Drowing in a sea of pain von Berrii (Die große Kaiba-Opferung) ================================================================================ Kapitel 2: therapeutische Unterstützung --------------------------------------- Es dämmerte bereits und Kaiba lag auf seinem großen, in weicher Seide gekleideten Bett, als Joey das Schlafzimmer des Braunhaarigen betrat. Überschwänglich warf er sich zu seinem Freund aufs Bett: „Schnurzel! Wie war dein Tag?“ Kaiba blinzelte und versuchte es mit einem Lächeln: „Ganz okay.“ Verspielt ließ der Blonde seine Hand wandern und malte Kreise auf den Oberkörper des Größeren: „Na, wollen wir nicht mal etwas kuscheln?“ Sie waren jetzt seit ein paar Monaten zusammen, doch nie war mehr als Küssen und Streicheln gelaufen. Joey wollte so gerne Sex mit ihm haben, am liebsten jetzt sofort! „Entschuldige, ich bin ziemlich müde und erschöpft vom Tag, es gab doch einiges zu tun und kaum Zeit, um mal zu entspannen.“ Joey grinste: „Na um so besser, ich sorge dafür, das du mega entspannt bist und schläfst wie ein Baby!“ Er fuhr mit seiner Hand tiefer, doch Kaiba drehte sich weg und stand auf: „Ich nehme lieber ein Bad zur Entspannung und gehe danach schlafen. Lass uns doch morgen Vormittag einen Kaffee trinken gehen.“ Joey erhob sich enttäuscht vom Bett des anderen: „Wie du meinst. Aber ich kann morgen Vormittag nicht, ich muss Pakete ausliefern. Ich kann erst gegen Abend, ich komme gegen acht vorbei. Bis dann, mein Zuckerschnucki!“ Er winkte dem anderen noch einmal zu und verließ das Zimmer. Traurig sah Seto seinem Freund hinterher. Wenn er nur wüsste, wie gerne er mit ihm intim werden wollte... Aber was würde er sagen, wenn er die Spuren auf seinem Körper sah? Er würde denken, er würde ihn betrügen! Und war es gewissermaßen nicht auch so? Er konnte sich einfach nicht gegen Yami wehren. Die Nacht verlief sehr unruhig für Kaiba. Oft wachte er auf, zuletzt am viel zu frühen Morgen und das schweißgebadet. Erschöpft, aber nervlich fertig, entschied er sich, aufzustehen. Sei es drum, er würde eh keinen Schlaf mehr finden. Frisch geduscht machte er sich auf den Weg in die Küche, um sich einen ersten Kaffee zu gönnen. Geschockt musste er feststellen, das da bereits eine volle Kanne mit dem blumigen Kaffee für ihn bereitstand. „Guten Morgen Seto!“, begrüßte ihn Mokuba und umarmte ihn überschwänglich von hinten. Überrascht drehte sich der Größere zu ihm: „Solltest du nicht noch schlafen?“ Er legte ihm zur Begrüßung die Hand auf den Rücken. „Och, ich wollte heute noch so einiges vorbereiten, deswegen bin ich früher aufgestanden!“, grinsend löste sich der jüngere Kaiba, verschwieg ihm allerdings, das er die ganze Zeit darauf gelauscht hatte, wann der Ältere aufstehen würde. Er wollte für seinen Bruder da sein, rund um die Uhr! „Ich hab dir schon Kaffee gemacht, du kannst in direkt mitnehmen! Das Frühstück werde ich auch gleich ausrichten lassen, ich muss nur vorher nochmal mit Roland los und Haferschleim einkaufen. Ah, und Hirse fehlt!“, ganz ernst schrieb er die Dinge auf einen Zettel und legte das obere Ende des Kugelschreibers an seine Lippen, um noch einmal nachzudenken, „Tee wäre auch nicht schlecht...“ Kaiba wollte gar nicht wissen, wie grauenvoll das Frühstück ausfallen würde. „Mokuba, ich glaub ich trinke heute lieber Orangensaft zum Frühstück...“, wendete der Größere ein und hoffte auf die unbewusste Gnade seines kleineren Bruders. Der lächelte ihn sofort an und nickte: „Natürlich!“ Erleichtert setzte sich der reiche Sprössling in sein Büro. Immerhin hatte er sein Trinken gesichert, so konnte er, was auch immer es zu Essen gab, dieses besser hinunterspülen. Es war kurz vor sieben Uhr, doch bereits jetzt hing ihm der Magen in den Kniekehlen. Das Mittag gestern war nicht sehr nahrhaft für ihn gewesen, Abendbrot hatte er gar nicht. Wenn er in den nächsten Tagen nicht verhungern wollte, dann musste er seinem Bruder vorspielen, das es ihm gut ginge, um jeden Preis! Als gegen acht Uhr Mokuba zum Frühstück rief, ging Seto mit Magenschmerzen zu Tisch. Wie erwartet, war es ein äußert ökologisches Frühstück, mit viel Müsli, vielen Körnern und Saaten, viel saurem Jogurt und einem widerlichen Orangensaft mit Tomatenextrakt. Zunächst dachte sich Seto, das er wenigstens mit der Fruchtplatte, die noch mit dabei stand, einen guten Fang machen konnte. Doch ein genauerer Blick verriet ihm, das es allesamt Früchte waren, die er nicht mochte, beziehungsweise noch nie gesehen hatte. Geknickt ließ er von allem ab und nippte nur zwei Schlücke des gewöhnungsbedürftigen Saftes hinunter. Mokuba betrachtete ihn zunehmend besorgter: „Alles okay, Seto? Du wirkst so bleich! Hast du denn gar keinen Hunger?“ Der Braunhaarige schüttelte den Kopf: „Tut mir leid, Mokuba. Iss du ruhig, ich werde wieder an die Arbeit gehen.“ „Aber Seto, so geht das doch nicht! Du wirst noch ernsthaft krank!“, widersprach der jüngere Kaiba. Die Hausklingel hallte durch die Villa. „Ah, ich geh mal!“, rettete sich der andere, sprang fix auf und hastete aus dem Speisesaal. Innerlich grummelnd öffnete er die schwere Tür. „Hallo mein Erdbeerchen!“ Auf Augenhöhe wurde ihm ein großes Paket entgegen gehalten. Erschrocken wich Kaiba einen Schritt zurück. Schon wieder ein Paket von Yami?! Joey strahlte ihm übers ganze Gesicht entgegen und drückte ihm das Paket in die Hand, das dieses Mal ordentlich Gewicht hatte. Überfordert starrte der Braunhaarige zurück zu seinem Freund, der ihm gut gelaunt das Gerät zum unterschreiben hinhielt. Kaiba stellte das Paket ab, um zu unterschreiben. „Geht es dir heute besser, Bärchi?“, liebevoll strich ihm Joey über die Finger, als er ihm den Stift wieder abnahm. Leicht nickend antwortete der Größere: „Ja, die Nacht tat gut.“ Lüge. Auf ganzer Linie. Aber das durfte er nicht erfahren! Ebenso wenig wie Mokuba erfahren durfte, das Kaiba gleich umfiel vor Hunger. „Wir sehen uns heute Abend, Mausezähnchen!“, Joey beugte sich kurz vor, um dem anderen einen Kuss auf die Lippen zu hauchen, „Ich bin um sieben bei dir!“ Wie schon am Tag zuvor, machte sich der Blondschopf locker flockig aus dem Staub. Kaiba sah ihm wieder gedankenversunken hinterher. Doch dann wanderte sein Blick zu dem Paket. Es strahlte eine unglaublich dunkle Aura aus. Es konnte nur eine Bestellung von Yami sein! Ein Blick auf den Absender bestätigte seine Vermutung: es war die gleiche Firma, die angeblich Druckerpatronen vertrieb. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Eilig schnappte er sich das ungeliebte Paket und ging in sein Büro, um seinen Laptop anzuschalten. Und tatsächlich, da war schon eine Mail von Yami, in der er ankündigte, ihn am späten Nachmittag erziehen zu wollen. Kaibas Mund fühlte sich ganz trocken an und er spürte den kalten Angstschweiß am Körper. Er würde ihn wieder missbrauchen und quälen. Minute um Minute, Stunde um Stunde zog sich der Vormittag hin. Zwischendurch aß der junge Mann ein paar Bonbons, die noch in seiner Schublade waren, um nicht gänzlich zu unterzuckern. Doch er hatte Angst. Doch bevor Yami kam, gab es Mittagessen. Und er hatte keine Ahnung, wie er das verkraften sollte. Doch Mokubas Liebe kannte keine Grenzen und so holte er den Älteren um Punkt ein Uhr aus seinem Büro ab und führte ihn in den Speisesaal. Seto wollte schreien. Es gab Fenchel-Zucchini-Auflauf, garniert mit Rucola. Zum Nachtisch Hirsebrei mit Mangomus. Und der Saft vom Frühstück stand auch wieder da. „Weil du heute lieber Orangensaft trinken wolltest!“, lächelnd setzte sich der Kleinere am anderen Ende der Tafel hin und wartete darauf, das er sich bediente. Seto dachte nicht, das er es lebend vom Tisch schaffen würde. Er hatte so unglaublich großen Hunger, doch das Essen war schlichtweg ungenießbar. In seiner Not hatte er den Saft herunter gewürgt, doch nun war ihm davon schlecht. Erschöpft gab sich der größere Kaiba geschlagen: „Mokuba, ich werde mich ein bisschen hinlegen. Vielen Dank für das Essen.“ Der Kleinere nickte verständnisvoll, „Ich werde dir etwas fürs Abendbrot aufheben, dein Magen macht dich anscheinend grade ziemlich fertig!“ „Danke.“, kam es gequält von Seto, ehe er sich verdrückte. In seinem Zimmer angekommen, trat er die Schuhe von sich und kroch unter seine Bettdecke. Vorhänge wurden zur Seite gezogen und ihm knallte erbarmungslos die Sonne ins Gesicht. Erschrocken wendete sich Kaiba von den Fenstern ab, um sich anschließend aufzusetzen und umzusehen. Was zum Teufel war jetzt los? War Yami schon da? „Guten Tag Seto, ich bin ab heute ihr persönlicher Therapeut!“ Entsetzt blickte Kaiba auf einen hochgewachsenen Mann, der mitte der Vierziger sein musste und leicht schütteres, graues Haar hatte. Verwirrt schüttelte der Sitzende den Kopf, um klarer zu werden, doch der Mann war noch immer da. „Mein Name ist William Lambert van Schnösel. Bitte legen sie sich entspannt hin und lassen sie uns mit einem Gespräch beginnen!“, der Therapeut zückte einen Kugelschreiber und ein Klemmbrett mit einigen Blättern darauf. „Was?“, kam es konfus von Kaiba. „Nicht diskutieren, hinlegen! Sonst kann ich ihnen nicht helfen.“, er rückte eine feine silbernen Brille zurecht und rümpfte kurz die Nase. Widerstandslos folgte er der Aufforderung und versuchte sich dabei zu entspannen. „Also, ihr kleiner Bruder hat mir erzählt, das er sich große Sorgen um ihre psychische Gesundheit macht. Sie sollen zu viel arbeiten und hätten in letzter Zeit Probleme mit dem Sex ihres Partners.“ Der Liegende schluckte. Was bitte? Doch bevor er weiter nachdenken konnte, redete der Grauhaarige weiter: „Ich denke aber, der Schuh drückt woanders, oder?“ Ein seltsames Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Seien sie ehrlich und erzählen sie mir von dem Vorfall im Salon, auf diesem unglaublich kratzigen Teppich!“ Übelkeit stieg in Seto auf, doch nun ergriff er die Chance, die sich ihm bot, endlich all das Leid auszukotzen. „Er... hat mich... vergewaltigt.“, wisperte der Braunhaarige und verbarg sein Gesicht unter seinen Händen. „Nehmen sie die Hände vom Gesicht, sie sollen der Situation ins Gesicht sehen!“, befall van Schnösel ernst, „Nur so überwinden sie diese Angst!“ Ungläubig sah Seto zu ihm, nahm aber die Hände wieder runter und bettete sie neben seinem Körper auf das Bett. „So, und nun erzählen sie genau, was er getan hat.“ „Er... er kam und fesselte mich... Schlug mich....“ „Halt, langsam. Mit was hat er sie gefesselt?“ „Mit Handschellen.“ „Was für Handschellen?“ „Plüschhandschellen.“ „Ah, welches Muster?“ Verwirrt sah Kaiba auf: „Ich glaube pinkes Leopardenmuster...“ Verstehend nickte der andere: „Ah, ich verstehe, dann mal weiter. Wo hat er sie gefesselt? Was hat er nebenbei zu ihnen gesagt?“ Seto musste ihm bis ins kleinste Detail alles erzählen und William Lambert van Schnösel notierte haargenau alles mit. „Wie fühlten sie sich, als er das erste Mal in sie eindrang?“ Bei der Frage kam dem jungen Mann Übelkeit hoch: „Ekelig, geschunden.“ „Genauer, genauer! Haben sie genau gespürt, wie er in ihnen versunken ist? Hat er sie ganz ausgefüllt?“ In diesem Moment sprang Kaiba auf, um schnell ins Bad zu rennen und sich in das Klo mit der goldenen Klobrille zu übergeben. Der Therapeut kam kopfschüttelnd hinterher: „So wird das nichts mit der Verarbeitung, Seto. Stellen sie sich der Sache, machen sie sich diesen Moment bewusst, in dem sie so rücksichtslos genommen wurden, während sie an einem Stuhlbein gekettet waren!“ Eigentlich wollte Kaiba genau das nicht, sich diesen grauenhaften Moment so deutlich vor Augen führen, doch van Schnösel gab nicht klein bei: „Ist es nicht schrecklich grausam, so hart auf einen kratzigen Teppich gevögelt zu werden, ohne das man sich wehren kann? Er hat sie in seiner Gewalt, Seto! Gestehen sie es sich ein!“ Ein weiterer Schwall des ekeligen Orangensaftes landete in dem edlen Porzellan. Nun hatte er wirklich gar nichts mehr im Magen. Sein Therapeut überging die Geräuschkulisse des Reichen und widmete sich seinen Notizen zu, um nochmal ganz genau alles zu wiederholen, was Kaiba erzählt hatte und ergänzte dabei die Gefühle, die der Jüngling seiner Meinung nach in diesen Augenblicken zu erdulden hatte. Vor Setos Augen spielte sich ein Film ab, er sah sich im Salon, nackt und mit den schon blutig gescheuerten Knien auf dem Teppich und Yami hinter ihm, in ihm. Wie sollte er diese Therapie nur überstehen? „Seto, unsere Stunde ist nun leider vorbei. Hat sie dieser Mann eigentlich noch einmal missbraucht?“, wollte er interessiert wissen und schob seine Brille ein Stück die Nase rauf. Benommen nickte der andere, der noch immer vor der edlen Toilette hockte. Grinsend klickte der Therapeut seinen Kugelschreiber, um die Miene einzuziehen: „Dann lassen sie uns doch da morgen weitermachen! Ich werde pünktlich hier sein, um drei!“ Voller Motivation stakste der Mann aus Kaibas Sichtfeld, schließlich hörte er die Tür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)