In fremden Gewässern von Skadii ================================================================================ Kapitel 3: Glas --------------- Wir stritten. Schon wieder. „Ich verstehe es nicht! Erklär es mir!“, brüllte sie durch das Anwesen, kurz nachdem sich die letzten Gäste verabschiedet hatten. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie wirkte völlig außer sich. „Immer wieder, verkriechst du dich! Warum kannst du dich nicht mit mir und deinen Freunden an einem Tisch vergnügen?“, steigerte sie sich weiter rein und ballte ihre beiden Hände zu Fäusten. „Ständig bist du mit deinen Gedanken wo anders.... sag mir wo? WO?“, forderte sie eine Antwort von mir. „War ich dir etwa nie genug, zu bleiben? Damals hattest du das Dorf aus Rachegelüsten verlassen, dann musste ich weitere 2 Jahre auf deine Rückkehr warten. Jetzt...“, sie machte eine kurze Pause und wischte sich die Träne von ihrer Wange, dann setzte sie for: „Jetzt sind wir Mann und Frau, nicht einmal unter diesen Voraussetzungen kannst du in meiner nähe bleiben.“ Sie kam näher an mich ran und strich behutsam über meine Arme dann fragte sie mich: „Was ist los Sasuke? Plagt deine Vergangenheit immer noch dein Gewissen? Sprich mit mir?“, ich beugte mich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, dann antwortete ich: „Es ist alles gut! Mach dir keine Sorgen!“, versuchte ich sie zu beruhigen. Ich kramte eine kleine Box aus der Schublade in der Kommode, die ich dort versteckt hatte. Die Schachtel passte perfekt in die zierlichen Hände meiner Frau, jetzt hoffte ich nur noch es würde ihren Geschmack treffen und ihr gefallen. Sakura strahlte voller Vorfreude und öffnete das Geschenk, dass ich ihr auf meiner Dienstreise vor kurzem in Kumogakure besorgt hatte. Erstaunt öffnete sie ihren Mund und sah abwechselnd zwischen mir und der Schatulle auf und ab: „Es ist wunderschön!“, drückte sie nun ihre Freude aus. Mit ihren Fingern öffnete sie den Verschluss ihrer alten Ohrstecker und legte sich die neuen von mir an. Es waren ein paar längere silberne Ohrringe, an ihren spitz geschliffenen Enden waren Edelsteine eingearbeitet, der Aquamarin strahlte in einem sanften Türkis. Neugierig neigte sie ihren Kopf nach rechts, dann fragte sie: „Wie sehe ich aus?“, ich antwortete ihr mit einem sanften Kuss auf ihre Lippen. „Wunderschön!“, flüsterte ich. Ihr Kopf färbte sich in einem rosa, fast waren ihre Haare nicht mehr von ihrem Gesicht zu unterscheiden. „Ich danke dir!“, bedankte sie sich ein letztes mal und schlang ihre Hände um mich. Die Uhr schlug halb 12, Sakura löste sich erschrocken aus der Umarmung, dann zischte sie: „Verdammt! Ich komme zu spät zur Nachtschicht!“, sie rannte eilig in das Schlafzimmer. Ein paar Sekunden später, kam sie in ihrer weißen Dienstkleidung herausgesprungen. „Ich sollte nicht zu spät kommen, morgen früh werden wir eine wichtige Operation an einem Patienten durchführen!“, erklärte sie mir und schlupfte nebenher in ihre Schuhe. Sakura war leitende Oberärztin im Konoha Krankenhaus. Naruto und sie waren sich in diesem Punkt sehr ähnlich, denn sie waren beide sehr ehrgeizig und mit vollem Herz bei der Arbeit. „Wir sehen uns spätestens heute Mittag! Pass auf dich auf, ich liebe dich!“, rief sie während sie kurz darauf die Türe mit einem ruck hinter sich zu zog. Ich hatte das dreckige Geschirr von den Gästen in die Spülmaschine geräumt und das Wohnzimmer wirkte nach wenigen Handgriffen wieder sauber und ordentlich. Den Sake in meiner rechten und einem Glas in meiner linken setzte ich mich auf die Terrasse in unserem Garten. Ich nippte an dem gefüllten Glas Wein, dass in weniger als einem Atemzug meinen Hals in den Magen herablief. In Gedanken glitt ich, ohne es beeinflussen zu können, zu ihr. Ich erhoffte mir durch ein zweites, dann drittes, viertes, fünftes, nein sechstes und ein halbes siebtes davon abzukommen. Es gelang mir nicht, alles woran ich denken konnte waren ein paar weiße Augen. Wie unberührter, frisch gestreuter Schnee wirkten sie auf mich von dem ein gewaltiges strahlen ausging. Eines, dass mich dazu bewegte, nein sogar zwang sie zu berühren. Dachte an ihr langes, glattes, schwarzes Haar, welches ihr schönes Gesicht umspielte. Die Hände die ich berührt hatte waren zart und ich behandelte sie wie Glas, dass ich nicht brechen wollte. Ich schmiss das Glas in ein Gebüsch im Garten, und lehrte den Rest aus der Flasche in meinen Mund. Auch sie warf ich zufällig an die selbe Stelle, an der auch das Glas gelandet war. Die beiden Dinge prallten aufeinander und man hörte wie sie in mehrere Scherben zersprangen. Scherben!? Dachte ich. War es das, was auch ich hinterlassen wollte? Der Alkohol stieg mir zu Kopf und ich spürte, dass ich gut angetrunken war. Ich richtete mich auf, was ein paar Sekunden länger dauerte als zu meinem nüchternen Zustand. Mein Blick ging hinauf und verweilte auf einem der Sterne die heute Nacht brannten. Ich hätte hier bleiben sollen! Aber ich konnte nicht, ich musste sie sehen und das nicht nur in meinen Gedanken! Zum Glück besaß ich noch ein viertel funktionierendes Hirn, dass mich dazu brachte an dem Büro des Hokage vorbeizuschauen. Licht brannte, und Naruto war in einen Stapel Papiere, der sich vor ihm Türmte vertieft. Während ich ihn einen kurzen Moment beobachtete, breitete sich eine Wut in mir aus. Sie teilte sich in zwei. Die erste davon ging gegen den Neunschwänzigen und wie er Hinata immer wieder aufs neue alleine ließ. Die zweite davon war übler, denn sie richtete sich gegen mich selbst. Ich fragte mich, was nur in mich geschehen war, die Frau meines besten Freundes zu begehren. Ich wandte mich von dem Gedanken ab, sowie ich vieles wortlos im schweigen, wie Sakura zu sagen pflegte, in mich hineinfraß. Meine Beine trugen mich zu ihr an den kleinen Balkon vor ihrem Schlafzimmer. Ich warf einen Blick hinein und wie das Schicksal es wollte, hatte auch sie keinen Schlaf gefunden. Unsere Augen trafen sich, sie hob die Decke unter der sie gelegen hatte an und stieg von der Matratze. Langsam kam sie an den Balkon gelaufen und stoppte davor. Etwas in meiner Brust begann aufgeregt um sich zu schlagen. Sie zu sehen war nicht genug, ich musste näher an sie heran, dass Gefühl wurde immer stärker. Hinata hob ihre Hand an das Glas der Balkontüre, sie lächelte, dann ließ sie sie weiter hinunter gleiten bis zu dem Türgriff, der das einzige war, dass uns noch voneinander trennte. Die Hyuuga öffnete die Balkontüre und sah mich traurig an. Ihre Augen waren glasig und sie hielt die Tränen die sich darin ansammelten tapfer zurück. „W...was machst du hier?“, stockte sie emotional. Ich wollte ihr eine Antwort geben, doch ich fand keine, die diesem Handeln und diesen Gefühlen gerecht wurde. „Ich weiß nicht...“, flüsterte ich unsicher. Die Tränen befreiten sich und liefen an ihren Wangen entlang. Meine Hände machten sich selbstständig und strichen sie sanft trocken. Ich wollte nicht zulassen, dass sie weinte. „W....wir sollten das nicht tun!“, warnte sie mich mit einer zittrigen Stimme. Sie drückte meine Hand von sich und wich einen Schritt rückwärts aus. „Du hast recht, ich sollte gehen...“, stimmte ich ihr zu. Die Abweisung schmerzte, doch ob es das tat oder nicht spielte keine Rolle, denn sie hatte Recht. Es war falsch. Wir belogen die Menschen, die uns wichtig waren. Ich wandte mich von ihr dann setzte ich fort: „Ich hätte nicht hierher kommen dürfen, tut mir leid“, ich setzte zum Sprung an, als sich plötzlich ein zierlicher Körper von hinten um mich schlang und mich davon abhielt. Überrascht weiteten sich meine Augen , mein Atem wurde langsamer. Langsam hob und senkte sich meine Brust, um die sie geschlungen war. Ich fragte mich, ob sie es hören konnte. Das etwas, dass erneut in mir, wie wild um sich schlug. „Bleib!“, hauchte sie und löste sich von mir. Sie schlich zurück an ihr Bett und stieg unter die Bettdecke. Ihre Blicke waren fordernd, leise schloss ich die Balkontüre hinter mir und stieg unbemerkt auf die freie Seite neben ihr. Eine Weile verloren wir uns erneut. Sie in meinem Labyrinth und ich in ihrem. Wir trafen uns in der Mitte, da keiner einen Ausweg gefunden hatte. Vorsichtig stieg Hinata auf mich und zog mir mein Oberteil aus. Ihre Blicke waren hungrig, dann beugte sie sich über mich. Die schwarzen Haare kitzelten einige Stellen an denen sie mich berührten. Sie zeichnete einen Weg aus küssen. Begonnen an meinem Hals über meine Schultern, bis hin zu meinem Bauch. An den berührten Stellen wurde es wärmer und ich fühlte mich plötzlich voller Leben. Ich zog sie an mich heran und begann meine Lippen fordernd auf ihre zu drücken. Nach einigen Sekunden schnappte sie nach Luft und ermöglichte mir spielerisch mit meiner Zunge einzudringen. Ich richtete mich auf und nahm sie mit in meinen Schoß. Wir küssten uns weiter und ihre Hände spielten in meinem Nacken. Einen Moment lösten wir uns voneinander und ich bildete mir ein sie lächeln gesehen zu haben. Ein wunderschönes lächeln. Es gab nicht viel zu sagen, vielmehr was wir uns zeigen wollten. Wir brannten danach uns, UNS zu zeigen! Hinata aktivierte ihr Byakugan. „Du musst gehen! Naruto kommt zurück!“, informierte sie mich aufgebracht. Die Zeit meinte es nicht gut mit uns, obwohl wir uns wünschten sie würde stehen bleiben, war sie verflogen. Schnell warf ich mir mein Oberteil um und wollte in Eile von dem Balkon springen. Im letzten Moment griff sie nach meinem Arm und zog mich zurück an sich. Sie drückte mir einen letzten zärtlichen Kuss auf meinen Mund und flüsterte: „Lass uns herausfinden warum!“. Ich schlich über die Dächer Konoha. Freude und Leben strahlten aus meinem inneren. Ich hätte Bäume ausreißen können! Schon lange hatte ich mich nicht mehr so gefühlt! Doch Gefühle sind Glas. Glas, dass bei falschem halt zu fallen drohte. Auf dem harten Boden der Tatsachen würde es in viele kleine Scherben zerbrechen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)