Das Herz der Drachen von Onlyknow3 (Wiedersehen) ================================================================================ Kapitel 16: Verschwunden ------------------------ Kapitel 16 - 16. Dezember: Verschwunden "Verdammt, das brauch ich nicht!", keifte Seto ungehalten, als eine Schwester kam und ihn daran hindern wollte die Infusion rauszuziehen. "Falls ich mich immer noch nicht klar ausgedrückt habe: Ich werde jetzt gehen!" Die Schwester stand kurz davor Schnappatmung zu bekommen und eilte davon. Vielleicht hatte sie endlich sein Anliegen verstanden und würde nun ENDLICH die Entlassungspapiere holen. Doch stattdessen kam sie schließlich mit einem Arzt zurück, während Seto sich in sein Hemd quälte. "Herr Kaiba, ich kann nur von ihrem Vorhaben abraten!", kam es fachlich von dem Arzt, der ihn ernst bedachte. "Zur Kenntnis genommen und jetzt bitte die Entlassungspapiere!", ignorierte Seto den Einwand des behandelnden Arztes. Er hatte ohnehin schon viel zu lange hier zugebracht. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er sich schon gestern selbst entlassen. Doch Mokuba und Roland hatten darauf bestanden, dass er mindestens 24 Stunden hier blieb. Das Warum war ihm ein absolutes Rätsel. Ebenso war es ihm ein Rätsel warum Joey ihn nicht besuchen kam. Eigentlich hätte er gedacht, dass der Blonde ihn ins Krankenhaus begleiten würde. Doch in seiner Benommenheit hatte er nur Mokuba wahrgenommen. Überhaupt hatte es Seto überrascht, dass er wegen dem Streifschuss ins Krankenhaus gemusst hatte. Wenn man sich Filme und Serien anschaute, dann standen Menschen mit Streifschüssen auf, wurden genäht und gut war. Doch in der Realität sah das wieder ganz anders aus. Durch die hohe Bewegungsenergie verletzte so ein Streifschuss nicht nur die Stelle, die er am Körper berührte. Die Energie übertrug sich auf das Gewebe und richtete auch dort Schäden. Daher musste Seto seinen Arm ruhig halten und in einer Schlinge tragen. Jedenfalls so ruhig, wie es ein Seto Kaiba nun mal schaffte, seinen Arm ruhig zu halten. Der Arzt hatte der Schwester zugenickt und die war abermals hinaus geeilt, um ein paar Augenblicke später mit einem Formular in dreifacher Ausführung wieder zurück zu kommen. Sie deutete auf ein Feld und reichte Seto einen Kugelschreiber. Er unterschrieb und stand auf. "Ich werde ihrem Hausarzt ihre Krankenakte zukommen lassen, Herr Kaiba!", informierte der Arzt ihn. "Tun Sie, was Sie für notwendig halten!", kam es nur kurz angebunden von Seto, der seine Tasche, die er schon gepackt hatte nahm und das Zimmer verließ. Als er am Haupteingang des Krankenhauses ankam stellte er fest, dass sein Wagen nicht hier war. Fahrig strich er sich durch sein Haar. Er war gestresst, enttäuscht und wütend. Plötzlich hielt vor ihm ein Taxi und eine Frau kurz vor der Niederkunft stieg zusammen mit ihrem völlig aufgelösten Mann aus. Seto warf einen Blick auf den Rücksitz. Der schien trocken und sauber zu sein. Also war ihre Fruchtblase nicht auf dem Weg hier her geplatzt. In diesem Moment hörte er ein Platschen neben sich. Als er neben sich sah, sah er die Frau in einer Pfütze stehen. Frage geklärt. Er stieg in das Taxi ein und gab dem Mann seine Adresse. Der schaute ihn kurz verdutzt an und nickte dann. Als Seto in die Villa kam hörte er die aufgebrachte Stimme seines Bruders aus der Küche. "Wie kann das so einfach geschehen?", fragte Mokuba scheinbar völlig aufgelöst jemanden. Seto ging durch die Schwingtür und fand sich Mokuba, Roland und Fuguta gegenüber. Mokuba blickte ihn entsetzt und ertappt an. "Was... was tust du denn hier?", kam es völlig erstaunt von dem Schwarzhaarigen. "Ich wohne hier!", konterte Seto nüchtern. "Was ist denn hier los?" "Nichts!", wiegelte Mokuba panisch ab. "Mokuba!", kam es angespannt von Seto, der auf das kindische Verhalten seines Bruders gerade so gar keine Lust hatte. "Joey ist fort.", kam es mit schuldbewusster Stimme von dem Jüngeren. "Was meinst du mit fort?", flammte in Seto auf einmal Panik auf, da ihm klar wurde, dass das eine recht plausible Erklärung dafür war, warum Joey ihn nicht mal besucht hatte. Hatte die Yakuza ihn schlussendlich doch noch gekriegt? "Als wir vorgestern aus dem Krankenhaus wieder kamen war er weg. Er hat all seine Sachen gepackt und ist verschwunden!", erklärte Mokuba geknickt. Seto wurde auf einmal klar, dass nicht die Yakuza ihn erwischt hatte, sondern der Blonde von sich aus gegangen war. Das versetzte ihm einen Stich. "Vielleicht war er so dumm in seine Wohnung zurück zu kehren.", warf Seto nachdenklich ein. "Da haben wir schon nachgeschaut. Wir haben auch mit seinem Chef gesprochen. Der meinte, er hätte sich bis ins neue Jahr Urlaub genommen!", erklärte Mokuba gedrückt. Er hatte sich Urlaub genommen? Bis ins neue Jahr? Und jetzt war er verschwunden? Verdammt... Seto hatte echt geglaubt, dass er dem Blonden endlich näher gekommen war und eine Chance gehabt hatte etwas zwischen ihnen aufzubauen. Also warum war der Blonde dann einfach so weggelaufen? Er wäre hier in der Villa doch sicher vor der Yakuza gewesen. Selbst die korrupten Polizisten konnten sie aufhalten und ihn vor deren Zugriff schützen. Also was sollte das? Was hatte ihn veranlasst zu gehen? Da fiel Seto ein weiteres Mal der schuldbewusste Blick seines Bruders auf. Es kam selten vor, dass der Jüngere so schaute. Nicht einmal, wenn er wirklich Schuld an etwas hatte. "Mokuba?", kam es mit dem gewissen Unterton in der Stimme, die große Brüder beherrschten, wenn sie wussten, dass ihre jüngeren Geschwister etwas aufgefressen hatten. Mokuba schluckte und wandte seinen Blick auf den Boden. Er ging zu ihm und zog ihn zum Esstisch. Dort platzierte er den Schwarzhaarigen auf einem Stuhl, bevor er sich selbst einen Stuhl zu Recht zog und sich Mokuba gegenüber setzte. So konnten sie auf Augenhöhe miteinander sprechen. "Raus mit der Sprache!", forderte der Brünette. "Könnte sein, dass Joey gegangen ist, wegen etwas, was ich gesagt habe, als du verletzt am Boden lagst!", nuschelte der Jüngere vor sich hin. "Was... was hast du ihm gesagt?", hakte Seto auf einmal hektisch nach. "Eventuell... könnte es sein, dass ich ihm... irgendwie... so indirekt, direkt die Schuld daran gegeben habe, dass du... na ja,... verletzt worden bist!", rückte der Siebzehnjährige stocken mit der Sprache heraus. Es nicht glauben wollend fuhr sich Seto mit der Hand durch sein Haar. Jetzt ergab das schon eher Sinn. Joey war nicht aus einer Laune heraus abgehauen. Er gab sich die Schuld und wollte ihn nicht weiter in Gefahr bringen. Schließlich hatte er das die halbe Woche wiederholt ja auch gesagt. Doch durch Mokubas Schuldzuweisung musste sich der Blonde einfach darin bestärkt gefühlt haben und hatte sich verzogen. "Moki...", kam es leidig von Seto. Er sah wie Mokuba eine Träne über die Wange lief. "Schon gut... du warst von der Situation genauso überfordert, wie ich. Da sagt man halt Dinge, die man nicht so meint und später bereut. Aber jetzt... müssen wir Joey finden!" "Das versuchen wir, seit wir aus dem Krankenhaus gekommen sind!", gestand Mokuba. Auf einmal wurde Seto klar, warum Mokuba darauf bestanden hatte, dass er im Krankenhaus blieb. Sein kleiner Bruder hatte gehofft Joey zu finden und zurück zu holen, bevor er merken würde, dass der Blonde die Kurve gekratzt hatte. "Ihr habt mit seinen Freunden gesprochen?", frage Seto. "Ja, mit allen, die derzeit im Land sind!", beantwortete Mokuba die Frage seines Bruders. "Wer ist denn nicht im Lande?", hakte der Ältere nach. "Ryou ist in England. Tristan und Tea sind gerade in Australien.", beauskunftete der Siebzehnjährige geduldig. Nachdenklich wandte Seto sich ab, verließ die Küche, stieg die Treppe ins obere Stockwerk hoch und suchte das Gästezimmer auf, indem er Joey einquartiert hatte. "Wir haben hier schon alles abgesucht, aber nichts mehr gefunden!", erklärte Mokuba verzweifelt. Seto ließ sich auf der Kante des Bettes nieder und blickte zur Wand. Dann fiel sein Blick auf etwas hinter der Topfpflanze. Da steckte etwas hinter der Kommode. Ein Stück Papier oder ein Umschlag. Er stand auf und schob mühsam die Topfpflanze mit seiner einen Hand beiseite und angelte dann nach dem Papier. Tatsächlich war es ein Umschlag. Abgestempelt in den Vereinigten Staaten. Nach dem Absender von Joeys Mutter. Er warf einen Blick in den Umschlag und fand einen Brief. Sicherlich würden viele es für taktlos halten einen Brief zu lesen, der nicht für einen bestimmt war, doch das hier war eine Ausnahmesituation. Also zog er ihn aus dem Umschlag und begann zu lesen. "Er ist in Amerika!", kam es schließlich sicher von Seto. "Seine Mutter hatte ihm ein Flugticket geschickt." Der Jungunternehmer hob seinen Blick zu Roland. "Ich brauche einen Flug nach Amerika. Noch heute!", kam es nur trocken von dem Brünetten. Roland nickte und eilte davon. Seto würde seinen Streuner zurück holen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)