In fremden Gewässern von Skadii ================================================================================ Kapitel 2: Kopfsache... ----------------------- Egal wie oft ich mich gewaschen hatte, wie sehr ich mich auch einseifte und an meinem Körper rieb. Das schmutzige Gefühl blieb und ich wurde es nicht los. Immer wieder redete ich mir ein, es war ein Missgeschick. Nichts besonderes, einfach nur ein dummer Fehler. Vielleicht waren wir beide etwas sentimental und aus der Stimmung heraus entstand dieser … Kuss. Ich fragte mich, ob ich die stärke besaß weiter normal gegenüber Naruto zu wirken, es zu überspielen? Doch überspielen war nur ein Synonym für lügen. War es nötig ihm davon zu erzählen? Die Ehe zu mir und die Freundschaft mit Sasuke auf's Spiel zu setzen? Es war bedeutungslos, also gab es keinen Grund es zu erwähnen. Oder? Ich warf mir eines meines leichten Sommerkleider über und fragte mich, ob es wirklich eine Gute Idee war auf die Geburtstagsfeier von Sakura zu gehen. Ich betrachtete das eingepackte Geschenk, dass ich für sie gemacht hatte. Es war ein Pullover, den ich ihr gestrickt hatte, schon seit längerem beharrte sie darauf. Endlich hatte ich ihn fertig gestellt, pünktlich zu ihrem 25 Geburtstag. Sie war mir eine gute Freundin, wenn es darauf ankam hörten wir uns zu... jetzt gab es etwas worüber ich nicht mit ihr sprechen konnte. Nicht sprechen war wieder nur ein andere Art von verheimlichen. Und verheimlichen war das Synonym für lügen. Wie konnte ich nur? Statt dem Pullover hätte ich ihr eine Karte schenken sollen auf der groß und breit: Es tut mir leid, stand. Ich klopfte an der Türe zum Uchiha Anwesen, indem Sasuke und Sakura hausten. Es war ein schönes Anwesen, erinnerte mich an den Altjapanischen Stiel meiner Familie, den Hyuugas. Naruto und ich waren in die Stadt gezogen, dort wohnten wir in einem der Apartments im dritten Stock. Er hatte es nicht weit zur Arbeit und für mich war die Lage Zentral. Heute hätte ich seine Unterstützung gebraucht. Er hätte mich abgelenkt mit seiner Lebhaftigkeit, hätte mich zum Lachen gebracht. Doch wie ich es in letzter Zeit gewohnt war, blieb er auch heute aufgrund der vielen Arbeit aus. Ich versank einen Moment in Gedanken, die aufgehende Türe und ein freudiges lachen warf mich wieder zurück ins Geschehen. Sakura empfing mich mit offenen Armen: „Wo bleibst du! Endlich, ich freu mich, dass du da bist!“, sie schlang ihre beiden Arme um mich. Ich erwiderte ihre Umarmung und flüsterte: „Alles Liebe zu deinem Geburtstag!“, ihr griff wurde erst fester, dann löste sie sich. „Wo ist...?“, fragte sie mich und sah rechts und links forschend an mir vorbei. „Naruto meinte es wird spät heute, deshalb hat er gesagt ich soll dir die besten wünsche Ausrichten!“, ich klang ein wenig enttäuscht. Sakura musste es bemerkt haben, denn sie strich behutsam über meine Hand. „Wer braucht den schon! Komm rein alle sind schon da! Wir haben mit dem Kuchen auf dich gewartet!“, motivierte sie mich strahlend und zog mich hinter sich her, in das Anwesen hinein. Aus jeder Ecke begrüßte man mich freundlich, Lee, Tenten, Shikamaru, Choji, Ino, Sai, Shino und Kiba mit Akamaru der bellend und mit wedelndem Schwanz auf mich zu rannte. Ich kraulte ihn hinter seinen Ohren und er genoss es hechelnd. Es waren wirklich alle da. Auch er. Sasuke saß mit den anderen am Tisch und lauschte ihren Unterhaltungen. Ich sah mich im Wohnzimmer um und fand den Tisch, auf dem alle ihre Geschenke für Sakura bereitgestellt hatten. Auch meins stellte ich etwas versteckt, zwischen die anderen dazu. Alle schenkten sich bereits fleißig den Sake ein und tranken genüsslich. Kibas Backen färbten sich röter als sie ohnehin schon waren. Ich setzte mich unauffällig zu ihnen und versuchte Anschluss an ihr Gesprächsthema zu finden, als Ino plötzlich mit dem hell durch Kerzen beleuchteten Kuchen in unsere Mitte trat. „Happy Birthday to you!“, begann sie das Geburtstagslied einzustimmen und alle setzten kurz darauf ein. Auch ich sang leise mit, Sakura die bereits freudestrahlend an der Spitze des Tisches ihren Platz eingenommen hatte lachte herzlich und freute sie über die Gesangseinlagen ihrer Freunde. Das Lied nahm sein Ende und Ino stellte den Kuchen vorsichtig vor Sakura ab, dann forderte sie, sie klatschend auf: „Na los, du musst dir etwas Wünschen!“, Sakura nickte, dann sah sie lächeln in die Runde. „Ich wüsste nicht, was ich mir noch wünschen sollte. Alle meine Freunde und geliebten Menschen sind hier...“, sprach sie leise aber deutlich. Ihren Blick richtete sie dabei gezielt auf den Uchiha, der Moment gehörte ihnen jeder im Raum konnte es spüren. So lange war sie stark geblieben, hatte auf ihn gewartet. Selbst als Sasuke aus Konoha verbannt wurde, wartete und wartete sie. Ich sah sie stets nur lächeln, manchmal erhaschte ich sie, damals in ihren emotionalen Momenten und die Sehnsucht sprach aus ihren Augen. Die Sehnsucht, nach einem geliebten Menschen. Naruto und ich heirateten kurz nach Sasukes Rückkehr nach Konoha, sodass auch er an unserem wichtigen Tag teilhaben konnte. Das war etwas, dass Naruto sehr wichtig war, fast wichtiger als ich, gestand ich mir grinsend ein während ich darüber nachdachte. Nach unserem Ja-Wort dauerte es auch nicht mehr lange, da wagten auch Sakura und Sasuke endlich den ersten Schritt und gaben sich ihren Schwur. Mal wieder völlig in Gedanken versunken, bemerkte ich das klatschen der anderen. Sakura hatte die Kerzen erfolgreich ausgeblasen und sie schnitt die ersten Stücke Mundgerecht zu. Ein Genussvolles „Hmmmm!“, erfüllte den Raum von jedem. „Der Kuchen ist Phantastisch!“, stöhnte Choji. „Deshalb gibt’s für dich nur die hälfte, du bist schon wieder di...“,kommentierte Sai, Ino jedoch hielt ihm in letzter Sekund den Mund zu und setzte ein verfälschtes lachen auf: „Der ist super, nichtwahr? Den hat Hinata gebacken!“, gekonnt wechselte sie das Thema und alle Blicke waren staunend auf mich gerichtet. „Achwas, i...ist doch nichts besonderes! Lasst es euch schmecken!“, stockte ich aufgeregt. Ich lehrte das Glas Sake vor mir und betrachtete den Kuchen. Die Gabel stand bereit und ich hätte damit beginnen können genüsslich in ihn einzustechen. Doch mir war nicht danach. Es war nur ein Kuchen, doch er weckte eine schlechte Erinnerung in mir, die mir unter den vielen Menschen in diesem Raum zu kopf stieg. Aus dem Augenwinkel konnte ich ihn sehen, den Verursacher. Ich füllte mir ein zweites Glas Sake und kippte es erneut weg, ein drittes folgte. Sogar ein viertes und ein fünftes. Versteht sich schlecht auf leeren Magen zu trinken, dass hätte ich wissen müssen. Die Stimmen in meinem Kopf wurden immer lauter und unerträglicher und Sasuke schien der einzige zu sein, der mir noch an diesem Tisch auffiel. Ungewollt. Ich versuchte es auszublenden, doch erfolglos. Unbemerkt erhob ich mich von dem Tisch und entschied mich nach einem ruhigen Platz draußen zu suchen. Frische Luft würde meinen Kopf gut tun, durch den Sauerstoff erhoffte ich mir, konnte er wieder klar denken. Ich schlich unauffällig durch die Gänge im Anwesen. Es musste doch einen Garten geben? So wie ich es bei meinen Eltern auch kannte. Ich aktivierte mein Byakugan um zu vermeiden das Licht anzuknipsen und Aufmerksamkeit zu erregen. Ich fand den Weg durch die Zimmer an eine große Schiebetüre, dahinter befand sich der Garten. Langsam öffnete ich sie. Mit dem ersten Atemzug genoss ich die frische, kalte Nachtluft in meinen Lungen und in meinem Körper. Der Nachthimmel war schwarz, doch wurde er von vielen Sternen erhellt. Ich setzte mich auf der Erhöhung, die von der Wohnung aus ragte ab und genoss den Anblick. Es war ruhig, außer dem Wind ein paar Grillen und meinem Atem war nichts zu hören. Es waren auch die gleichen Geräusche, die mich Nachts in den Schlaf wiegten, im nichts. Da war niemand außer mir und meiner Brust die sich gleichmäßig im Takt hebt und senkte, solange bis ich vor Übermüdung in den Schlaf glitt. Der Zeiger der Uhr bewegte sich schon garnicht mehr, jeden Abend nahm ich mir fest vor, solange durchzuhalten bis Naruto zurückkehrte. Doch, bisher ohne Erfolg... Ein knarren war auf den Holzlatten zu hören und die Schiebetüre schloss sich. Eine Person, deren Duft ich mir eingeprägt hatte setzte sich stillschweigend und unbeachtet zu mir. Auch sie betrachtete den Nachthimmel klanglos. Ich schloss die Augen und spürte seine Blicke auf mir. Ich dachte daran, wie gerne ich meinen Kopf nach links neigen würde, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte. In diese wunderschönen, tiefschwarzen Augen. Sein Atem stimmte sich meinem Takt ein. Behutsam legte er seine Hand auf meine. Unter seiner Berührung begangen meine kalten Hände zu glühen. Ich kämpfte dagegen an mich ihm zuzuwenden, doch er machte es mir schwer indem er meine Hand an seine Lippen führte und einen zärtlichen Kuss auf sie drückte. Nichts von dem wie er handelte, war mir möglich vorauszusehen, er überraschte mich und gewann damit meine Aufmerksamkeit. Jetzt waren wir hier, unsere Augen trafen sich. Sasuke verirrte sich in meinem Kopf, in einem Labyrinth aus Emotionen. Seine Hände streichelten meine Wangen und ich legte meinen Kopf darin ab. Er war so zärtlich. „Ich kann nicht aufhören...“, flüsterte er fast verzweifelt und legte seine Stirn auf meine. Ich konnte sie nicht stillhalten, meine Hände wanderten unter sein Oberteil, mit Fingerspitzen strich ich langsam an seinem Rücken auf. Vielleicht kitzelte es ihn, denn er lächelte. Was für ein wunderschönes lächeln. Mit meinen Lippen streifte ich seinen Hals entlang, bis nah an sein Ohr dort flüsterte ich hingebungsvoll aber unsicher: „I...ich auch nicht.“. Eine Türklingel war plötzlich zu hören und wir lösten uns voneinander. Es war Narutos Stimme, die durch das Anwesen, bis hindurch zwischen den Türspalt zum Garten hinaus hallte. Ich hörte Schritte, Sasuke sprang blitzartig in eine dunkle Ecke des unbeleuchteten Gartens. Ich versuchte mich zu fangen, es gelang mir nur halbwegs. Die Türe öffnete sich und Sakura und Naruto starrten mich verwirrt und neugierig zugleich an, dann fragten sie: „Hinata? Alles in Ordnung? Wir haben nach dir gesucht!“, ich nickte. „Tut mir leid, ich musste an die frische Luft, der Sake scheint mir auf den Magen geschlagen und zu Kopf gestiegen zu sein.“. Sie nickten beide Verständnisvoll, Naruto griff nach meinen Armen und half mir auf. „Schon gut, vielleicht sollten wir nach Hause?“, ich nahm sein Angebot dankend an: „Ja, lass uns nach Hause!“. Sakura durchforstete den Garten mit ihren Blicken, dann fragte sie mich: „Hast du Sasuke gesehen? Irgendwie ist er auch schon seit einiger Zeit verschwunden...“, ihr war nichts aufgefallen, doch sie schien sich Sorgen zu machen. Als Freundin versuchte ich sie zu beruhigen: „Bestimmt ist er nur auf der Toilette, haben ja alle ein wenig mehr getrunken heute Abend!“, sie stimmte mir zu: „Stimmt!“, dann lachte sie, da sie selbst auch ein wenig angetrunken wirkte. Sakura bedankte sich für unser kommen, dann verabschiedete sie sich höflich von uns. Naruto stützte mich liebevoll auf dem Weg nach Hause. An unserer Haustüre angekommen öffnete er sie mit seinem Schlüssel. Ich lief voraus, nach ein paar Schritten bemerkte ich, dass er mir nicht folgte, deshalb wandte ich mich ihm fragend zu. Er kratzte sich unwohl am Hinterkopf dann sagte er: „Tut mir leid Hinata, ich habe noch etwas wichtiges im Büro vergessen! Ich werde nochmal zurück müssen! Du siehst müde aus, leg dich doch schon einmal schlafen....“, mein Funke Hoffnung zerplatzte, dennoch ich versuchte mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen stattdessen lächelte ich und antwortete: „Ist gut! Gib dein bestes!“. Dann sprang er dankbar, lächelnd davon. Naruto liebte seinen Beruf. Es war alles was er sich je erhofft und hart erarbeitet hatte. Ich hatte nicht das recht ihn davon abzuhalten. Im Bett drehte und wendete ich mich, fand keinen Schlaf. Die Uhr tickte, der Mond leuchtete durch das Schlafzimmerfenster. Ein Mann in meinem Kopf, der dort nicht sein dürfte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)