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Aztekenkram

von

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Es war heiß. Furchtbar heiß. In den Straßen der kleinen Stadt in Mexiko stand die Luft, das Atmen viel schwer und es war kaum jemand unterwegs. Umso mehr fielen die großen, zotteligen, schwarzen Hunde auf, welche vor einer kleinen Bar lagen und sich keinen Millimeter bewegten, nicht mal hechelten. Außerdem sahen die Tiere trotz der Hitze erstaunlich entspannt aus. Die paar Menschen die sich noch auf den Straßen bewegten schienen, manche bewusst, manche ohne es zu bemerken, einen Bogen um die Tiere und die Bar zu machen. Der Grund für dieses Phänomen waren jedoch nicht nur die Hunde, die zwar unnatürlich und recht erschreckend wirkten aber dennoch harmlos genug herumlagen, sondern eher jemand in besagter Bar. Am Tresen saß ein ziemlich großer, breitschultriger Mann in Lederjacke und Motorradstiefeln. Seine Augen wurden von einer verspiegelten Sonnenbrille verdeckt und sein Gesicht war mit Narben übersäht. Es hatte den Anschein als würde er von den Leuten, die sich ebenfalls in der Bar befanden, auf die gleiche Weise gemieden wie die Hunde, deren animalische Ausstrahlung er zu teilen schien. Der einzige, der sich näher als zwei Meter an ihn herantraute, war der Besitzer der Bar, ein älterer Herr.

„Du vergraulst mir schon wieder Kundschaft, mein Freund“ Der Wirt stellte eine Flasche Bier vor seinen “Freund“ und senkte seine Stimme zu einem Wispern.

„Warum bist du überhaupt hier? Die Leute machen sich schon Gedanken.“ Der Mann auf der anderen Seite des Tresens grinste nur breit wodurch sein wölfisches Gebiss sichtbar wurde.

„Darf ich denn nicht mal mehr meine Lieblingsbar besuchen?“ er nahm einen Schluck Bier und verzog das Gesicht.

„Das ist ja warm. Und was heißt eigentlich ‚Die Leute fangen schon an zu reden‘? Es gibt kaum eine Handvoll von euch die wissen wer ich bin und was ich mache, also übertreib doch nicht sofort“ als Antwort kam ein teils belustigtes, teils irritiertes Schnauben.

„Bis du aufhörst potentielle Kunden von meiner Bar fernzuhalten bekommst du nur warmes Bier, stell dich schon mal darauf ein.“ Er lehnte sich ein Stück vor und sah sich kurz um, als ob er sichergehen wollte, dass auch niemand zuhörte.

„Es ist jetzt schon das vierte Mal diesen Monat das du hier bist. Jedes Mal sterben Leute auf unnatürliche Weise. Es wird nicht mehr lange dauern bis andere eine Verbindung zwischen deinem Auftauchen und diesen Vorfällen ziehen. Und dann werden es bald mehr als nur eine Handvoll sein, Xolotl.“ Der ernste Tonfall schien den anderen nur noch mehr zu belustigen und sein Grinsen wurde breiter.

„Die paar Leute, ich bitte dich. Und so seltsam war es doch jetzt auch wieder nicht. Da kommen Normalsterbliche schon nicht drauf.“ Er zuckte mit den Schultern und nahm einen weiteren Schluck, woraufhin er erneut erschauerte.

„Nicht so seltsam? Ich wusste nicht das bei uns die Beulenpest ausgebrochen ist.“ Xolotl öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch der Barbesitzer hob die Hand

„Ich war noch nicht fertig. Oder was ist mit dem Jungen, dem drei neue Hände gewachsen sind. In seinem Magen. Das passiert normalerweise nicht so oft. Außer vielleicht man wohnt in der Nähe eines Atomkraftwerkes.“ Der Mann begann seltsam zu glühen, wenn auch nur schwach und das Bier in der Flasche zu zischen und brodeln.

„Tezca, vielleicht sollten wir-“ Der jüngere lehnte sich ein wenig zurück, um möglich viel Platz zwischen sich und dem Bier zu schaffen, ohne dabei Aufsehen zu erregen. Bevor er den Satz zu Ende bringen konnte, unterbrach ihn der Wirt jedoch.

„Schweig! Ich habe nichts gegen dein neues Konzept, dass du dich jetzt Beschwören und dir Seelen von Sterblichen geben lässt, damit du Morde für sie begehst. Mach mit deiner freien Zeit was du willst, aber du vernachlässigst deine Pflichten. Die Geister der Toten wandern tagelang umher bevor sie aufgelesen werden. Und deine Hunde verschrecken sie eher als das sie helfen.“ Tezca atmete tief ein und massierte seine Schläfen, bevor resigniert aufseufzte. Das Glühen ging zurück bis es schlussendlich komplett verschwunden war und die Flasche hörte ebenfalls auf zu zischen und brodeln.

„Du solltest vielleicht ein bisschen mehr darüber nachdenken was du tust, alter Freund.“ Xolotl lehnte sich wieder nach vorne, jedoch nicht ohne das Bier argwöhnisch zu beäugen.

„Ich weiß was du meinst. Aber ich bitte dich, es gibt genug andere die Seelen aufsammeln und ihnen sagen was sie zu tun haben. Und wirklich, ich habe da unten Leute getroffen die...“ er verzog das Gesicht. „Ich nicht unbedingt wieder treffen möchte. Jemals. Wirklich nicht.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank fürs lesen, ich hoffe es hat gefallen.
Feedback und konstruktive Kritik sind immer erwünscht.
Falls es Leute wirklich interessiert, überlege ich ob ich das nicht zu einer größeren Serie mache. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flying-squirrel
2018-02-16T17:41:18+00:00 16.02.2018 18:41
An sich ist die Grundidee ja interessant, es wirkt nur eben wie der Anfang einer Geschichte und nicht wie ein One-shot. Zwei Figuren werden eingeführt, mehr nicht, es gibt keinen Spannungsbogen und kein Ziel. Deswegen weiß ich jetzt nicht wirklich, was ich dazu sagen soll. Ich fände es aber interessant, wenn du mehr dazu schreiben würdest


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