Ein Einhorn auf Abwegen... von CallMeDerp (... bitte Göttin, steh mir bei! :`D) ================================================================================ Kapitel 1: Das Leben ist halt so ... ------------------------------------ Manchmal verläuft mein Leben schräg neben der Realität. Aber so schräg wars noch nie! Meine Wahrnehmung ist manchmal ziemlich verschoben, Dank meines Borderlines hab ich eben oft einen anderen Blick auf die Dinge als sagen wir "gesunde" Menschen. Dennoch bin ich nur ein Mensch. Ein ganz normales Mädchen. Ich trickse bei meinem Alter auf den verschiedenen Plattformen im Internet, ich liebe Memes und meine Katzen und gehe gern mit meiner besten Freundin Nezumi und ihrem Hund Lord ums Gögerl spazieren. Ein ganz normales Leben, also neben dem ganzen Therapie Krempel den ich mir auch gerne mal sparen würde. Wer macht schon freiwillig Therapie? Ist ja nicht so als ob man eines morgens aufwacht und sich denkt "Jetzt ne Therapie! Das wärs!" ... oder? Also bei mir wars jedenfalls nicht so. Was mir jetzt passiert kann ich auch nicht wirklich auf meine Tabletten schieben. Wenn überhaupt sollten die Halluzinationen nämlich eigentlich unterbinden und keine verursachen. Meine Phantasie war schon immer blühend, aber das hier schlägt dem Fass den Boden buchstäblich aus. Naja, eigentlich schlägt wohl eher Castiels Stimme den Fenstern die Scheiben raus. Höhö ... Flachwitze ... ich liebe sie! Wortspiele sind klasse! Zurück zum Thema. Ich war in der Tanke weil meine geliebten Plüschhintern sich dazu entschieden haben mir mein Futter weg zu futtern. Okay, gut, gibts eben kein Trockenfutter mehr! Sind eh fett genug! Obwohl Cas eigentlich wirklich nur plüschig ist, die hat so ein dichtes Fell, das ist abartig! Fellwechsel ist die Hölle!!! Balthi ist okay... schwarzer Kurzhaar Kater... stiehlt meiner Nachbarin gern die Tangas und schleppt die als Beute nach Hause... ich schweife ab! Grade als ich meine Pancakes zur Kasse schleppen will, bleib ich vor Schreck gelähmt stehen und starre Jensen Ackles an. Was zur Hölle macht der ausgerechnet 50 Kilometer südlich von München?! Das Kaff hier kennt man schon dreisig Kilometer weiter nicht mehr! Gut ... okay. Vielleicht nicht 30 Kilometer... schon ein bisschen weiter. Aber Weilheim kennt halt wirklich keine Drecksau die nicht hier wohnt! Und dann soll ausgerechnet Jensen hier sein... klar, danke Hirn, verarscht du mich schon wieder?! Wär ja nicht das erste mal! Plötzlich aber dieses ekelhafte Geräusch dass die Scheiben zum springen bringt! Klingt verdächtig nach Engel, warum sind die Vibes von Supernatural so strong gerade?! Ich hab doch meine Tabletten genommen! Eigentlich müsste alles in bester Ordnung sein! Verdammte Fickscheißdreckkacke! Das Geräusch zwingt mich dazu die Pancakes fallen zu lassen, mir die Ohren zu zu drücken und ich geh trotzdem zu Boden. Ich verliere sogar das Bewusstsein, läuft ja super heute! Ich seh schon die Schlagzeile! Irre wird eingeliefert nachdem sie grundlos in einer Tankstelle zusammen bricht! Wahnvorstellungen nennt man das und eigentlich hab ich die gar nicht. Das kann euch meine Psychologin und mein Psychiater bescheinigen! Und ich bin mir sehr sicher dass meine Betreuerin derselben Meinung ist! Als ich wieder wach werde befinde ich mich in einem Wagen. Irgendwo in der Pampa. Das sieht jedenfalls nicht mehr nach Weilheim aus. Ich blinzel und drehe den Kopf ein wenig. Das ist ein bisschen sehr realistisch und intensiv für ne simple Wahnvorstellung, vielleicht bin ich ja einfach tot umgekippt? Ist das dieses After Life? Kein Plan ... absolut nicht. Anscheinend aber fährt Jensen den Wagen. Warum zur Hölle sollte er mich überhaupt mitnehmen? Mein Hirn scheint mich heute wieder besonders verwirren zu wollen. Naja, wenn ich schon mal hier bin ... ich setze mich auf und gucke aus dem Fenster. Das sieht nicht mal mehr nach unserem Landkreis aus. Nicht dass ich jeden Zentimeter von Weilheim-Schongau kenne, aber das sieht nicht mal wirklich nach Deutschland aus. Irgendwie kommt mir die Umgebung ja schon bekannt vor, aber ich kann mich nicht daran erinnern hier gewesen zu sein. Jensen sieht in den Rückspiegel. "Auch wieder wach?" Grinst er mich breit an und ich bin deutlich verwirrt. Einhörner sind eben planlos. Pazifistisch, aber planlos. Und dem mache ich gerade alle Ehre. "Wo sind wir wir?" frage ich und verenge meine Augenpartie während ich Jensen skeptisch mustere. Eigentlich müsste ich mein Hirn wirklich mal loben, diese Wahnvorstellung ist unfassbar detailiert! "Richtung Sioux Falls, South Dakota." informiert mich Jensen über meinen derzeitigen Standort. Mir klappt die Fressluke auf. "Kann nich sein." sage ich ungläubig. So lange kann ich unmöglich bewusstlos gewesen sein! Völlig ausgeschlossen! Jensen hebt eine Augenbraue. Er mustert mich skeptisch. Und ich frage mich ernsthaft warum er mich mitgenommen hat. Naja, das sinnvollste war mein Hirn ja bekanntlich noch nie, aber das hier ist wirklich abstrakt. Für einen Traum fühlt sich das einfach zu real an. Aber ich kann nicht einfach so von Deutschland nach Amerika reisen. Das geht einfach nicht. Und auch wenn mir das ganze stark aus Supernatural bekannt vor kommt, die Serie ist nicht echt. Es ist also unmöglich dass ich einfach so darin aufwache. Auch wenn mein Hirn nicht gerade sinnvoll arbeitet, es arbeitet logisch. Und das hier entzieht sich jeder Logik. "Warum hast du mich mitgenommen?" frage ich einfach gerade heraus. Noch ist das ganze für mich zu abstrakt um irgendwie unsicher zu werden oder sich bewusst zu werden wer hier tatsächlich vor einem sitzt. Mein Hirn braucht so seine Zeit um zu kapieren was passiert ist. Jensen sieht mich jetzt noch skeptischer an. Er scheint zu überlegen ob er mir erzählen kann was los ist und ich bin einfach extrem verwirrt. Noch mehr als sonst. Er seufzt und scheint zu beschließen dass er mir einfach sagt was er von mir will, was ich sehr begrüßen würde. Kommunikation ist einfach absolut wichtig! "Gerade eben war ich noch in der Hölle und auf einmal bin ich in einem Sarg. Der erste Mensch der mir begegnet bist du. Also hab ich dich mitgenommen. Ich bin mir sicher dass du irgendwas damit zu tun hast." klärt er mich relativ ruhig über die Sachlage auf. Und ich gucke ihn an wie ein verstörtes Meerschweinchen. Den Blick habe ich übrigens irrsinnig gut drauf! Jahre lange Übung, gelernt ist gelernt! "Warte ... WAS?!" frage ich ihn entsetzt. Ich hab ja einige Memes gesehen zum Thema Doungeons and Dragons mit Nekromancern... aber so weit ich weiß kann ich keine Toten zurück holen. Sonst hätte ich Tobi damals zurück geholt! Ganz sicher! "Du musst dich irren, ich bin n ganz normaler ... okay, kaputter aber normaler Mensch!" gebe ich fassungslos von mir. Was geht hier ab?! Hat Jensen jetzt auch n Dachschaden und hält sich für Dean? Was zur Hölle?! Ich mein, ich kann verstehen dass man mich für eine Hexe hält, ich hab bunte Haare und Piercings iner Fresse... ich bin fasziniert von der germanischen Mythologie und will die Runen Magie lernen, aber im ernst jetzt... WTF?! Ich bin total überrumpelt, deswegen kommt mein Hirn mit dem verarbeiten nicht nach und deswegen kommt auch noch nicht mein typisches ich-treffe-auf-einen-Celebrety-den-ich-irre-gern-habe-Verhalten durch. Mein Hirn ist langsam. Ich verstehe, aber man muss länger erklären. Jensendean ist wohl über meine Reaktion - die zugegeben ein wenig heftig ausfällt - überrascht. Ich kann in seinem Blick sehen dass er mir nicht glaubt. Ich weiß ja nicht mal ob ich meinem Hirn glaube was es mir hier vorspielt. Definitiv zu viel Supernatural in der letzten Zeit gesuchtet... das werde ich jetzt wohl einschränken. Okay, ich werde es versuchen! Mein Handy bimmelt. NATÜRLICH habe ich den in diesem Moment wohl peinlichsten Ton den man sich vorstellen kann. Oder auch nicht, Jensendean wird ihn ja nicht erkennen und Cas ist nicht hier. Hey Assbutt! ertönt. Ich ziehe mein Handy hervor und ernte einen äußerst irritierten Blick von Jensendean. "Warum lässt du dich von deinem Handy beleidigen... falls das eine Beleidigung war..." fragt er wohl zu Recht verwirrt. Ich kann nicht anders als mit den Schultern zu zucken. Wie erklärt man sowas auch? Vorerst kann ich den Benachrichtigungston wohl lassen. Ich öffne Whatsapp wo ich eine neue Nachricht habe und bin irritiert. Unbekannte Nummer. Was ist grün, braun, viereckig und wenns vom Baum fällt bringts dich um? ... ein Billiardtisch! ... was soll mir diese Nachricht sagen?! Ich frage wer da geschrieben hat, aber der Kontakt geht offline. Okay? Ich hoffe dass ich das nicht verstehen muss... das tue ich nämlich nicht. Ich stecke mein Handy wieder in meine Hosentasche und seufze. "Im ernst ... ich hab nix damit zu tun dass du aus der Hölle raus bist ... ich hör das zwar irgendwie öfter, aber meist doch eher im psychologischen Zusammenhang. Ich kann zuhören und an Ärzte weiter verweisen, aber ich kann sicher niemanden aus der tatsächlichen Hölle holen." versuche ich Jensendean wieder klar zu machen, der darauf aber nicht mehr antwortet. Das kann ja heiter werden... Kapitel 2: Die etwas andere Autogramm Stunde -------------------------------------------- Irgendwann sind wir dann in Sioux Falls, South Dakota angekommen. Ich war noch nie hier, aber ich erkenne das Grundstück wieder. Kann es sein dass ich doch irgendwie in die Supernatural Welt gekommen bin? Wie? Cas kanns nicht gewesen sein, der hat erst "gesprochen" als Jensendean bereits in der Tankstelle war. Ich grüble vor mich hin. "Hey ... wie heißt du eigentlich?" frage ich meinen Partner in Crime einfach mal und muster ihn genau. Auch wenn er jetzt mit Dean Winchester antwortet, kann es immer noch Jensen Ackles mit Dachschaden sein. Was aber dennoch ... absurd wäre. Und mehr Fragen aufwerfen würde als mir lieb ist. Jensendean sieht mich einen Moment lang an. "Dean ..." antwortet er und scheint überrascht dass ich eine normale Frage stelle und dass die nicht schon früher kam. Tja, wie gesagt. Es kann immer noch Jensen Ackles mit Dachschaden sein. "Und du?" fragt er mich und ich hab wieder diesen Meerschweinchen Blick drauf. Als wäre die Frage total abstrakt. "Misha ..." antworte ich zögerlich. Ich weiß dass Dean diesen Namen seltsam findet. Und das sagt auch sein Blick. Aber so werde ich eben genannt. Meinen richtigen Namen braucht niemand zu kennen, solange es keine Urkundenfälschung ist benutze ich ihn selbst nicht. Nur meine Eltern und deren Freunde nennen mich so. Und die Mutter meiner Cousinen, die der einzige Teil der Familie sind mit dem ich gern zu tun habe. Meine Familie hat mir früh zu verstehen gegeben dass ich mich innerhalb von strengen Regeln bewegen muss um akzeptiert zu werden und mit Regeln und Grenzen hatte ich schon immer irgendwie Schwierigkeiten. Es ist sehr leicht aus meiner Familie ausgeschlossen zu werden und das schwarze Schaf zu sein mit dem niemand redet. Meine Cousinen sind da anders. Sie helfen mir und ihre Eltern sind auch immer für mich da. Bei ihnen wurde ich wie eine eigene Tochter aufgenommen, schon immer. Familie ist für mich sowieso irgendwie ein sehr abstraktes Konstrukt. Ich würde meine Eltern niemals eintauschen, egal wie scheiße meine Kindheit war, ich bin dankbar für den Teil der mich immer so akzeptiert hat wie ich bin, aber ... naja. Kompliziertes Thema! Dean parkt den Wagen und wir steigen aus. Erst wollte er mich mit sich schleifen, aber ... wo soll ich denn hin? Ich sollte erstmal herausfinden ob ich tatsächlich in einer fremden Dimension stecke und herausfinden wie ich nach Hause komme wenn dem so ist. Da ist es wohl am besten wenn ich mit Dean mit gehe. So weit es tatsächlich Dean ist sitz ich mit ihm ja an der Quelle der Informationen, kann nicht schaden. Sollte es sich hier um Jensen mit Dachschaden handeln, dann hab ich ein ernsthaftes Problem. Vielleicht. Ich kann nicht einschätzen in wie weit Jensen mit Dachschaden für mich zum Problem wird. Ich bin nicht kampffähig und äußerst friedliebend. Also sollte er es auf einen Kampf anlegen werde ich wohl sterben. So viel ist mir auf jeden Fall klar. Egal ob das jetzt Dean oder Jensen mit Dachschaden ist, ich bin ein Fan, ein Autogram wäre wohl super nice. Aber wie stelle ich das an? Ich bin ja eher der schüchterne Typ ohne jedes Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl. Okay, ja, doch ... Selbstwertgefühl hab ich mir in der Therapie die letzten vier Jahre hart erkämpft. Viel ist es nicht, aber ich kann immerhin ein bisschen auf mich aufpassen. Ein bisschen spät, aber mein Hirn versteht auch mittlerweile wen ich da vor mir habe. Ich muss schon sagen, ich war nie das Dean-Girl ... ich bin in der Cas Abteilung unterwegs. Ich liebe Misha Collins wunderschönes Gesicht. Obwohl ich auch der Typ Mädchen bin der sich in Seelen verliebt. Anfangs fand ich Misha nämlich nicht so dolle. Aber je mehr ich über ihn herausgefunden habe, desto schöner wurde er. So funktioniert das bei mir. Eine wunderschöne Seele lässt einen Körper schöner wirken... so oder so ähnlich! Jensen war schon immer ein äußerst attraktiver Kerl und ich fühle mich bei attraktiven Menschen ja grundsätzlich ziemlich unwohl. Zusätzlich zu meiner Sozialphobie. Und das kicked grade totally in! Für die die sich wundern dass meine Formulierungen hier immer mal wieder ziemlich mixed sind ... ich bin so viel im englischsprachigen Raum unterwegs dass mir manchmal die deutschen Worte fehlen. Und manchmal finde ich einfach dass das englische Wort schöner klingt. Und manchmal finde ich es einfach lustig zwei Sprachen zu mixen! Aber ich schweife schon wieder ab ... das kann ich ganz besonders gut! Ich mustere Dean geistig abwesend, was er zu bemerken scheint. Er ist stehen geblieben, für mich völlig unvorhersehbar! Weswegen ich erstmal gegen ihn laufe, knall rot anlaufe und ein "Sorry" stotter. Unfähig ihm in sein schönes Gesicht zu sehen. Ich bin jetzt kein Fangirl oder verliebt, aber attraktive Männer bringen mich eben aus dem Konzept! Und Dean ist schön. Kann man nicht abstreiten. Ist eben wie es ist und jetzt gerade ist das mein Problem. Er versteht mein Verhalten ganz sicher absolut falsch, das tut jeder. Ich bin unfähig mich richtig auszudrücken wenn ich mich unwohl oder unsicher fühle und vor allem Männer bekommen meine Reaktionen zu 98% in den falschen Hals! "Was ist los?" fragt er deutlich amüsiert über meine Reaktion nach. Und ich überlege wie ich den Satz am besten formulieren kann. Eigentlich ist das ja völlig egal, weil ich den eh nicht gerade heraus bekomme! Ich bin nervös! Und das sieht man mir deutlich an. Meine roten Wangen passen zu meinen pinken Haaren. Stechen sich aber mit den grünen Haaren. Das Problem dass jeder mit bunten Haaren kennt. Farben können richtig bitchig sein. Man muss das wirklich sorgfältig auswählen und auf die Hautfarbe abstimmen! Ich starre auf meine Füße und pule an meinem schwarzen Tanktop herum. "Öhm ...." ich spiele mit den Ringen in meiner Unterlippe. Dean hebt eine Augenbraue. Ich kann es nicht sehen, ich sehe ihn ja nicht an, aber ich kann das irgendwie fühlen. Ja, als Bordi bin ich ein emotionen Seismograph. Hat jedenfalls die Therapeutin in der Selbsthilfegruppe gesagt. Aber die hat uns auch immer wieder mit Araber Pferden verglichen. "Öhm...?" fragt er nach und sieht mich immer noch an. Ich kann seine Blicke auf mir spüren. Und das hilft mir nicht wirklich mich zu entspannen. Also so gar nicht eigentlich. Ich atme tief durch. Zwar muss der erste Eindruck bei den meisten Menschen klappen, aber ich hab auch gehört wenn der erste Eindruck so dermaßen weird ist, dann lockert das die Stimmung auf. Das ist zwar jetzt längst nicht mehr der erste Eindruck, aber dennoch ... wenn ich jetzt weird bin dann baut das Stress ab. Hab ich gehört. Therapeuten nennen sowas gerne mal Shame-Acting. Meist wird einem empfohlen in die Apotheke zu gehen und sich ausführlich über Kondome informieren zu lassen. Sowas mache ich nicht. Aber ich hab eine Banane an der Leine über den Parkplatz der Tagesklinik Gassi geführt. Damit hab ich keine Probleme, also krieg ich das schon irgendwie hin Dean anzusehen... Ich habs hinbekommen, dafür bin ich jetzt stumm. Dean sieht mich immer noch abwartend an. "Wusstest du dass Regenwürmer bei Regen an die Oberfläche kommen um nicht in ihren Wohnhöhlen zu ertrinken?" platzt es aus mir heraus während ich Dean Winchester aus meinen großen, nervösen, braunen Augen ansehe. Er ist sichtlich überrascht. Das wäre ich auch wenn mir jemand so eine Frage aus heiterem Himmel stellen würde! But, be weird! "Wie kommst du jetzt darauf?" fragt er mich irritiert und mustert mich, wahrscheinlich zweifelt er gerade an meinem Verstand. Das würde ich wohl auch tun wenn ich an seiner Stelle wäre. Aber das bin ich nicht. Und ich weiß nicht ob ich froh darüber sein soll. Ich grinse schief. Für mich ist das Eis jetzt hoffentlich gebrochen. Ich nehme all meinen Mut zusammen. "Gibst du mir ein Autogram?" frage ich ihn und hoffe dass ich die Situation gleich überlebt habe! Er sieht mich eine Weile an. "Hast du n Schlaganfall?" er scheint tatsächlich um meine geistige Gesundheit besorgt zu sein ... Ich schüttle den Kopf. "Nein, alles okay ... ich bin komisch. Aber das baut Stress ab." sage ich verlegen und grinse weiter schief vor mich hin. Er nickt. Würde er Cas kennen würde er sich jetzt wahrscheinlich überlegen ob der Engel deswegen immer so gechillt wirkt. Der ist auch seltsam. Wahrscheinlich mag ich ihn deswegen so. Cas ist mir verdammt ähnlich. Aber auch Dean ist mir ähnlich. "Aaaaalso....?" frage ich nochmal nach und reisse Dean wohl aus seinen Gedanken. "Wenn dich das glücklich macht...?" er ist wohl ebenso verstört über mich wie ich über ihn. Das legt sich irgendwann schon noch... hoffe ich! Ich ziehe meinen treuen Edding aus meiner hinteren Hosentasche und reiche ihm den mitsamt meinem Einkaufszettel. Ich bin gespannt was man Zuhause zu meinem Abenteuer sagt. Sollte ich überhaupt nach Hause kommen. Und man mich dort nicht direkt einweisen lassen. Wie vergeht übrigens die Zeit drüben? Ist da ein Unterschied oder verlaufen unsere Timelines paralell? Fragen über Fragen! Dean gibt mir den Zettel und den Edding zurück. Ich seh ihm an dass er das absolut seltsam findet. "Wozu ein Autogram?" fragt er mich und ich zucke mit den Schultern. "Ich sammel das ... irgendwie. Hab welche von meinem früheren Englisch Lehrer der jetzt mit seiner Band durchstartet, von Mark Pellegrino, Misha Collins und vom Team von der Sendung mit der Maus." mir fällt erst verspätet auf dass er die alle nicht kennen kann. Man sieht es seiner Reaktion auch irgendwie an. Dann zuckt er mit den Schultern, schiebt mich vor sich und betritt mit mir die Veranda zu Bobbys Haus ... yuck! Kapitel 3: Tollpatsch vom Dienst -------------------------------- Die Tür öffnet sich und ich blicke in Bobbys schockiertes Gesicht. Yep, ich weiß ganz genau wann ich hier gelandet bin. Dieser Satz klingt zwar seltsam, aber mit sowas muss man sich eben anfreunden wenn man durch Dimensionen reist. Ich bin im Doctor Who Fandom, wenn auch nicht aktiv, aber wir haben viele solcher seltsamer Sätze. Fandoms sind klasse. Sich plötzlich in der Lieblingsserie wieder zu finden kann dennoch sehr irritierend sein. Naja, immerhin bin ich nicht beim Doctor gelandet. Mit meinem Asthma werde ich wohl nicht mit ihm mithalten können. Ganz zu schweigen davon dass ich einfach so gar keine Kondition habe. In Supernatural wird nicht so viel gerant. Das könnte ich ... nein, das werde ich nicht überleben. Ich hab ein ziemlich großes Talent dafür mich in Schwierigkeiten zu bringen und die Wesen hier sind wesentlich tödlicher und fieser als die Aliens bei Doctor Who. Ich werde also wohl entspannt sterben, aber sterben. Bobby spritzt sowohl mir als auch Dean erstmal eine Ladung Weihwasser ins Gesicht, worauf ich irgendwie nicht vorbereitet war. Gerade noch so bekomme ich meine Augen rechtzeitig zu um kein Wasser in die Augen zu bekommen und zucke erschrocken zusammen. Dean ist lediglich nicht begeistert davon. "Ich bins wirklich Bobby!" versucht er den älteren zu überzeugen, ähnlich erfolgreich wie ich ihn gerade versucht habe davon zu überzeugen dass ich nichts mit seiner Widerauferstehung zu tun habe. Es dauert ein Weilchen, aber die beiden kriegen sich wieder ein und ich ... stehe in Bobbys Küche dumm rum. Das kann ich gut. Dumm rumstehen ist eines meiner größten Talente! Und mich dabei unwohl und fehl am Platz fühlen. Da bin ich fast unschlagbar! "Und wer ist die Kleine?" fragt Bobby wenig begeistert nach und deutet auf mich. "Misha." stelle ich mich vor. "Sie war in der Tankstelle, nicht weit von meinem Grab." erklärt Dean, was ziemlich verstörend klingen muss, wenn man sich nicht schon seit Jahren von Supernatural hat verstören lassen und jemand der von den Toten wieder kommt fast schon etwas normales ist. Zuhause ist das definitiv nicht normal, aber ich funktioniere eben auch anders. Ich reagiere anders. Mein Hirn findet sich langsam in meine Umwelt ein, und da ist es nichts besonderes wenn Dean mal wieder zurück kommt. Auch wenn das hier wohl sein erstes mal. Ich muss schmunzeln. Deans erstes mal ... hachja... Bobby sieht Dean überlegend an. "Du meinst, sie könnte etwas damit zu tun haben?" fragt er skeptisch nach, denn ich wirke nicht gerade wie eine selbstbewusste, von sich überzeugte, fähige Hexe. Ich mag quirlig aussehen, aber gerade kann man mir wohl anmerken dass ich so gar kein Selbstbewusstsein habe. Und das haben eigentlich alle Hexen. Die sind immer sehr von sich überzeugt. Dean nickt. "Ich hab schon gesagt dass ich damit nichts zu tun habe." seufze ich. Ich weiß ja wer Dean zurück geholt hat, weiß aber nicht ob es so klug ist das direkt auszuplaudern. Im Moment ist die ganze Situation noch recht gefährlich für mich, ich sollte erstmal versuchen ihr Vertrauen zu gewinnen. Ich kann Sam zwar seit Staffel 12 so gar nicht mehr leiden, aber es wäre bei ihm am einfachsten eine Vertrauensbasis zu schaffen. Ich bin nur logisch. Mir fällt etwas ein. Mein Mund gehorcht mir allerdings nicht mehr, weswegen ich folgendes einfach ausplauder ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Noch etwas was ich gut kann. "Meine Hände sind viel kleiner als der Abdruck auf deinem Oberarm." So schnell wie Deans und Bobbys Augen mich wieder mistrauisch fixieren kann ich gar nicht gucken! Ach du heilige Scheiße, was hab ich da bloß wieder angestellt?! Ich schrecke zusammen und sehe die beiden wie ein verschrecktes Reh an. Ich bin ein bisschen wie diese ohnmachts Ziegen. Wenn man mich genug erschreckt, kippe ich einfach um und bleibe gelähmt und versteinert liegen. Gerade bleibe ich gelähmt und versteinert stehen und starre Dean und Bobby an. "Woher weißt du davon?" fragt mich Dean und ich kann seiner Stimme anhören dass er das gar nicht witzig findet. Tja, und ich hab keine Ahnung wie ich das erklären soll. "Öhm ...." fange ich an und presse meine Lippen zusammen. Los Hirn! ARBEITE! Ich bin eine durch und durch ehrliche Haut. Ich kann mir gar nicht merken wenn ich jemandem eine Lüge erzähle und verplapper mich zwangsläufig selbst. Außerdem kommt man mit Ehrlichkeit immer weiter als mit Unehrlichkeit. Also wird es wohl das Beste sein wenn ich einfach sage was ich weiß, oder? Bitte sag mir dass das die richtige Entscheidung ist! Dean und Bobby sehen mich abwartend an. Ich atme kurz tief durch, seufze (weil das entspannt die Muskeln, probierts!) und sehe dann Dean an. "Ich hab keine Ahnung warum ich hier bin, aber ich komm aus einer anderen ... Dimension. Oder Welt... Timeline, ich hab keine Ahnung. Ich war eigentlich in der Tankstelle weil meine Katzen sich dazu entschieden haben mir mein Abendessen weg zu futtern und auf einmal tauchst du auf. Dieser Krach, die Scheiben splittern, ich werde Ohnmächtig und den Rest kennst du. Aber ich bin eigentlich gar nicht von hier! Ich bin aus einer Welt in der das hier alles ne Serie ist die ich irrsinnig gern ansehe, deswegen weiß ich von dem Handabdruck!" ich hab den Eindruck dass ich viel zu schnell spreche. Ob es daran liegt dass mich Dean und Bobby so komisch ansehen weiß ich nicht. Ich würde mir ja selbst nicht glauben! "Was bist du?!" fragt Bobby und man kann ihm deutlich ansehen dass er in seinem Hirn nach einem passenden Wesen und einer passenden Art mich zu töten sucht. "Ich bin ein ganz normaler Mensch! Okay... ich hab meine Macken, aber ich bin ein Mensch, durch und durch. Schon immer gewesen und ich hoffe das hat sich nicht geändert als ich auf Dean getroffen bin!" versuche ich weiter zu erklären. Ich hab doch selbst keine Ahnung! Ich verzweifle an meinem Verstand der langsam aufgibt. Dean scheint mir eher zu glauben. Er mustert mich eindringlich und nickt schließlich. "Dann ... weißt du auch was mich zurück geholt hat, schätze ich mal." stellt er ruhig fest. Ich nicke. "Ich kanns dir aber nicht sagen. Sorry..." ich hab keine Ahnung wie ich reagieren soll. Ich bin in Panik und habe irgendwie Angst, aber irgendwie bin ich auch froh dass das jetzt raus ist. "Dann hast du sicher nichts dagegen wenn wir ein paar Tests machen ... oder? Nur um sicher zu gehen dass sich nichts an dir verändert hat." grinst mich Dean wieder frech an. Ich nicke zögerlich. "Weihwasser scheint sie ja nicht zu stören." seufzt Bobby und zieht eine Silbermünze aus seiner Westentasche die er mir hin hält. Da ich ja sowieso versuche Vertrauen zu gewinnen nehme ich die Münze in die Hand und sehe ihn dabei abwartend an. Keine Verbrennungen oder ähnliches. Bobby nimmt die Münze wieder zurück. Ich hab den Test wohl bestanden, auch wenn ich ihm ansehen kann dass er mir nicht wirklich vertraut. Immerhin scheine ich ungefährlich zu sein. "Ich muss dich nicht fesseln, oder?" fragt Dean sicherheitshalber nach. Ich schüttle den Kopf. "Wenn ich wieder nach Hause will dann sollte ich bei euch bleiben, ihr seid meine größte Chance überhaupt herauszufinden warum ich hier bin." grinse ich ein wenig schief. Ich bin ehrlich. Ich will mich nicht aufdrängen, aber Dean will mich erstmal wohl eh nicht gehen lassen, also passt das schon irgendwie. Er nickt. Dann wendet er sich Bobby zu und die beiden gehen in den Nebenraum um sich ein wenig zu unterhalten. Ich sehe mich in der Küche um. Ein Tee wäre jetzt echt mega nice. Meine Kehle ist auch schon am austrocknen. Ich suche mir eine Teekanne die ich auf eine der Herdplatten stelle um dann nach Tee zu suchen. Bei einer Körpergröße von gerade mal einem Meter neunundfünfzig ist es aber gar nicht mal so einfach an die Schränke heran zu kommen. Ich strecke mich, warum überhaupt verstaut man Tee so weit oben?! Nach ein wenig ächzen und strecken erwische ich tatsächlich eine Packung Tee! Ich versuche sie runter zu ziehen und bekomme sie direkt auf den Kopf! Leider ist die Packung Tee nicht das einzige dass aus dem Schrank fällt. Auch die Packung Kaffeefilter und ein paar Handtücher fallen heraus. Ich stelle die Teepackung neben den Herd und fange dann an die Handtücher wieder einzusammeln um sie wieder in den Küchenschrank zu räumen. Okay ... Tassen ... wo bewahrt Bobby seine Tassen auf...? Keine Ahnung, darauf hab ich nie geachtet. Ich bin so in meine Suche vertieft, dass ich nicht mitbekomme wie das Wasser auf dem Herd überkocht. Als ich es mitbekomme, ist es schon zu spät. Die Glas Teekanne ist brühend heiß, was ich nicht bedenke als ich sie anfasse. Ein erschrockenes quietschen entflieht mir, ich denke aber gar nicht daran die kochend heiße Teekanne los zu lassen, so weit ist mein Hirn einfach nicht! Ich werfe sie letzten Endes nachdem ich mir die Hand ordentlich verbrüht habe in die Spüle, wo sie zischend zerspringt! "Alles okay?" ruft Dean vom Nebenraum rüber und ich habe Schwierigkeiten den Schmerz in meiner Hand zu unterdrücken. "Ja ... ja passt alles!" gebe ich gepresst von mir. Oh fuckfuckfuck! Bobby wird bestimmt sehr böse sein wenn er sieht dass ich seine Teekanne kaputt gemacht habe! Die Schuldgefühle zerdrücken mich jetzt schon. Und dabei handelt es sich nur um eine Teekanne, seid mal gespannt darauf was noch so alles passieren wird... ich weiß das nämlich auch noch nicht! Okay, okay... Misha, sammel dich wieder! Ich schließe einen Moment die Augen um mich wieder zu sammeln. Ich nehme eines der Handtücher aus dem Küchenschrank um das Wasser aufzuwischen dass sich auf dem Küchenboden verteilt hat. Man kann mich auch echt nicht allein lassen! Ich schneide mich an einer Scherbe. "Fuck..." fluche ich leise und stehe wieder auf um mir die Verletzung unter einem kalten Wasserstrahl in der Spüle auszuwaschen. Dabei rutsche ich auf dem nassen Boden aus. Ich versuche mich irgendwo fest zu halten, erwische allerdings nur Bobbys Telefone und reisse dabei ein paar der Schilder runter! Wieder wird es im Nebenraum still und ich halte einen Moment lang die Luft an, auf dem Boden liegend, bis Dean und Bobby wieder anfangen zu reden. Ich ziehe mich wieder auf meine Beine, suche die Schilder zusammen und versuche sie aus dem Gedächtnis heraus wieder richtig anzubringen. Doof nur dass ich nie darauf geachtet habe wie die Schilder da hängen... Ich nehme das Handtuch wieder auf. Meine Hand blutet stark, da wo ich mich an der Scherbe geschnitten habe. Man, das ganze Adrenalin im Körper macht mich regelrecht high. Den Schmerz spüre ich nicht mehr. Mein Körper hat einen guten Schutzmechanismus gegen Schmerzen etabliert, hilft mir auch beim Tattoowierer. Schmerzen sind anstrengend, aber sie tun mir nicht wirklich weh. Ich wasche die Wunde jetzt endlich am Spülbecken aus. Ach ... der Ofen ist ja noch an. Den schalte ich auch erstmal aus. Ich hab noch gar nicht gemerkt dass ich eine Scherbe in der Schulter stecken habe von meinem Ausflug auf den Boden. Dean und Bobby kommen zurück in die Küche und sehen mich fassungslos an. Ich drehe mich zu den beiden um. "Uhm .... sorry wegen der Kanne...." grinse ich schief und ziehe den Ärmel meiner Jacke über die Verletzung an der Hand die einfach nicht aufhören will zu bluten. Mir wird dann doch ein bisschen schwindlig. Ich muss wanken, weil Dean zu mir kommt und mich versucht ein bisschen zu stützen. "Was zur Hölle hast du angestellt?" fragt er fassungslos während er sich in der Küche umsieht und versucht zu verstehen was ich eigentlich vor hatte. "Ich ... wollte n Tee machen ... wegen der ganzen Aufregung... und ich hab irgendwie durst....?" versuche ich mich zu erklären und sehe zu ihm hoch. "Tee kochen?! Das sieht eher aus als ob du mein Haus abreissen wolltest!" entfährt es Bobby und ich muss grinsen. Ich mag Bobby. Bobby gehört zu meinen Lieblingen, absolut. "Kann ich n Autogram haben?" frage ich ihn. Wegen des ganzen Adrenalins werden jetzt wohl auch noch Endorphine bei mir ausgeschüttet, ich fühl mich tatsächlich ein bisschen high. Bobby sieht mich mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Überraschung an. Dean seufzt. "Ist wohl eine ihrer Macken, mich hat sie auch schon gefragt...." Kapitel 4: Vertrauen ist sooooo wichtig! ---------------------------------------- Dean hat mich einfach hoch gehoben und rüber auf das Sofa getragen. Laufen wäre wohl auch eine schlechte Idee gewesen, wer weiß was ich noch alles umgeworfen hätte? Da sitze ich jetzt also. Dean zieht den Ärmel von meiner Hand und sieht sich den Schnitt an. "Du musst die Jacke ausziehen ... sonst kann ich mich nicht darum kümmern." seufzt er. Ich nicke und versuche meine Jacke auszuziehen. Bemerke dabei aber die Scherbe in meiner Schulter und hab nicht den Mumm die raus zu ziehen um die Jacke ausziehen zu können sondern starre sie einfach nur panisch an. Ich bin irrsinnig leicht zu verstören und zu verschrecken. Ich mag schon keine Spritzen. Ich mag das nicht wenn irgendwas in meinen Körper eindringt was da nicht hin gehört. Wie Spritzen oder Scherben. Dean zieht die Scherbe einfach raus und ich starre auf den Fleck an dem sie bis gerade noch gesteckt hat. "Die Jacke ... runter damit!" erinnert er mich und ich beeile mich die Jacke los zu werden. Auch wenn er mir nicht traut, er scheint schon verstanden zu haben dass ich nur für mich gefährlich bin. Bobby steht etwa zwei Meter von uns entfernt und beobachtet uns mit Argus Augen. Dean sieht sich die Verletzung in meiner Schulter an und steht dann auf um den Raum zu verlassen. Ich starre die Verletzung in meiner Hand an die munter vor sich hin blutet. Ein paar Momente später kommt Dean zurück und setzt sich auf einen Stuhl vor mich. "Das wird jetzt wahrscheinlich weh tun." warnt er mich noch vor und gibt mir erstmal ein Tuch dass ich auf die Wunde in der Schulter drücken soll. Was ich auch tue. Dann fängt er an die doch recht tiefe Schnittwunde in meiner Hand zu nähen. MIT FUCKING NADEL UND FADEN! Weh tut das nicht unbedingt, Schmerzen blendet mein Körper gerade erfolgreich aus, aber es fühlt sich unfassbar eklig an! Mir wird schlecht von dem Gefühl dass ausgelöst wird wenn Dean den Faden durch mein Fleisch zieht. Er braucht nicht lange dafür, immerhin ist er geübt darin Verletzungen zu verpflegen. Dann wendet er sich der Wunde in meiner Schulter zu. Auch die wird, wie die in meiner Hand, erstmal mit Desinfektionsmittel ausgespült. Was ziemlich brennt, ich aber damit runter kämpfe dass ich die Augen zusammen kneife und die Luft scharf einziehe. Dean mustert mich. Er scheint nachzudenken. Nur ein paar Minuten hat er gebraucht um mich zu verarzten. Ich lächle zaghaft und dankbar, mein Körper fühlt sich betäubt und irgendwie berauscht an. Geht das allen so? Schmerz hat irgendwie was berauschendes an sich ... fast wie Alkohol oder Drogen, nur ohne darauf folgenden Kater. Auch wenn ich den Schmerz an sich kaum spüre, irgendwie hat er doch eine Wirkung auf mich. "Also." setzt Dean an und sieht mich skeptisch an. "Du kommst aus einer anderen Dimension? Und du glaubst dass ich dir das abkaufe?" fragt er und ich ... schüttle den Kopf. "Ich würde mir selbst nicht glauben, ich krieg das selbst nich aufe Kette... du findest es seltsam dass du jemanden triffst der viel über dich weiß? Frag dich mal wie das für mich ist... bisher wart ihr nur Figuren in einer Serie die mir seelischen Halt gegeben hat." versuche ich irgendwie zu erklären. Sowohl Dean als auch Bobby denken über meine Worte nach. Es muss für sie nachvollziehbar sein dass ich durcheinander bin und das ganze nicht wirklich fassen kann, aber das heißt nicht dass sie mir glauben. Vor allem Bobby. Bobby ist mistrauisch. Ich hab zwar Weihwasser und Silber Test bestanden, aber das macht mich noch nicht vertrauenswürdig. Und das widerum kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich bin auch sehr mistrauisch was neue Leute angeht. Dean fängt an breit zu grinsen. "Dann bist du sowas wie eine lebende Kristallkugel!" stellt er fest und ich sehe ihn äußerst verblüfft an. So hab ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Natürlich weiß ich was die nächsten Staffeln so alles passieren wird und ich würde ihn gerne mit meinem Wissen beschützen, aber ich kann ihm nichts sagen was weiter als drei Episoden in der Zukunft liegt. Und ich kann mir nicht merken was in welcher Episode passiert. Also kann ich ihm keine Angaben machen ... ich kann ihm nicht sagen was passieren wird. "Ich ... kann nicht sagen was zu weit in der Zukunft liegt." setze ich an. Ich hab keine Ahnung wie ich das formulieren soll. Bobby bleibt unverändert mistrauisch, was nicht anders zu erwarten war. "Ich bin absolut ungefährlich ... ziemlich pazifistisch veranlagt. Ich könnte niemanden töten, egal was für ein Wesen, ich hätte große Probleme mit meinem Gewissen. Auch wenn ich angegriffen werde. Ich weiß dass ich so ziemlich allem hier unterlegen bin und sehr schnell sterben werde." vielleicht klappts ja wenn ich so anfange. Die beiden haben ja schon gesehen dass mich normale Glasscherben verletzen können und ich definitiv keine Selbstheilungskräfte habe. Ich habe keine Waffen bei mir. Dean muss grinsen. "Ich habs gesehen ... sehr zerbrechlich." und damit hat er wohl Recht. "Also ... was hat mich zurück geholt?" straight zurück zum Thema, huh? "Ich kann dir nicht sagen was ... oder wer. Aber er gehört zu den Guten." so viel kann ich wohl sagen. Dean und Bobby sehen mich skeptisch an. "Er?" fragt Bobby nach und ich nicke. "Wozu ist eine Kristallkugel gut die keine Infos geben kann?" fragt er noch immer höchst mistrauisch. Es wird wohl einige Zeit dauern bis er mir vertraut. Zu Dean hab ich jetzt wohl mehr oder weniger einen Draht, aber der ist noch sehr instabil. "Ich würde gern wissen warum ich hier bin, um mal den Anfang zu machen..." meine ich und sehe Bobby aus meinen großen, verstörten Augen an. Dean steht wieder auf und denkt nach. "Nicht dass ich dir alles einfach so glaube, aber wenn was du sagst stimmt, dann sollten wir auf dich aufpassen." meint er und sieht Bobby an. "Wir sollten ihre Umwelt vor ihr schützen wenn ich mir meine Küche so ansehe." grummelt Bobby und ich lächle schräg. Ich fühl mich schlecht. "Ich würde das gerne wieder gut machen ..." Bobby sieht mich argwöhnisch an. "Du fasst hier erstmal gar nichts mehr an. Nicht dass du dich noch beim Kuchen backen selbst umbringst." wahre Worte... ich bin ziemlich ungeschickt. Also nicke ich brav. Mein Blick fällt auf mein Tattoo vom Kainsmal auf meinem rechten Unterarm. Ich weiß nicht ob Bobby es schon kennt, wahrscheinlich nicht. Noch ist das also ungefährlich und ich muss nichts erklären. Solange ich keinem Engel oder Dämon begegne. Ich ziehe lieber meine Jacke wieder an, auch wenn sich die nassen Blutflecken eklig anfühlen, ich fühl mich mit Jacke wohler. "Wo ist eigentlich Sam?" fragt Dean an Bobby gerichtet. "Ich weiß es nicht, ich hab seit Wochen nichts mehr von ihm gehört... dein Tod hat ihn ziemlich mitgenommen." ich fade das weitere Gespräch aus, ich weiß schon was Sam gerade macht und mit wem und ich nehme es ihm übel. Aber Dean und Bobby kann ich das nicht sagen und ich werde Dean ganz sicher nicht davon abbringen nach Sam zu suchen. Also fahren wir in dieses blöde Motel wo wir Sam mit Ruby finden. Natürlich wissen Dean und Bobby nicht dass die junge Frau bei Sam Ruby ist, ich kann sie nicht unbedingt leiden. Ausgeprägter Hass ist es aber nicht. Ich mag sie einfach nicht. Nachdem sie weg ist und Sam, Dean und Bobby sich erstmal ausgibig begrüßt haben und ich angenehm im Hintergrund sein durfte, wendet sich Sam mir zu. "Und wer ist das?" fragt er und mustert Dean. "Misha ... sie war in der Tankstelle." erklärt Dean kurz und knapp das nötigste. Ich hebe die Hand um Sam mit einem schrägen Grinsen zu zu winken. "Hey..." Sam lächelt mich freundlich wie es für ihn üblich ist an. "Misha ist eine Art Kristallkugel... anscheinend ist sie aus einer anderen Dimension und weiß was hier passieren wird." fügt Dean seiner überaus guten Erklärung an. Ich weiß nicht ob ich mich mit der Bezeichnung als Kristallkugel anfreunden kann. "Ich kanns nur leider nicht verraten." seufze ich bevor irgendwelche Fragen von Sam aufkommen. Gleichzeitig sehe ich ihn an und versuche ihm so klar zu machen dass ich weiß wer die junge Frau eben war. Mich kann er nicht verarschen. "Wir ... wir sollten herausfinden wer dich zurück geholt hat." wechselt Sam wieder das Thema, worüber ich froh bin. "Ich kenne ein Medium die das machen kann." meint Bobby und bei mir gehen die Alarmglocken los! Bobby meint Pam! Ich kann sie retten! Vorrausgesetzt die Jungs hören auf mich ... "Wir sollten Pam nicht kontaktieren. Castiel wird ihr die Augen ausbrennen, nicht mal mit Absicht." Tjaha ... schön dass der Name des Engels schon in dieser Episode genannt wird. Alle drei Augenpaare drehen sich zu mir um. Dass Cas ein Engel ist kann ich leider noch nicht offenbaren, glaube ich, aber seinen Namen kann ich nennen und was mit Pam passieren wird wenn sie versucht ihn dazu zu bringen sich zu zeigen. "Woher kennst du Pam?" fragt Bobby mistrauisch. "Castiel?" fragt Dean überrascht und Sam starrt mich einfach verdattert an. Ich weiß dass Sam weiß dass ich über Ruby Bescheid weiß. Ich nicke Dean und Bobby zu. "Ist die erste Folge der vierten Staffel... Dean steigt aus seinem Grab ... ihr versucht über Pam heraus zu finden wer ihn zurück geholt hat und Pam werden die Augen ausgebrannt." dass sie später noch stirbt kann ich leider nicht verraten, aber dass ihr die Augen ausgebrannt werden ist drin. "Ich kann euch nicht sagen was Castiel ist, aber er gehört zu den Guten." versuche ich erneut zu betonen, was mir aber logischer Weise nicht geglaubt wird. "Wenn er zu den Guten gehört, warum brennt er Pam dann die Augen aus?" fragt Bobby wieder äußerst skeptisch nach. "Sie zwingt ihn dazu ihr sein Gesicht zu zeigen, das brennt ihr die Augen aus. Das ist bei seiner Spezies eine Art Nebeneffekt, ein Mensch kann das wahre Gesicht eines ... ... Castiels wahres Gesicht kann ein Mensch nicht sehen, das brennt ihm die Augen aus." schließe ich mein Plädoye seufzend ab und streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr, was mich instant nervt und ich wieder rückgängig mache. Bobby kann ich deutlich ansehen dass er sich nicht sicher ist ob er mir glauben soll, Dean ist im zwiespalt. "Wenn sie Recht hat dann müssen wir das lassen Bobby." meint er, weiß aber offensichtlich selbst nicht ob er mir glauben soll. Und Sam? Der spürt wohl dass ich nicht lüge, ihm aber nicht vertraue. Das kann ja heiter werden. "Aber wenn du weißt was Castiel ist ... und wir Pam nicht in Gefahr bringen wollen, dann musst du uns helfen Castiel aufzuspüren." stellt Dean irgendwie erfreut fest. Ich weite meine Augen in Panik. Na große Klasse... um Pam davor zu bewahren ihr Augenlicht zu verlieren muss ich mich jetzt in ein Selbstmordkommando stürzen! Na das ging ja fix! Aber was tut man nicht alles um Charaktere zu retten die man mag...? Ich nicke ... "Wir sollten dafür zu dieser abgelegenen Hütte im Wald." merke ich an und könnte mich glatt wieder dafür Ohrfeigen, denn die drei sehen mich schon wieder so mistrauisch an. Geheimnisse anderer sollte man nicht so leichtfertig ausplaudern, aber vielleicht hilft es mir noch zu beweisen dass ich wirklich die Wahrheit sage... wenn sich bewahrheitet was ich sage jedenfalls. Ich greife hier aktiv in den Strang der Geschichte ein, ich weiß nicht ob sich dadurch nicht alles irgendwie verändert. Und wenn es sich verändert dann weicht es von dem Strang ab den ich kenne und ich kann nicht mehr vorhersagen was passieren wird, was für mich noch große Probleme schaffen könnte! Ein paar Stunden später stehen wir in der Hütte. Zu viert. Ich konnte die drei nicht davon abhalten sämtliche Symbole die sie kennen an die Wand zu schmieren, obwohl ich weiß dass sie alle absolut nutzlos gegen Cas sind. Ich sitze auf dem Tisch und rauche gemütlich eine Zigarette. Es sollte langsam so weit sein dass sich der Engel blicken lässt. Einerseits bin ich total gespannt darauf ihn tatsächlich zu treffen! Meinen absoluten Liebling der Serie! Den für den mein Fangirlherz schlägt! Aber ... ich weiß was Engel so drauf haben und das macht mir Angst. Weil ich weiß wie Cas am Anfang drauf ist. Ich bezweifle dass er mich sofort auslöschen wird weil ich nicht hier her gehöre, aber neben der Tatsache dass er meine Gedanken lesen kann und mir das absolut peinlich ist weil ich darüber nun mal keine Kontrolle habe, könnte er mich nicht mögen. Und das würde mir absolut mein Herz brechen ... ich weiß nicht ob ich das packe. Das Dach fängt an zu klappern und die Männer werden aufmerksam. Ich weiß dass Cas jetzt jeden Moment auftauchen wird und werfe meine Kippe in eine Ecke um mich erstmal unter einen Tisch zu verkrümeln. Ich weiß wie zerbrechlich ich bin und mir tun auch immer noch meine Hand und meine Schulter weh. Bobby und die Jungs machen sich bereit auf Castiels Ankunft und ich gucke gespannt zur Tür der Hütte. Die Lampen explodieren, die Tür bricht auf und Cas tritt ein. Während ich ihm gebannt zusehe weil mal ehrlich, der Kerl ist einfach ein Traum!, ziehen Bobby, Dean und Sam die Waffen und schießen auf ihn. Was ihn natürlich absolut nicht stört oder ausbremst. Das Spiel aus der Folge spielt sich exakt so ab wie ich es in Erinnerung habe und ich kann diesmal tatsächlich quasi in der ersten Reihe sitzen und zusehen. Dean nimmt sich das Dämonenmesser, fragt Cas wer er ist, der antwortet mit seinem berühmten I´m the one who gripped you tight and raised you from perdition und Dean sticht ihn ab. Ohne Erfolg. Bobby und Sam gehen zu Boden und ich überlege einen Moment ob Cas mich gar nicht bemerkt hat. Einerseits schade, ich würde gern mal mit ihm reden, aber noch nicht jetzt. Jetzt ist mir das eindeutig zu gefährlich, erstmal soll Dean ihm ... zeigen wie man menschlich ist? Ist das richtig formuliert? Keine Ahnung, aber ich scheine mit meinen Gedanken die Aufmerksamkeit des Engels auf mich zu ziehen und ich kann ihm ansehen dass er mir nicht traut. Wer hätte bloß damit gerechnet...? Ich lächle verlegen und winke seeeeeehr langsam, unschlüssig ob ich nicht einfach versuchen soll abzuhaun. Aber bei meinem Glück wartet draußen schon ein Vampir auf mich. Ich bin sowieso gelähmt vor Ehrfrucht. Überwiegend Furcht. Ich scheine Cas aber auch aus dem Konzept zu bringen, denn eigentlich sollte er jetzt mit Dean quatschen von wegen er ist ein Engel und Deans Problem wäre dass er keinen Glauben hätte. Aber ... klar, ich hab in die Geschichte eingegriffen. Jetzt ändert sich eben das ein oder andere. Haha ... ich hätte es besser wissen müssen, ich bin Whovian! Ich kletter unter dem Tisch hervor und hebe die Hände um zu signalisieren dass ich ungefährlich bin, was eigentlich total absurd ist weil selbst wenn ich wollte könnte ich Cas nicht im geringsten gefährlich werden. "Du gehörst nicht hier her." meldet er was er wohl über mich bisher heraus gefunden hat. "Ja ... das sag ich auch immer aber irgendwie bin ich trotzdem hier." grinse ich äußerst schief und hyper nervös vor mich hin! Dean sieht zwischen uns beiden hin und her. "Sie sind am leben." sagt Cas völlig ruhig und dennoch liegt so eine Spannung in der Luft. Nicht nur weil die Lampen sich entladen haben. "Was bist du?" fragt Dean. Er ist angespannt. Ich kann ihn verstehen, er wird sich wahrscheinlich ziemlich hilflos fühlen nachdem sogar das Dämonenmesser Cas nichts anhaben kann. Ich mag das Gefühl von Hilflosigkeit auch nicht. Und ich hab das Gefühl zu sterben ... vor Nervosität und Hilflosigkeit! Am liebsten würde ich ja jetzt verschwinden, aber ... ich bin versteinert. "Ich bin ein Engel des Herrn." Das weitere Gespräch verläuft nach Skript und ich scheine nicht mehr wirklich zu existieren. Abgesehen davon dass der Teil über Pam fehlt, denn ich hab verhindern können dass ihr die Augen ausgebrannt werden. Immerhin ein Sieg für mich! Vielleicht kann ich noch mehr retten, mal sehen wie lange ich überlebe... "Die Kleine ist also tatsächlich aus einer anderen ... Dimension?" fragt Dean nach und hat damit meine Aufmerksamkeit zurück. Ich weiß ehrlich nicht ob Cas das bestätigen kann. Der Engel sieht mich skeptisch an. "Was sie sagt stimmt." keinerlei Wertung in seiner Stimme, etwas was ich immer sehr an ihm geliebt habe. Cas wertet nicht. Das entspannt mich normal, gerade aber bin ich so angespannt dass ich befürchte gleich einen Herzanfall zu bekommen. Ich kann ihm deutlich ansehen dass er mir keinen Meter über den Weg traut, aber immerhin ... nein, Dean ist auch noch nicht wirklich davon überzeugt dass Cas zu den Guten gehört. Aber immerhin gibt es keine Punkte die er gegen ihn verwenden kann! Kapitel 5: Wie man einen Engel beklaut -------------------------------------- Tja. Es ist ziemlich genau ein Tag vergangen. Ich war mit Dean beim Tattoowierer und trage jetzt mein Anti Possesion Tattoo im Nacken. Ich hab einfach keinen besseren Platz für dieses Tattoo gefunden. Meinen Rücken habe ich schon an Flügel verplant, auf dem Handrücken sieht nicht viel gut aus, die Unterarme sind schon so ziemlich voll und weiter ausziehen will ich mich beim Tattoowierer nicht. Blieb also nur der Nacken über. Das tat unglaublich weh, aber anmerken lass ich mir sowas eben nicht. Mein bisheriger Tattoowierer hat sich immer darüber beschwert, der ist nämlich Sadist und lässt seine Kunden gerne leiden. Gibts bei mir halt nicht. Das frische Tattoo tut auch immer noch weh und ja ... ich werde wohl die nächsten zwei Wochen Probleme mit Kopfbewegungen haben. Auch die Schulter und die Hand tun immer noch weh, das wird wohl auch noch ne Weile dauern. Dean zieht mich deswegen ziemlich auf. Wir sind wieder in Bobbys Haus wo ich nichts weiter tun darf als Bücher zu lesen. Nach dem was ich in der Küche angerichtet habe und mit den Telefonen traut mir Bobby einfach nichts mehr zu. Ich darf nichts anfassen. Dean findet das lustig. Sam versucht mir zu helfen etwas zu finden was mir hilft nach Hause zu kommen, aber das ist gar nicht so einfach wenn man nicht mal genau weiß wie man eigentlich hier gelandet ist. Außerdem verbringe ich nicht wirklich gern Zeit mit Sam. Er hört nicht auf sich mit Ruby zu treffen, was ich nicht verraten darf. Heute sitze ich allein über einem Buch und gähne. Lesen macht mich immer ziemlich müde, aber was soll ich sonst machen? Ich stolpere über ein Kapitel über Judas Münzen. Wozu die gut sind weiß keiner so genau, aber sie sind sehr mächtige, magische Gegenstände. Na vielleicht bringen mich die ja zurück nach Hause? So gern ich auch mit Dean rumhänge und Cas kennen lernen würde, so schön es ist Bobby wohl auf zu sehen ... ich hab hier einfach keine große Überlebenschance und bin nicht wichtig genug dass man mich zurück holt. Ganz davon abgesehen dass ich nicht will dass Dean ... oder eigentlich irgendjemand seine Seele für mich verkauft! Unsere Seelen sind unser wichtigster Besitz ... ich weiß was eine Seele wert ist, nicht nur weil das Plott der ich glaube achten Staffel war. Meine Seele war mir schon immer wichtig. Sie war das einzige dass mir niemand nehmen kann. Meine Persönlichkeit und alles was mich ausmacht steckt in meiner Seele. Für mich hat sie also einen unschätzbaren Wert. Trotzdem gibt es wohl ein paar kleine Ausnahmen für die ich meine Seele verkaufen würde. Nezumi zum Beispiel. Meine beste Freundin die immer alles für mich getan hat wäre so eine Ausnahme. Vielleicht sogar die einzige. Bisher jedenfalls. Zurück zu den Münzen. Viel steht hier nicht über die, aber vielleicht sind die eben nützlich. Ein kleiner Vermerk weißt darauf hin dass wohl Uriel eine davon besitzt. Eigentlich kann ich den Plan mir damit einen Weg nach Hause zu schaffen schon wieder in die Tonne kloppen. Als ob ich einem hochrangigen Engel so ne Münze abluchsen könnte! Hah~ ... ich lache innerlich und grinse wohl vor mich hin. "Hast du was lustiges gefunden?" fragt mich Dean mit dem ich wohl sowas wie eine Freundschaft aufbaue. Ich bin mir ziemlich sicher dass er gemerkt hat dass wir uns sehr ähnlich sind und sowas verbindet einfach. Nezumi und ich sind uns auch sehr ähnlich. "Nicht unbedingt lustig..." meine ich und sehe ihn an. "Hier steht halt was über Judas Münzen ... sollen sehr mächtig sein, man weiß aber nicht was sie können." gebe ich wieder was ich eben gelesen habe. Dean nickt. "Dann könnten wir dich theoretisch damit nach Hause schicken?" fragt er und ich überlege. "Keine Ahnung." antworte ich ehrlich. Dean scheint das zu reichen. Er scheint sich irgendwie Sorgen um mich zu machen, warum auch immer. Ich hab wohl so eine Anziehungskraft auf Menschen, das war mir schon immer ein Rätsel. Ich hab ein vertrauenswürdiges Gesicht. Omis erzählen mir auf offener Straße immer ihre ganze Lebensgeschichte obwohl wir uns zum ersten mal sehen und ich nur rein zufällig beim Metzger neben ihr gestanden hab ... passiert mir immer wieder! Menschen ... die werd ich nie verstehen... Dean setzt sich zu mir auf das Sofa und ich lege das Buch auf meinem Schoß ab. Offensichtlich will er ja mit mir reden, da wäre es unhöflich einfach weiter ins Buch zu starren. Jedenfalls habe ich das Gefühl. Ich sehe ihn also abwartend an. "Du meintest Castiel gehört zu den Guten ..." setzt er an und ich ahne wo dieses Gespräch hin führen wird. Ich mag das nicht. Aber ich hab halt auch nicht die gesunde Psyche die einfach sagen kann du, das passt mir grade nicht, kann ich einfach nicht. Wenn jemand sich die Mühe macht mich anzuquatschen, dann unterhalte ich mich auch mit ihm. No matter what! Ich nicke also auf seine Frage, denn ich weiß dass Cas für Dean und Sam im laufe der nächsten Jahre wie ein Bruder wird. Ich verschweige wohl lieber die Destiel Fandom Ecke, das würde beide ... nein nur Dean würde das verstören. Wobei ich echt nicht weiß wie Cas darauf reagieren würde. Eigentlich eine interessante Frage... Dean nickt verstehend. Ich weiß nicht ob er mir in der Sache vertraut, aber ich kann nicht sicherer sein. Ich weiß wie sich das ganze noch entwickeln wird, wobei, jetzt wo ich eingegriffen habe könnten wir auf einem alternativen Zeitstrang sein und bei dem weiß ich nicht wie er ausgeht. "Dean ... ich hab nicht viel Ahnung von solchen Sachen, ich bin zum ersten mal ... Kristallkugel." setze ich an ehe er noch etwas sagen kann. "Ich hab die Serie gesehen, mehrfach. Ich philosophiere gerne mit Freunden darüber wie was ausgegangen wäre wenn sich eine Kleinigkeit geändert hätte und wen man hätte wie retten können. Das ganze hier hatte n festes Skript, aber dadurch dass ich mich eingemischt und Pams Augenlicht gerettet habe, weiß ich nicht was sich verändern wird. Wir könnten bereits auf einem alternativen Zeitstrang sein den ich zwar weiter beeinflussen kann, aber ich weiß nicht wo das endet." ich will einfach nur dass das klar ist. Dean sieht mich mit großen Augen an. "Du scheinst jedenfalls mehr davon zu verstehen als wir." stellt er fest und ich lächle verlegen. "Ich hab Doctor Who geschaut... da hab ich wohl das ein oder andere aufgeschnappt, klang jedenfalls logisch." Dean hebt eine Augenbraue. "Doctor what...?" Ich grinse breit. "Who ... ist ne Serie über einen Außerirdischen der mit seinem Raumschiff dass auch eine Zeitmaschine ist durchs Universum reist und Planeten rettet, grob gesagt. Es wird viel darüber geredet wie sich das auf die Zukunft auswirkt wenn man die Vergangenheit ändert. Es gibt wohl Fixpunkte die man nicht ändern kann und sehr viele Regeln. Und solange ich keine Alternative habe werde ich mal davon ausgehen dass das so stimmt. Immerhin klingt es logisch und nachvollziehbar." erkläre ich mich und Dean nickt verstehend. "Na wenn du das sagst..." grinst er etwas schräg. Ich grinse verlegen vor mich hin. "Ne Ahnung wie wir an diese Münzen ran kommen?" Ich gucke wieder ins Buch um mich zu vergewissern dass ich Dean keinen Bullshit erzähle. "Uriel hat eine ... was nicht einfach wird, weil der n hochrangiger Engel ist." seufze ich und Dean scheint zu überlegen. "Das kriegen wir schon hin." meint er zuversichtlich und steht wieder auf. Ich überlege wie wir Uriel zu uns bekommen. Vorher müssen wir uns natürlich ausreichend schützen, weil sonst sieht es verdammt übel für uns aus! Ich weiß das, Dean ... keine Ahnung, aber er hat ja generell nichts dagegen wenn wir uns erstmal versuchen zu schützen. Wenn ich daran denke was Dean noch bevor steht wird mir ein bisschen kotzig. Da ich mir aber einfach nicht merken kann wie eine Engelsfalle aussieht, verziehe ich mich erstmal um ein Buch zu finden wo eine verzeichnet ist. Am besten noch ne Engelsverbannungssigille, nur um sicher zu gehen. Ich liebe Bücher, versteht mich da bitte nicht falsch, aber meine App finde ich praktischer. Da ist alles schön sortiert, alles in dieser einen App drin. Bei Bobbys Büchern weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll zu suchen. Mein Handy lenkt mich ab. Hey, Assbutt! Ich ziehe es aus meiner Hosentasche und öffne Whatsapp. Schon wieder diese Nummer! Was ist schwarz und steckt in der Vase? ... ein Strauß Luftpumpen! Im ernst, ich liebe Flachwitze, wäre ich nicht so verstört dass die von einer unbekannten Nummer kommen die mir nicht antwortet, dann hätte ich jetzt vermutlich wirklich laut los gelacht. Als ich mit dem Buch über Engel wieder nach unten komme, bleibe ich im Türrahmen stehen. Castiel ist wieder hier. Ich habe wirklich einiges durcheinander gebracht wie mir scheint. Verdammt! Woher weiß der Doctor eigentlich immer was Fixpunkte sind die man nicht verändern darf und was nich?! Ich versuche ja nur so viel zu retten wie möglich, gut zu sein, aber auch damit könnte ich ziemlich sicher eine Apokalypse auslösen. Wir sind immerhin in Supernatural. Oh ... wir sind ja schon in der Apokalypse. Der ersten um genau zu sein. Worüber Cas Dean gerade auch aufklärt. 66 Siegel die gebrochen werden müssen um Luzifer frei zu lassen und der ganze Krempel den ich schon vier mal gesehen habe, teilweise lustig fand und mir doch nicht alles merken konnte was jetzt hätte wichtig werden können. Aber gut. Ich bin eben ne kaputte Vollkatastrophe, was habt ihr von mir erwartet? Dass ich die Welt rette? Sicher nicht. Aber ich könnte Dean, Sam und Cas versuchen dabei zu helfen. Und sehr wahrscheinlich dabei drauf gehen, was sollst? Ich wollte doch immer die Welt retten, also warum nicht jetzt und hier? Ich hatte zwar nie geplant wirklich mit Waffengewalt irgendwas zu verändern sondern eher Misha Collins Weg zu verfolgen ... mit Kindness erreicht man eben auch erstaunlich viel, aber ich bin gerade hier. Und wenn ich die Apokalypse nicht abwenden kann, dann werde ich hier sterben. Es geht mich also definitiv etwas an! So, genug herum gerechtfertigt, ich gehe auf Cas und Dean zu. Obwohl ich nicht weiß was ich sagen soll. Ich kann Cas nicht sagen dass Uriel auf Luzifers Seite steht, das kommt erst nächste Staffel raus ... "Hey ..." begrüße ich den Engel und werde schlagartig wieder das schüchterne Teenie Girl dass ihren Schwarm nicht ansehen kann. Verfluchte Schüchternheit! Die war schon immer eines meiner größten Probleme. Cas sieht mich skeptisch an, als ob er sagen würde die ist ja immer noch hier aber er schweigt sich aus. Er sieht wieder zu Dean. "Könnt ihr sie nicht zurück in ihre Welt schicken?" fragt er völlig monoton und gelassen. Okay, das klingt als ob man mich schon wieder abschieben will, ich bin kurz ein bisschen verletzt darüber, aber Cas meint das ja nicht irgendwie emotional. Da kann man sich noch bei ihm absolut sicher sein. Dean hebt eine Augenbraue. "Wenn du ne Ahnung hast wie dann machen wir das, bis dahin müssen wir uns wohl um euer Siegel Problem kümmern." gibt er wenig begeistert von sich. Ob ich Cas direkt auf Uriel ansprechen kann? Noch weiß ja keiner dass die beiden zusammen arbeiten. Ich würde Cas gerne sagen dass Uriel zu Luzifer gehört, aber das geht ja bekanntlich irgendwie nicht. Warum auch immer... "Sag mal ..." ich presse meine Lippen aufeinander und sehe Cas überlegend an. "Wenn ich heiliges Öl brauchen würde... wo kann ich das am besten finden?" Heiliges Öl ist nicht so kompliziert wie eine Engelsfalle zu zeichnen. Cas sieht mich eine Weile abschätzend an. "Wofür brauchst du heiliges Öl?" ... tja, wofür brauche ich das wohl? "Ich hab was über Portale gelesen, manche funktionieren mit Öl." muss ja keiner wissen dass das gerade nur n random Fact ist und nichts mit dem zu tun hat was ich vor habe. Es gibt ja bestimmt auch Portale die durch Öl funktionieren. Bei Doctor Who jedenfalls. In der zehnten Staffel ist da n Ölfleck aufm Boden der in ein Raumschiff führt. Oder er ist das Raumschiff. Das hab ich nicht ganz kapiert. Ich sollte die Folge nochmal ansehen ... wenn ich wieder Zuhause bin. Cas nickt. Er verschwindet und lässt uns einen Moment allein zurück. Dean sieht mich fragend an. "Heiliges Öl...?" Ich nicke erneut. Ich hab einen Plan von dem ich Dean aber nichts sagen kann. "Uriel ... ich brauche die Münze." sage ich, so viel kann ich verraten. Ich kann Dean deutlich ansehen dass es für ihn schwierig ist mit mir. Er will mich beschützen, aber ich mache komische Dinge und kann ihm nicht erklären warum. Ich bringe mich für ihn grundlos in Gefahr, und den Sinn den das ganze für mich hat kann ich ihm nicht sagen. Cas taucht wieder auf mit einer antiken Vase voller Öl die er mir in die Hand drückt. Nicht ohne mich sehr, sehr, seeeeeeeeeeeeeeeeeeehr skeptisch anzusehen. "Danke, Cas." sage ich - gewohnheitshalber - und sehe ihn instant verschreckt an. Er sieht mich irritiert an, beschließt aber wohl zu ignorieren dass ich ihm gerade einen Nickname verpasst habe. Ich ziehe mich wieder zurück. Ich hab jetzt heiliges Öl und ein Feuerzeug, ich kann also Uriel definitiv festhalten und am wegflattern hindern. Die Frage ist nur wie ich an die Münze ran komme. Und das ... ist der schwierige Teil. Uriel wird mir diese Münze sicher nicht einfach so geben und ich habe nichts in meinem Besitz was er haben wollen könnte. Und während Cas und Dean über die Siegel quatschen ... versuche ich mir zu überlegen wie ich Uriel diese blöde Münze abluchsen kann. Eigentlich gehört Uriel ja zu Luzifer und damit zu den bösen. Das weiß nur noch keiner. Es ist also - rein logisch betrachtet - völlig okay ihm etwas zu stehlen, er gehört zu den bösen und beschwört geradezu herauf dass man gemein zu ihm ist. Auch wenn ich ihn mag. Ich mag auch Luzifer, ich hab ein gestörtes Verhältnis zu Gut und Böse. Die Frage die ich aber irgendwie beantworten muss, ist wie stehle ich von einem Engel? Weil das ist für mich kleines Menschlein doch sehr gefährlich! Wie hat der Doctor schon gesagt? Bücher sind die besten Waffen! Ich hab das sogar in gallifreyisch auf meinen linken Unterarm tattoowiert. Ich suche also im Buch über Engel das Kapitel über Sigillen und werde fündig. Die Engel Unterdrückungs Sigille sollte mir helfen Uriel zu überwältigen. Ich verlasse Bobbys Haus mit dem Buch unterm Arm und gehe nach draußen. Relativ weit abseits zwischen den ganzen Autowracks fange ich an einen Kreis mit dem heiligen Öl auf den Boden zu machen und ritze mit meinem Schlüssel die Engel Unterdürckungs Sigille auf das Auto neben mir. Diese Sigille muss nicht mit Blut gezeichnet werden, aber mit Blut aktiviert werden. Ich drücke also auf die genähte Wunde in meiner Hand bis sie wieder blutet. Das sollte reichen, auch wenn der Schmerz echt unangenehm ist. Aber keiner hat gesagt dass es einfach wird! Ich fühle mich auch nicht wirklich wohl dabei Uriel zu beklauen, aber was muss ... das muss eben. Er ist keiner von den Charakteren die ich retten möchte und er stirbt sowieso. Er is n Arsch. Auch wenn ich ihn irgendwie mag, er ist n Arsch! Tja, bleibt nur noch die Frage ob er auftaucht wenn ich ihn rufe. Einen Versuch ist es aber wert. "Uriel!" rufe ich gen Himmel und warte ab. Er taucht auch tatsächlich auf, was wohl daran liegt dass ich eine Anomalie bin und gerade auf mich aufmerksam gemacht habe. Das interessiert die Engel natürlich. Warum auch nicht? Uriel steht vor mir und grinst mich finster an. Als wäre ein großer, schwarzer Mann von dem ich weiß dass er sehr mächtig ist und auf Luzifers Seite steht nicht gruselig genug. Ich bin ziemlich eingeschüchtert. "Eine besondere Larve." begrüßt er mich als er mich mustert. Ich werfe ein Streichholz auf den Ring aus heiligem Öl der sich sofort entzündet. Tja... besonders war ich schon immer. Ich habe aber gar nicht vor wirklich viel mit ihm zu reden. Ich patsche mit meiner blutigen Hand gegen die Sigille, Uriel schreit kurz auf und geht auf die Knie. Meine Chance! Ich knalle ihm das Engelbuch mit voller Kraft gegen den Kopf und Uriel fällt zu Boden. Ich bin mir im klaren dass ich mir gerade gewaltige Probleme einhandel, aber vielleicht kann ich Cas und Dean ja doch davon überzeugen dass Uriel böse ist. Ich muss auf mein Glück hoffen! Ich springe über das Feuer und knie mich neben Uriel auf den Boden. Ich fange an den großen Kerl nach der Münze zu durchsuchen. Das Engelsschwert nehme ich auch gleich mal an mich. Uriel ist zwar mächtig genug mich auch ohne das Ding zu töten, aber ich fühle mich doch ein wenig sicherer wenn ich das Ding bei mir habe. Als könnte ich ihm etwas entgegensetzen. Meine pazifistische Natur ignoriere ich hierbei erstmal gekonnt. Ich könnte niemals irgendjemanden töten! Mein schlechtes Gewissen würde mich fertig machen! Ich finde die Münze die er bei sich trägt und verlasse den Feuerkreis so schnell ich kann wieder. Gerade rechtzeitig werde ich damit fertig die Verbannungssigille zu zeichnen als Uriel wieder zu sich kommt und knurrt. Ich schicke ihn weg. Jetzt hab ich ganz sicher n Arsch voll Probleme, aber ich habe die erste von drei Münzen und ein Engelsschwert. Ich habe einen Engel gegen mich aufgebracht und Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Ich entspanne mich wieder etwas als Uriel weg ist und sacke auf den Boden. In meinen Händen das Engelbuch, das Engelschwert und die Münze Judas. "Warum hast du das getan?" als ich Castiels Stimme hinter mir wahrnehme werfe ich erstmal alles in die Luft, erschrecke mich fast zu Tode und fahre kreide bleich und zitternd herum! "W-weil ... weil ..." Dean sieht mich mit einem deutlichen Schok aber einer Überraschung im Gesicht die er einfach nicht verstecken kann an. Er hats mir definitiv nicht zugetraut dass ich es mit einem Engel aufnehmen kann, was mich schon ein klein wenig stolz macht. Ich könnte aber gleichzeitig verspielt haben dass mir Cas je vertrauen wird. Münze, Buch und Engelsschwert fallen klirrend zu Boden während ich Cas immer noch völlig entgeistert anstarre und mir schlagartig die Sprache verschlagen wurde! Cas mustert mich als ob er in meinem Kopf nach einer Antwort sucht. Als er wirkt als wäre er fündig geworden verschwindet er einfach und lässt mich und Dean zurück. Ich bin mehr als verwirrt. Vielleicht ... nur vielleicht ... gibt es eine Ausnahme zu diesem ich kann nicht sagen was drei Episoden in der Zukunft liegt. Vielleicht zählt das nicht wenn ein Engel meine Gedanken liest. Dean hebt die Engelsklinge auf und mustert sie einen Moment. Ich hebe die Münze und das Buch auf, dann zieht mich Dean wieder auf die Beine. Ich zitter wie Espenlaub! Nervosität, Aufregung, Panik ... ich bin fertig mit den Nerven und kann nicht fassen dass ich noch lebe! "Du hast es allein mit einem Engel aufgenommen... beeindruckend. Das musst du mir unbedingt zeigen!" grinst mich Dean breit an und klopft mir auf die Schulter während ich ihn schwach anlächel. Ich brauch Urlaub.... dringend! Kapitel 6: Luzifer ------------------ Ich wirke nicht nur verstört, ich bin verstört. Hochgradig. Ich habs tatsächlich allein mit Uriel aufgenommen! Und ich habe so die Befürchtung dass ich mir damit eine shit ton an Problemen eingehandelt habe. Zusätzlich zu meinen Sorgen wegen der alternativen Timeline und dass ich mit meinem bestreben Pams Augenlicht zu retten alles nur noch schlimmer gemacht habe. Auf jeden Fall lässt sich schon mal mit Sicherheit sagen dass ich alles ein bisschen beschleunigt habe. Also ein bisschen sehr. Gestern hing ich noch in der ersten Folge der vierten Staffel, heute hab ich Uriel beklaut der erst in Folge sechzehn auftauchen sollte! Tja ... so kanns gehen! Mein Wissen hat sich zwar als sehr nützlich erwiesen um Uriel zu überrumpeln, aber das ist erst der Anfang meiner Probleme. Außerdem weiß ich nicht was ich noch ausplaudern kann und was nicht. Castiel scheint meine Barriere überwinden zu können, der Engel kann ja direkt in meinen Gedanken lesen über was ich so nachdenke und was ich sagen möchte. Er könnte also diese komische Grenze umgehen und Sam und Dean direkt vorwarnen. Tut er aber nicht. Dafür scheint er mir jetzt einigermaßen zu vertrauen. So weit ihm das gerade eben möglich ist. Ich frage mich langsam wann ich dieses peinliche Gespräch über meine Tattoowierung vom Kainsmal führen darf. Und mit darf meine ich eigentlich muss. Sam und Dean tappen im dunkeln und ich bin stark verunsichert. Dean hat beschlossen dass wir gemeinsam etwas essen gehen, ich bin so bleich, ich kann mit Sicherheit was vertragen. Allerdings verspüre ich kein Hungergefühl, ich bin immer noch davon schockiert dass ich Uriel tatsächlich mit einem Buch über Engel niedergeschlagen habe. Irgendwie ist das höchst ironisch und zumindestens Dean kann sich sehr darüber amüsieren. Sam ist besorgt. Aber Sam ist immer besorgt. Wenn er sich mal Gedanken um sich selbst machen würde, würde er vielleicht sogar von Ruby ablassen und uns allen einen Gefallen tun, aber so weit denkt er nicht. Und das nervt mich! Eigentlich wollte ich die Jungs einladen, weil zumindestens Dean mich versucht zu beschützen und so. Aber ich hab nur etwa zehn Euro einstecken und mit denen komme ich hier nicht weit. Also hat sich das mit dem Einladen wohl erledigt. Dafür hat Dean beschlossen mich einzuladen, was mir unangenehm ist. Es ist mir generell unangenehm wenn mich jemand einläd. Das impliziert für mich immer dass ich mir das nicht leisten kann. Und auch wenn ich das tatsächlich nicht kann und eigentlich auch so gar nichts schlimmes dabei ist, ich tu mich schwer mich damit abzufinden. Liegt wohl an meiner Erziehung, weil meine Mutter mir immer das Gefühl gegeben hat ich würde viel verlangen und wäre teuer. Und das möchte ich nicht. Aber gut, gerade bin ich zu schockiert darüber dass ich einen Engel bestohlen habe um noch großartig auszurasten weil Dean mich einläd und ich das annehmen muss. Nicht weil er mir das aufzwingt, sondern weil ich wirklich nicht bezahlen könnte. Es ist nett von ihm, ich bin ihm auch irgendwie dankbar, aber es stört mich eben. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum. Ich sitze vor meiner Latte Machidingsi ... warum hat das so einen komplizierten Namen? Wenn ich nur Latte sag dann ist das irgendwie zweideutig, ich weiß auch wie der zweite Teil des Namens ausgesprochen wird aber ich kann ihn nicht schreiben. Ich nenne das jetzt einfach Kaffee Dingsi. Ihr wisst schon was ich meine! Dean hat sich einen Cheeseburger bestellt und sieht mich interessiert an, während Sam in seinem Salat herum stochert und noch nicht so recht zu verstehen scheint wie ich angestellt habe, was ich angestellt habe. Ich starre erst ins Leere, an Dean und Sam vorbei, bis mir auffällt dass der Typ an dem mein Blick haftet, mir irgendwie bekannt vorkommt. Bloß ... woher? Er merkt nicht dass ich ihn anstarre und meine Gedanken lenken sich von Uriel ab und versuchen herauszufinden woher er mir bekannt vorkommt. Ich hab keine Ahnung. Es muss ja eigentlich ein Charakter aus der Serie sein, sonst wäre er ja nicht hier. Aber ich hab ein irre schlechtes Namensgedächtnis. Erst letztens musste ich echt lange überlegen weil ich nicht mehr wusste wer Adam ist. Naja, ich mag Adam nicht wirklich, vielleicht vergesse ich ihn deswegen. Auch Sams Kindheitsliebe ... ich glaube sie hieß Amy Pond, die Kyuubi ... ich bin mir bei ihr nie sicher. Ihren Namen kann ich mir wegen Doctor Who merken, ich mochte Amy Pond! Ich schweife schon wieder ab. Dean sieht meinem Blick nach und sieht mich dann wieder an. Er vermutet jetzt irgendwie hinter allem was ich mache eine größere Bedeutung, nachdem ich einem Engel "in den Hintern getreten" habe, wie er sagt. "Kennst du den?" fragt er mich und kaut wie ein Rind. Das ist irgendwie hypnotisch seinem Unterkiefer dabei zuzusehen wie der rythmisch von einer auf die andere Seite wandert während er seinen Cheeseburger kaut. Dean ist ein schönes Rind. "Hm?" frage ich weil ich doch mal registriere dass er mich angesprochen hat. Ich bin sehr in mich gekehrt und versuche zu verdauen was vorhin passiert ist. Und vielleicht abzuschätzen was noch passieren wird. Ob ich alles nur beschleunige oder tatsächlich andere Dinge passieren werden. Ich habe keine Ahnung. Der Doctor wüsste das wohl. Ich wäre schon froh wenn ich wüsste was die Fixpunkte sind die ich nicht ändern kann. "Ob du den Kerl kennst." fragt Dean erneut nach, die Augenbrauen nach oben gezogen weil ich so gar nicht bei der Sache bin. Ich schüttle den Kopf. "Er kommt mir bekannt vor, ich weiß aber nicht wer er ist." antworte ich wahrheitsgetreu. Dean sieht ihn noch einmal an. Dann wendet sich Sam mir zu. "Wie hast du Uriel so schnell überwältigen können?" fragt er skeptisch nach. Eigentlich hatte ich eher erwartet dass Sam mir als erstes vertrauen würde, aber wie es scheint habe ich eher einen Draht zu Dean. Naja, das war mehr oder weniger vorhersehbar. Ich mag Sam eben nicht. Unterbewusst strahle ich das wohl irgendwie aus. "Mit heiligem Öl kann man Engel fangen. Ich hab einen Kreis auf den Boden gemacht mit dem Öl und ... hab ihn gerufen. Schätze er ist aufgetaucht weil ich eine Anomalie bin und Aufmerksamkeit auf mich gezogen habe." Sam nickt. Für die beiden Brüder sind das hier ganz neue Informationen, ich hab das schon tausend mal gesehen wie sie Engel fangen. "Ich hab im Engelbuch eine Engel Unterdrückungs Sigille gefunden, damit konnte ich Uriel für einen Moment die Kontrolle über seine Hülle entziehen. Ich hab ihm mit dem Buch eine übergezogen und ... weg geschickt hab ich ihn mit der Engel Verbannungs Sigille." ich zucke mit den Schultern und nehme einen Schluck aus meinem Kaffee Dingsi. Sam nickt verstehend. "Also kann man sich durchaus gegen Engel wehren." stellt er fest. "Yep ... die Waffe die ich ihm abgenommen habe ist ein Engelsschwert. Damit kann man Engel und alles was in der Rangordnung unter ihnen ist töten. Für Erzengel braucht man eine Erzengelklinge und die bekommt man nur von einem Erzengel." seufze ich. Erzengel sind nicht so leicht zu überrumpeln. Wobei ich stark bezweifle dass meine Methode noch einmal funktioniert, Uriel wird die Engel darüber informieren dass ich weiß wie man Engel weg schickt und fängt. Die werden also vorbereitet sein. "Wo wir gerade bei Erzengeln sind..." schaltet sich Dean ins Gespräch ein. Er hat mir zugehört und sich wahrscheinlich innerlich Notizen gemacht sich heiliges Öl zu besorgen, die Sigillen einzuprägen und das Engelsschwert unter gar keinen Umständen heraus zu geben. Ich sehe ihn fragend an. "Gerade werden ja die ganzen Siegel gebrochen um Luzifer frei zu lassen. Du hast nicht zufällig eine Ahnung wie wir das verhindern können?" fragt er mit einem frechen Grinsen, offensichtlich froh darüber eine Kristallkugel vor sich zu haben mit der er tatsächlich kommunizieren kann. Ich überlege. "Wir werden nicht verhindern können dass die Siegel gebrochen werden. Es gibt zu viele, zwangsläufig werden genug gebrochen werden." wie ernüchternd festzustellen dass man nicht verhindern kann dass Luzifer frei kommt, auch wenn man so viel darüber weiß wie das passieren wird! Wissen ist eben auch nicht alles... Dean kann man ansehen dass ihn diese Information auch ziemlich ausnüchtert. "Ist das einer dieser Fixpunkte?" fragt er nach und ich überlege. Kann gut sein, ich hab nie darüber nachgedacht. Aber das sieht mir stark nach einem aus. "Schätze ja." Sam ist ein bisschen verwirrt. "Fixpunkte?" Also muss ich noch einmal erklären. "Ich ... bin großer Fan der Serie Doctor Who. Keine Ahnung ob die bei euch auch existiert, das wurde nie erwähnt. Glaub ich jedenfalls. Es geht um einen Außerirdischen der mit seinem Raumschiff dass auch eine Zeitmaschine ist durchs Universum reist und Planeten rettet. Dabei geht es oft darum wie sich die Zukunft verändert wenn man etwas in der Vergangenheit ändert. Und auch darum dass man manche Dinge nicht ändern kann, egal wie traurig sie sind. Das sind Fixpunkte in der Zeit die passieren müssen. Deswegen Fix ... punkte." erkläre ich so kurz ich kann, worauf Sam zwar überrascht aber verstehend nickt. Klingt wohl auch für ihn logisch. "Solange ich keine Alternative dazu habe werde ich das wohl als Wahrheit ansehen, immerhin ... ist es logisch. Ich hab mich hier schon eingemischt und hab den Fortlauf der Geschichte beschleunigt... gut möglich dass wir auf einer alternativen Timeline sind und die kann ich nicht vorher sagen. Ich weiß nicht was passieren wird. Kann sein dass sich jetzt alles ändert." seufze ich noch. Das ganze übersteigt meinen Horizont. Bisher habe ich nur darüber philosophiert und mir gewisse Szenarien ausgedacht und überlegt wie die verlaufen wären wenn man etwas verändert hätte und wie es dann weiter gegangen wäre. Ich bin aber zum ersten mal in so einer Situation tatsächlich drin! "Nachdem die Grundlagen jetzt geklärt sind, was kannst du uns über Luzifer erzählen?" fragt Dean um wieder auf ein Thema zu kommen von dem er etwas versteht. Dean ist nicht dämlich, aber Zeit Zeug kann einen sehr schnell überfordern. Und Dean ist eher der praktische Typ, quasi die ausführende Gewalt. Sam könnte sich darüber wahrscheinlich noch die nächsten Tage unterhalten, aber auch mir wird es langsam zu viel. Ich muss schließlich immer noch verdauen dass ich jetzt wohl den Himmel mit sämtlichen Engeln zum Feind habe! Das ist echt nicht lustig! Ich überlege auf Deans Frage bezüglich Luzifer. "Ich würde ihm eine Narzistische Persönlichkeits Störung diagnostizieren ... sehr auf sich bezogen. Ich kann verstehen warum er so geworden ist wie er ist, ich hab die gegenteilige Störung abbekommen ... im Grunde ist Luzifer ein verletztes Kleinkind mit zu viel Macht." Beide Brüder sehen mich überrascht an. "Ich bin seit vier Jahren wegen Borderline und Depressionen in Therapie, ich kenn mich mit der Psyche des Menschen relativ gut aus." gebe ich verlegen zu. Ich schäme mich nicht für meine Therapie, ganz und gar nicht. Das Tabu über sowas zu sprechen muss unbedingt gebrochen werden damit es uns allen besser gehen kann! Aber man wird immer so komisch angeschaut. Und dann ändert sich plötzlich das Verhalten deines Gegenübers weil er Mitleid mit dir hat. Mitfühlen ist absolut nichts schlimmes und finde ich sehr schön, ich selbst bin viel zu empathisch veranlagt. Aber mit Mitleid kann ich einfach nicht umgehen... "Kann Luzifer jeden als Hülle tragen? Ich meine ... irgendwie müssen wir ihn ja erkennen." fragt Dean nach und seinem Grinsen kann ich schon ansehen was in seinem Kopf wohl vor sich geht. Sam rollt mit den Augen. Ich weiß es besser als die beiden. "Es gibt wohl für jeden Engel die eine Hülle die keinen Schaden nimmt. Cas hat seine schon, Uriel wohl auch." obwohl Uriel wohl nicht mehr lange leben wird und Cas noch ein paar mal sterben vor sich hat. Dämlicher Weise! Ich bin gespannt ob ich das eigentlich verhindern kann? "Auch für Erzengel ist das so. Nicht jeder Mensch kann jeden Engel in sich tragen. Ihr habt das Pech dass ihr für Michael und Luzifer bestimmt seid." seufze ich. Keine Ahnung mehr wann die beiden das rausfinden, dürfte langsam an der Zeit sein, oder? Vielleicht wird aber diese bescheuerte Regel auch damit aufgehoben dass ich die Timeline kaputt gemacht hab. Wer weiß das schon so genau? Ich jedenfalls nicht! Sam und Dean sehen mich verstört an. Jetzt sind die beiden zu Meerschweinchen geworden. Also der Blick ... den hab ich jetzt schon so oft beschrieben, ihr wisst was ich meine! Ich lächle verlegen. "Dann ... wird Luzifer keine heiße Blondine in High Heels?" fragt Dean und klingt dabei seltsam enttäuscht. Ich sehe ihn perplex an. "Wieso ... nein? ... Ne langhaar Friese bekommt er, kommt drauf an ob er sich dazu entscheidet High Heels zu tragen und ob er welche in Sams Größe findet ob er hohe Absätze trägt, aber er wird keine heiße Blondine." gebe ich ein klein wenig verstört als Antwort ab. Sams Augen weiten sich. Ist mir gerade aber egal. "Aber er könnte eine sein!" meint Dean und scheint sich da irgendwie dran fest zu klammern. Ich will mir gar nicht vorstellen was in seinem Kopf vor sich geht. "Könnte... ist aber nicht." Sam wird erstmal außen vor gelassen, der hat jetzt selbst was womit er klar kommen muss, wie ich eigentlich auch! Dean sieht verärgert aus. "Und wenn er doch eine ist?" fragt er nach und scheint mir unbedingt beweisen zu wollen dass es möglich ist. "Luzifer ist ein Gestaltwandler, wenn er möchte kann er wie eine aussehen, egal welche Hülle er hat, aber er tut es nicht." beharre ich, denn so weit ich mich erinnern kann war Luzifer nie eine heiße Blondine! Auch wenn er richtig bitchig und zickig sein kann, seine Hülle war Nick ... bis er eben Sam gefunden hat. Dean seufzt genervt. Keine Ahnung warum ihm das so wichtig ist, aber dass Luzifer keine heiße Blondine auf High Heels ist scheint ihm gerade heftig die Laune verhagelt zu haben. Was mich irgendwie verstört. "Können wir über was anderes reden...? Ich will mir Luzifer nicht länger in High Heels vorstellen müssen..." meine ich nach einem Schluck Kaffee Dingsi. Sam nickt zustimmend. Ihn scheint das ganze auch heftig zu verstören. Kapitel 7: Der Fall mit dem Rätsel Geist ---------------------------------------- Nachdem wir im Diner etwas essen waren und Dean wieder klar bei Verstand ist, und nicht mehr von Luzifer in High Heels träumt, sind wir zurück zu Bobbys Haus gefahren. Ich bin direkt ins Bett gegangen, ich hab heute mehr als genug erlebt! Sam und Dean sind noch etwas auf geblieben. Dean und ich teilen uns normal den kaputten Schlafrythmus, aber heute war einfach so dermaßen anstrengend dass ich sogar ziemlich schnell einschlafe... Am nächsten Morgen wird klar was die nächste Station ist. Vier Stunden Autofahrt um ein womögliches Siegel zu schützen. Weil Dean sieht nicht ein dass man Fixpunkte nicht verändern kann. Ich bin mir gar nicht so sicher dass Sam der Lilith tötet um das letzte Siegel zu brechen ein Fixpunkt ist, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Ich bin mir der ganzen Sache einfach nicht mehr sicher. Wer bin ich schon zu beschließen was ein verdammter Fixpunkt ist und was nicht?! Ich müsste eigentlich nur Sam davon überzeugen das eben nicht zu tun. Genau mit diesen Gedanken verbringe ich die vier stündige Autofahrt und komme aber zu keinem Schluss der mir auch gefällt. Als Dean auf dem Parkplatz eines Motels anhält steigen wir aus und checken erstmal ein. Viel hab ich ja nicht, aber ein paar Dinge haben Dean und ich besorgt. Ich geh ja so schon nicht gern Klamotten shoppen, aber dann mit nem Kerl Unterwäsche kaufen? Hat er mich glücklicher Weise allein machen lassen. Vielleicht erzähle ich das später noch. Wahrscheinlich aber nicht. Nachdem wir eingecheckt haben überlegen wir uns wie wir den Fall diesmal angehen. In der Theorie weiß ich ja fast alles, nur die Praxis macht mir Schwierigkeiten. Dean sieht mich überlegend an. "Ich weiß nicht ob es so klug ist dir eine Waffe in die Hand zu drücken." ich hebe skeptisch eine Augenbraue. "Du hast gesehen was ich mit ner Teekanne anrichten kann... ich will keine Waffe haben." Sam sieht uns skeptisch an. Der hat nur von Bobby gehört was ich angerichtet habe, hat mich aber noch nicht als Vollkatastrophe erlebt. Dieses Talent versteckt sich ganz gern und ich darf ja eh nix mehr anfassen. "Dann gehst du aber nicht allein." beschließt Sam und Dean nickt darauf. Klingt nach einem Plan. Von mir aus ist das auch okay. Mich allein einem Geist stellen finde ich nämlich nicht so lustig. Bei meinem Glück ... bringt mich der Geist entweder um oder ich schaffe es durch irgendeinen wahnwitzigen Zufall das gesamte Gebäude samt Geist zu zerstören. Will ich beides nicht unbedingt ausprobieren. Ich überlasse den Geist gerne Sam und Dean, die wissen immerhin was sie da tun. Ich zwar auch, aber ich kanns nicht umsetzen. Das ist wie mit dem zeichnen. Ich weiß wie Hände aussehen, aber ich kann sie nicht zeichnen. Ich habs ganz genau vor meinem inneren Auge, aber meine Hände sind unfähig das Bild in meinem Kopf auf Papier zu bringen. Ähnlich geht es mir mit Waffen. Ich weiß wie ich damit umgehen muss, aber meine Hände sind unfähig das umzusetzen. Deswegen hat Dean auch Uriels Engelsklinge behalten. Sollte es wirklich hart auf hart kommen, werde ich wohl versuchen nach Cas zu rufen, Uriel hat ja auch auf mich reagiert. Vielleicht rettet er mich ja, ich weiß nicht wie schlimm es ist wenn die Anomalie hier stirbt. Keine Ahnung ob das nicht doch einen Riss ins Raum Zeit Kontinuum reisst, so gut kenne ich mich damit nämlich nicht wirklich aus. "Also, womit haben wir es genau zu tun?" Fragt Dean und sieht Sam aufmerksam an. "Anscheinend gibt es hier einen Geist der seine Opfer erstmal Rätsel lösen lässt. Ein Überlebender hat von einem plötzlichen Wimmelbildspiel berichtet. Ist bisher auch der einzige der überlebt hat." Ich sehe Sam irritiert an. "Wimmelbildspiel? Ernsthaft...?" ich finde das ziemlich seltsam und damit bin ich wohl auch nicht die einzige. Dean sieht genauso irritiert aus. Aber gut, ich bin ganz gut mit Rätseln und kann Dinge finden. Vielleicht kann ich mich so nützlich machen, ausnahmsweise mal. "Und wo treibt sich dieser Geist rum?" frage ich. "In der hiesigen Frauenarztpraxis." Sam und Dean sehen mich beide äußerst erwartungsvoll an. "Nope." antworte ich. Neben Zahnärzten sind Frauenärzte das schlimmste was ich mir vorstellen kann! Ich hasse das! Bei Zahnärzten hab ich einfach nur Angst, das lässt sich aushalten und nach dem Termin ist dann wieder alles okay, aber Frauenärzte... geht gar nicht! Hängt mit meinem PTBS zusammen. Ich brauch tatsächlich einen Monat mentale Vorbereitung um den Termin irgendwie zu überleben. Ärztin geht noch... sehr grenzwertig, zu nem Mann geh ich auf keinen Fall! Lieber sterbe ich. Wenn die Apokalypse daran hängt dass ich zu nem Frauenarzt gehe, dann kann die Welt ruhig unter gehen, irgendwo muss auch mal Schluss sein. Genau hier ziehe ich die Grenze! "Es muss einen anderen Weg da rein geben, ich spiel euch nicht den Lockvogel. Nicht hier." Dean sieht mich skeptisch an. Ich werfe ihm einen Blick zu der klar machen soll dass ich das nicht weiter ausführen werde und die beiden sich einen anderen Weg in die Praxis überlegen sollen. Sam seufzt auf. "Dann eben nicht." Schön dass das vom Tisch ist! Da lass ich nicht mit mir reden! Dean zuckt mit den Schultern. "Dann brechen wir also ein... wie immer." Finde ich zwar auch nicht toll, ich bin eben zutiefst pazifistisch und fühle mich schlecht wenn ich was anstelle wie Einbruch, aber das ist mir deutlich lieber als mir dort einen Termin geben zu lassen. "Wie sind denn die anderen da rein gekommen?" frage ich interessehalber nach. Wenn die Opfer da rein gekommen sind, dann sollte es ja eigentlich nicht so schwer sein. Schon irgendwie komisch. Normal wenn man hört da ist es gefährlich, dann geht man in die andere Richtung. Wir gehen gerade absichtlich auf die Gefahr zu. Auch so ein Gefühl mit dem ich mich noch anfreunden muss. "Die Tür zum Hinterhof war wohl offen." meint Sam und sieht mich abschätzend an. Damit ist wohl beschlossen dass wir uns das mal ansehen. Also den Tatort. Dean und ich. Sam übernimmt die Recherchen über den Geist, das ist ja auch irgendwie wichtig. Nachdem die beiden nämlich jetzt wissen dass dieser Geist nicht in der Serie war, bin ich was meine Infos angeht ziemlich nutzlos. Dean und ich sind also an besagtem Tor zum Hinterhof und stellen fest dass es abgeschlossen ist. "Wir könnten drüber klettern." meint Dean. Wir sehen beide das große Tor hoch. "Zu auffällig. Wenn wir da rein wollen und nicht entdeckt werden wollen, dann muss das natürlich aussehen. Drüber klettern ist nicht natürlich. Wir sind hier auf offener Straße." merke ich an und Dean nickt. Wir gehen die Straße entlang, ganz unauffällig. Unauffällig sein kann ich, also abgesehen von meinem Regenbogen in den Haaren. Ich überlege. "Irgendwas an dem Schloss war komisch..." meine ich und Dean sieht mich prüfend an. Ich drehe um und gehe zurück zum Torschloss um es mir noch einmal anzusehen. "Ahja ... ein Rätsel. Geht also schon los." seufze ich. Dean steht neben mir und wartet ab was ich mache. Es ist ein Schiebebild das ein wenig durcheinander ist, ich muss es nur zu einem Bild hin schieben. Sowas kennt man ja aus Grim Tales. Vielleicht ist der Geist ein Spieler der durchgedreht ist und jetzt Passanten damit bestrafen will was er durch machen musste? Ich schließe fast nichts mehr aus. Ein paar Minuten dauert es, dann klickt es und das Tor geht auf. Dean sieht ziemlich überrascht aus. "Also ich wär jetzt nicht drauf gekommen dass das ein Schloss ist." meint er und folgt mir auf den Hinterhof. Hinter uns fällt das Tor wieder ins Schloss und wir sind wohl offiziell eingesperrt. "Bei uns gibts Computerspiele die sowas machen ... Wimmelbildspiele, die sind mittlerweile ziemlich aufwendig, mit Story und allem. Aber die Rätsel sind immer ein bisschen abstrakt. Das hier war noch gar nichts... und wir suchen doch einen Geist der Rätsel macht, oder?" ich sehe ihn fragend an. Dean nickt. "Stimmt ... dann lass ich dir mal den Vortritt, Kristallkugel." grinst er mich frech an. Den Namen werde ich wohl auch nicht mehr los. Aber gut, solange ich nur Rätsel lösen muss und nicht den Geist töten muss, bin ich wohl relativ sicher. "Müssen wir den Geist überhaupt töten?" frage ich nach einer Weile Stille und sehe Dean unsicher an. "Ich mein, wir sollen die Siegel ja nicht brechen ... ich weiß nicht ob wir das Siegel brechen wenn wir den Geist töten." Und Dean scheint sich da auch nicht sicher zu sein. Klar, bisher haben sie Geister getötet wenn sie welche gefunden haben, was an sich schon abstrakt klingt. Einen Geist töten, das ist so ... falsch irgendwie. "Sollen wir die Seele retten?" fragt er irritiert nach, denn das ist nicht seine normale Vorgehensweise. Was mir auch bewusst ist. Nur weiß ich die Antwort auch nicht. Ich zucke also mit den Schultern und gehe an eine der Türen. Sie führt ganz offensichtlich ins innere der Frauenarztpraxis, in den Keller wo wir ja hin müssen. " Nach einer Sauftour findet eine Frau ein Geldstück auf dem Fußweg und hebt es auf. Obwohl weder Mond noch Sterne am Himmel waren und auch keine Straßenbeleuchtung an war, hatte sie das Geldstück schon von weitem gesehen. Wie ist das möglich?" lese ich vor was da an der Tür steht. Über einen Display kann man die Antwort eingeben. "Ich hab ja schon von vielem gehört, aber dass Geister Technik benutzen ist mir neu." meint Dean sichtlich verwirrt. Klar, die Folge in der ein Geist über WLAN geht kommt erst noch. Oder vielleicht auch gar nicht, wer weiß ob dieser Fall im neuen Zeitstrang existiert? Ich jedenfalls nicht! Ich überlege was die Antwort des Rätsels sein kann. "Nach einer Sauftour kann ja im Grunde alles bedeuten ... wie lange war sie denn saufen?" frage ich irritiert. Dazu gibt es immerhin keine Angaben. Dean ist auch offenbar überfragt, vielleicht hätten wir Sam doch mitnehmen sollen. Dean ruft seinen Bruder an. "Ja ... wir sind im Innenhof vor der Tür zum Keller und hier ist ein Rätsel." kurze Stille. Dann ließt Dean Sam die Aufgabe vor und wartet ab. "Sam sagt dass es Tagsüber ist." Ich tippe das ein und die Tür öffnet sich wie von Geisterhand. Haha ... pun intended! Ich kann das auch mit den Flachwitzen! Wir treten ein. Weil es dunkel ist zieht Dean seine Taschenlampe und hat damit beide Hände voll was mir Sorgen macht. Wenn wir jetzt angegriffen werden muss ich uns verteidigen. Also nehme ich ihm kurzerhand Handy und Taschenlampe ab und lasse ihn vorraus gehen. "Hey Sam ... ich halts für ne schlechte Idee wenn Dean die Hände voll hat." Sam seufzt hörbar. "Wir sind jetzt im Keller, hier gibts echt viele Abteile ... schätze wir müssen da wo die Rätsel sind lang." Dean nickt und sieht sich um. Dann winkt er mich zu sich. Offenbar hat er ein weiteres Rätsel gefunden dass ich mir erstmal durchlese. "Wie kann man die Zahl 666 um die Hälfte vergrößern, ohne sie durch eine Rechenoperation zu verändern? ... super, in Mathe war ich immer ne Niete, ich bin ne künstlerische Seele, die können mit Mathe nix anfangen!" beschwere ich mich direkt stöhnend. Wer rechnet (haha schon wieder ne Pun!) auch damit bei nem Fall ein Mathe Rätsel zu bekommen?! Auch Dean ist sichtlich überfragt, Mathe war offenbar auch nicht seine Stärke. "Das mit den Displays irritiert mich total." merke ich an während ich höre wie Sam auf einem Stück Papier herum kritzelt. Ich starre die Zahl 666 an. "Ich kann mir nicht vorstellen dass es hier so ne über komplizierte Lösung geben soll. Das letzte Rätsel war auch ziemlich einfach ... eigentlich." Fast schon peinlich dass Dean und ich da nicht drauf gekommen sind. Die Zahl 666 um die Hälfte erhöhen ohne zu rechnen ... und plötzlich sehe ich es vor meinem inneren Auge! "Wenn wir die 666 umdrehen, dann ist das 999!" Dean sieht mich überrascht an und auch Sam ist anzuhören dass er über meinen Lösungsweg überrascht ist. Ich tippe das einfach mal ein. Es klackt und auch diese Tür geht auf. Tatsächlich freue ich mich, ich mag solche Rätsel! Wir gehen durch die Tür und kommen in das Kellerabteil der Frauenarztpraxis. "Ich kann mir schon vorstellen welche Art Mensch hier Opfer wird." gebe ich sarkastisch on mir. Ich meine, ich kann durchaus verstehen wenn man nachts einen Waldspaziergang macht und überraschend von einem Werwolf gerissen wird... aber warum man so tief in ein Kellerabteil vordringt und Rätsel lösen muss um überhaupt hier her zu kommen, das entzieht sich meinem Verständnis. Und Dean scheint es da genauso zu gehen. Sam höre ich über das Handy nur seufzen. "Es handelt sich um einen alten Rätsel Narren." fängt er an zu erklären und ich stelle mal auf Laut damit auch Dean mithören kann. "Er ist durch seine Rätsel irgendwann wahnsinnig geworden und ist in dieses Kellerabteil verschwunden um sich selbst einzumauern. Das Gebäude steht da schon seit etwa zweihundert Jahren rum. Man hat ihn nie tatsächlich gefunden, aber das ist so die Geschichte die man sich hier über das Gebäude erzählt." Viele Infos gibts hierzu ja anscheinend nicht. "Toll ... ein wahnwitziger Rätsel Irrer!" meint Dean und man merkt ihm an dass es ihm zu bunt wird. "Wir habens ja gleich ... ich versteh nur nicht warum das hier eines der Siegel sein soll. Das waren immer andere Dinge... verhindern dass Samhain zurück kommt oder sowas, aber das hier?" ich bin eher verwirrt. "Misha, halt mich bitte auf dem laufenden ... was ist denn jetzt das nächste Rätsel?" fragt Sam übers Handy. "Das letzte hoffe ich." Antworten Dean und ich gleichzeitig. Dean liest vor was auf dem Display vor einer einfachen Ziegelwand hängt. "Eine Frau betritt eine Straße. Sie sieht ein rotes Haus und weiß sofort, dass sie pleite ist. Warum?" Weder Sam noch ich verstehen überhaupt das Rätsel. "Ich glaube wir gehen da zu pragmatisch ran." höre ich Sam aus dem Telefon sagen. "Ja ... vielleicht ... keine Ahnung. Wie sollen wir denn an sowas ran gehen?" frage ich gegen und erhalte nur Schweigen. Plötzlich meldet sich mein Handy wieder und ich ziehe es aus meiner Hosentasche. Ich schwöre, wenn das jetzt wieder so n blöder Flachwitz ist werf ichs gegen die Wand! Diesmal schreibt mir die Nummer allerdings nur ein Wort. Schlossallee. Was soll ich denn bitte damit anfangen? Offenbar brauchen wir dem Geist aber einfach zu lange. Es wird kälter und ich kann meinen Atem sehen. "Oh Fuck..." - "Was ist los?!" fragt Sam ein wenig hektisch nach. "Schätze wir brauchen zu lange! Dean zieht seine Pistole und stellt sich schützend vor mich als der Geist langsam aus der Wand heraus schwebt! Irgendwie kriege ich es hin den Geist mit Deans Handy zu fotografieren und schicke das Foto an Sam. "Ist das der Typ?!" frage ich ein klein wenig panisch nach. Dean schießt auf den Geist der durch die Decke verschwindet! Dean stürmt die Treppen raus! Ich irrsinniger Weise hinterher. Allerdings brauche ich Dank Asthma was länger um die ganzen Treppen wieder hoch zu kommen. "Nein, das ... das ist jemand anderes!" teilt mir Sam oben angekommen mit. Ich hab Dean aus den Augen verloren. "War ja klar dass das nicht so leicht sein kann." Fluche ich vor mich hin und erstarre erneut als ich wieder meinen Atem sehen kann. Mein Temperaturempfinden geht öfters mal kaputt, 0° sind teilweise tatsächlich noch Tanktopwetter für mich! Aber wenn ich meinen Atem sehen kann ohne gerade zu rauchen weiß ich einfach dass etwas nicht stimmt. Der Geist schwebt vor mir herum und grinst mich äußerst seltsam an. "Ein letztes Rätsel habe ich noch für dich ... wenn du es lösen kannst dann kann ich in Frieden ruhuuuuuuuuhen~" Irgendwie klingt dieser Geist sehr verspielt was äußerst gruselig ist! Ich war ja bei den letzten Rätseln ja auch so überragend, warum eigentlich immer ich?! Ich höre wie Sam den Atem anhält... fragt mich nicht wie das geht, ich höre sowas! Dean taucht hinter mir auf und richtet seine Pistole auf den Geist. Da ich aber so äußerst pazifistisch veranlagt bin, deute ich Dean indem ich die Hand hebe dass er noch abwarten soll. Immerhin würde ich den Geist lieber in Frieden ruhen lassen als ihn abzuknallen. Immerhin löst das unser Problem ja nicht und macht ihn womöglich nur wütend. "Sch-schieß ... los!" versuche ich aus dem Brustton der Überzeugung zu sagen, klinge aber eher als hätte ich Schüttelfrost. Ich zitter weil ich Angst habe. Kalt ist mir nicht. Der Geist mustert mich einen Moment, nachdem er merkt dass Dean tatsächlich nicht schießt. "Du kommst in einen leeren, kalten, dunklen Raum, in dem du nichts weiter vorfindest als einen Ölofen, eine Petroleumlaterne, ein Streichholz, einen Stuhl und eine Zeitung. Was zündest du als erstes an?" flüstert er mir regelrecht zu. Als ob der Wind mir dieses blöde Rätsel bringen würde. Dieses Rätsel auf dass ich das letzte mal herein gefallen bin als ich drei war und mein Vater es mir das erste mal erzählt hat! Mein Vater ist auch so n Witze reisser... und zwar nur die Unlustigen! Deswegen kenne ich so viele Flachwitze. Das war aber auch so ziemlich die einzige Zeit in der mein Vater und ich uns tatsächlich gut verstanden und wirklich unterhalten haben, wahrscheinlich mag ich Flachwitze deswegen so gern. Weil ich mich damit tatsächlich mit meinem Vater austauschen kann. "Das Streichholz." antworte ich - jetzt deutlich entspannter weil ich dieses Rätsel eben schon kenne. Dem Geist gefällt meine Antwort. Er lacht hysterisch auf, wird immer heller bis er eine kleine Lichtkugel ist und gen Himmel fliegt. So verliere ich ihn recht schnell aus den Augen. Aus Deans Handy höre ich noch nichts. Dean steckt seine Pistole weg und kommt auf mich zu. "Du bist mutiger als man glaubt." grinst er schräg. Ich zucke mit den Schultern. "Ich bin pazifistisch ... äußerst feinfühlig und wenn ich die Möglichkeit habe dann rette ich anstatt zu töten.... ist sowohl Fluch als auch Segen schätze ich." grinse ich schief und zitter immer noch vor mich hin. Diesmal ist mir noch nichts passiert, ich bin gespannt wie lange das so bleibt. Sogar Cas taucht auf und mustert mich streng. Ist mir grade aber egal, wichtiger ist dass ich mich an seine Anwesenheit und sein plötzliches aufploppen gewöhne. Ich bin nämlich ziemlich zusammen gezuckt als er so einfach vor uns stand. "Dieses Siegel habt ihr beschützen können ... weitere warten auf euch." Überwiegend sieht er dabei Dean an. Keine Ahnung wer hier wem traut, ich könnte ne Grüntee Latte brauchen nach der ganzen Aufregung! Kapitel 8: Die Sache mit dem Cherubim ... ----------------------------------------- Tja, so kanns gehen! Ich hab jetzt offiziell dabei geholfen einen Geist zu befreien! ... oder zur letzten Ruhe zu betten ... keine Ahnung wie man das ausdrückt, mir fehlen gerade ein bisschen die Worte. Ich bin total aufgeregt! Ich zitter und hab noch nicht ganz überrissen was gerade eigentlich passiert ist. Dean klopft mir auf die Schulter. Im ersten Moment schrecke ich davon total zusammen und sehe ihn wie ein versteinertes Meerschweinchen an dass gerne eine Ohnmachtsziege wäre. "Alles in Ordnung, Kristallkugel!" grinst er mich schräg an. Mir ist wohl deutlich anzusehen dass ich völlig überfordert bin. Gedanken technisch passiert bei mir nicht gerade viel, gähnende Leere im Oberstübchen. Cas mustert mich als ob er versucht in mir zu lesen. Viel Glück, grade is Funkstille! "Wenn ihr das jetzt so super hinbekommen habt, dann treffen wir uns doch gleich im Motel?" höre ich aus Deans Handy und erinner mich daran dass ich das ja noch in der Hand habe. Ich reiche es Dean. "Ein bisschen Farbe im Gesicht könnte dir gut tun, der Kontrast zu deiner Mähne ist abgefahren." grinst mich Dean breit an und nimmt sein Handy an. Er quatscht sich noch mit Cas und Sam ab, wovon ich nicht viel mitbekomme. Hell yasssss~ ... ich hab n Geist befreit. N fucking Geist! Ich fange leise an zu kichern und fange mir dafür einen irritierten Blick von Cas ein. Stört mich grade aber herzlich wenig. Ich hab gerade andere Probleme! Zum Beispiel die Arzthelferin die zu uns auf den Hof kommt... "Was machen sie hier? Das hier ist Privat Grund!" gibt sie unfreundlich zur Antwort. Cas mustert sie, Dean dreht sich auch zu ihr um. Ich hab ehrlich keine Ahnung wie wir erklären sollen was wir hier machen. "Hat der Boss Ihnen nicht Bescheid gegeben? Wir wollten die Zähler ablesen, alles erledigt." erklärt Dean als wäre es tatsächlich das was wir hier tun. Ich sehe ihn verwirrt an. Ich mein, ich kann auch lügen ohne rot zu werden, das war in meiner Kindheit extrem wichtig! Meine Eltern durften mir nicht anmerken wenn ich flunker. Pokémon zum Beispiel war nämlich hochgradig satanistisch mit all den kleinen Monstern! Das durfte ich nicht spielen. Also hab ich das heimlich getan ... ich wollte schließlich bei den anderen dazu gehören. Man, was das für ein Aufwand damals war... wie gesagt, ich kann lügen ohne rot zu werden. Aber ich brauche eine gewisse Zeit um mir eine Geschichte zurecht zu legen mit möglichen Nachweisen und Alibi Freunden. Keiner kommt drauf wenn ich flunker, aber ich kann das einfach nicht spontan, sowas braucht extrem viel Vorbereitung! Castiel schiebt mich zum Tor raus. Ich bin wohl irgendwie in Gedanken versunken stehen geblieben, in meinen Erinnerungen an die süße Kindheit die ich heimlich mit Nezumi ausgelebt habe und von der meine Eltern bis heute nichts wissen. Die Bibelcamps unterdrücke ich. Daran will ich mich nicht erinnern, das waren keine so schönen Zeiten. Dafür kenne ich so ziemlich jede Geschichte aus der Bibel jetzt auswendig und kann mich mit Religionslehrern anlegen. Hats voll gebracht diese Geschichten als Gute Nacht Geschichten von meinem Vater vorgelesen zu bekommen wenn ich ihn nicht gerade dazu überreden konnte mein Lieblings Lucky Luke Heft zum fünfhunderttausendsten mal zu lesen! "Was ist Lucky Luke?" durchbricht Castiels Stimme meine Gedanken. Hat er also doch rein gelugt! "Ein Comic ... Lucky Luke ist ein Cowboy der Verbrecher fängt und sein Pferd kann sprechen, aber nur er versteht es." gebe ich wieder woran ich mich erinner. Man, ich hab das geliebt als Kind! Ich hab immer noch mein Jolly Jumper Plüschi in meinem Bett liegen! Cas wirkt verwirrt. "Ist er psychisch krank?" fragt er irritiert und zugleich interessiert nach. Ich hab keine Ahnung ob es diese Comics auch hier gibt. Ich mochte Rantanplan und den kleinsten von den Verbrecher Brüdern ... wie hießen die gleich noch? ... Daltons! Das wars! Ich schüttle den Kopf. "Nein ... er ist ein Held. Comics müssen nicht realistisch sein." erkläre ich. Damit scheint für den Engel das Thema abgeschlossen zu sein. Dean kommt uns hinterher und wir fahren im Impala zurück zum Motel. Auch wenn Dean sich beschwert, ich bleibe auf der Rückbank. Soll Cas mal vorne sitzen. Ich bin lieber hinten. Da sitzt mir wenigstens niemand im Nacken.... Immerhin gab es jetzt ein paar Tage Ruhe. Ich hatte Zeit wieder mit mir einigermaßen ins Reine zu kommen und habe mich mit Dean und Cas über die Comics unterhalten die ich als Kind so gelesen habe. Das waren nicht viele, abgesehen von Lucky Luke ein paar französische an deren Namen ich mich nicht erinnern kann. Ich hab viel mehr die Mangas noch gut in Erinnerung die ich gelesen habe. Pita Ten, Dr. Slump, Ranma 1/2, Chobits und Othello waren so die Highlights. Bis dann One Piece kam. Naruto hat mich Nezumi auch erstmal mit angesteckt, aber da kam mir mein Ex dazwischen. Als mit ihm Schluss war und ich mich wieder mit Nezumi versöhnt hatte, hatte ich ernsthaft keine Lust 500 Folgen Naruto nachzuholen! Mittlerweile ist das ein Tabu Thema bei uns weil Nezumi absoluten Hass auf das Ende der Story schiebt. Also spare ich mir 500 Folgen Naruto. Bei One Piece war das anders, da hab ich die 400 Folgen gern nachgeholt. Obwohl ich seit gut einem Jahr nicht mehr gucke ... Hah ... ich kann super abschweifen, oder? Jedenfalls sind wir jetzt bei einem 0815 Fall dran. Werwölfe. Ob es so klug ist mich da mitzunehmen weiß ich ehrlich gesagt nicht. Eigentlich muss man da nur auf mich aufpassen, aber Dean will wohl mein Katastrophenpotential ausnutzen. Obwohl ich das gar nicht unter Kontrolle habe. Dinge passieren. Manchmal lustige Dinge, aber das hab ich nicht unter Kontrolle. Wir sind vor der Tür einer alten Lagerhalle. Hier drin sollen sich die Werwölfe aufhalten und ich finde es nicht gut dass ich hier dabei bin. Sam und Dean prüfen noch einmal ihre Waffen und die Munition. "Ich hätte es lieber wenn du eine Waffe hättest." merkt Dean an mit dem ich mich mittlerweile echt gut anfreunden konnte. Ich habs immer gesagt... Dean und ich, das wär ne super Freundschaft. Wir ticken sehr ähnlich, mit solchen Menschen klicke ich immer sehr schnell. Ich sehe ihn überlegend an. "Ich hätte auch lieber eine Waffe, aber ich will euch zwei nicht abknallen." gebe ich zu bedenken. Sam lächelt mich sanft an. "Dann schießt du eben nur wenn du in Bedrängnis bist." meint er und drückt mir eine Pistole mit Silberkugeln in die Hand. Er erklärt mir knapp was ich machen soll und ich bezweifle dass ich mir das merken kann. Ich nicke trotzdem. Ich will nicht dumm wirken und obwohl ich weiß dass es gerade hierbei wichtig wäre sich das notfalls noch drei oder vier mal erklären zu lassen, irgendwie kann ich das nicht. Wir betreten die Lagerhalle vorsichtig. Sam und Dean vorraus, ich hab meine Pistole nur in der Hand damit ich schießen kann wenn ich angegriffen werde und die beiden mir nicht helfen können. Ich hoffe inständig dass ich das Ding nicht brauchen werde. Ich lasse mich so sehr ablenken von meinen Gedanken, ich versuche mich nämlich wieder daran zu erinnern was Sam mir gesagt hat, dass ich die beiden auf einmal nicht mehr vor mir sehen kann. Es ist aber auch dunkel hier und ich fühle mich so unwohl wie selten zuvor! Ich könnte ja jederzeit angegriffen werden und dann muss ich schießen! Und ich könnte Sam oder Dean mit einem Werwolf verwechseln in der Schrecksekunde und dann würde ich einen der beiden oder sogar beide abknallen und wäre allein mit den Werwölfen! Ob mir Cas das übel nehmen würde... wäre ja ein Unfall... Ich höre ein Knurren, kann aber nicht ausmachen aus welcher Richtung es kommt, denn diese leere Lagerhalle hallt ganz schön! Zitternd hebe ich die Pistole und versuche mich umzusehen. Ich bleibe wie versteinert stehen als ich eine Sillhouette ausmachen kann! "B-bleib wo du bist!" rufe ich der Person panisch zu und kann nicht zielen weil ich so zitter! Die Person bewegt sich auf mich zu. Erst langsam, dann schneller! Ich zitter so sehr dass ich einen Schuss abfeuer! Mit dem Rückstoß hab ich nicht gerechnet, weswegen ich mir wohl eine Sehne in der Schulter überdehne. Sowas passiert leicht mal, erst letztens bin ich auf meiner Yoga Matte ausgerutscht und konnte drei Tage nicht laufen weil ich mir die Bänder im Fuß gewaltig überdehnt habe. Fragt nicht, ich kann sowas! "Autsch!" entkommt es mir. Und der Lärm vom Schuss ist auch irrsinnig laut. Darauf bereitet einen auch keiner vor! Ein nackter Mann kommt viel zu begeistert auf mich zu, ich feuer gleich noch einen Schuss vor Schreck ab und bin erstmal ganz taub auf den Ohren! Ich hab auch nicht ihn erwischt, weil ich vergessen habe zu zielen. Ich hab mir selbst in den Fuß geschossen ... ja, ich bin intelligent. "Iiiiiiiiieks!" quietsche ich schockiert vor mich hin als mich der nackte Mann stürmisch in die Arme nimmt und fast zerquetscht! Das ist definitiv kein Werwolf! Die wären mir gerade deutlich lieber! Sam und Dean kommen angestürmt wegen dem Krach den ich hier fabriziere. Die Pistolen auf den Kerl gerichtet bleiben sie in etwas Abstand stehen. "Misha! Alles okay?! Was.... Sam, was passiert da zur Hölle?!" fragt Dean, was ich gerade so mitbekomme, mein Gehör kommt gerade wieder zurück. Ich hab die Pistole fallen lassen und blute schlimm am Fuß, was auch höllisch weh tut! Der Kerl setzt mich wieder ab und stürmt auf Sam und Dean zu. Was zur ... ach ja ... Cherubim ... Dean schiebt Sam vor und beeilt sich zu mir zu kommen, denn ich bin auf den Boden zusammen gesackt. Mein Fuß tut so irrsinnig weh, viel mehr als damals als ich mir die Bänder überdehnt hatte und mir den Fuß auch am liebsten gleich abgehackt hätte. "Misha!" Dean kniet vor mir und ich heule. Ich bringe kein verständliches Wort heraus weil mein Fuß so dermaßen weh tut. Dean sieht sich das an und seufzt schwer. "Okay ... keine Waffe mehr für dich." so viel haben wir also jetzt klar gestellt. Das hilft mir mit meinem Fuß jetzt allerdings auch nicht weiter. Castiel taucht neben uns auf und berührt mich kurz an der Stirn. Meine Verletzungen verheilen und ich bin so unendlich dankbar dass ich dem Engel am liebsten um die Beine gefallen wäre und ihm was vorgeschluchzt hätte weil ich Schmerzen kaum aushalten kann wenn sie mal so intensiv sind dass ich sie mitbekomme und er mir ja gerade echt geholfen hat. Stattdessen ... größtenteils weil das mega peinlich wäre, bleibe ich stumm sitzen und sehe ihn überaus dankbar an. Gut, vielleicht hab ich doch noch ein bisschen Pipi in den Augen. Ich bin eben überwältigt. "Was ist das hier, Cas?" fragt Dean und sieht zu wie Sam von dem nackten Kerl ebenso halb zerquetscht wird wie ich eben. Aber Sam schießt sich nicht vor Schreck in den Fuß. "Ein Cherubim." kurz und bündig, so weit war ich auch schon, aber Dean nicht. Der sieht verstört aus. "Sind ... sind wir in einem Kampf? Ist das ein Angriff?" fragt er schockiert und sieht zwischen Sam und Cas hin und her. Castiel sieht aber auch nicht sonderlich begeistert aus. "Das ist ihr Händeschütteln ... ihre Begrüßung." Ich kann den Kerl nicht wirklich ansehen. Ich hab ein Problem mit Nacktheit. Ein sehr großes Problem. Weswegen ich erstmal sicher hinter Cas bleibe. Der wird nur kurz gedrückt. "Hey ... wie schön dass ich euch gefunden habe!" fängt der nackte Mann endlich an zu quatschen. Dann sieht er mich direkt an. "Du hättest nicht so übertreiben müssen, ich tu doch keinem was." Ja ... dann erschreck mich doch nicht so! Denke ich ... ich sage allerdings nichts, sondern grinse ihn nur schräg an, bemüht nur sein Gesicht anzusehen. Castiel sieht kurz zwischen uns hin und her. Dann bleibt sein Blick an dem Cherubim hängen. "Zieh dir was an." ordert er. Warum Cas mich auf einmal verteidigt oder einfach irgendwie versucht mir zu helfen ist mir schleierhaft, aber ich bin dankbar dafür. Der Cherubim verschwindet kurz und taucht dann angezogen wieder auf, was mich sehr erleichtert. "Kümmert euch um die Werwölfe, Jungs." grinst er die drei an. Ich bin ein wenig irritiert warum ein Cherubim mit mir allein reden will, aber stimmt. Die Werwölfe sind ja immer noch ein Problem. Dean und Sam sehen mich kurz prüfend an. "Ich schrei wieder wenn ich Hilfe brauche." grinse ich schräg. Die beiden wissen ja jetzt dass ich ein recht lautes Organ besitze. Sie nicken und ziehen von dannen. Cas bleibt bei uns, Gott, ich bin dem Kerl verflucht dankbar gerade! Irgendwie bin ich ihm ja jetzt einiges schuldig, auch wenn ich nicht weiß wie ich mich bei ihm erkenntlich zeigen könnte. Engel brauchen ja nicht wirklich was. Und Cas ist noch recht verschlossen. Also grinse ich nur dümmlich vor mich hin und hoffe einfach auf das Beste. Der Cherubim wendet sich wieder mir zu. "Du bist aus deiner Welt gefallen ... sehr auffällig." ich nicke. Ich weiß nicht was ich darauf sagen soll, ich bin sehr schüchtern wenn ich jemanden neu kennen lerne und bei ihm lief irgendwie alles rückwärts wenn ich das mal so anmerken darf. Man zieht sich ja erst nackig aus wenn man sich gut kennt und die emotionale Ebene dafür da ist. Man begrüßt sich nicht so. Menschen jedenfalls nicht. Obwohl ich da auch nicht alle über einen Kamm scheren will, manche machen das ja vielleicht. Nur kenne ich niemanden der das macht. "Ich hab dich bemerkt weil du nicht hier her gehörst. Was machst du hier?" fragt er neugierig nach und ich ... zucke mit den Schultern. "Dean hat mich her geschleppt ... ich würde gerne wieder nach Hause." sage ich zaghaft und bin mir gar nicht so sicher ob ich das wirklich will. Ich meine, ich habe so oft davon geträumt einfach ein Jäger Leben zu führen, obwohl ich weiß dass ich dafür höchst ungeeignet bin. Ich sehe ja hier bei den Fällen immer wieder dass ich das nicht kann. Himmel Herr Gott, ich hab mir grade vor Schreck in den eigenen Fuß geschossen! Zuhause wäre ich auf jeden Fall sicherer und besser aufgehoben. Aber Zuhause komme ich mit der Umwelt nicht so richtig klar ... hier schon. Irgendwie jedenfalls. Die beiden Engel mustern mich scharf. Es steht völlig außer Zweifel dass Cas versucht mich zu studieren, aber er wird nicht schlau aus mir. Ich werds ja auch nicht! Ich versuche seit fast 28 Jahren zu verstehen wer ich bin und warum ich so bin wie ich bin und ich bin kaum einen Deut weiter als Cas! "Ich brauche deine Hilfe." eröffnet der Cherubim und ich sehe ihn verdattert an. "Meine... Hilfe?" frage ich noch einmal nach und deute auf mich. Ich bin so überrascht, so überrascht war ich noch nie. Cas scheint irgendwie skeptisch zu sein, ich kapier einfach nicht warum jemand ausgerechnet meine Hilfe brauchen sollte! Ich mein, seelischen Beistand kann ich bieten, aber so bei einem Fall helfen? Ich stoße ja gerade nicht zum ersten Mal an meine Grenzen. Der Cherubim nickt fröhlich. "Einer meiner Brüder ist verschwunden ... ein paar Städte weiter. Er ist nicht tot, aber er ist eben verschwunden. Ich brauche deine Hilfe um ihn zu finden." eröffnet er mir. Ich hab sowas von keine Ahnung wie ich sowas anstellen soll und drücke wohl auch genau das mit meinem Gesichtsausdruck aus. Mein Blick geht an Cas. Das erste was mir einfällt um eine verschwundene Person zu orten ist ein Ortungszauber. Ich weiß aber nicht genau was man dafür braucht. "Kann man Cherubim mit einem Ortungszauber finden?" frage ich Cas und der scheint über meinen Lösungsansatz überrascht zu sein. Er denkt darüber nach, das sehe ich ihm an. Mir ist nicht bekannt dass Ortungszauber auf bestimmte Wesen beschränkt sind, so viel ich weiß kann man damit ja auch Gegenstände finden. Cherubim sollte also drin sein, oder...? Aus der Ferne hören wir ein paar Schüsse, gejaule und Kampfgeschrei. Sam und Dean haben die Werwölfe also gefunden und ich bin mit Cas hier ziemlich sicher, was mich beruhigt. "Wir können es versuchen." meint Cas dann abschließend. Mir fällt jedenfalls nichts besseres ein. Wie soll ich denn einen Cherubim suchen...? Ich sehe den ehemals nackten Mann planlos an. "Ich kann nichts versprechen, aber ich versuchs... nur ... keine Umarmungen mehr, oki?" ich will ihm nicht auf den Schlips treten den er nicht trägt, aber das ist mir echt zu viel. Er scheint darüber irgendwie traurig zu sein, was mir Leid tut, aber schließlich nickt er. "Dann suchen wir jetzt meinen Bruder!" er strahlt regelrecht. Und ich frag mich in was ich mich hier schon wieder rein manövriert habe... das kann ja heiter werden.... Kapitel 9: Depression --------------------- Es ist echt strange was Sam und Dean alles anschleppen für den Ortungszauber. Ich meine, in der Serie belächeln wir das immer irgendwie. Ja klar, Ziegenhorn Pulver, heiliges Öl, Knochen einer schwarzen Katze ... das sind so ganz normale Zutaten wenn man die Serie so ansieht. Aber wenn ich mir überlege wo man das Zeug her bekommt wird mir irgendwie ganz anders. Ich hab selbst einen schwarzen Kater ... ich hab ihn Balthazar genannt. Ich könnte mir nie vorstellen ihn zu töten um seine Knochen für einen Zauber zu verwenden. Selbst wenn er auf natürliche Weise sterben sollte oder einfach überfahren werden sollte, könnte ich mir nicht vorstellen seine Knochen zu benutzen! Ich würde ihn beerdigen und den Rest meines jämmerlichen Lebens betrauern. Wie jeder normale Mensch dessen Haustier verstorben ist. Warum überhaupt unbedingt Knochen einer schwarzen Katze?! Tuns die anderen nicht auch? Warum überhaupt Katzen? Ich schüttle den Kopf. Ich verfranze mich schon wieder in meinen eigenen Gedanken! Sam hat mit dem Ortungszauber jedenfalls kaum wirklich Glück. Mehr als die genaue Stadt bekommen wir nicht heraus. "Dann müssen wir eben hin fahren und die Stadt absuchen. Kann ja wohl nicht so schwer sein einen Armor zu finden!" grummelt Dean und ich sehe ihn überfragt an. Der hier hat ja uns gefunden weil ich so auffällig bin. Ich hab keinen blassen Dunst wie schwer es tatsächlich ist einen Armor zu finden. Ich hab das noch nie gemacht, wozu auch? Ich hab zwar den Eindruck von Armor gemobbt zu werden weil das mit der Liebe bei mir einfach nicht klappen will, aber das heißt nicht dass ich ihn suche und ihm aufs Maul haue. So bin ich einfach nicht gestrickt. Ich lebe damit dass ich als verrückte Katzenlady sterben werde. Fehlen ja nur noch 48 Katzen dafür. Obwohl mir Cas und Balthi durchaus reichen. Langsam frage ich mich auch was meine Psychologin wohl dazu sagen wird wenn ich wieder nach Hause komme und ihr von meinem abgefahrenen Urlaub erzähle. Ob ich ihr das überhaupt erzählen soll. Wie erkläre ich eigentlich dass ich so lange weg war ohne irgendjemandem Bescheid zu geben? Irgendjemand muss mich doch schon vermissen... Nezumi auf jeden Fall. Und Taschi hat mir auch schon öfter angedroht dass sie die Polizei verständigt wenn ich mich zu lange nicht mehr bei ihr melde oder Zeichen gebe dass ich noch lebe. Ich weiß nicht genau wie lange ich schon hier bin und ob die Zeit hier anders verläuft als Zuhause, aber ich bin mit mittlerweile ziemlich sicher dass die Polizei bereits meine Wohnung gestürmt hat. Ich frage mich ob meine Eltern davon was mitbekommen. Ich hab ja einmal meinen Freundeskreis der größtenteils Online abläuft und einen Bekanntenkreis ... die haben keine Berührungspunkte miteinander. Naja, Nezumi vielleicht. Falls die ihrer Mum was erzählt, die ist ja mit meiner ziemlich dicke. Oh man ... all das Leid dass ich über diese ganzen Menschen bringe einfach weil ich weg bin. Ich fühl mich irrsinnig schlecht deswegen. Das sieht mir nicht ähnlich und ich wünschte ich könnte irgendjemandem Bescheid geben dass es mir gut geht. Naja, dass ich noch lebe jedenfalls. Immerhin werden Cas und Balthi nicht verhungern, Tati, meine Nachbarin, wird sich schon um die beiden Plüschhintern kümmern. Ich seufze schwer und habe rein gar nichts vom Gespräch der beiden Winchester Brüder mitbekommen. Der Cherubim ist schon verschwunden und hat uns mit dem Fall allein gelassen. Mit meinem deprimierten Seufzen hab ich aber die Aufmerksamkeit auf mich gezogen und zwei besorgte Augenpaare sehen mich an. Was ich erst verspätet wirklich realisiere. I´m spacing out... a lot! "Alles okay." versuche ich zu lächeln und einem Gespräch über das was in mir vor sich geht aus dem Weg zu gehen. Sam und Dean nicken verstehend, die kennen das. Dean weil er das selbst tut und Sam weil er bei Dean auf dieselbe Mauer prallt. Tja, auch bei mir ist kein durchkommen wenn ich das nicht will. Dean steht auf und nimmt seine Tasche auf. Sam und ich tun es ihm gleich und folgen ihm zum Impala. Wenn Sam mitfährt kann ich wenigstens ohne Diskussion auf der Rückbank sitzen und meinen Gedanken nachhängen. Die letzten Tage schlagen mir sehr auf die Seele. Ich hab ja immer daran gezweifelt dass man mich wirklich vermisst wenn ich einfach verschwinde, dass man das wirklich bemerkt. Also abgesehen von Nezumi die irgendwie ... ich kann das nicht erklären. Bei uns hats einfach geklickt. Das ist ein krasser Ausnahmefall. Aber sonst... es sagen immer alle dass man vermisst wird und dass sie sich Sorgen machen, die Polizei vorbei schicken und so weiter. Aber würde das wirklich irgendjemand tun? Das sind so Fragen mit denen ich mich rumschlage. Ich kann das eben auch nicht einfach so mal eben überprüfen, obwohl die Situation gerade ganz gut dafür geeignet ist. Leider fehlt mir die Möglichkeit das zu überprüfen. Ich bin zwar weg, aber ich kann nicht nachsehen ob man nach mir sucht. Ich sehe aus dem Fenster und beobachte wie die Welt an mir vorrüber zieht. Hab ich überhaupt einen Eindruck hinterlassen? Um Nezumi mache ich mir am meisten Sorgen, sie hat so gewisse Pläne die ich nicht ausbreiten möchte von denen ich hoffe dass sie die nicht umsetzen wird. Dean biegt auf den Parkplatz des Motels am Stadtrand ein und parkt den Impala. Wir steigen aus und gehen zur Rezeption. Ich lasse die Jungs den ganzen Krempel erledigen um an ein Zimmer zu kommen, ich hab kein Problem damit wenn wir uns ein Zimmer teilen, immerhin kennen wir uns mittlerweile auch etwas besser. Sollen die sich damit rumschlagen, ich bin zu deprimiert um noch einen klaren Gedanken zu fassen. Ich stehe draußen mit meinem Rucksack voller Klamotten und rauche eine während ich die Menschen hier beobachte. Wie finden wir jetzt diesen Cherubim? Ich hab keine Ahnung wie wir das anstellen sollen. Nachdem der Ortungszauber versagt hat weiß ich nicht weiter. Ich bin jetzt also offiziell nutzlos. Great. Wieder ein tiefes Seufzen meinerseits. Irgendwie wirkt hier alles ziemlich lieblos auf mich. Ich schiebe das erstmal auf meine Depression, die wirkt sich öfter so aus. Es fällt mir immer schwer Liebe zu sehen wenn ich die Hoffnung verliere, das ist nichts ungewöhnliches. Wenns mir gut geht kann ich in den kleinsten Dingen Liebe erkennen. In Gesten die sonst kaum jemandem auffallen, darin wie eine Blume blüht, wie sich ein Tier oder Mensch verhält ... es sind immer die Details die wichtig sind. In der Depression verschwinden aber die Details. Deswegen wirkt auch alles so grau, man verliert den Blick für die Feinheiten des Lebens. Ich werfe die aufgerauchte Zigarette auf den Boden und trete sie aus. Die Jungs kommen aus der Rezeption und wir beziehen das Zimmer. "Ich würde vorschlagen wir teilen uns auf." schlägt Sam vor. "Ich hab keine Orientierung." werfe ich ein. Mit Nezumi macht sich verlaufen echt Spaß, man findet tolles Zeug! Wandertag mit Nezumi geht eigentlich immer. Und immer mit nem Durstlöscher dabei. Ich vermisse meine beste Freundin. Die Brüder sehen mich einen Moment lang überlegend an, dann beschließt Sam dass ich mit Dean gehen soll um Chick Flick Momente zu verhindern, immerhin haben wir ja einen Fall. Dean und ich seufzen und rollen synchron mit den Augen. Ich hab keine Lust für Dean den Aufpasser zu spielen und Dean hat keine Lust darauf aufzupasen dass ich nicht verloren gehe. Aber auch er hält es für sicherer wenn ich nicht allein in der Stadt unterwegs bin. Immerhin kann ich mich nicht verteidigen. Ich füge mich der Entscheidung weil ich keine Kraft habe jetzt über sowas zu diskuttieren. Ich bräuchte eigentlich jetzt Zeit für mich um mich wieder zu erden, aber ich sehe ein dass es für mich sicherer ist mit Dean zu gehen. Auch weil ich bei ihm sicher sein kann dass er nicht über meine Gefühle reden will. Wir sind schon eine Weile unterwegs, schweigend weil ich entweder mit "hmmm" oder "aha" auf das antworte was Dean sagt. Ich hab eben keine Lust zu reden. Er versteht das, deswegen labert er mich auch nicht zu. Was ich sehr genieße. Uns fällt allerdings in der Stadt absolut nichts komisches auf. Was an sich schon komisch ist. Jede Stadt ist irgendwie eigenartig. Wenn man mal genau hinsieht haben die Menschen in jeder Stadt so ihre Eigenarten. München zum Beispiel ist ganz anders als meine Heimatstadt. Meine Heimatstadt macht zwar gern auf Großstadt obwohl wir nur eine Kleinstadt sind, letztes Jahr haben die sogar das Oktoberfest kopiert... ja, wir hatten unsere eigene Wiesn! Obwohl der Ort total ungeeignet dafür ist! Aber denkt mal nach, die Menschen unterscheiden sich von Stadt zu Stadt. München ist generell sehr hektisch und bunt gemischt, während meine Heimatstadt äußerst konservativ ist. Man wird schon schräg angeschaut wenn man bunte Haare hat und nicht gerade Faschingszeit ist. In München dagegen ist es schwer aufzufallen. Meine Heimatstadt hat auch keine Obdachlosen. Jedenfalls findet man die nicht am Bahnhof oder so. Die sieht man in der Stadt gar nicht, auch wenn ich sicher bin dass es welche gibt. Nicht nur weil ich zu meiner Punker Zeit mit denen im winzigen Stadtpark zwischen zwei Hauptstraßen mit drei Bäumen Kästen Weise Bier gesoffen habe... Aber auch Budapest wo ich über Weihnachten bei meinen Eltern zu besuch war ist völlig anders. Ludwigshafen, Zwickau, Leipzig ... jede Stadt ist anders. Und das merkt man wenn man genau hinsieht. Aber hier ... hier ist gar nichts auffälliges. Wir fragen bei der Polizeistation nach, wo Dean seinen Fake FBI Ausweis zeigt. Ich halte mich im Hintergrund und tu so als ob ich nicht zu ihm gehöre, denn ich gehe nicht als FBI Agent durch. Definitiv nicht. Dean sieht verwirrt aus als er zurück kommt und ich ihm unauffällig nach draußen folge. "Und?" Dean sieht mich überlegend an. "Nichts ... praktisch keine Verbrechen ... seit Tagen." ich sehe Dean skeptisch an. Selbst in der Kleinstadt die meine Heimat ist passiert alle paar Tage mal irgendeine Form von Verbrechen. Ganz zu schweigen davon dass diese Stadt hier wesentlich größer ist. Es ist völlig unmöglich dass hier gar nichts passiert ist. Dean kratzt sich am Hinterkopf. "An der Liebe kanns jedenfalls nicht liegen, die waren absolut rational da drin, total untypisch." meint er und ich bin noch irritierter. Seit wann sind Menschen überhaupt rational? "Ne ganze Stadt soll also von heute auf morgen brav und rational geworden sein?" frage ich skeptisch nach. Das deutet für mich nicht gerade darauf hin dass hier ein Cherubim am Werk ist oder überhaupt hier sein soll. Eher als ob man ... ich weiß nicht, jemand die Emotionen aus der Stadt gesaugt hätte. Vielleicht mit einem großen Emotionnen-Staubsauger. Dean ist stehen geblieben und mustert mich eindringlich. "Manchmal würde ich verdammt gern wissen was in deinem Kopf vor sich geht." grinst er mich frech an. Ich hebe eine Augenbraue während ich ihn muster. "Willst du nicht ... ist nicht immer so lustig, ich hab nicht immer n Emotionen-Staubsauger im Schädel." gebe ich ohne großartig nachzudenken zur Antwort. Dean sieht mich perplex an. "Emotionen-Staubsauger...? Was?" Ich winke ihm ab. "Es wäre jemandem aufgefallen wenn hier n irrer mit Staubsauger die Emotionen weg gesaugt hätte." seufze ich und verwerfe meine eigene Theorie. Dean ... ist nicht so schnell dabei. Wir entscheiden uns erstmal was trinken zu gehen und betreten ein kleines Lokal. Während ich mir die Speisekarte ansehe die groß über der Theke hängt, ist Dean eben Dean. Was ich versuche zu ignorieren. Gerade jetzt ertrage ich echt kein Süßholzraspeln! Ich will ihn aber auch nicht davon abhalten seinen Spaß zu haben, auch wenn Sam mir indirekt genau diese Aufgabe aufgetragen hat. Ich will diesen blöden Cherubim finden und dann wieder meine Ruhe haben! Es dauert nur ein paar Minuten und Dean steht wieder genervt neben mir. Ich muster ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem frechen Grinsen. "Abgeblitzt?" Dean brummt genervt. "Hat gar nicht erst reagiert. Direkt abgewiesen." noch ist das aber nichts seltsames. Wir bestellen unsere Getränke und setzen uns an einen Tisch im hinteren Bereich des Lokals. Ich brüte immer noch über die Infos die wir haben. Rationale Menschen, Frau springt nicht auf Dean an ... ich mein, ich kenne das Fandom, fast jede ist auf irgendeine Weise ein Dean-Girl. Ich muss selbst sagen dass er irrsinnig attraktiv ist, auch wenn ich ihn nicht fangirle. In mein Herz hat sich eben ein Engel eingeschlichen, das Leben ist halt so und ich bin eben kaputt. Passiert. Dennoch ... Dean versucht mit der Dame am Nachbartisch zu flirten, was ich versuche zu ignorieren. Er hat aber auch bei ihr keinen Erfolg. Okay ... wie war das? Eine ist ... weiß ich nicht. Zwei sind Zufall, drei sind ein Muster. "Dean?" frage ich ihn und er sieht mich genervt an. "Was?" Fast hätte ich gesagt passt schon weil ich ihn nicht weiter nerven will. Aber ich habe hier eine Theorie zu prüfen. "Das Mädl da vorne dürfte doch dein Typ sein, oder? Sie sitz allein, geh rüber und quatsch sie an, versuch mit ihr zu flirten." sage ich ihm mit vollem Ernst, was ihn dezent irritiert. Allerdings ist das wohl eine Aufgabe der er gern nachgeht. Er zuckt mit den Schultern, nimmt seinen eklig stinkenden Kaffee mit und setzt sich zu dem Mädchen auf das ich ihn angesetzt habe. Ich ziehe das Handy hervor dass Sam mir gegeben hat und rufe ihn an. "Sam? ... ja, wir waren bei der Polizei. Dean sagt die sind auffallend rational... und er blitzt bei den Weibern ab." teile ich dem jüngeren der beiden mit der sich das kurze auflachen nicht verkneifen kann. "Sam ... bleib bei der Sache." ermahne ich ihn und behalte Dean im Blick. Ich nippe an meiner Chai Latte. "Kannst du mal bitte überprüfen wann hier das letzte mal geheiratet wurde? Oder hast du irgendein Anzeichen dafür finden können dass hier jemand irgendwie verliebt ist? Händchen halten oder sowas?" Sam ist überrascht. Und ich zweifle langsam daran ob ich wirklich depressiv bin. Das hier ist nicht irgendwie grau weil meine Wahrnehmung verschoben ist, sondern weil es tatsächlich so ist. Man wird eben für manche Dinge blind wenn man den Geist nur noch auf eines fokusiert. Sei es jetzt durch die Depression auf die Sinnlosigkeit oder weil man in Therapie ist darauf dass die eigene Wahrnehmung verschoben ist. Dir entgehen Details! Sam ist sowieso gerade in der Bibliothek, wer hätte bloß damit gerechnet? "Die letzte Hochzeit war ... moment, das ist seltsam." meldet der langhaarige am anderen Ende der Leitung und ich höre wie er ein paar Akten durch geht. "Bis vor einer Woche gab es jeden Tag mindestens eine Hochzeit, auf die sechs Kirchen in der Stadt verteilt. Nicht jeden Tag in derselben, aber eben ... du weißt was ich meine." Ich nicke, bis mir auffällt dass das kein Videoanruf ist und Sam nicht sieht dass ich ihm zustimme. Dean kommt zurück und wirkt noch genervter. "Wieder ne Abweisung, ich glaub ich hab raus was los ist ... in etwa." meine ich und beide werden hellhörig. "Gibts n Gegenteil zu nem Cherubim?" die beiden überlegen. Mir fällt da spontan nur die germanische Mythologie ein. Das Gegenteil von Liebe ist nicht wie man immer glaubt der Hass, sondern eigentlich Gleichgültigkeit. Das hat mir jedenfalls mein Leben deutlich gemacht. Hass bedeutet dass du immer noch etwas für den anderen Empfindest. Was wirklich verletzt wenn man jemanden liebt, ist wenn man demjenigen nichts bedeutet. Dennoch muss ich irgendwie an Hati denken, der den Hass und die Verachtung personifiziert. "Gibt es in der Stadt einen Punkt von dem das ausgeht?" fragt Sam am Telefon nachdem keinem das Gegenteil eines Cherubim einfällt. Vielleicht hab ich doch keine Ahnung was hier los ist. "Wir stehen also immer noch ganz am Anfang." seufze ich. Dean wird es zu bunt. Er steht auf und geht zur nächsten Dame, die er diesmal nicht anflirtet sondern direkt nach Sex fragt. Ich bin deutlich perplex von dieser Reaktion und noch überraschter als die Dame einfach einwilligt. "Okay... also Flirten funktioniert nicht, aber wenn man sie direkt fragt dann ... ich hab keine Ahnung was hier gerade abgeht..." gebe ich nach Worten ringend durch das Telefon Sam Bescheid. Denn Dean verschwindet erstmal mit der Frau die er gerade angesprochen hat. "Wo bist du?" seufzt Sam. "Öhm ... Gegenüber vom Hauptbahnhof ..." antworte ich und sehe Dean nach der mich doch tatsächlich allein hier zurück lässt! Son of a Bitch ... "Ich hol dich ab, bleib wo du bist." meint Sam und legt auf. Kapitel 10: Wie wichtig ist Liebe überhaupt? -------------------------------------------- Es sind ein paar Stunden vergangen in denen ich mit Sam festsaß. Dean hat seinen Spaß und ich muss mit Sam meine emotionale Ebene ergründen! Wie unfair kann das Leben eigentlich sein?! "Sam! Ich hab Zuhause eine Psychologin! Ich bin okay, ich weiß über meine Gefühle bescheid!" maule ich ihn an. Er hebt abwehrend die Hände. "Ihr seid euch wirklich ähnlich, keiner will reden." blafft er mich genervt an. Während Dean und ich die dicksten Kumpels werden könnten, geht mir Sam absolut auf die Nerven! Vor allem auch weil diese verdammte Ruby Sache noch nicht abgeschlossen ist! "Solange du Dämonenblut säufst werde ich nicht mit dir die tiefen meiner Seele ergründen! Gewöhn dich dran!" schnauze ich ihn an und Sam sieht wirklich aus als hätte ich ihn ernsthaft verletzt. Dabei muss ihm doch selbst klar sein dass das absolute Pferdekacke ist! Wie kommt man auch auf die bescheuerte Idee Dämonenblut zu saufen?! Ich hab schon viel Scheiß angestellt und hab für vieles gerade stehen müssen was im Nachhinein betrachtet gar nicht mal so klug war, aber ich hab noch nie so n Mist fabriziert! "Können wir uns jetzt wieder auf diesen verschissenen Fall konzentrieren?! Danke!" maule ich genervt und sehe Sam böse an. Ich mag ihn einfach nicht. Ich mochte ihn nie. Ich hab versucht ihn zu mögen, aber ich kann es einfach nicht. Ich versuche mich mit ihm zu vertragen weil ich keine andere Wahl habe. Sam seufzt genervt und streicht sich die lange Mähne über den Kopf nach hinten. "Ist ja gut ... konzentrieren wir uns auf den Fall." meint er genervt. "Na endlich!" maule ich noch nach. Eher durch Zufall fällt mir in meiner stink Wut ein Typ auf. Ich hab das ja eher selten dass mir jemand auffällt weil er mir gefällt. Menschen sehen irgendwie komisch aus wie ich finde. Keine Ahnung woran das liegt, aber ich finde wirklich Menschen sehen komisch aus. Es gibt ein paar Ausnahmen. Jacksepticeye ist eine davon. Obwohl ich glaube dass ich mich eher in Seelen verliebe. Jack ist nämlich gar kein so perfekter Kerl ... zumindestens was das Aussehen angeht. Man sieht dass seine Haut keines Weges rein ist, sein Bart conected nicht richtig, es gibt viele kleine Dinge die nicht perfekt an ihm sind. Aber er ist so ein geballter Sonnenstrahl dass man einfach nicht deprimiert sein kann wenn man seine Videos guggt! Er hat mich schon so oft aus den tiefsten Depressionen geholt ... genau wie Misha Collins. Anfangs fand ich den nämlich auch nicht wirklich hübsch. Je mehr ich über ihn erfahren habe, desto schöner wurde er. Das hab ich öfter. Dean beziehungsweise Jensen waren so der Ausnahmefall. Der ist wirklich schön, äußerst attraktiv. Auch wenns nicht zum fangirlen gereicht hat, er ist schön. Das war er vom ersten Moment an. Und genau deswegen kommt mir der - wie mir auf den zweiten Blick auffällt - nackte Kerl komisch vor. MOMENT! NACKT! "SAM!" ich klopfe dem Jäger ziemlich übermotiviert auf den Unterarm. "Wir haben ihn!" ich quietsche vergnügt. Ich kann das nicht verhindern, das passiert eben wenn ich mich freue! Und damit dass wir den blöden Cherubim endlich gefunden haben, kommen wir dem Abschluss dieses blöden Falls näher! Das ist definitiv ein Grund zur Freude! Sam ist total überrumpelt. Er hat wohl nicht damit gerechnet dass wir den Kerl einfach so mal nebenbei finden. Aber gut ... manchmal hat man Glück. "Okay... dann ... dann reden wir mit ihm, oder...?" fragt er weil er irgendwie nicht darauf vorbereitet ist. "Ja na klar reden wir mit ihm!" Ich bin jetzt die übermotivierte und gehe einfach direkt auf ihn zu. Glücklicherweise befinden wir uns in einem Diner. Er sitzt in der hintersten Ecke und sieht sich die Menschen an. Ich kann nicht anders als zu registrieren dass ihm wohl irgendwas auf den Magen schlägt. Ich setze mich ihm gegenüber an den Tisch, dann seh ich immerhin seine untere Hälfte nicht und kann mich vielleicht sogar normal mit ihm unterhalten. "Hey ... Dein Bruder schickt uns ... mich ... wie auch immer. Er macht sich Sorgen um dich, was machst du hier?" frage ich ihn neugierig. Immerhin scheint er ja tatsächlich nicht gekidnapt worden zu sein. Allgemein keine Anzeichen von Gewalt an ihm. Nur bekomme ich von ihm komische Schwingungen. Als würde ihn was richtig nerven. Sowas fühle ich bei Menschen immer mal wieder. Wenn die Emotion stark genug ist, springt sie oft auf mich über. Wie ein Virus. Der Cherub sieht mich irritiert an. Erstmal weil ich ihn anscheinend sehen kann. Er mustert mich eindringlich. "Alles in bester Ordnung." versucht er mich abzuspeisen. Sam steht neben dem Tisch und sieht uns überfordert an. "Guck nich so doof, setz dich." weise ich den sanften Riesen an und deute ihm sich zu setzen. Ich will den Fall endlich abschließen. Der ganze Liebesdreck geht mir mittlerweile ziemlich auf die Nerven. Kann hier keiner mal seine Arbeit richtig machen und mir sagen wie ich nach Hause komme?! Der Cherub mustert Sam der sich neben ihn setzt skeptisch. Dann geht sein Blick wieder an mich weiter. "Wie habt ihr mich gefunden? Ich hab mich abgeschirmt!" protestiert er und ich winke ab. "Ist egal, ich hab dich gefunden." serviere ich ihn ab und sehe ihm in die Augen. Augen sind die Spiegel zur Seele. Man kann sein ganzes Gesicht unter Kontrolle bringen und jeden Muskel kontrollieren. Aber die Augen werden dich immer verraten. Sie zeigen deutlich wie es in dir aussieht, man muss nur lernen sie zu lesen. Und ich bin nicht schlecht darin. "Also, was passt dir nicht? Was hast du mit den Leuten hier angestellt?" stelle ich ihn direkt zur Rede. Kein großes drum herum weil ich endlich weiter will, weil ich endlich nach Hause will. Zurück zu Nezumi, Cas und Balthi. Die drei vermisse ich am meisten. Baba, Ray und Rabia ... Kuri ... es gibt so viele mit denen ich endlich mal wieder reden will und die ich vermisse, aber dafür muss ich erstmal nach Hause kommen und dafür muss ich diesen dämlichen Fall zuende bringen! Aber der soll sich als schwieriger gestalten als ich gerade noch annehme... der Cherub ist nämlich gar nicht von mir begeistert. Er mustert mich äußerst skeptisch. "Du-" ich unterbreche ihn. "Ich gehöre nicht in diese Welt, richtig erkannt. Darauf hat mich schon dein Bruder aufmerksam gemacht, ich will ja nach Hause, ich hab bloß keinen Plan wie." würge ich das Gespräch ab und Sam staunt. Er will was sagen aber er weiß nicht was. Ich spiele mit den Ringen in meiner Unterlippe und sehe den Cherub weiter an. "Was habt ihr eigentlich gegen Klamotten?" jetzt ist er ganz durcheinander. "...nichts?" - "Warum seid ihr dann alle nackt? Is euch noch nicht aufgefallen dass Menschen komisch aussehen? Gibt n Grund dass wir alle was an haben!" jetzt gucken mich beide Männer irritiert an. Während Sam wohl eher nachfragen möchte was genau ich damit meine, bewegt sich der Cherub jetzt demonstrativ keinen Millimeter mehr und versucht meinem Blick stand zu halten. Aber ich hab Nezumi und meine Plüschhintern vor meinem geistigen Auge. Ich will nach Hause. Und dafür muss ich das hier hinbekommen. So einfach ist das. In meinem Kopf jedenfalls. Der Cherub seufzt. "Mir stinkt mein Job ... ich hab beschlossen die Stadt von diesem überflüssigen Gefühl zu befreien." und jetzt bin ich diejenige die komisch guggt. Überflüssig...? Das spricht gegen alles woran ich glaube. Sam sieht den Cherub völlig überfordert an. "Ein ... ein Cherub dem die Liebe stinkt...? Ernsthaft jetzt?" Er weiß gar nicht wo er anfangen soll, der Fall ist einfach total seltsam. Sogar für Winchester Verhältnisse. Ich brauche einen Moment um mich wieder zu fangen. "Alter ... von wegen überflüssig ... Liebe ist das was die Menschen am Leben hält." Tatsächlich glaube ich stark dass der Überlebenswille mit dem Gefühl der Liebe stark gekoppelt ist. Das eine bedingt das andere unglaublich stark! Denk mal drüber nach! Der Cherub hebt eine Augenbraue. "Der Überlebnswille reicht völlig aus, der hat nichts mit Emotionen zu tun." versucht er mich abzuspeisen. Aber ich hab Therapie gemacht. Ich hör mir seit vier Jahren von sämtlichen Therapeuten ständig an wie wichtig unsere Emotionen sind, besonders die positiven und gerade die Liebe ist so verflucht stark! "Du solltest mal ne Borderline Therapie machen ... die rücken dir den Kopf wieder grade, aber dafür solltest du dir erstmal was anziehen." seufze ich und schüttle den Kopf. Das kann jetzt wahrscheinlich sehr ausschweifen. Aber ihr werdet da durch müssen, genau wie dieser blöde Cherub dem ich jetzt mal den Kopf ordentlich waschen werde! Ich räusper mich kurz und deute Sam dass er sich da raus halten soll. Er wollte doch die ganze Zeit über meine emotionale Ebene quatschen und ist wegen der Therapie so interessiert, dann soll er jetzt mal gut zuhören, nochmal erzähle ich das hier nicht. "Der Überlebenswille ist stark mit der emotionalen Ebene verknüpft." fange ich an und blende Sam und die Nacktheit des Cherubs erstmal aus. Ich will das hinter mich bringen, das wird ein Erguss meiner Emotionen den ich sobald die Sache geklärt ist aus meinem Gedächtnis löschen werde. Folgendes ist also nie passiert, wehe man spricht mich darauf an! "Depressionen machen das sehr deutlich. Depression ist nicht einfach dass man die ganze Zeit traurig ist und heulen möchte, es ist die Abstinenz von Hoffnung. Die Sinnlosigkeit in diesem Leben die einem deutlich wird. Man hat kein Ziel, keine Ahnung warum man überhaupt hier ist oder was man mit seinem Leben anfangen soll. Da es kein Ziel gibt, gibt es auch keinen Grund eine besondere Richtung im Leben einzuschlagen. Es ändert nichts etwas an seinem Leben zu ändern, weil das keinen Sinn hat. Hoffnung ist unfassbar wichtig für Menschen. Nimm einem Menschen die Hoffnung und er geht dir gnadenlos ein. Er verliert jeden Überlebenswillen und gibt einfach auf, dümpelt vor sich hin und ist scheiße drauf. Been there... ich weiß wovon ich rede, viel zu gut." versuche ich erstmal anzusetzen um meine Erklärung im späteren Verlauf irgendwie doch noch sinnvoll zu bekommen. "Wenn man jegliches positives Gefühl entfernt, dann bleibt nur noch diese Depression übrig. Die Menschen sterben zwangsläufig aus. Deswegen ist Liebe so wichtig. Nicht mal die Liebe zu einem Partner, viel mehr die Liebe zu den Details. Zum Haustier, der Pflanze die man mühsam aufgezogen hat, ein Bild dass man gemalt hat oder ein Gedicht dass man geschrieben hat. Man muss keinen anderen Menschen lieben um Hoffnung schöpfen zu können. Das Leben selbst muss man lieben lernen um das Beste daraus machen zu können. Wenn du den Menschen die Liebe nimmst, dann auch den Grund zu kämpfen. Den Grund zu überleben. Du hinterlässt einen grauen Einheitsbrei der sich keine Mühe gibt zu überleben und kläglich eingeht. Also von wegen überflüssig ... vielleicht nervt es wenn ein frisch verliebtes Pärchen öffentlich ständig Zuneigung austauscht, versteh ich vollkommen. Ich bekomm auch Aggressionen wenn ständig um mich herum geflirtet wird, aber das heißt noch lange nicht dass die Menschen ohne Liebe besser dran wären, kapiert?" ich bin sehr ernst geworden und hab gleich zwei Männer ziemlich baff gemacht. "Also zieh dir was an und mach deinen Job! Heul nich rum, find lieber n Grund warum du das Leben liebst du Pissnelke!" okay, vielleicht hab ich jetzt übertrieben. Ganz bestimmt sogar hab ich maßlos übertrieben, die beiden starren mich mit offenem Mund an. Plötzlich fühle ich mich ziemlich unwohl. Nicht nur weil ich meinen tiefsten Glauben gerade veröffentlicht habe, davon weiß im Grunde keiner wirklich genau bescheid ... sondern vor allem weil ich gerade einen Cherub als Pissnelke bezeichnet habe. "Sorry... mich macht das rasend wenn man den Menschen ihr Glück raubt aus so egoistischen Gründen. Wenn dir dein Job so auf den Piss geht dann lass dich für was anderes einteilen, aber mach anderen nicht ihr Glück kaputt." seufze ich und will eigentlich verschwinden. Mir ist das peinlich. Sam ist ziemlich überwältigt. Tja, so kann ich wirken wenn mir die Hutschnur platzt. Sam weiß nicht wie er reagieren soll weil eben auch der Cherub ziemlich überwältigt ist. "So ... so hab ich das gar nicht betrachtet..." gibt der Engel der Liebe von sich. Ich halte inne und mustere ihn überrascht. Ein Engel der Liebe der nicht darüber nachdenkt was Liebe eigentlich bedeutet? Wie wichtig Liebe ist? Naja, im Grunde hab ich selbst nie aktiv darüber nachgedacht, mein Leben hat mir eben deutlich gemacht wie es ist wenn die Liebe fehlt. Und das möchte ich nicht für meine Zukunft. Wie Jack so schön gesagt hat ... was passiert ist, ist passiert. Das liegt in der Vergangenheit. Die Tinte ist trocken, ich kann es nicht ändern, egal wie sehr ich es möchte. Ich muss mich auf die Zukunft fokusieren und die so gestalten dass ich glücklich werden kann. Und das versuche ich eben. Der Cherub wirkt nachdenklich. Dann verschwindet er einfach und lässt Sam und mich im Diner zurück. Ich bin selbst total überrascht dass das tatsächlich funktioniert hat. Ich muss kurz lachen. Ich bin damit durch gekommen einen Engel als Pissnelke zu bezeichnen... das glaubt mir keiner. Sam sieht auf als Dean sich zu uns setzt. Naja, er schubst mich auf der Bank rüber und setzt sich auf meinen Platz. Er wirkt zufrieden, was ich darauf schiebe dass er sich die letzten Stunden vergnügt hat. "Und?" fragt er in die Runde und mustert uns einen Moment. Sam weiß nicht was er sagen soll. "Fall gelöst." grinse ich Dean an. Zumindestens gehe ich mal davon aus dass der Fall gelöst ist. "Vielleicht wärs gut wenn wir noch eine Weile hier bleiben und beobachten ob alles wieder normal wird..." meine ich noch nachdenklich auf Deans skeptischen Blick mir gegenüber. Sam starrt mich immer noch an. "Sie hat nem Armor den Kopf gewaschen..." meint er ein wenig überfordert. Ich zucke mit den Schultern. Fall gelöst heißt für mich ich kann mich wieder darauf konzentrieren nach Hause zu kommen. "Ich kenn mich eben mit Gefühlen aus ... ich hab die letzten vier Jahre kaum was anderes gemacht als mich selbst zu beobachten und zu lernen mit meinen viel zu intensiven Gefühlen umzugehen. Hab wohl doch das ein oder andere gelernt." meine ich beiläufig und hoffe das Thema damit endlich zu beenden. Auch wenn ich genau weiß wie wichtig es ist über die emotionale Ebene zu reden, ich tu es einfach nicht gern. Noch immer ist das für mich als würde ich mir eine Zielscheibe auf das Herz malen damit der andere auch ja alle wunden Punkte trifft. Ich hab ein großes Herz aus Gold, ich glaube immer erst an das Gute im Menschen bis ich davon überzeugt wurde dass er schlecht ist. Aber ich gebe meine Schwachpunkte nicht gern preis. Das tut keiner gern. "Vielleicht solltest du Dean mal mit nehmen zur Therapie." scherzt Sam der sich offenbar wieder gefangen hat. Dean ist nicht gerade begeistert von der Idee. "Wenn er möchte kann er mich gerne begleiten, aber das bezweifle ich doch recht stark. Auch wenns manchmal sogar lustig ist." grinse ich schräg. Mein Handy bimmelt. Also das aus meiner Welt. ´Was is weiß und steht hinterm Baum? - Ne schüchterne Milch!´ ... ich seufze. Den Vollidioten hatte ich schon wieder vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)