Space Mall von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Coran zwirbelt seinen orangefarbenen Schnurrbart und sieht ernst die Truppe an. “Wir sind das zweite Mal hier und können uns keine Fehltritte leisten. Und wir nehmen keine...fremden Wesen mit.” Er sieht sie ernst an und spricht damit auf Kaltenecker an, ihre neue Hauskuh. “Ach komm, wir haben jetzt alle wunderbare Milch und ein tolles neues Haustier.” Lance grinst breit und lehnt seinen Arm auf Corans Schulter. Allura macht einen Satz zur Seite. “Ich denke nein, es ist immer noch schauderhaft, zu wissen dass tatsächlich...ich kann es nicht aussprechen.” Keith steht mit verschränkten Armen und ernsten Blick einen Schritt weiter weg, aber selbst er kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Angst, dass die so gut schmeckende Milch aus dem Euter kommt, hat die beiden Altean ein wenig verschreckt. “Komm, ich muss unbedingt noch einmal im Erdladen vorbeischauen!” Pidge springt von einem Bein auf das andere und grinst breit. Dort hat sie auch ihre Spielkonsole von der Erde her. “Wie gesagt, haltet euch an die Anweisungen und wir dürften sicher wegkommen.” Bloß Hunk und Shiro sind die einzigen beiden, die noch zurück bleiben und seine Worte wirklich gehört haben. “Bin dann mal...drüben in der Kantine wenn ihr mich sucht.” meint Hunk und deutet in die Richtung. Lance meinte, es wäre das Beste wenn er Keith weiter auf die Nerven ginge und ihn einfach mit in die nächsten Läden schleppen würde. “Lass mich los, ich wollte eigentlich mal zur Abwechslung einen entspannten Nachmittag haben.” Keith grummelt vor sich hin, doch der blaue Paladin achtet nicht weiter auf ihn. “Letzes Mal habe ich wirklich gute Sachen gefunden, du musst das dir ansehen!” Lance ist total überglücklich während Keith versucht, nicht all zu sehr aufzufallen während sie an den vielen verschiedenen Geschäften vorbeirennen. Ein paar der Besucher sehen sie ein wenig besorgt an, also winkt Keith ihnen nur und gibt ein “Alles ist okay” Lächeln zurück. “Hier!” auf einmal bleibt der braunhaarige Typ stehen und deutet in ein hell beleuchtetes Schaufenster. Dort liegen seltsame Waffen und Dinge, mit denen er nichts weiter anzufangen weiß. Lance geht hinein und sieht mit großen Augen das Sortiment an. Keith bleibt wohl nichts weiter übrig, ihm zu folgen. “Komm schon, das wird ja mehr als peinlich. Lass mich doch in Ruhe meine Tour machen.” Doch Lance ignoriert ihn und nimmt etwas seltsames aus dem Regal. Es blinkt und hat zwei große Löcher. “Was ist das?” Bevor Keith ihn noch warnen kann, die Finger davon zu lassen, ist es schon passiert. Wie eine Handschelle legen sich die silbern leuchtenden Schellen um ihre Handgelenke und zwingen sie nah neben einander zu stehen. “Was soll daS?” faucht Keith und seufzt. Ihn zu belehren bringt sowieso nichts. “Das frage ich mich auch!” Der Ladenbesitzer taucht hinter der Theke auf. Er hat grüne Haut und lange Ohren wie eines Elfen. “Ich habe es nur einmal ausprobieren wollen!” rechtfertigt Lance sich und hebt seinen Arm. Dabei reißt er auch schmerzhaft Keith seinen in die Höhe. “Dafür habe ich nicht einmal einen Schlüssel, das kann man nur aufschweißen!” Der kleine Mann in Grün sieht ziemlich wütend aus. “Dafür will ich mein Geld, ihr habt das Problem selbst an der Backe!” “Beruhigen sie sich.” Keith zieht mit seiner anderen Hand den Geldbeutel heraus und legt ein paar Scheine auf den Tisch. “Passt das?” der Mann nickt und Lance sieht ein wenig erschrocken aus. Keith funkelt ihn an und er bleibt still. Vor der Tür fällt die Stille. “Du hättest es nicht für mich bezahlen brauchen, aber danke.” Lance sieht beinahe aus, als ob er es bereuen würde. Aber das hat er sowieso in einer Minute wieder vergessen. “Und du sagst mir jetzt, wie wir wieder frei kommen wollen!” Keith hebt seinen Arm und zeigt auf die Handschellen, die im Licht blinken. “Wir sollten mal in den unteren Geschossen schauen, oder wir suchen Coran auf.” “Damit er uns wieder Ärger macht?” Keith will seine Arme verschränken, aber wäre da nicht Lance sein Arm der unangenehm mit seinem in einer Handschelle steckt. “So was kannst auch nur du.” murmelt er und stapft in Richtung Fahrstühle. Lance ist seltsamer weise ruhig, er hält sich ein wenig zurück. “So schlecht ist es doch nicht, oder? Wir können mal ein wenig näher sein und unsere Freundschaft stärken. Ich meine, nicht dass wir es nötig haben.” Eine seltsame Stille zwischen ihnen macht sich wieder breit. Das Ganze ist ihm sichtlich unangenehm. “Ich meide eigentlich jeden und alles, aber wenn wir schon in der Situation stecken, musst du es mir wieder gut machen.” Keith sieht ihm direkt in die Augen und hält den Blick aufrecht. “Was soll es sein?” “Ich lasse mir da etwas einfallen.” entgegnet Keith und dreht sich weg, als die Fahrstuhltür aufgeht. Wieso nur ist ihm das so peinlich? Ein ungewohntes Gefühl macht sich in seiner Magengegend breit. Lance ist ihm so nah, dass er es als unangenehm bezeichnen möchte. Aber irgendwie ist es das auch nicht. Um ihre Freundschaft zu stärken, hatte er gemeint. Waren sie nicht schon Freunde? Und Teamkameraden? Und sich viel zu nah? Lance drückt auf einen der Knöpfe und versucht den Blicken der anderen im Fahrstuhl auszuweichen. Er scheint auf einmal ein wenig herunter gefahren zu haben und die Sache ernst zu nehmen. Draußen ist ein langer Flur mit verschiedenen kleinen Läden neben einander und jeder scheint etwas anderes zu verkaufen. So weit unten war Keith hier noch nie gewesen, denn das letzte Mal wollte er nur jemanden finden der ihm mit seinem Dolch helfen kann. “Dann mal los, wo sollten wir hin?” fragt Keith ein wenig schnippisch und sieht sich um. Es wird alles angeboten, von Essen bis hin zu Schmuck, Stoffwaren und selbst Tiere aus den entlegensten Ecken vom Universum. Aber weit und breit scheint es niemanden zu geben, der einen Brenner hat und ihnen das Teil wegschmelzen könnte. “Gib es auf, wir sind hier vollkommen verloren.” Keith versucht ihn eigentlich nur so lange zu nerven, bis sie zurück zu Coran gehen und sich helfen lassen. “Ohh, ein meckerndes Pärchen, kommt herein und ich sage euch eure Zukunft voraus!” Neben ihnen streckt eine kleine faltige Hand aus dem Zelt. Daneben steht ein Schild mit “Wahrsagen - ich finde dein Schicksal!” “Tut mir Leid, wir glauben nicht an so etwas. Und wir sind auch kein Pärchen.” Lance jedoch zieht ihn an seinem Arm in das Zelt. “Komm, hab auch mal ein wenig Spaß! Das ist doch nichts tragisches!” In der Tat meckernd aber Liebende sind sie nicht! Eine faltige Frau mit lila Gewand deutet ihnen, sich auf zwei flauschige Kissen zu setzen. Keith wird eher von Lance mitgerissen. Flink legt sie ein Set Karten aus und wählt eine aus. “Ohh, das ist interessant.” sie sieht sie an mit ihren kleinen Augen und hält die Karte verdeckt. “Ihr scheint es nicht zu merken, doch was sich neckt…” Keith zuckt zusammen und möchte gern einen Kommentar ablassen, doch die Wahrsagerin hält ihn ab. “Du scheinst dich zu sehr auf die falschen Dinge zu konzentrieren, denn du kannst dich wirklich gut mit ihm befreunden. Schließlich mag er dich schon.” Lance sieht weg und Keith spürt, wie ihm warm im Gesicht wird. “Gut, das wars. Vertragt euch und du Meckerlise - geb ihm eine Chance.” Ihr spitzer Finger deutet auf Keith, der sich erschrickt. Die beiden sagen nichts als sie das Zelt wieder verlassen. “Wollen sie keine Bezahlung?” “Verschwindet bevor ich mich an euch erinnere!” brüllt sie zurück und Keith zieht seinen Kopf wieder zurück. “Okay, das war seltsam.” ein wenig eingeschüchtert kratzt der schwarzhaarige sich am Kopf und versucht, Lance Blick nicht zu erwischen. “In der Tat.” meint dieser und gemeinsam gehen sie schweigend an den vielen Buden vorbei. “Da seit ihr ja!” Corans nervige Stimme ertönt auf einmal hinter ihnen. Er hat zwei große Papiertüten auf dem Arm und Allura neben ihm einen neuen Schal um ihren Hals. “Ihr wart erfolgreich shoppen, huh?” meint Lance und versucht, von ihrem Dilemma abzulenken. “Wie ich merke, ihr beiden auch.” entgegnet Allura und deutet auf die Handschelle. “Kommt mit auf das Schiff, wir kümmern uns dort drum.” meint Coran und wuchtet die Papiertaschen auf den Boden. Besser wenn sie nicht wissen, was da drin ist. Bald stoßen auch die anderen Paladins wieder auf sie, doch ihre Aufregung über den Tag lässt sie die beiden einfach kalt. Umso seltsamer ist es, denn seit die Frau die “Zukunft” las, lässt ihn ein nagendes Gefühl nicht mehr los. Als ob er Gefühle für ihn hätte, wo Lance doch so kindisch und nervig handelt. “Kommt mit, wir müssen bald los sonst schleppt man uns wegen Parkticket-Überzug ab!” meint Coran und flitzt mit den Tüten los. “Ich dachte, so etwas gibt es nur bei uns auf der Erde.” meint Shiro und zuckt mit den Schultern. Wo er recht hat, hat er recht. “Ich frage nicht weiter nach, aber hier.” Coran befreit die beiden aus den Schellen. Sofort reibt Keith sich seine Handgelenke und fühlt sich buchstäblich befreit. “Nun geht, ich habe zu tun.” Er winkt die beiden Jungen schnell heraus auf den Flur. Dort stehen sie kurz neben einander, nicht sicher was sie sagen sollten. “Es tut mir leid dass ich uns die blöde Lage gebracht habe. Nichts lief wie es sollte.” meint Lance und sieht auf den Boden. “Kein Problem, ist schon wieder vergessen.” Keith macht Anstalten zu gehen, doch Lance dreht sich noch einmal zu ihm um. “Was die Tante da sagte, ist die Wahrheit. Ich mag dich und bewundere dich schon länger.” damit geht der den Flur herab, ein wenig ruhiger als sonst. Keith bleibt wie vom Blitz getroffen stehen und versucht, die Worte zu verstehen. Mögen? Lance? Das kann nicht sein. Er tut es. Diesen Vollidioten und kindischen Paladin, der ihm immer wieder auf die Nerven geht. Das Geständnis hat in ihm etwas verändert. “Verdammt, du Idiot…” Keith lehnt sich an die Wand und verschränkt die Arme. Vielleicht sollte er doch ihrer Freundschaft eine Chance auf mehr geben. Alleine der Gedanke macht ihn ganz flatterig. Keith lächelt schmal und schließt die Augen. Komme was wolle, aber er würde für immer ein Paladin bleiben und vielleicht auch eines Tages der Freund seines Teamkameraden. Hosted by Animexx e.V. 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