Schulfieber von Karokitty (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 9: Part 1 Endo und Suwa - Abschnitt 9 --------------------------------------------- Y „Suwa! Bist du nun auch soweit?!“, rief Kashima gereizt und ich seufzte mit einem Augenrollen. Ich war erleichtert und angespannt zugleich. Ich hatte Haruma nicht gesehen und war in ihn hinein gelaufen. In seiner Stimme war keine Spur von der Freundlichkeit oder schelmischen Unterton, mit dem er mich bedachte. Viel mehr war es der normale raue und genervt ,schroffe Ton gewesen den alle Lehrkörper des Internat gerne anschlugen. „Schön! Jungs zum aufwärmen zwei Runden!“, rief der Mann mit den schwarzen langen Haaren und alle setzten sich zügig in Bewegung. Wie immer würde Ayumi nur eine Runde schaffen, vielleicht ein wenig mehr. Amano und Kendo würden sich gegenseitig dazu anstacheln drei zu machen und der Rest tat nur soviel wie er musste. So hatte ich allerdings Zeit zum nachdenken und machte mir Gedanken ob Haruma wusste wer ihn da angerempelt hatte. Anschließend wurden die Schüler aufgeteilt, in zwei Mannschaften. Basketball stand an. Was solange gut ging bis Genshi mit dem Ball, Nezumi mitten ins Gesicht traf. „Scheiße! Bist du von allen guten Geistern verlassen!“, fauchte Kashima und rannte zu dem grauhaarigen welcher sich am Boden krümmte und die Hände vors Gesicht hielt. „Er hat nicht aufgepasst und wieder Löcher in die Luft geguckt! Ich kann da nichts für! Das können die Anderen bezeugen!“, schnauzte Genshi und Honda stimmte ihm zu. „Ich gib dir gleich!“, fauchte Kashima und half Ayumi auf. „Wer ist sein Zimmerpartner?“, fragte der Sportlehrer laut und nach kurzem Zögern meldete ich mich. „Ayumis neuer Verehrer!“, pfiff Omura und ich fühlte wie mir die Blässe ins Gesicht stieg. „Bring ihn in das Krankenzimmer. Ihr seit vorerst freigestellt. Es ist wahrscheinlich nur Nasenbluten, aber Nowak sollte lieber mal drauf schauen.“, seufzte Kashima und übergab mir Nezumi dem ein paar einzelne Tropfen Blut zwischen den Fingern hervor quollen. Anschließend drehte sich der Sportlehrer so schnell um ,dass ich keine Zeit mehr hatte mich um zu drehen. Man hörte Genshi schreien und den Lehrer nur knurren. „Drei extra Runden und du kannst dir drei Stunden Nachsitzen bei Yuudai abholen!“. Als wir unsere Sachen aus der Umkleide holten, fing Ayumi leise an zu schluchzten. Ich fragte vorsichtig ob es sehr weh tat, allerdings gab er mir darauf keine Antwort, also gingen wir ohne weitere Worte zu wechseln zu Nowak. Das Zimmer war jedoch leer, sodass ich nur dafür sorgen konnte das der Mitschüler sich auf die Liege setzte und mit Taschentüchern das Blut wegwischte, was an den Fingern, ihm Gesicht klebte und immer wieder aus der Nase lief. Ein wenig hilflos sah ich mich um. „Ih glau auf dem Schreitisch is ei Plan.“, nuschelte Nezumi und nickte sachte in die Richtung. Tatsächlich war dort eine Art Stundenplan, auf dem vermerkt war das Nowak in diesem Augenblick unterrichtete. Sogar das Unterrichtszimmer stand dabei! „Ich hol ihn!“, versicherte ich und in Nezumis Gesicht war Erleichterung zu sehen. „Ich hoffe es ist wichtig genug, dass du mich aus dem Unterricht zerrst!“, stöhnte Nowak und ich schilderte kurz was passiert war. Der Lehrer gab ein Seufzen von sich. „Macht ihr alle das eigentlich mit Absicht?!“, knurrte mich der Kunst und Biolehrer an. „Was?“, fragte ich vollkommen verwirrt. „Das mit Nezumi! Warum müsst ihr euch gegenseitig die Schulzeit zur Hölle machen?!“, knurrte er. Ich wusste was er meinte. Allerdings schien sich Nezumi auch in seinem Schicksal ergeben zu haben. Er tat mir leid. Aber was sollte ich groß machen? „Ich bin nur sein Zimmerpartner...“, versuchte ich es sachte. „Gerade dann solltest du doch ihm mehr Rückhalt geben!“, zischte der Erwachsene. Das Gespräch war mir unangenehm allerdings konnte der Mann mit den Locken das noch Toppen. „Wo wir gerade bei halten sind! Willst du Endo wirklich das Genick brechen?!? Er hat mir erzählt das zwischen euch was lief... Du musst mir nicht sagen wie weit ihr gegangen seid, aber sag mir bitte das er es entweder jetzt endlich weiß ,dass du noch keine 18 bist, oder das du oder er dir den Laufpass gegeben hat!!!“, murrte er leise, damit es nur ich hören konnte. Mein Gesicht wurde warm und ich musste schlucken. Beim Laufen sah mich der Mann an, blieb abrupt stehen und schlug mir mit der flachen Hand Gegen den Kopf. „Sollte Haru wegen dir seinen Job verlieren und als Homosexueller Pädophiler abgestempelt werden, werde ich dich persönlich im Blumenbeet vor der Schule begraben!!! Beende es!“, fauchte er sehr eindringlich und sah mich dabei so ernst an, das ich mich fühlte wie ein kleines Kind das von seiner Mutter bestraft wurde, weil es kleinen Käfern die Flügel ausreißt. Die restliche Zeit ignorierte er mich. Ich war froh ,als ich Nezumi zu unserem Zimmer folgen konnte. E Die Läden waren mehr als voll gewesen. Es war schon fast vergleichbar gewesen mit der U-Bahn. Irgendwie schien ganz Nagoya zu dieser Zeit einkaufen zu gehen. Genervt, weil ich das gefühlte 100ste Mal , angerempelt wurde. Einige meiner Schüler hingen nun ab, trafen sich mit Mädchen oder aßen in irgendeiner Fast Food Kette. Zwischendurch, hörte ich mal einen Gruß, aber die meiste Zeit über ignorierten meine Schüler mich und ich sie! Mit den Einkäufen in der Hand, schnappte ich mit reinen Stuhl in der Fast Food Ecke und beobachtete das Geschehen. Es war sehr lange her, dass ich ein Date hatte. Eis essen, Fotos machen, Karussell fahren und an der höchsten Stelle des Riesenrads im Mondschein, jemanden küssen. Vor mich hin träumend überlegte ich ob ich Aki mal zu so etwas einladen sollte. Es war schon ziemlich absurd, dass ich so ran ging. Wenn er aber bei mir war, klopfte mein Herz bis zum Hals und das Blut wanderte definitiv in andere Regionen. Gerade an dem Punkt, wurde ich unsicher. Was wäre wenn Aki den aktiven Part übernehmen wollte? Und fühlte ich genug um es ihm zu besorgen? Ich wollte ihm nicht so weh tun, wie man es mir getan hatte. Wollte ich überhaupt so weit gehen? Mein Kopf war kurz davor, von meinen Schultern zu fallen wenn es so weiter ging. „Endo?“, riss es mich aus meinen Gedanken und ich sah sah Tequila vor mir stehen. „Hi Tequila“, hörte ich mich selbst irritiert sagen. Im Tageslicht und selbst in bequemer Kleidung, sah der Kerl mega gut aus. Er setzte sich unaufgefordert zu mir und reichte mir die Hand herüber. „Ray Hudson!“, sagte er und ich stand ziemlich aufm Schlauch. Ich sah wahrscheinlich aus, wie ein kleiner Junge, dem man sagte es gibt den Weihnachtsmann nicht. „Ich bin in Amerika bei meinem Vater aufgewachsen. Als meine Mutter hier starb, bin ich zu Besucht gekommen und geblieben“, erklärte er und es klang nun ziemlich logisch. Ich lehnte mich vor und fragte wieso er hier geblieben war. Dabei konnte ich mir die Antwort schon denken. „Sergi hat mir von Anfang an mein Herz gestohlen. Er war der Nachbar meiner Mutter und kam zur Beerdigung. Dann hörte ich wo er arbeitete. Um ihn besser kennenzulernen , stellte ich mich dort vor und seit dem hat sich mein Leben verändert“. Das Ganze klang ziemlich idyllisch. „Nur schade, dass Sergi seine Tochter nicht mehr sehen darf. Als es mit uns anfing stand er nicht nur auf Männer! Aber das weißt du ja von Hide“, lächelte er triumphierend. Für meinen Geschmack plauderte er ziemlich aus dem Nähkästchen. Allerdings, wirkte er auch sehr erschöpft und besorgt. „Wieso, darf er sie nicht mehr sehen?“, wollte ich wissen und sein Gesicht verfinsterte sich. „Weil sie ein Miststück ist!“. „Scheint wohl nicht so einfach zu sein, wenn man sich für ein komplett anderes Leben entscheidet“, schlussfolgerte ich und mein Gegenüber nickte. „Ändert nichts daran, dass Sergi und ich uns lieben. Er steht nun dazu, dass er Männer lieben kann. Nowak war das heran tasten und ich das ausleben!!“, lächelte er und irgendwie tat mir Hide leid. „Weißt du, was Hide für ein Problem mit Aki hat?“, fragte ich in der Hoffnung endlich etwas rausbekommen zu können. Mein Gesprächspartner grinste : „Du magst Aki? Hab ich Recht?“, bohrte er nach und ich nickte. „Keine Ahnung. Nowak war schon da, als ich dazu kam. Sergi meinte, er gehört quasi schon zum Inventar. Irgendwann begann Aki bei uns und das Erste treffen der beiden im Club war eher kompliziert. Aki wollte direkt wieder kündigen und Nowak knurrte ihn nur noch an. Aber an einem Abend, buchte Nowak ihn als Kellner. Aki sah aus, als müsste er jeden Moment brechen. Sie unterhielten sich eine Weile und seit dem hat es sich beruhigt“. Ich nickte.- War wohl doch etwas persönliches zwischen den beiden gewesen. „Wieso fragst du?“, wollte er nun wissen und nahm einen Schluck von seinem Dosen Kaffee. „Nicht wichtig. Entschuldige das Verhör, aber ich möchte dich bitten nichts zu sagen. Bei Zeiten, wird es sich klären“, brach ich ab und er lächelte. Selbst dieses Lächeln war traumhaft. Der Kerl wusste wie man sich verkaufte. Auf dem Weg nach Hause, arbeitete mein Kopf noch ziemlich. Kaum zu glauben, dass die sexuelle Orientierung einem so viel kosten konnte. Was genau wollte ich von Aki? Fand ich ihn interessant? Ja. Fand ich ihn attraktiv? Ja und hoch erotisch dazu! Seine Verlegenheit heizte mich nur noch mehr an. Wollte ich mehr über ihn wissen und regelmäßig sehen? Ja. War ich verliebt? Zumindest auf dem besten Weg dort hin. Meine Gedanken drehten sich nur noch um ihm. Dabei hatte Hide mich, blöderweise gewarnt, dass es nicht gut sei. Mir aber sagen wieso, tat er nicht. Vielleicht war er ja doch eifersüchtig?! Es war bereits früh am Abend und Draußen wurde es langsam dunkler. Ich war so froh, als ich endlich mit dem Wagen meine Wohnung erreichte. Auf der Straße war die Hölle los gewesen. Viele meiner Schüler hatte feste Pläne fürs Wochenende und der Größte Teil von Ihnen besuchten die Eltern. Vor meiner Wohnungstür hockte ein bekanntes Gesicht mit weiß blonden Haaren. Als er meinen Schlüssel hörte sah er hoch und lächelte mich an. „Na!“, sagte er und richtete sich auf. Ich schmunzele : „Wir sollten endlich mal unsere Nummern austauschen. Dann muss du nicht wie eine streunende Katze vor meiner Tür warten“. Er nickte und folgte mir in die Wohnung. Irgendwie wirkte er unsicher und betrübt. Sprach kaum ein Wort und schien nicht so recht zu wissen, wie er mit mir umgehen sollte. „Wie wäre es mit Schuhe ausziehen und setzen? Oder willst du den ganzen Abend neben der Haustür stehen bleiben?“, scherzte ich und Aki begann wie ein kleines Kind diese Reihenfolge abzuspielen. Verwundert zog ich die Augenbrauen hoch und seufzte. Dann ging ich zur Couch und Aki murmelte etwas vor sich hin,während er es mir auf diese folgte. „Damit es mal aufhört komisch zu werden!“, merkte ich an und legte meine Lippen auf seine. Die Anspannung fiel förmlich von seinen Schultern und er legte seine an meine Hüfte. Als wir uns voneinander lösten, sah es beinahe so aus, ob ihm nach weinen zumute gewesen war. „Was ist los?“, fragte ich, doch er räusperte sich nur und schüttelte den Kopf. „Es ist alles ok. Wie war es heute mit deinen Schülern?“. Betrieben wir nun Smalltalk? „Es war wie immer. Manche zoffen sich nur, andere werden unnötig geärgert. Ganz andere haben keinen Anstand, nicht einmal einen Funken davon! Dennoch, werden sie irgendwann ihren Weg gehen“, formulierte ich es so nett es ging. „Und bei dir? Wieder künstlerisch unterwegs?“; wollte ich wissen und er meinte „Ein wenig“. Ich kochte uns etwas zu Essen und währenddessen tauschten wir unsere Nummern aus. Wir unterhielten uns wirklich intensiv und ich wünschte es hätte nicht geendet. Allerdings, begann Akis Handy zu klingeln und ein Lächeln huschte auf sein Gesicht. „Ich bin nachher da!“, sprach er in den Hörer und erklärte dann, dass es Soba war und das er wieder arbeiten dürfte. Ich nickte und äußerte das es toll sei, doch in Wirklichkeit war ich ein wenig enttäuscht. Es war Wochenende, die Uni geschlossen und irgendwie hatte ich gehofft mehr Zeit mit ihm verbringen zu können. Das Ganze schien man mir anzusehen, denn plötzlich berührte eine Hand meine Wange. „Ich verdiene nun mal so mein Geld oder bist du jetzt mein Sugar Daddy?“, lachte er und riss mich mit seiner guten Laune mit. „Dich könnte ich mir gar nicht leisten“, hauchte ich in sein Ohr und begann den Hals zu küssen. „Haruma nicht! Ich muss in vier Stunden dort sein. Heißt vorher noch duschen, Haare machen und gescheite Turnschuhe anziehen!“, sprach er heiser doch ich hörte nicht auf. Im Gegenteil, meine Küsse wurden fordernder und schließlich trafen unsere Zungen aufeinander. Auch Akis Hände gingen auf Wanderschaft und strichen knapp über meinen Hosenbund entlang. „Lass mich dich heute Nacht abholen. Wir frühstücken und genießen etwas Zweisamkeit. Bitte!“, bettelte ich und ihm schien die Antwort schwer zu fallen. „Haruma du weißt nicht wie kompliziert das Ganze mit uns ist!“, sagte er ungewohnt ernst. Ich sah ihm in die Augen und flüsterte : „Und du weißt nicht, dass ich dabei bin mich in dich zu verlieben!“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)