Und alles nur wegen gläsernen Schuhen von Pragoma ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Als er in die Eiseskälte hinaus stolperte und drohte , ihn umzubringen, lachte der Graf den Blonden einfach aus. Immerhin wusste er genau, dass er es nicht über sich bringen würde, ihm etwas anzutun. „Ja, du weißt, was ich bin aber nicht, wer ich bin!", rief er ihm noch spöttisch hinterher, bevor er die Tür hinter sich zuschlug und wieder hinunter in den Kerker ging. Unten in dem Verlies angekommen, sah er den Dunkelhaarigen bereits jetzt schon voller Ekel an, aber Naruto sagte doch, es sei ihm egal, ob tot oder lebendig! Zielsicher packte er den Andern am Kragen seines Shirts, zog ihn auf die Beine und bereits ohne sein Zutun kippte dessen Kopf nach hinten und bot ihm somit genügend Platz, um sich an ihm zu vergnügen. Es war ein kurzer Biss und doch trank er das Meiste aus ihm, ließ ihn dann achtlos fallen und bemerkte, wie sein Herzschlag immer langsamer wurde, bis seine Brust sich weder hob, noch senkte. „Jetzt steh auf, du hast einiges zu erledigen", knurrte er den Anderen an und schon bewegte sich sein kleiner Sklave, auch wenn ihm jetzt doch wirklich übel war. Immerhin hätte er niemals gedacht das ein einziger Mann solch ein schreckliches Elixier in sich trug! Was sollte er erledigen und warum? Sich an den Kopf fassend, rappelte Sai sich auf und sah den Grafen verwundert an. Zwar war ihm nach widersprechen zumute, doch nichts dergleichen tat er. Er verbeugte sich sogar noch vor ihm und sah ihn eingehend an. „Was schwebt ihnen denn vor, was ich zu tun pflegen sollte?", fragte er höflich nach, richtete sich wieder aus der Verbeugung auf und kam sich dennoch seltsam vor. Es passte nicht zu ihm, aber weder sein Körper noch sein Geist, konnte irgendetwas dagegen tun. Es war, als wäre er im falschen Körper, in einem, der das machte, was der Graf wollte und Sai aber nicht. Was genau sein Anliegen war? Ein nichtssagendes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er mit Sai aus dem Kerker ging und die Treppe empor stieg. „Ich möchte, dass du jetzt hinausgehst, unsere ungebetenen Gäste auf unsere Art begrüßt und dem Blonden zeigst, wie gut ihr doch einmal befreundet wart und Sai." Vor der Haustür blieb er stehen, hielt in seiner Ansprache inne, bevor er über die Schulter zu dem Dunkelhaarigen blickte. „Ich will saubere Arbeit, also verjage sie gefälligst noch, bevor die Sonne aufgeht!", zischte er eisig dem Ghul zu, drehte sich weg und ließ ihn alleine an dieser stehen. Er wusste, was er zu tun hatte, wusste was er erwartete und, dass er keine Niederlage duldete. Er sollte seine Freunde vertreiben? Na großartig, schlimmer konnte es nicht kommen. Aber die Worte über Naruto ließen ihn stutzig werden und er runzelte demnach die Stirn. „Was soll ich mit Naruto machen, ihm zeigen, wie gut wir befreundet waren? Wir waren nie Freunde, er hat mich gehasst und immer nur als Lückenfüller gesehen", antwortete er leise, machte sich jedoch auf den Weg zum Schuppen und öffnete langsam die Tür. Kaum, dass er diesen betreten hatte, sah man ihn misstrauisch an. „Wo kommst du denn jetzt her?" Misstrauisch schritt Kakashi um Sai herum und blieb plötzlich stehen. „Sakura, Naruto ... Geht ein Stück zurück. Sai wurde gebissen und ist demnach entweder ein Blutsauger oder aber ein Diener dieser!" „Ohhhh ... schlau und gerissen, wie ein Fuchs", grinste Sai breit, falsch und überheblich seinen Sensei an. „Schade nur, dass euch das nichts bringen wird!" Mit einem gezielten Schlag ins Genick, setzte er Kakashi außer Gefecht und sorgte dafür, dass Sakura gleich sich um diesen kümmerte. Lauernd schlich er nun auf Naruto zu, keilte ihn ein, drängte ihn immer weiter gegen die Wand und sah ihn eindringlich an. „Nun zu dir, Naruto! Du glaubst gar nicht, wie lange ich darauf gewartet habe, dir nahezukommen und vorhin habe ich deutlich deine Worte gehört", schnurrte Sai leise, leckte sich bereits über die Lippen und wich gekonnt seinem Jutsu aus. Es war ein Schock für Sakura, als sie plötzlich Sai in der Hüttentür stehen sah, doch die Worte unseres Sensei ließen sie innehalten. Der gezielte Schlag in Kakashis Nacken bescherte ihr ein Angstgefühl, welches sie schon lange nicht mehr hatte, doch als sich der Dunkelhaarige an Naruto wandte, wusste sie, dass dies ihre einzige Chance war, den Grauhaarigen aus seiner Bewusstlosigkeit zu holen. Sie setzte ihr Chakra ein, fuhr mit ihren Händen über die Stelle entlang, welche Sai vorhin getroffen hatte und doch regte sich der Ältere nicht. Was war nur hier los? Was sollte es bedeuten, dass er nun ein Blutsauger war und vor allem wieso gehorchte er jemanden, den sie nicht kannten! „Sai! Hör auf damit! Vergiss nicht, auf welcher Seite du stehst!", rief sie dem blassen Jungen zu und versuchte dabei an seine Vernunft zu appellieren, welche sicherlich noch in ihm steckte. Naruto war unwohl, er hatte das Gefühl, die Wand hinter ihm hätte Dornen, welche sich in seinen Rücken bohrten und ihm die Luft zum Atmen nahmen. Dazu kamen Sai seine Worte, welche ihn schlucken ließen und innerlich dafür sorgten, dass er sich ohrfeigte. Wie konnte er auch so etwas nur sagen, noch dazu, wo er genau wusste, was sie bewirken könnten. Unsicher sah Naruto zu Kakashi und Sakura, doch ihr Sensei blieb regungslos liegen und Sakura versuchte es mit Worten, welche Kyuubi ihm vor Sekunden schon zugewispert hatte. Naruto wusste von daher, dass es nichts bringen würde, Sai nicht reagierte und seinem Meister willenlos gehorchte. „Sakura, das bringt nichts, er ist ein Werkzeug des Grafen", erklärte er, wobei er von Sai ein bestätigendes Lachen erhielt. „Ihr seid gar nicht so dumm, aber ich werde sicher nicht aufgeben und euch verschonen. Entweder ihr verschwindet von hier oder aber ..." Mit einem Satz war Sai direkt vor Naruto, packte ihn und zog ihn so in seine Arme, dass er gut an seinen Nacken kam. "... oder aber ich werde ungemütlich und liefere einen nach dem Anderen dem Grafen, als Mahlzeit aus!" Was sollte das bedeuten, er würde nur auf den Grafen hören? Doch die Worte des Dunkelhaarigen ließen Sakura zusammenzucken, weswegen war er plötzlich so ... so ... Kalt?! Leider würde es nicht viel bringen, Kakashi jetzt in diesem Moment aufzuwecken, denn dieser war noch immer so bewusstlos, wie ein Stein und demnach musste hier sie ran! Entschlossen stand Sakura auf, wusste, dass sie eine kleine aber dennoch gut sichtbare Chance gegen diesen Idioten hatte und diese würde sie jetzt nutzen. „Du bist ein Verräter, Sai! Genauso wie Sasuke!", knurrte sie dem hellhäutigen Jungen entgegen, sammelte ihr Chakra in der rechten Faust, um auf den Größeren niederzuschlagen. Sakura brauchte nur einen Schlag, einen Treffer und Sai würde lange brauchen, um sich davon wieder erholen zu können. War Sakura jetzt übergeschnappt oder warum griff sie Sai frontal an? Sie hatte unmöglich eine Chance gegen ihn, noch dazu hatte dieser eine Bisswunde und woher diese stammte, wusste Naruto ganz genau. Kyuubi ebenso, allerdings war er der Meinung, dass er kein Vampir, sondern ein gewisser Ghul und somit ein Werkzeug des Grafen war. Aber vielleicht schaffte sie es auch, aber wenn Naruto sich Sai seinen irren Blick ansah, glaubte er weniger daran und musste schlucken, als er ihre Hand festhielt und mit einer gezielten Bewegung laut knackend brach. "Du gehst mir auf die Nerven, Sakura. Deine ganze Art, dein Aussehen und wie du dich immer wieder bei Naruto einschleimst. Aber damit ist jetzt Schluss!", hörte er Sai zischen, ehe er sich Sakura so schnell näherte, dass Naruto verwirrt blinzeln musste. Wie zum Geier hatte er das gemacht? Immer noch ratlos sah er zu, wie Sai Sakura die andere Hand auch noch brach und sie schließlich mit einem Satz gegen die Wand schleuderte. Ein Schmerzensschrei verließ Sakuras Lippen, als sie spürte, wie fest und hart Sai ihre Faust drückte, diese wohl eher zerdrückte und kaum eine Sekunde später konnte man ein Knacken hören. Ein erneuter Schrei rannte ihrer Kehle empor und sprang über ihre Zunge, während sie ihre Augen zusammenkniff und im nächsten Augenblick auf die Unterlippe biss, mit der zweiten Hand ausholte, doch das gleiche Schicksal wurde ihr zuteil. Ein dumpfer Aufprall folgte, ließ Sakura auf die Knie sinken und nach Luft schnappen. Tränen der Verzweiflung rannen ihr aus den Augenwinkeln und benetzten ihre Wangen, doch schnell wischte sie sich diese mit den angeschwollenen Händen ab. Nur mit Mühe konnte sie sich wieder aufrappeln, aufgeben stand nicht infrage und egal, was dieser Blödmann von sich gab, es interessierte sie nicht das geringste! „Das wirst ... du mir... bezahlen!", zischte sie ihm zu, funkelte Sai entschlossen an und rannte mit einem Kampfschrei auf ihn zu. Mit zufriedener Genugtuung sah Sai, wie Sakura in die Wand krachte, sich jedoch wieder aufrappelte und auf ihn zukam. Hatte diese dumme Pute immer noch nicht genug? So langsam ging sie ihm auf die Nerven, wich geschmeidig ihrer Trittkombination aus und belächelte sie müde. „War das etwa schon alles, mehr hast du nicht drauf?", schmunzelte er weiterhin, packte sich ihr Bein und sah sie kalt an. „Soll ich dir diese auch noch brechen, bist du dann endlich still und hörst auf mich zu langweilen? Vielleicht sollte ich sie dir ganz herausreißen ...", überlegte Sai laut, ehe er ihr einen vernichtenden Blick zuwarf und bereits begann, an ihrem Bein zu ziehen. „Hör auf! Lass sie ihn Ruhe!" Ach ja, er vergaß, dass Naruto auch noch da war und sie die ganze Zeit über beobachtet und nichts, was einer Hilfestellung bedarf, gemacht hatte. Wie erbärmlich, dabei lag er ihm doch immer damit in den Ohren, wie sehr er dieses Miststück liebte. Verächtlich schnaubte Sai, ließ Sakura dennoch los und ließ sie plump zu Boden fallen. Lauernd schritt er auf Naruto zu, fixierte ihn mit kaltem Blick und packte ihm an die Kehle, drückte langsam aber gemächlich zu und lachte leise. "Was willst du dagegen tun, hm? Ich könnte sie direkt töten, aber leider soll ich euch nur vertreiben und nichts anderes tun!" Erneut zog Sakura scharf die Luft zwischen ihren Zähnen ein, kniff kurz die Augen zusammen und landete keinen Augenblick später auch schon mit einem dumpfen Aufschlagen mit dem Hintern auf dem Boden. Es war schrecklich, wirklich schrecklich und doch fand sie keine passenden Worte, um das hier alles anders zu beschreiben. Ihr Blick huschte von Naruto zu Sai hin und her, doch vermochte er nicht an einem der Beiden hängenzubleiben und in ihrem jetzigen Zustand konnte sie nicht einmal Kakashi mehr helfen. Die Worte des Dunkelhaarigen ließen Sakura zusammenzucken, wieso sagte er so etwas? Mochte er sie etwa nie? War alles gespielt und nur durch die Tatsache, dass dieser komische Graf seine Finger mit ins Spiel geflochten hatte, änderte alles? Auch wenn sie es musste, so konnte Sakura die Tatsache trotzdem nicht akzeptieren. „Sai ... Naruto! Bitte ... wir... wir müssen erst einmal fort ...", hauchte sie bittend, denn so konnten sie diesen Kampf nicht gewinnen und noch bestand eine Chance, um wiederzukommen. Hatte Naruto sich verhört oder wollte Sakura Sai breitschlagen, zu gehen? Kopfschüttelnd lachte Naruto auf und sah Sakura an."Du weißt ganz genau, dass wir eine Mission haben und ich werde hier nicht eher weggehen, bis ich diese verfluchten Schuhe habe! Wenn du gehen willst, dann geh", fuhr er sie barsch an, auch wenn es wehtat, sie so anzufauchen. „Da hast du es. Naruto ist ein Sturkopf. Was er anfasst, das will er um jeden Preis beenden. Es ist doch so, dass er nur deinetwegen immer noch nach Sasuke sucht. Nur deinetwegen und seiner beschissenen Liebe gibt er nicht auf. Dabei weiß er genau, dass du diesen dämlichen Uchiha immer noch liebst. Die ganze Zeit stehst du mir im Weg, du und deine abgöttische Liebe zu jemand, der sie nicht mal erwidert!" „Sei still!", unterbrach Naruto Sai forsch und stieß ihn von sich weg. „Sasuke hat mit dieser Mission überhaupt nichts zu tun." „Ach nein und warum beherrscht er dich und deine Gedanken noch immer?", wurde er gefragt, wobei Naruto mit den Schultern zuckte und klein beigab. „Siehst du, du weißt es nicht einmal. Ich aber weiß es und du tust es nur, um Sakura zu gefallen. Die liebt dich doch nicht, sie schlägt dich nur bei jeder Kleinigkeit und freut sich nen Ast, falls du es doch schaffen solltest, den Uchiha zurückzubringen." Wollte sie dieser Idiot den ganz verarschen oder was war hier gerade los? Verstand Naruto nicht, dass sie hier gerade auf verlorenem Posten kämpften?! „Naruto, zum Teufel! Wach endlich auf! Mit was willst du den noch kämpfen? Kakashi kann uns nicht helfen und du Idiot machst nichts, außer dich an die Wand drücken zu lassen, du verdammter Trottel!", fauchte Sakura zurück, trieb ihm den Dolch ins Herz, erbarmungslos und kalt. „Dann such die Schuhe, allein! Lass dich versklaven genauso wie er ... ich werde hier nicht tatenlos zu sehen! Ich nehme den Sensei mit ...", murrte sie nur noch auf, atmete dabei tief durch und rappelte sich wieder auf, unterdrückte dabei einen aufkommenden Schmerzensschrei, während sie auf den Grauhaarigen zuging. Es war schwer ihn auf ihren Rücken zu bugsieren, es würde noch schwerer werden, ihn nach Konoha zurückzubringen, oder eher in ein Dorf, wo ihnen auch geholfen werden würde, denn auch sie brauchte medizinische Versorgung. „Sieh zu, dass auch du nicht stirbst, Baka." Mehr hatte sie dem Blonden nicht zu sagen, verschwand im Dunkel der Nacht und überließ Naruto seinem Schicksal. Schön, sollte sie endlich abhauen, denn genau das wollte Sai bezwecken und als Naruto so dumm war und Sakura doch hinterherlaufen wollte, hielt er ihn am Handgelenk fest und zog ihn mit einem Ruck zurück. „Na, na ... ich dachte, du wolltest die Schuhe haben", tadelte Sai süffisant, zog ihn noch enger in seine Arme und grinste. „Lass die dumme Pute doch abhauen, die Wölfe werden sich schon um sie kümmern und in Stücke reißen ...", hauchte er leise, näherte sich seinem Hals und sog genüsslich seinen betörenden Duft aus Angst und einer gewissen Abscheu in sich auf. Naruto roch verdammt gut und irgendwie hatte er keine Lust ihn auch noch zu vertreiben. Nein, da war Sai egoistisch und ließ ihn bei sich. Sollte der Graf doch meckern, er würde ihn nicht gehen lassen. Es dauerte dem Grafen zu lange, viel zu lange, um ehrlich zu sein. Im Grunde müsste Sai längst fertig mit der Angelegenheit sein und hier neben ihm stehen, um seinen Bericht abzugeben, doch nichts dergleichen war geschehen. Langsam erhob er sich aus seinem Sessel, in welchem er die ganze Zeit verbracht hatte und schlenderte in Richtung Tür. Seine Schritte waren zielstrebig und demnach war er schnell an der kleinen Hütte angekommen, doch was er sah, stimmte ihn nicht im geringsten milde. „Du solltest nur das tun, was man dir auftrug!", raunte er dem Dunkelhaarigen eisig zu, betrat das Häuschen und war auch schon im nächsten Schritt bei Naruto und Sai angelangt. Mit einem Ruck zerrte er den Schwarzhaarigen von dem Chaoten weg, ließ den Ghul an der Wand hinter sich prallen und verdrehte die Augen im nächsten Moment, immerhin war es ein Witz, dass er glaubte, sich jetzt gegen ihn behaupten zu können. Sein Körper, sein Wille, gehörte ihm und wenn er persönlich anwesend war, konnte er nichts tun, außer das, was seine Worte ihm befielen. „Verscheuchen bedeutet nicht vergewaltigen, Sai! Merk dir das genau!", raunte er weiter, packte Naruto am Schopf und zerrte diesen einfach mit sich in die kühle Nacht. Erschrocken, aber auch dankbar, dass der Graf endlich auftauchte und Sai von ihm wegriss, atmete Naruto aus und sah zwischen den Beiden hin und her. Er musste zugeben, dass es ihm schon Angst gemacht hatte, er aber nicht gegen Sai angekommen war und sich unter merkwürdigen Umständen ihm sogar hingezogen fühlte, jetzt aber nicht mehr, da er zum Glück weit genug von ihm weg stand und sich hinter dem Grafen befand, der ihn nach draußen und in die Nacht zog. „Danke ..." Mehr vermochte Naruto nicht zu sagen, denn er wusste nicht, was ihn jetzt erwartete und ob man ihn nicht einfach wieder stehen ließ. In die Hütte würde er nicht zurückgehen, ebenso wenig Sakura folgen und sich mit Wölfen anlegen. Die Augen verdrehend, sah der Graf den Blonden an. Ohne ihn vorzuwarnen oder gar noch eines einzigen Wortes zu würdigen, holte er aus und verpasste Naruto eine saftige Ohrfeige. Es war als Strafe gedacht, trotz dessen, dass diese noch ziemlich milde ausgefallen war, so sollte er seinen aufkeimenden Zorn nicht unterschätzen. Ein verächtliches Schnauben seinerseits folgte, bevor er noch ein letztes Mal ins Innere der Hütte ging und seinen Sklaven hinausholte, welcher ihm auch brav und ohne Widerworte folgte. Im Haus angekommen, ließ er die Tür geräuschvoll in die Anker fallen, bevor er sich an Sai wandte und diesen mit einem warnenden Blick in die dunklen Augen blickte. „Du hast meinen Befehl missachtet!", fauchte er ihn an, ging auf ihn zu und verpasste ihm eine, dann noch eine und noch eine. Der Graf war noch immer wütend und ließ diese etwas an dem Haus aus, denn immerhin würde Sai eine andere Strafe noch erhalten. Die wenigen Stunden, welche dem Schwarzhaarigen noch blieben, durfte er in der Ecke stehen und sich die absplitterte Wandfarbe betrachten, bevor er ihn am Kragen seines Shirts packte und mit ihm zur Haustür schliff. Mit einem einzigen Handgriff war diese auch schon offen und der junge Mann aus dem Haus geworfen, gerade rechtzeitig für die ersten Sonnenstrahlen. Eine Plage wäre er dann wohl los. Nachdem sich der Graf zusammen mit Sai in seinem Haus verkrochen hatte, machte Naruto sich zurück auf den Weg zum Schuppen, wo er sich kaum später schlafen legte. Die Nacht war kalt, der Schlaf wenig erholsam und so war es nicht verwunderlich, dass er bereits vor dem Sonnenaufgang aufwachte und verschlafen blinzelte. Der Himmel färbte sich draußen bereits rötlich und das sah er durch die Ritzen der Bretter, durch welche ebenso die Kälte hereinkam und ihn frösteln ließ. Er sollte sich bewegen, das so schnell wie möglich, weswegen er rasch aus seinem Schlafsack krabbelte und sich streckte. Langsam gingen ihm beim genaueren Untersuchen seines Rucksacks die Vorräte aus und wenn er noch länger, als drei Tage bleiben würde, dann sah es eng aus. Dennoch wollte Naruto nicht aufgeben und Baa-chan enttäuschen. Er hatte ihr das Versprechen gegeben, ihre Schuhe zurückzuholen und daran hielt er sich. Nicht noch einmal wollte er einen lieben Menschen schwer enttäuschen, erst recht nicht die Hokage ... Müde trottete Naruto nach draußen und blieb wie vom Blitz getroffen stehen, als er Sai und diesen Grafen erkannte. Jedoch gefiel ihm das, was er sah, nicht wirklich und er stolperte ohne Schuhe raus in den Schnee und auf die Beiden zu. Bis er jedoch zu Sai gelangt war, war dieser qualvoll unter extremen Schmerzen halb verbrannt und sah ihn entschuldigend an. „Verzeih mir, ich habe das nicht gewollt." Kopfschüttelnd sah Naruto auf ihn herab und unterdrückte die ersten Tränen. Hilflos musste Naruto mit ansehen, wie Sai vor seinen Augen zu Staub zerfiel und es schnürte ihm die Kehle zu. Er bekam kaum Luft, der Anblick war erschreckend und es gab nichts mehr, was er für ihn tun konnte. Schwer schluckte er, versuchte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, herunterzuschlucken. Ihm war nach Schreien zumute, doch kein einziger Laut verließ seine Lippen, so als hätte er seine Stimme verloren und sie wäre unauffindbar. Zornig über den Verlust seines Teamkameraden sah Naruto schließlich auf, direkt auf das Haus vor sich und ballte leise knurrend die Fäuste. Der Graf war eindeutig zu weit gegangen und er vergaß seine weniger gute Erziehung. Rasch ließ er von dem zerfallenen Körper vor sich ab, sah, wie die Asche vom Wind davongetragen wurde und stapfte schließlich hastig auf das vor ihm liegende Anwesen. Mit Sais Tod war er eindeutig zu weit gegangen, hatte seinen Zorn und damit den Kyuubi in ihm geweckt, der anfing, laut und bedrohlich zu grollen. "Lass mich frei, lebe deinen Zorn aus und nimm Rache", hörte Naruto ihn leise lachen, doch schüttelte er den Kopf, nahm einen Stein und warf eine der Fensterscheiben damit ein. All seinen Zorn, die Trauer und den Verlust eines weniger geliebten Menschen, stachelte ihn an, seine Wut an diesem Haus auszulassen. Sai und er hatten unsere Differenzen, aber nie hätte Naruto es für möglich gehalten, dass er einmal so wegen seines Todes ausrasten würde. Das letzte Mal war ihm dies bei Sasuke passiert und es lag weit über drei Jahre zurück. Und da war er auch schon wieder sein bester Freund, den er Sakura zur Liebe zurück ins Dorf holen wollte. Bis heute war es ihm nicht gelungen und so langsam fragte er sich, ob es überhaupt noch Sinn machte, nach ihm zu suchen. Immerhin war es schon das zweite Mal, dass ihr Team auseinanderbrach. Das erste Mal ging Sasuke, um Rache an Itachi zu nehmen und Sai zerfiel vor seinen Augen zu Staub wegen einem Paar beschissener Schuhe. Am liebsten würde er sie bei Auffinden an die Wand schmeißen oder nein, er würde sie Tsunade-sama an den Kopf knallen und ihr sagen, dass sie ihre Treter zu einem sehr hohen Preis endlich zurück hatte. Naruto hätte sich ewig weiter aufregen können, wäre da nicht eine Tür aufgegangen und dieser verdammte Graf sah ihn an, als käme er aus dem All. Soweit war er also schon, so weit, dass er weder mitbekam, dass es Nacht war, noch, dass dieses Scheusal von seinem Beutezug zurückgekommen war und ihn nun anstierte, als sei er der Nächste. „Bist du bald fertig, du Narr? Hier gibt es nichts mehr, das du zu suchen hast ... nimm die Asche deines jämmerlichen Freundes..." Absichtlich spuckte er beinahe das letzte Wort dem Blonden herablassend vor die Füße, denn Freundschaft war für ihn noch nie besonders, oder gar etwas Wertvolles gewesen. Stattdessen empfand er solche unnötigen Gefühle als Last und Blockade, die einen daran hinderte, seine Ziele zu verwirklichen. „Und verschwinde, bevor dir das gleiche Schicksal widerfährt", zischte er noch zum Schluss und verschränkte die Arme vor der Brust, wollte sehen, wie der Andere von dannen zog und hinter den Hügeln verschwand. Freund, hatte er gerade Asche seines Freundes gesagt? Wütend ballte Naruto daraufhin die Fäuste und sah den Grafen an. „Er war nicht mein Freund, er war ein Teamkollege, aber mehr auch nicht. Sakura, sie war eine Freundin und ebenso jemand, den wir vor langer Zeit verloren und nicht wiedergefunden haben. Aber was erzähle ich ihnen das überhaupt? Sie sind unmenschlich und wissen, das Leben nicht zu schätzen. Ihnen geht es nur um ihr beschissenes Haus, um ihr Leben und solch ein selbstverliebtes Verhalten kotzt mich einfach nur an, echt jetzt! Es fehlt ihnen wirklich an allem und wenn sie mal menschlich waren, dann waren sie sicher keinen Deut besser!", redete Naruto sich in Rage und schnaufte verachtend. Drohen ließ er sich von ihm ganz sicher nicht, sollte er ihn doch beißen und zudem machen, was er nicht sein wollte und gar verabscheute. Sollte er reden, sich den Mund dusslig brabbeln. Naruto würde hier nicht weggehen, nicht eher er die Schuhe hatte und Baa-chan vor die Füße werfen konnte. Sakura war also eine Freundin und jemand, der sie beide verlassen hatte auch, außerdem war er selbst also unmenschlich, nun... bei dem Letzten kann und wollte er nicht widersprechen. Ein Grinsen schlich sich auf seine spröden Lippen, als der Blonde fauchend wie ein Tier vor ihm stand und Dinge sagte, die ihn innerlich freudlos auflachen ließen. „Ein Menschenleben ... ist erbärmlich, es ist schwach und vollkommen nutzlos außerdem ... sind Menschen verwundbar... ihre schlagenden Herzen zwingen sie meist zu Dingen, die der Lächerlichkeit ausgesetzt sind, genauso wie du gerade eben ... und zu deinen ‚Freunden'... schau dich doch mal um ..." Mit der rechten Hand machte er eine ausschweifende Geste, wollte ihm dabei nur verdeutlichen, was er meinte, denn niemand stand neben Naruto und bot ihm eine helfende Hand an. „Niemand ist hier, sie sind alle gegangen. Sakura hat sich Kakashi geschnappt und ist verschwunden. Sai ist tot und Sasuke ... nun, wenn man es genau nimmt ... er auch." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)