Sternschnuppen von Tasha88 (Mimi&Taichi) ================================================================================ Kapitel 1: Sternschnuppen ------------------------- ~~~~~~~Sternschnuppen~~~~~~~ “Ach man …”, erklang eine leise Stimme seufzend. Sofort hob Taichi seinen Blick von seinem Mittagessen, das auf einem Tablett vor sich stand. Er runzelte seine Stirn und sah zu Mimi, die mit einem betrübten Blick aus dem Fenster der Schulmensa sah. Er legte seinen Kopf schräg. “Was ist los?”, fragte er verwirrt. So kannte er das Mädchen nicht … und das brachte ihn durcheinander. Sonst war Mimi immer guter Laune und aufgedreht, nichts konnte das durcheinander bringen … nicht einmal ihre gemeinsamen Streitereien. Mimi sah ihn an, öffnete ihren Mund und wand sich dann wieder ab. “Hey Prinzessin”, rief Taichi, beugte sich über den Tisch und wedelte mit seiner Hand vor ihrem Gesicht hin und her. “Lass das!”, schnaubte sie und schlug seine Hand weg. Bei ihrer nächsten Aktion hob er nur erstaunt seine Augenbrauen. Mimi griff ihr eigenes Essen, von dem sie nichts gegessen hatte und ging davon. Das Tablett stellte sie einfach zu den anderen gebrauchten und verließ die Schulmensa. “Was ist denn mit der los? Ich habe ihr gerade doch gar nichts getan!” Taichi sah zu seinen Freunden, die ihn an blickten. “Ich habe nichts gemacht! Dieses Mal bin nicht ich schuld!”, verteidigte er sich sofort laut, als er den Blick seines besten Freundes bemerkte. Yamato zuckte nur mit seinen Schultern. “Wer denn sonst?”, fragte er, ehe er sich wieder seinem Essen zu wand. Taichi wollte gerade etwas erwidern, als er Soras Hand auf seinem Unterarm spürte. Er wand sich seiner besten Freundin und festen Freundin seines besten Freundes zu. “Sie ist einfach enttäuscht”, erklärte Sora und lächelte Taichi entschuldigend an. “Enttäuscht? Warum das denn?” “Sie hatte sich einfach sehr auf die Sternschnuppen gefreut”, erklärte Koushiro. “Heute soll man die Persiden sehen.” Nun sah Taichi zu diesem. “Die was?” Die Augenbrauen des Jüngeren hoben sich bei Taichis Ausruf. “Sternschnuppen. Ganz viele in einer einzigen Nacht. Bis zu 150 Stück.” “Dann sag das doch und rede nicht von Waschmittel!”, beschwerte der Ältere sich. “Persiden Tai, nicht Persil”, seufzte der Angesprochene auf. “Sternschnuppen reicht doch aus!”, winkte Taichi ab und sah anschließend zu Sora. “Und was genau hat Mimi dabei für ein Problem?” Die Gefragte deutete zum Fenster der Schulmensa. “Es soll bis morgen Nachmittag weiter regnen. Ohne Unterbrechung. Und das bedeutet ...” “... und das bedeutet, dass der Himmel schwarz bleibt und man hier in Japan keine einzige Sternschnuppe sehen kann”, beendete Yamato den Satz seiner Freundin. Taichi sah zwischen seinen Freunden hin und her. “Und deshalb ist sie so niedergeschlagen?” Alle nickten. “Das ist doch …” Taichi stockte. Was sollte er auch sagen? Anscheinend war es Mimi tatsächlich wichtig, denn sonst würde sie abwinken und sagen, dann eben an einem anderen Tag. Stattdessen war sie ein Häufchen Elend. “Solche Persidenregen sind sehr selten. Gerade so einer, wie er heute stattfindet”, erklärte Koushiro. “Und sie hat gesagt …”, Sora stockte einen Moment, “sie hat gesagt, dass sie sich etwas wünschen möchte und dass sie hofft, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht.” Taichi runzelte seine Stirn, ehe er in die Richtung sah, in die Mimi gelaufen war. Er hatte sie noch nie so erlebt … doch, einmal. Damals, als sie ihnen erklärt hatte, dass sie mit ihren Eltern in die USA ziehen müsste. Auch damals war sie niedergeschlagen gewesen. Vermutlich auch mehr als heute … Und er musste eines zugeben. So gerne er sie auch ärgerte … er wollte sie nicht traurig sehen, denn das ging ihm auch irgendwie nahe. Er wollte, dass sie immer lächelte, dass ihre Augen leuchteten. Er wollte, dass sie glücklich war. Ein Gedankenblitz kam ihm und sofort sah er seine Freunde ernst an. Yamato erkannte seinen Blick und erstarrte einen Moment. “Tai! Was hast du vor?”, fragte er. Taichis Blick richtete sich auf seinen besten Freund. “Ich habe eine Idee. Und ihr müsst mir helfen!” ~♥~♥~♥~ “Sora, was machst du denn hier?” Mimi blinzelte verwirrt. Hatte sie etwa eine Verabredung mit ihrer besten Freundin vergessen? Nein, das konnte gar nicht sein. Denn sie hatte heute etwas anderes vorgehabt und daher hatte sie keine anderen Pläne gehabt. Sofort verdüsterte sich ihr Gesichtsausdruck wieder. Alles lief schief! Sie hatte sich so sehr auf die Sternschnuppen gefreut! So, so sehr. Bereits als Kind hatte man ihr immer erzählt, dass man sich etwas wünschen könnte, wenn man eine Sternschnuppe sah. Und dass dieser Wunsch dann in Erfüllung ging. Und so peinlich das auch war, ihr zumindest, so hatte sie bisher noch nie eine Sternschnuppe gesehen, zumindest nicht bewusst. Doch sie hatte einen Wunsch. Einen sehr, sehr großen Wunsch, ihren Herzenswunsch, so würde sie es nennen. Und sie hatte geglaubt, dass dieser in Erfüllung gehen würde, wenn sie so viele Sternschnuppen sehen und es sich dann wünschen würde. Aber das würde es jetzt nicht. Vielleicht würde es das niemals! Warum musste es regnen? Warum hatte sich das Universum gegen sie verschworen? “Ich dachte, dass ich mal bei dir vorbei komme. Du warst so traurig heute und vielleicht muntert dich meine Gesellschaft ja auf”, antwortete ihre beste Freundin lächelnd. Mimi zuckte zusammen. Einen Moment hatte sie ganz vergessen, dass Sora vor ihr stand. “Doofsinn”, murmelte sie und winkte ab. “Alles gut. Du kannst deinen Abend ruhig genießen gehen. Ich bin gar nicht traurig.” Sora hob ihre Augenbrauen. “Meinst du nicht, dass ich meine beste Freundin kenne? Dass ich also erkenne, wenn es ihr nicht gut geht?” Mimi zog ihre Schultern ein und blinzelte verlegen. Sofort lächelte Sora sie an. “Mimi, du bist meine beste Freundin. Ich kenne dich jetzt schon so lange und ich bemerke es, wenn es dir nicht gut geht. Und ich weiß auch, was dich belastet.” Nun blinzelte Mimi erstaunt. “Was meinst du?” Ein mitfühlender Blick richtete sich auf die Jüngere. “Du hattest dich so sehr auf die Sternschnuppen gefreut und jetzt regnet es die ganze Nacht, was bedeutet, dass wir hier keine einzige Sternschnuppe sehen können.” “Woher weißt du das denn?” Mimi sah ihre beste Freundin erstaunt an. Die lächelte sie wieder an. “Du hast schon seit letzter Woche von nichts anderes mehr gesprochen. Und du hast immer wieder mit Izzy darüber geredet. Die letzten Tage warst du aber immer besorgter und hast ihn immer wieder ausgequetscht, ob es nicht doch trocken bleibt. Außerdem hast du vor ein paar Tagen leise gesagt, dass du hoffst, dass dein Wunsch in Erfüllung geht. Daher bin ich davon ausgegangen, dass du dir etwas wünschen möchtest. Und heißt es nicht, dass das, was man sich wünscht wenn man eine Sternschnuppe sieht, dass das dann in Erfüllung geht?” Mimi sah sie erstaunt an, ehe sie ihre Mundwinkel nur ganz kurz anhob und anschließend auf den Boden sah. “Du kennst mich eben zu gut.” Sie biss sich auf die Unterlippe. “Aber egal was … Ich kann es vergessen. Es ist keine Sternschnuppe zu sehen. Also können meine Wünsche nicht in Erfüllung gehen.” Sora legte ihr eine Hand auf die Schulter. “Das ist Doofsinn Mimi. Wünsche können immer in Erfüllung gehen. Ob da nun eine Sternschnuppe ist oder nicht.” “Dieser Wunsch aber nicht!” Sora sah ihre beste Freundin nachdenklich an und überlegte, ob sie Mimi nach ihrem Wunsch fragen sollte und warum dieser so wichtig war. Sie entschied sich jedoch dagegen. Mimi würde es ihr von selber sagen, wenn sie es ihr sagen wollte. Sie würde sie dazu nicht drängen. “Du wirst deine Sternschnuppen bekommen. Wenn nicht heute, dann wann anders”, erklärte sie kurzerhand. “Und jetzt zieh dir etwas an. Ich will nicht, dass du so deprimiert zu Hause herumsitzt. Wir gehen zu Matts Bandprobe und hören den Jungs zu!” Mimi versuchte zu protestieren. Sie wollte nicht raus. Sie wollte sich lieber unter ihrer Bettdecke verkriechen und ein paar Tränen verdrücken! Sie wollte nichts unternehmen! Doch sie hatte ihre Rechnung ohne ihre beste Freundin gemacht und keine halbe Stunde später lief sie mit dieser zusammen unter Soras Regenschirm zu dem Haus, in dem Yamatos Band einen Proberaum hatte. Sie hatte keine Lust. Überhaupt keine! Aber sie wusste auch, dass wenn Sora in solch einer Hilfs-Stimmung war, dann hatte sie keine Chance gegen ihre beste Freundin. Diese öffnete die Türe zu dem Proberaum und ließ Mimi vor sich eintreten. Mimi warf ihr einen genervten Blick zu, trat ein und blieb wie erstarrt stehen. Mit großen Augen und offenem Mund sah sie sich um. Was war denn hier los? ~♥~♥~♥~ “Pass bloß damit auf!”, erklang eine entsetzte Stimme und gleich darauf stand Yamato neben Taichi, um diesen die Gegenstände aus der Hand zu nehmen, die dieser gerade hochgehoben hatte. “Was ist denn los?”, fragte dieser genervt nach. Sofort antwortete Yamato genauso genervt. “Du sollst auf die Geräte aufpassen! Die waren teuer! Und du machst sie nur kaputt!” Warum hatte er sich dazu überreden lassen, Taichi ihren Proberaum für diesen Abend zu überlassen? “Warum denkst du bitte schön, dass ich sie kaputt mache?” “Weil du ein Trottel bist!” “Du bist hier der Trottel!” “Die werden sich niemals ändern”, seufzte Takeru auf und sah zu seinem Bruder und dessen besten Freund, die nicht mehr aufhören konnten sich zu zoffen. Hikari kicherte. “Das werden sie tatsächlich niemals.” Takeru grinste, ehe er zu seiner Freundin trat und sich zu ihr beugte, um ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen zu hauchen. “Du musst dich auch niemals ändern. Du bist wundervoll, so wie du bist.” Hikari blinzelte ihn an, während sich ihre Wangen wundervoll röteten. Sie lächelte ihn an. “Du dich auch nicht”, entgegnete sie leise, ehe sie nach der nächsten Stoffbahn griff, die am Boden lag. Takeru griff nach der Leiter und ging damit ein Stück zur Seite, wo er sie aufstellte. Er kletterte auf dieser hinauf und nahm von Hikari die Stoffbahn entgegen, um sie an der Wand zu befestigen. “Auf jeden Fall ist es eine schöne Idee von Mimi”, gab sie von sich, während sie Takeru beobachtete. Der nickte und achtete darauf, die Stoffbahn richtig zu befestigen. “Es ist auf jeden Fall eine gute Sache, die er da macht. Er will eben nicht, dass sie weiterhin so traurig bleibt.” “Das stimmt. Auch wenn die beiden so oft streiten”, ein Lächeln glitt auf Hikaris Züge und sie sah zu ihrem Bruder, der jetzt gemeinsam mit Yamato Geräte zur Seite trug und diese so hinstellte, dass man sie später hinter weiteren Stoffbahnen verstecken konnte, “er will eben, dass keiner seiner Freunde traurig ist.” Takeru kletterte von der Leiter und griff wieder nach dieser, um sie weiter zu tragen. Hikari folgte ihm mit einer weiteren Stoffbahn. Ihr Freund drehte sich zu ihr herum, um sie an sich zu ziehen. “Das ist sehr ehrbar. Und ich will, dass du niemals traurig bist, ja?” Wieder röteten sich Hikaris Wangen. “Hey, ihr seid nicht zum rumknutschen hier sondern zum arbeiten!”, erklang Yamatos Stimme laut. Takeru lachte auf und sah zu seinem Bruder. “Du bist nur neidisch, weil du das nicht kannst.” Der Ältere grinste breit. “Ich kann das nachher noch. Aber eigentlich bin ich dagegen, die Arbeit alleine zu machen, nur weil ihr rumknutscht.” “Hey! Du machst die Arbeit nicht alleine!”, erklang Taichis Stimme laut. “Was machst du denn schon, außer im Weg rum zu stehen?” Und sofort ging es so weiter … Hikari und Takeru seufzten auf und wechselten einen schnellen Blick mit Koushiro, der in der Mitte des Zimmers auf dem Boden saß und auf seinen Laptop eintippte. Warum hatten sie sich dazu bereit erklären lassen? “Nur für Mimi”, murmelte Hikari so, dass alle außer Taichi und Yamato es verstanden. “Nur für Mimi”, pflichteten Takeru und Koushiro ihr gleich bei, ehe sie sich weiter an ihre Aufgaben machten. ~♥~♥~♥~ Mimi sah sich mit großen Augen in dem Proberaum von Yamatos Band um. Sie blinzelte verwirrt. Was war hier denn los? Die Wände waren alle mit Stoffbahnen abgedeckt, sogar die Decke. Was hatte Yamato vor? Ihr Blick richtete sich auf die Personen, die in der Mitte des Raumes standen und sie anlächelten. Sora ging an ihr vorbei und trat zu ihrem Freund, der diese anlächelte und einen Arm um sie legte. Dann wand er sich an Taichi. “Das war deine Idee, also bitte.” Taichi runzelte seine Stirn, warf seinem besten Freund einen eigenartigen Blick zu und wand sich anschließend an Mimi. Die sah ihn nur verwundert an. “Also … naja … es ist so …” Taichi kratzte sich verlegen am Kopf. “Das darf doch nicht wahr sein!”, stöhnte Matt neben ihm auf. “Mimi, der Trottel hier konnte es nicht ertragen, dass du so traurig bist und wollte deshalb etwas dagegen machen.” “Matt!”, erklang Soras Stimme strafend, noch ehe Taichi selbst etwas sagen konnte. “Tai ist sicher kein Trottel, nur weil er etwas gutes tun will!” “Da stimme ich Sora zu”, erklang Hikaris sanfte Stimme. Mimi sah zu der Jüngeren. Diese trat einen Schritt auf sie zu. “Tai ist nicht der einzige, der dich nicht traurig sehen will. Wir alle wollen, dass du wieder lachst. Es ist nicht schön, wenn du so niedergeschlagen bist.” Auch Sora trat einen Schritt nach vorne. “Und Tai hatte eine Idee, wie er dich aufmuntern kann.” Mimi sah erstaunt zu dem Gemeinten, der sie mit roten Wangen ansah. “Jetzt sag ihr einfach, was du dir überlegt hast …”, meinte Koushiro, der neben Taichi stand und stieß diesen leicht mit dem Ellenbogen zwischen die Rippen. Taichi blinzelte nochmal, dann straffte er seinen Rücken. “Die anderen haben gesagt, dass du so gerne die Sternschnuppen sehen wolltest … und dass das jetzt eben nicht geht, weil es so regnet. Und da du die Sternschnuppen jetzt nicht wirklich sehen kannst, dachte ich eben, dass wir die Sternschnuppen zu dir holen …” “Wir sind uns sicher, dass es dir gefallen wird.” Koushiro lächelte seine beste Freundin an. “Und von Joe sollen wir die Grüße sagen. Er konnte leider nicht helfen ... “, fügte er noch hinzu. Mimi nickte nur perplex. Sie konnte es nicht glauben, dass ihre Freunde so etwas planten, nur für sie. Plötzlich kam Bewegung in ihre Freunde, die nach ihren Jacken griffen und diese anzogen. “Was macht ihr denn?”, rief Taichi auf, der als einziger nicht nach seiner Jacke griff. Yamato grinste seinen besten Freund an, ehe er nach dem Schirm griff, den Sora mitgebracht hatte. “Das war deine Idee Tai, also darfst du diesen auch zu Ende bringen.” “Aber … aber das ist doch von uns allen!” “Es war deine Idee”, stimmte Koushiro zu und Sora nickte, ehe sie sich bei Yamato einhakte. Taichi sah verzweifelt zu seiner jüngeren Schwester, die ihre Jacke gerade schloss. Sie kam auf ihn zu und lächelte ihn an. “Du wirst das schon schaffen. Und ich bin mir sicher, dass es so schöner ist. Also wenn es nur ihr zwei seid. Es ist romantischer.” “Romantischer?” Taichi lief hochrot an. Hikari stellte sich auf ihre Zehenspitzen und streckte sich, um ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen. “Du kannst das.” Daraufhin drehte sie sich herum und eilte zu ihrem Freund. Takeru wartete bereits auf sie und hob dann eine Hand, um Taichi zum Abschied zu zu winken. Nach wenigen Minuten standen nur noch Mimi und Taichi in dem Proberaum. “Ähm …”, brachte Taichi verlegen hervor und sah zur Seite. Da er nichts weiter sagte, sah Mimi sich mit roten Wangen um. Erst jetzt bemerkte sie die Kissen und Decken, die in der Mitte des Raumes auf dem Boden lagen. Taichi hob vorsichtig seinen Blick zu ihr und als er bemerkte, dass sie das Lager, wie Takeru es getauft hatte, ansah, atmete er tief ein. “Komm mit”, richtete er an sie. Mimi sah auf und nickte. Sie folgte dem Älteren zu den Kissen und Decken. “Setz dich hin.” Er deutete auf das Lager. Mimi erkannte erst jetzt, dass neben den Kissen und Decken auch noch etwas zu trinken und ein paar Süßigkeiten lagen. Sie warf Taichi einen kurzen Blick zu. Dieser wirkte total unsicher. Da sie ihn nicht noch mehr verunsichern wollte, setzte sie sich, so wie er es gesagt hatte. Sie sah sich erneut um. Nun kam Neugierde in ihr auf. Was hatte er geplant? “Warte einen Moment.” Taichi lief zur Eingangstüre und betätigte dort den Lichtschalter. Gleich darauf wurde es dunkel. “Ähm … Mimi?”, brachte er fragend hervor. “Ja?”, erwiderte sie. Das erste, was sie sagte, seit sie hier in diesem Raum war. “Irgendwo bei dir steht eine kleine Campingleuchte. Kannst du diese anmachen?” “Einen Moment.” Mimi zog kurzerhand ihr Handy davor und schaltete die Taschenlampe ein. So war es viel einfacher. Sie suchte damit jedoch die Lampe, die Taichi gemeint hatte. Nach wenigen Sekunden hatte sie sie gefunden und betätigte den Schalter, so dass gleich darauf ein schwaches Licht leuchtete. “Ah, hier”, erklang Taichis Stimme und gleich darauf erklang sanfte und gedämmte Musik. Es dauerte nur einen Augenblick, dann ließ er sich neben ihr auf die Decken sinken. “Lehn dich zurück”, murmelte er und sah unsicher zu ihr. Mimi nickte nur, schaltete die Taschenlampe an ihrem Handy wieder aus und ließ sich nach hinten sinken, sodass sie zur Decke sah. “Wie ging das jetzt nochmal?”, hörte sie Taichi neben sich brummeln und unwillkürlich musste sie lächeln. “Ah, hier.” Ein Klicken ertönte, ein kurzer Lichtblitz, dann war es wieder aus. Verwundert sah Mimi zu Taichi. Hatte er etwas kaputt gemacht? Wundern würde sie das nicht, jedoch schien dies nicht der Fall zu sein. Er sah zu ihr und sie erkannte in dem schwummrigen Licht, dass seine Wangen gerötet waren. Wieder kratzte er verlegen an seinem Hinterkopf. “Also … wie gesagt, ich … wir … wir wollten nicht, dass du traurig bist. Und da du dich auf den Sternschnuppenregen gefreut hast, bekommst du denn jetzt auch, ja?” Er lächelte die Jüngere an. “Und los geht es”, erklärte er enthusiastisch. Er drückte erneut auf den Knopf und löschte gleich darauf die Lampe. Mimis Augen weiteten sich, als sie zur Decke sah. Sie brauchten kein weiteres Licht mehr, denn an der Decke und an den Seitenwänden waren plötzlich lauter Sterne zu sehen … und dazwischen immer wieder Lichtstreifen. “Ich hoffe, dir gefällt der Sternschnuppenregen. Izzy hat ihn programmiert und einen Beamer besorgt, der den Großteil des Raumes erreicht”, erklang Taichis Stimme unsicher. “Es … es ist wundervoll!”, brach aus der Jüngeren hervor. “Das freut mich zu hören.” Und die Erleichterung war wirklich aus Taichis Stimme heraus zu hören. Mimis Herz machte einen Satz, als der Ältere sich neben ihr auf die Decke legte. Er war ihr sehr nahe, vielleicht näher, als ihm selbst bewusst war. Sie drehte ihren Kopf zur Seite, um ihn anzusehen. Taichi sah nun viel entspannter aus, seine ganze Haltung, sein Gesichtsausdruck. Ihr Herz begann schneller zu schlagen und alles um sie herum war vergessen. Als er sein Gesicht zu ihr drehte, zuckte sie zusammen. “Ich weiß, es sind keine echten Sternschnuppen, aber ich bin mir sicher”, ein Lächeln erschien auf seinen Zügen, “dass du dir trotzdem etwas wünschen kannst. Und dass es in Erfüllung gehen wird.” Mimi spürte, dass ihre Wangen rot wurden. Sie nahm all ihren Mut zusammen. “Ehrlich gesagt …” Sie hob ihren Arm leicht zur Seite, bis ihre Hand an seine stieß. Taichi blinzelte kurz und sein Gesicht wurde ebenfalls rot. Dann griff seine Hand nach ihrer und verschränkte seine Finger mit ihren. Unsicher sah er sie an. Mimi zog ihre Hand jedoch nicht weg, im Gegenteil. Ein Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie hob ihre miteinander verschränkten Hände hoch. “Ehrlich gesagt”, wiederholte sie, “erfüllt sich mein größter Wunsch gerade eben.” Ihre Stimme zitterte leicht. Wie würde Taichi auf ihre Aussage reagieren? Würde er seine Hand zurück ziehen und das ganze hier abbrechen? Doch Mimi hatte umsonst Angst. Er lächelte sie an. “Dann erfüllt sich wohl auch mein größter Wunsch”, gab er leise von sich und musterte sie im Licht der an die Decke und die Wände gestrahlten Sterne und Sternschnuppen. Mimi drückte daraufhin seine Hand fester, während ihr Herz wie verrückt zu schlagen begann. “Zum Glück”, gab er plötzlich von sich, “kommen hier noch so viele Sternschnuppen, dass wir uns noch viel viel mehr wünschen können.” Er zog sie etwas an sich. “Und ich will dir jeden Wunsch erfüllen, meine Prinzessin.” ~♥~Ende~♥~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)