Two souls towards...love von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Misery ----------------- „Also, was willst du diesbezüglich unternehmen?“, fragte Crowley, als er ein mit Blut gefülltes Glas an seinen Mund setzte und einen Schluck nahm, während er auf einem Stuhl saß, „Diese Göre meint es ziemlich ernst, wenn du mich fragst.“, fügte er hinzu und sah dabei zu Mika hinüber, der mit dem Rücken zu ihm am Fenster stand und mit verschränkten Armen hinaus schaute, während er sich nervös auf die Lippe biss.   „Wenn ihr alle einfach nur rumsteht und zuschaut, dann wird er wirklich Gebrauch von diesem Höllenexperiment machen und diese Kinder wiederbeleben.“, fuhr Crowley fort, trotz der fehlenden Antwort, „Und wenn das passiert, kannst du dir sicher sein, dass eine ganze Horde Vampire hinter ihm her sein wird, die versuchen werden ihn davon abzuhalten und ich bezweifele stark, dass sie ihn schonen werden, oder vielleicht werden sie ihn ja sogar-“   „Ich weiß!“, fauchte Mika mit erhobener Stimme, „Ich weiß das. Ich weiß, dass Yuu-Chan…“, er verstummte mit schmerzerfülltem Gesichtsausdruck, als ein Bild der möglichen Folgen von Yuu’s Plan ihm durch den Kopf ging.   „Wie wäre es denn dann damit ihn umzustimmen?“   „Ich versuche es ja!“   „Offensichtlich nicht genug.“, kommentierte Crowley mit sarkastisch klingender Stimme und bekam einen verärgerten Blick von Mika, der ihn über seine Schulter hinweg ansah, „Komm schon, sei doch nicht gleich so beleidigt.“, versuchte er ihm mit einem kleinen Lachen zu beruhigen, „Ich sage nur, dass uns ziemlich schnell die Zeit davonrennt, wenn das so weitergeht. Wer weiß? Er könnte schon morgen, oder sogar in einer Stunde seinen Plan in die Tat umsetzen. Der Junge ist gerade eine tickende Zeitbombe und wenn ihn bald niemand aufhält, wird die Explosion weitaus mehr zerstören als nur ein paar Menschenleben und-“   „Als ob dich das in irgendeiner Weise betrifft.“, unterbrach Mika ihn mit spöttischem Lachen, während er die Arme gerade machte und sich zu ihm umdrehte, „Vampire scheren sich nicht um Menschen. Ob er es nun tut wird, oder nicht, es wird euch nicht im Geringsten betreffen. Also hör endlich auf mit der Heuchelei.“   „Naja, es stimmt schon, dass wir uns um die Strafe für das Brechen des Tabus…für das Wiederbeleben der Toten…keine Sorgen machen müssen, aber es wäre dennoch für uns etwas ärgerlich.“   „Inwiefern?“, wollte Mika wissen, ein Hauch von Neugier in seiner Stimme.   „Du weißt, was das letzte Mal passierte, als jemand ins Leben zurückgebracht wurde, oder? Die Welt wurde größtenteils zerstört und die menschliche Bevölkerung wurde stark dezimiert.“   „…“   „Niemand kann sagen was die Konsequenzen sein werden, wenn es ein zweites Mal passiert. Ob der Preis derselbe sein wird, oder…ob es sogar noch schlimmer sein wird. Ob die Menschheit dieses Mal nicht gnadenlos ganz ausgelöscht wird.“   „…“   „Du hast Recht, dass es uns nicht weniger kümmern könnte, wenn ein Mensch beschließt seiner eigenen Spezies ein Ende zu setzen, aber…wenn alle Menschen ausgelöscht werden, wäre es durchaus ein Ärgernis für uns, da wir auf ihr Blut angewiesen sind. Ich weiß nicht, wie’s dir geht, aber was mich angeht, möchte ich lieber nicht hungern und mich in einen Dämon verwandeln.“, erklärte Crowley mit einem kleinen Lachen, „Und ich glaube, dass ich nicht der einzige bin, der so denkt. Wenn also die anderen Vampire von seinem Plan erfahren, werden sie vermutlich versuchen ihn mit allen Mitteln aufzuhalten und vertrau mir, selbst mit seinem Dämon, wird er definitiv keine Chance gegen sie haben, besonders nicht gegen die Hochrangigen.“   Während  er seine Worte für einige Sekunden einsinken ließ, sah Mika zur Seite und versuchte sich nicht vorzustellen was die Vampire Yuu antun könnten, wenn sie ihn in die Finger bekommen würden.   „Du solltest versuchen ihm etwas ins Gewissen zu reden, solange du es noch kannst.“, schlug Crowley vor, bevor einen weiteren Schluck aus dem Glas in seiner Hand nahm.   „…Leichter gesagt, als getan.“, entgegnete Mika mit einem Seufzen und sah ihn dabei wieder an, „Falls du es noch nicht bemerkt hast, er kann sehr stur sein, wenn es darauf ankommt. Worte werden vermutlich nicht ausreichen um seine Meinung zu ändern.“   „Dann zwing ihn. Leg ihm Ketten an, oder so.“   „Das würde auch nichts bringen.“, sagte er mit einem kleinen, aber traurigen Lachen, „Es gibt nichts, dass man tun könnte, sobald er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Selbst Ketten würden ihn nicht aufhalten.“   „Dann wirst du also nur tatenlos rumstehen und dich zurücklehnen, während er die Welt zerstört?“   „Natürlich nicht!“, widersprach Mika, während er die Stimme erhob, „Es ist nur-“   „Dass dir die Optionen langsam ausgehen?“, unterbrach ihn Crowley mit dieser Frage, die einen Hauch von Überraschung auf Mika’s Gesicht für einen Bruchteil einer Sekunde erschienen ließ, der ihm bewies, dass er mit seiner Vermutung Recht hatte, bevor er sich wieder umdrehte und versuchte zu verhindern, dass Crowley sein Gesicht lesen konnte, indem er aus dem Fenster sah.   „Ich werde ihn aufhalten, egal wie. Ich werde ihn definitiv nicht seine Hände mit dem Blut so vieler unschuldiger Leute beschmutzen und sich damit so Verzweiflung stürzen lassen.“, schwor er entschlossen, „Ich werde etwas unternehmen. Also hör endlich auf zu nerven und kümmer‘ dich um deinen eigenen Kram, okay?!“, fauchte er ihn mit recht aggressiver Stimme an.   Amüsiert über seinen emotionalen Ausbruch, bildete sich ein Lächeln auf Crowley’s Lippen.     Noch immer so voller Emotionen, wie ich sehe. Besonders wenn es um diesen einen bestimmten Jungen geht…Normalerweise scheren sich Vampire um nichts außer Blut. Deshalb ist es überraschend, dass er es geschafft hat sich einiges seiner Menschlichkeit zu bewahren, obwohl er sich schon vor einer ganzen Weile in einen vollständigen Vampir verwandelt hat. Ich frage mich wie lange diese Emotionen noch anhalten werden, bis sie endgültig verblassen.     Dachte er, während er das Glas erneut an seinen Mund setzte und gerade dabei war zu trinken, aber hielt plötzlich inne und sagte: „Oh, wenn man vom ‘Teufel’ spricht.“   Als er diese Anmerkung hörte, drehte sich Mika um und schaute Crowley an, dessen Blick auf die Tür, die in das Esszimmer führte, in dem sie sich gerade befanden, gerichtet war. Erst, als er seinem Blick folgte, bemerkte er, dass jemand barfuß und in einem hellblauen Pyjama in der Tür stand.   „…Yuu-Chan?“, sagte Mika überrascht und ging auf seinen Freund zu, „W-was machst du denn hier so spät? Solltest du nicht schon längst schlafen? Ist irgendwas?“, wollte er wissen, seine Stimme mit Sorge erfüllt, während Crowley einen weiteren Schluck zu sich nahm und sie nur schweigend beobachtete.   „Nein, es…es ist nichts. Keine Sorge.“, versicherte ihm Yuu, „Ich…musste nur auf Toilette und ich…finde den Weg zurück zu meinem Zimmer nicht.“, gab er mit einem kleinen Lachen zu, während er sich am Hinterkopf kratzte.   „Ernsthaft.“, seufzte Mika erleichtert auf, „Erschreck mich doch nicht so. Ich dachte schon, dass etwas passiert ist, wie ein Vampirangriff, oder, dass die Armee uns gefunden hat.“   „Tut mir Leid.“, sagte Yuu mit einem entschuldigenden Lächeln.   „Macht nichts.“, entgegnete er, während er leicht den Kopf schüttelte, bevor er mit einem warmen Lächeln hinzufügte,   „Komm, ich bring dich zurück zu deinem Zimmer, okay?“   „Mhm.“, stimmte Yuu ihm mit einem Nicken zu.   „Und du.“, begann Mika und richtete seinen Blick dabei wieder auf Crowley, sein Gesichtsausdruck wieder ernst vollkommen ernst.   „Ja, ja.“, sagte er und hielt ihn somit davon ab noch weiter zu reden, „Ich bleibe hier und halte Wache, falls sich jemand dieser Villa nähert, keine Sorge.“   Mit einem einfachen Nicken, schaute Mika wieder Yuu an und fragte, erneut mit einem Lächeln auf seinem Gesicht:   „Sollen wir?“   „…Ja.“   Und damit traten beide in den dunklen Flur hinaus und ließen Crowley allein zurück im Esszimmer, der den letzten Schluck Blut aus seinem Glas trank.   „Hm…Schätze ich muss jetzt nach Ersatz suchen.“, bemerkte er mit einem Seufzen, „Zum Glück hat Ferid immer noch eine Menge davon auf Vorrat hier irgendwo…und da ich etwas Zeit totschlagen muss, bis Mika-kun zurückkommt. Das heißt…wenn er zurückkommt.“   Plötzlich erinnerte er sich daran wie sich Mika’s Stimmung geändert hatte in dem Moment als er Yuu‘s Gegenwart bemerkte. Wie viel ruhiger er wurde…wie sein Gesichtsausdruck weicher wurde, als er mit ihm sprach…wie sein Gesicht sich aufzuhellen schien…und dieses Lächeln, das er ihm schenkte…   Es waren schon über 8oo Jahre vergangen, seit Crowley ein Vampir wurde und er hatte bereits all seine Emotionen verloren, die er als Mensch besaß, sogar vergessen wie sich diese Emotionen überhaupt erst angefühlt hatten aber dennoch…wusste Crowley genau, warum Mika sich von Zeit zu Zeit so emotional verhielt, obwohl er bereits so ziemlich alles seiner Menschlichkeit verloren haben sollte…und auch warum es nur passierte, wenn Yuu in der Nähe war, oder erwähnt wurde.   „Du bist ein Vampir und bist trotzdem noch dazu imstande? Das ist ziemlich faszinierend. Jetzt verstehe ich, warum Ferid so ein Interesse an dir zeigt.“, sagte er mit einem kleinen Lachen, während ein amüsiertes Lächeln sich auf seinen Lippen bildete bei dieser Entdeckung.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)