Wenn du nicht da bist von Tythonia (Naru x Sasu) ================================================================================ Kapitel 1: Besteht meine Welt aus Schmerz ----------------------------------------- Keuchend schnappte ich nach Luft. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen und ich spüre den mir bereits bekannten Schmerz,der seit 3 Jahren mein treuer Begleiter ist. Leicht orientierungslos richte ich mich auf, die Hände auf meine schmerzende Brust gedrückt. Ich sitze auf meinem Bett in meiner Wohnung in Konoha. Alles ist wie immer. Ich erhebe mich und werfe einen kurzen Blick aus dem Fenster. Es ist immer noch dunkel aber am Horizont kann ich den sanften Schimmer der aufgehenden Sonne erkennen. Da ich sowieso nicht mehr schlafen kann, ziehe ich mich an und verlasse das Haus. Es ist ruhig auf den Straßen. Die meisten Anwohner schlafen noch, nur wenige sind schon wach wie ich. Ich fahre mir durch meine blonden, verwuschelten Haare und mache mich auf den Weg zum Trainingsplatz. Der Schmerz lässt langsam nach aber er verschwindet nicht komplett. Es fühlt sich an als würde ein riesiger Stein auf meiner Brust liegen und mich langsam zerquetschen. Seit drei Jahren geht das nun schon so. Ein Seufzen kommt mir über die Lippen als meine Gedanken wieder zu ihm driften. Sein Verschwinden ist nun auch circa drei Jahre her. Ich frage mich was er so treibt. Ob er wohl an mich denkt? Ich schüttele den Kopf. Warum sollte er? Ich hab ihm nie viel bedeutet. Inzwischen bin ich am Trainingsplatz angekommen. Der Tau glitzert in den ersten Sonnenstrahlen und ich höre die ersten Vögel zwitschern. Ich fange mit ein paar Liegestützen an und arbeite mich dann weiter zu anspruchsvolleren Trainingseinheiten. Viel zu schnell geht mir die Puste aus und wie so oft verfluche ich meinen schwachen Körper der schon lange nicht mehr das macht, was er soll. Ich lasse mich in das noch feuchte Gras fallen und schließe die Augen. Ich bin ein Wrack. „Woran das wohl liegt?“, höre ich Kuramas sarkastisches Knurren aus meinem Inneren. Ich antworte ihm nicht. Was soll ich auch sagen? Mein Körper erzittert von Kuramas tiefen Seufzen. „Du kannst so nicht weiter machen Naruto, du bringst uns noch beide um“, Kuramas Stimme klingt sorgenvoll, wie immer in letzter Zeit. „Mach dir keine Sorgen, denk an unseren Pakt“, antworte ich nur kurz angebunden. Ich höre Kurama schnauben. Ich weiß was er über unseren Pakt denkt aber es ist meine Entscheidung, die er wohl oder übel akzeptieren muss. Leise Schritte holen mich aus meinem Gedanken und als ich meine Augen öffne blicke ich in das Gesicht meines Senseis. Kakashis Emotionen sind durch seine Maske verdeckt aber auch er sieht irgendwie sorgenvoll aus. Ich rolle genervt mit den Augen. Warum kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Die anderen haben das doch auch verstanden. Stumm reicht Kakashi mir die Hand und zieht mich ohne große Anstrengungen hoch. „Tsunade möchte dich sehen“, sagt er und bedeutet mir dann ihm zur Hokage zu folgen. Na super noch so jemand der sich unnötig Sorgen um mich macht. Meine Stimmung ist auf dem Nullpunkt angekommen, aber ich folge Kakashi trotzdem. Stumm gehen wir durch die langsam erwachenden Straßen von Konoha. Erst als wir vor Tsunades Bürotür stehen, wendet er sich wieder mir zu. „Naruto...“. Mehr sagt er nicht und mehr muss er auch nicht sagen. Ich sehe es in seinem Blick, den er mir jetzt zuwirft. Ich schüttele nur den Kopf und wende mich ab. Er kann mir nicht helfen, niemand kann mir helfen. Ich hebe die Hand und klopfe an die Tür des Hokages. Ich höre Tsunades Stimme, die mich herein bittet und betrete dann das Büro. Kakashi lasse ich einfach stehen. Tsunades Büro sieht mal wieder so aus als wäre eine Naturkatastrophe hindurch gefegt. Überall liegen stapelweise Blätter,Schriftrollen und Akten. Mit einem Nicken weist Tsunade mich auf, vor ihrem Schreibtisch Platz zunehmen, was ich nach einem kurzen Zögern auch tue. Ich frage mich, was sie schon wieder von mir will. Hoffentlich nicht wieder über meine Gefühle reden, den dann schwöre ich, kotze ich ihr auf den Schreibtisch. Sie wirft mir den selben Blick zu, wie auch Kakashi vorhin. Ich sehe pures Mitleid und ein Hauch von Verzweiflung in ihren sanften Augen. Die sonst so taffe Hokage ist ratlos. Ein bitteres Lächeln huscht über meine Lippen. Haben die den alle keine eigenen Probleme?? Ich will doch einfach nur meine Ruhe haben, ist das so schwer zu verstehen? Anscheinend schon den Tsunades Blick wirkt plötzlich entschlossen und mir schwant Übeles. „Naruto, so geht das nicht weiter! Ich hab alles versucht was mir eingefallen ist und nichts hat geholfen. Deshalb werde ich jetzt eine andere Herangehensweise wählen. Ich schicke dich auf eine Mission!“ Ich glaube mich verhört zu haben und ich schaue Tsunade erstaunt an. „Echt?“, frage ich nur. Tsunade nickt stumm. Ich bin offiziell verwirrt. Die letzten Jahre hat Tsunade mich nicht einen Tag aus den Augen gelassen und ich durfte nicht mal das Dorf verlassen. Ich spüre ein Misstrauen in mir keimen, sage aber nichts. Eine Weile schweigen wir uns an. „Worum geht es?“, frage ich schließlich. Tsunade kramt eine Schriftrolle hervor und reicht sie mir anschließend. „Die sollst du sicher in einem kleinen Dorf abgeben, die genaueren Daten hab ich hier“. Sie zieht eine Akte hervor und reicht sie mir ebenfalls. „Werde ich alleine gehen?“. Die Frage brennt mir schon seit geraumer Zeit auf den Lippen und meine Stimme vibriert ein wenig vor Aufregung. Die Vorstellung ein paar Tage meine Ruhe zu haben, erfüllt mich schon fast mit so was wie Glück. Tsunade scheint mir meine Gefühle anzusehen den nach einiger Überlegung nickt sie, auch wenn sie nicht sehr zufrieden aussieht. „ Ich würde mich allerdings besser fühlen wenn du noch jemanden mitnehmen würdest, du kannst dir auch aussuchen wen“. Sie lächelt schwach. Sie denkt du bist schwach , höre ich plötzlich eine leise Stimme in meinem Kopf flüstern. Ich spüre Wut und auch Enttäuschung in mir. Sie vertraut dir nicht, und warum sollte sie auch? Du bist eine Last für die gesamte Menschheit!. Ruckartig stehe ich auf, der Stuhl fällt um und ich mache auf dem Absatz kehrt und verlasse das Büro. Ich höre wie Tsunade mir hinterherruft aber ich verlasse so schnell ich kann das Gebäude, die Akte und die Schriftrolle unter meinen Arm geklemmt. Wieder spüre ich diesen enormen Druck auf meiner Brust, der mir die Luft nimmt und ich beeile mich nach Hause zu kommen. Dort angekommen falle ich aufs Bett und rolle mich zusammen. Genau wie der Schmerz ist auch diese kleine Stimme in meinem Kopf immer da. Mal mehr und mal weniger präsent aber immer da. Es gibt kein Entkommen, flüstert sie und ich weiß das sie Recht hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)