Triangle von LadyKaiba ================================================================================ Kapitel 1: Böses Erwachen ------------------------- Triangle Kapitel 1: Böses Erwachen „Alle Daten gelöscht“ Der Raum war abgedunkelt. Ein Blitz hatte in das Gebäude eingeschlagen. Alle liefen durcheinander. Die Alarmanlage jaulte. Es war ein einziges Chaos. „Alle Daten gelöscht? Was soll das bedeuten?“ „Ich hatte Watari gesagt, wenn ihm etwas zustoßen sollte, er noch versuchen soll, alle Daten im System zu löschen...“ „Wenn ihm etwas zustoßen sollte?!“ „Der Shiniga-“ Plötzlich durchzog ein unerträglicher Schmerz Ls Körper. Sowohl von seiner Brust, als auch von seinem Kopf aus, durchströmte die Schmerzwelle seinen gesamten Körper. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Ihm wurde schwindlig. Furchtbar schwindlig. Er registrierte selbst nicht, dass der kleine Teelöffel, welchen er in seiner Hand hielt, bereits klirrend auf den Boden gefallen war. Er selbst kippte langsam, gefühlt in Zeitlupe, seitlich von seinem Drehstuhl. Doch er konnte nichts dagegen tun. 'K-Kira...', war sein einziger Gedanke. Nun lag er auf dem Boden und sah Light. Hielt er ihn im Arm? Unfähig, sich zu bewegen, zu sprechen, oder auch nur die kleinste Regung von sich zu geben, starrte L ins Gesicht des Brünetten. Seine Sicht verschwamm von Sekunde zu Sekunde mehr. Die Schmerzen waren nicht weniger geworden, sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment platzen, seine Brust fühlte sich an, als würde sein Herz jede Sekunde explodieren. Doch was er noch deutlich sah, war dieses grässliche, diabolische Grinsen, zu welchem sich Lights Gesicht mittlerweile verzogen hatte. 'Kira...Du bist...Kira...Ich...Wusste...Es..............................', während seiner gedanklichen Schlussfolgerung fielen Ls Augen immer weiter zu, bis schließlich alles schwarz wurde... >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Langsam kam er zu sich. Er spürte, dass sein Körper bewegt wurde und vernahm leise Geräusche. Sein Kopf dröhnte wie verrückt. Moment mal... War er etwa noch am Leben? Die Geräusche wurden etwas lauter. Jemand war bei ihm. Also lebte er tatsächlich noch? Oder würde er jeden Moment im Jenseits aufwachen? Gab es das Jenseits? Er hörte wieder etwas. Eine Person, die sich bewegte. Direkt neben ihm. Aber er musste doch tot sein, oder? Kira...Light, hatte ihn doch getötet, oder? Er spürte, wie etwas Warmes seine Wange berührte. „Nein, du bist nicht tot, L“, sagte eine Stimme zu ihm. Er kannte diese Stimme. 'Light? Also lebe ich wirklich noch? Aber wieso?' Ls Gedanken wurden langsam klarer, jedoch konnte er sich nicht bewegen. Auch seine Augen konnte er nicht öffnen, er war viel zu schwach. Was war nur passiert? Wieso lebte er noch? Wo war er? Wieso war Light bei ihm? Das warme Etwas an seiner Wange, was vermutlich eine Hand war, streichelte langsam darüber. „Keine Sorge, L...“, sprach die Stimme freundlich zu ihm. Der Schwarzhaarige wollte antworten. Seine Lippen bewegten sich auch ein bisschen, doch es kam nur ein leises, gequältes Stöhnen heraus. Er hatte keine Kraft, zu sprechen. Sein Gehirn wurde jedoch, trotz der Kopfschmerzen, immer fitter. Und langsam begann er, zumindest oberflächlich, seine Lage zu verstehen. Light war Kira. L war hier. Mit Light. Mit Kira. Watari war tot. L geriet innerlich mehr und mehr in Panik. Konnte es sein, dass Light ihn entführt hatte? War er von dem größten, durchgeknalltesten Massenmörder der Geschichte, gefangen worden? Er vernahm das Klimpern von Metall. Kurz darauf spürte er einen leichten Druck um seinen Hals. Es brauchte zwar noch immer eine Menge Anstrengung, doch der Schwarzhaarige begann, vorsichtig seine Augen zu öffnen. Er kniff sie jedoch sofort wieder zusammen, da er von einer Lichtquelle unmittelbar neben sich, geblendet wurde. „Langsam, L...“, vernahm er erneut die freundlich klingende Stimme Lights. Erneut öffnete er seine Augen, dieses Mal jedoch deutlich langsamer. Es dauerte zwar eine Weile, doch mit jedem Blinzeln wurde seine Sicht schärfer. Er erkannte eine Zimmerdecke, die Lichtquelle drang von der linken Seite in sein Blickfeld. Er lag auf einem Bett, so viel konnte er sagen. Er neigte seinen Kopf leicht nach links, wo er sogleich in das zufrieden grinsende Gesicht des Mannes blickte, welchen er die ganze Zeit über gejagt hatte. Sofort hatte er wieder diese diabolisch grinsende Fratze vor Augen, welche das letzte war, was er zu Gesicht bekommen hatte, bevor er das Bewusstsein verloren hatte. Die Erinnerung daran ließ ihn erneut einen Schauer über den Rücken laufen. „Kira“, flüsterte er leise und sah dem produktivsten Massenmörder in der Geschichte der Menschheit in die Augen. Dieser kicherte leicht. „Ja...“, antwortete er. „Wie fühlst du dich?“ „Wo bin ich?“, stellte der Liegende als Gegenfrage. „Sieh dich um, ich bin sicher, dass du schnell drauf kommst.“ L ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Light saß neben ihm auf der Bettkante. Links stand ein kleiner Nachtschrank, auf welchem eine schwarze Nachttischlampe sowie ein Glas Wasser stand. Etwa ein Meter neben dem Nachtschränkchen sah er einen Türrahmen, welcher in ein Badezimmer, wie L vermutete, führte. Die Tür musste ausgehängt worden sein. Er schaute sich weiter um und erblickte eine große, schwere Metalltür. Vor dem Bett stand ein hölzerner Wohnzimmertisch samt Couchgarnitur. Die ihm gegenüberliegende Wand hatte eine Schräge mit einem Dachfenster. Es war Nacht. Doch der Detektiv konnte anhand der Beleuchtung einen Wolkenkratzer erkennen. „Ich bin noch im Hauptquartier“, murmelte er. „Korrekt“, bestätigte Light die Schlussfolgerung. „Im obersten Stock, genau genommen.“ „Wirklich Clever...Hier würde das Team nie nach mir suchen.“ „Sie werden auch irgendwo anders nach dir suchen, offiziell bist du tot“, erwiderte der Jüngere kalt. „Obwohl, das stimmt nicht ganz...das Team denkt, du wärst tot...offiziell ist L natürlich am Leben und führt seine Arbeit wie gewohnt fort“, korrigierte Light seine Aussage, wobei sich erneut ein fieses Grinsen auf seinem Gesicht bildete. L verstand die unterschwellige Botschaft sofort. Sie lautete: ICH bin jetzt L... Einige Sekunden starrte L seinen Kidnapper nur mit seinem gewohnt emotionslosen Gesichtsausdruck an, bevor er fragte: „Und wieso lebe ich noch?“ Das Grinsen verschwand aus dem Gesicht des Braunäugigen. „Kannst du dich schon aufsetzen?“, fragte er, nicht auf Ls Frage eingehend. „Du hast mir etwas verabreicht, richtig?“, fragte der Schwarzhaarige und setzte sich langsam auf. Sein Körper fühlte sich noch immer schwer an, doch es wurde langsam besser. Sofort erklang das Klimpern von Metall. L sah neben sich und entdeckte eine dicke Stahlkette, welche an dem Metallband befestigt war, welches wiederum um seinen Hals lag. Na toll. Er war mit einem Halsband angekettet. Wie ein Köter. „Stimmt“, antwortete der Braunhaarige und begann erneut zu grinsen. „Du hast mich die ganze Zeit über verdächtigt, und trotzdem trinkst du von einem Kaffee, den ich vorher in der Hand hatte?“, fragte er amüsiert. L antwortete nicht. Er konnte zwar noch nicht ganz seine gewohnte Sitzhaltung einnehmen, aber er zog seine Beine soweit wie es ging an seinen Körper. „Appropos trinken...Du bist sicher durstig“, sagte Light, nahm das Wasserglas vom Nachttisch und hielt es seinem gefangen hin. Dieser starrte das Glas an, machte jedoch keine Anstalten, es anzunehmen. Wieder erklang ein amüsiertes Kichern von dem Brünetten Musterschüler. „Keine Sorge, L. Da ist nichts drin“, versicherte er und trank einen großen Schluck, um seine Behauptung zu beweisen. Etwas zögerlich griff L das Glas. Er war wirklich sehr durstig. Seine Kehle fühlte sich staubtrocken an. In zwei Zügen hatte er das Glas geleert. „Wie hast du es gemacht?“, fragte er monoton, ohne seinen Entführer anzusehen. „Nun, ich habe natürlich genau berechnet, wann die Wirkung des Mittels einsetzen wird. Dann musste ich nur noch dafür sorgen, dass alle deine 'Leiche' sehen und von deinem Tod überzeugt sind. Das war gar nicht so schwer“, erklärte der Student und holte ein schwarzes, nur allzu bekanntes Buch, aus seiner Umhängetasche. 'Das Death Note?', fragte L sich in Gedanken. 'Er kann meinen Namen nicht reingeschrieben haben, dann würde ich nicht mehr leben...' Lässig schlug Light das Buch auf, blätterte ein paar Seiten um und hielt dem Detektiv das geöffnete Buch unter die Nase. Als dieser die letzten beiden Einträge las, verstand er: Izuma Takamura* stellt heute um 13:57 Uhr Ryuzakis Tod fest, bringt ihn in Rettungswagen zwei, fährt mit Rettungswagen eins in Richtung Krankenhaus und stirbt auf dem Weg als der Wagen explodiert. Sakura Oramuro* stellt heute um 13:57 Uhr Wataris Tod fest, bringt ihn in Rettungswagen eins, fährt mit Rettungswagen eins in Richtung Krankenhaus und stirbt auf dem Weg als der Wagen explodiert. *Rettungssanitäter, die im Hauptquartier in Bereitschaft waren Tbc. Kapitel 2: L ist tot -------------------- Triangle Kapitel 2: L ist tot „Verstehe...In dem ganzen Chaos konntest du mich unbemerkt hier hoch bringen“, kommentierte L monoton die beiden Death Note Einträge. Der Andere nickte. „Und wie erklärst du, dass in dem Wrack keine Überreste von mir gefunden werden?“ Selbstüberzeugt grinsend antwortete Light: „Da fällt mir schon was ein; ich kann sehr überzeugend sein...“ „Ja...“, erwiderte der Schwarzhaarige, den Studenten mit ernster Mimik anstarrend. „Psychopathen sind Meister der Manipulation.“ „Du hälst mich für einen Psychopathen, weil ich eine friedliche Welt erschaffen will?“, fragte der Braunhaarige lächelnd. „Eine Welt, in der jeder Mensch Angst haben muss, von Kira getötet zu werden, soll eine friedliche sein?“, stellte L als Gegenfrage. „Nicht jeder. Diejenigen, die sich nichts zu Schulden kommen lassen, müssen keine Angst haben“, entgegnete der Andere. „Noch nicht...Aber das wird sich ändern, und das weißt du genau.“ Lights Gesichtszüge verhärteten sich. „Was soll das heißen?“, knurrte er in bedrohlichem Ton. Der Schwarzhaarige behielt seinen emotionslosen Gesichtsausdruck bei, als er antwortete: „Heute sind es 'nur' Mörder und Vergewaltiger...Doch schon bald wirst du damit beginnen, Kleinkriminelle zu ermorden, und irgendwann muss jeder, der in irgendeiner Weise nicht deinen Vorstellungen von 'guten Menschen' entspricht, oder auch nur die kleinste Kritik an Kira übt, Angst um sein Leben haben.“ Die Hände des Musterschülers ballten sich zu Fäusten. Man sah ihm deutlich an, wie es in ihm brodelte. „Du redest vollkommenen Unsinn...Ich töte nur diejenigen, die eine Gefahr für die Gesellschaft sind und sie mit ihren Verbrechen verderben...Ich befreie die Welt von ihnen! Ich bin gerecht!“, rief er L wütend entgegen. „Du wirst immer Gründe finden, Menschen zu töten, Light. Du bist nicht gerecht, du bist ein Mörder. Du bist genauso, wie diejenigen, die du angeblich so verabscheu-ahh!“ Plötzlich wurde Ls Hals mit zwei Händen gegriffen und sein Kopf auf das Kissen gedrückt. Light hatte sich breitbeinig über ihn gebeugt und drückte ihm mit beiden Daumen die Luft ab. Der Liegende zappelte unter seinem Angreifer und versuchte, dessen Hände von seinem Hals zu lösen. Er schaffte es jedoch nicht. Er war noch immer geschwächt und so jappste er verzweifelt nach Luft, während die zu schmalen Schlitzen verzogenen, braunen Augen Lights wütend auf ihn herab funkelten. Der Death Note Besitzer kochte vor Wut, als er sein Gesicht wenige Zentimeter vor das seines Gefangen hielt und diesem entgegen schrie: „HALT DIE KLAPPE! DU HAST DOCH KEINE AHNUNG, WAS GERECHTIGKEIT IST! DU-“; stoppte er seine Schreitirade abrupt, als er sah, wie Ls, beinahe schwarze, Augen bereits halb geschlossen waren, seine Bewegungen des Widerstandes wurden von Sekunde zu Sekunde langsamer. Ohne es bewusst wahrzunehmen, senkte Light seinen Kopf noch ein paar Zentimeter tiefer, sodass seine Oberlippe, hauchzart, die Unterlippe des Detektivs berührte. Dessen Mund war geöffnet und er versuchte immer noch, nach Luft zu ringen. Einen Moment lang schloss der Brünette seine Augen und konzentrierte sich auf den, geradeso wahrnehmbaren, Kontakt zwischen seiner Ober- und Ls Unterlippe. Diese bewegte sich ruckartig, da der dem Ersticken nahe Schwarzhaarige immer wieder nach Luft schnappte. Für den Bruchteil einer Sekunde umschloss Light die Unterlippe des Angeketteten mit seinen eigenen Lippen, bevor er sein Gesicht wieder ein Stück wegzog und seinen Griff um Ls Hals lockerte, sodass dieser wieder atmen konnte. Seine Brust hob und senkte sich schnell. Seine Augen waren immer noch halb geschlossen und seine blassen Wangen zierte ein dunkles Rot, verursacht durch das gestaute Blut in seinem Kopf. Zärtlich streifte Light mit seiner linken Hand durch die dicken, schwarzen Strähnen des Detektivs. „Tut mir Leid, L. Ich habe die Beherrschung verloren...Du wirst schon bald einsehen, dass ich das Richtige tue, da bin ich sicher...Ich werde dir erst einmal etwas zu Essen holen, du bist sicher hungrig.“ L antwortete nicht. Er blieb eine Weile einfach liegen, während Kira das Zimmer verlassen und die massive Metalltür von außen wieder verriegelt hatte. Am Aufzug angekommen schlug der Braunäugige heftig mit seiner Faust auf den Knopf, welcher den Pfeil nach unten zeigte. „Wow, so habe ich dich nicht mehr erlebt, seit L dir seine Identität preisgegeben hat...Hehe“, kicherte der Shinigami mit dem breiten Grinsen im Gesicht. „Halt's Maul, Ryuk!“, knurrte der Student und trat in den Fahrstuhl ein. 'Verdammt, was ist nur los mit mir? Wie konnte das passieren?! Fast hätte ich ihn...' Vor Wut über sich selbst zitternd zog er seine Lippen einmal mit seinem Daumen nach. Noch immer spürte er dieses leichte Kribbeln auf ihnen. Ls Unterlippe...Sie war so warm gewesen, und rau....und gleichzeitig so weich...Um ein Haar hätte der Japaner dem Drang, seine Zunge in den Mund seines Rivalen zu schieben, nicht widerstehen können. 'Ich habe ihm viel zu viele Informationen gegeben...', dachte er verärgert. Dass der Brünette die Beherrschung verloren hatte, hatte den Schwarzhaarigen nicht überrascht, doch mit der Intensität seines Ausrasters hatte er nicht gerechnet. Er hätte ihn beinahe erwürgt. Normalerweise hatte Light sich immer bestens unter Kontrolle. Langsam setzte er sich auf und zog seine Beine an, um seine gewohnte Sitzhaltung einzunehmen. Vorsichtig fasste L sich mit Zeige- und Mittelfinger an seine Unterlippe. Hatte er sich das vorhin nur eingebildet, oder hatten die Lippen des Jüngeren seine tatsächlich berührt? Der Detektiv war sich aufgrund des Sauerstoffmangels nicht ganz sicher, doch...hatte Light ihn vorhin...geküsst? Es war ein Kuss, oder? Zumindest der Ansatz, eines Kusses. Nachdenklich begann er, auf seinem Daumennagel herumzukauen. 'Seine Lippen haben meine Unterlippe umschlossen, da bin ich ziemlich sicher...war es ein Versehen, oder Absicht? Sofort danach hat er sich wieder beruhigt und aufgehört, mich zu würgen...Hat er es absichtlich getan, um mich zu irritieren? Nein, das ergibt keinen Sinn...Ich war schon halb bewusstlos, er konnte nicht sicher sein, dass ich es überhaupt realisiere...Also war es doch aus Versehen? Hat er-' Die Gedanken des Angeketteten wurden unterbrochen, als er hörte, wie die Tür entriegelt wurde und sein Kidnapper mit einem Tablett in der Hand den Raum betrat. „Geht's dir wieder besser?“, fragte der Massenmörder und hatte wieder sein gewohnt freundliches Lächeln auf den Lippen. L merkte jedoch sofort, dass Light, während er auf das Bett zukam, den Augenkontakt mied. Er stellte das Tablett auf dem Nachtschränkchen ab. Darauf standen zwei kleine Schüsseln, gefüllt mit Reis und Suppe, und eine größere Schüssel, gefüllt mit Schokoladenpudding, sowie eine Tasse Kaffee inklusive eines kleinen Berges an Zuckerwürfeln. Ohne den Schwarzhaarigen eines Blickes zu würdigen, machte der Braunhaarige sich wieder auf in Richtung Tür. „Light...“ Angesprochener blieb vor der Tür stehen. „Hmm?“ „Wieso hast du mich nicht getötet?“, fragte L in seiner typischen, monotonen Stimme und begann damit, einen Zuckerwürfel nach dem Anderen in die Tasse fallen zu lassen. Nach einigen Sekunden der Stille antwortete Light, ohne sich umzudrehen: „Iss auch den Reis und die Suppe, und nicht nur den Pudding, okay?“ Damit verschwand er aus dem Zimmer. Der Detektiv nahm zwei Zuckerwürfel in die Hand und schob sie in seinen Mund. Er brauchte jetzt Energie. Er musste nachdenken. 'Warum tust du das, Light?...' -Ganz woanders- „L ist tot.“ Sein Herz schien einen Schlag ausgesetzt zu haben, als er, draußen unter der Fensterbank das Gespräch im Rauminneren belauschend, diesen Satz vernahm. L sollte tot sein? Er war gestorben? Einfach so? Nein! Unmöglich! Hecktisch und trotzdem darauf bedacht, seine Anwesenheit nicht durch unnötige Geräusche preiszugeben, holte er ein kleines Stück Papier aus der Innentasche seiner schwarzen Lederjacke, entfaltete es und sah es sich an, woraufhin sich ein breites, fieses Grinsen auf seinem Gesicht bildete. 'Haha, ihr Trottel! L ist nicht tot, er lebt noch...Haha!' Tbc. Kapitel 3: Fragen über Fragen ----------------------------- Triangle Kapitel 3: Fragen über Fragen Nachdem L gegessen und, für seine Verhältnisse, zumindest ein wenig Zucker zu sich genommen hatte, beschloss er, sich sein kleines Gefängnis etwas genauer anzusehen. Als er sich vom Bett erhob merkte er sofort, dass ihm leicht schwindlig wurde und er noch etwas wacklig auf den Beinen war. Doch nachdem er einen Moment lang ruhig stehen blieb, ging es einigermaßen. Langsam begab er sich zu dem Türrahmen, aus welchem die Tür ausgehängt worden war. Beim ersten Blick hinein stellte er sogleich fest, dass seine erste Vermutung korrekt war: Es handelte sich um ein Badezimmer. Er ging hinein. Bei jedem Schritt den er tat, klirrte die schwere Eisenkette, welche an seinem Halsband befestigt war. Dieses widerliche Geraschel machte ihn jetzt schon wahnsinnig. Das Badezimmer war einfach gehalten. Es war komplett weiß gefliest, hatte ein Dachfenster in der Wandschräge, eine Toilette, eine Badewanne, eine Dusche, einen Wandspiegel, einen Stuhl und ein Waschbecken mit einem kleinen Schrank darunter. Kurz überlegte der Detektiv, wieso es im obersten Stockwerk überhaupt ein Badezimmer gab, doch schnell erinnerte er sich daran, dass er in Auftrag gegeben hatte, in jeden Stock mindestens ein Bad einzubauen. Der Gedanke, dass Kira diesen Umstand nutzen und somit das perfekte Verließ für ihn parat hatte, wäre ihm nicht einmal im Traum gekommen. Nicht einmal ein Genie wie er hätte diese Situation hier vorausahnen können. Für L ergab es nach wie vor keinen Sinn, dass Light ihn hier festhielt. Als er am Waschbecken angekommen war, spürte er plötzlich einen unangenehmen Druck an seiner Kehle. Die Kette war nun stramm gezogen, weiter kam er nicht. Sie war gerade lang genug, damit er im Bad alles erreichen konnte. L öffnete den kleinen Schrank unterhalb des Waschbeckens und schaute hinein. Darin befanden sich ein Stapel Handtücher, einige Rollen Toilettenpapier, Duschgel, Shampoo, ein Duschschwamm, Zahnbürsten plus Zahnpaste, Rasierschaum und Rasiercreme. Eben das Nötigste, was ein Mann für seine Körperhygiene brauchte. Er verließ das Badezimmer wieder und lief auf die massive Stahltür zu, welche in den Flur führte. Seine Hypothese, dass die Kette nicht lang genug war, um die Tür zu erreichen, wurde direkt bestätigt. Noch knapp zwei Meter fehlten. Den Code zu knacken und einfach heraus spazieren konnte er also erst einmal vergessen. Wäre ja auch zu einfach gewesen. Was er aber problemlos erreichen konnte, war die Couchgarnitur samt Tisch, welche unmittelbar am Fuße des Bettes aufgebaut war. Dahinter stand noch ein Kleiderschrank an der Wand. Der Schwarzhaarige öffnete diesen und erblickte sofort seine weißen Sweatshirts, seine Jeanshosen und seine Boxershorts. Light musste seine Kleidung aus seinem Schrank genommen und hier hoch gebracht haben. Daneben lagen noch ein paar Decken und einige Sätze an frischen Bettbezügen. Das andere Ende der Eisenkette war mehrmals um ein Dickes Rohr gebunden, welches sich in der Ecke des Raumes bis unter die Zimmerdecke erstreckte. Sie wurde von drei dicken Schlössern zusammengehalten. Zwei Vorhängeschlösser, für die man eindeutig zwei völlig verschiedene Schlüssel benötigte, und ein Schloss mit einem siebenstelligen Zahlencode. 'Wirklich clever, Light...', dachte L nur, bevor er sich in seiner gewohnten Sitzhaltung auf die Couch hockte und begann, auf seinem Daumennagel herum zu kauen. 'Welche möglichen Gründe gebe es dafür, dass Light mich nicht getötet hat? Möglichkeit eins: Er konnte es nicht, weil er meinen Namen nicht herausfinden konnte. Unwahrscheinlich. Wataris echten Namen haben wir auch geheim gehalten, wenn er ihn töten konnte, hätte er auch mich töten können. Möglichkeit zwei: Er hatte eigentlich geplant, Watari UND mich zu töten, aber bei mir hat es aus irgendeinem Grund nicht geklappt, also musste er improvisieren. Genauso unwahrscheinlich. Erstens, würde ein Todesgott sicher nicht einen solchen Fehler machen, und zweitens hat Light die Inszenierung meines Todes viel zu gründlich geplant. Was auch immer er für ein Mittel zusammengemischt und in meinen Kaffee getan hat, er hat genau berechnet, wann ich umkippen würde, und dafür gesorgt, dass Watari zur gleichen Zeit stirbt, sodass es für alle Mitglieder der Sonderkommission so aussah, als hätte Kira uns beide umgebracht. Er hatte also vorher geplant, meinen Tod nur vorzutäuschen und mich gefangen zu halten. Aber wieso hat er das getan, wenn er eigentlich die Möglichkeit hatte, mich zu töten? Das war doch von Anfang an sein Ziel. Lind L. Taylor hat er auch nicht versucht gefangen zu nehmen, sondern ihn ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht. Wieso nicht mich? Auch, wenn sein Plan sehr gut durchdacht ist, und sicherlich alle anderen im Team von meinem Tod überzeugt sind, bin ich lebend trotzdem ein viel größeres Risiko für ihn. Will er mir seinen Sieg einfach nur unter die Nase reiben? Bei seiner emotionalen Unreife könnte das durchaus sein. Er kostet seinen Sieg aus, indem er mich in eine Situation gebracht hat, in der mein Leben einzig und allein in seinen Händen liegt. Wahrscheinlich will er mich dazu bringen, meine Niederlage einzugestehen und ihn zum Gewinner zu erklären. Ja, das muss es sein. 'Du hast gewonnen, du bist mir überlegen', das ist es bestimmt, was er von mir hören will. Aber würde er nur dafür wirklich das Risiko, mich am Leben zu lassen, eingehen? Ja, würde er. Bei seinem Narzissmus und seinem Gottkomplex ist er ohnehin davon überzeugt, dass ihm niemand auf Dauer in die Quere kommen kann und er sein Ziel früher oder später erreichen wird. Aber so einfach mache ich es dir nicht, Light Yagami. Auch, wenn ich momentan nicht handlungsfähig bin, wirst du schon sehr bald neuen Gegnern gegenüber stehen...Roger muss meine Nachricht bereits erhalten haben...' „Was soll das heißen, du musst noch mal zurück ins Hauptquartier?“, fragte Misa bestürzt. „Ich sagte doch bereits, dass ich noch einiges zu tun habe, Misa“, antwortete Light leicht genervt. „A-Aber...Ich dachte, wir verbringen heute einen romantischen Abend zusammen...Ich habe mich extra hübsch gemacht für dich“, sagte die Blondine und zupfte an ihrem schwarzem Spitzen-Kleid herum. „Ein anderes Mal...Ich gehe jetzt.“ „Warte, Light! Schatz, ich dachte, jetzt, wo L endlich tot ist, könnten wir wieder mehr Zeit miteinander verbringen...Und außerdem, haben wir deinen Sieg über ihn noch gar nicht richtig gefeiert...“, hauchte sie verführerisch und schlang ihre Arme um den Brünetten. Dieser verdrehte innerlich die Augen. 'Womit habe ich diese anhängliche Kuh nur verdient?', dachte er genervt, drückte ihr aber einen kurzen Kuss auf die Lippen und erwiderte lächelnd: „Misa...Nun, da L endlich aus dem Weg geräumt ist, geht unsere Arbeit doch erst richtig los...Eine perfekte Welt zu erschaffen geht nicht von heute auf morgen, das Bedarf eine Menge Zeit und Anstrengung, verstehst du?“ „Ja...Das verstehe ich...aber-“ „-Vertrau mir einfach, okay?“, raunte Light in ihr Ohr und streichelte dabei sanft über Misas Wange. Diese färbte sich augenblicklich tiefrot. Mit verliebtem Blick antwortete sie: „Ja...Ich vertraue dir...“ „Gut, ich werde jetzt gehen, wir sehen uns bald“ Damit verabschiedete der Braunhaarige sich. „Gott, geht die mir auf den Geist...“, nuschelte er auf dem Weg zum Hauptquartier vor sich hin. „Wieso legst du sie dann nicht einfach um? Rem ist tot, du hast nichts mehr zu befürchten, wenn sie stirbt“, fragte Ryuk, welcher neben dem Studenten herum schwebte. „Ganz einfach, weil ich sie noch brauche“, war die kurze, knackige Antwort. „Und wozu?“, wollte der Shinigami wissen. „Nun ja, schließlich hat sie den Shinigami-Blick, ich wäre doch bescheuert, wenn ich sie töten und damit auf ihre Shinigami-Augen verzichten würde, oder?“ „Hmm, ja, da ist was dran...“ „Na siehst du“, erwiderte Light grinsend. „Und wieso hast du L nicht getötet? Wozu brauchst du ihn noch?“ Auf Ryuks Frage hin blieb der Death Note Besitzer plötzlich stehen. Einige Sekunden herrschte Stille, bevor er, mit einem gereizten Unterton, antwortete: „Das habe ich dir doch schon beantwortet, Ryuk...Weil sein Intellekt und seine Erfahrung, die er als Detektiv gesammelt hat, sicher noch nützlich sein wird...“ Der breit grinsende Shinigami drehte sich in der Luft und schwebte nun, kopfüber, direkt vor Lights Gesicht her. „Selbst wenn...Wie kommst du darauf, dass L dir seinen Intellekt und seine Erfahrung zur Verfügung stellt und dir helfen wird? Immerhin- oh! Ein Apfelbaum!“, rief er aufgeregt, flatterte in das Geäst des Baums, krallte sich einen Apfel und begann, diesen genüsslich zu mampfen. Light blieb neben dem Baum stehen und wartete, bis der apfelsüchtige Todesgott fertig war. Zufrieden schwebte dieser wieder hinab und wischte sich die letzten Apfelreste von seinem übergroßen Mund. „Immerhin was?“, fragte der Student gelangweilt, als sie ihren Weg fortsetzten. „Naja, immerhin...verachtet er dich.“ Light zuckte zusammen. Erneut blieb er stehen und sagte nichts. „Was'n los, Kleiner?“, fragte Ryuk kichernd. Die Hände des selbst ernannten Gottes der neuen Welt waren zu Fäusten geballt. „Da hast du vermutlich recht, aber das wird sich ändern...“, entgegnete er schließlich und lief weiter. „Na wenn du das sagst...“ Wenige Minuten später betrat Light die große Küche des Hauptquartiers, wo er eine Nudelpfanne mit Gemüse und Hähnchenfleisch zubereitete. Er füllte das fertige Essen in zwei Schüsseln um, packte zwei Stücke Sahnetorte aus dem Kühlschrank auf einen Teller, füllte den gekochten Kaffee in eine Thermoskanne, nahm Zuckerwürfel, Milch und Besteck aus den Küchenschränken, stellte alles auf ein großes, silbernes Tablett und machte sich auf zum Fahrstuhl. Im obersten Stockwerk angekommen verließ er den Aufzug und lief zu dem Raum am Ende des Flurs, in welchem L eingesperrt war. Er stellte das Tablett auf dem Boden ab und gab den Code auf der kleinen Tastatur ein, welche direkt neben der Klinke befestigt war. Mit ein paar klickenden Geräuschen entriegelte die schwere Metalltür. Light hob das voll gestellte Tablett wieder auf, drückte die Tür mit seinem Rücken auf und trat ein. Er erblickte L beim Eintreten zwar nicht, jedoch zeigte ihm die auf dem Boden liegende Kette, dass dieser sich im Badezimmer aufhalten musste. Nach wenigen Schritten konnte er durch den Türrahmen ins Bad schauen, wo er seinen Gefangenen sogleich erblickte. Der Schwarzhaarige stand etwas schräg mit dem Rücken zur Tür und knöpfte gerade seine Hose zu. Sein extrem schlanker, beinahe knochiger Oberkörper war noch unbekleidet. Sein weißes Sweatshirt hin an der Kette und lag zu seinen Füßen auf dem Boden. Ein paar Wassertropfen fielen von seinen schwarzen Haarspitzen auf seinen Rücken und kullerten die blasse, und doch absolut makellose Haut, hinab. Fast wie hypnotisiert stand der Brünette da, das eigentlich relativ schwere, Tablett in den Händen, und starrte den halb bekleideten Detektiv an. Seine braunen Augen fokussierten einen Tropfen, welcher von einer Haarspitze in Ls Nacken tropfte und langsam seine Wirbelsäule hinabglitt. Gebannt folgte sein Blick dem Wassertropfen, wie dieser langsam, zunächst von Wirbel zu Wirbel, und dann den unteren Rücken bis zum Hosenbund seines Erzrivalen hinabfloss. Ohne es bewusst wahrzunehmen, leckte der Musterstudent sich über seine Lippen. Er fand jedoch sofort in sein Bewusstsein zurück, als Angekettete sich zu ihm umdrehte. Er starrte seinen Kidnapper nur mit seinem typischen, emotionslosen Gesichtsausdruck an. „Hallo L, ich habe Abendessen gekocht“, sagte Light freundlich lächelnd und stellte das Tablett auf dem Couchtisch ab. Am Klirren der Eisenkette hörte er, dass L aus dem Bad gekommen war. „Du musst mir das Halsband abnehmen, ich will mir ein frisches Shirt anziehen.“ „Wozu? Ist doch warm genug hier drin“, erwiderte der Braunhaarige mit einem dezenten Grinsen auf dem Gesicht. Nach einigen Sekunden der Stille fragte der Schwarzhaarige: „Also soll ich die ganze Zeit oben ohne herumlaufen?“ Light kicherte leise. „War nur ein Scherz, L. Ich nehme es dir ab. Setz dich auf die Couch.“ Wie erwartet zog der Detektiv seine Beine an seine Brust, als er sich hinsetzte. Doch der Jüngere schüttelte den Kopf. „Setz dich normal hin“, wies er seinen Gefangenen an und holte eines von Ls Sweatshirts aus dem Schrank. Ohne etwas zu erwidern tat er, was der Braunäugige verlangte. Und in der nächsten Sekunde hatte Light sich schon mit seinem vollen Gewicht auf seinen Schoß gesetzt und fixierte seine Beine. „Was soll das werden?“, fragte L monoton. „Ich will nicht wieder von dir getreten werden“, antwortete der Brünette lächelnd, beugte sich nach vorn, sodass sein Kopf neben dem des Älteren war und er in dessen Nacken schauen konnte, wo er das Halsband mit einem kleinen Schlüssel aufschloss. Seine Nasenspitze wurde von ein paar schwarzen Strähnen gekitzelt. Einen Moment lang schloss Light seine Augen. Er nahm einen tiefen Atemzug, um den Duft, welcher aus einer Mischung von Duschgel, Shampoo und L bestand, aufzunehmen. Er roch unheimlich gut. Am liebsten hätte er seine Nase in dem vom Duschen noch feuchtem, schwarzen Haar vergraben und noch mehr von ihrem Duft eingeatmet, doch er zog seinen Kopf wieder zurück und hielt L das weiße Shirt so hin, das dieser nur hineinschlüpfen musste. „Ich kann mich allein anziehen“, kommentierte dieser nur. „Ich weiß. Das Essen wird kalt, also mach schon“, grinste Light und wartete. Der Detektiv seufzte einmal, ließ sich sein Shirt aber von seinem Kidnapper überstreifen. Sofort legte dieser das Halsband wieder um seinen Hals und schloss es in seinem Nacken. Danach kletterte er wieder von Ls Schoß herunter und setzte sich neben ihn auf die Couch. „Lass uns essen, damit du mal ein bisschen auf die Rippen kriegst...Es ist wirklich erstaunlich, dass du so dünn bist, obwohl du den ganzen Tag Süßigkeiten in die hinein stopfst“, lachte Light und begann, seine Nudeln zu essen. Der Schwarzhaarige schnappte sich sofort den Teller mit der Torte. „Das liegt daran, dass ich den ganzen Zucker, den ich zu mir nehme, beim Denken sofort wieder verbrauche. Deshalb nehme ich nicht zu“, erklärte er beiläufig, und tauchte die Kuchengabel in die Sahne. Es war wirklich kaum zu glauben, dass ein Mensch so intensiv nachdenken konnte, dass er dabei die gesamte Energie, die diese Mengen an Zucker lieferten, tatsächlich verbrauchen konnte. Doch L konnte das, anders wäre seine Figur auch gar nicht zu erklären. „Ja...Du bist wirklich faszinierend...“, murmelte Light, mehr zu sich selbst, als zu L. „Light?“ „Hmm?“ „Wieso hast du mich nicht getötet?“ Der Brünette seufzte genervt. Wie oft wollte er ihn das noch fragen? -Am Flughafen in London- „In 20 Minuten geht’s los, sehr schön...Ich war ewig nicht mehr in Japan, das wird bestimmt lustig...“ Erneut zog er ein Stück Papier aus der Innentasche seiner Jacke und sah es sich an. Er kicherte leise. „Dank dir kann ich mich frei in der Öffentlichkeit bewegen, L...Vielen Dank dafür, hehe...Ich werde dich schon finden, keine Sorge...Ich freue mich schon darauf, dich wieder zu sehen, mein Lieber L....Freust du dich auch? Bestimmt nicht, hehe...Bis bald, L...“ Tbc. Kapitel 4: Die Rasur -------------------- Triangle Kapitel 4: Die Rasur Auf seine Frage, wieso Light ihn nicht getötet hatte, bekam L auch dieses Mal keine Antwort. „Iss deine Nudeln, bevor sie noch kalt werden...“, erwiderte der Brünette, hörbar verärgert über Ls Frage. „Du lenkst schon wieder vom Thema ab, Light. Das ist ungewöhnlich für dich. Wieso antwortest du mir nicht einfach?“, fragte der Detektiv in seiner gewohnt monotonen Stimmlage. „Warum bist du nicht einfach froh darüber, dass du noch lebst?“, stellte der Angesprochene als Gegenfrage. L starrte seinen Sitznachbarn eine Weile nur an, bevor er seinen Blick nach oben richtete und begann, mit seinem Zeigefinger auf seiner Unterlippe herum zu tippen. „Es ist nicht so, als hätte ich keine Theorie, aber so wie ich dich einschätze, hättest du eigentlich kein Problem damit, mir diese Gründe ins Gesicht zu sagen. Also muss ich in Erwägung ziehen, dass meine Vermutung eventuell falsch sein könnte“, sprach der Schwarzhaarige vor sich hin. „Und wie sieht deine Theorie aus?“, fragte der Student und goss sich eine Tasse Kaffee ein. „Es wäre taktisch unklug, sie dir zu verraten“, antwortete L nur, goss sich ebenfalls eine Tasse Kaffee ein und spielte mit den bereitgestellten Zuckerwürfeln. „Verstehe“, war die einzige Antwort seitens Light. 'Es bringt jetzt wohl nichts weiter nachzuhaken...', dachte der Detektiv und beschloss, das Thema zu wechseln. „Ich will mich rasieren, aber dafür brauche ich einen Rasierer.“ Natürlich war L beim Erkunden des Badezimmers gleich aufgefallen, dass zwar Rasierschaum und -creme im Schrank waren, jedoch kein Rasierer. Und natürlich hatte ihn das auch kein Stück gewundert, wer wäre schon so blöd, seinem Gefangenen eine scharfe Klinge zur Verfügung zu stellen? Lights Stimmung schien auf einen Schlag wieder besser geworden zu sein. „Natürlich, ich hole gleich einen“, erwiderte er und stellte alles, was sie nicht mehr brauchten zurück auf das Tablett. Ls Schüssel mit den Nudeln und den Kaffee ließ er auf dem Tisch stehen. Er gab den Code zum Öffnen der Tür ein, nahm das Tablett wieder in die Hände und verschwand. 'Es ist wirklich seltsam, dass er mir seine Beweggründe nicht sagt. Wenn ich mit meiner Theorie richtig liege, müsste es ihm eigentlich sogar Freude bereiten, mich wissen zu lassen, dass mein Leben in seiner Hand liegt und dass ich meine Niederlage früher oder später eingestehen werde...Aber wenn ich ihn frage, weicht er sofort aus und ist genervt. Das passt einfach nicht...Ich habe beinahe das Gefühl, dass er selbst- Moment mal!', unterbrach der Schwarzhaarige seine eigenen Gedanken plötzlich. Er zog seine angewinkelten Beine noch näher an seinen Körper und begann wieder damit, an seinem Daumennagel zu kauen. 'Wäre es möglich...dass er selbst nicht genau weiß, wieso er mich nicht getötet hat? Reagiert er deshalb so gereizt, weil er, wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben, die Gründe seiner eigenen Handlung nicht versteht? Kann ich mir beim eigentlich kaum vorstellen, aber es würde sein Verhalten erklären...' Einige Minuten später war erneut ein mehrfaches Klicken zu hören. Die Tür entriegelte und Light trat ein. „Komm mit“, sagte er und lief in das Badezimmer. Ohne etwas zu erwidern erhob L sich und folgte dem Anderen, begleitet vom nervtötenden Rascheln seiner Eisenkette. Im Bad hatte Light den Stuhl, welcher in der Ecke des Raumes gestanden hatte, vor das Waschbecken gestellt. „Setz dich“, forderte er den Schwarzhaarigen auf und wies dabei mit seinem Zeigefinger auf den Stuhl. L stand, in seiner typischen, leicht gekrümmten Haltung vor dem Brünetten, und blickte einmal auf den Stuhl, dann wieder in Lights Gesicht. Ein Fremder hätte die minimalen Veränderungen in Ls emotionsloser Mimik nie bemerkt, doch der Student kannte ihn mittlerweile gut genug. Ein leichtes Grinsen zierte sein Gesicht, als er auf die Gedanken des Älteren antwortete: „Du hast doch nicht wirklich erwartet, dass ich dir eine Rasierklinge in die Hand gebe, oder L?“ Das hatte er tatsächlich nicht erwartet, trotzdem gefiel ihm das, worauf es hier hinauslaufen würde, nicht wirklich. „Wir können es auch lassen, wenn du nicht willst“, sagte Light und schaute den Detektiv erwartungsvoll an. Am liebsten hätte er es auch gelassen, doch er hasste das Gefühl, unrasiert zu sein. Die Stoppeln juckten und irgendwie fühlte es sich für so an, als ob seine Haut trocken und rissig wurde, wenn er sich nicht täglich rasierte. Sich seinem Schicksal beugend seufzte er einmal, bevor sich, mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, auf den Stuhl setzte. Augenblicklich vernahm er ein Klimpern, welches aber eindeutig nicht von Eisenkette kam. L kannte dieses Klimpern nur zu gut, weshalb er es auch sofort deuten konnte. „Gib mir deine Hände“, forderte Light, der mittlerweile hinter dem Schwarzhaarigen stand. Widerwillig tat dieser, was verlangt wurde. Er musste im Moment wohl oder übel nach Lights Regeln spielen. Prompt waren seine Hände hinter der Stuhllehne mit Handschellen gefesselt. So in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu werden, machte das Gefühl, seinem Kidnapper schutzlos ausgeliefert zu sein, noch um einiges realer. Es fühlte sich wirklich ätzend an. Der Student trat wieder vor den Gefesselten und holte den nagelneuen Rasierer aus seiner Verpackung, bevor er den Rasierschaum aus dem kleinen Schrank holte und diesen auf seine Hand sprühte. L beobachtete das Geschehen schweigend. Instinktiv wich er mit seinem Oberkörper die wenigen Zentimeter, die er konnte, zurück, als der Brünette sich, wie schon zuvor, breitbeinig auf seinen Schoß setzte. „Lehn deinen Kopf zurück und schließe deinen Mund“, sagte Light, legte seinen rechten Daumen auf Ls Stirn und drückte dessen Kopf leicht in den Nacken, bevor er den Rasierschaum auf dessen Gesicht und Hals verschmierte. Als er damit begann, vorsichtig die Klinge des Rasierers über die Haut des Schwarzhaarigen gleiten zu lassen, überkam diesen eine unangenehme Gänsehaut. Auch, wenn er sich sicher war, dass Light diesen ganzen Aufwand hier nicht betrieben hätte, um ihm dann mit einer Rasierklinge die Kehle aufzuschlitzen...Aber er war gefesselt, und auf seinem Schoss saß der größte Massenmörder aller Zeiten, und zog eine messerscharfe Rasierklinge direkt an seiner Halsschlagader vorbei...Es war wohl ein natürlicher Reflex, sich in einer solchen Situation bedroht zu fühlen. L hoffte, dass es schnell vorbei sein würde, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass der Braunhaarige ein wenig trödelte. Er zog jede Bahn mit dem Rasierer beinahe in Zeitlupe entlang. Zumindest kam es dem Detektiv so vor. Was ihn ebenfalls ein wenig beunruhigte, war, dass sein Kidnapper während der gesamten Prozedur sein typisches, kaltes Kira-Grinsen aufgesetzt hatte. Er schien diese Situation zu genießen. Nicht verwunderlich, denn viel mehr Macht, als in dieser Situation, konnte ein Mensch kaum über einen anderen ausüben...Schon klar, dass dies Light gefiel...Für den Schwarzhaarigen wurde es jedoch von Sekunde zu Sekunde unangenehmer. Nicht nur wegen der Rasierklinge, auch diese körperliche Nähe zu dem Studenten gefiel L ganz und gar nicht. Wie der andere auf ihm saß, seine linke Hand lag über Ls rechtem Auge, die Fingerspitzen in seinen schwarzen Haaren. Light übte mit seiner Hand einen leichten Druck aus, um den Gefesselten daran zu hindern, seinen Kopf zu bewegen. Das Gesicht des Braunäugigen lag genau über seinem eigenen, er konnte Lights Atem auf seinem Gesicht spüren. Er fühlte auch, wie sich die Fingerspitzen in seinen Haaren immer wieder leicht hin und her bewegten. 'Hmm? Was macht er da? Es fühlt sich fast an, als würde er durch mein Haar streicheln...Macht er das absichtlich, um mich zu beruhigen? Vielleicht um mir zu signalisieren, dass ich keine Angst haben soll?', dachte L verwundert nach. „So, fertig...war doch gar nicht so schlimm, oder?“, fragte Light freundlich lächelnd, als er den Rasierer auf das Waschbecken legte, einen Waschlappen mit warmem Wasser aus dem Wasserhahn tränkte und diesen zum Gesicht des Schwarzhaarigen führte. Behutsam griff er Ls Kinn mit Daumen und Zeigefinger und wischte er den restlichen Schaum von dessen Gesicht. Dabei starrte er förmlich auf L hinab, genauer gesagt, fokussierte sein Blick Ls Lippen. Dieser beobachtete seinen Kidnapper aufmerksam und ihm fiel auf, dass sich Lights Mimik immer mehr veränderte, während er auffällig oft seine Lippen mit dem Waschlappen nachzog. Das eben noch vorhandene Lächeln verschwand von Sekunde zu Sekunde mehr, und L glaubte, mittlerweile eine Art Funkeln in Lights Augen sehen zu können. Doch er konnte nicht recht deuten, was genau er da im Gesicht des Studenten beobachtete. Dessen Blick war so konzentriert, er wirkte beinahe leicht hypnotisiert. L war verwirrt. Er war sich zwar nicht ganz sicher, aber irgendwie erinnerte ihn dieses Bild gerade an die Situation von heute Morgen, als Light so ausgeflippt war und ihn gewürgt hatte, und dann, als er sich plötzlich wieder beruhigt hatte. „Light?“, fragte er leise. Doch der Angesprochene reagierte nicht. „Light?“, versuchte L es noch einmal. Doch die Einzige Reaktion, die er bekam, war, dass der Brünette einmal schwer schluckte, sein Kinn mit seinen Fingern ein Stück anhob, und seinen eigenen Kopf langsam senkte. Lights Gesicht, seine Lippen, kamen denen des Detektivs immer näher. Langsam begannen Ls Augen sich zu weiten. Er konnte bereits den heißen Atem des Jüngeren auf seinen Lippen spüren. Er drückte seinen Nacken in die Stuhllehne, versuchte, die Distanz wieder zu vergrößern. Braune Haarspitzen kitzelten seine Nase. 'Was zum?! Was tut er da?! Er...Er wird mich doch nicht-' Doch plötzlich zuckte Light, geradeso wahrnehmbar, zusammen, zog sein Gesicht von dem des Schwarzhaarigen weg und erhob sich von dessen Schoß. L hing beinahe erstarrt in dem Stuhl. War das gerade wirklich das, wonach es ausgesehen hatte? Mit einem Klirren wurden seine Hände von den Handschellen befreit. Noch immer mit weit aufgerissenen Augen schaute L durch den Spiegel in das Gesicht des Brünetten. Doch dieser traf seinen Blick nicht. Er wand sich ab und schien, wie schon nach der Würgeaktion, den Blickkontakt meiden zu wollen. „Ich muss jetzt los. Du solltest schlafen. Ich komme morgen früh wieder und bringe dir Frühstück“, sagte Light beiläufig und war keine zwei Sekunden später aus dem Zimmer verschwunden. „VERDAMMTE SCHEIßE!“, brüllte er außer sich und schlug erneut mit der Faust auf den Fahrstuhlknopf. „Hehehe...Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor...Was war'n das schon wieder, Kleiner?“, fragte Ryuk amüsiert kichernd. „HALT EINFACH DIE KLAPPE, RYUK!“, schrie er wütend und schlug sich eine Hand auf sein Gesicht. 'Gott...Was ist nur los mit mir?! Wieso...Wieso fällt es mir bei ihm nur so schwer, mich zu beherrschen?...' L saß immer noch auf dem Stuhl im Badezimmer. Genauso perplex wie vorher. 'Er wollte mich gerade...Er wollte mich küssen, oder? Dann war dieser...naja, nennen wir es 'halben Kuss' heute Morgen...Be-Bedeutet das etwa...Ist das der Grund dafür, dass er mich nicht getötet hat?...Aber...Das ist doch gar nicht möglich...' Tbc. Kapitel 5: Fantasie ------------------- Triangle Kapitel 5: Fantasie Langsam erhob L sich von dem Stuhl. Er drückte ein wenig Rasiercreme aus der Tube und verschmierte diese auf seiner frisch rasierten Haut. Sein Gesicht fühlte sich nach der Rasur wieder gut an, jedoch war das das Einzige. In seiner gekrümmten Haltung stand der Schwarzhaarige da, mit seinen Händen auf dem Waschbecken abgestützt, und schaute sein Spiegelbild an. Er führte seine rechte Hand an sein Gesicht und strich sich mit dem Mittelfinger leicht über seine Unterlippe. 'Er hätte mich beinahe geküsst...Könnte er das absichtlich getan haben, um mich zu verwirren? Nein, das glaube ich nicht. Wie er fast in Trance schien, als er auf meine Lippen gestarrt hat, wie er seine Lippen langsam näher an meine brachte, und wie er dann, im letzten Moment, doch gezögert hat und regelrecht geflüchtet ist...Nein, das war garantiert nicht gespielt. Er wollte mich wirklich küssen, eindeutig. Ist das vielleicht der Grund, aus dem er so irritiert ist? Weil er sich, zumindest körperlich, zu mir hingezogen fühlt? Wenn ja, wäre seine Verwirrung logisch. Normalerweise handelt er nie aus seinen Emotionen heraus, sondern plant jede seiner Handlungen gründlich. Light führt sein Leben quasi wie ein Schachspiel: Er wägt alle Möglichkeiten ab, analysiert die Abläufe, die möglichen Ausgänge, die wahrscheinlichen Reaktionen seines Gegners und sämtlicher beteiligter Personen, und macht dann seinen Zug. Genau wie ich. Er hätte mich Schachmatt setzen können, so, wie er es von Anfang an vor hatte. Mit meinem Tod, hätte er das Spiel gewonnen gehabt. Die Menschen um ihn herum sieht er als Schachfiguren, und er bewegt sie so, dass sie ihm zum Sieg verhelfen. Nicht mehr, und nicht weniger. Er hat keine emotionalen Bindungen zu ihnen; er eliminiert diejenigen, die ihm im Weg stehen, und opfert seine Figuren, wenn es nötig ist, um sein Ziel zu erreichen. Und dessen ist er sich auch bewusst. Doch obwohl er die Möglichkeit hatte, mich zu töten, hat er diesen Zug nicht gemacht...' „Da bist du ja endlich, Liebling!“, rief Misa freudestrahlend und sprang in Lights Arme, welcher gerade ihre gemeinsame Wohnung unweit des Hauptquatiers betreten hatte. Dieser drehte sich leicht weg, ließ die gefühlt tausendste Umarmung heute aber über sich ergehen, bevor er seine Jacke ablegte und sich geradewegs in das Schlafzimmer begab, gefolgt von der Blondine. „Schatz! Deine Misa war heute wieder ein ganz fleißiges Bienchen! Ich habe mit dem Death Note eine ganze Menge Verbrecher getötet, so wie du es wolltest!“, berichtete sie stolz, schlang ihre Arme erneut um den, vor dem Kleiderschrank stehenden, Brünetten und kuschelte ihr Gesicht an dessen Rücken. Light, der bisher noch kein einziges Wort gesagt hatte, zuckte kaum merklich zusammen. Er mochte es generell nicht, von der nervtötenden Blonden begrabscht zu werden, aber jetzt gerade erst recht nicht. „Misa, lass mich los, ich will nur schnell duschen gehen und dann ins Bett, es war ein anstrengender Tag“, sagte er so freundlich wie er konnte, schnappte sich eine Boxershorts aus der Schrankschublade und versuchte sich dezent aus ihrer Umarmung zu winden. Wenig überraschend ließ diese sich aber nicht so leicht abschüttelt, festigte ihre Arme um Light und streifte mit ihrer linken Hand an dessen Bauch hinab. „MISA! Lass das! Ich will duschen, und-“ „-Ha?! Was ist das?“, fragte die Blondine, wobei sich ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht bildete. 'Verdammt...' „Ach mein Liebling, das braucht dir doch nicht peinlich sein...Du hast dich also genauso sehr auf mich freut, wie ich mich auf dich, nicht wahr?“, flüsterte sie verführerisch in Lights Ohr, während sie mit ihrer linken Hand langsam über die beachtliche Beule in dessen Schritt rieb. 'Als ob du der Grund dafür wärst...', dachte der Braunhaarige nur verächtlich. Genau das hatte er verhindern wollen. Er wollte sich eigentlich unter der Dusche selbst um das kleine Problem kümmern, dass sich bei der Rasier-Aktion vorhin in seiner Hose gebildet hatte. Misa schob ihren Angebeteten zum großen Bett, wo sie ihn auf die Bettkante drückte und sich vor ihm auf die Knie begab. „Keine Sorge, Schatz...Misa kümmert sich darum...“, hauchte sie lasziv und begann damit, die Hose des Brünetten zu öffnen. Resignierend seufzte dieser leise. Jetzt war es sowieso zu spät. Er zog einmal scharf die Luft ein, als die Blondine sein erregtes Glied in die Hand nahm und langsam daran rieb. Sie senkte ihren Kopf und ließ ihre Zunge einmal seine Länge hinauf gleiten, bevor sie die empfindliche Eichel zärtlich mit ihren Lippen umschloss und leicht daran sog. Light tat nun das, was er seit geraumer Zeit immer tat, wenn er mit Misa intim war. Er schloss seine Augen, und ließ seiner Fantasie freien Lauf... Er führte seine Hand in das voluminöse Haar und streifte durch die dicken, schwarzen Strähnen, die sich so viel weicher und seidiger anfühlten, als sie aussahen. Eine angenehme Hitzewelle durchströmte seinen Körper, als er fühlte, wie sein Glied von einer heißen, feuchten Mundhöhle umgeben wurde. Light öffnete leicht seine vor Lust glasigen Augen, und legte auch seine zweite Hand auf den pechschwarzen Schopf vor ihm. Dieser bewegte sich langsam auf und ab, wobei er immer mehr von Lights Länge in seinem Mund aufnahm. Wie der Schwarzhaarige vor ihm auf dem Boden hockte, seine Beine angewinkelt, wie fast immer, seine Hände ruhten an den Hüften des Studenten, während er ihn mit Lippen und Zunge verwöhnte. 'L...' Sein erregtes Keuchen wurde lauter, als L das Tempo stetig erhöhte und seine Zunge immer intensiver einsetzte. Lights Puls beschleunigte sich, seine Atmung wurde unregelmäßiger. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Allein von dem wunderbaren Anblick, der sich ihm bot, hätte er schon kommen können, doch er wollte noch nicht. Er wollte diese Situation so lange wie möglich genießen. Schwer atmend und bereits vor Erregung zuckend, fuhr der Braunhaarige mit seiner linken Hand über Ls Kopf bis zu dessen Nacken. Zärtlich streichelte er die blasse Haut unter seinen Fingern, woraufhin sich augenblicklich eine Gänsehaut über Nacken und Schultern des Detektivs ausbreitete. Kurz schmunzelte Light dezent, bevor er erschrocken aufstöhnte, als L plötzlich sein gesamtes Glied auf einen Schlag in den Mund nahm und stark daran sog. Es zuckte vor Erregung, genau wie Lights Beine. Er keuchte und stöhnte immer lauter, sein Höhepunkt rückte näher und näher. Mit seiner rechten Hand streichelte er hauchzart über Ls Wange, legte Zeige- und Mittelfinger unter dessen Kinn und hob es ein Stück an. Light erschauderte innerlich, als er auf den Schwarzhaarigen hinab starrte. Lights Glied nach wie vor im Mund habend, war Ls Blick nun nach oben gerichtet. Seine von dunklen Ringen gezierten, halb geschlossenen, glänzenden Augen trafen die braunen Iriden des Studenten. Ein roter Schimmer bedeckte die ansonsten fast weißen Wangen des Schwarzhaarigen. Bei diesem Anblick konnte Light nicht mehr an sich halten. Er stieß seine Hüften nach vorn, versenkte sich tiefer in der heißen Mundhöhle, und ergoss sich mit einem leisen Stöhnen, während sein Blick ununterbrochen die dunkelgrauen Augen des Detektivs fixierte. „Du gehörst mir...nur mir allein...“, flüsterte er außer Atem, beugte sich nach unten und vergrub sein Gesicht in den schwarze Haaren. Mit geschlossenen Augen nahm er ein paar tiefe Atemzüge, um den einzigartigen Duft Ls aufzunehmen, bevor er ein paar Küsse in die rabenschwarzen Strähnen hauchte. „Natürlich gehöre ich dir, mein Schatz.“ 'Huh?!' Light öffnete seine Augen. Und blickte auf die langen, blonden Haare unter seinem Gesicht. Auf einen Schlag war die Euphorie wie weggeblasen (:D!). Glücklich wischte Misa sich ein paar Spermareste von ihren Lippen, bevor sie sich erhob und auf Lights Schoß kletterte. Sie legte ihre Arme um den Brünetten und küsste ihn leidenschaftlich. Dieser brach den Kuss jedoch nach wenigen Sekunden ab, indem er die Blondine an den Schultern griff und sie leicht wegschob. „Hör mal, Misa...Ich bin wirklich müde, ich muss jetzt schlafen gehen...Tut mir Leid...“, wimmelte er sie ab und hob sie von seinem Schoß herunter. „Ist schon gut, mein Liebling...Jetzt, wo L endlich tot ist, haben wir sowieso alle Zeit der Welt, nicht wahr?“, erwiderte sie glücklich und drückte dem Braunhaarigen einen Kuss auf die Wange. „Ja...“, antwortete dieser nur, zog sich bis auf die Boxershorts aus und legte sich ins Bett, während Misa sich im Bad ebenfalls bettfertig machte. Light sah auf die Uhr. Es war 23:47 Uhr. 'Was er wohl gerade macht? Hmm, vermutlich hat er den restlichen Kaffee ausgetrunken, hockt auf der Couch, spielt mit den Zuckerwürfeln und grübelt darüber, wieso ich ihn vorhin beinahe geküsst habe...Ich Idiot...Ob er mich morgen darauf ansprechen wird? Bestimmt...Ich muss mir gut überlegen, was ich ihm antworte; das darf mir nicht noch mal passieren, ich darf ihm keine Angriffsfläche bieten...' -Meanwhile vor dem Hauptquartier- 'Dieses Gebäude ist das neueste in der Stadt...Der Bau hat begonnen, als Kira aktiv wurde, und es wurde in nur wenigen Monaten fertiggestellt... So ein riesiges, hochmodernes Gebäude...Hach L, das trägt wirklich von vorn bis hinten deine Handschrift, hehe...Hier hast du dir also deine Ermittlungszentrale gebaut, nicht wahr? Ich weiß, ich bin ganz nah dran...Schon sehr bald werden wir uns wieder sehen, L...Hehe, ich kann's kaum erwarten...' Tbc. Kapitel 6: Matsuda ------------------ Triangle Kapitel 6: Matsuda -Am nächsten Morgen, 5:00 Uhr- Light verließ sein Apartment und machte sich auf den Weg zum Hauptquartier. Er hatte die letzte Nacht weniger geschlafen, als sonst. Er hatte noch lange darüber nachgedacht, wie er L den „Beinahe-Kuss“ von gestern Abend erklären sollte, ohne diesen dabei die Oberhand gewinnen zu lassen. Deshalb war er auch heute besonders früh losgegangen, damit er, bevor die Sonderkommission um sieben Uhr im Hauptquartier auftauchen würde, noch in Ruhe mit L sprechen konnte. Er wusste genau, dass er dem schwarzhaarigen Genie nur eine glaubhafte Erklärung liefern konnte, wenn er selbst einen klaren Kopf hatte. Und den hatte er nun. Dass er die halbe Nacht wachgelegen und nachgedacht hatte, hatte auch ihm selbst eine Menge Klarheit verschafft. Ihm war schon lange klar, dass er sich zu L hingezogen fühlte. Dass er ihn attraktiv fand. Dass er ihm körperlich gerne näher kommen würde. Dass er Sex mit L wollte...All das war ihm schon lange bewusst. Jedoch war L nicht der erste Mensch gewesen, den Light attraktiv fand. Und trotzdem hatte er seinen Erzrivalen einfach nicht töten wollen, noch nicht, zumindest. Und das nur, weil er ihn anziehend fand? Das verwirrte ihn. Was war das bloß für ein lächerlicher Grund, den für Kira gefährlichsten Menschen auf der Welt, nicht zu eliminieren? Auch die Tatsache, dass der Student bereits zweimal die Beherrschung verloren hatte, machte ihm innerlich regelrecht Angst. Wieso war das passiert? Wieso fiel es ihm in Ls Gegenwart so unglaublich schwer, sich unter Kontrolle zu halten? Mit all diesen Fragen hatte er sich in der vergangenen Nacht sehr intensiv beschäftigt. Und er war tatsächlich zu einer Erklärung gekommen... Eine viertel Stunde später war der Brünette an seinem Ziel angekommen. Er bereitete in der Küche das Frühstück und Kaffee vor, bestückte das silberne Tablett mit einer Packung Kekse und einer großen Schüssel gefüllt mit Schokoladenmuffins und begab sich in den obersten Stock. Er gab den Code ein, trat in das Zimmer und schubste die Tür mit seinem Fuß wieder zu. Genau wie er erwartet hatte, hockte der Detektiv auf dem Bett und schien ihn bereits zu erwarten. „Guten Morgen, L. Wie geht’s dir heute?“, fragte Light freundlich und stellte das Tablett auf dem Couchtisch ab. Der Angesprochene antwortete nicht. Schweigend folgte sein Blick den Bewegungen seines Kidnappers. Dieser setzte sich auf die Couch und goss zwei Tassen Kaffee ein. „Komm her und lass uns frühstücken.“ Langsam stieg L vom Bett hinunter und nahm auf der Couch gegenüber von Light platz, welcher ihm eine mit Kaffee gefüllte Tasse entgegen hielt. Der Schwarzhaarige nahm diese und ließ sofort Zuckerwürfel um Zuckerwürfel hineinfallen. „Hast du denn wenigstens ein bisschen geschlafen?“, fragte der Student und trank einen Schluck aus seiner Tasse. „Du bist sehr früh dran, Light...Ich habe zwar keine Uhr, aber die Sonne ist gerade erst aufgegangen...Und da wir Sommer haben, kann es nicht viel später als halb sechs sein...Die Anderen werden nicht vor sieben Uhr hier sein...“, stellte L fest, sich auf seine Zuckerwürfel konzentrierend und nicht auf Lights Frage eingehend. „Du hast also nicht geschlafen?“, schlussfolgerte der Jüngere. „Nein, ich habe nachgedacht...“, war die knappe Antwort. Light stellte seine Tasse auf dem Tisch ab, legte seine Ellenbogen auf die Oberschenkel und faltete seine Hände. „Das habe ich mir schon gedacht...Du erwartest sicher eine Erklärung für das, was gestern passiert ist“, erwiderte er ruhig. „Also bekomme ich eine?“, fragte L nur monoton. „Natürlich, ich kann ja schlecht so tun, als wäre nichts passiert, nicht wahr?“, stellte Light als Gegenfrage und zog seine Schultern hoch. Der Schwarzhaarige rührte seinen Kaffee mit einem kleinen Teelöffel um und antwortete: „Ich höre?“ Erneut faltete der Braunäugige seine Hände und legte sein Kinn auf ihnen ab. „Nun, da es sicher nichts bringen würde, dich anzulügen, will ich ganz offen zu dir sein...“, begann er, hob seine Arme ein Stück an, schlug seine Beine übereinander und legte seine Ellenbogen wieder auf seinem Oberschenkel ab. L ließ einen weiteren Zuckerwürfel in seine Tasse fallen und schaute sein Gegenüber erwartungsvoll an. Dieser fuhr fort: „Ich finde dich äußerst anziehend, L...“ Abrupt stoppte L das Rühren mit dem Teelöffel. Mit großen Augen starrte er die braune Flüssigkeit in seiner Tasse an. Light senkte sein Kinn ein paar Zentimeter, sodass seine gefalteten Hände seinen Mund verdeckten. Denn er schaffte es einfach nicht, sein Schmunzeln komplett zu unterdrücken. Er wusste ganz genau, dass er L mit dieser „ehrlichen“ Antwort aus dem Konzept bringen würde. Und genau das war auch seine Intention gewesen. Der Detektiv griff mit beiden Händen seine Tasse und trank einen großen Schluck von dem ordentlich gesüßten Wachmacher. Danach stellte er die Tasse wieder ab und legte seine Hände auf seinen Knien ab. So vergingen rund zwei Minuten der Stille, bevor L endlich seine Stimme erhob: „Du...findest mich anziehend?“ „Ja...“, antwortete Light in ruhigem Ton. „Aber da ich dich gestern Abend beinahe geküsst habe, bin ich sicher, dass du dir das schon denken konntest...“ 'Aber du hast nicht damit gerechnet, dass ich es so offen zugeben würde...' Ergänzte er gedanklich, wobei sein Grinsen eine Spur breiter wurde. „Ich habe es nicht ausgeschlossen...Gehe ich recht in der Annahme, dass dein Interesse an mir also sexueller Natur ist?“, fragte der Schwarzhaarige so emotionslos wie eh und je. „Das ist richtig“, war die knappe Antwort seitens Light, dem es immer schwerer fiel, sein Grinsen zu verstecken. „Verstehe...Also ist das der Grund, dass du mich nicht getötet hast?“ „Ganz recht.“ „Hmm...“ L führte seine Tasse erneut zu seinem Mund und trank von seinem Kaffee. „Und was hast du jetzt vor? Ich habe keinerlei Interesse an dir, Light. Weder körperlich, noch emotional“, stellte der Detektiv klar. Dieses mal schmunzelte der Brünette hörbar. „Ich weiß...“, sagte er, erhob sich von der Couch, lief um den kleinen Tisch herum und blieb neben dem, auf der gegenüberliegenden Couch hockenden, Schwarzhaarigen, stehen. Er hob seine rechte Hand und strich mit seinem Zeigefinger eine schwarze Strähne aus dem Gesicht des Detektivs, bevor er einmal sanft über die blasse Wange streichelte. L rührte sich keinen Millimeter, verzog keine einzige Miene. Sein emotionsloser Blick fokussierte Lights braune Augen. „Und ich habe vor, das zu ändern“, beantwortete dieser schließlich Ls Frage, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Der Ältere zeigte weiterhin null Reaktion, er starrte den Studenten einfach nur an. Was Light nicht wunderte, genau das hatte er erwartet. Er löste seine Hand von der Wange des Schwarzhaarigen und begab sich in Richtung Tür. „Ich muss jetzt arbeiten, du bist ja erst mal versorgt...Ich komme nach der Arbeit wieder und bringe Abendessen mit.“ Damit verabschiedete sich der Braunhaarige und verließ das Zimmer. L, der noch immer keine Regung von sich gegeben hatte, blickte die schwere Metalltür an, die soeben ins Schloss gefallen war. Seine Gesichtszüge verhärteten sich. 'Hast du in deinem Leben überhaupt schon mal die Wahrheit gesagt?' Ich denke nicht...Du hast mir genau die Lüge erzählt, die ich erwartete habe...Aber ich weiß, wie du tickst, Light...Ich durchschaue dich...' „Guten Morgen, Light. Du bist wie immer der erste“, begrüßte Matsuda den bereits am Rechner sitzenden Brünetten, als er die Ermittlungszentrale betrat. „Morgen, Matsuda“, grüßte dieser zurück, ohne von seinem Laptop aufzublicken. „Ja, ich kann sowieso nicht richtig schlafen, seit...“ Light sprach den Satz nicht zu Ende. Eine traurige Mimik legte sich auf Matsudas Gesicht, als er leise sagte: „Ja, mir geht es genauso...Ich kann immer noch nicht glauben, dass Ryuzaki und Watari tot sind...Aber für dich ist es sicher noch viel schlimmer...Immerhin war Ryuzaki dein Freund...“ Innerlich hämisch grinsend, legte der Student äußerlich ein trauriges, und zugleich entschlossenes Gesicht auf, als er erwiderte: „Ja...Ich will Kira, dem Mörder von Ryuzaki und Watari, so schnell wie möglich das Handwerk legen.“ Das amüsierte Kichern von Ryuk konnte natürlich nur Light neben sich hören... In den nächsten Minuten trafen auch die restlichen Mitglieder der Sonderkommission im Hauptquartier ein. Ohne viele Worte zu verlieren machte sich jeder an seine Arbeit. Die Stimmung war sehr bedrückt. Genau wie Matsuda, schienen auch die anderen drei Tage nach Ryuzakis und Wataris Tod den Verlust der beiden nicht wirklich glauben zu wollen. Jedoch waren allesamt fest entschlossen, ihren Mörder dafür büßen zu lassen. Ihr Tod sollte nicht umsonst gewesen sein... Der Tag verlief ohne besondere Geschehnisse. Kira tötete jeden Tag Verbrecher, die in den Medien erschienen, jedoch ergaben sich auch heute keine Hinweise, die die Ermittlungen vorantrieben. Dementsprechend frustriert waren die Ermittler am Abend, als Light sie in ihren Feierabend schickte. „Gehst du denn noch gar nicht nach Hause, Light?“ „Ich muss noch schnell etwas erledigen, danach gehe ich auch...Gute Nacht, Vater, bis morgen.“ „In Ordnung, bis morgen dann.“ Alle Mitglieder, bis auf Light, verließen das Hauptquartier. Vor der Tür angekommen verabschiedeten sie sich voneinander und jeder machte sich auf in Richtung seines Hauses. Was Mogi nicht bemerkte, war, wie sich jemand, mit genügend Abstand, an seine Fersen hefte und ihm folgte. 'Kanzo Mogi, huh? Nun gut, fangen wir mit dir an...hehe...' Als Matsuda gerade in den Zug einstieg, fiel ihm plötzlich auf, dass sich sein Handy nicht in seiner Jackentasche befand. 'Mist, ich muss es im Hauptquartier liegen lassen haben! Ich bin aber auch wirklich neben der Spur momentan...Aber falls etwas unerwartetes passiert, muss ich erreichbar sein...Hilft nichts, ich muss noch mal zurück und es holen...Tja, was man nicht im Kopf hat...', dachte er verärgert, stieg an der nächsten Haltestelle wieder aus, fuhr die eine Station zurück und lief wieder zum Hauptquartier. Als er die Ermittlungszentrale betrat, war er verwundert, dass er den Brünetten nicht erblickte. Light konnte noch nicht nach Hause gegangen sein, denn sein Rechner war noch hochgefahren und seine Jacke hing ebenfalls noch an der Garderobe. 'Vielleicht ist er gerade auf der Toilette...Appropos, ich gehe auch noch schnell, bevor ich abhaue...', dachte der Ermittler, schnappte sich sein Handy vom Tisch und ging auf den Flur, um die Toiletten aufzusuchen. Als er gerade um die Ecke bog, erblickte er plötzlich Light, wie dieser gerade den Fahrstuhl betreten hatte. „Light!“, rief er dem Studenten zu, doch die Türen des Fahrstuhls hatten sich bereits geschlossen. Matsuda lief zum Aufzug und schaute auf die Anzeige. 11. Stock, 12. Stock, 13., 14., usw. 'Hmm? Ist er in das oberste Stockwerk gefahren? Was will er denn da? Und hier riecht es nach Essen...Hat er etwa gerade gekocht?' Obwohl der ehemalige Polizist sich sicher war, dass es eine plausible Erklärung geben musste, war er doch neugierig und beschloss, dem Braunhaarigen zu folgen. Er wartete also auf den Aufzug und fuhr ebenfalls in den obersten Stock. L hockte mit angewinkelten Beinen auf dem Bett. Sein Oberkörper war unbekleidet, das weiße Oberteil, das er vorher getragen hatte, hing an der Eisenkette. Ein frisches, zusammen gelegtes Shirt lag neben ihm auf dem Bett. Er hatte vor ca. einer Stunde geduscht, und dank der Kette, die an seinem Halsband befestigt war, musste er wohl oder übel auf Light warten, um sich ein neues Sweatshirt anziehen zu können. Mit einigen klickenden Geräuschen entriegelte die Tür. Bewaffnet mit einem gefüllten Tablett öffnete Light mit seinem Rücken die Metalltür, drehte sich um und stieß sie mit seinem Fuß wieder zu. „Hallo L, ich ha-“, unterbrach Light seine Begrüßung, als er seinen Gefangenen erblickte. Ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Was für ein schöner Anblick sich ihm hier doch bot. L, wie er oben ohne in seiner typischen Sitzhaltung auf dem Bett hockte. „Du hast deine Meinung ja schnell geändert, L“, neckte er den Detektiv amüsiert, während er das Tablett mit dem Abendessen und Kaffee auf dem Tisch abstellte. „Sei nicht albern, Light...Ich habe vorhin geduscht und ich kann mein Shirt nun mal schlecht anziehen, solange das Halsband mit der Kette um meinen Hals liegt...“, entgegnete L monoton. „Ja, ist mir schon klar, war doch nur ein kleiner Scherz...Ich nehme es dir ab. Setz dich auf die Bettkante“, wies Light den Anderen an. Natürlich wusste der Schwarzhaarige genau, was nun wieder kommen würde, aber er hatte sowieso keine Wahl. Widerwillig setzte er sich wie verlangt auf die Bettkante und stellte seine Füße auf dem Boden ab. Mit einem breiten, amüsierten Grinsen auf den Lippen trat der Brünette vor L und setzte sich breitbeinig auf dessen Beine. 'Er versucht gar nicht erst, zu verstecken, wie sehr ihm das gefällt...Kein Wunder, jetzt, wo er mir gesagt hat, dass er mich sexuell attraktiv findet, hat er auch keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten...', dachte L nur, während er darauf wartete, dass der auf ihm Sitzende ihm endlich das Halsband abnahm. Als dieser gerade den Schlüssel aus seiner Tasche holen wollte, klopfte es plötzlich an der Tür. „Light? Bist du da drin?!“ Sowohl Light, als auch L rissen die Augen auf. Lights Herz schien einen Schlag auszusetzen. 'MATSUDA?!?!' 'MATSUDA! DAS IST MEINE CHANCE!' „MA-MPF!!“ Geistesgegenwärtig schlug Light sofort seine Hand auf Ls Mund und drückte ihn mit voller Wucht auf die Matratze. L zappelte wie wild und versuchte, die Hand seines Entführers von seinem Mund zu reißen. „MPF!! MMH!“ 'VERDAMMTE SCHEIßE! WAS MACHT DIESER TROTTEL DENN HIER?!' „MMPF!!!“ L wand sich so gut er konnte unter Light. Er schrie um sein Leben, leider wurde der Großteil davon von Lights Hand aufgefangen. Aber er musste weiter kämpfen. Matsuda stand direkt vor der Tür, seine Freiheit war zum greifen nahe! „Light?! Hey, bist du da?“ „MMPF, MMHH!!!“ 'MIST! SEI STILL!' Light schnappte sich die Eisenkette, legte sie oberhalb des Halsbandes auf Ls Kehle und drückte so fest zu, wie er nur konnte. Er musste den Schwarzhaarigen ruhigstellen. Sofort wurde die Luftröhre des Detektivs zugeschnürt. Kein einziges Sauerstoffatom drang mehr in seine Lunge. Mit jeder Sekunde wurde seine Sicht verschwommener, seine Gliedmaßen wurden immer schwerer, er wurde schwächer und schwächer. „Light?! Ich weiß, dass du da bist, ist alles in Ordnung?!“ „Mmpf.....mh...“ 'Nein...Matsuda...Ich...darf jetzt nicht...' Ls Augen fielen Millimeter um Millimeter weiter zu. Seine Hände lösten sich immer mehr von denen seines Angreifers. 'GOTT! JETZT WERD' DOCH ENDLICH BEWUSSTLOS!' Ein paar Sekunden später war es soweit. Ls Augen fielen zu. Seine Hände fielen neben seinen Körper auf die Matratze. Er rührte sich nicht mehr. 'Na endlich...' „Matsuda! Einen Moment, ich komme sofort!“, rief er in Richtung Tür. Light löste seine Hand von Ls Mund und nahm die Kette von seinem Hals. Mit schnellen Handgriffen zog er seinen Gürtel von seiner Hose, fesselte die Hände des Bewusstlosen damit, und wickelte sein weißes Shirt um seinen Mund. Es war möglich, dass L gleich bereits wieder erwachen würde... Der Braunäugige sprang regelrecht vom Bett herunter und lief zur Tür. „Herr Matsuda...Ich muss Sie bitten, ein paar Schritte von der Tür wegzugehen, Sie dürfen nicht in dieses Zimmer schauen. Ich erkläre Ihnen sofort den Grund, aber tun Sie bitte, was ich sage, okay?“, rief Light durch die geschlossene Tür. Sein Herz raste. Eine Schweißperle lief seine Schläfe hinab. „Ähm...Okay?! Ich stelle mich neben die Tür!“, antwortete der Ermittler. „In Ordnung, ich komme jetzt raus!“ Light gab den Code ein und die Tür entriegelte. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt, um sicher zu gehen, dass Matsuda wirklich nicht mehr davor stand. Er sah ihn nicht. So schnell er konnte trat der Student aus dem Zimmer aus und zog sofort die Tür zu. Wie er es gesagt hatte, stand Matsuda etwa einen Meter neben der Metalltür. „Light, was ist denn hier los? Was machst du hier, und was ist in diesem Raum?“, fragte der frühere Polizist neugierig. „Wie willst du dich da jetzt wieder raus reden, Kleiner? Hehe...“, kicherte Ryuk amüsiert. „Hören Sie, Herr Matsuda...In diesem Raum befinden sich sämtliche Ermittlungsakten aller Fälle die Ryuzaki in seiner Laufbahn bearbeitet hat...Diese Akten sind absolut top secret, einzig und allein L ist befugt, diese Unterlagen zu sehen...Eigentlich darf niemand wissen, dass diese Akten überhaupt hier sind, deswegen befinden sie sich auch hier im obersten Stockwerk...“, erklärte Light mit seiner typischen „ruhig wie der Wind-Aura“. „Haha...Meine Güte Light, nicht einmal ICH bin so gut im Lügen, wie du...haha!“ „Oh...Oh mein Gott! D-Das tut mir echt Leid...W-Wenn ich das gewusst hätte...“, stammelte Matsuda bestürzt und winkte entschuldigend mit seinen Armen. „Ist schon gut, Matsuda...Aber Sie müssen mir versprechen, dass sie mit niemanden darüber reden, was ich Ihnen gerade erzählt habe...“ „Na-Natürlich! Ich schweige wie ein Grab!“, versicherte er und ließ sich von dem Brünetten zum Aufzug geleiten. „Warum sind Sie überhaupt hier? Sie sind doch schon vor einer halben Stunde nach Hause gegangen.“ „Ah, ja...Ich Dummerchen habe mein Handy in der Zentrale liegen lassen und bin noch mal zurück gekommen, um es zu holen“, erklärte Matsuda und kratzte sich verlegen an der Schläfe. „Verstehe...“ 'Du verdammter Idiot!' „Nun denn, ich werde jetzt nach Hause fahren...Mach nicht mehr zu lange, sonst kriegst du wieder kaum Schlaf“, sagte der Ermittler noch, bevor er in den Aufzug stieg. Lächelnd erwiderte Light: „Ja keine Sorge, wir sehen uns dann morgen, Matsuda!“ Als die Fahrstuhltüren sich endlich geschlossen hatten, verzog sich Lights freundliches Lächeln zu einer eiskalten Mimik der puren Wut. „Hehe, noch mal Schwein gehabt, Kleiner...Das hätte echt in die Hose gehen können...hehe...“, kicherte der Shinigami. 'Matsuda ist so ein Vollidiot...Ich muss ihn umbringen...nachdem, was er gerade gesehen hat, kann ich ihn auf keinen Fall am Leben lassen...' Tbc. Kapitel 7: What Light hates the most ------------------------------------ Triangle Kapitel 7: What Light hates the most Schnurstracks lief Light zurück in das Zimmer und schmiss die Metalltür zu. L lag unverändert bewusstlos auf dem Bett. 'Ich muss Matsuda töten...Allerdings...sollte irgendjemand von den Anderen mitbekommen haben, dass er sein Handy vergessen hat und noch einmal zurück gekommen ist, könnte der Verdacht wieder auf mich fallen, wenn er kurz danach stirbt...Alle wussten ja, dass ich noch hier bin...Es wäre also durchaus möglich, dass Mogi, Ide oder Aizawa den Schluss ziehen, dass Matsuda mich bei etwas verdächtigem erwischt hat, und ich ihn deshalb sofort beseitigt habe. Aber alle Mitglieder auf einen Schlag umzubringen...Dafür ist der Zeitpunkt auch nicht ideal...Ich glaube zwar nicht, dass Matsuda den Anderen verraten würde, dass er mir hierher gefolgt ist, aber er könnte es aus Versehen ausplaudern...Ihn jetzt zu töten, und ihn vorerst noch am Leben lassen, beide Varianten sind ziemlich riskant...So ein Mist...' Während Light darüber grübelte, wie er das Matsuda-Problem am besten lösen sollte, trat er an das Bett heran. Und musste schmunzeln. Wie der Schwarzhaarige dalag, bewusstlos, oben ohne, angekettet, gefesselt und geknebelt...Dieser Anblick gefiel dem Studenten so gut, dass er seine Sorgen für einen Moment vergaß. Ob hier gerade ein neuer Fetisch in ihm erwachte? Trotzdem nahm er das Shirt vom Mund und den Gürtel von Ls Händen und legte ihn richtig auf das Bett. Behutsam legte er den Kopf des Detektivs auf dem Kissen ab und setzte sich neben ihn auf die Bettkante. Sanft strich er einige schwarze Strähnen aus dem blassen Gesicht. Mit diesen völlig entspannten Gesichtszügen sah der Detektiv beinahe engelsgleich aus, fand der Brünette jedenfalls. Er zog mit seinem Zeigefinger die dunkle, von Natur aus perfekt geformte, Augenbraue nach, bevor sein Daumen einmal die vollen, ebenfalls blassen, Lippen des Schwarzhaarigen entlang glitt. Seine Finger wanderten Ls Kinn hinab zu dessen Hals. Vorsichtig strich Light mit Zeige- und Mittelfinger über den tiefroten Streifen, welcher sich auf Ls Kehle, oberhalb des Halsbandes, abzeichnete. Er hatte die Kette wirklich mit aller Kraft auf den Hals des Detektivs drücken müssen, sicher würde sich der Streifen noch blau färben. Lights verträumter Blick folgte seinen Fingern, welche nun über das Halsband glitten. Vom Halsansatz des Schwarzhaarigen aus streifte er einmal über die deutlich abgezeichneten Schlüsselbeine des Bewusstlosen, bevor seine Fingerkuppen das Zentrum von Ls Brust hinabfuhren. Ein angenehmer Schauer durchfuhr den Brünetten, als er seine Handflächen auf den oberen Bauch des Liegenden legte und mit ihnen langsam dessen gesamten Torso erkundete. Während seine Hände an den Seiten Ls lagen, zog er mit seinen Daumen Bogen für Bogen die gut sichtbaren Rippen nach, um danach weiter hinab zu wandern und die herausstehenden Beckenknochen des Detektivs zu umkreisen. Ohne es bewusst zu registrieren, leckte Light sich immer wieder leicht über die Lippen und beugte seinen Oberkörper weiter und weiter hinab, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von der bleichen Haut entfernt war. Ls Haut war wie der Schwarzhaarige selbst: Einzigartig, rein...und schön. Wie unter Hypnose stehend betrachtete der Brünette den blassen, sich regelmäßig hebenden und wieder senkenden, Brustkorb unter seiner Nase. Er hob seinen rechten Arm an und machte mit seinem Zeigefinger eine ruckartige Bewegung Richtung Tür, woraufhin sich der breit grinsende Shinigami aus dem Zimmer zurückzog. Dieses war ihr vereinbartes Zeichen dafür, dass Ryuk unauffällig verschwinden sollte. Ohne zu überprüfen, ob der Todesgott seinem pantomimischen Befehl auch gefolgt war, kletterte Light auf das Bett und beugte sich breitbeinig über das regungslose Objekt seiner Begierde. Er schloss seine Augen und legte seine Lippen sanft auf die fast weiße Haut oberhalb von Ls Bauchnabel. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen wanderten seine Lippen Zentimeter für Zentimeter nach oben, über die Brust des Schwarzhaarigen, sein linkes Schlüsselbein, bis über seine Schulter und wieder zurück. Dabei inhalierte er regelrecht den betörenden Duft, der jedes Mal eine Welle der Erregung in ihm auslöste. Er war so viel intensiver, als in seiner Fantasie. Zärtlich liebkoste er die von ihm verursachten Blutergüsse am Hals des Bewusstlosen, als er mit seiner linken Hand Knopf und Reißverschluss seiner Hose öffnete, hineingriff und sein bereits halb steifes Glied aus dem viel zu eng gewordenen Kleidungsstück befreite. Zärtlich rieb er mit seinem Daumen über die empfindliche Eichel, was ihn immer wieder genüsslich seufzen ließ. Mit seiner linken Hand fuhr er durch den schwarzen Schopf des Detektivs, seine rechte Hand verwöhnte sein bestes Stück. Er brachte seine Lippen an die seines Gefangenen und umschloss diese. Zunächst noch vorsichtig und zurückhaltend, bewegten sich die Lippen des Braunhaarigen immer schneller und fordernder gegen die regungslosen Lippen Ls. Lights Puls beschleunigte sich. Eine Perle Lustschweiß rann seine Schläfe hinab. Seinen mittlerweile zu voller Größe geschwollenen Penis hatte er fest mit seiner rechten Hand umschlossen und pumpte ihn in einem regelmäßigen Rhythmus auf und ab. Sein leises Seufzen verwandelte sich mehr und mehr in erregtes Stöhnen, während er immer grober über Ls Lippen leckte und an ihnen sog. Der Student brachte sein Gesicht zur Stirn des Angeketteten, drückte einen Kuss auf dessen Haaransatz, und vergrub sein Gesicht in den rabenschwarzen Haaren, deren Duft Light noch um ein vielfaches erregender fand, als den von dessen Haut. Mit unregelmäßigen, tiefen Atemzügen nahm er soviel davon auf, wie er nur konnte. Er pumpte sein Glied schneller und schneller, keuchte und stöhnte ungehemmt in das Ohr des Ohnmächtigen. Ein letztes Mal zog er seine Nase durch die schwarzen Strähnen und atmete tief ein, bevor er sich, mit einem genüsslichen Stöhnen auf Ls Bauch ergoss. Light sackte leicht zusammen. Schwer atmend genoss er für einige Sekunden die Nachwellen seines Orgasmus'. Mit vor Lust glasigen Augen betrachtete er zunächst das, nach wie vor friedlich schlafende, Gesicht des Schwarzhaarigen, danach wanderte sein Blick hinab auf dessen, mit seinem Sperma bespritzten, Oberkörper. Ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen, er seinen Kopf auf Ls Brust ablegte. Zufrieden lauschte er dem langsamen, regelmäßigen Herzschlag des Detektivs. 'Ja...Ich allein entscheide, wann dieses Herz aufhören wird zu schlagen...' Langsam öffnete L seine Augen. Das Zimmer war erfüllt vom rötlich-orangenen Licht der untergehenden Sonne. Matsuda... war das erste, was ihm in den Sinn kam. Etwas angestrengt stützte L sich auf seine Ellenbogen, um in eine aufrechte Position zu gelangen. Sogleich stellte er fest, dass sein Oberkörper mit seinem weißen Shirt bekleidet war. Light musste es ihm angezogen haben, während er ausgeknocked war. Beinahe reflexartig griff er sich an den Hals. Seine Kehle schmerzte. Er fühlte auch, dass seine Haut rund um seinen Mund eingecremt war. Er strich mit seinem Zeigefinger über sein Kinn und roch einmal an seiner Fingerkuppe. Die Rasiercreme...Er hat mein Gesicht rasiert... Einerseits gefiel dem Schwarzhaarigen der Gedanke, dass Light ihn angefasst hatte, während er bewusstlos war, überhaupt nicht; andererseits war er ein bisschen froh darüber, dass er von der Rasur nichts mitbekommen hatte. L stieg vom Bett herunter und hockte sich auf die Couch. Er schnappte sich die gefüllte Kaffeekanne und goss sich eine Tasse ein. Nachdem er den Kaffee genügend gesüßt hatte, trank er einen großen Schluck davon und öffnete die Pralinenschachtel, die Light zusammen mit dem Abendessen und dem Kaffee auf das Tablett gelegt hatte. Er nahm zwei verschiedene Schokoladenpralinen aus der Schachtel, begutachtete diese kurz, entschied sich für die Praline in seiner linken Hand, und schob sich diese in den Mund. 'Wenn Matsuda nur ein paar Sekunden früher gekommen wäre, wäre ich frei gewesen...Matsuda ist so ein Vollidiot...' „Sag mal, Kleiner...Was hast du denn da drin gemacht, dass du so zufrieden grinst?“, fragte Ryuk neugierig, als die beiden das Hauptquartier verließen und sich auf den Weg zu Lights Apartment machten. Nach der Aktion mit Matsuda hätte der Shinigami eigentlich einen tobenden Light erwartet. Er kannte den Studenten mittlerweile gut und wusste genau, dass dieser nichts mehr hasste, als wenn irgendetwas nicht exakt nach Plan lief. Doch Light schien gute Laune zu haben. „Ah! Ich weiß! Dir ist ein guter Plan eingefallen, wie du diesen Matsuda am besten aus dem Weg räumen kannst, stimmt's?“, beantwortete Ryuk seine Frage selbst und kicherte amüsiert. „Nein, da bin ich mir noch nicht sicher...Aber mir wird schon etwas passendes einfallen, keine Sorge“, erwiderte Light zuversichtlich. Am nächsten Morgen machte Light auf dem Weg zum Hauptquartier bei einem kleinen 24/7 Supermarkt halt. Er schnappte sich einen Einkaufskorb und lief geradewegs in den zweiten Gang, in welchem das Süßigkeitenregal stand. Er füllte den Korb mit allerhand Leckereien; kleine Schokokuchen, Minidonuts, Schokoladentafeln, glasierte Mandeln, Erdbeerlutscher, Pralinen, usw.. Er verließ das kleine Geschäft mit einer prall gefüllten Tasche und war wenige Minuten später an seinem Ziel angekommen. In der Küche packte er den Berg an Süßkram aus und musste schmunzeln. Wenn ich ihm das alles auf einmal geben würde, müsste ich heute Abend schon wieder Nachschub kaufen... Light bereitete das Frühstück und Kaffee vor, bestückte das Tablett neben den üblichen Frühstücksutensilien mit den Minidonuts und einigen Erdbeerlutschern und begab sich in den obersten Stock. Als er in das Zimmer eintrat, hockte L wie immer auf dem Bett. „Guten Morgen, L...Wie geht’s dir?“, fragte Light mit einem dezent anzüglichen Grinsen auf den Lippen und brachte das silberne Tablett zum Couchtisch. „Ist Matsuda tot?“, fragte der Schwarzhaarige in seiner typischen, sachlichen Tonlage. Bei diesem, für ihn irgendwie seltsam wirkenden, Grinsen auf Lights Lippen, war er sich jedoch zu 73 Prozent sicher, die Antwort zu kennen. „Deine Augenringe sind ein wenig heller geworden, du siehst ein bisschen ausgeruhter aus, als sonst...Naja, liegt wohl daran, dass du gestern Abend, wenn auch gezwungenermaßen, ein paar Stunden geschlafen hast...“, erwiderte der Brünette, nach wie vor grinsend, setzte sich auf die Couch und goss zwei Tassen Kaffee ein. 'Hmm? Er sagt nicht 'ja'? Wenn er Matsuda umgebracht hätte, würde er mir diesen erneuten Triumph doch mit Freude unter die Nase reiben...' L erhob sich vom Bett, schlenderte in seiner markanten, gekrümmten Haltung zur Couch und hockte sich gegenüber von Light darauf. „Er lebt also noch?“, schlussfolgerte der Detektiv und peppte seinen Kaffee mit einer Handvoll Zuckerwürfeln auf, die er einen nach dem anderen hinein plumpsen ließ. „Ja...NOCH...“, betonte der Braunhaarige und blickte mit einem sagenden Grinsen direkt in Ls Augen. „Verstehe“, kommentierte L nur monoton und trank von seinem Kaffee. Im weiteren Verlauf des Frühstücks bemerkte L, dass Light ihn durchgehend beobachtete. Das war an sich nichts ungewöhnliches, schließlich war er Lights Gefangener und dieser musste stets auf der Hut bleiben, allerdings gab es da irgendetwas im Blick des Brünetten, das neu war. Wie dieser ihn anstarrte, dazu sein dezentes Grinsen, L war sich nicht sicher, was es war, doch hier stimmte etwas nicht. Light schaute ihn anders an, als zuvor. Plant er wieder irgendetwas? Nachdem der Student fertig gegessen hatte, stellte er alles, was der Schwarzhaarige nicht mehr brauchte, zurück auf das Tablett und begab sich zur Tür. „Ich muss jetzt los, wir sehen uns nachher, L“, verabschiedete er sich lächelnd und verließ den Raum. 'Irgendetwas muss ihn daran gehindert haben, Matsuda zu töten, sonst hätte er es sofort getan...Aber da ich nicht weiß, aus welchem Grund Matsuda überhaupt hier hoch gekommen ist, kann ich sowieso nur spekulieren...Wahrscheinlich hat Light ihm eine plausible Erklärung geliefert, die er ohne groß nachzufragen geglaubt hat...' „Guten Morgen, Light!“, begrüßte Matsuda den Braunhaarigen, als er in die Ermittlungszentrale eintrat. „Morgen Matsuda“, grüßte dieser zurück ohne seine Arbeit zu unterbrechen. „Ähm...Light...I-Ich wollte mich noch mal dafür entschuldigen, dass ich dir gestern nach oben gefolgt bin...Aber ich versicher dir, dass ich kein Sterbenswörtchen darüber verlieren werde...Keine Sorge.“ „Das glaube ich Ihnen, Matsuda...Schon in Ordnung...Und im Gegenzug versichere ich IHNEN, dass ich vor den anderen nicht ausplaudern werde, dass sie so tollpatschig waren, ihr Handy hier zu vergessen und noch mal zurück kommen mussten“ erwiderte Light und lachte leise. Mit Schamesröte im Gesicht rieb Matsuda verlegen seinen Hinterkopf und sagte: „Ahaha, das ist echt nett von dir Light, danke! Das wäre mir aber auch wirklich peinlich...“ Light riss kaum merklich seine Augen auf, bevor sich ein breites, diabolisches Grinsen auf seine Lippen legte. 'Die anderen haben also keine Ahnung davon, dass du gestern noch mal zurück gekommen bist...Matsuda, du hast gerade dein Todesurteil unterschrieben...Heute Abend...wirst du sterben!' Am späten Nachmittag hockte L auf der Couch und starrte aus dem Fenster. Er schätzte, dass es noch ca. ein bis zwei Stunden dauern würde, bis Light zurückkam. Er beschloss, schon mal duschen zu gehen; L konnte sich beim Duschen immer ganz gut entspannen und nachdenken, auch wenn „entspannen“ momentan eher relativ verstanden werden musste... Doch der Detektiv gerade das Badezimmer betreten wollte, vernahm er plötzlich das mittlerweile nur allzu bekannte, mehrfache Klicken der Metalltür. Verwundert drehte er sich zur Tür, die mit viel Schwung aufgerissen und wieder zugeknallt wurde. Ein augenscheinlich stocksaurer, aufgewühlter Light stand vor der Tür und funkelte den Schwarzhaarigen mit finsterer Miene an. Man konnte dem Brünetten deutlich ansehen, wie es in ihm brodelte. L ließ sich äußerlich nichts anmerken, innerlich musste er aber hämisch grinsen. 'Na, lief etwas nicht wie geplant, Light?' Der Student machte ein paar Schritte auf seinen Gefangenen zu. Seine Körpersprache war bedrohlich, er wütend fragte: „Wer ist 'N'?“ Tbc. Kapitel 8: Traum oder Wirklichkeit? ----------------------------------- Triangle Kapitel 8: Traum oder Wirklichkeit? „Wer ist 'N'?“ L riss innerlich die Augen auf. 'Near...' Der Detektiv antwortete nicht, jedoch sah Light, dass sich dessen Mundwinkel minimal nach oben gezogen hatten. Der Brünette trat einen weiteren Schritt an seinen Gefangenen heran und knurrte wütend: „Wer ist er? Woher weiß er von deinem Tod?“ Nun bildete sich ein deutlich sichtbares Grinsen auf Ls Gesicht. „Light...Hast du wirklich geglaubt, mich aus dem Weg zu räumen, würde ausreichen? Hälst du mich tatsächlich für so unvorbereitet?“ Lights Hände ballten sich zu Fäusten. Der macht sich über mich lustig... „Ich frage noch ein letztes Mal...Woher weiß er von deinem Tod?“ L legte seinen Zeigefinger auf seine Unterlippe, richtete seinen Blick an die Zimmerdecke und dachte einige Sekunden nach, bevor er dem Studenten wieder in die wütend funkelnden Augen sah. „Eine E-Mail“, war die knappe Antwort. Light schaute ihn fragend an. „Eine E-Mail?“ Der Schwarzhaarige nickte. „Ich habe eine E-Mail vorbereitet, die automatisch verschickt wird, wenn ich sie nicht alle 24 Stunden zurückpfeife“, erklärte L mit monotoner Stimme und grinste sein Gegenüber erneut an. Dessen Mimik verfinsterte sich noch mehr. „Und was genau enthielt diese E-Mail?“ „Informationen über den Kira-Fall...Inklusive der Profile sämtlicher Sonderkommissions-Mitglieder...“, antwortete der Detektiv ohne Umschweife. „Mehr werde ich dir aber nicht verraten...“, fügte er noch hinzu. 'So eine Scheiße...', dachte der Braunhaarige. Er zitterte vor Wut. Ohne ein weiteres Wort verschwand er aus dem Raum und ließ die schwere Metalltür krachend ins Schloss fallen. 'Der wird wohl so schnell nicht wieder kommen...', dachte L nur amüsiert. Er zog sein weißes Sweatshirt über seinen Kopf und ließ es achtlos an der Kette hinabgleiten, bevor er die Dusche anstellte und ebenfalls seine Jeans und seine Boxershorts auszog. Der Schwarzhaarige stieg in die Dusche und ließ das heiße Wasser auf seinen Körper niederprasseln. 'Du bist sehr schnell in Aktion getreten, Near...Aber ich habe auch nichts anderes erwartet... Wenn ich Light nichts von der E-Mail und den Steckbriefen der Ermittler erzählt hätte, hätte er Matsuda sicher getötet, und du wärst schnell zu dem Schluss gekommen, dass ein Mitglied der Sonderkommission Kira sein muss...Aber das konnte ich nicht zulassen. Dass wir alle unser Leben riskieren, um Kira zu fangen, ist zwar klar, aber ich könnte Matsuda niemals in den sicheren Tod schicken, nur um dir einen Hinweis zu geben...Tut mir Leid, aber du musst Kira auf andere Weise enttarnen...' Nachdem L ausgiebig geduscht hatte, trocknete er sich ab, zog sich eine Boxershorts und eine Jeans an und schlenderte zurück in das Zimmer, wo er sich auf die Couch hockte. Er griff sich einen Minidonut und begann damit, die Schokoglasur herunter zu lecken. 'Sicher wird sich auch Mello bald in das Geschehen einschalten, er weiß bestimmt von meiner Nachricht...Vermutlich hat er sogar von Near davon erfahren...Ich bin mir ziemlich sicher, dass Mello versuchen wird, Near zu schlagen, in dem er Kira überführt...Mello ist skrupellos, ihm wird jedes Mittel recht sein, um gegen Near zu gewinnen, das macht mir ein bisschen Sorgen...Gemeinsam hätten die beiden eine viel größere Chance, Kira zu fassen...' Während L nachdachte, fielen seine Augen langsam zu. Irgendwie war er müde. So lehnte er seinen Oberkörper leicht zur Seite an das große Couchkissen und fiel nach wenigen Minuten in einen traumlosen Schlaf... „-lo L..“ 'Hmm? Bin ich eingeschlafen?' „L...“ 'Light? Ist er wieder zurück gekommen? Da streichelt doch irgendwas über meine Wange...' „Wach auf, L...“ 'Das...klingt nicht nach Lights Stimme...Aber ich kenne ich diese Stimme...' „L...Genug geschlafen...Hehe...“ 'Wa-, D-Das ist doch-!' Der Schwarzhaarige riss die Augen auf. Und starrte sogleich in blutrote Iriden. L war so perplex, dass er für eine Sekunde nicht reagieren konnte. Er starrte in das breit grinsende Gesicht, dass seinem eigenen so unglaublich ähnlich sah. Doch das war nicht möglich. „Ich träume“, stellte er fest. Amüsiertes Kichern. „Guten Morgen Dornröschen...Oh nein, mein Lieber...Das ist kein Traum...Ich habe mich schon so lange darauf gefreut, dich endlich wiederzusehen, L...“ Wieder starrte der Detektiv den Anderen für ein paar Sekunden schweigend an. „Nein...Unmöglich...Du bist-“ „-Tod?“, beendete der Rotäugige Ls Satz, drückte ihn mit voller Kraft auf die Couch, setzte sich auf ihn und hielt seine Handgelenke über seinem Kopf fest. Das Ganze ging so schnell, dass L sich nicht wehren konnte. Was war hier los? Das konnte nur ein Traum sein...Oder eine Halluzination...Und wenn es eine Halluzination war, durfte er sich nicht auf sie einlassen. Dieser Plan wurde jedoch umgehend zunichte gemacht, als eine Handfläche mit voller Wucht auf Ls Wange landete. „Ah!“ Diese Ohrfeige hatte gesessen. „Na? Glaubst du mir jetzt, dass ich wirklich da bin, L? Du träumst nicht...Ich lebe wirklich noch...Hehe...“ Nun riss der Detektiv seine Augen weit auf. „B...? A-Aber...Du bist...doch verbrannt...“ „Falsch...Ich habe meinen Tod nur vorgetäuscht...Ähnlich wie du...Du allerdings nicht freiwillig...nicht wahr?“, B grinste breit und kicherte immer wieder amüsiert. 'Vorgetäuscht?...Er...ist also wirklich B?...Der Echte?...' Auch, wenn man es kaum glauben konnte, doch L konnte tatsächlich noch eine Spur blasser werden. Sein Puls schoss in die Höhe. Er geriet in Panik. Eine Schweißperle rann seine Schläfe hinab. Er begann zu zittern. L konnte in diesem Moment nicht einmal sagen, was er gerade fühlte. In ihm herrschte ein einziges Gefühlschaos. Doch was momentan besonders herausstach waren Verwirrung und Angst. Verwirrung darüber, was hier eigentlich los war; B, von dem er geglaubt hatte, er wäre längst tot, lebte doch noch...Er hatte seinen Tod nur inszeniert, damit L nicht weiter nach ihm suchte. Und er war nun hier. Wie hatte er ihn gefunden? Woher hatte er überhaupt von seinem Tod erfahren? Und noch viel wichtiger: Woher wusste er nur, dass L in Wirklichkeit noch lebte?“ Diese und tausend weitere Fragen schossen dem Detektiv durch den Kopf. Und wovor er gerade Angst hatte, war offensichtlich: Beyond Birthday war ein blutrünstiger Serienmörder. Und L wusste ganz genau, wozu dieser fähig war. „Ich sehe dir an, dass du endlich geschnallt hast, in welcher Lage du dich befindest, L...Das hat für deine Verhältnisse wirklich lange gedauert...Du wirst doch mit 25 Jahren nicht schon anfangen zu schwächeln, oder?“, lachte B und brachte sein Gesicht wenige Zentimeter vor das des Detektivs. Instinktiv drückte L seinen Kopf in das Kissen. B strich mit seinem Daumen einmal sanft über die, von seiner Ohrfeige, leicht gerötete Wange, woraufhin L etwas zusammenzuckte. Wieder kicherte der Rotäugige leise, bevor er mit seiner Zunge einmal genüsslich über die gereizte Haut leckte. Der Detektiv kniff die Augen zusammen und drehte seinen Kopf zur Seite. „Was ist los? Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen, L? Hehe...“, fragte B sarkastisch. Der Liegende antwortete nicht. „Also ich muss wirklich sagen...DICH wiederzusehen ist eine wahre Freude...Ich kann diesen Kira zwar nicht ausstehen, aber Geschmack hat er...“, sagte Beyond und spielte grinsend mit der Eisenkette. Und dann konnte er scheinbar nicht mehr an sich halten. Er brach in herzhaftes Gelächter aus: „Oh man, L! Du bist in deiner eigenen Ermittlungszentrale eingesperrt, und angekettet wie ein Köter! Haha! Kiras Haustier! Hahaha! Oh Gott! Etwas Schlimmeres hätte ja nicht mal ICH mir für dich ausdenken können!! Hahaha!!!“ Der Rotäugige kriegte sich gar nicht mehr ein vor Lachen. 'Schon klar, dass dir das gefällt...', kommentierte L nur gedanklich. „Wie...hast du mich gefunden?“, fragte der Detektiv, äußerlich wieder etwas ruhiger. „Oh...Das war gar nicht so schwer...Ich bin mit dem Flugzeug nach Japan gekommen, wie jeder andere auch...Dank deiner Bemühungen, kann ich mich ja problemlos in der Öffentlichkeit zeigen...“, antwortete B beinahe fröhlich. L wusste genau, was er meinte. „Weißt du, L...Niemand außer dir wäre in der Lage, so ziemlich jeden Artikel, jedes Foto, meinen Namen und jede sonstige Information über mich so dermaßen aus dem Internet heraus zu löschen, bzw. die Seiten so zu verschlüsseln, dass es für Kira praktisch unmöglich ist, mich zu töten...Das war praktisch das erste, was du gemacht hast, als Kira auf der Bildfläche aufgetaucht ist, stimmt's? Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, dass du mich vor ihm beschützen wolltest...Hehe...“ L schaute nur zur Seite und antwortete nicht. Daraufhin griff B das Kinn des Detektivs und zog es grob in seine Richtung. Er starrte in die, von dunklen Ringen gezierten, Augen und sprach weiter: „L...Du musst tief in deinem Inneren gewusst haben, dass ich noch lebe...Sonst hättest du dir doch niemals diese Mühe gemacht...Selbst für dich war das ein großer Aufwand, nicht wahr?“ Wieder wand L seinen Blick ab. 'Ich...weiß auch nicht genau, wieso ich das gemacht habe...Watari hat mich auch für verrückt erklärt...' Der Rotäugige wusste genau, was Ls Schweigen zu bedeuten hatte. Er kannte ihn. „Um auf deine Frage zurückzukommen: Es war leicht herauszufinden, dass dieses Gebäude hier deine Ermittlungszentrale ist; und da du in deiner Nachricht an Roger geschrieben hast, dass du an diesem Fall mit einem Team arbeitest, war es ein Leichtes, zu kombinieren, dass dieser Kira ein Mitglied dieses Teams sein muss, deinen Tod vorgetäuscht hat und dich irgendwo gefangen hält...Und weißt du, wenn ich einen solchen Plan hätte, würde ich genau diesen Ort hier im obersten Stockwerk des Gebäudes wählen...Es ist so einfach und naheliegend...Dann brauchte ich nur noch herausfinden, wer von den Typen, die hier ein und aus gehen, dein Entführer, und somit Kira ist...“, Bs Grinsen wurde noch eine Spur breiter, als er sagte: „Light Yagami.“ L schaute den Anderen nur emotionslos an, als er fragte: „Wie bist du auf ihn gekommen?“ Wieder kicherte B und antwortete: „Zum einen passt er am besten ins Profil; wenn man diesen Kira analysiert, wird schnell klar, dass er noch ziemlich jung sein muss...Zum anderen sieht mir dieser Light Yagami nicht wie der Typ aus, der kiloweise Süßigkeiten verschlingt...“ „Verstehe...“, erwiderte der Detektiv nur. „Und woher kennst du seinen Namen?“ „Ich mache halt meine Hausaufgaben...“, antwortete B knapp. L schwieg einen Moment lang, bevor er erneut seine Stimme erhob: „B...All deine Handlungen der letzten Tage basieren darauf, dass du genau gewusst hast, dass ich noch lebe...“, er sparte sich weitere Erklärungen. Das konnte er auch. B verstand. Sein Grinsen wurde wieder etwas breiter, als er erwiderte: „In der Tat...Doch ich muss deine Hoffnungen leider zu Nichte machen, L...Near, Mello und Roger haben keine Ahnung...Ich bin der EINZIGE auf der Welt, der weiß, dass du hier bist...Hehe...“, lachte er leise mit einem solch diabolischen Grinsen auf dem Gesicht, dass L eine Gänsehaut bekam. „Abgesehen von Kira natürlich...“, korrigierte B, mit einem leicht verächtlichem Unterton. 'So ein Mist...', dachte L nur, ließ sich seine Enttäuschung äußerlich jedoch nicht anmerken. „Und jetzt verrate mir eines...Wie tötet Kira?“, fragte B neugierig. Der Detektiv starrte in die dessen rote Augen, antwortete jedoch nicht. B kicherte wieder leise, bevor er sagte: „Du willst es mir nicht verraten? Schon in Ordnung, das wäre ja auch langweilig...“ Er beugte sich hinab zum Ohr des Angeketteten und flüsterte hinein: „Du wirst es mir schon erzählen...Wir haben ab jetzt eine MENGE Zeit...“ Ein eiskalter Schauer lief L über den Rücken. Er schluckte einmal schwer. B brachte sein Gesicht wieder vor das des Liegenden und grinste diesem in die Augen. „Ich werde dir nicht helfen, L...“, stellte er klar. Seine emotionslose Mimik beibehaltend, blickte L den Rotäugigen kurz an, bevor er erwiderte: „Das habe ich auch nicht erwartet.“ „Gut...“ B fuhr mit seinem Zeigefinger beinahe sanft über den rot-blauen Streifen an Ls Kehle, was diesem wiederum eine unangenehme Gänsehaut bescherte. „Nh!“, er biss gequält seine Zähne zusammen, als der Rotäugige plötzlich sowohl seine Handgelenke, als auch seinen Hals schmerzhaft fest drückte. „Ich will dich leiden sehen, L...“, sagte er mit dunkler, und gleichzeitig amüsierter Stimme, leckte einmal quer über die Lippen des Gefangenen, welcher diese sofort zusammenpresste, ließ dann von ihm ab und erhob sich. B lief zum Dachfenster, welches etwas weiter als den üblichen Spalt geöffnet war, kletterte hinaus und verabschiedete sich noch mit den Worten: „Ich komme bald wieder, L. Hehe...“ Damit schob er das Fenster wieder soweit runter, wie es zuvor stand, und verschwand. L saß auf der Couch und starrte noch eine Weile auf das Fenster, bevor er seinen Blick auf seine schmerzenden Handgelenke richtete. Er führte seine linke Hand an seine Wange, die von der Ohrfeige immer noch leicht brannte. Er hatte das gerade also tatsächlich nicht geträumt... Langsam schloss er seine Augen. 'B...Ich bin so froh, dass du noch lebst...' Tbc. Kapitel 9: Jetzt oder nie ------------------------- Triangle Kapitel 9: Jetzt oder nie Etwa eine Stunde später hockte L unverändert auf der Couch. Die ganze Zeit hatte er nachgedacht. So ganz konnte er immer noch nicht glauben, das B tatsächlich noch am Leben war. Doch er war es. Auf der einen Seite war L unglaublich froh darüber. Bs Tod hatte ihn in ein tiefes Loch der Trauer geworfen, aus dem er bis heute nicht ganz herausgekommen war. Auf der anderen Seite war B gefährlich. Besonders für ihn. „Ich will dich leiden sehen...“ Beyond hatte eine riesige Wut auf L, daran hatte sich ganz offenbar nichts geändert. „Ich werde dir nicht helfen, L...“ Was bedeutete diese Situation nun für ihn? Es war schon schlimm genug gewesen, dass er Kiras Gefangener war, doch jetzt auch noch Bs? Wie würde es ab jetzt weitergehen? 'Light darf auf keinen Fall von B erfahren...Er würde sicher einen Weg finden, ihn zu töten..B ist ein Sadist, und er hasst mich...er will dabei zusehen, wie ich zugrunde gehe...Das bedeutet, dass er, zumindest vorerst, kein Interesse daran hat, dass Light von ihm erfährt. Für B wird das ein interessantes Spiel, er wird erst mal beobachten, was Kira mit mir macht...Daraus ergibt sich für mich der Vorteil, dass B mir, vorerst, nichts tun kann, zumindest nichts, was körperliche Spuren hinterlassen würde...' L seufzte einmal laut. 'Oh man...die einzigen beiden Menschen auf der Welt, die wissen, dass ich noch lebe, sind zwei psychopathische Mörder...' Die Tür entriegelte. L war überrascht. Die Sonne war schon untergegangen, es musste um die 23 Uhr sein. Er hatte nicht erwartet, dass Light heute noch einmal vorbeikommen würde. Doch nicht nur die bloße Anwesenheit seines Kidnappers verwunderte ihn. Denn Light hielt nicht wie üblich das silberne Tablett in den Händen, sondern er schob einen der silbernen Wagen in den Raum, die auch Watari immer benutzt hatte, um dem Detektiv seine Süßigkeiten zu bringen. Der Wagen war komplett voll gestellt. Der Brünette trat ein und schubste die Metalltür mit seinem Fuß wieder zu. Doch L bemerkte sofort, dass die schwere Tür nicht komplett ins Schloss gefallen war. Sie kippte wieder zurück, wenn auch nur für wenige Millimeter...L riss innerlich die Augen auf. 'Die Tür ist offen...!', stellte er gedanklich fest. Er zwang sich jedoch, seinen Blick von der unverriegelten Tür abzuwenden. 'Ich darf mir nichts anmerken lassen...' Light schien nichts bemerkt zu haben. Er wirkte angespannt, aber nicht mehr so aggressiv wie zuvor. „Ist etwas Unerwartetes passiert?“, fragte L monoton. 'Ich muss ihn ablenken...' Natürlich hatte Light mit dieser Frage gerechnet. „Ja“, antwortete er knapp und schob den Wagen vor die Couchgarnitur. Nun konnte der Schwarzhaarige genauer betrachten, womit dieser so alles bestückt war: Unmengen an Süßigkeitenpackungen, einige Lebensmittel wie Brot, Müsli und Obst, ein paar Flaschen Wasser, Milch, vier 100er Packungen Zuckerwürfel, einige Rollen Toilettenpapier, frische Handtücher, ein paar weiße Hemden, wie es aussah, und sogar eine kleine Kaffeemaschine für Singlehaushalte sowie alle nötigen Utensilien, die man zum Kaffee kochen brauchte. Interessiert erkundete L die verschiedenen Produkte. Diese ließen nur einen einzigen Schluss zu: „Ich muss für ein paar Tage weg...“, sprach der Student Ls Schlussfolgerung aus. Seine Stimme klang gereizt. „Ja, das sehe ich...“, erwiderte dieser emotionslos. 'Hat das etwas mit Near zu tun?...' „Nein, nicht wegen N“, beantwortete Light die Gedanken seines Gefangenen und trat näher an diesen heran. Dieses Mal setzte der Braunhaarige sich nicht wie sonst auf die gegenüberliegende Couch, sondern direkt neben L. Heute war offenbar alles anders, als sonst...Der Schwarzhaarige gab jedoch keinen Kommentar von sich. „Wer außer N hat deine Nachricht noch erhalten?“, fragte Light mit einer ruhigen, und trotzdem fordernden Tonlage. Er blickte dem Älteren direkt in die Augen. Und für einen kurzen Moment konnte L so etwas wie Überraschung in den braunen Augen erkennen. Und er verstand auch sofort, wieso. Light führte seine rechte Hand zur Wange des Detektivs und strich mit seinem Daumen vorsichtig über die leicht gerötete Haut. Bei jedem anderen Menschen hätte man schon längst nichts mehr gesehen, doch Ls Haut war so blass, dass man die dezente Rötung noch immer erkennen konnte. „Was ist mit deiner Wange passiert?“, fragte der Brünette verwundert. Einen Moment lang starrte L diesen an, bevor er antwortete: „Ich bin beim Duschen ausgerutscht und gegen die Fliesen geschlagen.“ Light schien mit dieser Antwort zufrieden zu sein. „Sei vorsichtiger, sonst verletzt du dich noch...Dir ist schon klar, dass ich dich nicht in ein Krankenhaus bringen kann, wenn etwas passiert, oder?“, mahnte er den Schwarzhaarigen an. „Ja...Schon klar...Es brennt, wenn du mit deinem Finger darüber streichst...“, erwiderte dieser in seiner typischen, sachlichen Tonlage. Erneut war für einen kurzen Augenblick Überraschung im Gesicht des Brünetten zu sehen. Er hatte selbst gar nicht realisiert, dass er einfach damit fortfuhr, seinen Daumen über Ls Wange gleiten zu lassen. Light schmunzelte leicht. „Entschuldige...“, sagte er nur und zog seine Hand zurück. Doch das Schmunzeln war schnell wieder verschwunden. „Also, wer, abgesehen von N, weiß noch von deiner Nachricht?“, stellte er seine Frage noch einmal. „Kann ich dir nicht sagen...Woher soll ich wissen, wem N von meiner Nachricht erzählt hat?“, antwortete L. „Das ist ganz offensichtlich eine Lüge“, stellte der Student fest. L schwieg. Light schlug seine Beine übereinander, verschränkte seine Arme vor der Brust und richtete seinen Blick zum Fenster. „Irgendjemand hat Sayu entführt...“ Der Detektiv riss seine Augen auf, bewegte sich ansonsten jedoch keinen Millimeter. 'Sayu Yagami wurde entführt...?' „Sie wollen im Austausch für ihre Freilassung das Death Note haben...Der Austausch soll in Los Angeles stattfinden...“ L zog seine Beine noch ein Stück näher an seinen Oberkörper und begann damit, auf seinem Daumennagel herum zu kauen. 'Sie wollen im Austausch für Sayu Yagami das Notizbuch? Dann kann es wirklich nur jemand sein, der meine Nachricht gelesen hat...Los Angeles...Entführung...Könnte es sein...Mello?' Light beobachtete seinen Gefangenen aus den Augenwinkeln heraus ganz genau. 'Er weiß mehr, als er zugibt, da bin ich mir sicher...' „Also fliegst du nach Los Angeles?“, fragte L ohne den Braunhaarigen anzublicken. „Ja, wir fliegen gleich morgen früh los, deshalb habe ich dir noch ein paar Sachen vorbeigebracht“, antwortete Light und wies auf den prall gefüllten Wagen. „Sehr aufmerksam...besonders die Hemden, die du mir mitgebracht hast...“, kommentierte L nur emotionslos. „Nicht wahr?“, grinste Light ihn an. „Das Material ist dem deiner Sweatshirts ähnlich, und du kannst sie auch anziehen, wenn du das Halsband trägst...“ „Ja...Aber ich würde jetzt lieber noch mal eins meiner Shirts anziehen, die trage ich am liebsten...“, erwiderte der Schwarzhaarige monoton. Innerlich spannte er sich jedoch an und hoffte inständig, dass Light seiner Bitte nachkommen würde. Dieser setzte sein typisches, überlegenes Grinsen auf und erwiderte: „Natürlich, wie du willst.“ Damit erhob der Student sich und öffnete den Kleiderschrank, um eines von Ls weißen Shirts herauszuholen. 'Sehr gut...' Ohne, dass Light ihn darauf hinweisen musste, stellte L seine Füße auf dem Boden ab, als dieser mit einem frischen Shirt in der Hand wieder auf ihn zukam. Light setzte sich breitbeinig auf den Schoß des Detektivs und holte den kleinen Schlüssel aus seiner Tasche. Er lehnte sich nach vorn, sodass er über Ls unbekleidete Schulter in dessen Nacken sehen konnte, wo er das Halsband aufschloss und es abnahm. 'Jetzt oder nie...' „Light...“, flüsterte der Schwarzhaarige mit einer, für Light bis dato völlig unbekannten, rauen Stimme in sein Ohr. Ein Schauer lief dem Studenten über den Rücken. Er fühlte, wie Ls Hand sich an seine linke Kopfseite legte und diesen mit leichtem Druck zur Seite schob, sodass Lights braune Augen die des Detektivs trafen. Ihre Nasen waren nur wenige Millimeter voneinander entfernt. Augenblicklich legte sich ein roter Schimmer auf die Wangen des Jüngeren. „Was-mh!“ Ohne Vorwarnung lehnte L seinen Kopf nach vorn und drückte seine Lippen auf die seines Kidnappers. Dieser war völlig perplex. Seine Augen waren weit aufgerissen. Er war wie erstarrt. L legte seine linke Hand in den Nacken des Braunäugigen, und seine rechte auf dessen unteren Rücken, während er begann, sanft, und doch fordernd, seine Lippen gegen die des Studenten zu bewegen. Lights Alarmglocken schrillten so laut wie noch nie zuvor. 'Was...Was soll das?! Was hat er vor?! Wieso...Wieso...hmm...oh Gott...Seine Lippen...fühlen sich so...gut an...' Trotz sämtlicher Warnungen, die all seine Instinkte ihm entgegen schrien, schloss Light langsam seine Augen. Seine Lippen begannen, sich gegen die des Schwarzhaarigen zu bewegen. Er konnte nicht anders. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Er legte seine Arme um den nackten Oberkörper des Anderen und erbitte Einlass in dessen Mundhöhle, indem er, mit aussagekräftigem Druck, über dessen Lippen leckte. Welcher ihm auch sogleich gewährt wurde. Bereitwillig öffnete L seine Lippen einen Spalt, sodass Light mit seiner Zunge hinein gleiten konnte. Immer gieriger umspielte Light mit seiner Zunge die des Schwarzhaarigen. Sein Herz schlug schneller und schneller. Ls Geschmack war mindestens genauso berauschend, wie sein Duft. Der Detektiv fühlte, wie Light sich von Sekunde zu Sekunde mehr in ihrem innigen Kuss verlor. 'Sehr gut...Nur noch ein bisschen...' L fing an, mit seinen Fingerspitzen zärtlich das braune Nackenhaar des Studenten zu kraulen, woraufhin dieser wohlig in den Kuss hinein seufzte. Nach einigen weiteren Sekunden führte der Detektiv seine Hände an die Kopfseiten des Anderen. Langsam löste er den Kuss, indem er sein Gesicht von Lights wegzog, dessen Kopf aber mit seinen Händen in Position hielt. Er blickte in die lustverschleierten, halb geschlossenen, brauen Augen, die verträumt seine eigenen betrachteten. Es war wohl den Hormonen, die Light momentan ausschüttete, geschuldet, dass er zu spät bemerkte, wie L seinen Griff um seinen Kopf festigte, seine Nackenmuskeln anspannte, und seinen Kopf etwas zurückzog. 'Huh?!' „AHH!“, schrie der Brünette gequält, als die steinharte Stirn Ls volle Karosse gegen seine eigene geschleudert wurde. Aufgrund der heftigen Kopfnuss verlor der Student kurz die Orientierung, was der Schwarzhaarige augenblicklich ausnutzte. Er legte seine Hände auf die Brust des Anderen und stieß diesen von seinem Schoß herunter. Vor Schmerzen stöhnend knallte Light zu Boden. So schnell er konnte sprang L regelrecht von der Couch und rannte zur Tür. 'Dieser verdammte...!' L griff die schwere Metalltür und zog sie auf, ehe er hinaus auf den Flur sprang. Endlich! Ich bin fre- „Ahh!“ Doch plötzlich wurde der Detektiv von hinten gepackt. Mit Lights vollem Gewicht wurde L auf den Boden geschleudert, der Braunhaarige lag auf ihm drauf. Die Brust des Detektivs wurde von Lights Körper auf den harten Boden gepresst, er bekam kaum noch Luft. 'Nein!...Nein!...Ich hab's fast geschafft!' Mit voller Wucht schlug L seinen linken Ellenbogen nach oben und traf den Brünetten im Gesicht. Dieser brüllte schmerzerfüllt: „AH! DU KLEINES MISTSTÜCK!“ Grob packte er den schwarzen Schopf unter sich, zog ihn nach oben und pfefferte ihn mit voller Kraft auf den Boden. L schlug mit seiner rechten Stirnseite so heftig auf den Boden, dass ihm sofort schwindlig wurde. Er verlor die Kontrolle über seine Gliedmaßen und konnte sich kaum noch bewegen. Trotz der bereits erreichten Wehrlosigkeit seines Opfers zog Light dessen Kopf noch mal nach oben und schlug ihn ein zweites Mal auf den Boden. Aus reiner Wut. Ls Kopf knallte ein weiteres Mal ungebremst auf den Boden. Seine Stirn platzte auf, was einen kleinen Blutfleck unter dem Gesicht des Detektivs verursachte. Sein Verstand funktionierte nicht mehr. Alles um ihn herum drehte sich nur noch. Seine Sicht war völlig verschwommen. Der Student erhob sich und zog den Schwarzhaarigen mit hoch. Dieser gab nur einige gequälte Laute von sich. Grob warf Light ihn halb über seine Schulter und stampfte zurück in das Zimmer. Dabei zog er eine Spur von Blutflecken hinter sich her, welche kontinuierlich von Ls aufgeplatzter Stirn auf den Boden tropften. Mit viel mehr Kraft, als notwendig gewesen wäre, warf Light den halb bewusstlosen L bäuchlings auf das Bett und setzte sich auf dessen Rücken. Nicht weniger grob als zuvor packte er erneut eine Handvoll schwarzes Haar und zog Ls Kopf in den Nacken, was diesen schmerzhaft aufkeuchen ließ. Light brachte sein Gesicht an das Ohr des Detektivs und flüsterte, mit einer vor Wut kochenden, Stimme hinein: „DAS...wirst du bereuen, L...“ Tbc. Kapitel 10: Gewonnene Schlacht ------------------------------ Triangle Kapitel 10: Gewonnene Schlacht „DAS...wirst du bereuen, L...“ Light festigte seinen Griff in den schwarzen Haaren und zog Ls Kopf noch ein Stück weiter zurück. „Urg!“, kam es von diesem nur gequält. Er war so schwach. Sein Kopf schmerzte. Ihm war furchtbar schwindlig. Er schaffte es geradeso, bei Bewusstsein zu bleiben. Ein paar Blutstropfen flossen aus seiner Platzwunde über seine Wange. Doch er verstand noch einigermaßen, was um ihn herum passierte. Mit viel Schwung wurde sein Kopf wieder herunter auf das Kissen gedrückt. „Jetzt hast du mich wirklich sauer gemacht, L...Das war ein großer Fehler...“, vernahm er die knurrende Stimme Lights an seinem Ohr, bevor er dessen rechte Hand plötzlich an seinem Schritt spürte. Light hatte diese unter seinen Bauch geschoben, während er mit seiner linken Hand nach wie vor das pechschwarze Haar des Verletzten festhielt. Als dieser gerade gegen die unerwünschte Berührung protestieren wollte, griff der Brünette zu. Und zwar so fest, dass L glaubte, er würde zerquetscht werden. „Ah!...Hör...au-ah!“, stöhnte er schmerzerfüllt. Der Detektiv versuchte sich zu befreien, er zappelte und wand sich unter seinem Kidnapper, doch es half nichts. Er war viel zu schwach, als das er sich ernsthaft hätte wehren können. Als Light seinen ohnehin schon schmerzhaft festen Griff noch einmal festigte, drückte L sein Gesicht in das Kissen und presste seine Lippen aufeinander. Es war schon schlimm genug, dass er sich nicht wehren konnte, doch er wollte Kira nicht auch noch die Genugtuung geben, zu schreien. Light beugte sich hinunter zum Ohr des Schwarzhaarigen und kicherte amüsiert hinein. Er kannte L und wusste ganz genau, was diesem gerade durch den Kopf ging. „Na dann schauen wir mal, wie lange du das aushältst...“, sagte er in bedrohlichem Ton. Es lag hörbar Wut in Lights Stimme, und trotzdem konnte man ihr entnehmen, dass gleichzeitig ein Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen sein musste. Und L war sich sicher, genau zu wissen, was für ein Grinsen das war... Der Braunhaarige zog den schwarzen Schopf erneut in den Nacken und drückte gleichzeitig mit seiner rechten Hand wieder zu. L biss die zusammen, konnte aber nicht verhindern, einen gequälten Laut von sich zu geben. „Urgh!...Fass...mich nicht...an...“, keuchte er vor sich hin. „Hm? Ich soll dich nicht anfassen? Und dabei bist du doch derjenige, der mich noch vor wenigen Minuten verführen wollte...“, erwiderte Light mit einem überlegenen Grinsen auf dem Gesicht und rutschte mit seiner Hüfte zurück, sodass er nun auf den Oberschenkeln des Detektivs saß. „Und wie du siehst, L...“, begann er wieder, beugte sich noch näher an Ls Ohr und drückte seinen eigenen Schritt an dessen Hintern, bevor er grinsend flüsterte: „...warst du erfolgreich...“ Der Schwarzhaarige erschauderte, als er die harte Beule fühlte, die Light gegen seine untere Hälfte drückte. Oh nein... Wieder wurde Ls Kopf fest auf das Kissen gedrückt, bevor der Brünette seine Hände von Haar und Schritt seines Opfers wegzog. Doch die Erleichterung über das Verschwinden des Schmerzes währte nicht lang, denn nur eine Sekunde später packte Light mit seinen Händen den Hosenbund von Ls Jeans und riss diese regelrecht an dessen Beinen hinab. „Nein!“, rief L hörbar geschwächt durch seine Kopfverletzung und versuchte sich zu wehren. Er hob seinen Oberkörper an, drehte sich leicht zur Seite und hob seine rechte Faust. Doch natürlich war L in seinem Zustand kein Gegner für den Studenten. Ohne größere Anstrengung griff Light das rechte Handgelenk des Detektivs, legte seine linke Hand auf dessen oberen Rücken und drückte seinen Oberkörper zurück auf die Matratze. 'Verdammt! Ich bin so schwach, ich kann mich kaum bewegen...und mir ist so schwindlig...So ein Mist...Ich muss mich wehren...Ich muss ihn aufhalten...Er wird...Er wird mich...Oh Gott, nein...' Ls Hüften wurden gepackt und mit einem Ruck nach oben gezogen, bevor er spürte, wie etwas Hartes an seinen Eingang gedrückt wurde. In ihm zog sich alles zusammen. „N-Nein...nicht...“ Zum wiederholten Male wurden Ls Haare grob gepackt und schmerzhaft in den Nacken gezogen. Light beugte sich hinab und knurrte in das Ohr des Detektivs: „L...Ich dulde keine Rebellion in meiner neuen, perfekten Welt...Deshalb erteile ich dir jetzt eine wichtige Lektion...“ Der Brünette griff mit seiner freien Hand nach dem Kinn des Schwarzhaarigen und zog es ein Stück in seine Richtung, sodass sein eiskalter Blick den schmerzverzerrten Ls traf. „Ungehorsam...wird bestraft!“ „AAHH!“, schrie der Detektiv aus voller Kehle, als plötzlich ein unerträglicher Schmerz von seinem Hintern durch seinen gesamten Körper schoss. So fest er sich auch vorgenommen hatte, Kira nicht das Vergnügen zu bereiten, zu schreien, doch er konnte nicht anders. Light gab von Anfang an volles Tempo. Er ließ sich keine Zeit oder zögerte irgendetwas heraus. Nein. Er wollte seinem Gefangenen die größtmöglichen Schmerzen bereiten. Und das tat er auch. Einen solchen Schmerz hatte L noch nie ertragen müssen. Sekündlich hatte er das Gefühl, er würde innerlich zerreißen, und zwar nicht im metaphorischen, sondern im wörtlichen Sinne. Er presste sein Gesicht in das Kopfkissen unter sich und schrie seine Qualen hinein. Er blutete, das spürte, und hörte er. Jeder einzelne Muskel seines Körpers war so verspannt wie noch nie in seinem Leben. Bei jedem Stoß spürte er das Bettgestell an seinem Kopf. Er kniff seine Augen und seine Lippen fest zusammen und versuchte weiterhin so wenig Geräusche wie möglich von sich zu geben. Obwohl er kaum Luft bekam, drückte er sein Gesicht immer tiefer in das blut- und schweißbefleckte Kissen, welches er mit beiden Fäusten so fest umklammerte, dass seine Fingerknöchel bereits weiß waren. Doch L würde sich nicht unterwerfen. Er würde seinen Kidnapper nicht anflehen, aufzuhören. Niemals. Nicht Kira. Das würde dieser nicht schaffen. Auch nicht auf diese Weise. L würde diese Tortur ertragen, mit so viel Würde wie möglich... Light war absolut gnadenlos. Er sagte kein Wort. Er schien wie im Rausch. Er spürte, wie der Schwarzhaarige seine Muskeln mehr und mehr entspannte, was daran lag, dass diesem die Energie ausging und sein Körper daher immer schlaffer wurde. Der Schmerz, die Anspannung, die mentale Herausforderung...Es war zu anstrengend. Das laute Keuchen von Light war widerlich. Nach wenigen Minuten, die sich für L allerdings wie eine Ewigkeit angefühlt hatten, war es endlich vorbei. Schwer atmend sackte L auf der Matratze zusammen. Er hatte es überstanden. Er war so fertig und erschöpft, dass er sich weder bewegen, noch klar denken konnte. So wehrte er sich auch nicht dagegen, als Light seinen Oberkörper ein Stück anhob und sich breitbeinig unter ihn setzte. Der Brünette lehnte sich an das Bettgestell und zog L mit einem leichten Ruck etwas nach oben. Er legte seinen linken Arm um L, sodass dessen Kopf nun auf seinem Oberarm lag, während der Körper des Detektivs leicht seitlich auf Lights Oberkörper lag. Den erschöpften Schwarzhaarigen so wie eine Katze in seinen Armen haltend, begann der Student mit seiner rechten Hand sanft dessen Nacken und Rücken zu streicheln. L konnte nicht verhindern, bei der Berührung kurz zusammen zu zucken. Er war ja fast dankbar, dass er durch seine halb-geschlossenen Augen 'nur' Lights Arm, und nicht dessen Gesicht sehen musste... „Ich hoffe, dass du deine Lektion gelernt hast, und ich das nicht noch mal machen muss...“, sagte Light mit einer beinahe versöhnlichen Stimme, während er den blassen Rücken des Detektivs langsam auf und ab streichelte. Dieser erwiderte nichts. Noch eine ganze Weile lagen die beiden so da, bevor Light den Schwarzhaarigen vorsichtig von sich herunter schob. Er stieg aus dem Bett, wobei er die Decke griff und sie über L legte. Der Braunäugige lief zur Couch und als das nur allzu bekannte, ätzende Rascheln der Eisenkette zu hören war, wusste L genau, was jetzt kommen würde. Natürlich lag das Halsband samt Kette wenige Augenblicke später wieder verschlossen um seinen Hals. Und so leicht würde sein Entführer ihm das Ding in nächster Zeit sicher nicht noch einmal abnehmen... „Ich werde schnell einen Verbandskasten holen“, sagte Light beiläufig und verließ das Zimmer für wenige Minuten. L wäre am liebsten sofort in die Dusche gerannt, doch sein gesamter Körper schmerzte. 'Du mieses Schwein...' Als Light zurück kam legte er den Verbandskasten auf dem Nachtschrank ab, setzte sich neben den Schwarzhaarigen auf die Bettkante und fragte: „Soll ich deine Platzwunde versorgen?“ Der Ton, indem der Braunhaarige sprach, war völlig normal. Freundschaftlich. Als wäre überhaupt nichts passiert. Verdammter Psychopath... „Nein...Das mache ich selbst...“, antwortete L mit etwas heiserer Stimme. 'Hau einfach ab!' Light schmunzelte leicht. „Wie du willst...Soll ich dich ins Bad bringen, damit du dich waschen kannst?“ „Nein.“ „Soll ich die Bettwäsche für dich wechseln? Da sind ein paar Blutfle-“ „-NEIN!“ 'Verschwinde endlich du Bastard!' Wieder grinste der Brünette leicht, als er erwiderte: „Ich verstehe, du willst sicher, dass ich verschwinde...“ Er legte seine linke Hand auf den Schopf Ls und fuhr einmal durch die schwarzen Strähnen, bevor er einen Kuss auf dessen Nacken drückte und ihm ins Ohr flüsterte: „Wir sehen uns in ein paar Tagen...Nutze die Zeit, um ein wenig darüber nachzudenken, wie du dich mir gegenüber in Zukunft verhalten willst...“ Beim letzten Teil des Satzes festigte Light seinen Griff in Ls Haar ein bisschen, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Augenblicklich ballten sich die Hände des Detektivs zu Fäusten. Er verstand die unterschwellige Drohung ganz genau. Wenn du mir nicht gehorchst, wird das hier wieder passieren... So lautete sie. Auch dieses Mal erwiderte L nichts. Doch das hatte Light auch nicht erwartet. „Du solltest ein bisschen schlafen, L. Entspann dich...Bis Bald.“ Damit verließ er das Zimmer und ließ die Tür, vermutlich absichtlich laut, ins Schloss fallen. Ohne sich zu rühren starrte L die verriegelte Tür an. Er war so nah dran gewesen. Doch wenn Light glaubte, ihn gebrochen zu haben, hatte dieser sich geschnitten. 'Light Yagami...Du magst diese Schlacht gewonnen haben...aber den Krieg...wirst du verlieren!' Tbc. Kapitel 11: Der Geistesblitz ---------------------------- Triangle Kapitel 11: Der Geistesblitz Nachdem Light endlich gegangen war, blieb L noch eine Weile auf dem Bett liegen. Sein Körper schmerzte. Er hatte fürchterliche Kopfscherzen. Langsam rappelte er sich auf und setzte nacheinander seine Füße auf dem Boden ab. Obwohl das Sitzen wehtat, verharrte er noch einen Moment, bevor er seine Hände auf seinen Knien abstützte und vorsichtig aufstand. Wacklig auf den Beinen ging er in das Badezimmer. Obwohl es nur wenige Meter waren, die er zurücklegen musste, kam ihm der Weg extrem lang vor. Zum einen, weil ihm von seiner Platzwunde an der Stirn immer noch schwindlig war, zum anderen, weil jeder Schritt einen stechenden Schmerz in seinem Hintern auslöste, welcher sich dann gefühlt durch seinen gesamten Körper zog. 'Dieser Bastard...' Tatsächlich hatte L damit gerechnet, dass Light sich ihm irgendwann aufzwingen würde, wenn er sich diesem nicht freiwillig unterwarf. Kira war alles zuzutrauen. Dass er keine Skrupel kannte und einfach ALLES tun würde, um seine Ziele zu erreichen, hatte er schon von Anfang an demonstriert. Allerdings hatte L nicht erwartet, dass dies bereits so früh passieren würde und er hatte gehofft, dass er es schaffen würde, vorher zu fliehen. Vor dem Badezimmerspiegel angekommen betrachtete der Detektiv sein Spiegelbild. Sogar ihm selbst fiel auf, dass er noch eine ganze Spur blasser war, als sonst. Sein halbes Gesicht war blutverschmiert, noch immer liefen ein paar Tropfen Blut aus seiner Platzwunde, die langsam seine Stirn und seine Schläfe hinab liefen. Seine Körperhaltung war noch etwas gekrümmter als gewöhnlich, als er sich mit beiden Händen auf das Waschbecken stützte und sich selbst tief in die Augen sah. 'Einen anderen Mann zum Sex zu zwingen ist die ultimative Demütigung. Es geht dabei nicht, zumindest nicht in erster Linie, um die Befriedigung der eigenen sexuellen Bedürfnisse, es geht um Macht und Dominanz. Es geht darum, das Opfer zu brechen. Aber das wirst du bei mir nicht schaffen.' Ls Hände ballten sich zu Fäusten. 'Bei mir nicht...' Bereits als er von außen an das schräge Dachfenster herantrat, konnte B das Rauschen der Dusche hören, welches aus dem Inneren des Zimmers durch den geöffneten Fensterspalt drang. Freudig grinsend schob er das Fenster auf und hüpfte hinein. Schon den ganzen Abend hatte er darauf gewartet, dass Kira endlich das Hauptquartier verließ und er seinen verhassten Lieblingsdetektiven besuchen konnte. Doch schon beim ersten Blick in das Zimmer fiel ihm so einiges auf, was anders war, als beim letzten Mal. Sofort sprang ihm der prall gefüllte silberne Wagen in die Augen, welchen er augenblicklich als einen von Wataris Wagen identifizieren konnte. Ein kurzer Blick auf den Inhalt des Wagens genügte und B wusste Bescheid. Sein Grinsen wurde noch um einiges breiter. Sofort danach fielen ihm nur allzu bekannte Flecken auf dem Boden auf. Rote Flecken. Interessiert ließ er seinen Blick an den Blutflecken entlang gleiten. Sie bildeten eine Spur, die von der Tür bis zum Bett reichte. Der Rotäugige kniete sich auf den Boden und sah sich die Flecken genauer an. 'Direkt vor der Tür sind mehr Blutflecken, und sie sind größer. Zum Bett hin werden es immer weniger, und sie werden kleiner...Hehe...Du hast es also geschafft aus dem Zimmer zu fliehen, draußen gab es einen Kampf, er hat dich erwischt und wieder zurück geschleppt...Tja, dumm gelaufen, L...du warst bestimmt enttäuscht, um ein Haar wärst du frei gewesen, was? Haha, oh man, wie bitter für dich...Aber...' Beyond tippte mit seinem Zeigefinger auf einen Blutfleck und schaute sich seine rote Fingerkuppe an. 'Ist das hier DEIN Blut, oder Kiras?', fragte er sich grinsend, bevor er das frische Blut von seinem Finger leckte. Genüsslich schloss er für einen kurzen Moment seine Augen. 'Ohja...Das ist dein Blut...Hmm...Diesen einzigartigen Geschmack erkenne ich unter tausenden wieder...' B stand auf, folgte der Blutspur, stieg dabei über die am Boden liegende Kette, welche in das Badezimmer führte, und blieb vor dem Bett stehen. Für ein paar Sekunden stand er regungslos dar. Und mit jeder Sekunde verschwand sein breites Grinsen mehr. Seine Augen weiteten sich langsam. Er betrachtete kurz das blutige Kissen. Das war nichts besonderes für ihn. Doch was ihn regelrecht erstarren ließ, war ein anderer Blutfleck. Ein einzelner, sehr viel kleinerer. Und hier ging es auch nicht um das Blut. Es ging um die Stelle auf der Matratze, an der dieser Blutfleck war. Unterhalb des Kissens, etwa auf halber Höhe der Matratze. Binnen weniger Augenblicke verzog sich Beyonds Gesichtsausdruck zu einer Mimik der puren Wut. 'Kira...Du elendes Schwein...Wie kannst du es wagen?! Er gehört mir! Mir allein!' Vor lauter Wut hatte B gar nicht mitbekommen, wie die Dusche im Badezimmer ausgestellt wurde. Nachdem L aus der Dusche gestiegen war, trocknete er sich ab und wickelte das Handtuch um seine Hüfte. Gerade als er das Bad verlassen wollte, erblickte er B, wie dieser, ihm den Rücken zugewandt, vor dem Bett stand. 'Oh nein...das hat mir gerade noch gefehlt...', dachte er nur, doch weglaufen oder sich verstecken konnte er ohnehin nicht. „B?“ Der Angesprochene zuckte kaum merklich zusammen, doch L sah dies ganz genau. 'Hmm?' Beyond drehte sich um und sofort erblickte der Detektiv dessen typisches, breites Grinsen. „Guten Abend, Prinzessin...Wie ich sehe, hat die Hochzeitsnacht schon stattgefunden...“, kicherte der Rotäugige diabolisch. L verzog keine einzige Miene, als er monoton erwiderte: „Diese Teenager haben ihre Hormone einfach nicht im Griff...“ B lachte. „Offensichtlich...Wer hätte gedacht, dass DAS der Grund ist, aus dem Kira dich hier gefangen hält...haha!“ 'Das wird er bereuen...' „Ich muss mich wohl korrigieren, du bist nicht Kiras Haustier, sondern seine HURE...Haha!“ 'Dafür wird er büßen...' Der Detektiv erwiderte nichts. Langsam schlenderte er in Richtung Kleiderschrank, um sich eine Boxershorts und eine Hose herauszuholen. B ließ ihn gewähren, setzte sich auf die Couch und beobachtete grinsend, wie der Angekettete sich Mühe gab, seine Shorts unter dem Handtuch anzuziehen, um seinen Intimbereich bedeckt zu halten. Der Rotäugige kicherte amüsiert, als er fragte: „Warum denn so schüchtern, mein Lieber? Befindet sich unter dem Handtuch irgendetwas, das ich noch nicht gesehen habe?“ „Nein“, antwortete der Andere ohne Umschweife, zog seine Jeans an und nahm sich eins der weißen Hemden von dem silbernen Wagen. B beobachtete schweigend wie der Detektiv sein Hemd Knopf für Knopf zuknöpfte. Als dieser wieder angezogen war, lief er zurück zum Bett und begann dieses abzuziehen. Erneut verschwand das Grinsen auf Beyonds Gesicht schlagartig. „Wie lange wird Kira weg sein?“ „Zwei Tage“, antwortete L sofort. Seine innerliche Anspannung merkte man seiner Stimme kein bisschen an. Es war gar nicht gut, B wissen zu lassen, dass er nun zwei Tage allein sein würde, doch leider war der Rotäugige alles andere als dumm. Er hatte den silbernen Wagen gesehen, L war klar, dass der Andere sofort verstanden hatte, was Sache war. Sicher würde Light länger als zwei Tage weg sein, diese Zeit benötigte er schon fast für den Hin- und Rückflug nach LA, doch wo er hingereist war, wusste B ja zum Glück nicht. Zumindest konnte der Detektiv sich das nicht vorstellen. „Sollst du mich anlügen, L?“, raunte die tiefe Stimme Beyonds plötzlich in Ls Ohr, woraufhin dieser erschrocken zusammenzuckte. Obwohl er wachsam gewesen war, hatte er nicht ein einziges Geräusch wahrgenommen, das verraten hätte, dass der Serienmörder sich von der Couch erhoben hatte. Dieser stand nun direkt hinter ihm. Als dessen heißer Atem die bleiche Haut an Ls Nacken berührte, breitete sich dort eine leichte Gänsehaut aus. „Ich lüge ni-Urg!“, keuchte L, als B plötzlich die Eisenkette packte und daran zog. Das Halsband wurde gegen die Kehle des Detektivs gedrückt und sein Kopf nach hinten gezogen, wo er nun auf Beyonds Schulter traf. Reflexartig griff L mit beiden Händen das Halsband und versuchte es von seinem Hals zu ziehen. Er bekam zwar noch Luft, aber nur schwer. „B-B...Lass...los...“, krächzte er angestrengt. „Bei der Menge an Verpflegung muss Kira länger als nur zwei Tage fort sein, nicht wahr?“, fragte der Rotäugige und leckte einmal die Platzwunde an der Stirn des Gefangenen entlang, woraufhin dieser erneut zusammenzuckte. Als L keine Anstalten machte seine Frage zu beantworten, zischte er: „Antworte mir gefälligst!“, und biss einmal kräftig in die rechte Ohrmuschel hinein. „Arrg! I-Ich...weiß...es nicht...Ahh!“ Mit einem Mal ließ B die Kette los, schubste den Detektiv nach vorn auf das Bett und hockte sich auf dessen Rücken. Bevor L die Chance bekam sich zu wehren, packte er dessen Handgelenke und drückte sie neben dessen Kopf auf die Matratze. L wand sich unter seinem Angreifer, doch sein Körper war immer noch geschwächt. Auch, wenn er sich Mühe gab, sich nichts anmerken zu lassen, geriet er innerlich langsam in Panik. „B! Runter von mir! Lass mich los!“ „Was hat Kira mit dir gemacht?“, fragte Beyond plötzlich in einer, für L in diesem Moment undefinierbaren Tonlage. „Huh? Er...Er hat mir ein Mittel verabreicht um meinen Tod vorzutäuschen, und-“ „-Nein, das meine ich nicht“, unterbrach B. „Was hat er heute mit dir gemacht? Hier, auf diesem Bett.“ Für einige Augenblicke schwieg der Angekettete, bevor er monoton in die Matratze hinein antwortete: „Wieso stellst du mir eine Frage, auf die du die Antwort kennst?“ 'Will er mich noch mehr demütigen, indem ich es ihm auch detailliert erzählen muss? Wahrscheinlich...' „Ich weiß WAS er getan hat, aber nicht WIE. Sag es mir. Ich will es wissen.“ 'Damit ich weiß, wie sehr ich ihn leiden lassen werde...' Während seiner Worte festigte B seinen Griff um Ls Handgelenke, weshalb dieser gequält die Zähne zusammenbiss. 'Schon wieder dieser seltsame Tonfall...Er benimmt sich merkwürdig...Ich hätte erwartet, dass er sich darüber lustig macht, so wie vorhin, aber er ist plötzlich so ruhig und ernst...das passt irgendwie nicht...' L wagte es, seinen Kopf etwas zur Seite zu drehen, um einen Blick auf Beyond erhaschen zu können. Im Augenwinkel konnte er die Mimik des Rotäugigen sehen, welche ihn innerlich etwas erschaudern ließ. Sie war wütend. Oder eher: Hasserfüllt. Doch irgendetwas sagte L, dass dieser Blick nicht ihm selbst galt. Die Augen des Detektivs folgten der Blickrichtung des Anderen, und er landete auf einem kleinen, hellroten Blutfleck, welcher sich unmittelbar neben Ls linker Hand auf der Matratze befand. Natürlich wusste der Liegende sofort, was für ein Blutfleck das war. Er musste durch das Bettlaken gesickert sein und zeichnete sich nun auch auf der Matratze ab. Verwundert dachte L nach: 'Er scheint ganz und gar nicht darüber amüsiert zu sein, was Light mit mir gemacht hat...Gilt seine Wut etwa...Kira?...' Schweigend betrachtete L eine Weile die wütend funkelnden, blutroten Iriden des Serienmörders, als ganz plötzlich, wie aus dem Nichts, ein wahrhaftiger Geistesblitz durch seinen brillanten Verstand schoss: 'Woher hast du gewusst, dass ich noch lebe? Woher kanntest du Light Yagamis Namen?' L drehte seinen Kopf ruckartig um und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die des Anderen. „Du hast Shinigami-Augen, oder?“ Light saß mit Misa im Flieger und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Die Küste Japans war gerade noch am Horizont erkennbar. Gekonnt ignorierte der Brünette seine Freundin, die sich ununterbrochen an ihn kuschelte und verzweifelt versuchte, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ryuk kicherte nur leise vor sich hin. Als es der Blondine zu viel wurde, packte sie mit beiden Händen das Gesicht ihres Liebsten und zog es in seine Richtung. „Schatz! Hörst du mir überhaupt- huh?“, unterbrach sie sich plötzlich und schaute den Braunäugigen verdutzt an. „Was ist denn los?“, fragte dieser nur genervt. Sanft streichelte Misa Lights Wange, die oberhalb seines Mundes stark gerötet, und schon ein bisschen blau gefärbt war. „Was ist denn nur mit deiner Wange passiert, Liebling?!“, fragte sie bestürzt. Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken antwortete Light wie aus der Pistole geschossen: „Ich bin vorhin beim Duschen ausgerutscht und gegen die Fliesen geschlagen.“ Als er seinen Satz ausgesprochen hatte, schaute er auf einmal selbst verdutzt. 'Huh? Genau das hat L mir doch auch gesagt...', wunderte er sich. Einen Moment lang schien er skeptisch nachzudenken, bevor er leicht seinen Kopf schüttelte. 'Unsinn...' „Mein armer Schatz!“, rief Misa und kuschelte sich trösten an den Braunhaarigen. Dieser seufzte resignierend. Sofort atmete er den rosigen Duft ihres Parfüms ein, woraufhin er leicht angewidert sein Gesicht verzog. Irgendwie fand er diesen extrem süßen, blumigen Duft mittlerweile von Tag zu Tag unerträglicher. Er wand sein Gesicht ab und schaute wieder aus dem kleinen Fenster. Japan war nur noch anhand eines dünnen, dunklen Streifens auf der Meeresoberfläche zu erahnen. 'Hoffentlich kriegen wir diesen Mist ohne Komplikationen über die Bühne, damit ich schnell wieder zurück fliegen kann...' Tbc. Kapitel 12: Shinigami_Augen --------------------------- Triangle Kapitel 12: Shinigami-Augen „Du hast Shinigami-Augen, oder?“ L sah sein rotäugiges Ebenbild erwartungsvoll an. Dessen Mimik änderte sich schlagartig. Vollkommen perplex starrte er den unter ihm Liegenden an. „Was?“, fragte er, offenbar vermutend, dass er sich gerade verhört hatte. Ein paar Sekunden lang betrachtete L die weit aufgerissenen, roten Augen des Anderen. 'Diese Reaktion war echt, da bin ich ganz sicher...Er hat also wirklich keine Ahnung von Shinigamis? Oder ist meine Schlussfolgerung falsch?...' Für einige weitere Sekunden starrte L den Anderen an, bevor er fragte: „Du kannst in meinem Gesicht meinen Namen und meine noch verbleibende Lebenszeit sehen, richtig?“ Mit jedem Wort, das der Detektiv aussprach, weiteten sich Bs Augen mehr. 'W-Was...woher...?!' Von einer Sekunde auf die andere packte Beyond L an der Schulter, drehte ihn mit einem kräftigen Ruck auf den Rücken, drückte seine Handgelenke wieder neben seinen Kopf auf die Matratze und brachte sein Gesicht genau über das des Gefangenen. Dieser schluckte einmal schwer, als Bs blutrote Augen, nur wenige Millimeter über ihm, in seine eigenen funkelten. „Woher weißt du das?“, fragte der Serienmörder in einer Tonlage, die L am ehesten als Mischung aus schockiert, wütend und verwirrt beschrieben hätte. 'Es ist also wahr...Er hat tatsächlich den Blick des Shinigami...Aber wie ist das möglich? Er hat diese roten Augen schon seit ich ihn kenne...Besitzt er etwa auch ein Death Note? Nein, dann hätte er gerade nicht so verwirrt reagiert; und er wüsste auch, wie Kira tötet...Könnte es sein, dass er als Kind mal ein Death Note besaß und den Deal mit einem Shinigami gemacht hat? Aber dann-' „-WOHER WEIßT DU DAS?!“, brüllte B den Liegenden an. L zuckte einmal zusammen, antwortete jedoch nicht. Der Rotäugige knurrte wütend, bevor er seine rechte Hand erhob und ein lautes Klatschen den Raum erfüllte. „Argh!“, keuchte L schmerzerfüllt, als die Handfläche des Anderen mit voller Wucht auf seine Wange traf. „ANTWORTE MIR!“, schrie Beyond außer sich und holte erneut aus. „Nein! Nicht, B! Beruhige dich!“, rief L ihm entgegen und hielt seinen freien, linken Arm schützend vor sein Gesicht. 'Mist...Jetzt wird’s gefährlich...' L spürte, wie B grob in sein Haar griff und fest daran zog. Der Detektiv stöhnte gequält auf. „Woher weißt du über meine Augen Bescheid?“, knurrte der Serienmörder bedrohlich. „D-Das...Death Note...“ „Was?“, fragte B verwirrt. „Es ist...ein Notizbuch, mit dem man Menschen töten kann...Kira hat eins...“ Beyond starrte einen Moment lang verdutzt auf L hinab, bevor er wiederholte: „Ein Notizbuch, mit dem man Menschen töten kann?“ Der Detektiv nickte. „Wenn man einen Namen hinein schreibt, und dabei das Gesicht desjenigen vor Augen hat, stirbt dieser Mensch. Auf diese Weise tötet Kira“, erklärte L. B konnte nicht glauben, was er da hörte. Er schwieg. L konnte das Rattern der Zahnräder in Beyonds Kopf regelrecht hören. Ein Notizbuch, mit dem man einen anderen Menschen töten konnte, indem man einfach dessen Namen hinein schrieb? So etwas sollte es tatsächlich geben? Doch es ergab Sinn. Kira tötete nur Verbrecher, die mit Bild und Namen in den Medien gezeigt wurden. Und das bequem von zu Hause aus, indem er einfach ihre Namen in ein Notizbuch eintrug? Diese Erklärung war so dermaßen absurd...Eine ganze Weile betrachtete B das Gesicht des Detektivs, welches ihn so emotionslos wie immer ansah. Beyond kannte L in und auswendig. „Du meinst das ernst...“, stellte er ungläubig fest. Wieder nickte L. „Und was hat das mit meinen Augen zu tun?“, fragte B wütend und brachte sein Gesicht wieder weniger Zentimeter über das des Liegenden. Dieser ließ sich seine innere Anspannung nicht anmerken, und antwortete monoton: „Die Death Notes gehören eigentlich den Shinigamis. Wenn sie einen Menschen mit dem Buch töten, wird die restliche Lebenszeit des Menschen zur Lebenszeit des Shinigamis addiert. Es ist also ihre Aufgabe, Menschen zu töten, um selbst weiterzuleben...Und, mit ihren Augen...“ L sprach nicht weiter. Er biss jedoch gequält die Zähne zusammen, als Beyond mit seiner freien Hand seinen Kiefer umgriff und schmerzhaft zudrückte. „Was ist mit ihren Augen!?“, fragte er ungeduldig. „S-Sie...Sie können in den Gesichtern der Menschen...deren Namen und verbleibende Lebenszeit sehen...Genau wie du...nicht wahr?“, antwortete L leise. B starrte nur auf den blassen Detektiv herab. Seine Augen waren weit aufgerissen. 'Shinigamis...sehen den Namen und die verbleibende Lebenszeit eines Menschen in dessen Gesicht? So wie ich...Blufft er etwa doch? Nein...Das kann nicht sein...Er...Er muss die Wahrheit sagen, sonst wüsste er nicht über meine Augen Bescheid...Dann...Dann habe ich die selben Augen wie Shinigamis? Aber wieso? Ich...Ich bin doch...ein Mensch...' Schweigend blickte L eine Weile in das gleichermaßen schockierte wie verwirrte Gesicht des Rotäugigen. 'Er hat also wirklich keine Ahnung, dass er den Blick des Shinigami besitzt...Aber woher hat er ihn dann? Wenn ich diesen Shinigami Rem richtig verstanden habe, dann verliert man sowohl die Erinnerungen an das Death Note, als auch die Shinigami-Augen, sobald das Notizbuch den Besitzer wechselt...Wenn B also tatsächlich mal ein Death Note besessen hat, und den Deal mit einem Shinigami gemacht hat, dann dürfte er diese Augen eigentlich auch nicht mehr haben...' „Hast du diese Augen schon von Geburt an?“, fragte er schließlich, woraufhin sich Bs Mimik langsam von geschockt-verwirrt zu eiskalt verzog. 'Wieso stellt er mir diese Frage? Er weiß noch mehr...', schlussfolgerte der Serienmörder gedanklich, festigte seinen Griff um Ls Kiefer weiter, und knurrte diesen an: „Wieso willst du das wissen? Was weißt du noch über meine Augen?“ „Urg...Man-Man kann mit dem Shinigami...dessen Buch man bekommt, einen Handel abschließen...Lass...mich los, B...“, krächzte der Detektiv. Sein Kiefer schmerzte mittlerweile unerträglich, es fühlte sich so an, als ob dieser jeden Moment brechen würde. Mit seiner freien Hand versuchte er, Bs Griff von seinem Kiefer zu lösen. Erfolgreich, sogar. Doch als er gerade erleichtert aufatmen wollte, schrie er laut auf: „AAH!!!“ Denn nur einen Augenblick später landete Beyonds Handfläche mit voller Wucht auf Ls Wange. Diese Ohrfeige war heftiger, als jede andere, die der Detektiv bisher kassieren musste. Seine Haut brannte wie Feuer. Und der Schmerz riss nicht ab. Wiederum eine Sekunde später griff der Rotäugige fest in den schwarzen Schopf und zog Ls Kopf schmerzhaft in den Nacken, bevor er sein Gesicht erneut genau über das schmerzverzerrte Ls beugte und in bedrohlichem Ton fragte: „Und weiter?! Was soll das für ein Handel sein?!“ Die Situation wurde immer gefährlicher. Doch L wusste ganz genau, dass B im Moment gar nicht wütend war, sondern eher verwirrt und verunsichert. Doch der Detektiv wusste auch, dass sich solche Emotionen bei seinem Ebenbild immer in Wut und Aggressionen ausdrückten. Das war schon früher so gewesen, schon als B noch ein Kind war, und es war von Tag zu Tag schlimmer geworden, bis er schließlich anfing, zuerst sich selbst, und dann auch andere zu verletzen... „Urg...Man bekommt den Blick des Shinigami, gegen...urgh...gegen die Hälfte...seiner verbleibenden...Lebenszeit...“, stöhnte L gequält. Was...? Wieder blickte B den Liegenden schockiert an. 'Im Tausch gegen die Hälfte seiner Lebenszeit, bekommt man...meine Augen...?' Was ging hier nur vor? Was erzählte dieser verdammte Detektiv ihm hier? Er war so verwirrt...Ein Notizbuch, mit dem man Menschen töten konnte, Shinigamis, ein Handel...Doch auch dieses Mal war Beyond sich sicher, dass L ihm die Wahrheit sagte. Er kannte ihn. L konnte ihn nicht anlügen, schon seit vielen Jahren nicht mehr...Und daran war der Detektiv selbst Schuld...Doch nun blieb die Frage aller Fragen: 'Wieso...habe ich diese Augen?' Der Rotäugige hatte diesen Handel nicht abgeschlossen. Er hatte noch nie einen Shinigami gesehen. Bis vor wenigen Minuten hatte er nicht einmal geglaubt, dass solche Wesen tatsächlich existierten. Und bei jedem anderen hätte er es auch jetzt nicht geglaubt. Doch L log nicht. Das wusste er. 'Es gibt also Shinigamis, die Notizbücher besitzen, mit deren Hilfe sie Menschen töten, indem sie deren Namen hinein schreiben und sich dabei das Gesicht vorstellen...Auf diese Weise kann auch ein Mensch dieses Buch benutzen...So, wie Kira es tut....Und der Mensch kann einen Handel mit dem Shinigami eingehen, um seine Augen zu bekommen...Meine Augen...', fasste Beyond in Gedanken zusammen. 'Das klingt eher wie ein Fantasy-Roman...aber...Moment mal! Hat...Hat das etwa auch etwas damit zu tun, dass ich Kiras Lebenszeit nicht sehen kann...?!' Eindringlich starrte B den Detektiven an und fragte: „Und wie kann man mit so einem Shinigami sprechen?“ Ls Blick war immer noch schmerzverzerrt, da der Andere sein Haar nach wie vor grob festhielt. „Das...weiß ich...nicht...“ Beyonds Mimik verfinsterte sich. „Du lügst.“ „N-Nein...Ich...lüge nicht...“, entgegnete L angestrengt. „Ach nein?...Du willst mich wohl für dumm verkaufen...Als ob du tatsächlich davon überzeugt wärst, dass Shinigamis existieren, wenn du nicht mit eigenen Augen einen gesehen hättest, L...“, knurrte B wütend. „N-Nein...Es stand...in dem...Death Note...geschrieben...“, stammelte L mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er war sich nicht sicher, wie lange seine Kopfhaut noch halten würde bevor sie riss, so fest, wie B an seinen Haaren zog. Dessen blutrote Augen verzogen sich zu schmalen Schlitzen. 'Du wagst es, mir schon wieder ins Gesicht zu lügen? Na warte...' „Wie du willst...“, flüsterte er bedrohlich, bevor er sich schnell erhob, die Eisenkette griff und mit viel Kraft so fest daran zog, dass L mit einem Ruck vom Bett herunter auf den Boden prallte. Eine Welle des Schmerzes durchschoss den blassen Körper des verletzten Detektivs. Augenblicklich begann die Platzwunde auf seiner Stirn wie wild zu pochen, und der brennende Schmerz, der von seinem misshandelten Hinterteil in seinen Rücken und in seine Beine strömte, war sogar noch schlimmer. Zu allem Überfluss konnte er in der nächsten Sekunde auch nicht mehr atmen, da Beyond schnurstracks in das Badezimmer lief und L dabei an der Kette hinter sich her zog. Das Halsband wurde so fest gegen seine Kehle gepresst, dass L keinen einzigen Atemzug mehr machen konnte. Schnell wurde er über den harten Boden in das Badezimmer geschleift. Er versuchte zwar, sich zu wehren, zappelte und versuchte mit seinen Händen das Halsband von seiner Kehle zu ziehen, doch in seinem geschwächten Zustand hatte er keine Chance. Es fiel ihm schwer, klar zu denken. B war unglaublich wütend, und L wusste, dass er sich gerade in sehr großer Gefahr befand. Beyond Birthday war impulsiv und unberechenbar. Obwohl L ihn nicht nur schon sehr lange, sondern auch sehr gut kannte, fiel es ihm bis heute manchmal schwer, Bs Verhalten vorauszusagen. Nach wenigen Sekunden ließ B von der Kette ab. L röchelte gequält und nahm erst einmal ein paar tiefe Atemzüge. Seine Wangen waren von dem gestauten Blut in seinem Kopf rot gefärbt. Er lag zu Beyonds Füßen auf dem Badezimmerboden und hörte zuerst ein plöppendes Geräusch, gefolgt vom Rauschen des Wasserhahns am Waschbecken. Noch bevor der Detektiv fragen konnte, was B vor hatte, wurde sein schwarzes Haar zum wiederholten Male fest gepackt. „Urgh...!“, stöhnte L, als der Rotäugige ihn an seinem Haar grob auf die Beine zog. Er zerrte L an das Waschbecken und stellte sich direkt hinter diesen. Ohne auch nur eine einzige Sekunde zu verschwenden, drückte er Ls Schopf hinunter, bis dessen Gesicht in der Pfütze, welche sich bereits im Becken gebildet hatte, versunken war. Augenblicklich begann der Detektiv wie wild zu zappeln, versuchte Bs Hand, welche sein Haar mit eisernem Griff festhielt, zu lockern. Doch in seiner Position konnte er absolut nichts ausrichten. Er spürte, wie seine Lunge sich zusammen zog, während er die Luft anhielt. B drückte seine Beine gegen seine eigenen und fixierte diese so vor dem Schrank, der unter dem Waschbecken stand. Ls Herz raste. Er geriet in Panik. Er fühlte, dass er seine Atmung nicht mehr lange würde unterdrücken können. Er wusste, dass die Atmung nach einer Weile ganz automatisch wieder einsetzte, ohne, dass man sich dagegen wehren konnte. Und dann würden sich seine Lungen mit Wasser füllen. Und dann...Verzweifelt versuchte L, seinen Kopf nach oben zu drücken, raus aus dem Wasser, doch er konnte ihn nicht einmal für einen Millimeter anheben. Seine Brust schmerzte unerträglich. Sein Kopf dröhnte durch den Sauerstoffmangel. Er konnte nicht mehr. Er konnte die Luft nicht mehr anhalten. So eisern sein Willen auch war, doch sein Körper wollte sich die Kontrolle über seine Sauerstoffzufuhr wieder zurückholen. Als der Detektiv gerade spürte, wie sich seine Luftröhre gegen seinen Willen öffnen wollte, wurde sein Kopf mit einem schnellen Ruck nach oben gezogen. Mit einem tiefen, lauten Zug atmete er so viel Luft ein, wie er nur konnte. Für einen Moment hatte er wirklich geglaubt, dass alles vorbei war. Seine zusammengezogenen, verkrampften Lungen nahmen mit einem Mal wieder so viel Luft auf, dass dies einen fürchterlichen Schmerz in seiner Brust auslöste. „Wie kann ich mit einem Shinigami sprechen?“, vernahm L die knurrende Stimme Bs an seinem linken Ohr. Schnell atmend keuchte der Detektiv: „Ich...weiß es nicht...“ Beyonds Lippen verzogen sich zu einem dreckigen Grinsen. „Das dachte ich mir schon...Auf ein Neues!“, kicherte er und drückte Ls Kopf erneut unter Wasser. Das Waschbecken war mittlerweile etwa bis zur Hälfte gefüllt. Wieder zappelte der Ältere und versuchte sich zu befreien. Vergeblich, natürlich. Zu sehen, wie die Luftblasen an den Seiten von Ls Kopf nach und nach an die Wasseroberfläche gelangten, dessen verzweifelte Bewegungen des Widerstandes zu spüren, zu wissen, dass das Leben des weltbesten Detektivs buchstäblich in seiner Hand lag, diese unglaubliche Macht über diesen arroganten, großkotzigen L auszuüben, ihn hilflos und gedemütigt zu sehen...All das beflügelte Beyond Birthday über alle Maßen. Seine Wut über Kira hatte der Serienmörder momentan vergessen. Er musste mit so einem Shinigami sprechen. Unbedingt. Endlich hatte er die Möglichkeit, die Wahrheit über seine Augen zu erfahren. Über die Augen, die ihn schon sein ganzes Leben lang von allen anderen Menschen unterschieden. Sie waren der Grund dafür gewesen, dass die anderen Kinder in Wammy's Haus, mit einer Ausnahme, schon immer Angst vor ihm hatten und ihm aus dem Weg gingen. Er hatte schon früh verstanden, dass es nicht normal war, den Namen und die verbleibende Lebenszeit in den Gesichtern der Menschen ablesen zu können. Es waren also die Augen eines Todesgottes...B wollte wissen, wieso er diese Augen hatte. Er MUSSTE es einfach wissen. Und L konnte ihm sagen, wie er an die Informationen, die er schon seit er denken konnte, haben wollte, heran kommen konnte. Und auch, wenn der Detektiv sich weigerte, ihm die Wahrheit zu sagen, so würde er sie auf jeden Fall aus ihm herausbekommen. Dass er Gewalt anwenden musste, um L zum Reden zu bringen, war dabei ein großartiger Nebeneffekt. So konnte Beyond zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen... Es wurde Zeit. Wieder zog er den schwarzen Schopf hoch und L keuchte und hustet sich die Seele aus dem Leib. B hielt Ls Kopf nur wenige Zentimeter über dem Wasserspiegel in der Luft. „Und? Wie sieht's aus?“, fragte er mit einem amüsierten Unterton. „B...Ich weiß...es wirklich...nicht...“, keuchte der Detektiv außer Atem. Er wurde immer schwächer. Er musste sich bereits anstrengen, bei Bewusstsein zu bleiben und seinen Verstand zu fokussieren. Seine Brust schmerzte grässlich, sein Kopf dröhnte unerträglich. Erneut kicherte Beyond. Er schien mit dieser Antwort gerechnet zu haben. „Nun gut...Alle guten Dinge sind Drei!“ „Nein! B! Ni-“ Doch es war zu spät. Zum dritten Mal wurde Ls Kopf unter Wasser gedrückt. Sofort spürte der Detektiv, dass er dieses Mal nicht so lange durchhalten würde. Wenn es so weiter ging, würde der Rotäugige ihn wirklich noch umbringen...Doch L wollte ihm einfach nicht sagen, was er wissen wollte. Er konnte es ihm einfach nicht sagen. B durfte Kira nicht zu nahe kommen. Er unterschätzte ihn. Light würde Beyond töten. Er hatte die Macht der Todesgötter auf seiner Seite. Dagegen konnte nicht einmal Beyond Birthday etwas ausrichten. Light hatte auch Watari umgebracht, und er hätte L selbst auch töten können. Er würde es auch schaffen, B zu töten. Und das wollte L nicht. Das konnte er einfach nicht zulassen. B musste sich von Kira fernhalten... L spürte, wie seine Gliedmaßen immer tauber wurden. Er war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Der Sauerstoffmangel hatte ihm mittlerweile seine letzten Kräfte geraubt. Doch er durfte einfach nicht nachgeben. Es wurde immer trüber und dunkler vor seinen Augen. Er konnte sich kaum noch bewegen. Würde B ihn dieses Mal auch rechtzeitig aus dem Wasser ziehen? Oder war es jetzt wirklich vorbei? B fühlte, wie Ls Bewegungen von Sekunde zu Sekunde langsamer wurden. Ihm war klar, dass der Detektiv nicht mehr lange bei Bewusstsein bleiben würde. Noch ein paar Sekunden, dann würde er den schwarzen Schopf wieder hochziehen. Das Waschbecken war mittlerweile randvoll mit Wasser gefüllt, welches kontinuierlich über den Beckenrand floss und die Bodenfliesen tränkte. 'L...Du lässt dich lieber ertränken, als mir zu sagen, was ich wissen will? Und du willst ein Genie sein? Wie dumm von dir...Oder...bist du dir so sicher, dass ich dich nicht sterben lassen werde? Hehe...Ich wiederhole: Wie dumm von dir...' Ls Körper wurde immer schlaffer. Seine rechte Hand, welche die ganze Zeit über versucht hatte, Bs rechte Hand von seinem Haar zu lösen, übte kaum noch Druck aus. Mit seiner freien, linken Hand hatte Beyond sich auf dem nassen Rand des Waschbeckens abgestützt. Und an ebendieser linken Hand, fühlte er plötzlich etwas Warmes. Er blickte hinab. Und plötzlich durchzog eine ungeheure Wärme seine Brust. Eine angenehme Wärme, die er zuletzt vor langer Zeit in sich gespürt hatte. Er sah, wie L seine linke Hand um seine eigene legte und langsam seine blassen, dünnen Finger mit Bs Fingern verhakte, als würde er Händchen halten wollen. Der Detektiv streichelte sogar zärtlich mit seinem Daumen über Bs Handrücken. Fassungslos und verwirrt betrachtete der Rotäugige das Geschehen. Er fühlte ein Kribbeln, dass Ls Finger auf seiner Haut verursachten. Auch dieses Kribbeln hatte er schon seit Jahren nicht mehr gespürt. Das letzte Mal, als er noch in Wammy's Haus lebte, und er und L...Machte der Detektiv das mit Absicht, oder tatsächlich unbewusst, weil er nicht mehr klar denken konnte? Wieso streichelte er seine Hand so zärtlich, wo B gerade dabei war, ihn zu foltern? Es war beinahe so, als hätte L akzeptiert, dass er gleich sterben würde, und noch ein letztes Mal Beyonds Hand halten wollte. Ohne, dass er irgendetwas dagegen tun konnte, zog B den Kopf des Älteren einige Sekunden früher als geplant aus dem Wasser, woraufhin dieser wieder begann stark zu husten und nach Luft zu schnappen. L konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, und da auch Beyond ein Schritt zurückgewichen war, fiel er ungebremst auf den nassen Fliesenboden, wo er sich leicht zusammenkauerte und sich aus hustete. B stand vor dem Waschbecken und betrachtete mit entsetztem Blick seine Hand, die noch immer leicht kribbelte. Als L gerade seine Hand hielt und diese so sanft streichelte, war plötzlich eine Welle der Gefühle durch sein Inneres gerauscht. Gefühle, von denen der Serienmörder dachte, dass sie schon lange erloschen waren. Gefühle, die doch eigentlich schon vor Jahren allesamt unter Wut, Verachtung und bitterem Hass begraben worden waren... Bs Hand ballte sich zu einer Faust. Seine Mimik wurde eiskalt, als er sich breitbeinig über den am Boden Liegenden stellte, auf diesen herabblickte und fragte: „Was sollte das?“ Tbc. Kapitel 13: Hass...? -------------------- Triangle Kapitel 13: Hass...? „Was sollte das?“, fragte B mit einer so finsteren Stimme, dass sie L trotz seiner nahenden Bewusstlosigkeit einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Mit vor Erschöpfung halb geschlossenen Augen blickte er empor, und auch, wenn er sein rotäugiges Ebenbild nur verschwommen und verwackelt sah, wusste er ganz genau, wie dessen Mimik gerade aussah. Auch, wenn es kein völliges Novum war, so waren Momente wie dieser doch selten, in dem er Bs Frage tatsächlich nicht verstand. Was sollte was? Was hatte er denn getan? Schwer atmend wollte er den Anderen fragen, was dieser meinte, jedoch war er zu schwach um einen Ton herauszubringen. Ihm war bereits schwarz vor Augen geworden, als Beyond seinen Kopf in letzter Sekunde aus dem Wasser gezogen hatte. L hatte wirklich für einen Moment geglaubt, dass es nun vorbei war. Er nahm nur am Rande wahr, wie sich der Rotäugige breitbeinig über ihn stellte, sich herabließ und sich auf seine Hüften setzte. B stützte sich mit beiden Händen neben Ls Kopf auf dem Boden ab und beugte sich hinunter, bis sich die Nasenspitze der beiden beinahe berührten. Wütend funkelten die blutroten Augen des Serienmörders in die schwarzen, vor Benommenheit unfokussierten Iriden des Detektivs, als er mit zusammen gebissenen Zähnen knurrte: „Willst du dich bei mir einschleimen, damit ich dich nicht töte, L? Für wie blöd hältst du mich eigentlich?!“ 'Was meinst du?' Wollte der Liegende fragen, doch keine einzige Silbe entkam seinem Mund. Mit einem leisen Hauchen der Erschöpfung schlossen sich seine müden Augenlider und sein Kopf fiel leicht zur Seite, als er endgültig bewusstlos wurde. Bs Hände ballten sich zu Fäusten. Wie konnte dieser verdammte Detektiv es wagen, ausgerechnet jetzt das Bewusstsein zu verlieren?! „Hey! Wach auf!“, brüllte er den Anderen an. Als dieser sich nicht rührte, erhob er seine rechte Hand und verpasste L eine heftige Ohrfeige, die dessen Kopf mit einem Ruck auf die andere Seite drehte. Doch er blieb regungslos. B fletschte die Zähne. Er zitterte am ganzen Leib und benötigte all seine Willenskraft, um den Bewusstlosen nicht einfach mit bloßen Händen zu erwürgen. „Ich weiß genau, was du vor hast, L...Du willst alte Gefühle in mir wecken...Du willst, dass ich dir wieder verfalle, nicht wahr? Genau wie vor sechs Jahren...Und dann...lässt du mich wieder im Stich...Aber das kannst du dir abschminken...denn ich fühle rein gar nichts mehr für dich, außer HASS, verstanden?!“, sprach er wütend vor sich her, in der Hoffnung, dass L seine Worte hören konnte. Er schnaubte einmal, bevor er das Hemd des Detektivs griff und den schlaffen Körper grob über seine Schulter warf. Die wenigen Schritte bis zum Bett, die vom Rascheln der Kette begleitet wurden, waren schnell überwunden und B ließ den Bewusstlosen achtlos auf die Matratze fallen. Eine ganze Weile stand er schweigend vor dem Bett und starrte auf L hinab, bevor er mit einer eleganten Bewegung über den Anderen kletterte und sich neben diesem niederließ. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, legte seine Knöchel über Kreuz und drehte seinen Blick zur Seite. Für einige weitere Sekunden betrachtete er den Detektiven, der, ihm den Rücken zugewandt, unverändert auf der Seite lag. Geduld war nun wahrlich keine von Bs Stärken, doch er musste nun wohl oder übel warten, bis L wieder zu sich kam. Er drehte seinen Kopf zurück und starrte an die weiße Zimmerdecke, als ihn plötzlich eine Welle der Müdigkeit überkam. Noch bevor er sich dagegen wehren konnte, fielen seine Augen zu. 'Mit einem freudigen Grinsen auf dem Gesicht lief B schnurstracks durch die dunklen Gänge der riesigen Villa, die nun seit über zehn Jahren sein „zu Hause“ war. Wammy's House gefiel ihm bei Nacht sehr viel besser als bei Tag. Wie der lange, im Barockstil gehaltene Gang durch die großen, oben abgerundeten Fenster vom bleichem Mondschein erhellt wurde, hatte so etwas Mystisches an sich. Es war kurz nach halb zwei Uhr morgens, als der Teenager an seinem Ziel, der letzten Tür am Ende des Flurs, angekommen war. Durch den schmalen Türspalt am Boden konnte er sehen, dass im Raum dahinter gedimmtes Licht brannte. Alles andere hätte ihn auch überrascht. Ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, erst einmal anzuklopfen, drückte er die Türklinke hinunter, öffnete die Tür und trat wie selbstverständlich ein. Doch L saß nicht, wie er es erwartet hatte, an seinem Schreibtisch und arbeitete, was B verwunderte. Er schloss die Tür hinter sich und lief ein paar Schritte in den Raum hinein. Und schnell hatte er gefunden, wonach er gesucht hatte: L lag auf seinem Bett. Wie immer, wenn er tatsächlich mal lag anstatt zu sitzen, lag er in Embryonalstellung auf seiner linken Seite, die Knie fast bis zur Brust angewinkelt, sein rechter Daumen ruhte auf seiner Unterlippe. Beyond trat an den Detektiven heran und hockte sich vor die Bettkante. Die völlig entspannten Gesichtszüge, sowie die flache, regelmäßige Atmung verrieten dem Rotäugigen, dass L tatsächlich schlief. Nicht einmal sein Laptop lag auf dem Bett, was bedeutete, dass sich der Detektiv wirklich ins Bett gelegt haben musste, um zu schlafen. Dies kam nur äußerst selten vor. B wusste, dass L heute einen sehr schwierigen Fall gelöst hatte. Er musste völlig erschöpft sein. Beyond legte seine Unterarme auf der Bettkante ab, stützte sein Kinn auf seine Handgelenke und betrachtete das schlafende Gesicht des Meisterdetektivs. Dieser sah so rein und unschuldig aus, wenn er schlief. Beinahe wie ein unbeflecktes Kind. Es war wirklich kaum zu glauben, dass sich hinter diesem engelsgleichen Gesicht der vermutlich gigantischste Intellekt verbarg, den die Menschheit momentan zu bieten hatte. Eine angenehme Wärme durchströmte Bs Körper. Es war nicht das erste Mal, dass er L schlafen sah, doch dieser Anblick ließ sein Herz jedes Mal höher schlagen. Darauf bedacht den Schlafenden nicht zu wecken, kletterte der Teenager vorsichtig über diesen und legte sich hinter ihn auf die Matratze. Er schob seinen rechten Arm um den Oberkörper des Älteren, legte seine Hand auf dessen Brust ab und kuschelte sich an dessen Rücken. Seine Nase vergrub er in dem pechschwarzen Nackenhaar und kam nicht umhin, die Augen zu schließen und ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen. B liebte Ls Duft. Er war wie der Detektiv selbst: Einzigartig und unverwechselbar. Eigentlich war der Rotäugige hergekommen, um ganz andere Dinge mit L zu tun. Schmutzige, unanständige Dinge. Doch den friedlich schlafenden L in Löffelchenstellung im Arm zu halten, seiner leisen Atmung und seinem Herzschlag zu horchen, reichte ihm für heute auch...' 'Denn ich fühle rein gar nichts mehr für dich...' Langsam kam er wieder zu sich. 'Außer HASS!' Er zuckte ein paar Mal mit den Augenbrauen. 'HASS, verstanden?!' Er blinzelte einige Male, bevor er seine Augen langsam öffnete. Als er Gewicht an seinem Rücken und auf seiner Brust spürte, zuckte er leicht zusammen und spannte automatisch seine Muskeln an. Sofort schaute er an sich hinab. Und erblickte eine blasse Hand, mit langen, dünnen Fingern, die auf seiner Brust ruhte. Jetzt spürte er auch die warme Brise, die mit jedem leisen Ausatmen auf die empfindliche Haut seines Nackens traf und ihm eine leichte Gänsehaut bereitete. Seinen Kopf so wenig wie möglich bewegend, blickte L vorsichtig über seine Schulter und sah in das schlafende Gesicht seines Ebenbilds, welcher hinter ihm lag und ihn im Arm hielt. Für L war es faszinierend wie beängstigend, dass sich hinter einem so schönen, unschuldig wirkenden Gesicht ein solch blutrünstiger Serienmörder verbergen konnte. 'Denn ich fühle rein gar nichts mehr für dich, außer HASS, verstanden?!' L legte seinen Kopf wieder auf dem Kissen ab und schloss die Augen. 'Nach Hass sieht das aber nicht aus...' Acht Tage waren vergangen, als das Flugzeug startete, das Light, Misa und das Team der Sonderkommission wieder zurück nach Japan bringen würde. Es war nicht so gelaufen, wie Light es geplant hatte. Nicht einmal annähernd. Nichts, einfach gar nichts lief nach Plan. Soichiro war tot, Mello lebte noch. Der Student war mehr als unzufrieden mit diesem Ausgang der Ereignisse. Sein Vater war ein guter Mann gewesen. Er hatte Prinzipien, klare Wert- und Moralvorstellungen. Dass er nun viel zu früh sterben musste, war für Light nur ein weiterer Beweis dafür, dass es so nicht weitergehen durfte. Immer waren es die falschen Menschen, die Leid ertragen mussten, und diejenigen, die anderen dieses Leid zufügten, wurden nie zur Rechenschaft gezogen... Light hatte in der Zwischenzeit herausgefunden, dass N, alias Near, und Mello in Wammy's House gelebt hatten und ausgebildet wurden, um Ls Nachfolge anzutreten. Und Near hatte dies nun getan. Der Brünette war sich darüber bewusst, dass er auf der Hut sein musste. Auch, wenn er nicht daran zweifelte, seinen Traum von der perfekten Welt zu verwirklichen, so war er nicht so dumm, Near zu unterschätzen. Er musste ihm stets einen Schritt voraus sein, so viel war klar. Light blickte aus dem Fenster und betrachtete den Nachthimmel. In den vergangenen Tagen war so viel passiert, dass er kaum Zeit gehabt hatte, um an L zu denken. Wie es ihm wohl ging? Es war sicher gut für ihn, dass Light einige Tage weg gewesen ist, nachdem, was passiert war. Man konnte nicht sagen, dass der Student das was er getan hatte, gern getan hatte. L zu vergewaltigen war nie sein Plan gewesen. Er hatte es auch nicht besonders genossen. Rein physisch hatte es sich zwar gut angefühlt, emotional jedoch nicht. Doch er musste es tun, um L eine Lektion zu erteilen. Zumindest redete er sich das immer wieder ein, denn Light war bewusst, dass das nicht der einzige Grund gewesen war. Er hatte es auch aus Wut getan. Und aus Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass dieser Kuss nur ein Trick von L war, und Wut vor allem auf sich selbst, weil er trotz seiner schrillenden Alarmglocken darauf hereingefallen war. Ihm war klar geworden, dass seine Schwäche für das schwarzhaarige Genie noch sehr viel größer war, als er bis dahin angenommen hatte. Sicher hatte L die Zeit genutzt, um über sein Verhalten nachzudenken. Und Light war zuversichtlich, dass er so etwas nicht noch einmal tun musste. Er genoss es ungemein, seinen Sieg über den weltbesten Detektiven auszukosten. Er genoss es, L zu unterwerfen, Dominanz über ihn auszuüben. Er genoss es, das Leben des Schwarzhaarigen in seiner Hand zu halten. Doch das reichte ihm nicht. Er wollte noch viel mehr. Er wollte nicht nur Ls Körper. Er wollte ihn ganz und gar. Ls Körper, Ls Seele, und Ls Herz. Alles sollte ihm gehören. Das war sein Ziel. 'Vermutlich wird das noch schwieriger, als eine neue Welt zu erschaffen...', dachte Light und grinste leicht in sich hinein, während er die Augen schloss und sich zurück lehnte um ein wenig zu schlafen. Er war erschöpft und je mehr er schlafen würde, desto schneller würde er wieder zu Hause ankommen und L wiedersehen. Als sie endlich in Tokio landeten war es später Abend. Gegen jeden Protest von Misa nahm Light sich ein eigenes Taxi und ließ sich bis zu dem kleinen Laden fahren, in dem er des Öfteren tütenweise Süßigkeiten für seinen Detektiven kaufte. Praktischerweise lag dieser nur wenige Gehminuten vom Hauptquartier entfernt und hatte rund um die Uhr geöffnet. Zielstrebig lief Light zum Kuchenregal und packte einiges ein, danach holte er noch eine Schachtel teurer Pralinen und ging zur Kasse. „Du hast es ja echt eilig Kleiner...“, kommentierte Ryuk grinsend. Der Student antwortete nicht, doch der Shinigami hatte recht. Light hatte es tatsächlich eilig. Schnellen Schrittes marschierte er zum Hauptquartier, trat ein, hängte seine Jacke auf und machte sich sofort auf zum Fahrstuhl. Mit jedem Stockwerk, das der Aufzug hinter sich ließ beschleunigte sich Lights Herzschlag ein wenig. Er war aufgeregt. Er fand es selbst lächerlich, aber er freute sich darauf, L wiederzusehen. Endlich war er im obersten Stock angekommen. Schnurstracks lief er zum Ende des Flurs und gab den Code für die verriegelte Tür ein. Sie entriegelte mit ein paar klickenden Geräuschen und Light öffnete überschwänglich die Tür. „L? Ich bin zurü-“ Mit einem lauten „Plumps“ fiel die Einkaufstüte mit den Süßigkeiten zu Boden. Lights Atem stockte. Jegliche Farbe fiel ihm aus dem sonst so gesund gebräuntem Gesicht. Auch Ryuk Kinnlade fiel runter. „Hui...Also das hab' ich nicht kommen sehen!“, rief der Todesgott überrascht. Light stand wie erstarrt da. Mit vor Schock weit aufgerissenen Augen betrachtete er L. Der Schwarzhaarige lag auf dem Rücken im Bett. Sein linker Arm ragte über die Bettkante hinaus. Kontinuierlich tropfte Blut von seinem Handgelenk auf den Boden, auf dem sich bereits eine kleine Blutlache gebildet hatte. In seiner rechten Hand hielt er eine blutverschmierte Glasscherbe... Tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)