Triangle von LadyKaiba ================================================================================ Kapitel 9: Jetzt oder nie ------------------------- Triangle Kapitel 9: Jetzt oder nie Etwa eine Stunde später hockte L unverändert auf der Couch. Die ganze Zeit hatte er nachgedacht. So ganz konnte er immer noch nicht glauben, das B tatsächlich noch am Leben war. Doch er war es. Auf der einen Seite war L unglaublich froh darüber. Bs Tod hatte ihn in ein tiefes Loch der Trauer geworfen, aus dem er bis heute nicht ganz herausgekommen war. Auf der anderen Seite war B gefährlich. Besonders für ihn. „Ich will dich leiden sehen...“ Beyond hatte eine riesige Wut auf L, daran hatte sich ganz offenbar nichts geändert. „Ich werde dir nicht helfen, L...“ Was bedeutete diese Situation nun für ihn? Es war schon schlimm genug gewesen, dass er Kiras Gefangener war, doch jetzt auch noch Bs? Wie würde es ab jetzt weitergehen? 'Light darf auf keinen Fall von B erfahren...Er würde sicher einen Weg finden, ihn zu töten..B ist ein Sadist, und er hasst mich...er will dabei zusehen, wie ich zugrunde gehe...Das bedeutet, dass er, zumindest vorerst, kein Interesse daran hat, dass Light von ihm erfährt. Für B wird das ein interessantes Spiel, er wird erst mal beobachten, was Kira mit mir macht...Daraus ergibt sich für mich der Vorteil, dass B mir, vorerst, nichts tun kann, zumindest nichts, was körperliche Spuren hinterlassen würde...' L seufzte einmal laut. 'Oh man...die einzigen beiden Menschen auf der Welt, die wissen, dass ich noch lebe, sind zwei psychopathische Mörder...' Die Tür entriegelte. L war überrascht. Die Sonne war schon untergegangen, es musste um die 23 Uhr sein. Er hatte nicht erwartet, dass Light heute noch einmal vorbeikommen würde. Doch nicht nur die bloße Anwesenheit seines Kidnappers verwunderte ihn. Denn Light hielt nicht wie üblich das silberne Tablett in den Händen, sondern er schob einen der silbernen Wagen in den Raum, die auch Watari immer benutzt hatte, um dem Detektiv seine Süßigkeiten zu bringen. Der Wagen war komplett voll gestellt. Der Brünette trat ein und schubste die Metalltür mit seinem Fuß wieder zu. Doch L bemerkte sofort, dass die schwere Tür nicht komplett ins Schloss gefallen war. Sie kippte wieder zurück, wenn auch nur für wenige Millimeter...L riss innerlich die Augen auf. 'Die Tür ist offen...!', stellte er gedanklich fest. Er zwang sich jedoch, seinen Blick von der unverriegelten Tür abzuwenden. 'Ich darf mir nichts anmerken lassen...' Light schien nichts bemerkt zu haben. Er wirkte angespannt, aber nicht mehr so aggressiv wie zuvor. „Ist etwas Unerwartetes passiert?“, fragte L monoton. 'Ich muss ihn ablenken...' Natürlich hatte Light mit dieser Frage gerechnet. „Ja“, antwortete er knapp und schob den Wagen vor die Couchgarnitur. Nun konnte der Schwarzhaarige genauer betrachten, womit dieser so alles bestückt war: Unmengen an Süßigkeitenpackungen, einige Lebensmittel wie Brot, Müsli und Obst, ein paar Flaschen Wasser, Milch, vier 100er Packungen Zuckerwürfel, einige Rollen Toilettenpapier, frische Handtücher, ein paar weiße Hemden, wie es aussah, und sogar eine kleine Kaffeemaschine für Singlehaushalte sowie alle nötigen Utensilien, die man zum Kaffee kochen brauchte. Interessiert erkundete L die verschiedenen Produkte. Diese ließen nur einen einzigen Schluss zu: „Ich muss für ein paar Tage weg...“, sprach der Student Ls Schlussfolgerung aus. Seine Stimme klang gereizt. „Ja, das sehe ich...“, erwiderte dieser emotionslos. 'Hat das etwas mit Near zu tun?...' „Nein, nicht wegen N“, beantwortete Light die Gedanken seines Gefangenen und trat näher an diesen heran. Dieses Mal setzte der Braunhaarige sich nicht wie sonst auf die gegenüberliegende Couch, sondern direkt neben L. Heute war offenbar alles anders, als sonst...Der Schwarzhaarige gab jedoch keinen Kommentar von sich. „Wer außer N hat deine Nachricht noch erhalten?“, fragte Light mit einer ruhigen, und trotzdem fordernden Tonlage. Er blickte dem Älteren direkt in die Augen. Und für einen kurzen Moment konnte L so etwas wie Überraschung in den braunen Augen erkennen. Und er verstand auch sofort, wieso. Light führte seine rechte Hand zur Wange des Detektivs und strich mit seinem Daumen vorsichtig über die leicht gerötete Haut. Bei jedem anderen Menschen hätte man schon längst nichts mehr gesehen, doch Ls Haut war so blass, dass man die dezente Rötung noch immer erkennen konnte. „Was ist mit deiner Wange passiert?“, fragte der Brünette verwundert. Einen Moment lang starrte L diesen an, bevor er antwortete: „Ich bin beim Duschen ausgerutscht und gegen die Fliesen geschlagen.“ Light schien mit dieser Antwort zufrieden zu sein. „Sei vorsichtiger, sonst verletzt du dich noch...Dir ist schon klar, dass ich dich nicht in ein Krankenhaus bringen kann, wenn etwas passiert, oder?“, mahnte er den Schwarzhaarigen an. „Ja...Schon klar...Es brennt, wenn du mit deinem Finger darüber streichst...“, erwiderte dieser in seiner typischen, sachlichen Tonlage. Erneut war für einen kurzen Augenblick Überraschung im Gesicht des Brünetten zu sehen. Er hatte selbst gar nicht realisiert, dass er einfach damit fortfuhr, seinen Daumen über Ls Wange gleiten zu lassen. Light schmunzelte leicht. „Entschuldige...“, sagte er nur und zog seine Hand zurück. Doch das Schmunzeln war schnell wieder verschwunden. „Also, wer, abgesehen von N, weiß noch von deiner Nachricht?“, stellte er seine Frage noch einmal. „Kann ich dir nicht sagen...Woher soll ich wissen, wem N von meiner Nachricht erzählt hat?“, antwortete L. „Das ist ganz offensichtlich eine Lüge“, stellte der Student fest. L schwieg. Light schlug seine Beine übereinander, verschränkte seine Arme vor der Brust und richtete seinen Blick zum Fenster. „Irgendjemand hat Sayu entführt...“ Der Detektiv riss seine Augen auf, bewegte sich ansonsten jedoch keinen Millimeter. 'Sayu Yagami wurde entführt...?' „Sie wollen im Austausch für ihre Freilassung das Death Note haben...Der Austausch soll in Los Angeles stattfinden...“ L zog seine Beine noch ein Stück näher an seinen Oberkörper und begann damit, auf seinem Daumennagel herum zu kauen. 'Sie wollen im Austausch für Sayu Yagami das Notizbuch? Dann kann es wirklich nur jemand sein, der meine Nachricht gelesen hat...Los Angeles...Entführung...Könnte es sein...Mello?' Light beobachtete seinen Gefangenen aus den Augenwinkeln heraus ganz genau. 'Er weiß mehr, als er zugibt, da bin ich mir sicher...' „Also fliegst du nach Los Angeles?“, fragte L ohne den Braunhaarigen anzublicken. „Ja, wir fliegen gleich morgen früh los, deshalb habe ich dir noch ein paar Sachen vorbeigebracht“, antwortete Light und wies auf den prall gefüllten Wagen. „Sehr aufmerksam...besonders die Hemden, die du mir mitgebracht hast...“, kommentierte L nur emotionslos. „Nicht wahr?“, grinste Light ihn an. „Das Material ist dem deiner Sweatshirts ähnlich, und du kannst sie auch anziehen, wenn du das Halsband trägst...“ „Ja...Aber ich würde jetzt lieber noch mal eins meiner Shirts anziehen, die trage ich am liebsten...“, erwiderte der Schwarzhaarige monoton. Innerlich spannte er sich jedoch an und hoffte inständig, dass Light seiner Bitte nachkommen würde. Dieser setzte sein typisches, überlegenes Grinsen auf und erwiderte: „Natürlich, wie du willst.“ Damit erhob der Student sich und öffnete den Kleiderschrank, um eines von Ls weißen Shirts herauszuholen. 'Sehr gut...' Ohne, dass Light ihn darauf hinweisen musste, stellte L seine Füße auf dem Boden ab, als dieser mit einem frischen Shirt in der Hand wieder auf ihn zukam. Light setzte sich breitbeinig auf den Schoß des Detektivs und holte den kleinen Schlüssel aus seiner Tasche. Er lehnte sich nach vorn, sodass er über Ls unbekleidete Schulter in dessen Nacken sehen konnte, wo er das Halsband aufschloss und es abnahm. 'Jetzt oder nie...' „Light...“, flüsterte der Schwarzhaarige mit einer, für Light bis dato völlig unbekannten, rauen Stimme in sein Ohr. Ein Schauer lief dem Studenten über den Rücken. Er fühlte, wie Ls Hand sich an seine linke Kopfseite legte und diesen mit leichtem Druck zur Seite schob, sodass Lights braune Augen die des Detektivs trafen. Ihre Nasen waren nur wenige Millimeter voneinander entfernt. Augenblicklich legte sich ein roter Schimmer auf die Wangen des Jüngeren. „Was-mh!“ Ohne Vorwarnung lehnte L seinen Kopf nach vorn und drückte seine Lippen auf die seines Kidnappers. Dieser war völlig perplex. Seine Augen waren weit aufgerissen. Er war wie erstarrt. L legte seine linke Hand in den Nacken des Braunäugigen, und seine rechte auf dessen unteren Rücken, während er begann, sanft, und doch fordernd, seine Lippen gegen die des Studenten zu bewegen. Lights Alarmglocken schrillten so laut wie noch nie zuvor. 'Was...Was soll das?! Was hat er vor?! Wieso...Wieso...hmm...oh Gott...Seine Lippen...fühlen sich so...gut an...' Trotz sämtlicher Warnungen, die all seine Instinkte ihm entgegen schrien, schloss Light langsam seine Augen. Seine Lippen begannen, sich gegen die des Schwarzhaarigen zu bewegen. Er konnte nicht anders. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Er legte seine Arme um den nackten Oberkörper des Anderen und erbitte Einlass in dessen Mundhöhle, indem er, mit aussagekräftigem Druck, über dessen Lippen leckte. Welcher ihm auch sogleich gewährt wurde. Bereitwillig öffnete L seine Lippen einen Spalt, sodass Light mit seiner Zunge hinein gleiten konnte. Immer gieriger umspielte Light mit seiner Zunge die des Schwarzhaarigen. Sein Herz schlug schneller und schneller. Ls Geschmack war mindestens genauso berauschend, wie sein Duft. Der Detektiv fühlte, wie Light sich von Sekunde zu Sekunde mehr in ihrem innigen Kuss verlor. 'Sehr gut...Nur noch ein bisschen...' L fing an, mit seinen Fingerspitzen zärtlich das braune Nackenhaar des Studenten zu kraulen, woraufhin dieser wohlig in den Kuss hinein seufzte. Nach einigen weiteren Sekunden führte der Detektiv seine Hände an die Kopfseiten des Anderen. Langsam löste er den Kuss, indem er sein Gesicht von Lights wegzog, dessen Kopf aber mit seinen Händen in Position hielt. Er blickte in die lustverschleierten, halb geschlossenen, brauen Augen, die verträumt seine eigenen betrachteten. Es war wohl den Hormonen, die Light momentan ausschüttete, geschuldet, dass er zu spät bemerkte, wie L seinen Griff um seinen Kopf festigte, seine Nackenmuskeln anspannte, und seinen Kopf etwas zurückzog. 'Huh?!' „AHH!“, schrie der Brünette gequält, als die steinharte Stirn Ls volle Karosse gegen seine eigene geschleudert wurde. Aufgrund der heftigen Kopfnuss verlor der Student kurz die Orientierung, was der Schwarzhaarige augenblicklich ausnutzte. Er legte seine Hände auf die Brust des Anderen und stieß diesen von seinem Schoß herunter. Vor Schmerzen stöhnend knallte Light zu Boden. So schnell er konnte sprang L regelrecht von der Couch und rannte zur Tür. 'Dieser verdammte...!' L griff die schwere Metalltür und zog sie auf, ehe er hinaus auf den Flur sprang. Endlich! Ich bin fre- „Ahh!“ Doch plötzlich wurde der Detektiv von hinten gepackt. Mit Lights vollem Gewicht wurde L auf den Boden geschleudert, der Braunhaarige lag auf ihm drauf. Die Brust des Detektivs wurde von Lights Körper auf den harten Boden gepresst, er bekam kaum noch Luft. 'Nein!...Nein!...Ich hab's fast geschafft!' Mit voller Wucht schlug L seinen linken Ellenbogen nach oben und traf den Brünetten im Gesicht. Dieser brüllte schmerzerfüllt: „AH! DU KLEINES MISTSTÜCK!“ Grob packte er den schwarzen Schopf unter sich, zog ihn nach oben und pfefferte ihn mit voller Kraft auf den Boden. L schlug mit seiner rechten Stirnseite so heftig auf den Boden, dass ihm sofort schwindlig wurde. Er verlor die Kontrolle über seine Gliedmaßen und konnte sich kaum noch bewegen. Trotz der bereits erreichten Wehrlosigkeit seines Opfers zog Light dessen Kopf noch mal nach oben und schlug ihn ein zweites Mal auf den Boden. Aus reiner Wut. Ls Kopf knallte ein weiteres Mal ungebremst auf den Boden. Seine Stirn platzte auf, was einen kleinen Blutfleck unter dem Gesicht des Detektivs verursachte. Sein Verstand funktionierte nicht mehr. Alles um ihn herum drehte sich nur noch. Seine Sicht war völlig verschwommen. Der Student erhob sich und zog den Schwarzhaarigen mit hoch. Dieser gab nur einige gequälte Laute von sich. Grob warf Light ihn halb über seine Schulter und stampfte zurück in das Zimmer. Dabei zog er eine Spur von Blutflecken hinter sich her, welche kontinuierlich von Ls aufgeplatzter Stirn auf den Boden tropften. Mit viel mehr Kraft, als notwendig gewesen wäre, warf Light den halb bewusstlosen L bäuchlings auf das Bett und setzte sich auf dessen Rücken. Nicht weniger grob als zuvor packte er erneut eine Handvoll schwarzes Haar und zog Ls Kopf in den Nacken, was diesen schmerzhaft aufkeuchen ließ. Light brachte sein Gesicht an das Ohr des Detektivs und flüsterte, mit einer vor Wut kochenden, Stimme hinein: „DAS...wirst du bereuen, L...“ Tbc. Hosted by Animexx e.V. 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