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Triangle

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben und ganz herzlich Willkommen zurück bei Triangle!

Ich weiß, es hat wieder etwas gedauert, aber ich habe einen neuen Job begonnen und mache jetzt neben meinem Studium Wechselschichten, da musste ich mich erst mal dran gewöhnen und konnte daher in den letzten Wochen nicht so gut schreiben xD

Das neue Kapitel ist dafür einen Tacken länger als gewöhnlich, ich hoffe, ihr verzeiht mir :)

Viel Spaß mit Kapitel 12! Komplett anzeigen

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Shinigami_Augen

Triangle
 

Kapitel 12: Shinigami-Augen
 


 

„Du hast Shinigami-Augen, oder?“
 

L sah sein rotäugiges Ebenbild erwartungsvoll an. Dessen Mimik änderte sich schlagartig. Vollkommen perplex starrte er den unter ihm Liegenden an. „Was?“, fragte er, offenbar vermutend, dass er sich gerade verhört hatte. Ein paar Sekunden lang betrachtete L die weit aufgerissenen, roten Augen des Anderen. 'Diese Reaktion war echt, da bin ich ganz sicher...Er hat also wirklich keine Ahnung von Shinigamis? Oder ist meine Schlussfolgerung falsch?...'

Für einige weitere Sekunden starrte L den Anderen an, bevor er fragte: „Du kannst in meinem Gesicht meinen Namen und meine noch verbleibende Lebenszeit sehen, richtig?“

Mit jedem Wort, das der Detektiv aussprach, weiteten sich Bs Augen mehr. 'W-Was...woher...?!'

Von einer Sekunde auf die andere packte Beyond L an der Schulter, drehte ihn mit einem kräftigen Ruck auf den Rücken, drückte seine Handgelenke wieder neben seinen Kopf auf die Matratze und brachte sein Gesicht genau über das des Gefangenen. Dieser schluckte einmal schwer, als Bs blutrote Augen, nur wenige Millimeter über ihm, in seine eigenen funkelten.

„Woher weißt du das?“, fragte der Serienmörder in einer Tonlage, die L am ehesten als Mischung aus schockiert, wütend und verwirrt beschrieben hätte. 'Es ist also wahr...Er hat tatsächlich den Blick des Shinigami...Aber wie ist das möglich? Er hat diese roten Augen schon seit ich ihn kenne...Besitzt er etwa auch ein Death Note? Nein, dann hätte er gerade nicht so verwirrt reagiert; und er wüsste auch, wie Kira tötet...Könnte es sein, dass er als Kind mal ein Death Note besaß und den Deal mit einem Shinigami gemacht hat? Aber dann-'

„-WOHER WEIßT DU DAS?!“, brüllte B den Liegenden an. L zuckte einmal zusammen, antwortete jedoch nicht. Der Rotäugige knurrte wütend, bevor er seine rechte Hand erhob und ein lautes Klatschen den Raum erfüllte. „Argh!“, keuchte L schmerzerfüllt, als die Handfläche des Anderen mit voller Wucht auf seine Wange traf.

„ANTWORTE MIR!“, schrie Beyond außer sich und holte erneut aus. „Nein! Nicht, B! Beruhige dich!“, rief L ihm entgegen und hielt seinen freien, linken Arm schützend vor sein Gesicht. 'Mist...Jetzt wird’s gefährlich...' L spürte, wie B grob in sein Haar griff und fest daran zog. Der Detektiv stöhnte gequält auf. „Woher weißt du über meine Augen Bescheid?“, knurrte der Serienmörder bedrohlich.

„D-Das...Death Note...“

„Was?“, fragte B verwirrt.

„Es ist...ein Notizbuch, mit dem man Menschen töten kann...Kira hat eins...“

Beyond starrte einen Moment lang verdutzt auf L hinab, bevor er wiederholte: „Ein Notizbuch, mit dem man Menschen töten kann?“

Der Detektiv nickte. „Wenn man einen Namen hinein schreibt, und dabei das Gesicht desjenigen vor Augen hat, stirbt dieser Mensch. Auf diese Weise tötet Kira“, erklärte L.

B konnte nicht glauben, was er da hörte. Er schwieg. L konnte das Rattern der Zahnräder in Beyonds Kopf regelrecht hören. Ein Notizbuch, mit dem man einen anderen Menschen töten konnte, indem man einfach dessen Namen hinein schrieb? So etwas sollte es tatsächlich geben? Doch es ergab Sinn. Kira tötete nur Verbrecher, die mit Bild und Namen in den Medien gezeigt wurden. Und das bequem von zu Hause aus, indem er einfach ihre Namen in ein Notizbuch eintrug? Diese Erklärung war so dermaßen absurd...Eine ganze Weile betrachtete B das Gesicht des Detektivs, welches ihn so emotionslos wie immer ansah. Beyond kannte L in und auswendig.

„Du meinst das ernst...“, stellte er ungläubig fest. Wieder nickte L.

„Und was hat das mit meinen Augen zu tun?“, fragte B wütend und brachte sein Gesicht wieder weniger Zentimeter über das des Liegenden. Dieser ließ sich seine innere Anspannung nicht anmerken, und antwortete monoton: „Die Death Notes gehören eigentlich den Shinigamis. Wenn sie einen Menschen mit dem Buch töten, wird die restliche Lebenszeit des Menschen zur Lebenszeit des Shinigamis addiert. Es ist also ihre Aufgabe, Menschen zu töten, um selbst weiterzuleben...Und, mit ihren Augen...“ L sprach nicht weiter. Er biss jedoch gequält die Zähne zusammen, als Beyond mit seiner freien Hand seinen Kiefer umgriff und schmerzhaft zudrückte. „Was ist mit ihren Augen!?“, fragte er ungeduldig.

„S-Sie...Sie können in den Gesichtern der Menschen...deren Namen und verbleibende Lebenszeit sehen...Genau wie du...nicht wahr?“, antwortete L leise. B starrte nur auf den blassen Detektiv herab. Seine Augen waren weit aufgerissen. 'Shinigamis...sehen den Namen und die verbleibende Lebenszeit eines Menschen in dessen Gesicht? So wie ich...Blufft er etwa doch? Nein...Das kann nicht sein...Er...Er muss die Wahrheit sagen, sonst wüsste er nicht über meine Augen Bescheid...Dann...Dann habe ich die selben Augen wie Shinigamis? Aber wieso? Ich...Ich bin doch...ein Mensch...'
 

Schweigend blickte L eine Weile in das gleichermaßen schockierte wie verwirrte Gesicht des Rotäugigen. 'Er hat also wirklich keine Ahnung, dass er den Blick des Shinigami besitzt...Aber woher hat er ihn dann? Wenn ich diesen Shinigami Rem richtig verstanden habe, dann verliert man sowohl die Erinnerungen an das Death Note, als auch die Shinigami-Augen, sobald das Notizbuch den Besitzer wechselt...Wenn B also tatsächlich mal ein Death Note besessen hat, und den Deal mit einem Shinigami gemacht hat, dann dürfte er diese Augen eigentlich auch nicht mehr haben...'

„Hast du diese Augen schon von Geburt an?“, fragte er schließlich, woraufhin sich Bs Mimik langsam von geschockt-verwirrt zu eiskalt verzog. 'Wieso stellt er mir diese Frage? Er weiß noch mehr...', schlussfolgerte der Serienmörder gedanklich, festigte seinen Griff um Ls Kiefer weiter, und knurrte diesen an: „Wieso willst du das wissen? Was weißt du noch über meine Augen?“

„Urg...Man-Man kann mit dem Shinigami...dessen Buch man bekommt, einen Handel abschließen...Lass...mich los, B...“, krächzte der Detektiv. Sein Kiefer schmerzte mittlerweile unerträglich, es fühlte sich so an, als ob dieser jeden Moment brechen würde. Mit seiner freien Hand versuchte er, Bs Griff von seinem Kiefer zu lösen. Erfolgreich, sogar. Doch als er gerade erleichtert aufatmen wollte, schrie er laut auf: „AAH!!!“ Denn nur einen Augenblick später landete Beyonds Handfläche mit voller Wucht auf Ls Wange. Diese Ohrfeige war heftiger, als jede andere, die der Detektiv bisher kassieren musste. Seine Haut brannte wie Feuer. Und der Schmerz riss nicht ab. Wiederum eine Sekunde später griff der Rotäugige fest in den schwarzen Schopf und zog Ls Kopf schmerzhaft in den Nacken, bevor er sein Gesicht erneut genau über das schmerzverzerrte Ls beugte und in bedrohlichem Ton fragte: „Und weiter?! Was soll das für ein Handel sein?!“
 

Die Situation wurde immer gefährlicher. Doch L wusste ganz genau, dass B im Moment gar nicht wütend war, sondern eher verwirrt und verunsichert. Doch der Detektiv wusste auch, dass sich solche Emotionen bei seinem Ebenbild immer in Wut und Aggressionen ausdrückten. Das war schon früher so gewesen, schon als B noch ein Kind war, und es war von Tag zu Tag schlimmer geworden, bis er schließlich anfing, zuerst sich selbst, und dann auch andere zu verletzen...
 

„Urg...Man bekommt den Blick des Shinigami, gegen...urgh...gegen die Hälfte...seiner verbleibenden...Lebenszeit...“, stöhnte L gequält.

Was...?

Wieder blickte B den Liegenden schockiert an. 'Im Tausch gegen die Hälfte seiner Lebenszeit, bekommt man...meine Augen...?' Was ging hier nur vor? Was erzählte dieser verdammte Detektiv ihm hier? Er war so verwirrt...Ein Notizbuch, mit dem man Menschen töten konnte, Shinigamis, ein Handel...Doch auch dieses Mal war Beyond sich sicher, dass L ihm die Wahrheit sagte. Er kannte ihn. L konnte ihn nicht anlügen, schon seit vielen Jahren nicht mehr...Und daran war der Detektiv selbst Schuld...Doch nun blieb die Frage aller Fragen: 'Wieso...habe ich diese Augen?' Der Rotäugige hatte diesen Handel nicht abgeschlossen. Er hatte noch nie einen Shinigami gesehen. Bis vor wenigen Minuten hatte er nicht einmal geglaubt, dass solche Wesen tatsächlich existierten. Und bei jedem anderen hätte er es auch jetzt nicht geglaubt. Doch L log nicht. Das wusste er. 'Es gibt also Shinigamis, die Notizbücher besitzen, mit deren Hilfe sie Menschen töten, indem sie deren Namen hinein schreiben und sich dabei das Gesicht vorstellen...Auf diese Weise kann auch ein Mensch dieses Buch benutzen...So, wie Kira es tut....Und der Mensch kann einen Handel mit dem Shinigami eingehen, um seine Augen zu bekommen...Meine Augen...', fasste Beyond in Gedanken zusammen. 'Das klingt eher wie ein Fantasy-Roman...aber...Moment mal! Hat...Hat das etwa auch etwas damit zu tun, dass ich Kiras Lebenszeit nicht sehen kann...?!'

Eindringlich starrte B den Detektiven an und fragte: „Und wie kann man mit so einem Shinigami sprechen?“ Ls Blick war immer noch schmerzverzerrt, da der Andere sein Haar nach wie vor grob festhielt. „Das...weiß ich...nicht...“

Beyonds Mimik verfinsterte sich. „Du lügst.“

„N-Nein...Ich...lüge nicht...“, entgegnete L angestrengt.

„Ach nein?...Du willst mich wohl für dumm verkaufen...Als ob du tatsächlich davon überzeugt wärst, dass Shinigamis existieren, wenn du nicht mit eigenen Augen einen gesehen hättest, L...“, knurrte B wütend.

„N-Nein...Es stand...in dem...Death Note...geschrieben...“, stammelte L mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er war sich nicht sicher, wie lange seine Kopfhaut noch halten würde bevor sie riss, so fest, wie B an seinen Haaren zog. Dessen blutrote Augen verzogen sich zu schmalen Schlitzen. 'Du wagst es, mir schon wieder ins Gesicht zu lügen? Na warte...'

„Wie du willst...“, flüsterte er bedrohlich, bevor er sich schnell erhob, die Eisenkette griff und mit viel Kraft so fest daran zog, dass L mit einem Ruck vom Bett herunter auf den Boden prallte. Eine Welle des Schmerzes durchschoss den blassen Körper des verletzten Detektivs. Augenblicklich begann die Platzwunde auf seiner Stirn wie wild zu pochen, und der brennende Schmerz, der von seinem misshandelten Hinterteil in seinen Rücken und in seine Beine strömte, war sogar noch schlimmer. Zu allem Überfluss konnte er in der nächsten Sekunde auch nicht mehr atmen, da Beyond schnurstracks in das Badezimmer lief und L dabei an der Kette hinter sich her zog. Das Halsband wurde so fest gegen seine Kehle gepresst, dass L keinen einzigen Atemzug mehr machen konnte. Schnell wurde er über den harten Boden in das Badezimmer geschleift. Er versuchte zwar, sich zu wehren, zappelte und versuchte mit seinen Händen das Halsband von seiner Kehle zu ziehen, doch in seinem geschwächten Zustand hatte er keine Chance. Es fiel ihm schwer, klar zu denken. B war unglaublich wütend, und L wusste, dass er sich gerade in sehr großer Gefahr befand. Beyond Birthday war impulsiv und unberechenbar. Obwohl L ihn nicht nur schon sehr lange, sondern auch sehr gut kannte, fiel es ihm bis heute manchmal schwer, Bs Verhalten vorauszusagen.
 

Nach wenigen Sekunden ließ B von der Kette ab. L röchelte gequält und nahm erst einmal ein paar tiefe Atemzüge. Seine Wangen waren von dem gestauten Blut in seinem Kopf rot gefärbt. Er lag zu Beyonds Füßen auf dem Badezimmerboden und hörte zuerst ein plöppendes Geräusch, gefolgt vom Rauschen des Wasserhahns am Waschbecken. Noch bevor der Detektiv fragen konnte, was B vor hatte, wurde sein schwarzes Haar zum wiederholten Male fest gepackt. „Urgh...!“, stöhnte L, als der Rotäugige ihn an seinem Haar grob auf die Beine zog. Er zerrte L an das Waschbecken und stellte sich direkt hinter diesen. Ohne auch nur eine einzige Sekunde zu verschwenden, drückte er Ls Schopf hinunter, bis dessen Gesicht in der Pfütze, welche sich bereits im Becken gebildet hatte, versunken war. Augenblicklich begann der Detektiv wie wild zu zappeln, versuchte Bs Hand, welche sein Haar mit eisernem Griff festhielt, zu lockern. Doch in seiner Position konnte er absolut nichts ausrichten. Er spürte, wie seine Lunge sich zusammen zog, während er die Luft anhielt. B drückte seine Beine gegen seine eigenen und fixierte diese so vor dem Schrank, der unter dem Waschbecken stand. Ls Herz raste. Er geriet in Panik. Er fühlte, dass er seine Atmung nicht mehr lange würde unterdrücken können. Er wusste, dass die Atmung nach einer Weile ganz automatisch wieder einsetzte, ohne, dass man sich dagegen wehren konnte. Und dann würden sich seine Lungen mit Wasser füllen. Und dann...Verzweifelt versuchte L, seinen Kopf nach oben zu drücken, raus aus dem Wasser, doch er konnte ihn nicht einmal für einen Millimeter anheben. Seine Brust schmerzte unerträglich. Sein Kopf dröhnte durch den Sauerstoffmangel. Er konnte nicht mehr. Er konnte die Luft nicht mehr anhalten. So eisern sein Willen auch war, doch sein Körper wollte sich die Kontrolle über seine Sauerstoffzufuhr wieder zurückholen. Als der Detektiv gerade spürte, wie sich seine Luftröhre gegen seinen Willen öffnen wollte, wurde sein Kopf mit einem schnellen Ruck nach oben gezogen. Mit einem tiefen, lauten Zug atmete er so viel Luft ein, wie er nur konnte. Für einen Moment hatte er wirklich geglaubt, dass alles vorbei war. Seine zusammengezogenen, verkrampften Lungen nahmen mit einem Mal wieder so viel Luft auf, dass dies einen fürchterlichen Schmerz in seiner Brust auslöste.
 

„Wie kann ich mit einem Shinigami sprechen?“, vernahm L die knurrende Stimme Bs an seinem linken Ohr. Schnell atmend keuchte der Detektiv: „Ich...weiß es nicht...“

Beyonds Lippen verzogen sich zu einem dreckigen Grinsen. „Das dachte ich mir schon...Auf ein Neues!“, kicherte er und drückte Ls Kopf erneut unter Wasser. Das Waschbecken war mittlerweile etwa bis zur Hälfte gefüllt. Wieder zappelte der Ältere und versuchte sich zu befreien. Vergeblich, natürlich. Zu sehen, wie die Luftblasen an den Seiten von Ls Kopf nach und nach an die Wasseroberfläche gelangten, dessen verzweifelte Bewegungen des Widerstandes zu spüren, zu wissen, dass das Leben des weltbesten Detektivs buchstäblich in seiner Hand lag, diese unglaubliche Macht über diesen arroganten, großkotzigen L auszuüben, ihn hilflos und gedemütigt zu sehen...All das beflügelte Beyond Birthday über alle Maßen. Seine Wut über Kira hatte der Serienmörder momentan vergessen. Er musste mit so einem Shinigami sprechen. Unbedingt. Endlich hatte er die Möglichkeit, die Wahrheit über seine Augen zu erfahren. Über die Augen, die ihn schon sein ganzes Leben lang von allen anderen Menschen unterschieden. Sie waren der Grund dafür gewesen, dass die anderen Kinder in Wammy's Haus, mit einer Ausnahme, schon immer Angst vor ihm hatten und ihm aus dem Weg gingen. Er hatte schon früh verstanden, dass es nicht normal war, den Namen und die verbleibende Lebenszeit in den Gesichtern der Menschen ablesen zu können. Es waren also die Augen eines Todesgottes...B wollte wissen, wieso er diese Augen hatte. Er MUSSTE es einfach wissen. Und L konnte ihm sagen, wie er an die Informationen, die er schon seit er denken konnte, haben wollte, heran kommen konnte. Und auch, wenn der Detektiv sich weigerte, ihm die Wahrheit zu sagen, so würde er sie auf jeden Fall aus ihm herausbekommen. Dass er Gewalt anwenden musste, um L zum Reden zu bringen, war dabei ein großartiger Nebeneffekt. So konnte Beyond zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen...
 

Es wurde Zeit. Wieder zog er den schwarzen Schopf hoch und L keuchte und hustet sich die Seele aus dem Leib. B hielt Ls Kopf nur wenige Zentimeter über dem Wasserspiegel in der Luft. „Und? Wie sieht's aus?“, fragte er mit einem amüsierten Unterton.

„B...Ich weiß...es wirklich...nicht...“, keuchte der Detektiv außer Atem. Er wurde immer schwächer. Er musste sich bereits anstrengen, bei Bewusstsein zu bleiben und seinen Verstand zu fokussieren. Seine Brust schmerzte grässlich, sein Kopf dröhnte unerträglich. Erneut kicherte Beyond. Er schien mit dieser Antwort gerechnet zu haben. „Nun gut...Alle guten Dinge sind Drei!“

„Nein! B! Ni-“

Doch es war zu spät. Zum dritten Mal wurde Ls Kopf unter Wasser gedrückt. Sofort spürte der Detektiv, dass er dieses Mal nicht so lange durchhalten würde. Wenn es so weiter ging, würde der Rotäugige ihn wirklich noch umbringen...Doch L wollte ihm einfach nicht sagen, was er wissen wollte. Er konnte es ihm einfach nicht sagen. B durfte Kira nicht zu nahe kommen. Er unterschätzte ihn. Light würde Beyond töten. Er hatte die Macht der Todesgötter auf seiner Seite. Dagegen konnte nicht einmal Beyond Birthday etwas ausrichten. Light hatte auch Watari umgebracht, und er hätte L selbst auch töten können. Er würde es auch schaffen, B zu töten. Und das wollte L nicht. Das konnte er einfach nicht zulassen. B musste sich von Kira fernhalten...
 

L spürte, wie seine Gliedmaßen immer tauber wurden. Er war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Der Sauerstoffmangel hatte ihm mittlerweile seine letzten Kräfte geraubt. Doch er durfte einfach nicht nachgeben. Es wurde immer trüber und dunkler vor seinen Augen. Er konnte sich kaum noch bewegen. Würde B ihn dieses Mal auch rechtzeitig aus dem Wasser ziehen? Oder war es jetzt wirklich vorbei?

B fühlte, wie Ls Bewegungen von Sekunde zu Sekunde langsamer wurden. Ihm war klar, dass der Detektiv nicht mehr lange bei Bewusstsein bleiben würde. Noch ein paar Sekunden, dann würde er den schwarzen Schopf wieder hochziehen. Das Waschbecken war mittlerweile randvoll mit Wasser gefüllt, welches kontinuierlich über den Beckenrand floss und die Bodenfliesen tränkte.

'L...Du lässt dich lieber ertränken, als mir zu sagen, was ich wissen will? Und du willst ein Genie sein? Wie dumm von dir...Oder...bist du dir so sicher, dass ich dich nicht sterben lassen werde? Hehe...Ich wiederhole: Wie dumm von dir...'

Ls Körper wurde immer schlaffer. Seine rechte Hand, welche die ganze Zeit über versucht hatte, Bs rechte Hand von seinem Haar zu lösen, übte kaum noch Druck aus. Mit seiner freien, linken Hand hatte Beyond sich auf dem nassen Rand des Waschbeckens abgestützt. Und an ebendieser linken Hand, fühlte er plötzlich etwas Warmes. Er blickte hinab. Und plötzlich durchzog eine ungeheure Wärme seine Brust. Eine angenehme Wärme, die er zuletzt vor langer Zeit in sich gespürt hatte. Er sah, wie L seine linke Hand um seine eigene legte und langsam seine blassen, dünnen Finger mit Bs Fingern verhakte, als würde er Händchen halten wollen. Der Detektiv streichelte sogar zärtlich mit seinem Daumen über Bs Handrücken. Fassungslos und verwirrt betrachtete der Rotäugige das Geschehen. Er fühlte ein Kribbeln, dass Ls Finger auf seiner Haut verursachten. Auch dieses Kribbeln hatte er schon seit Jahren nicht mehr gespürt. Das letzte Mal, als er noch in Wammy's Haus lebte, und er und L...Machte der Detektiv das mit Absicht, oder tatsächlich unbewusst, weil er nicht mehr klar denken konnte? Wieso streichelte er seine Hand so zärtlich, wo B gerade dabei war, ihn zu foltern? Es war beinahe so, als hätte L akzeptiert, dass er gleich sterben würde, und noch ein letztes Mal Beyonds Hand halten wollte. Ohne, dass er irgendetwas dagegen tun konnte, zog B den Kopf des Älteren einige Sekunden früher als geplant aus dem Wasser, woraufhin dieser wieder begann stark zu husten und nach Luft zu schnappen. L konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, und da auch Beyond ein Schritt zurückgewichen war, fiel er ungebremst auf den nassen Fliesenboden, wo er sich leicht zusammenkauerte und sich aus hustete.

B stand vor dem Waschbecken und betrachtete mit entsetztem Blick seine Hand, die noch immer leicht kribbelte. Als L gerade seine Hand hielt und diese so sanft streichelte, war plötzlich eine Welle der Gefühle durch sein Inneres gerauscht. Gefühle, von denen der Serienmörder dachte, dass sie schon lange erloschen waren. Gefühle, die doch eigentlich schon vor Jahren allesamt unter Wut, Verachtung und bitterem Hass begraben worden waren...

Bs Hand ballte sich zu einer Faust. Seine Mimik wurde eiskalt, als er sich breitbeinig über den am Boden Liegenden stellte, auf diesen herabblickte und fragte: „Was sollte das?“
 


 

Tbc.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und ihr seid auch beim nächsten Mal wieder dabei! :)

Ich würde mich sehfreuen, wenn ihr mir ein paar Kommentare dalassen würdet :)

Ganz liebe Grüße und bis bald!
Eure LadyKaiba Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Neko20
2018-11-16T13:39:13+00:00 16.11.2018 14:39
Sehr interessant.
Bin gespannt, wie es weitergeht.
LG Neko20
Antwort von:  LadyKaiba
29.01.2019 23:39
Hi Neko20^^
Entschuldige, dass ich so spät antworte, ich habe eine Weile nicht geschrieben und war nicht regelmäßig hier...
Vielen Dank, freut mich, dass du das Kapi interessant fandst^^
Ich habe gerade das neue Kapitel hochgeladen, und ich werde jetzt auch wieder regelmäßiger schreiben^^
GlG!
Nina
Von:  LYagami85
2018-09-05T16:58:43+00:00 05.09.2018 18:58
Sehr gut geschrieben. Es war von Anfang bis Ende sehr spannend und super formuliert :-) Klasse
LG Benny


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