Die kleine Meerjungfrau und der Wassermann vom Sternenhimmel von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3- Verbannung -------------------------------- Kapitel 3- Verbannung Keiner schenkte dem Meermächen Beachtung, als sie ins Dorf zurückkehrte. Wie schön wäre es jetzt gewesen, wenn ihre Großmutter noch am Leben wäre, denn so hätte sie jemanden, mit dem sie über ihre jüngsten Erlebnisse plaudern konnte. Die anderen Meeresbewohner würden sich nicht dafür interessieren. Das stimmte sie traurig. Lange lag Luana in dieser Nacht wach, doch das Meeresglitzern blieb heute aus. Unruhig wälzte sie sich auf ihrem Wasserbett hin und her. Sie konnte einfach nicht einschlafen und wie gern wäre sie jetzt mit Aquarius zusammen. Wie konnte man so schön sein? Man sagte den Meerjunfrauen und Meermännern ja immer nach, dass sie von unvorstellbarer Schönheit waren, doch das fand Luana nicht, weil sie sich im Aussehen viel zu sehr ähnelten. Alle, bis auf sie und das war wohl auch der Grund, weshalb sie die anderen Dorfbewohner eher mieden. Anstatt grünes Haar und blassgrüner Haut, wie gewöhnliche Nixen, hatte sie fast weißes Haar und ihre Haut war von einem silbrig violetten Teint überzogen. Ein Klopfen ließ sie wieder in Realität zurückkehren und sie schwamm zur Tür. Amal, einer der Meermänner besuchte sie. Was er wohl wollte? „Darf ich herein kommen?”, fragte er. Luana nickte und bat ihn mit einer Handbewegung in ihre Behausung. „Was verschafft mir die Ehre?” „Naja, ich hatte nur das Bedürfnis dich zu sehen. Du scheinst dich seit dem Tod deiner Großmutter eher zurückzuziehen und mich würde der Grund dafür interessieren.” „Ich hab das Gefühl von allen unverstanden zu sein Amal. Jeder meint mir sagen zu müssen, was ich zu tun habe. Aber ich führe ein eigenes Leben und tue das, worauf ich Lust habe.” „Aber wir Meeresbewohner müssen unseren Verpflichtungen nachkommen.” „Ach ja? Und welche Verpflichtungen sind das, Menschen zu töten, indem wir sie in die Irre treiben? Das kann und will ich nicht tun”, fuhr sie den Meermann an. „Deine Sturheit hat mich schon immer fasziniert”, schmeichelte der Amal Luana, doch diese verzog nur leicht angewidert den Mund. „Als ob du mich jemals haben könntest. Deshalb bist du doch hier, nicht wahr?” Amal zuckte mit den Schultern. „Vielleicht, immerhin bist du eine kleine Schönheit Luana und die anderen Meermädchen sind neidisch auf dich.” „Und wenn schon. Ich kann die meisten im Dorf nicht ausstehen und lebe lieber für mich alleine.” Dieses Gespräch wurde der kleinen Meerjungfrau lästig und sie wünschte sich ihre Einsamkeit zurück, in der sie von Aquarius träumen konnte. „Gibt es in deinem Leben überhaupt einen Mann?” „Was geht dich das an! Und selbst wenn, wärst du der letzte, der davon erfahren würde.” Amal schmunzelte. „Das heißt wohl ja. Wie schade und wahrscheinlich ist es so ein armer Schlucker, der dir nichts bieten kann. Du solltest dich besser für einen entscheiden, der dir das geben kann, was du verdienst.” Luana funkelte den aufgeblasenen Meermann wütend an. „Was fällt dir ein Amal! Verschwinde sofort aus meinem Turm und wage es ja nicht noch einmal wiederzukommen.” Amal verdrehte arrogant die Augen und zischte davon. Nur noch ein paar Luftblasen blieben von ihm zurück. Noch immer bebte die kleine Wassernixe vor Wut. Wie konnte dieser eingebildete Schnösel nur so mit ihr reden. Am nächsten Morgen, als Luana durch das Dorf schwamm, wurde sie von allen Bewohnern argwöhnisch gemustert und den Grund dafür erfuhr sie schon bald. Amal hatte sich auf Rednermuschel auf dem Marktplatz postiert und erzählte allen, dass Luana sich in einen Menschen verliebt hatte und nun von der bösen Meerhexe verlangte ihren Menschen ebenfalls zu einem Bewohner des Meeres zu verwandeln. So sehr sie auch versuchte dieses dumme Gerücht zu widerlegen, half es alles nichts, denn keiner wollte ihr Glauben schenken. Schließlich wurde sie aus dem Dorf verbannt, denn das oberste Gesetz der Meeresbewohner war, dass sie sich niemals und unter keinen Umständen in einen Menschen verlieben durften. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)