Two souls towards...love von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Misery ----------------- „Also, was willst du diesbezüglich unternehmen?“, fragte Crowley, als er ein mit Blut gefülltes Glas an seinen Mund setzte und einen Schluck nahm, während er auf einem Stuhl saß, „Diese Göre meint es ziemlich ernst, wenn du mich fragst.“, fügte er hinzu und sah dabei zu Mika hinüber, der mit dem Rücken zu ihm am Fenster stand und mit verschränkten Armen hinaus schaute, während er sich nervös auf die Lippe biss.   „Wenn ihr alle einfach nur rumsteht und zuschaut, dann wird er wirklich Gebrauch von diesem Höllenexperiment machen und diese Kinder wiederbeleben.“, fuhr Crowley fort, trotz der fehlenden Antwort, „Und wenn das passiert, kannst du dir sicher sein, dass eine ganze Horde Vampire hinter ihm her sein wird, die versuchen werden ihn davon abzuhalten und ich bezweifele stark, dass sie ihn schonen werden, oder vielleicht werden sie ihn ja sogar-“   „Ich weiß!“, fauchte Mika mit erhobener Stimme, „Ich weiß das. Ich weiß, dass Yuu-Chan…“, er verstummte mit schmerzerfülltem Gesichtsausdruck, als ein Bild der möglichen Folgen von Yuu’s Plan ihm durch den Kopf ging.   „Wie wäre es denn dann damit ihn umzustimmen?“   „Ich versuche es ja!“   „Offensichtlich nicht genug.“, kommentierte Crowley mit sarkastisch klingender Stimme und bekam einen verärgerten Blick von Mika, der ihn über seine Schulter hinweg ansah, „Komm schon, sei doch nicht gleich so beleidigt.“, versuchte er ihm mit einem kleinen Lachen zu beruhigen, „Ich sage nur, dass uns ziemlich schnell die Zeit davonrennt, wenn das so weitergeht. Wer weiß? Er könnte schon morgen, oder sogar in einer Stunde seinen Plan in die Tat umsetzen. Der Junge ist gerade eine tickende Zeitbombe und wenn ihn bald niemand aufhält, wird die Explosion weitaus mehr zerstören als nur ein paar Menschenleben und-“   „Als ob dich das in irgendeiner Weise betrifft.“, unterbrach Mika ihn mit spöttischem Lachen, während er die Arme gerade machte und sich zu ihm umdrehte, „Vampire scheren sich nicht um Menschen. Ob er es nun tut wird, oder nicht, es wird euch nicht im Geringsten betreffen. Also hör endlich auf mit der Heuchelei.“   „Naja, es stimmt schon, dass wir uns um die Strafe für das Brechen des Tabus…für das Wiederbeleben der Toten…keine Sorgen machen müssen, aber es wäre dennoch für uns etwas ärgerlich.“   „Inwiefern?“, wollte Mika wissen, ein Hauch von Neugier in seiner Stimme.   „Du weißt, was das letzte Mal passierte, als jemand ins Leben zurückgebracht wurde, oder? Die Welt wurde größtenteils zerstört und die menschliche Bevölkerung wurde stark dezimiert.“   „…“   „Niemand kann sagen was die Konsequenzen sein werden, wenn es ein zweites Mal passiert. Ob der Preis derselbe sein wird, oder…ob es sogar noch schlimmer sein wird. Ob die Menschheit dieses Mal nicht gnadenlos ganz ausgelöscht wird.“   „…“   „Du hast Recht, dass es uns nicht weniger kümmern könnte, wenn ein Mensch beschließt seiner eigenen Spezies ein Ende zu setzen, aber…wenn alle Menschen ausgelöscht werden, wäre es durchaus ein Ärgernis für uns, da wir auf ihr Blut angewiesen sind. Ich weiß nicht, wie’s dir geht, aber was mich angeht, möchte ich lieber nicht hungern und mich in einen Dämon verwandeln.“, erklärte Crowley mit einem kleinen Lachen, „Und ich glaube, dass ich nicht der einzige bin, der so denkt. Wenn also die anderen Vampire von seinem Plan erfahren, werden sie vermutlich versuchen ihn mit allen Mitteln aufzuhalten und vertrau mir, selbst mit seinem Dämon, wird er definitiv keine Chance gegen sie haben, besonders nicht gegen die Hochrangigen.“   Während  er seine Worte für einige Sekunden einsinken ließ, sah Mika zur Seite und versuchte sich nicht vorzustellen was die Vampire Yuu antun könnten, wenn sie ihn in die Finger bekommen würden.   „Du solltest versuchen ihm etwas ins Gewissen zu reden, solange du es noch kannst.“, schlug Crowley vor, bevor einen weiteren Schluck aus dem Glas in seiner Hand nahm.   „…Leichter gesagt, als getan.“, entgegnete Mika mit einem Seufzen und sah ihn dabei wieder an, „Falls du es noch nicht bemerkt hast, er kann sehr stur sein, wenn es darauf ankommt. Worte werden vermutlich nicht ausreichen um seine Meinung zu ändern.“   „Dann zwing ihn. Leg ihm Ketten an, oder so.“   „Das würde auch nichts bringen.“, sagte er mit einem kleinen, aber traurigen Lachen, „Es gibt nichts, dass man tun könnte, sobald er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Selbst Ketten würden ihn nicht aufhalten.“   „Dann wirst du also nur tatenlos rumstehen und dich zurücklehnen, während er die Welt zerstört?“   „Natürlich nicht!“, widersprach Mika, während er die Stimme erhob, „Es ist nur-“   „Dass dir die Optionen langsam ausgehen?“, unterbrach ihn Crowley mit dieser Frage, die einen Hauch von Überraschung auf Mika’s Gesicht für einen Bruchteil einer Sekunde erschienen ließ, der ihm bewies, dass er mit seiner Vermutung Recht hatte, bevor er sich wieder umdrehte und versuchte zu verhindern, dass Crowley sein Gesicht lesen konnte, indem er aus dem Fenster sah.   „Ich werde ihn aufhalten, egal wie. Ich werde ihn definitiv nicht seine Hände mit dem Blut so vieler unschuldiger Leute beschmutzen und sich damit so Verzweiflung stürzen lassen.“, schwor er entschlossen, „Ich werde etwas unternehmen. Also hör endlich auf zu nerven und kümmer‘ dich um deinen eigenen Kram, okay?!“, fauchte er ihn mit recht aggressiver Stimme an.   Amüsiert über seinen emotionalen Ausbruch, bildete sich ein Lächeln auf Crowley’s Lippen.     Noch immer so voller Emotionen, wie ich sehe. Besonders wenn es um diesen einen bestimmten Jungen geht…Normalerweise scheren sich Vampire um nichts außer Blut. Deshalb ist es überraschend, dass er es geschafft hat sich einiges seiner Menschlichkeit zu bewahren, obwohl er sich schon vor einer ganzen Weile in einen vollständigen Vampir verwandelt hat. Ich frage mich wie lange diese Emotionen noch anhalten werden, bis sie endgültig verblassen.     Dachte er, während er das Glas erneut an seinen Mund setzte und gerade dabei war zu trinken, aber hielt plötzlich inne und sagte: „Oh, wenn man vom ‘Teufel’ spricht.“   Als er diese Anmerkung hörte, drehte sich Mika um und schaute Crowley an, dessen Blick auf die Tür, die in das Esszimmer führte, in dem sie sich gerade befanden, gerichtet war. Erst, als er seinem Blick folgte, bemerkte er, dass jemand barfuß und in einem hellblauen Pyjama in der Tür stand.   „…Yuu-Chan?“, sagte Mika überrascht und ging auf seinen Freund zu, „W-was machst du denn hier so spät? Solltest du nicht schon längst schlafen? Ist irgendwas?“, wollte er wissen, seine Stimme mit Sorge erfüllt, während Crowley einen weiteren Schluck zu sich nahm und sie nur schweigend beobachtete.   „Nein, es…es ist nichts. Keine Sorge.“, versicherte ihm Yuu, „Ich…musste nur auf Toilette und ich…finde den Weg zurück zu meinem Zimmer nicht.“, gab er mit einem kleinen Lachen zu, während er sich am Hinterkopf kratzte.   „Ernsthaft.“, seufzte Mika erleichtert auf, „Erschreck mich doch nicht so. Ich dachte schon, dass etwas passiert ist, wie ein Vampirangriff, oder, dass die Armee uns gefunden hat.“   „Tut mir Leid.“, sagte Yuu mit einem entschuldigenden Lächeln.   „Macht nichts.“, entgegnete er, während er leicht den Kopf schüttelte, bevor er mit einem warmen Lächeln hinzufügte,   „Komm, ich bring dich zurück zu deinem Zimmer, okay?“   „Mhm.“, stimmte Yuu ihm mit einem Nicken zu.   „Und du.“, begann Mika und richtete seinen Blick dabei wieder auf Crowley, sein Gesichtsausdruck wieder ernst vollkommen ernst.   „Ja, ja.“, sagte er und hielt ihn somit davon ab noch weiter zu reden, „Ich bleibe hier und halte Wache, falls sich jemand dieser Villa nähert, keine Sorge.“   Mit einem einfachen Nicken, schaute Mika wieder Yuu an und fragte, erneut mit einem Lächeln auf seinem Gesicht:   „Sollen wir?“   „…Ja.“   Und damit traten beide in den dunklen Flur hinaus und ließen Crowley allein zurück im Esszimmer, der den letzten Schluck Blut aus seinem Glas trank.   „Hm…Schätze ich muss jetzt nach Ersatz suchen.“, bemerkte er mit einem Seufzen, „Zum Glück hat Ferid immer noch eine Menge davon auf Vorrat hier irgendwo…und da ich etwas Zeit totschlagen muss, bis Mika-kun zurückkommt. Das heißt…wenn er zurückkommt.“   Plötzlich erinnerte er sich daran wie sich Mika’s Stimmung geändert hatte in dem Moment als er Yuu‘s Gegenwart bemerkte. Wie viel ruhiger er wurde…wie sein Gesichtsausdruck weicher wurde, als er mit ihm sprach…wie sein Gesicht sich aufzuhellen schien…und dieses Lächeln, das er ihm schenkte…   Es waren schon über 8oo Jahre vergangen, seit Crowley ein Vampir wurde und er hatte bereits all seine Emotionen verloren, die er als Mensch besaß, sogar vergessen wie sich diese Emotionen überhaupt erst angefühlt hatten aber dennoch…wusste Crowley genau, warum Mika sich von Zeit zu Zeit so emotional verhielt, obwohl er bereits so ziemlich alles seiner Menschlichkeit verloren haben sollte…und auch warum es nur passierte, wenn Yuu in der Nähe war, oder erwähnt wurde.   „Du bist ein Vampir und bist trotzdem noch dazu imstande? Das ist ziemlich faszinierend. Jetzt verstehe ich, warum Ferid so ein Interesse an dir zeigt.“, sagte er mit einem kleinen Lachen, während ein amüsiertes Lächeln sich auf seinen Lippen bildete bei dieser Entdeckung.    Kapitel 2: Dreams ----------------- Sie liefen durch ein paar Flure, nahmen die Haupttreppe hinauf zum zweiten Stock und durch einen anderen langen Flur, gingen an den Räumen vorbei, in denen die anderen schliefen, während Mika vorneweg lief und Yuu dicht hinter ihm war.   Die ganze Zeit über füllte nichts außer dem Geräusch ihrer Fußschritte die Luft, da niemand von beiden auch nur ein Wort sagte. Es erschien Mika außerordentlich seltsam, da Yuu sonst so eine Quasselstrippe war, die nicht aufhören konnte ununterbrochen über alle möglichen Dinge zu reden, aber dieses Mal…schwieg er einfach nur.   Nicht, dass es Mika in diesem Moment viel ausmachte. Er war mehr als froh über diese Stille, sodass er in aller Ruhe alles überdenken konnte, da seine Unterhaltung mit Crowley ihm noch immer durch den Kopf ging.     Vielleicht wäre es ein guter Zeitpunkt um mit ihm ‘darüber’ zu reden, nun da wir allein sind…Es ist schwer überhaupt mit diesem Thema anzufangen, wenn die anderen um uns rum sind, deshalb…könnte dies meine Chance sein ihn umzustimmen.   Aber auf der anderen Seite…mitten auf dem Flur? Und er muss auch ziemlich erschöpft und müde sein…Soll ich es dennoch versuchen? Oder wäre es besser doch bis morgen zu warten? Was ist, wenn es bis dahin schon zu spät ist? Aber wie soll ich anfangen…? Wie nur kann ich ihn dazu bringen mir bis zum Ende zuzuhören, ohne es wieder einfach so abzutun? Wie-     Plötzlich unterbrach die Berührung einer Hand seine Gedanken. Eine warme, zärtliche Hand, die er überall wiedererkennen würde, die zögerlich seine eigene kalte ergriff.   „Ist irgendwas, Yuu-Chan?“, fragte Mika, nachdem er angehalten und sich zu ihm umgedreht hatte.   „…Nein, alles in Ordnung.“, entgegnete Yuu leise und vermied dabei Blickkontakt, „Es…ist nur dunkel und…ich kann nichts sehen…“   „Ah, stimmt…“, bemerkte Mika und erinnerte sich daran, dass Yuu im Gegensatz zu ihm nicht in der Dunkelheit sehen konnte. Wie ein Vampir.   Nachdem er einen Seufzer zurückhielt, der dabei war ihm zu entwichen, nahm Mika vorsichtig seine Hand, bevor er sagte:   „Wir sind fast da, okay?“   Als Antwort bekam er nur ein kleines Nicken, bevor sie ihren Weg fortsetzten, während sie sich festhielten.     Als die Zeit verging, konnte Mika spüren wie die Wärme von Yuu’s Hand langsam seine eigene erreichte. Es war eine ganze Weile her, seit ihre Hände sich das letzte Mal wirklich berührt hatten, da sie sonst immer Handschuhe trugen, aber dieses Mal…hatte Yuu sie ausgezogen, so wie er es jede Nacht tut, bevor er zu Bett geht und Mika hatte seine eigenen im Speisesaal vorher gelassen.   Es erinnerte Mika an die Zeit, als sie noch Kinder waren, wie oft sie so Händchen hielten…um dem anderen zu zeigen, dass sie da waren…für Trost…und für Wärme.   Aber nun, da er kein Mensch mehr war…und keine Körpertemperatur mehr besaß…konnte ihm Mika nicht länger irgendeine Art von Wärme spenden.     …Tut mir Leid, Yuu-Chan.     Nachdem sie das Ende des Flurs erreicht hatten, standen sie endlich vor ihrem Ziel: Yuu’s Zimmer.   „So, hier ist es.“, erklärte Mika, während beide die Hand des jeweils anderen losließen, „Nun ruh dich bis morgen gut aus und wandere nicht mehr allein umher, verstanden?“   „…Ja…“, entgegnete Yuu, als er die Tür zu seinem Zimmer öffnete und dabei war einzutreten.   „Sollte dennoch irgendwas sein, dann ruf mich einfach, okay?“   „Mhm…“   „Ich gehe zurück zum Speisesaal.“, sagte Mika, der sich bereits umgedreht hatte, um zurückzugehen, „Also gute Na-“   Er stockte mitten im Satz, als Yuu plötzlich erneut nach seiner Hand griff und ihn damit davon abhielt zu gehen.   „…Yuu-Chan?“, fragte Mika, während er sich zu ihm umdrehte, irritiert von dieser Aktion.   „Ich…“, begann Yuu zögerlich und schaute dabei zur Seite, „Kannst du…heute Nacht bei mir bleiben?“, fragte er mit leiser Stimme.   „Huh?“, war alles, das Mika herausbrachte, überrascht von dieser unerwarteten Frage.   „Das…Bett ist zu groß und…ich bin es nicht gewohnt so zu schlafen, deshalb…würde es dir etwas ausmachen bei mir zu bleiben?“, fragte er erneut, während er ihn ansah.   „Yuu-Chan, Ich…ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist.“, lehnte Mika ab, sichtlich überrascht von dieser Bitte,   „Ich sollte wirklich Crowley helfen Wache zu halten, falls uns doch jemand findet, da dieser Ort hier ziemlich groß ist und-“   „Dann wenigstens bis ich eingeschlafen bin.“   „Ich-“   „Bitte.“, bat ihn Yuu.   Nachdem er für einen kurzen Moment in seine bittenden Augen schaute, seufzte Mika schwer und sagte:   „Na gut. Aber wirklich nur bis dann. Sobald du tief und fest eingeschlafen bist, geh ich zurück.“   „Okay.“, antwortete Yuu mit einem kleinen Lächeln, bevor er seine Hand losließ und das Zimmer betrat, gefolgt von Mika, der die Tür gleich hinter sich wieder schloss.   Ein Blick auf das Bett in diesem Zimmer reichte um Mika die Bedeutung hinter Yuu’s ‘Das Bett ist zu groß.’, verstehen zu lassen. Es war ein Doppelbett, groß genug für zwei, oder sogar drei Personen und es sah definitiv nicht billig aus.     …Ein kleines Bett hätte es auch getan. Es ist nicht verwunderlich, dass er nicht gut darin schlafen kann…Ernsthaft, was will Ferid überhaupt mit all diesem Luxus? Es ist immerhin nicht so, als ob er es bräuchte…     Während Yuu bereits ins Bett stieg und sich mit der Decke zudeckte, blieb Mika bei der Tür stehen.   „…Was ist?“, wollte Yuu wissen und wunderte sich darüber, warum er nicht näher kam, „Das Bett ist groß genug für zwei, weißt du?“, bemerkte er mit einem kleinen Lachen.   „Mir…macht es nicht aus hier zu stehen. Also ist es nicht nötig, dass-“   Plötzlich sah Yuu ihn wieder mit diesen bittenden Augen an, zu denen er einfach nicht ‘nein’ sagen konnte. Nachdem er erneut schwer seufzte, ging Mika auf das Bett zu und setzte sich an dessen Rand.   „Zufrieden?“, fragte er und sah dabei zu Yuu hinüber.   „Mhm.“, summte er als Antwort mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht.   „Dann geh jetzt schlafen.“, schlug Mika vor, „Morgen wird ein langer Tag, also ruhst du dich besser bis dahin gut aus, verstanden?“   „Okay.“, entgegnete er schläfrig, gefolgt von einem Gähnen, „…Gute Nacht.“   „…Gute Nacht.“, wünschte Mika ihm und beobachtete wie er sich in seine Decke einkuschelte und sich auf seinen Rücken legte, während er die Augen schloss.   Eine ganze Weile verging und Mika konnte nichts mehr von ihm hören außer seinem gleichmäßigen Atmen. Nachdem er ein bisschen länger gewartet hatte um absolut sicher zu gehen, dass er eingeschlafen war, beschloss er zu Crowley zurückzukehren.   Aber als er gerade vom Bett aufstehen wollte, hörte Mika plötzlich eine leise Stimme sagen:   „Es…es tut mir Leid…“   „Huh?“, sagte Mika, während er den Kopf in die Richtung drehte aus der die Stimme kam und realisierte, dass es Yuu war, der mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck und mit noch immer geschlossenen Augen redete, „Yuu-Chan, was…?“   „Es tut mir Leid…“, wiederholte er etwas lauter, während sein Atem unregelmäßiger wurde, „Es tut mir Leid, dass ich…weggerannt bin…Dass ich euch zurückgelassen…und nur mich gerettet hab…es tut mir Leid…“   „…“     Er…schläft immer noch tief und fest. Ein Alptraum? Wegen…damals?     „Akane…Fumie…Taichi…Ako…Chihiro…Kota…es tut mir Leid…Wegen mir, seid ihr…“   Als er die Namen ihrer Familie hörte, erschien ein überraschter Blick auf Mika’s Gesicht.   „…Es ist meine Schuld…“, fuhr Yuu mit fast brechender Stimme fort, „Weil…ich wegerannt bin…“ „…“     Er fühlt sich immer noch schuldig deswegen? Ich hab ihm doch gesagt, dass es nicht seine Schuld ist. Dass es nichts gab, was er in diesem Moment hätte tun können…deshalb gibt es nichts, weswegen er sich schlecht fühlen müs-     Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf.     ...Sag mir nicht, dass… er sie so sehr zurückbringen will, weil…er sich immer noch für ihren Tod verantwortlich fühlt? Weil…er wieder gutmachen will, was passiert ist?     Mit diesem Gedanken, sah ihn Mika nur geschockt an, während Yuu noch einmal sagte:   „…Es tut mir Leid…Ich…wollte nicht, dass ihr sterbt…Ich…Ich wollte…“   „Yuu-Chan.“, sagte er seinen Namen mit sanfter Stimme und kam ihm etwas näher, „Wach auf. Es ist nur ein Traum.“   „…Es tut mir Leid…“   „Yuu-Chan.“, sagte Mika erneut, aber vergebens.     Verdammt. Er hört mich einfach nicht…Was soll ich nur machen? Soll ich es einfach dabei belassen? Nein, das kann ich nicht. Nicht, wenn es so ausschaut als ob er Schmerzen hätte. Aber wäre es eine so gute Idee jemanden aufzuwecken, wenn er einen Alptraum hat? Vielleicht würde das alles nur schlimmer machen…     Während er verzweifelt versuchte sich etwas einfallen zu lassen, dass er tun konnte, schaute Mika ihn weiterhin an, aber konnte nur seinen schulderfüllten Gesichtsausdruck ansehen und seinen Worten zuhören.   „Es…tut mir Leid…“, entschuldigte sich Yuu erneut und sein Atem wurde sogar noch schneller, „Es tut mir so…Leid…“   „…“   „Alles…ist meine Schuld…Es tut mir Leid…Es tut mir Leid…Es…“   War alles, das aus seinem Mund herauskam, bevor er von einem Paar weichen, aber kalten Lippen zum Schweigen gebracht wurde, die zärtlich seine eigenen berührten.   Auch wenn Yuu noch immer tief und fest schlief und nicht einmal bemerkte, was in diesem Moment passierte, entwich ihm ein erleichterter Seufzer und Mika konnte spüren wie sich sein Körper langsam anfing zu entspannen und sein Atem sich wieder normalisierte.   Ein paar Sekunden später, löste er vorsichtig den Kuss um Yuu nicht dabei aufzuwecken und öffnete seine Augen wieder, während er langsam Abstand von ihm nahm ohne den Blick von dem schlafenden Jungen unter ihm abzuwenden.   Yuu’s Gesichtsausdruck verriet ihm, dass er sich endlich beruhigt haben musste und er hatte auch aufgehört zu reden, sondern schlief friedlich weiter.   Da er annahm, dass sein Alptraum aufgehört hatte, setzte sich Mika wieder gerade hin und wand seinen Blick von Yuu ab, während sein Gesicht in ein tiefes Rot gefärbt war. Kapitel 3: Reality ------------------ Irgendwann wachte Yuu auf und öffnete wieder seine Augen. Er brauchte einen kurzen Moment um richtig aufzuwachen und seine Umgebung wahrzunehmen und nachdem er das tat, drehte er seinen Kopf nach links um aus dem Fenster zu schauen und sah, dass es noch immer pechschwarz draußen war.   Nachdem sich seine Augen endlich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, bemerkte er auch endlich Mika, der nicht mehr am Bettrand saß, sondern stattdessen auf der anderen Seite und an der Wand lehnte, an der das Bett stand.   „…Mika?“, fragte Yuu ungläubig mit leiser Stimme, riss ihn damit aus seinen Gedanken und brachte ihn dazu ihn anzusehen.   „Du bist aufgewacht?“, fragte er, während er ihm ein kleines Lächeln schenkte.   „Ja…aber, warum bist du noch hier?“, wollte Yuu wissen, „…Dachte, dass ich gesagt hatte, dass du gehen kannst sobald ich eingeschlafen bin.“, fügte er mit einem kleinen Lachen hinzu.   „Hast du, es ist nur so, dass…ich meine Meinung geändert hab, das ist alles…“, entgegnete Mika und vermied dabei den Blickkontakt.   „Warum das?“   „…Kein besonderer Grund…“   „Mika.“, sagte Yuu, während er sich aufsetzte, „Du kannst mich nicht anlügen, weißt du?“   „…“   „…Ist irgendwas?“, wollte er wissen, da er einen seltsamen Blick auf seinem Gesicht bemerkte.   „Nein, alles in Ordnung…“   „Ich kann genau sehen, dass dich was beschäftigt. Willst du mir nicht sagen, was los ist?“   „…“   Da er, selbst nachdem Momente bereits vergangen waren, noch immer seinen Blick auf sich spüren konnte, wusste Mika, dass er damit nicht mehr lockerlassen würde, und beschloss deshalb ihn mit dem, was zuvor passiert war, zu konfrontieren.   „Yuu-Chan?“, fragte er, während seine Stimme ernster wurde.   „Hm?“   „Sag…der Grund, warum du vorhin herumgewandert bist…Es lag nicht daran, dass du dich verlaufen hattest, oder?“, fragte er und richtete seinen Blick wieder auf ihn.   „Wie…kommst du denn auf einmal da drauf?“, wollte Yuu mit einem kleinen Lachen wissen, verwirrt von dieser unerwarteten Frage.   „Vorhin…nachdem du…eingeschlafen warst, da…hast du plötzlich angefangen zu reden.“   „…“   „Du…hast dich entschuldigt. Immer und immer wieder. Bei Akane…und den Kindern. Wegen damals. Als wir…“, er verstummte, da er sich nicht traute es laut auszusprechen, besonders, als er den Wandel von Yuu’s Gesichtsausdruck bemerkte, „…Du…fühlt dich noch immer schuldig wegen dem, was damals passiert ist, oder? Und…das ist auch der Grund, warum du sie so sehr zurückbringen willst, hab ich Recht?“   „…“   Er brauchte keine Antwort auf diese Frage, da er bereits die Wahrheit kannte und der Hauch von Überraschung, der auf Yuu’s Gesicht kurz danach für einen Bruchteil einer Sekunde erschien, bewies es sogar noch mehr.   „Nicht, Yuu-Chan.“, sagte Mika mit sanfter Stimme, während er sich ihm etwas näherte, „Du kannst sie nicht ins Leben zurückholen. Du kannst es nicht. Nicht zu diesem Preis.“   „Ich sagte, dass mich die Welt nicht kümmert…“, entgegnete Yuu leise und sah dabei von ihm weg.   „Es geht nicht darum, ob dich die Welt kümmert, oder nicht.“, widersprach er, „Es geht darum, wie sie sich fühlen würden, wenn sie wüssten, dass du die ganze Welt für sie geopfert hast. Hast du überhaupt mal darüber nachgedacht? Über ihre Gefühle? Ich weiß mit Sicherheit, dass sie das nicht glücklich machen würde. Nicht im Geringsten. Und außerdem, sie zurückzubringen in eine Welt wie diese? In der sie entweder als Vieh von den Vampiren, oder als Experiment von der Armee missbraucht werden? Willst du ihnen das wirklich antun?“   „Mika, ich-“   „Nein, Yuu-Chan.“, unterbrach Mika ihn und hielt ihm eine seiner Hände vor den Mund um ihn davon abzuhalten weiter zu reden, „Sie sind tot. Sie werden nicht wiederkommen.“, sagte er mit verzweifelt klingender Stimme, weil er nicht wollte, dass Yuu seinen Plan in die Tat umsetzte.   „…“   „Ich weiß, dass es…schwer zu akzeptieren ist. Wie viele Male du dir gedacht haben musst ‘was wäre, wenn die Dinge damals anders gelaufen wären?’. Wie sehr es wehtut. Wie sehr du dazu bereit bist alles zu geben, um sie wiederzusehen. Um mit ihnen zu reden…ihr Lächeln noch einmal zu sehen…“, sagte Mika in einem Flüsterton, während er von ihm wegsah.   „…“   „Ich kenne diese Gefühle nur zu gut. Aber bitte, nur dieses eine Mal, hör auf mich. Tu es nicht. Werf‘ nicht alles einfach so weg. Stürze dich nicht selbst in die Verzweiflung und bürde dir nicht so viel auf, indem du bereitwillig so viele Leute tötest. Ich will das nicht…und Akane und die anderen würden das auch nicht wollen. Also bitte-“   Er stockte mitten im Satz, als er plötzlich etwas Nasses auf seiner Hand, mit der er Yuu’s Mund zuhielt, spürte. Mika richtete seinen Blick wieder auf ihn und bemerkte, wie Tränen langsam seine Wangen herunterflossen und auf seine Hand.   „Y-Yuu-Chan…“, sagte Mika, und zog seine Hand wieder zu sich zurück und sah ihn geschockt an.   „Ich…Ich weiß das.“, schaffte Yuu zwischen Schluchzern zu sagen, „Es ist nur, dass…ich nie richtig die Chance hatte…mich zu verabschieden, oder mich bei ihnen zu entschuldigen…dafür, dass ich sie zurückgelassen hab…“   „…“   „Ich…will sie doch einfach nur wiedersehen. Selbst wenn…es das letzte Mal sein sollte. Ich…ich will sagen, dass es mir Leid tut.“   Das war alles, was er noch sagen konnte, bevor er vollständig zusammenbrach, während die Tränen unkontrolliert hinunterflossen und den Raum mit nichts außer seinen Schluchzern füllte.   Mika wusste nicht recht, was er sagen, oder wie er überhaupt reagieren sollte. Er konnte ihn nur geschockt ansehen und je länger er das tat, desto schuldiger fühlte er sich.     Ich…wollte das nicht. Ich wollte doch nicht, dass er so weint. Ich…Ich hab nicht beabsichtigt, dass…Verdammt.     „Yuu-Chan, ich…“, begann er, aber verstummte, unsicher, was er ihm sagen sollte, aber er bekam auch keine Reaktion von Yuu, nur Schluchzen.   Als er einen stehenden Schmerz in seiner Brust bei diesem Anblick spürte, wand Mika den Blick von ihm ab.     Er hasst mich wahrscheinlich jetzt…Aber ich musste es sagen. Es war der einzige Weg um ihn es ihm begreiflich zu machen. Selbst wenn er jetzt einen Groll gegen mich hegt deswegen…Es war das Beste. Ich schätze…er möchte für einige Zeit allein sein. Vielleicht sollte ich-     Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Yuu plötzlich seinen Kopf gegen ihn lehnte und Mika dazu brachte ihn wiederanzusehen. Da er sein Gesicht in seiner Schulter vergraben hatte, konnte er sein Gesicht nicht sehen, aber er konnte dennoch erkennen, wie sehr Yuu in diesem Moment zitterte und konnte seine Schluchzer hören.     Obwohl ich…verstehen kann wie er sich gerade fühlen muss…fühle ich nichts, wenn ich an Akane und die Kinder denke…Keine Trauer…keine Reue…Einfach…nichts. Nicht einmal Tränen wollen sich bilden. Ich schätze…es ist nicht mehr viel übrig von meiner Menschlichkeit, was? Außer-     Ein weiterer schwerer Seufzer, der von Yuu kam, unterbrach seine Gedanken. Nachdem er seine zitternde Gestalt für einige weitere Sekunden ansah, legte Mika zögerlich einen Arm um ihm und zog ihn etwas näher zu sich.   „Tut mir Leid, Yuu-Chan.“, entschuldigte er sich, während er sein Kinn auf seinen Kopf legte und anfing ihm auf zärtliche und beruhigende Art und Weise übers Haar zu streichen.     Es tut mir Leid, dass ich nicht länger mit dir zusammen weinen kann…     „…Es tut mir Leid.“   ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Es dauerte eine ganze Zeit bis Yuu endlich aufhörte zu zittern und seine Schluchzer vollständig verschwanden, aber selbst dann, hielt Mika ihn noch immer nah an sich und streichelte ihm weiterhin übers Haar, bis er irgendwann mit sanfter Stimme fragte:   „Fühlst du dich besser?“   „Mhm…“, summte Yuu als Antwort, seine Stimme hörbar schwach und heiser vom Weinen, „Ich bin nur…etwas müde, das ist alles…“   „Du hast schließlich nicht so viel geschlafen, also ist das nicht verwunderlich.“   „…“   Da er danach keine Antwort von ihm bekam, seufzte Mika, bevor er sein Kinn von seinem Kopf hob und ihn losließ.   „Schlaf.“, befahl er, während er ihn ansah, und bemerkte wie rot seine Augen vom vielen Weinen waren, „Du brauchst es.“   Ein Hauch von Unsicherheit erschien kurz auf Yuu’s Gesicht, woraufhin er nervös zur Seite schaute.   „Mach dir keine Sorgen.“, versicherte Mika ihm, da er wusste, was er sich nicht laut auszusprechen traute, „Ich bleibe hier, also brauchst du keine Angst vor einem weiteren Alptraum zu haben. Wenn das passiert, bin ich hier, okay?“   Als Antwort schenkte ihm Yuu ein kleines und schwaches Lächeln, bevor er sich wieder zu der Stelle begab, wo er zuvor geschlafen hatte. Nachdem er sich mit der Decke erneut zugedeckt hatte und sich hinlegen wollte, stoppte er allerdings und sah Mika wieder an.   „Sag…“, begann er mit zögerlicher Stimme, „Als ich vorhin diesen Alptraum hatte…Hast du da…irgendwas gemacht?“   „Hm? Nein, nichts.“, entgegnete Mika und zeigte nicht, wie überrascht er eigentlich von dieser Frage war, „Ich hab…nur mit dir geredet, bis du dich wieder beruhigt hattest, das ist alles.“   „Mika.“, sagte Yuu seinen Namen mit ruhiger Stimme, „Ich hatte bis jetzt schon so oft Alpträume und sie haben nie zuvor einfach so aufgehört. Besonders nicht vom einfachen Zureden.“   „…“   „Was hast du gemacht?“   „…Nichts.“, beharrte Mika und sah dabei von ihm weg, „Ich hab…nur geredet, wie ich schon sagte. Nicht mehr.“   Yuu sah ihn noch für einen weiteren kurzen Moment an und hoffte, er konnte ihn so dazu bringen ihm die Wahrheit zu sagen, da er kein einziges Wort von dem glaubte, was er sagte, aber dann entschied er sich es erst einmal dabei zu belassen, wohlwissend, wie stur Mika werden konnte und auch, weil er ziemlich müde war.   „…Okay.“, gestand er sich die Niederlage ein, „Was immer du gesagt hast…es hat funktioniert, also…danke.“   „…Gern geschehen…“, antwortete Mika leise ohne ihn anzusehen.   Kurz darauf, legte sich Yuu wieder auf den Rücken und schloss die Augen, während Mika direkt neben ihm sitzen blieb.   Stille füllte den Raum erneut danach und so verging einige Zeit. Während Yuu bereits wieder eingeschlafen zu sein schien, hatte Mika keine andere Wahl, außer auf den nächsten Morgen zu warten, da er ihn in dieser Nacht absolut nicht allein lassen wollte.   In seinen Gedanken versunken, dachte er darüber nach, was sie als nächstes tun sollten und auch fragte er sich, ob seine Worte ausgereicht hatten um ihn zu umzustimmen…bis er plötzlich Yuu neben sich sagen hörte:   „N-nein…hör auf…“   Als er seinen Blick wieder auf ihn richtete, sah Mika, dass seine Augen noch immer geschlossen waren, so wie zuvor, als er diesen Alptraum hatte.     …Noch ein Alptraum? Ernsthaft, wie viele hat er pro Nacht? Obwohl…es diesmal ein anderer zu sein scheint…und es sieht auch nicht so aus, als ob er Schmerzen hätte so wie vorhin…     „Ich sagte…hör auf…“   „…“     Es hört sich nicht so an, als ob es ein so schlimmer wäre wie der letzte…Sollte ich dennoch versuchen ihn aufzuwecken? Oder…vielleicht könnte ich versuchen ihn wie beim letzten Mal zu beruhigen. Ich meine…es hat schließlich funktioniert und es war viel einfacher als ihn aus dem Schlaf zu reißen und…     Er seufzte schwer.     Wem versuche ich denn etwas vorzumachen? Es ist nichts weiter als eine Ausrede…um ihn zu küssen…     „Bitte…hör auf…“   „…“   Mika sah ihn noch für einige weitere Sekunden an, während er damit kämpfte, was er tun sollte.   „Nein…hör…hör einfach auf. Ich-“   Und wieder einmal…wurde er durch Mika mit einem Kuss zum Schweigen gebracht.   Und genau wie beim ersten Mal, dauerte es nur wenige Sekunden bis er wieder Abstand nahm und seine Augen öffnete…nur um in ein paar smaragdgrüne Augen zu blicken, die in ihn mit einem Mix aus Überraschung und Schock anschauten. Kapitel 4: And what if? ----------------------- „Ä-äh…Ähm…“, begann Mika zu stottern, als er langsam wieder Abstand nahm und sie sich gegenseitig mit weit aufgerissenen Augen und einem deutlichen Rotschimmer auf ihren Gesichtern, aufgrund dessen, was gerade passiert war, anstarrten.   „E-es tut mir Leid!“, rief er verlegen, während er sich wieder gerade aufsetzte, sich etwas von ihm entfernte und zur Seite schaute, „I-ich wollte nicht…I-ich hab bloß…verdammt. Was ich sagen will ist-“   „Hey…“, unterbrach Yuu sein Gestotter mit ruhiger Stimme als er sich aufsetzte und seine Lippen mit einem seiner Finger entlangfuhr, „Sag…hast du das vorhing auch gemacht?“   Als er diese Frage hörte, wurde Mika sogar noch roter, bevor er noch einmal mit schnellerem und etwas höherem Ton sagte:   „Es tut mir Leid! E-es tut mir schrecklich Leid!“   „Mika, ist schon in Ordnung, okay?“, versicherte Yuu ihm und versuchte ihn so zu beruhigen, „Ich bin dir nicht böse, oder so-“   „Es tut mir Leid!“, entschuldigte sich Mika erneut ohne ihm überhaupt zuzuhören.   „Mika, hör zu, wie schon sagte, ich-“   „Es tut mir Leid!“, unterbrach er ihn ein zweites Mal und klang dabei sogar noch panischer als zuvor.   Als er realisierte, dass es sinnlos war zu versuchen mit ihm normal zu reden, rollte Yuu, schwer seufzend, mit den Augen, bevor er unter der Bettdecke hervorkroch und sich ihm näherte.   „Mika.“, sagte er seinen Namen im Befehlston, „Hör endlich auf dich zu entschuldigen. Wie ich bereits sagte, ich bin dir nicht böse deswegen.“   „A-aber ich hätte das trotzdem nicht machen sollen.“, stotterte Mika weiter, „N-nicht ohne deine Erlaubnis. N-nicht, dass ich je vorgehabt hätte dich so etwas zu fragen! I-ich meine…E-es ist nur-“   Als er bemerkte, dass Yuu nun direkt neben ihm saß, richtete Mika seinen Blick wieder auf ihn, während er sich noch immer versuchte aus dieser Situation herauszureden, aber wurde von ihm mitten im Satz unterbrochen, oder eher…von seinen Lippen, die leicht auf seine eigenen gelegt wurden.   Er konnte ihn nur mit weit aufgerissenen Augen anstarren, nicht in der Lage in diesem Moment zu atmen, oder auch nur einen einzigen Muskel zu bewegen, bis Yuu den Kuss nach einigen Sekunden wieder löste und seine Augen öffnete.   „Jetzt sind wir quitt.“, sagte er im Flüsterton, während er in seine blutroten Augen schaute, ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.   „…“   „…Huh?“, sagte Yuu als er Abstand nahm und seinen Kopf verwirrt zur Seite neigte, da Mika ihn nur wie eine Art seltsames Tier anstarrte, „Ähm…Mika? Ist alles in Ordnung?“   „…“   „Mika?“, fragte er erneut und winkte dabei mit seiner Hand vor seinem Gesicht auf und ab, „Hallo? Bist du noch da?“   „…“   Nachdem er seine Hand wieder zu sich zurückgezogen hatte, fragte er nüchtern:   „…Willst du noch nen‘ Kuss?“   Diese Frage brachte Mika dann endlich in die Wirklichkeit zurück.   „W-was?! N-nein! Natürlich nicht! W-was soll das überhaupt für eine Frage sein?!“, rief er, und wich vor ihm zurück bis sein Rücken die Wand berührte, „D-du kannst nicht einfach so Leute küssen! Das ist etwas, dass du nur mit jemanden tun solltest, in den du verliebt bist!“   „Huh?“, fragte Yuu und erhob dabei irritiert einer seiner Augenbrauen, „Du widerspricht dir aber. Du warst doch schließlich derjenige, der-“   Plötzlich verstummte er und blinzelte ihn ein paar Mal schweigend an, für einen kurzen Moment gründlich über seine Worte nachdenkend, bevor sein Gesicht sich in ein tiefes Rot färbte und er ihn geschockt ansah.   „K-komm jetzt ja nicht auf falsche Gedanken! I-ich wollte dir nur helfen, das ist alles!“, stotterte Mika und versuchte eine Ausrede zu finden, da er wusste warum Yuu so reagierte, „Das hat keinen anderen Grund! Wirklich! Ich-ich wollte dich nicht aufwecken, d-da ich befürchtete, dass es alles nur schlimmer machen würde, also dachte, dass ich-“   „Hey, Mika…“, unterbrach er ihn mit leiser und verlegener Stimme, „Könnte…es sein, dass du-“   „Nein!“, sagte Mika und ließ ihn erst gar nicht zu Ende sprechen, „Wie ich bereits sagte, es hatte nichts mit so was zu tun!“   „Aber gerade eben hast du gesagt-“   „Vergiss, was ich gesagt hab!“, fauchte er ihn aus Verlegenheit an, während er von ihm wegsah, als er spürte wie sein Gesicht sogar noch wärmer wurde.     Hör auf zu fragen! Hör auf zu fragen! Hör auf zu fragen!     „R-reg dich doch nicht so auf.“, versuchte Yuu ihn zu beruhigen, „Ich meine…ist doch keine große Sache u-und ich bin wirklich nicht sauer, oder so, also ist es okay.“ „…“   „Also…“, begann er zögerlich, unsicher ob er diese Frage wirklich noch einmal stellen sollte, „…B-bist du?“   „Und was, wenn?“, entgegnete Mika genervt, da er genug von seiner ständigen Fragerei hatte.   „…“   Kurz darauf füllte plötzlich Stille für einen kurzen Moment den Raum. Irritiert, da Yuu nichts mehr sagte, richtete Mika zögerlich seinen Blick wieder auf ihn…und sah, wie er ihn mit einem solch knallroten Gesicht anschaute, dass er noch nie zuvor an ihm gesehen hatte.   „Argh!“, rief Mika, während er spüren konnte wie sein eigenes Gesicht bei diesem Anblick wärmer wurde, „Vergiss es einfach…“, fügte er hinzu und legte seinen Kopf auf seine Knie.   Keiner von beiden sagte etwas zum jeweils anderen für eine kurze Zeit und während Mika noch immer seinen Kopf auf seinen Knien hatte, war er tief in Gedanken versunken.     …Na toll. Jetzt hab ich’s vermasselt. Ich wusste, dass ich das nicht hätte tun sollen…oder zumindest hätte ich mir eine bessere Ausrede einfallen lassen sollen. Warum nur hab ich diesen ‘Teil’ gesagt? Ich hab alles nur schlimmer gemacht…und seltsam. Wenn ich doch nur-     Plötzlich wurden seine Gedanken unterbrochen, als er spürte wie etwas seinen Kopf berührte…und wie jemand damit begann immer und immer wieder mit seinen Fingern durch seine Haar auf zärtliche und beruhigende Art und Weise zu fahren.   Als er seinen Kopf etwas hob, bemerkte Mika, dass Yuu sich ihm genähert hatte und nun direkt vor ihm saß. Und als sich ihre Blicke trafen, schenkte ihm Yuu eines seiner warmen Lächeln, während er ihm weiterhin über’s Haar strich in eimem noch langsamerem Tempo. Mika sah ihn noch für einige weiteren Sekunden an bevor er seinen Kopf wieder auf seine Knie legte und spüren konnte wie ihm die Wärme wieder ins Gesicht stieg.     …Sei doch nicht so nett zu mir…besonders mit diesem Lächeln…sonst…     Sie verblieben so für eine kurze Weile ohne etwas zueinander zu sagen, oder eher…beide waren sich nicht sicher, was sie überhaupt sagen sollten. Es war eine mehr als nur merkwürdige Situation, deshalb fiel keinen von beiden etwas ein, was sie hätten machen können um diese angespannte Atmosphäre um sie herum etwas zu ändern.   Irgendwann war Yuu derjenige, der beschloss als erster die Stille zwischen ihnen zu unterbrechen:   „Hey…Mika?“   „Hm?“   „Was denkst du…wird es je einen Ort geben, an dem wir in Frieden leben können? Ohne…ständig in so etwas hier mitreingezogen zu werden?“   „Wie kommst du denn auf einmal darauf?“, wollte Mika mit einem kleinen Lachen wissen, nachdem er den Kopf wieder erhoben hatte und ihn ansah, mehr als froh über diesen Themawechsel.   „Hab mich das nur gefragt.“, entgegnete Yuu und zog dabei seine Hand wieder zu sich zurück, „Es scheint nur so, dass wohin wir auch gehen…jemand findet uns immer irgendwie. Selbst in diesem Dorf wurden wir mit Leichtigkeit entdeckt…“   „Ist fast schon wie ein Fluch, was? Als ob jemand all das alles von langer Hand geplant hat und es für uns kein Entkommen aus diesem Spinnennetz gibt…“   „Ja…“, stimmte er ihm mit traurigem Gesichtsausdruck zu, aber bevor Mika irgendwas sagen konnte um seine Stimmung zu heben, erhellte sich plötzlich sein Gesicht wieder, „Tja, schätze, dann lässt sich wohl nichts daran ändern. Ob wir nun verflucht sind, oder nicht, kümmert mich nicht. Solange ich bei meiner Familie sein kann…solange alle gesund und munter sind, ist das doch egal, richtig?“, fügte er mit einem seiner üblichen sorgenfreien Lächeln hinzu.   „Du…bist viel zu optimistisch, weißt du das?“, fragte Mika ausdrucklos und brachte ihn mit dieser Bemerkung zu Lachen.   „Rate mal, wer dafür verantwortlich ist, weil er all die Jahre auf mich abgefärbt hat.“   „I-ich weiß nicht wovon du da redest.“, versuchte er sich dumm zu stellen und brachte Yuu dazu in Gelächter auszubrechen.   Als er sein glückliches Gesicht sah und sein Lachen hörte, konnte Mika nicht anders, als zu lächeln.     Er ist wirklich…     Aber es hielt nicht lange. Je länger er ihn ansah, desto mehr verschwand sein Lächeln allmählich und machte Platz für etwas anderes.   „…Was?“, wollte Yuu wissen, nachdem er sich wieder von seinem Lachanfall erholte hatte und bemerkte, dass Mika ihn seltsam ansah.   „…“   „…Mika?“   Aber Mika antwortete ihm nicht. Stattdessen…begann er einfach langsam die Augen zu schließen, als er ihm näher und näher kam bis ihre Lippen nur noch ein, oder zwei Zentimeter voneinander entfernt waren und drohten sich jede Sekunde zu berühren…aber im letzten Moment hielt er sich davon ab und nahm wieder etwas Abstand, während er seine Augen wieder öffnete und mit schulderfüllten Gesichtsausdruck zur Seite schaute.   „Wenn…du willst, dann…nur zu.“, sagte Yuu mit leiser Stimme und sah ihn dabei mit einem schüchternen Lächeln an.   „…“   „Mir…macht es nichts aus.“   „Du solltest das nicht so einfach zu jedem sagen, weißt du?“, entgegnete Mika mit einem kleinen, aber traurig klingendem Lachen, „Jemand könnte das ausnutzen…“   „Ich sage das nicht zu jedem.“, widersprach Yuu, „Ich sage das nur…weil du es bist.“   „…“   „Mir macht es nichts aus…solange du es bist.“   Schweigend, kurz nachdem er fertig gesprochen hatte, richtete Mika seinen Blick wieder auf ihn und als sie sich beide ansahen, bemerkte Yuu wie seine blutroten Augen mit einer Emotion schimmerten, die er noch nie zuvor an ihm gesehen hatte.   Er konnte nicht anders, als von dieser Art, wie er ihn in diesem Moment ansah, gefesselt zu sein. So zärtlich…voller Zuneigung und auch…etwas anderem, wovon Yuu nicht wusste, was es war.   Es war das erste Mal, dass jemand ihn auf diese Weise ansah und er konnte spüren wie hm sein Atem für einen Moment davon geraubt wurde.   Mika streckte eine Hand nach ihm aus, das Yuu ganz leicht zusammenzucken ließ, aufgrund seiner Berührung auf seiner Haut. Langsam fuhr er mit seinen langen und kalten Fingern seinen Hals entlang, über seiner Kieferpartie und legte sie dann schließlich auf seine Wange, über die er zärtlich mit seinem Daumen streichelte.   Es brannte. Jede einzelne seiner Berührungen brannte. Wie kleine Flammen, die über seine Haut tanzten und die bei ihm eine mehrfache Gänsehaut verursachten, die er noch nie zuvor in seinen Leben gespürte hatte.   Nicht in der Lage sich zu bewegen, so als ob unsichtbare Ketten ihn an Ort und Stelle festhielten und auch nicht in der Lage wegzuschauen, beobachtete er Mika, dessen Blick langsam von seinen Augen etwas weiter runter wanderte und auf seinen Lippen verblieb, bevor er ihm wieder in die Augen sah und in einem Fast-Flüsterton fragte:   „Wäre das…wirklich in Ordnung?“   Yuu konnte als Antwort nur leicht und zögerlich nicken, nicht in der Lage zu sprechen, aufgrund seines Blickes und seiner Berührung und kurz darauf…beugte sich Mika vor, als er damit begann seine Augen erneut zu schließen, während Yuu seine ebenfalls schloss und ihn dabei beobachtete, wie er ihm näher und näher kam und sie erst ganz schloss, als sich ihre Lippen endlich berührten.   Es war nicht wie der Kuss, den er zuvor von Mika bekommen hatte, als er dachte, dass er wieder einen Alptraum hatte…oder wie der, den er ihm etwas später gegeben hatte. Es war weder kurzlebig, noch flüchtig, oder gehetzt…sondern zärtlich und geduldig, aber auch schüchtern.   Etwas, das er ausgerechnet von ihm nicht erwartet hätte.   Und auch so zaghaft, fast so, als ob er aus Porzellan wäre, als ob Mika Angst hatte zu viel Druck zu verwenden, Angst…ihn auf irgendeine Weise zu verletzen.   Niemand hatte Yuu je zuvor in seinem Leben so behandelt. Es war etwas, dass er nicht gewohnt war und auch etwas, dass er mit nichts vergleichen konnte.   Die Art wie er sich dabei fühlte…weder konnte er es beschreiben, noch konnte er den Grund dahinter verstehen. Es war nur Mika und es war nur ein Kuss, nicht mehr. Also warum schlug sein Herz dann auf einmal so schnell? Warum fiel es ihm so schwer normal zu atmen? Was war dieses komische kribbelnde Gefühl, das er in seinem Bauch spüren konnte? Und auch der Grund, warum er nach einiger Zeit anfing den Kuss zu erwidern…er verstand es nicht.   Aber er hatte auch nicht die Gelegenheit über all diese Dinge nachzudenken, da sein Kopf immer leerer und leerer wurde, je mehr Zeit verging.   Er hatte sogar das Gefühl, dass sich alles in Zeitlupe abspielte, aber es schien nur so, weil Mika ihn so langsam küsste.   Wenn man in Betracht zog wie lange er auf diesen Moment gewartete hatte, wollte Mika es dennoch so. Wo andere es wahrscheinlich in einen verzweifelten, lustvollen und leidenschaftlichen Kuss verwandelt hätten, blieb Mika geduldig.   Mika wollte diesem Moment für alle Ewigkeit in seine Erinnerung einbrennen, da er wusste, dass er wahrscheinlich nie wieder die Chance dazu bekommen würde und wollte seine Gefühle dem Jungen ihm gegenüber ordentlich übermitteln.   Wie sehr er ihn wertschätzte…wie viel er ihm bedeutete…dass er das wertvollste für ihn auf dieser Welt war…wie rein und unschuldig seine Gefühle für ihn eigentlich waren.   Er wollte es zu einer Erinnerung machen, die es wert war erinnert zu werden…für sie beide. Auch wenn…Mika wusste, dass Yuu ihm gegenüber nicht dieselben Gefühle hegte, dass er dem nur zugestimmt hatte, weil er nett sein wollte, ihm einen Gefallen tun wollte…weil sie eine ‘Familie’ waren.   Es schmerzte ihn das zu wissen. Zu wissen…dass er nicht dasselbe empfand. Aber mehr als das, hasste er sich selbst dafür, dass er ihn so benutzte, dass er seine Freundlichkeit so ausnutzte für seine eigenen selbstsüchtigen Gründe.   Es fühlte sich wie Verrat an.   Aber Mika konnte nicht anders, er konnte nicht mehr zurückweichen, konnte nicht widerstehen, als Yuu sagte, dass es ihm nichts ausmachen würde.   ‘Nur dieses eine Mal.’, hatte er sich gedacht, ‘Es wird nicht lange dauern. Nur für drei…oder vier Sekunden.’.   Aber sobald er seine Lippen auf Yuu’s gelegt hatte, waren diese Gedanken augenblicklich verflogen und er dachte nur noch: ‘Nur noch eine Sekunde.’, immer und immer wieder, obwohl er wusste, dass er nicht mehr aufhören konnte.   Besonders, als er spürte wie er anfing den Kuss zu erwidern, aber viel versprach er sich davon nicht. Er nahm an, dass es nur eine natürliche Reaktion von ihm war, oder etwas, von dem er dachte, er müsste es tun, mehr nicht.     Du bist einfach viel zu nett, Yuu-Chan…So nett…dass es schon fast grausam ist…     Dachte er, als er einen weiteren stechenden Schmerz in seiner Brust spürte, während er ihn weiter küsste und ihm eine einzelne Träne vom Auge seine Wange hinunterfloss.      Kapitel 5: The way I feel about you ----------------------------------- Es kam beiden wie eine Ewigkeit vor, bis Mika irgendwann den Kuss löste und Abstand nahm, während sie wieder die Augen öffneten.   „Tut mir Leid.“, entschuldigte er sich und wand dabei den Blick mit schulderfüllten Gesichtsausdruck ab, „Ich…hab’s übertrieben…“   „Nein, ist…ist schon okay.“, versicherte ihm Yuu mit einem schüchternen Lachen und Lächeln, „Es…hat sich schön angefühlt.“, fügte er hinzu, während er ebenfalls den Blick von ihm abwand und sein Gesicht in ein tiefes Rot gefärbt war.   „…“   Beide schwiegen danach für eine kleine Weile, unsicher, was sie zueinander sagen, oder wie sie reagieren sollten.   Von Zeit zu Zeit, sah Yuu flüchtig zu Mika hinüber und bemerkte, dass er in diesem Moment ebenfalls sichtbar rot war…und plötzlich schoss ihm das Bild von der Art, wie er ihn zuvor angesehen hatte, wieder durch den Kopf, während er noch immer das Gefühl von seinen Lippen auf seinen eigenen spüren konnte.     „Also…B-bist du?“ „Und was, wenn?“   Also ist er wirklich…?     „Was?“, fragte Mika, als er aus dem Augenwinkel heraus bemerkte, dass er angestarrt wurde.   „N-nichts.“, entgegnete er, nachdem er abrupt aus seinen Gedanken gerissen worden war, „Ich…hab nur über was nachgedacht, das ist alles.“   „Über was?“   „Huh?“, sagte Yuu, überrascht von dieser unerwarteten Frage, „Oh, ähm…Über…äh…“, rang er um die richtigen Worte zu finden, bevor er sagte, „Ich hab nur darüber nachgedacht wie…es sich eigentlich anfühlt…in jemanden verliebt zu sein…“   „…“   „Ich meine…Ich war noch nie zuvor verliebt, deshalb…war ich einfach neugierig…“, gab Yuu mit einem kleinen Lachen zu und sah dabei aus Verlegenheit von ihm weg.   Ein weiterer Moment der Stille herrschte zwischen den beiden und Yuu war sich nicht ganz sicher, ob es richtig von ihm war diese Frage zu stellen, oder ob er sie lieber hätte für sich behalten sollen, also versuchte er sich etwas einfallen zu lassen um das Thema zu wechseln.   „Es ist ein merkwürdiges Gefühl.“, entgegnete Mika plötzlich mit ruhiger Stimme und brachte Yuu damit dazu ihn wieder anzusehen, „Lässt dich im Innern ganz fusselig und warm fühlen. Eine komische Art von Wärme, die…dich nervös macht. Und es ist schwierig sich auf etwas zu konzentrieren, da alles, was deinem Kopf füllt, diese eine Person ist. Sie ist im Grunde alles, an das du denken kannst…besonders, wenn ihr voneinander getrennt seid, wenn du sie nicht sehen kannst und…du fühlst dich einsam und traurig, fast so als ob…ein Teil von dir fehlt.“   „…“   „Aber, wenn du bei ihr bist, dann…bist du glücklich und entspannt…irgendwie vollständig. Es ist nicht wichtig, wo du mit dieser Person bist…Überall ist okay. Solange du mit ihr zusammen sein kannst…ist alles andere egal.“   „…“   „Du hast das Bedürfnis sie mit allem, was du hast, zu beschützen. Es gibt nichts, das du nicht tun würdest, selbst wenn…es bedeutet etwas zu tun für das dich diese Person hassen könnte. Es ist egal, weil du lieber von dieser Person gehasst werden würdest, als je mitansehen zu müssen wie sie verletzt wird…weil du nicht länger für dich lebst…sondern für jemand anderen.“   Nachdem er fertig geredet hatte, schwiegen beide für einen kurzen Moment.   „So…“, begann Yuu, nachdem er seine Worte in sich einsinken ließ, „So empfindest du für mich?“, fragte mit einem kleinen und verlegenen Lachen ungläubig.   „Ja.“, entgegnete Mika prompt, während er seinen Blick wieder auf ihn richtete.   Als er das hörte, sah Yuu ihn nur überrascht an, sein Gesicht in ein tiefes Rot gefärbt von dem Mika nicht anders konnte, als es bezaubernd zu finden.   Vorsichtig streckte er eine Hand nach ihm aus und strich ihm etwas Haar hinters Ohr ohne auch nur einmal von ihm wegzusehen.   Erneut verspürte Yuu dieses brennende Gefühl seiner Berührung, das er nicht erklären konnte, bevor Mika sich ihm langsam näherte.   Weder wehrte sich Yuu dagegen, noch sagte er etwas…er schloss einfach nur die Augen und erwartete jede Sekunde noch einmal von ihm geküsst zu werden.   Aber stattdessen…hatte Mika etwas anderes vor.   „Ich liebe dich.“, flüsterte er in Yuu’s Ohr, das ihm eine Gänsehaut einjagte und ihn dazu brachte sich zu verkrampfen, „Ich weiß, dass…du nicht dasselbe fühlst und…es auch wahrscheinlich nie wirst, aber das ist okay. Du musst meine Gefühle nicht erwidern. Einfach…nur bei dir sein zu können…reicht mir.“   „…“   Yuu brachte kein Wort heraus. Er konnte nur schweigend seinen Worten mit halbgeöffneten Augen lauschen und spüren wie sein Gesicht wärmer wurde, während sein Herz unglaublich schnell in seiner Brust schlug.   Kurz darauf und ohne etwas Weiteres zu sagen, ließ Mika ihn los und nahm wieder Abstand.   „Du…gehst jetzt besser schlafen.“, schlug er vor, während Yuu seine Augen wieder vollständig öffnete, „Du musst ziemlich müde sein und…ich hab dich schließlich lange genug wach gehalten.“   „…“   „Schlaf. Und dieses Mal wirklich, verstanden?“, befahl er mit einem kleinen Lachen und schenkte ihm dabei ein kleines Lächeln.   Noch immer nicht in der Lage zu sprechen, wand Yuu schüchtern den Blick von ihm ab und gab ihm einfach nur ein kleines Nicken, bevor er sich schweigend zu dem Platz zurück begab, an dem er zuvor geschlafen hatte. Nachdem er sich mit der Decke zugedeckt hatte, legte er sich hin, dieses Mal allerdings auf die Seite, so dass er von Mika wegsah und schloss die Augen, hoffend, dass er etwas Schlaf finden würde bis zum nächsten Morgen.     ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Egal wie sehr er es auch versuchte einzuschlafen, Yuu konnte einfach nicht. Es gab einfach zu vieles, das in seinem Kopf herumspukte, dass ihm keine Ruhe ließ.   Dieser atemberaubende und wunderschöne Kuss mit Mika…das Gefühl von seinen Lippen auf seinen, das er noch immer spüren konnte…die Art, wie er ihn angesehen hatte…seine brennende Berührung auf seiner Haut…sein warmer Atem an seinen Ohr, als er flüsterte:     „Ich liebe dich.“     All diese Dinge waren einfach noch viel zu präsent, und brachten sein Herz wieder zum Rasen und sein Gesicht zum Erwärmen, das ihn davon abhielt sich auf’s Einschlafen zu konzentrieren.   Mit einem kleinen Seufzen, drehte Yuu sich auf den Rücken und öffnete die Augen und sah , die Decke über ihm für einen kurzen Moment an, bevor sein Blick auf Mika fiel, der ein bisschen von ihm entfernt auf dem Bett saß und an der Wand mit geschlossenen Augen lehnte, sichtlich in Gedanken vertieft.   Yuu sah ihn noch eine weitere kleine Weile an bis er sich aufsetzte und sich ihm leise näherte.   Weder hörte Mika ihn, noch nahm er ihn überhaupt wahr. Er war zu sehr mit seinen Gedanken über diese Nacht beschäftigt um es zu bemerken. Erst, als er plötzlich ein Gewicht auf seiner Schulter verspürte, öffnete er seine Augen und sah neben sich.   „Immer noch nicht am Schlafen?“   „…Kann nicht…“, entgegnete Yuu mit leiser Stimme, während sein Kopf auf Mika’s Schulter lag.   Obwohl er es lieber gehabt hätte, wenn er sich wieder hingelegt hätte und es wenigstens noch einmal versucht hätte, einzuschlafen, wusste Mika nur zu gut, was der Grund dafür war, deshalb sagte er nichts weiter dazu und ließ ihn einfach.   Sie blieben so für eine ganze Weile, aber je mehr Zeit verging, desto mehr konnte Mika spüren wie Yuu aufgrund der Kälte im Raum zitterte.   „Yuu-Chan, wenn dir kalt ist, dann geh wieder zurück unter die Decke, wo es wärmer ist.“   „…“   „Yuu-Chan.“, sagte er seinen Namen mit befehlender Stimme.   „…“   Mika seufzte schwer bei dieser nicht vorhandenen Antwort und schätzte, dass Yuu ihm nicht mehr von der Seite weichen würde, egal, was er zu ihm sagen würde.   „Sturer Dummkopf.“, murmelte er, bevor er vorsichtig den Umhang seiner neuen Uniform nahm und sie ihm umlegte um ihm wenigstens etwas Wärme zu spenden, da er selbst dazu nicht mehr in der Lage war und zog ihn etwas näher an sich.   Als er das spürte und seine Worte hörte, begann sich ein Lächeln auf Yuu’s Lippen zu bilden, bevor er sich noch mehr an ihn ankuschelte.     Dieses Gefühl…was ist das nur? Ich hab mich noch nie zuvor so gefühlt…so warm und so…so sicher. Ist es wegen ihm?     „Ich liebe dich.“     Ich…hab nie gemerkt, dass er so für mich empfindet. Was mich betrifft, ich…ich hab meine Gefühle für ihn nie in Frage gestellt. Ich hab ihn immer als meine Familie angesehen, meinen besten Freund, als denjenigen, dem ich mein Leben zu verdanken habe und so so viel mehr als das. Aber jetzt, da…bin ich mir dessen gar nicht mehr so sicher. Ob es wirklich das ist, was ich für ihn empfinde, oder ob ich nicht eigentlich-     Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als sich ihre Hände aus Versehen ganz leicht berührten.   „T-tut mir Leid.“, entschuldigte Mika sich und zog seine Hand wieder etwas weg, „Ich wollte nicht-“, versuchte er hinzuzufügen, stockte aber mitten im Satz, als er spürte wie Yuu ihre Hände wieder zusammen brachte und langsam verschränkte, bevor er mit einem sichtlichen Rotschimmer auf dem Gesicht fragte:   „Hey…Mika?“   „H-hm?“, entgegnete er, noch immer überrascht von dieser unerwarteten Aktion.   „Sag…seit wann bist…eigentlich schon in mich verliebt?“, wollte Yuu mit zögerlicher Stimme wissen.   „Warum fragst du?“   „Bin nur neugierig.“, antwortete er mit einem kleinen und verlegenden Lachen, „Mein bester Freund ist in mich verliebt und ich hab es nicht mal gemerkt, also…hab ich mich einfach nur gefragt wie lang ich schon so blind gewesen bin.“   „…“   „…Würdest du es mir verraten?“, bat Yuu mit leiser Stimme und mit einem Lächeln auf dem Gesicht.   Danach füllte Stille erneut für einen weiteren kurzen Moment den Raum, mit dem einzigen Geräusch, das hörbar war, ihr gegenseitiges Atmen war.   „Ich…“, begann Mika irgendwann, „Hab es das erste Mal damals in Nagoya gemerkt. Als du mir…dein Blut zum ersten Mal gegeben hast.“   „…“   „All diese Jahre…hab ich mich geweigert Menschenblut zu trinken…ein vollständiger Vampir zu werden. Ich hätte es eher bevorzugt zu sterben, als je wie sie zu werden…nur ein weiterer Blutsauger auf dieser Erde. Aber in diesem Moment…als du mir dein Blut angeboten hast, gesagt hast, dass es nichts zwischen uns ändert,  ob ich nun ein Mensch, oder Vampir bin…dass wir noch immer eine Familie sind…da hat es mich nicht mehr interessiert, ob ich ein Monster werde…solange ich ein bisschen länger bei dir bleiben kann. Und plötzlich…da wusste ich es. ‘Er ist derjenige, für den ich alles geben würde…werden würde…selbst leben würde. Derjenige bei dem ich bis an mein Lebensende bleiben würde. Derjenige…in den ich mich verliebt hab.’.“   „…“   „Da hab ich es realisiert, aber…ich schätze ich bin schon sehr viel länger in dich verliebt. Allerdings kann ich nicht mit Sicherheit sagen seit wann. Vielleicht seit wir Kinder waren…seit wir in Sanguinem gelebt haben…seit wir voneinander getrennt wurden und ich all die Jahre nach dir gesucht hab…seit wir uns wiedergetroffen haben, oder vielleicht…“, er hielt für einige Sekunden inne, bevor in einer viel leiseren Stimme als zuvor sagte, fast ein Flüstern, „…seitdem ich dich das erste Mal durch dieses Fenster sah, als du am Waisenhaus ankamst in dieser Winternacht am Tag, als wir uns das erste Mal trafen.“   „Warum…hast du mir das nie gesagt?“, wollte Yuu wissen, tief berührt von seinen Worten und mit einen sichtlichen Rotschimmer auf dem Gesicht.   „Wusste nicht ganz wie. Ich meine…dein bester Freund, den du schon seit Jahren kennst, eröffnet dir plötzlich, dass er sich in dich verliebt hat? Wer würde so etwas schon glauben?“, fragte Mika mit einem kleinen, aber traurigem Lachen.   „Ich würde es.“, entgegnete er mit leiser Stimme.   „…“   „Auch wenn…“, fuhr Yuu zögerlich fort, obwohl er keine Antwort daraufhin bekam, „Ich…nicht ganz verstehe…was du eigentlich an mir liebst. Ich bin schließlich nichts Besonderes, also…was ist es, dass du-“   Er verstummte, als Mika plötzlich leicht seine Hand drückte, seinen Kopf an seinen lehnte und sagte:   „…Dein wunderschönes Lächeln…ist das erste, was mir in den Sinn kommt, wenn ich an dich denke.“   „…“   „Ich liebe die Art wie deine Augen leuchten, wenn du aufgeregt bist, wie sie mit so viel Entschlossenheit gefüllt sind, sobald du dir etwas in den Kopf gesetzt hast…wie stur du werden kannst, wie sehr du dazu bereit bist alles zu geben, um die zu beschützen, die dir wichtig sind, diese kindische Seite an dir…Ich könnte immer so weiter machen…weil ich einfach alles an dir liebe.“   „A-aber…“, entgegnete Yuu, während er sogar noch roter als zuvor wurde, „Ich bin nicht mal ansatzweise perfekt. Nicht im Geringsten. Ich bin eher das komplette Gegenteil und-“   „Ich weiß.“, unterbrach Mika ihn mit sanfter Stimme, „Ich weiß das. Aber trotzdem…selbst wenn du Fehler hast…gibt es nichts, was ich nicht an dir liebe.“   Als er das hörte, fehlten Yuu die Worte und bevor er seine Sprache wieder finden konnte, fügte Mika hinzu:   „Yuu-Chan, hör mal, du…musst dich nicht schlecht fühlen, oder…dich zwingen. Wenn du nicht dasselbe empfindest, ist das okay. Du musst dich nicht in mich verlieben.“   „…Mir würde das nichts ausmachen.“   „Nichts dagegen zu haben sich in jemanden zu verlieben und tatsächlich verliebt zu sein, sind zwei unterschiedliche Dinge.“, bemerkte er mit einem schweren Seufzer.   „Selbst wenn…es mir nur nichts ausmachen würde…wenn du es bist?“   „…Huh?“, entgegnete Mika, überrascht von dieser unerwarteten Frage.   „Es ist nicht so, dass…ich nichts dagegen hätte mich in irgendjemanden zu verlieben…“, sagte Yuu zögerlich und mit leiser Stimme, „Aber wenn du es bist…macht es mir überhaupt nichts aus.“   „…“   „Und nur…mit dir.“, fügte er mit noch leiserer Stimme hinzu und bevor Mika irgendetwas dazu sagen konnte, hob er seinen Kopf wieder von seiner Schulter und sagte, während er verzweifelt seufzte, „Ich bin so verwirrt…Ich bin mir über meine Gefühle gar nicht mehr im Klaren. Ob ich nun…in dich…oder nicht. Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß einfach nicht, ob ich-“   Yuu stockte mitten im Satz, als er zu Mika hinübersah und bemerkte…wie er ihn auf dieselbe Art und Weise ansah wie zuvor. Dieser Blick so voller Zuneigung und Zärtlichkeit und noch etwas anderes, dem Yuu nach allem was passiert war endlich einen Namen geben konnte.   Es war Liebe.   Mika’s blutrote Augen waren mit der Liebe erfüllt, die er für ihn empfand. Die Liebe…die er schon seit langer Zeit anfing für ihn zu empfinden.   Beide sahen sich in diesem Moment einander tief in die Augen und je mehr Zeit verging, desto mehr begann Yuu dieses komische und kribbelnde  Gefühl in seinen Bauch wieder zu spüren, sogar noch mehr als zuvor.   Und ohne etwas zu sagen, streckte Mika seine freie Hand nach ihm aus und strich ihm vorsichtig etwas Haar aus dem Gesicht, während er ihn noch immer mit diesen von Liebe erfüllten Blick ansah, bevor er sich zögerlich vorbeugte und seine Augen schloss.   Yuu konnte sich weder bewegen, noch etwas sagen, als er ihn beobachtete wie er ihm immer näher kam. Er konnte nur seine Augen schließen und sich verkrampfen…und spürte wie ein Paar kalter Lippen ganz sanft seine Stirn berührten für ein, oder zwei Sekunden, bevor sie langsam runterwanderten zu seinem Augenlied und zuletzt seine Wange, das sein Herz einen Schlag aufsetzten ließ mit jedem einzelnen kleinen Kuss, den er an diesen Stellen hinterließ.   Es verlangte Mika alles ab ihn nicht noch einmal auf die Lippen zu küssen, da er die Grenze nicht überschreiten und Yuu überrumpeln wollte, deshalb nahm er wieder Abstand und öffnete seine Augen.   Nachdem Yuu dasselbe tat, ertappten sich beide erneut dabei wie sie einander für einige Sekunden wieder in die Augen blickten, bis Mika den Blick mit leicht geröteten Wangen abwand.   Diese schüchterne und seltene Seite von ihm zu sehen, zauberte ein kleines Lächeln auf Yuu’s Lippen und schweigend, gab er Mika’s Hand, die noch immer mit seiner verschränkt war, einen leichten Druck, das ihn dazu brachte ihn wieder anzusehen.   Noch immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht und ohne etwas zu sagen, beugte sich Yuu langsam vor, während er die Augen schloss und legte seine Lippen auf Mika’s.   Es war dem Kuss ähnlich, den Mika zuvor von ihm bekommen hatte, aber diese Mal war es anders. Es war sanfter, nur so viel Druck vorhanden wie Mika zuvor benutzte, als er ihm über’s Gesicht küsste, schüchterner und viel bedeutsamer.   Aber bevor er überhaupt seine Augen schließen konnte, löste Yuu den Kuss wieder und öffnete seine Augen, bevor er sein Gesicht in Mika’s Schulter vergrub um seine Verlegenheit vor ihm zu verstecken.   „Ist schon okay.“, versicherte Mika ihm mit einem Lächeln auf dem Gesicht, aufgrund seiner Reaktion, während er sein Kinn auf Yuu’s Kopf legte, „Nimm dir Zeit…und wenn du eine Antwort auf deine Gefühle gefunden hast…dann sag es mir bitte, ja?“   „…Mhm…“, summte Yuu als Antwort, als er die Augen wieder schloss, obwohl…er bereits seine Antwort in diesem Moment gefunden hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)