgesellschaft aus Vampirjägern, die seit Jahrzehnten bestand, einen solch lächerlichen Plan entwickelte.

„Für Sie mag das wirklich absurd erscheinen, aber wir haben aus unseren Erfahrungen gelernt. Wenn er wirklich hier einbricht, dann lassen wir ihn nicht mehr heraus. Aus diesem Gebäude kann kein Vampir entkommen. Und auf keinen Fall, wenn er sich bis zu Ihnen ins 5. Untergeschoss vorkämpft.“

Shizuo schnaubte.

Er wollte den Floh ja nicht loben oder sonstiges in der Art, aber er glaubte schon, dass Izaya hier irgendwie wieder raus kommen würde. Das hatte er im Gefühl. Aber trotzdem ließ er sich hier unten ganz sicher nicht einsperren.

„Trotzdem werde ich nicht Ihren Lockvogel spielen!“, rief Shizuo.

„Oh doch, das werden Sie. Ich bitte um Verzeihung, falls Sie hinterher mit Kopfschmerzen erwachen werden.“

Kopfschmerzen? Erwachen? Wovon sprach der alte Mann da?

Verwirrung zeigte sich auf Shizuos Gesicht.

„Was für Kopfschmerzen? Wollen Sie mir eine überbraten? Dann kommen Sie her! Ich hatte sowieso die ganze Zeit Lust Ihnen die Fresse zu polieren!“, rief Shizuo und warf sich übermütig auf den älteren Mann. Doch Muroko wich ihm mit Leichtigkeit aus.

„Das wird nicht nötig sein, Heiwajima-san. Außerdem sollten Sie wirklich auf ihre Ausdrucksweise achten.“

Shizuo wirbelte wild herum, doch dann überkam ihn erneut der Schwindel. Für mehrere Sekunden sah Shizuo doppelt und er musste mehrmals blinzeln, bevor sich seine Sicht wieder normalisierte.

„Was…was haben Sie…“, murmelte Shizuo, als sich seine Sicht mit Sternchen füllte. Bunte quirlige Sterne, die in alle Himmelsrichtungen schossen.

„Es war leider nötig, Heiwajima-san. Keine Sorge, Sie werden von dem Betäubungsmittel keine bleibenden Schäden erleiden.“

„Betäubungs…mitseel…?“

Selbst seine Sprache wurde lallend wie ein Besoffener. Wann hatte er dieser verdammte, alte, schrumpelige, Dreck-

Oh.

Natürlich.

Die Zigarette.

Shizuo wusste, irgendetwas war faul. Er hatte es bereits gespürt, hatte es geahnt! Warum sollte Muroko ihm auch eine Zigarette anbieten und dann auch noch im Keller des Hauptquartiers?

Scheiße verdammt!

„Auch wenn das Mittel bedeutend lange gebraucht hat, um zu wirken. Ich dachte, es würde noch Stunden dauern.“

Shizuo stolperte und landete auf dem Boden. Die Sterne tauchten nun wahllos auf und wurden immer mehr.

„Wenn Sie aufwachen, wird Izaya Orihara in unserer Gewalt sein. Und sie werden eine Bissverletzung mehr haben. Und…ach ja stimmt, Kopfschmerzen. Die werden Sie ebenfalls verspüren.“, erzählte Muroko, als würde er einem Patienten die Folgen einer Operation erklären.

„Nun denn, angenehme Nachtruhe.“

Muroko neigte den Kopf, richtete seine Fedora und stiefelte an ihm vorbei. Shizuo versuchte ihn am Bein zu packen, doch scheiterte kläglich.

Gottverdammte Scheiße!



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