Wolf im Schnee von GingerSnaps ================================================================================ Kapitel 13: Blue Christmas -------------------------- Beim Frühstück wollte Danny von Stiles wissen: „Was hast du eigentlich an Weihnachten vor?“ Der Biologe blickte überrascht auf: „Was sollte ich da schon vorhaben? Vermutlich werde ich arbeiten. Und was machst du?“ „Ich werde mit Emma und ein paar anderen Freunden im Diner feiern. Willst du an diesem einen Tag nicht lieber auch zu uns herunter fahren und ihn mit uns verbringen? Das wird hier doch sonst wahnsinnig einsam für dich!“ Stiles Blick fiel auf Miguel, der am Boden lag und selig an einem großen Schinkenknochen herumnagte: „Das ist ein nettes und auch verlockendes Angebot, aber ich denke, ich passe. Ich kann meinen Wolf doch nicht allein lassen. Und wenn er bei mir ist, dann bin ich ja auch nicht allein, richtig?“ „Na ja, aber das ist doch nicht das Gleiche. Warum bringst du den Großen nicht einfach mit!“ schlug Danny vor. Dieser Gedanke hatte wirklich seinen Reiz, denn Stiles befürchtete irgendwie, dass er an diesem Tag in ein Loch aus Depression und Einsamkeit fallen könnte: Keine Lydia, kein Scott und kein Dad! Dennoch entgegnete er: „Ich kann nicht! Es ist zu gefährlich. Je mehr Leute von Miguel wissen, umso größer ist die Gefahr, dass sich jemand verquatscht. Und nun haben die Wilderer auch noch angefangen, an Türen zu klopfen, um ihn zu finden.“ Stiles schüttelte entschlossen den Kopf: „Nein es geht wirklich nicht!“ „Aber... Weihnachten?“ machte Danny einen letzten Versuch: „Da will doch keiner allein bleiben!“ „Ich schaffe das schon!“ behauptete Stiles tapfer und da entschied Danny scheinbar, das Thema fallen zu lassen. In den folgenden drei Tagen blieb es ruhig rund um die Forschungsstation. Die Wilderer ließen sich nicht blicken, aber dennoch blieb Stiles sehr vorsichtig. Die Fenster hielt er alle Zeit blickdicht verschlossen und Miguel durfte nur bei Dunkelheit aus dem Haus und auch dann immer nur für einen kurzen Augenblick. Halb fürchtete er dabei, der Wolf könnte ihm bei einer dieser `Gassi-Runden´ einfach abhauen, weil er doch mittlerweile längst einen Stubenkoller haben musste, doch Miguel hielt ihm weiter die Treue und kehrte jedes Mal wieder mit ihm zurück ins Haus. Stiles wagte es natürlich auch nicht mehr, den Wolf mit auf seine täglichen Forschungsausflüge in die Wildnis zu nehmen, doch Danny blieb mit ihm zurück und gab acht, auch wenn Miguel wirklich keinen Hehl daraus machte, dass er auf seinen Babysitter keinen gesteigerten Wert legte. Er ließ sich zum Beispiel niemals von ihm streicheln, bellte ihn an, wenn er fand, dass der Zweibeiner ihm im Wege stand und wich Stiles keine Sekunde von der Seite, wenn sie zu dritt im Haus waren. Danny bemerkte daraufhin irgendwann: „Dir ist hoffentlich klar, dass Blacky dich für sein persönliches Eigentum hält, oder? Er hat eine wirklich ungesunde Fixierung auf dich, die du ihm besser beizeiten abtrainieren solltest, falls du planst, ihn bei deiner Heimkehr mit in die Zivilisation zu nehmen, denn sonst kannst du dich von Sozialkontakten jeglicher Art, inklusive deinem Liebesleben ein für alle Mal verabschieden.“ „Ach Unsinn!“ hatte Stiles da das Tier in Schutz genommen und ausgiebig den pelzigen Kopf gekrault: „Miguel war einfach nur zu lange allein und nun bin ich sein neues Rudel. Außerdem haben er und ich ja auch einiges gemeinsam durchgemacht. Du vertraust mir bloß; das ist alles, richtig Süßer?“ „Wenn du meinst?“ hatte Danny geantwortet, doch sein Gesichtsausdruck verriet genau, was er in Wirklichkeit von dieser Angelegenheit hielt. Am Morgen seiner Abreise erklärte Danny sorgenvoll: „Ich lasse dich ungern hier allein! Am Liebsten würde ich bleiben, aber leider habe ich in den nächsten Tagen viel um die Ohren. Versprich´ mir, dass du gut auf dich und den Schwarzen aufpasst!“ Stiles nickte und versicherte, er werde das schon hinbekommen. Dann umarmte er Danny fest und lange, bis Miguel irgendwann zum Protest in lautstarkes Gebell ausbrach: „Ja, ja, Grummelwolf! Ist ja gut, ich hab´s begriffen! Ich weiß ja, dass er allein Dein ist!“ versuchte Danny ihn zu besänftigen. Dann legte er Stiles seine Pistole und ein Ersatzmagazin in die Hand, erklärte ihm kurz die Handhabung und sagte unbehaglich: „Für den Notfall!“ Stiles wog die schwere Waffe in seinen Händen und wollte wissen: „Aber wird sie dir denn nicht fehlen?“ Danny lachte auf und erwiderte: „Das hier ist Alaska! Hier hat jeder mehr als eine Waffe. Zuhause habe ich noch drei Stück, also keine Sorge Mach´s gut, Kumpel!“ Daraufhin machte der Lieferant sich auf seinen Weg. Stiles wandte sich dem Wolf zu und stellte unglücklich fest: „Nun ist unser Bodyguard weg! Und wer passt jetzt auf uns beide auf?“ Miguel schnaubte unzufrieden, als wolle er sagen: `Und was ist mit mir? Bin ich etwa nicht der beste Wachhund der Welt?´ Stiles grinste und schlang die Arme um das Tier mit dem fragilen Selbstbewusstsein. In den kommenden Tagen verließ der Biologe das Haus nur mit dem allergrößten Unbehagen, doch es blieb ihm ja leider nichts anderes übrig. Er war nun einmal hier, um einen Job zu erledigen. Stiles nutzte das spärliche Tageslicht, blieb nie länger als maximal zwei Stunden fort und erklärte dem Wolf jedes Mal, dass er sich ganz still verhalten und verstecken musste, falls jemand käme. Wenn Miguel wirklich so schlau war, wie es den Anschein hatte, dann würde er ihn vielleicht sogar verstehen, oder nicht? Bei seiner Rückkehr wurde Stiles dann stets mit Gebell und Schwanzwedeln begrüßt, so als sei er Monate lang weg gewesen, wurde angesprungen und ausgiebig abgeleckt und hätte sich dabei sogar ein paar Mal beinahe der Länge nach hingelegt. Und Stiles gewöhnte es sich schnell ab, wenn er ging schmutzige Wäsche herumliegen zu lassen, weil die regelmäßig von Miguel zerkaut, zerfetzt und dann zum Bau eines Nestes im Wohnzimmer verwendet wurde. Stiles hatte auf diese Weise bereits zwei T-Shirts, eine Boxershorts, eine Trainingshose und drei einzelne Socken verloren. Hätte er diesen Wolf bereits als Teenager gehabt, dann hätte er das Ordnung halten mit Sicherheit gelernt und sein Dad und er hätten eine Sache weniger gehabt, über die sie sich hätten streiten müssen! Doch im Grunde vertrugen Mensch und Tier sich wirklich gut. Wenn Stiles arbeiteten musste, ließ der Wolf ihn nämlich in Ruhe und legte sich zum Schlafen in sein Lumpennest aus Dreckswäsche. Wenn der Mensch dann wieder Zeit für ihn hatte, wich Miguel ihm nicht von der Seite und am liebsten hatte er es dann selbstverständlich, wenn er ausgiebig gestreichelt wurde. Und Stiles war im Grunde selig, denn dieser Wolf war mehr, was sein kindliches Ich sich je zu wünschen gewagt hatte: Ein schöner, starker, verschmuster und lieber Beschützer, der einen in einem langen Winter warm hielt! Dann kam der fünfundzwanzigste Dezember und anders, als er es Danny prophezeit hatte, arbeitete Stiles an diesem Tag nicht, sondern gab sich ausnahmsweise einmal frei. Er hatte draußen ein kleines Tannenbäumchen geschlagen, ihn im Wohnzimmer aufgestellt und improvisierten Schmuck aus hübschen roten Äpfeln und kleinen Kerzen daran gehängt. Das Problem war bloß, Miguel beizubringen, was der ganze Blödsinn sollte, denn kaum hatte er sich auch nur einmal umgedreht, hatte das Tier auch schon den ersten Apfel abgerissen und zog sich damit in seine Nest zurück, um ihn zu verspeisen: „Also wirklich!“ schimpfte der Mensch: „Ich will doch bloß, dass wir es hier ein bisschen schön haben! Und außerdem... OBST? Welches normale Raubtier isst denn Obst? Du bist wirklich ein kleiner Verrückter, weißt du das? Du lässt gefälligst meinen Christbaum in Ruhe, sonst musst du Weihnachten draußen vor der Tür verbringen, kapiert?“ Der Wolf legte den Kopf schief und wenn Stiles es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass er grinste. Apfelsaft tropfte dabei aus einem Winkel seines Mauls. Heimlich liebt Stiles ihn dafür, dass er so süß war. Streng zu bleiben war da eine echte Aufgabe. In Ermangelung eines richtigen Weihnachtsbratens versuchte der Biologe etwas Besonderes aus drei Dosen Truthhahnfleisch und Cranberries aus dem Glas für sich und Miguel zu zaubern, doch am Ende wurde es doch eher enttäuschend und erbärmlich, weil die Zutaten nun einmal nicht mehr hergaben. Doch Miguel aß dennoch ohne Protest, was ihm vorgesetzt wurde und immerhin sah der improvisierte Weihnachtsbaum stimmungsvoll aus, nachdem die Kerzen brannten, so das wenigstens ein klein wenig Festtagsstimmung aufkam. Stiles legte `Ist das Leben nicht schön?´ in den DVD-Spieler. Es war immer noch einer seiner Lieblings-Weihnachtsfilme, auch wenn er bereits im Jahr 1946 gedreht worden war. Er handelte von einem Mann, der ausgerechnet am Weihnachtsabend seinem Leben sein Ende setzen will, weil er sich für einen nutzlosen Versager hält. Jedoch wird ihm dann von einem Engel gezeigt, wie wichtig er für die Menschen in seinem Umfeld ist und wie er allen fehlen würde, wenn er nie geboren worden wäre. Am Ende fragte Stiles sich, ob ER zuhause wohl gerade irgendwem fehlte, oder ob das Leben auch ohne ihn weiterging, ohne dass es irgendwem überhaupt großartig auffiel? Also Lydia verschwendete mit Sicherheit keinen Gedanken an ihn. Sie tobte höchstwahrscheinlich dieser Tage von einer schicken Hollywood-Party zur nächsten, ihr neues `Man-Candy´ an ihrem Arm, welches so viel besser an ihre Seite passte, als ein bebrillter, zerstreuter Professor, der nie gelernt hatte, sich auf diesen Feiern nicht wie ein Idiot aufzuführen und die Gesprächspartner zu Tode zu langweilen, mit Konversationsthemen, welche diese einen Scheiß interessierten. Aber die Anderen würden heute doch sicherlich an ihn denken und ihn vielleicht sogar ein bisschen vermissen, oder nicht? Dad und Melissa? Und auch Scott, Allison und vielleicht sogar der kleine Liam. Seine Familie eben! Die Einsamkeit kam aus dem Hinterhalt und überrollte Stiles wie eine mächtige, dunkle, bedrohliche Welle. Er hatte sich gerade eine Orange geschält, doch diese wurde mit einem Mal zu einem Symbol für seine sonnige Heimat Kalifornien und da stiegen auch schon die Erinnerungen in ihm hoch. Es war nachts in einem Orangenhain im Frühling ihres Abschlussjahres gewesen, als Lydia ihn zum ersten Mal geküsst hatte. Stiles erinnerte sich noch deutlich an den unglaublichen, wunderbaren Duft überall und die weichen Lippen, welche die seinen trafen. Und da konnte er die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten! Aber zum Glück war Miguel gleich zur Stelle, um unerwartet sanft und behutsam mit seiner Zunge die salzige Flüssigkeit von seinen Wangen aufzunehmen. Und dann schnappte er sich frech den Anteil der Orange aus Stiles Hand, von dem er scheinbar fand, dass er IHM zustand. „Ich hab´ dich wirklich lieb!“ versicherte Stiles schniefend, musste sogar ein klein wenig durch den Tränenschleier hindurch grinsen und kuschelte sich dann in das dichte, weiche Fell seines tierischen Gefährten. Als er sich irgendwann endlich wieder vollständig gefangen hatte, versuchte Stiles eine Skype-Verbindung zu seinem Vater herzustellen und es glich beinahe einem Weihnachtswunder, denn es gelang ihm auch tatsächlich auf Anhieb! Sein Dad und Melissa hatten das Haus voll von Gästen, denn Scott, Allison und Liam waren zum Essen da und die hatten auch noch Allisons Vater Chris dabei, für den Weihnachten immer noch schwer war, auch wenn seine Frau Victoria nun bereits seit einigen Jahren tot war. Der kleine Liam hatte wenig von der Seelenruhe seines Vaters, oder der Selbstdisziplin und Kontrolliertheit seiner Mutter. Er tobte wie ein Irrer durch das Haus, kreischte wie ein Verrückter und machte teilweise sogar jede Unterhaltung zwischen Stiles und den anderen Erwachsenen unmöglich, aber irgendwie tat dem Einsamen genau dieses Wilde, Fröhliche und Übermütige gut. Beinahe war es dadurch so, als sei Stiles mitten im Geschehen. Nach einer Weile jedoch wurde es Scott zu bunt und er nahm den den Laptop mit ins Elternschlafzimmer, damit er wenigstens noch ein paar ruhige Worte mit seinem besten Freund wechseln konnten. In diesem Moment kam Miguel hinzu und stupste den Biologen unter dem Tisch an, weil er sich langweilte. Auf Stiles Gesicht schlich sich dann plötzlich ein triumphierendes Grinsen: „Erinnerst du dich noch daran, wie du an meinem Verstand gezweifelt und zu mir gesagt hast, es gäbe keine Hundert-Kilo-Wölfe, Bro? Dann mach dich jetzt mal auf etwas gefasst!“ Stiles drehte den Laptop so, dass sein Freund einen guten Blick auf Miguel erhaschen konnte: „Himmel!“ rief Scott aus: „Was ist das denn? Der ist ja gigantisch! Wohnt er jetzt etwa bei dir?“ Stiles strahlte über das ganze Gesicht: „Keine Sorge! Du musst wegen mir jetzt nicht den Tierschutzverband anrufen! Ich lege ihn nicht an die Leine, oder halte ihn gegen seinen Willen hier fest! Er ist auch nicht wirklich mein Haustier, denn dafür hat er einen viel zu starken Willen. Manchmal habe ich eher das Gefühl, es ist anders herum und ich bin seines!“ Stiles lachte und dann erzählte er seinem Freund beinahe die ganze gemeinsame Geschichte, die ihn und Miguel seit seiner Ankunft hier in Alaska verband. Lediglich die größten Merkwürdigkeiten, wie Wunderheilungen und Geschwindigkeitsrekorde ließ er dabei aus, denn er wollte ja nicht für verrückt gehalten werden. „Aber ist es nicht gefährlich? Was, wenn der Wolf sich spontan entscheidet, dass ihr doch keine Freunde seid, sondern vielmehr du sein Lunch?“ fragte der Tierarzt sorgenvoll. Stiles schüttelte heftig den Kopf: „Das wird niemals passieren! Ich vertraue Miguel absolut! Er würde mir niemals etwas tun!“ Scott runzelte die Stirn: „Du VERTRAUST ihm? Bei dir klingt es ja beinahe, als sei er ein Mensch! Was ist denn bloß mit deiner professionellen Distanz passiert?“ fragte er verwundert. Stiles zuckte ratlos mit den Schultern: „Ach, ich weiß es doch auch nicht, Scotty! Ich weiß, wie seltsam dir das vorkommen muss, aber dieser Wolf ist irgendwie anders, als jedes Tier, das ich je getroffen habe. Er ist wirklich etwas Besonderes. Und vielleicht, falls er sich entscheidet, mit mir zu kommen wenn ich heimkehre, dann wirst du ihn kennenlernen und es selbst erleben!“ „Also ich weiß nicht?“ erwiderte Scott, keineswegs überzeugt: „Das klingt wirklich alles sehr eigenartig. Auch das du denkst, der Wolf könnte bewusst entscheiden, ob er mit dir heimkehren möchte oder nicht? Er ist immer noch bloß ein Tier!“ Stiles seufzte unzufrieden: „Ich bin nicht irgendein Spinner, Scott! Wir sind immerhin Freunde, seit dem Sandkasten. Ich finde, dass da ein bisschen mehr Vertrauen in mein Urteilsvermögen angesagt wäre! Vielleicht sollten wir das Gespräch an dieser Stelle einfach beenden?“ „Nein, warte!“ rief Scott reumütig: „Du hast Recht! Du wirst mir deinen Wolf vorstellen und ich werde mir selbst ein Bild von ihm machen. Und ich verspreche, ich werde unvoreingenommen sein. Ich hab´ dich lieb, Bro! Sei nicht böse auf mich! Ich mache mir doch bloß Sorgen, weil du so weit weg und mutterseelenallein bist!“ Scott hatte wieder einmal diesen Hundeblick aufgesetzt und dagegen hatte Stiles in all´ den Jahren ihrer Freundschaft einfach nie einen wirksamen Gegenzauber entwickeln können, sondern würde ihm aus diesem Grund wohl beinahe alles verzeihen. „Also gut, ich vergebe dir, weil ich so ein großzügiges Wesen habe!“ versprach er immer noch ein wenig säuerlich, doch dann wechselten die Freunde einfach das Thema, denn Scott hatte große Neuigkeiten. Allison und er hatten über ein weiteres Baby gesprochen und sie waren sich beide einig, dass sie nun aufhören würden, zu verhüten. Stiles quietschte vor Freude und meldete an, dass er als nächstes gern eine Nichte hätte und das Scott und Allison bitteschön daran arbeiten sollten! „Du weißt, dass das so nicht funktioniert, oder Bro?“ lachte Scott: „Oder hast du an der Stelle in deinem Studium etwa geschlafen?“ „Bemüht euch halt!“ gab Stiles schulterzuckend zurück: „Ich will nämlich eine kleine Prinzessin, die ich verwöhnen kann!“ Und dann referierte der Biologe über die zahlreichen Methoden zur Beeinflussung des Geschlechts, wobei die Spanne dabei von `wissenschaftlich einigermaßen fundiert´ bis hin zu `hanebüchener, abergläubischer Blödsinn´ reichte. Doch als Stiles dann noch von begünstigenden Stellungen beim Geschlechtsverkehr sprach, steckte Scott sich die Finger in die Ohren, begann zu singen und fand schließlich, dass es nun aber wirklich ein guter Zeitpunkt erreicht sei, um dieses Gespräch zu beenden. „Schon gut Kumpel!“ lachte Stiles, überaus zufrieden darüber, dass er seinem Freund so effektiv auf die Nerven gegangen war: „Du fehlst mir, Bro! Pass´ gut auf dich auf!“ forderte Scott noch zum Abschied. Stiles nickte: „Du fehlst mir auch! Und ja, das werde ich! Ich habe ja immerhin jemanden bei mir, der gut auf mich Acht gibt!“ Er kraulte Miguel den Kopf: „Frohe Weihnachten, Scott!“ fügte er noch hinzu und dann beendete sie das Gespräch. Seinem Wolf berichtete Stiles nun aufgeregt: „Hast du das gehört, Miguel? Ich werde ein zweites Mal Patenonkel! Weißt du, was das für dich bedeutet? Du wirst dann ein Paten-Wolf! Ist das nicht toll? Ein Baby!“ Das Tier zeigte sich davon leider nur wenig begeistert und legte lediglich seinen Kopf Schoß auf den Menschen, in dem Ansinnen, gestreichelt zu werden. Stiles lächelte gutmütig auf ihn hinab und schlug vor: „Also gut, mein Großer! Aber wehen gehen zum Schmusen auf die Couch, in Ordnung? Da haben wir es bequemer!“ Daheim in Beacon Hills setzte Scott sich wieder zu seiner Frau und seinen Gästen an den Tisch. Das Essen war mittlerweile fertig und der Tierarzt berichtete von dem Gespräch, welches er soeben mit Stiles geführt hatte. Den seltsamen Blick zwischen Chris und Allison, als er den Riesenwolf erwähnte, welcher neuerdings bei Stiles lebte, bekam Scott nicht mit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)