Schulfieber von Karokitty (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 4: Part 1 Endo und Suwa - Abschnitt 4 --------------------------------------------- E Die Klasse in die ich kurz eingeteilt wurde, da die Lehrerin sich verspätete, war ziemlich übersichtlich. Ungefähr, 23 Schüler waren in dieser und es schüchterte mich ein wenig ein, als ich sah das ein oder zwei darunter waren, die mir problemlos hätten über den Kopf spucken können. „Nezumi?“, fragte ich und ein leises und eingeschüchtertes : „Hier, Herr Endo!“, kam aus der vordersten Reihe . Ich nickte und er setzte sich. So lief es einige Male, als nur noch eine Hand voll Schüler stand. Den Überblick zu behalten fiel mir ziemlich schwer. „Suwa?“, fragte ich in den Raum und wurde unterbrochen da es an der Tür klopfte und eine zierliche Frau herein kam. „Danke Vielmals das Sie sich die Zeit genommen haben! Der Anruf war wirklich wichtig!“, erklärte sie. „Keine Ursache, ich war gerade bei der Anwesenheitskontrolle. Sie müssten nur hier weiter machen!“, sagte ich, überreichte ihr das Klassenbuch und zeigte auf den Namen, wo ich stehen geblieben war. Sie nickte und nahm es mit einem strahlenden Lächeln entgegen. Die ältere Dame war wirklich niedlich. „Bleiben Sie doch noch einen kurzen Moment! Sie haben doch eine Freistunde jetzt! Erzählen Sie den Jungs doch, welche Aktivität Sie anbieten Endo.“, bat Sie und sah kurz in den Raum zu den noch stehenden Jungs. „Ihr könnt euch setzten. Ich kenne eure Namen ja!“, lächelte sie und Erleichterung schien sich breit zu machen. Für mich war das alles noch so neu gewesen. Sie erteilte mir nochmals das Wort und ich stellte mich vor die Klasse. „Nun, ich habe mich ja bereits vorgestellt. Ich bin neu an dieser Schule und hoffe auf gute Zusammenarbeit. Ich bin hauptsächlich Lehrer für Mathematik und werde Ende des Jahres in eurem Prüfungsausschuss sitzen. Bedeutet, ich werde mit anderen Schulen zusammen arbeiten und für das Fach Mathematik die Prüfungen betreuen. Ihr habt die Möglichkeit, wenn ihr Fragen zum Fach habt, jederzeit zu mir zukommen. Meine Freistunden, sind immer Mittwochs von der ersten bis zur dritten Stunde. Ich werde im Lehrerzimmer sein und auch die Lehrer werden euch Prüfungsbedingt genehmigen, mich aufsuchen zu können. Macht euch aber keine Hoffnungen, somit Unterricht zu schwänzen. Es wird von mir Nachweise geben, für eure Lehrer, dass ihr auch wirklich bei mir wart. Zusätzlich, biete ich eine Koch Aktivität an, für euch. Bedeutet, die Küche die seit Jahren neu eingebaut ist im Gebäude A, wird nun auch mal genutzt. Ihr seit aufgrund eurer Auslagen in der Kantine befreit von zusätzlichen Kosten. Wir kochen mit frischen Lebensmitteln, kreieren neue Gerichte und werden den ein oder anderen Ausflug auf Gemüsemärkte machen!“, lächelte ich und ein Gelächter ging durch die Klasse. „Hey! Ruhe!“, bat die Lehrerin doch ich lächelte ebenfalls. „Wir sind doch keine Weiber!“, knurrte einer belustigt von der mittleren Reihe, den ich eben als Omura vorgelesen hatte. „Omura, dass bist du natürlich nicht. Aber, falls du keine Frau findest, die dich bekocht und versorgt, wirst du auf dich alleine gestellt sein. Natürlich, kann man sich Junk Food beschaffen, aber es ist viel teurer und ungesünder, als wenn man es selbst zubereitet. Ebenfalls,sollte man das arbeiten mit scharfen Messern nicht unterschätzen!“, lächelte ich erneut was mir nun deutlich schwerer fiel. „Es ist übrigens keine Pflicht, an meinem Kurs teilzunehmen. Es dient lediglich der Abwechslung zur Kantine.“, erklärte ich erneut, verbeugte mich, nahm meine Sachen und war im Inbegriff zu gehen. Nezumi zeigte auf und bat um Entschuldigung. Ich sah ihn gespannt an als er fragte wie groß die Gruppen den sein würden. Ich überlegte kurz und antwortete das es eine sehr kleine Gruppe bleiben würde und das wenn genug Teilnehmer zusammen kämen, ich diese in zweierlei Gruppen aufteile, die an verschiedenen Uhrzeiten teilnehmen. Nickend, setzte der Junge sich wieder hin und ich nahm einen weiteren Anlauf den Raum zu verlassen, der diesmal auch gelang. Tief ausatmend, blieb ich vor der Tür stehen. Es war wirklich ein gravierender Unterschied zwischen staatlicher Schule und Internat. Die Jungs hier, versuchten sich ständig zu behaupten und Freizeit hatten sie nicht wirklich. Die Elite von morgen eben. „Hast dich doch wacker geschlagen für den ersten richtigen Tag!“, lachte Hide und reichte mir eine Nudelsuppe, auf die er gerade heißes Wasser gegossen hatte. Wir saßen in seinem Büro, dass gleichzeitig auch das Krankenzimmer war. „Meinst du? Ich habe das Gefühl, dass die Jungs mich hier überhaupt nicht Ernst nehmen. Davon mal abgesehen, ist ihre mathematische Leistung gleich null! Was hat der vorherige Mathelehrer mit Ihnen gemacht?“, wollte ich wissen doch Hide zuckte mit den Schultern. „Ich glaube nichts. Der Mann wurde langsam dement und hat die meiste Zeit mit den Jungs Wolken gezählt!“, schmunzelte er und schlürfte an seinen Nudeln. „Ja, dass erklärt so einiges!“, murmelte ich. Es klopfte an der Tür zum Krankenzimmer und Hide, richtete sich auf, strich kurz über seinen Kittel und öffnete die Tür. „Ja bitte?“, fragte er und öffnete die Tür. Der Kollege aus meiner Nachbarklasse stand davor und wollte uns nur Bescheid geben, dass gleich eine Besprechung im Lehrerzimmer stattfinden würde. Hide nickte und versicherte das wir uns gleich aufmachen würden. „Hach, schauen was der Drecksack will!“, knurrte Hide und ich verstand nicht wirklich was er meinte. Er sah meinen irritierten Blick und räusperte sich. „Ich meine , schauen wir mal was Yuudai sich wieder für Sachen ausgedacht hat!“, zischte er und die Abneigung unserem Direktor gegenüber hätte nicht deutlicher sein können. „Ich fand ihn, beim ersten Gespräch ziemlich freundlich“, erklärte ich meine Verwirrung. „Du hast auch noch nicht erlebt, wenn er eine Klasse den Erdboden gleich macht! Ich habe einmal mitbekommen, wie er sich ein paar Jungs zur Brust genommen hat. Die armen waren so traumatisiert, dass sie täglich weinend zu mir kamen. Ich habe sie dann schließlich vom Unterricht befreit, was natürlich dafür sorgte, dass ich mit ihm auch aneinander geriet. Gut das Kashima anwesend war. Sonst wäre ich ihm an den Hals gegangen!“, zischte er und ich merkte , wie sich Wut in ihm aufstaute. „Oh. Ich merke schon. Ihr seit euch nicht wirklich grün. Wer ist Kashima?“, wollte ich wissen und Hide begann zu grinsen. „Das weiß nicht jeder, aber Kashima ist der, der ein gutes Händchen hat was den Direktor betrifft. Sie leben zusammen.“, ließ er so beiläufig verlauten und ich saß mit offenem Mund vor ihm. „Wie ..ehm...?“, brachte ich nur heraus und Hide streifte sich seinen Kittel ab. „Die beiden sind schwul. Stockschwul! Sie sind ein Paar. Also schau Kashima bloß nicht zu lange an. Sein Herrchen, ist ziemlich Besitzergreifend. Schön, auf Abstand bleiben mein naiver Freund!“, riet er mir und irgendwie, war es nur verwirrender als vorher. Im Lehrerzimmer, gestellten wir uns zu den anderen und hörten uns an, was der Direktor zu verkünden hatte. „Es freut mich euch mitteilen zu können, dass genug Gelder beisammen gekommen sind. Der Förderverein hatte ganze Arbeit geleistet. Somit, wird es dieses Jahr wieder ein Sportfest mit anschließender Feier geben. Wir werden Stände aufbauen lassen, die jeder Club frei verfügen kann. Feste Essensstände sind schon gebucht und ich hoffe das der neue Kollege Endo, mit seiner Koch Gruppe auch etwas auf die Beine stellen wird. Übrigens, Herr Nowak, dieses Jahr drücken Sie sich nicht! Ich möchte, dass Sie mit Ihrer Kunstgruppe, Bilder ausstellen!“ , knurrte er Hide an der sofort das Gesicht verzog. „Sie wissen, dass die Talente der Jungs im Kunst, gerade so herausragend sind, dass man es für die Arbeit eines Kindergartenkindes hält?“, zischte er provokativ doch der Direktor winkte ab. „Dann müssen Sie die Schüler besser unterrichten!“, gab dieser kurz von sich und verteilte ein paar Flyer zum Sportfest. „Das Ganze ist schon sehr spontan und eng geplant. Nächsten Monat wird es schon stattfinden und die sportliche Glanzleistung darf natürlich nicht vernachlässigt werden. Bitte tragen Sie sich in die Listen ein, welche Sportbereiche Sie begleiten und beaufsichtigen werden! Danke,dass war es. Schönen Nachmittag!“. Das würde ja noch was werden... Y „Wie wird man einen Lehrer los?“, knurrte ich Omura an, dem ich eben eine meiner Zigaretten geben hatte. Es war einfacher sie ihm freiwillig zu geben, als mir von ihm eine Verpassen zu lassen. Er verschluckte sich, hustete und Honda der neben ihn an der Wand hockte fing an zu kichern. „Das sind ja ganz neue Töne von dir Suwa.“, pfiff der rothaarige und warf mir einen bewundernden Blick von unten zu. „Willst du Kano seinen Rang streitig machen?“, fragte sein Freund und Omura rümpfte deswegen die Nase. „Als könnte er das, ich arbeite sehr hart und intensiv daran...“. „Witzelt nicht rum! Ich mein es ernst!“, zischte ich leicht aggressiv und der Rüpel verstummte im Satz. „Welche Laus ist dir den über die Leber gelaufen?“, maulte Honda. Ohne das ich drauf achtete, war Omura aufgestanden, packte mich am Kragen meines Hemdes, drehte mich mit Schwung Richtung Wand an der er selber noch gerade ebnend gehockt hatte. Ich japste vor Schreck auf. „Sag du kleines Würmchen mir nicht was ich zu tun hab!“, zischte er mich an. „Du bist doch auch nichts weiter, als einer von diesen stumpfen Mitläufern und Heuchlern!“. Ich musste schlucken, faste mit den Händen an die, die mich festhielt und machte mich darauf gefasst, das es gleich Schmerzen geben würde. „Das du mir immer schön artig deine Kippen gibst, ist das beste Beispiel. Denn genau das machst du nur damit ich dich nicht verprügel. Stimmt es oder hab ich Recht?!“, schnauzte er und ich nickte leicht. Honda unterdrückte ein Lachen. Was er da gerade so witzig fand, löste bei mir Panik aus. „Keine Ahnung... ob du dich dann besser fühlst wenn du mir eine Verpasst, aber du musste es nicht tun...“, keuchte ich und hoffte inständig, dass ich es schnell hinter mir hatte. Ein zögern. Honda fragte was den nun ist. „Nicht jetzt, dass hebe ich mir für ein anderes Mal auf, wenn du nicht damit rechnest.“, zischte er. Drückte mich noch einmal feste gegen die Wand, dass es im Rücken schmerzte und lies mich los. „Freunde dich nicht zu sehr mit Ayumi an. Ansonsten bist du nach ihm als Nächstes dran!“, knurrte er und grinste dabei feindselig. Ging ein paar Schritte rückwärts und schnippte mir die halb gerauchte Zigarette entgegen, zeigte den Mittelfinger und haute ab. Dabei war meine Frage ernst gewesen. Der Gedanke war mir später gekommen, nachdem Endo das Klassenzimmer verlassen hatte und ich wieder ein wenig zur Ruhe gekommen war. Es war für einen kurzen Moment nur ein Hirngespinst gewesen, eine flüchtige Idee. Was wäre, wenn Haruma von der Schule gehen müsste? In der Hierarchie der Lehrer, stand er an unterster Stelle! Die Chancen das er wegen irgendwas gehen musste, waren dadurch gut. Allerdings wäre das Einzige was mir einfallen würde, ein Rauswurf wegen Belästigung. Ich wollte jedoch das er gehen muss und nicht für den Rest seines Lebens nicht mehr als Lehrer tätig sein durfte. Zumal... wer würde freiwillig sagen das er von einem männlichen Lehrer belästigt worden wäre.... Alternativ, was wäre wenn er so reagieren würde wie der Biolehrer Nowak? Ich hatte mit Haruma geredet, ziemlich lange sogar und er hatte nicht den Eindruck eines engstirnigen strengen Menschen gemacht. Er war nett, ehrlich und in erster Linie sehr offen gewesen. Was man von mir nicht immer behaupten konnte. Trotzdem waren meine Sorgen berechtigt. Schlussendlich würde es aber unausweichlich werden, dass Haruma mir in der Schule über den Weg lief und das machte mir Sorgen. „Ich muss was besorgen gehen, brauchst du auch noch was? Rief ich in den Raum, der mein und Nizume´s Zimmer war und hoffte das er es durch die geschlossene Badezimmertür hörte. Nach kurzem warten kam keine Reaktion. Dabei war ich mir sicher gewesen das er bereits da war. „Ich schließe die Tür ab!“, sagte ich halb laut und verschwand aus dem Raum, tat genau das was ich gesagt hatte und machte mich auf zum nächsten Supermarkt. Neben Zigaretten, die auf dem Schulgelände verboten waren, gab es einiges anderes was man im Internat nicht bekam. Hygieneartikel, Kleidung und Dinge zur Freizeitgestaltung konnten 3 Bushaltestellen weiter in einer Einkaufsstraße beschafft werden. Sogar eine kleine Videospielhalle gab es, in der ich jedoch noch nie gewesen war. In den meisten Fällen war mein Geld zu knapp. Das mickrige Taschengeld ,was meine Eltern mir monatlich zukommen ließen, reicht meist nur für das nötigste. Jetzt aber standen die Dinge anderes! Ich schlenderte durch die Läden, schaute mir alles an und überlegte was ich mitnehmen sollte. Vor einem Laden mit Schreibwaren blieb ich stehen und begutachtete das bunte Sortiment an Stiften, Pastellkreiden, flüssigen sowie festen Farben und die verschiedenen Sorten Papier. Wäre es blöd wenn zumindest Etwas was ich Haruma gesagt hatte wahr wäre, oder wollte ich mein schlechtes Gewissen beruhigen? Hatte ich eins und wenn ja warum? Gerade als ich mich umdrehen wollte zum weiter gehen, winkte eine Hand sachte vor meinen Augen auf und ab. Schnell wanderten meine Augen den Arm lang und ich unterdrückte ein Aufstöhnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)