Anxiety. von Nephlima ================================================================================ Prolog: -------- Leise seufzte er auf als er sein Spiegelbild betrachtete. Das Licht im Badezimmer war nicht das beste, dennoch sah er eindeutig, dass er ins Krankenhaus müsste um sich seine Unterlippe nähen zulassen, das blaue Auge welches nicht nur in einem satten Blau erstrahlte, sondern auch noch grün, gelb und Violett beinhaltete ließ er dabei außer Acht. Sie hatte wieder einmal Übertrieben, wie so oft. Es war nicht das erste Mal das sowas passiert, wenn er auf die Jahre, mit ihr zurückblickte, war es schon immer so gewesen. Schon in der Mittelschule war Mikasa jemand, der nicht nur verbal sehr gut austeilen konnte. Irgendwie hatte er es trotzdem geschafft sie für sich zu gewinnen. Wie er das genau veranstaltet hatte, konnte er nicht mehr genau sagen. Doch was er sagen konnte war das es ein Fehler war. Ein Fehler welchen er nur zu gerne ungeschehen machen würde. »Jean?« Ihre Stimme war sanft und zugleich Entschuldigen. So machte sie es immer und er hasste es. Nicht nur sie für das was sie ihm antat, sondern auch sich selbst, weil er es nicht schaffte sich von ihr zu lösen. Er war doch der „Mann“ in der Beziehung, weswegen also schaffte er es nicht, endlich einen Schlussstrich unter dieser nichts führenden Verbindung zu setzten. Die Antwort war so einfach wie simpel und zugleich dermaßen absurd für ihn das er bis heute vermieden hat es laut auszusprechen. Angst. Wenn er es laut aussprechen würde, dann würde etwas in ihm zerstört werden, wahrscheinlich sein Ego, doch sicher war er sich nicht. Welcher Mann ließ sich schon von seiner Freundin regelmäßig schlagen, wenn sie einen Eifersuchtsanfall bekam oder aber, weil sie Frust abbauen musste. Langsam aber sicher verzweifelte er an der Situation, sie würde ihn nicht gehen lassen, das stand fest. Alleine, wenn er mal einen Männerabend mit Armin veranstaltete war die Zustimmung von ihr jedes Mal ein Kampf sie davon zu überzeugen, das die beiden nicht Feiern gehen würden, sondern einfach nur zusammen bei Armin saßen, gemütlich was tranken und eventuell einen Film schauten. Ein ebenso großes Problem war, wenn er ihr nicht antwortete, weil er nicht mitbekommen hatte das sie ihm geschrieben hatte. Als es das erste Mal passiert war, konnte er ihr noch verzeihen und es tatsächlich als „Ausrutscher“ zählen lassen, nachdem es jedoch mehrmals in der Woche geschehen war, schaffte er es nicht mehr ihr einfach so zu glauben. Die Person, welche er einst einmal geliebt hatte, schadete ihm nicht nur physisch, sondern auch psychisch, die Erkenntnis hatte er schon eine Weile. Dank Armin und das auch nur, weil der Blonde sich immer mehr den Kopf darüber zerbrochen hatte über die blauen Flecken sowie über den mehrmaligen Krankenhäusern Aufenthalte. Wobei er selbst nur dorthin ging, wenn es anders nicht mehr machbar war, vor allem wenn sein Gesicht betroffen war, da er selbst als Florist arbeitet und tagtäglich mit Kunden zu tun hatte, konnte er es sich nicht leisten andauernd mit offensichtlichen Blutergüssen gesehen zu werden. »Jean?« Wieder erklang ihre Stimme gedämpft durch die Tür an sein Ohr. Er sollte seine Sachen packen und gehen. Er war sich sicher, dass er so nicht glücklich werden würde, doch er konnte nicht. Noch schaffte er es nicht. Vielleicht irgendwann einmal, doch jetzt, zu diesem Zeitpunkt, war er nicht stark genug dafür zudem wusste er nicht einmal wohin er gehen sollte. Nicht einmal Armin wusste von dem, was Zuhause los war. Wem könnte er sich je anvertrauen, ohne ausgelacht zu werden? Niemanden. Hoffnungslos drehte er den Wasserhahn am Waschbecken auf und spülte sich seinen Mund aus, er mochte den metallischen Geschmack nicht, schnell wusch er sich auch sein Gesicht um wieder klar denken zu können, falls er dies je wieder können würde. Nochmals besah er sich im Spiegel und musste feststellen, dass es keinen Auswegen geben würde aus der Hölle namens Mikasa. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)