Ein Hexentraum von Pureya (A Witch‘s Dream) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- "Hier", sagte Castiel leise. Dean bremmste sofort. Monroe gehörte zu den Städten ohne irgendeine Art von Nachtleben. Sobald die Sonne untergegangen war trieb sich niemand mehr auf den Straßen herum. Vor Jahren hatte sogar ein lokaler Politiker vorgeschlagen die Straßenbeleuchtung ab 22 Uhr einfach auszuschalten. Hätte er es einfach gemacht wäre es vermutlich niemandem aufgefallen. Und so war niemand zu sehen, als die 3 Männer aus dem Wagen stiegen und 2 Taschen aus dem Kofferraum nahmen. "Wohin jetzt?", fragte Dean und sah sich aufmerksam um. Schmucklose aber gepflegte Einfamilienhäuser zogen sich die kleine Nebenstraße von Monroe entlang. Aller 20 Meter kümmerte ein winziger Baum vor sich hin. Castiel streckte den Arm aus und zeigte auf ein dunkel grün gestrichenes Haus genau gegenüber. Ein kleines Rasenstück lag vor einer winzigen Terrasse. Links und rechts vom Haus führte ein brauner Lattenzaun weg nach hinten. Sam nickte zum niedrigen Balkon der Terrasse wo eindeutig eine Latte im Geländer fehlte. "Ich schätze Castiel hat recht." Der Engel runzelte die Stirn. "Natürlich habe ich das." Dean klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. "Schaut nicht wirklich wie ein Hexenhaus aus." "Was hast du erwartet? Tierschädel?" Dean zuckte mit den Achseln. "Zumindest einen ungepflegten Rasen oder so." Langsam gingen sie auf das Haus zu und musterten die wenigen Fenster, welche nach vorn zeigten. In keinem brannte Licht. "Vielleicht ist sie gar nicht da." "Sie ist da", sagte Castiel sofort ohne seinen Blick vom Haus weg zu nehmen und ging weiter zielstrebig darauf zu. Bevor einer der Brüder etwas sagen konnte hatte er die 2 Stufen zur Terrasse genommen und an die Tür geklopft. "Cas?!", sagte Dean fassungslos. Doch in diesem Moment öffnete sich die Haustür ein Stück. "Was bist du?", fragte eine leise, aber selbstbewusst klingende Frauenstimme. "Wir stellen hier die Fragen!", blaffte Dean und trat neben den Engel auf die Terrasse. Sam folgte kurz danach. Die Tür wurde fast wieder ins Schloss gezogen, blieb dann jedoch noch einen winzigen Spalt weit offen. "Verschwindet!", zischte die Frau hinter der Tür. "Wohl eher nicht." Dean hob einen Arm an die Klinke und hielt Zentimeter davor plötzlich inne. Irritiert starrte er auf seine Hand. "Was-?" "Ich sagte doch verschwindet!" Und die Tür fiel ins Schloss. "Was ist denn?", fragte Sam und sah über Castiel´s Schulter zu Dean. "Ich kann die Tür nicht berühren. Als wäre da... eine Wand." "Lass mich probieren." Und ohne ein Problem umfasste Castiel den Knauf und öffnete die Tür. Sam und Dean starrten ungläubig als der Engel ganz einfach hinein ging. Von drinnen kam ein überraschtes Quieken. "Ernsthaft! Was bist du?", rief die junge Frau ungläubig. Dean wollte Castiel folgen, prallte jedoch gegen die gleiche unsichtbare Wand wie zuvor. Frustriert schlug seine Faust auf die Barriere ein. "Komm nicht näher!" Vermutlich wollte die Frau drohend klingen, aber ihre Stimme zitterte. Castiel blieb dennoch stehen. "Hören Sie, wir tun Ihnen nichts wenn Sie uns sagen, was mit den Männern passiert ist", rief Sam von der Tür ins Haus hinein. Dean wandte sich ungläubig zu ihm um, doch sein Bruder zuckte nur die Schultern. "Ich wollte das nicht! Ehrlich!", kam es zurück. Sam machte eine 'Na siehst du?'-Gehste. "Wir glauben Ihnen! Aber sie müssen uns helfen, damit alles wieder in Ordnung kommt." Es kam nur Schweigen zurück. "Miss-?" "Ihr seid Jäger, stimmts?" Die Frage war kaum zu verstehen, so leise wurde sie gestellt. "Nun... ja." Ein freudloses Lachen erklang. "Ich weiß wie ihr Leuten helft. Verschwindet!" "Ach zum Teufel damit! Cas! Mach das Miststück fertig!" Castiel ließ die Klinge aus seinem Ärmel gleiten. Die junge Frau stand im Halbschatten vor ihm und hob abwehrend die Hände. "Nein nein nein nein!" Sie drehte sich um und stürzte durch die nächste Tür. Sam versuchte zu sehen wohin sie gegangen war, wärend Castiel ihr folgte. "Ums Haus!", rief Dean und stürzte von der Terrasse auf den Rasen und schwang sich über den Zaun. Die Küche war stockdunkel, doch kaum ein Raum im Haus war ihr so vertraut wie dieser. Sie stürzte an den mittleren Küchenschrank und zog einen Beutel hervor, dann wandte sie sich um und sah wie Castiel in den Türrahmen trat. "Bleib da!" Sie hob drohend den Beutel. Castiel runzelte die Stirn, blieb aber stehen. Plötzlich splitterte Glas, doch noch bevor sich die Frau nach dem Geräusch umdrehen konnte, erstarrte sie und holte keuchend Luft. Castiel sah von der Frau zum Fenster und erkannte Dean. Er hatte noch immer einen Arm erhoben. Da hustete die vermeintliche Hexe Blut hervor und brach zusammen. In ihrem Rücken steckte ein rostiges Messer. Castiel kniete sich langsam vor sie und legte die Klinge weg. Mühsam brachte es die Frau fertig sich zur Seite zu drehen. Schwer atmend schaute sie zu dem Engel auf. Selbst in der Dunkelheit konnte sie das leuchtende Blau seiner Augen erkennen, über welches plötzlich ein rosaner Glanz huschte. Sie packte krampfhaft seinen Arm. "Erzu... lie... Erzul... ie...", flüsterte sie. Ihre Hand erschlaffte und der letzte pfeifende Atem kam über ihre Lippen. In dem Moment tauchte Sam in der Tür auf. "Was ist passiert? Ich konnte plötzlich rein." Castiel drehte sich zu ihm um. "Sie ist tot." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)