Stille der Unendlichkeit von Lou_Dream_Caelum ================================================================================ Kapitel 1: Sorey ---------------- Nach dem entscheidenden Kampf zwischen Sorey und Heldalf fiel der Hirte Sorey in einen 10 jährigen Schlaf. Als er aufwachte und in seine Heimatstadt zurückkehrte war die Welt noch immer im großem Freudentrubel und ganz Hyland und Rolance feierten den Hirten, der den Lord des Unheils tötete und den Frieden über ganz Glenwood brachte. Doch nun ist er zu seiner Heimatstadt Elysia zurückgekehrt und baut mit den dort lebenden Seraphen das Dorf erneut auf. Kaum streifen die ersten Sonnenstrahlen über die Wiesen von Elysia, spaziert Sorey am Rande der Stadt entlang und betrachtet das grüne Paradies vor sich. Es steht in voller Blüte und strahlt, als wäre nie etwas Böses in der Welt gewesen. Entlang der Blumen, vorbei an majestätischen Bäumen, führt ein Pfad an die Luftruine, in deren Untergrund Sorey einst das Menschenmädchen Alisha Diphda gefunden hatte. An der Zeichnung des großen Hirten stoppt Sorey und erinnert sich daran, als er sie entdeckt hatte. Er stand mit Mikleo, seinem besten Freund, vor der Zeichnung und verglich diese mit der in seinem Buch. Das Buch war ein großer Schatz für ihn: das Himmelsverzeichnis. Geschichten über die Hirten vergangener Jahrhunderte, Bilder der Hirten und Ruinen verschiedenster Art, waren darin festgehalten. Denn Sorey träumt schon als Kind davon, alle Ruinen zu erkunden, und sein Freund Mikleo hegte denselben Traum. Sein Blick wandert vorbei am Bild, entlang der Mauer zu einem großen Loch. Mikleo und er waren einst in dieses Loch gefallen und waren danach Alisha begegnet. Vorsichtig blickt er hinab in die gähnende Tiefe und springt schließlich gehabt hinein. Unten angekommen, geht er über eine eisige Brücke und steht vor einer großen Statue eines Mannes, der betend vor einer weiteren Zeichnung der Hirten saß. Da knackt ein Stein unter einem Paar Schuhe, die nicht Sorey gehören. Langsam drehte er sich um. Ein Mädchen, mit schwarzen Haaren, die zu Zöpfen gebunden waren, stand in der Mitte der Halle. Ihr schwarzes Gewand war ein wenig verdreckt und ihr Gesicht blass wie der Mitternachtsmond. „Hallo, Sorey. Lange habe ich keinen Menschen mehr zu Gesicht bekommen." Seine Augen werden immer kleiner. „Ich dachte, du seist mit Heldalf verschwunden?" Sie lacht schallend und als das Echo verhallt ist, antwortet sie auffordernd: „Die Menschen denken immer so viel. Aber du darfst gerne herkommen und prüfen, ob ich echt bin!" Ihre Augen funkeln und Soreys linke Hand wandert an den Griff seines Schwertes. „Das ist doch wieder ein Trick um mich zu töten, nicht wahr, Symone?" Diese lächelt nur matt und zaubert ihren Zauberstab herbei. „Kannst es ja herausfinden. Eigentlich bin ich nicht so auf Kämpfe aus, aber du brennst ja förmlich darauf." Sorey denkt nicht lange nach und stürmt auf Symone zu. Die weicht aus und zaubert einige Klone herbei. Sorey bleibt stehen und betrachtet die vielen Mädchen, die ihn umzingeln. Woran unterscheidet man Mensch und Klon nochmal? Die vor ihr flimmert ein wenig. Die daneben nicht. „Glaubst du auf diesen Trick falle ich wieder rein?" Symones Augen weiten sich, als Sorey auf sie zustürmt und zu Boden reißt. Schwer atmend liegt sie am Boden und ihre Klone verschwinden nacheinander. „Siehst du, ich will nicht kämpfen. Ich will nur von hier fort!" Langsam richtet sie sich auf und Sorey sieht in ihre Auen. Dann fasst er einen Entschluss: „Komm mit mir, ich bringe dich in eine Stadt, in der du bleiben kannst. Doch stellst du irgendwas an, bringe ich dich in die dunkelste Höhle der Gelehed-Senke." Ihre Augen füllen sich mit Freudentränen und dankbar lächelt sie ihn an. Als sie den Weg nach draußen gefunden haben und in dem Grünland vor Damensee stehen, strahlt die Sonne von ihrem höchsten Punk aus auf sie nieder. Symone hat sich im Wasserfall von Elysia gewaschen und wurde von einer netten Seraphdame zurechtgemacht. Langsam steht sie an ihren Grenzen, denn ewig in einer Höhle zu leben zieht einen ganz schön runter. „Nur noch diesen Berg hinab und über diese Wiese dort. Dann sind wir in der Stadt. Dort kannst du schlafen, essen und vielleicht sogar leben." Symone seufzt und folgt ihm weiter hinab. Kurz vor der Stadt bleibt sie stehen und blickt Sorey fragend an. Der geht unbeirrt weiter. „Sorey, warum machst du das? Ich war so fies zu dir und jetzt hilfst du mir einfach so?" Er bleibt stehen und lächelt sie verschmitzt an: „Ich finde, jeder hat eine zweite Chance verdient. Und du warst von Heldalf geblendet und hast dich auf ich eingelassen, ohne genau zu wissen was er wollte. Ich glaube, du hast dich jetzt verändert und ich kann dir mit gutem Gewissen glauben und helfen!" Mit diesen Worten hat sie jetzt nicht gerechnet und Sorey wirft schnell nach: „Jetzt sollten wir uns beeilen, bevor die Händler kommen und wir gar nicht mehr in die Stadt kommen." Ein letztes Mal holt sie tief Luft und folgt ihm durch die Wiese, über eine große Handelsbrücke und hindurch durch ein riesiges Tor. Dahinter verbirgt sich eine große Stadt. Frauen kaufen auf dem Markt Zutaten für das Mittagessen, Soldaten patrouillieren in den Straßen und Kinder spielen in den Gassen fangen. Mit einem Mal ist die Erschöpfung wie weggeblasen und sie lacht ausgelassen. „Danke Sorey, wie kann ich dir jemals danken?" Sorey lächelt leicht: „indem du nie wieder etwas Böses tust und lieb bist. Aber vergiss nicht, du bist ein Seraph und keiner sieht dich. Aber es gibt bestimmt weitere Seraphe in der Stadt. Pass nur gut auf okay?" Symone sieht in an und schließlich fällt sie ihm um den Hals. „Ich schwöre es. Danke Sorey." Sie winkt ihm ein letztes Mal, dann verschwindet sie in den Massen der Menschen. „Ich glaube, sie hat sich wirklich zum Guten verändert!" denkt sich Sorey und begibt sich auf dem Weg zum Heiligtum, denn dort wartet ja vielleicht eine Freundin auf ihn. „Ein neuer Hirte?" „Ich dachte, nach dem früheren, gibt es keinen mehr?" Vor dem Heiligtum entdeckt er einige Soldaten, die sich um eine Person scheren. Ein Soldat tritt beiseite und geistesgegenwärtig versteckt sich Sorey hinter einer Kiste. Es ist ein Mädchen, das verwechselbar Alisha ähnelt! Sie kommt die Treppe herab und bleibt gefährlich nahe der Kiste wieder stehen. „Ein neuer Hirte soll hier in Damensee sein?" Einer der Soldaten nickt. „Gut", sie nickt ebenfalls, findet ihn und bringt ihn her. Ich denke nicht dass es der echte Hirte ist." Die Soldaten nehmen den Befehl entgegen und laufen eiligst davon. Das Mädchen, dass Alisha ähnelt, bleibt noch stehen und sagt zu sich selbst: „Ist ein neuer Hirte vielleicht wirklich hier? Es kann nicht sein, nach dem Hirten Sorey soll es keine mehr geben." Kopfschüttelnd geht sie weiter. Sorey würde so gerne zu ihr gehen, doch bevor sie ihn tötet, weil sie ihn für eine fiese Kopie hält, bleibt er hocken und wartet bis Wachen und sie außer Sichtweite sind. Vorsichtig geht er die Stufen zum Heiligtum hinauf und sieht durch das Fenster. Leilah sitzt auf den Treppenstufen zur Schwertscheide und blickt auf das Feuer, dass wie jedes Jahr für die Dame im See brennt. Als sie ihren Kopf dreht, versteckt sich Sorey wieder und beschließt, bis zum Anbruch der Nacht zu warten. Wieder geht er an dem Markt vorbei und betritt schließlich das Gasthaus. „Willkommen in unsrem bescheidenen Gasthaus, Mister. Wollen sie ein Zimmer für diese Nacht buchen?" Sorey nickt und legt ein paar Münzen auf den Tisch. „ Erster Stock das hintere, linke Zimmer." Er nickt und geht langsam die Treppe hinauf. Oben angekommen, stehen zwei Händler im Gang und diskutieren. Sie würdigen Sorey keines Blickes und der verschwindet in seinem Zimmer. Als es klopft und er eine nette stimme hört, schreckt Sorey aus dem Halbschaf auf. „Hey, wir müssen los!" Es ist wohl ein Händler, der sich anscheinend in der Tür vertan hat. Die Uhr tickt und Sorey steht auf, schließlich wollte er Leilah besuchen gehen. Leise öffnet er die Tür und begibt sich auf dem Weg nach unten. Kurz bevor er an der Treppe angelangt ist hört er eine ruhige und erstaunte Stimme, die seinen Namen sagt. Erschrocken dreht Sorey sich um und steht einer altbekannten Freundin plus Seraphim gegenüber. „ Sorey, du lebst!" Das Mädchen fällt ihm überglücklich um den Hals und die Feuerseraphim Leilah lächelt ihn an. „Ich wusste, du würdest irgendwann zurückkommen!" Auch Sorey legt seine Arme nun um das Mädchen. „Hallo Lailah." Kapitel 2: Lailah ----------------- Als sie sich von ihm löst, strahlt sie wie eine Lotteriegewinnerin. „Du bist also wirklich hier in der Stadt. Einige Händler sagten, sie hätten dich gesehen." Sorey nickt zustimmend und setzt zu einem aufmunternden Spruch an, doch Lailah unterbricht ihn wieder: „Sorey, es gibt ein großes Problem in den ganzen Städten. Seit du Heldalf getötet hast und Seraphe zu sehen sind, hat sich die Welt verändert. Viele Seraphe wollten und wollen nicht gesehen werden. Viele leben gerne allein mit den anderen in der Stadt. Du musst ihnen helfen!" Soreys Mundwinkel gehen ein wenig nieder. „Ich habe mal etwas von einer geheimen Quelle gehört. Deren Wasser soll Seraphe, die den Wunsch pflegen, unsehbar zu sein, auch zudem machen. Ein Mensch der die Seraphe sehen kann-also vielleicht du, Sorey- muss das Wasser trinken und somit geht diese Fähigkeit auf alles andere über." Sie sieht ihn an und der versteht. „Weißt du auch wo diese Quelle zu finden ist?", fragt Sorey hoffnungsvoll, doch Lailah schüttelt den Kopf. „Ich weiss zwar nicht wo sie ist, aber ich wüsste jemanden, der schon so lange lebt, dass der bestimmt eine Idee hat." Ein vielsagender Blick zu Sorey. „Du willst hoffentlich nicht auf den Hohlkopf raus, oder?", fragt die er spaßig und zugleich hoffnungsvoll. Doch zu seinem Bedauern nickt Lailah: „Er ist der einzige der so etwas wissen kann. Er lebt schließlich schon über 2000 Jahre. Und ich weiss auch wo er zu finden ist..." Leise schleichen die zwei aus dem Gasthaus, um keine Aufmerksamkeit zu erwecken und keinen aufzuwecken. Sie laufen aus Damensee hinaus und begeben sich in Richtung Falken-Kamm. Der Mond erleuchtet den Kiesweg hinauf auf den Berg und wirft lange Schatten an die Felsen. Der Drache Eizen kreist über der Spitze und schreit mehrere Male bedrohlich auf die nächtlichen Wanderer nieder. Kurz bevor sie oben ankommen, entdeckt Rose einen kleinen Schrein, an dem unzählige bunte Steine und halb verwelkte Blumen liegen. Lailah sieht seinen interessierten Blick und erklärt ihm: „Den Schrein hat Edna erbaut. Die Steine stehen für jeden einzelnen, den ihr Bruder hier zu Fall brachte. Es sind unzählige und es ist noch kein Ende in Sicht. Doch jetzt, wo weniger Dunkelheit hier beiwohnt, ist Eizen auch ruhiger geworden." Sorey kniet vorsichtig nieder und legt kurze Stille ein. Als er aufsteht, sagt er: „Ich werde Edna Bruder befreien und das ohne, ihn töten zu müssen. Er verdient den Tod nicht!" Lailah nickt. „Aber wir müssen jetzt weiter und den Seraphen helfen." Er nickt ebenfalls und geht weiter. Lailah wirft ihr einen Blick zu, der Verrät wie gerne sie Edna helfen würde. Doch jetzt geht es nicht und zu zweit wäre es nicht sehr intelligent und nicht ganz so einfach. Die Spitze des Falkenkamms ist hell erleuchtet, der Mond scheint darauf hinab. Der einzige Schatten der diesen Schein zerstört, ist der von einem großgewachsenen Mann, mit langen Haaren und nacktem Oberkörper. Lailah geht langsam auf die Person zu. „Eizen ist viel ruhiger geworden, nicht wahr?" Sie folgt seinem Blick, der wachsam auf dem Drachen ruht. „Manchmal habe ich das starke Gefühl, er würde uns wiedererkennen. Einmal hätte er fast Edna getötet. Doch er sah ihr in die Augen, pustete durch seine Nüstern und flog davon." „Als ob er sie gesehen, gekannt hätte", antwortet Lailah und wendet sich dem Mann zu. „Zaveid, wir brauchen deine Hilfe. Die Seraphe der Welt spielen verrückt und wir müssen die Quelle finden von der du mir einst erzählt hast." Er blickt sie an. „Was heißt wir?" Stumm zeigt sie auf Sorey und Zaveid lächelt beim Anblick vom Hirten. „Ach mein Hirti ist also zurück." Sorey blickt ihn an. „Weißt du wo die Quelle ist?" Zaveid sieht dem Drachen nach, der in einer Höhle sich niederlegt und wachsam den Kopf hebt. Er lächelt und legt seinen Arm um Sorey. „Ich weiss wo sie ist und du hast heute Glück, denn ich begleite dich dorthin." Dankbar lächelt er und sieht stolz zu Leilah hinüber. „Und dann kommen wir zurück und befreien Eizen vom Drachenfluch" beschließt Leilah und sieht Eizen nach, der seinen Kopf nun niedergelegt hat und seine Augen geschlossen hält. Zaveid tippt sich an den Hut: „Auf mich kannst du wetten. Und wenn wir das Edna erzählen, hilft sie uns bestimmt auch. Denn ich glaube, sie will am meisten, dass er befreit wird- es ist ja schließlich ihr Bruder." Auch Sorey nickt zustimmend und geht an den Rand der Spitze. Dann holt er tief Luft und ruft ins Tal hinunter:" Edna, wir werden Eizen befreien und ihn dir zurückbringen!" Es hallt noch mehrere Male wieder und Sorey steht stolz und befreit da, während eine sanfte Windbrise sein kurzes, braunes Haar und seinen kunstvoll verzierten Mantel im Wind tanzen lässt. Als die ersten Sonnenstrahlen über die Berge kriechen, begeben sich Sorey, Lailah und Zaveid hinab und schlage den Weg zur Wiese des Triumphs ein. Die Gelehed-Senke erstreckt sich vor ihnen, als die Sonne sich fast ganz zu zeigen wagt. Ein paar Soldaten von Hyland stehen in der Nähe und versperren den Weg durch die Gelehed-Senke. „Lass mich das machen. Händler kommen hier oft durch und wir geben uns nun als solche aus." Während Sorey zurückbleibt, geht Zaveid freundlich lächelnd auf den größten Soldaten zu. „Hallo mein Freund, wir wurden bestohlen und unsere ganze Ware ist nun fort. Eigentlich hatten wir ein Paar Dinge für den Markt, doch jetzt ist alles fort. Gestatten sie uns vielleicht trotzdem den Durchmarsch?" Der Soldat mustert sie und redet kurz mit einem Wachmann nahe der Handelssperre. Als er zurückkommt hebt er die Hand und ruft: „Durchmarsch gewährt. Platz frei für die Händler!" Zaveid lächelt: „Ich wusste gleich, dass man meinem Charme nicht wiederstehen kann-Au!" Ein Tritt und ein fieser Blick von Lailah genügen um zu verstummen. Schnell lenkt Sorey ab: „Wir sollten schnell weiter, bevor die noch denken, wir führten etwas im Schilde." Sie setzen ihre Reise fort und müssen noch mehrere Male an Soldaten vorbei, die Sorey mit fragenden Blicken musterten. Als dann endlich die letzte Sperre von Soldaten durchquert war und sie das erste Gras unter den Füßen spürten, begann die Sonne bereits, sich zu verstecken. „Wenn wir uns beeilen, erreichen wir Pendragos Stadttore noch vor Einbruch der Nacht." Erschöpft schleppten sie sich weiter, bis die ersten Maisfelder in Sicht kamen. Dahinter erstreckte sich der Zaun, der Pendrago umgab. Ein letztes Mal legten sie an Tempo zu und durchschritten schließlich die Baumalee, die sich vor den Stadttoren erstreckte. „Endlich sind wir da. Meine Beine fühlen sich wie Wackelpudding an!" Sorey atmet schwer und als die drei endlich das Gasthaus betreten, ist es wahre Freude und Hunger, die sich in allen breit macht. „Vielen Dank für die Buchung. Das Essen wird in wenigen Minuten serviert. Nehmen sie doch derweil schon mal Platz." Die pummelige Frau hinter dem Tresen wackelt auf die Küche zu und nimmt zwei dampfende Teller entgegen. Darauf befindet sich ein Berg von Dracheneintopf. Das Gemüse riecht verführerisch gut und schreit förmlich danach, aufgegessen zu werden. Und endlich, nach eineinhalb Tagen isst Sorey wieder eine deftige Mahlzeit, denn die im Damensee war nicht sehr appetitlich gewesen. Langsam lehrte sich der Teller und Zaveid lächelte zufrieden: „So gutes Essen hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr." Sorey schüttelt den Kopf: „Und ich erst recht nicht." Sorey steht auf und fragt Lailah und Zaveid: „Kommst ihr mit? Ich möchte gerne in mein Zimmer gehen." Alle stehen auf und begeben sich nach oben. „Ich habe das Gefühl, dass die Seraphe hier unsere Anwesenheit spüren. Du nicht auch?" Lailah nickt: „Ich denke, sie wollen etwas Besonderes mit ihren Aufmerksamkeitsattacken bewirken. Aber denke nicht zu viel darüber nach. Geh jetzt lieber schnell schlafen." Er nickt geistesabwesend: „Also dann, gute Nacht Lailah" „Gute Nacht, meine Lieber." Ruft Zaveid ihm nach. Er will eigentlich noch nicht schlafen, doch das Bett ruft dazu auf, sich hinein zu werfen und nach kurzer Zeit versinkt er in einen langen, erholsamen Schlaf. Kapitel 3: Sorey ---------------- Es scheint Mittag zu sein, als Sorey sich mit den anderen am Tor von Pendrago treffen. Heute geht die Suche nach der Quelle weiter und Zaveid erklärt ihnen, was er über den Ort der Quelle weiss. „Ein Turm, gebaut aus schiefem Stein, verbirgt Weltensrein. So gehe hinab in die Kellerspracht, doch gib dich in Acht vor der dunklen Macht! Diese Phrase kenne ich. Es geht noch weiter, aber den Teil werden wir erst brauchen, wenn wir dort sind. Hat wer ne Idee?" Einen kurzen Moment überlegen alle. „Was ist mit dem Schiefen Turm im Zentrum von der Wiese des Triumphs? Schließlich heißt es ja ein Turm, gebaut aus schiefem Stein!" Sorey schnippst triumphierend mit den Fingern und Leilah klatscht in die Hände: „Wir gehen jetzt zum schiefen Turm, schiefenTurm, schie-hi-hi-hifen Turm!" Fröhlich singend läuft sie in Richtung Felder und beide schämen sich für sie in Grund und Boden. „Na los, gehen wir lieber, bevor Pendragos Bewohner- vom wunderbaren Gesang- reihenweise umfallen!", seufzt Zaveid und Sorey folgt Leilah und Zaveid in Richtung Wiese des Triumphs. Kaum wird der Boden weicher, der Himmel heller, die Blumen prachtvoller und die Vögel schöner, sind Leilah und Zaveid völlig fertig. Sie haben die ganze Zeit zusammen über Sorey gewacht und sich die Erlebnisse vergangener 10 Jahre erzählt. Da kommt Sorey eine Idee: „Seit ihr nicht noch immer an mich gebunden?" Leilah sieht ihn an und ihr dämmert langsam, was er will. Dann nickt sie, kaum merklich. „Dann kehrt doch einfach in mich und ruht euch aus, ich brauche euch erst wieder, wenn wir da sind!" Dankbar nicken beide und verschwinden als kleine Lichtchen in rot und grün in Soreys Körper. Langsam geht Sorey weiter. So ist der Weg zwar ein wenig langweilig, doch es beruhigt ihn, zu wissen, dass die beiden es in ihm gemütlich haben. Nach einer knappen Stunde, merkt Sorey, dass Leilah wieder auf ist und sich neben ihn gesellt. Zusammen gehen sie weiter. „Wenn wir das geschafft haben, dann möchte ich Eizen befreien, Edna besuchen und Rose treffen! Und Alisha ist bestimmt auch irgendwo in Damensee. Nur ich war nicht lange genug da, um sie besuchen zu können." Leilah nickt schnell, doch Kummer breitet sich auf ihrem Gesicht aus und ihre Augen hören auf, zu leuchten. „Ist etwas passiert, als ich fort war?" besorgt sieht Sorey sie an, doch die weicht seinem Blick aus; „Nein, es ist nichts passiert. Gehen wir weiter." Sorey sieht, dass sie lügt, sagt jedoch nichts und folgt ihr still. Eine knappe Stunde später stehen sie dann vor dem Schiefen Turm. Auch Zaveid gesellt sich zu ihnen, ausgeschlafen und bereit, die Phrase weiter zu erzählen. „Der Turm, so scheinen tut er gut, bündle nur deine Wut. In Ruinen Tal hast du die Wahl. Was du dir wünscht und was du hast, das ist das was dir die Macht sagt. So folge dem roten Wasser hinab der Treppens Schlund, suche geheim Turmes Wund." Zaveid sieht Sorey an, in seinem Kopf rattert es vor sich hin. „Mit rotem Wasser ist Blut oder Lava gemeint, denke ich. Ich denke ich hab's: Der Turm wirkt unscheinbar und wenn wir erfahren, was er wirklich ist, sollen wir nicht wütend werden. Mit Ruinen Tal ist vielleicht das Zentrum des Turmes gemeint, da dieser Turm zu einer Ruine gehört hat. Und wir wünsche uns, das Wasser zu finden, und was wir wirklich bekommen, kann uns nur der Turm beantworten," er holt kurz Luft, „ Um den Weg zu unserem Ziel zu finden sollen wir dem Blut oder der Lava folgen, hinab einer Wendeltreppe..." Erschöpft holt Sorey tief Luft und Leilah lächelt. „Wie gut es ist, einen Ruinenverrückten Freund als Begleiter zu haben." Doch Zaveid unterbricht den kleinen Freudentaumel. „Doch wie kommen wir hinein? Da ist keine Tür" Er zeigt auf die Unterseite des Turmes, doch Leilah schiebt seinen Arm weiter nach oben. Dort befindet sich eine kleine Anhöhe, die gefährlich einer offenen Tür ähnelt. Vorsichtig steigt Sorey hinauf und sieht hinab in die Ruine. Eine kaputte Treppe für in den Turm hinein. Die drei sehen sich an, dann verschwinden Leilah und Zaveid in ihm und der begibt sich in die Tiefe des Turmes. Die Treppe endet in einer kleinen Halle, in der ein kaputtes Bild des Hirten in die Wand gemeißelt ist. Darüber läuft rot glühende Lava hinab in die weitere, endlose Tiefe. Zufrieden lächelt Sorey in sich hinein: „Siehst du, geht schneller als ich dachte. Doch sei vorsichtig. Das ist lebende Lava, die bewegt sich frei." Lailahs Stimme hallt in seinem Kopf und Sorey nickt. „Ich werde vorsichtig sein!" Vorsichtig steigt er weitere Treppen hinab. Da die Ruine an die Luftruine in Elysia erinnert, kennt Sorey sich einigermaßen aus und umgeht kleine Schluchten. Nach mehreren endloswirkenden Treppen steht Sorey in einem großen Raum Eine große Statue von Maotelus. Seine Augen leuchten in rot und Lava strömt an den Seiten entlang, hinab in eine dunkle Schlucht. Fackeln erhellen die Statue und geben den Blick, auf eine Treppe zwischen seinen Beinen, frei. Vorsichtig tritt er auf die erste Stufe. Sie knarrt gefährlich und als Sorey seinen zweiten Fuß auf die Stufe stellt, bilden sich Risse und Sorey beginnt, schneller und schneller hinabzusteigen. Hinter ihm zerbricht die Treppe und Sorey hört langsam das leise plätschern von Wasser. In der Hoffnung, bald unten zu sein, nimmt er zwei Stufen auf einmal und beeilt sich immer mehr. Auch Leilah und Zaveid rufen in ihm, er solle aufpassen wo er hintritt und soll ja nicht stehen bleiben. Endlich sieht er die letzte Stufe und setzt zum Sprung an. Gerade noch rechtzeitig springt er ab und stürzt auf den wassergetränkten Boden. Hinter ihm stürzt die Treppe zusammen und als Sorey sich aufrichtet, fallen die letzten Brocken in die Leere. Sorey folgt leicht geschockt einem Durchgang und bleibt dann staunend stehen. Alles ist beim Anblick des Raumes vergessen. Das Wasser steht knöchelhoch im Wasser, durch ein Loch in der Decke fällt das Sonnenlicht hinein und spiegelt sich tanzend im Wasser wieder. Die Wände sind mit allerlei Geschichten und Abenteuer der vergangenen Hirten bemalt. In der Mitte des Raumes ist eine Anhöhe, auf dem ein Stein steht. Darauf stehen verschnörkelte Buchstaben und ein großer blauer Edelstein prangt unter dem Text. Vor dem Stein steht ein Junge mit langen weißen Haaren und blauen Spitzen. Ein langer blauer Mantel mit kunstvoll verschnörkelten Wasserseraphzeichen bedeckt seinen Rücken. Ein brauner Handschuh schliesst sich um seine Hand und braune Stiefel, mit blau-weißen Ende, durchbrechen das Wasser. Ein großer Stab liegt in seiner rechten Hand. Am unteren Ende hängt ein kleiner blau-grüner Edelstein, an der Spitze ein weißer Edelstein, verziert mit blauen Schnörkel. Seine linke Hand drückt den Edelstein im Stein hinein und plötzlich öffnet sich eine tiefe Grube unter ihm. Er stürzt hinein, und Sorey sprintet los. Gerade noch bekommt er ihn zu fassen. Sein Handschuh umklammert den des Jungen. Der Junge sieht ihn an und lächelt ihn an. Er zaubert seinen Stab fort und legt seine Hand auf das Zeichen des Hirten dass auf Soreys Handschuh genäht ist. Ein paar Sekunden verharren sie so, bis Leilah ihn in seinem Kopf auffordert, ihn hinaufzuziehen. Langsam klettert er aus dem Loch, das sich hinter ihm wieder schließt. Leilah und Zaveid erscheinen. Sie kniet sich vor ihm nieder und fragt ihn besorgt: „Geht es dir gut? Ist dir etwas passiert?" Der Junge schüttelt den Kopf und steht auf. Auch Sorey richtet sich auf. „Du hast Glück das wir in der Nähe waren, du wärst sonst dort hi..." Als der weißhaarige aufsieht, verstummt Sorey. Seine lilanen Augen, die an die Farbe von Lilien erinnern, weiten sich. Sein Pony ist seitlich seines Auge außer Reichweite gebracht und mehrere Haarsträhnen des Ponys stehen seitlich ein wenig ab. „Sorey?", ist das einzige was er zustande bringt. Die Welt steht für einen Moment still, als Sorey ihm um den Hals fällt, mit Freudentränen in den Augen. Sie gehen zu Boden, weinen und lachen zugleich. Nach gefühlten Ewigkeiten lässt Sorey ihn los und sieht ihm tief in die Augen. „Du warst die ganze Zeit bei mir und hast über mich gewacht, während ich schlief." Er errötet leicht und protestiert: „ ich habe lediglich Feinde ferngehalten." „Danke, danke, vielen Dank, Mikleo!" Wieder bilden sich Tränen, doch Sorey wischt sie schnell weg. Nach so vielen Jahren kann er endlich wieder seinen besten Freund in die Arme nehmen. Auch Leilah wischt sich eine Träne fort, denn bei so einem theatralischen Moment bleibt kein Auge trocken. Nur Zaveid zeigt kein Tränen, doch Leilah spürt, dass es ihn auch mitnimmt. „Ich habe noch etwas für dich, Sorey!" Mikleo fasst an seinen Gürtel und holt Soreys Himmelsverzeichnis hervor. Ich habe gehofft, das du irgendwann wieder aufwachst und habe es solange aufbewahrt." Sorey muss lachen und Mikleo lächelt leicht. Sorey war schon seit seinem Aufwachen nicht mehr so fröhlich gewesen. Sein bester Freund ist zurück und sein Buch hat er auch wieder. „ Ach Mann, wären Rose und Edna noch hier, wäre alles toll." Mikleo schmunzelt: „ Eines davon kann ich erfüllen, das andere ist leider unmöglich." Er blickt ihn an und Mikleo pfeift einen eigenartigen Ton. Am Loch in der Decke erscheint eine Person. Mit ihr heben sich Felsen aus dem Wasser und bilden eine Treppe, die nach draußen führt. „Ladys First, Hirti next und Wasserbubi zuletzt." Zaveid schiebt Leilah nach draußen, Sorey folgt ihr und Mikleo darf als letzter das Licht der untergehenden Sonne erblicken. „Mibu, du sagtest, du kommst schnell wieder. Stattdessen bringst du dumme Leute mit." Ein fieser Blick und ein dummer Spruch von Zaveid lenken Edna ab und Sorey kann in Ruhe mit Mikleo reden. „Was stand dort auf dem Stein? Und wo ist die Quelle, die dort sein sollte?" „Die Quelle ist hier!" Mikleo zaubert seinen Bogen hervor und erklärt, was auf dem Stein geschrieben steht. „ Die Morgensonne, durchbohrt von ‚Wasser, erfüllt Wünsche, ganz wunderbar. So feuere es von der Spitze des Turmes und erlöse uns von dem Fluch!" Sorey lächelt zufrieden: „Du kannst es einfach, ‚Mikleo. Die Sonne geht erst in ein paar Stunden auf, also sollten wir hier übernachten. Ich halte freiwillig Wache!" Edna nickt und schliesst ihren Schirm. „Komm Leilah, wir legen uns auf den Hügel dort." Zaveid gähnt und sagt schlaftrunken: „Ich würde dich liebend gerne zu Bett bringen, doch mein Charme hält schon Mitternachtsschlaf!" Wortlos gehen sie und Zaveid zieht sich in Sorey zurück. Nur Mikleo und Sorey bleiben wach, setzen sich auf den Turm und beobachten die Sterne, die um die Wette funkeln und so wirken, als würden sie tanzen. „Der Himmel ist wunderschön. Fast so schön wie der in Elysia." Sorey beobachtet einen besonders hellen Stern, der mehrere Pirouetten dreht. Mikleo schmunzelt und sein Stern dreht sich um einen weiteren. Dann seufzt Sorey: „Sag mir, wie lange habe ich wirklich geschlafen?" Mikleo wendet den Blick ab und versucht, das Thema zu wechseln. Doch Sorey lässt sich nicht beirren und wird im lauter und wütender. „Sag es, sag es mir endlich Mikleo!" Der steht auf und stellt sich vor ihn. # „Du hast 100 Jahre geschlafen. Rose ist bereits tot und Alisha ist eine alte Dame in Damensee. Rose' Sohn kam öfters zu mir, und fragte, ob es wirklich stimme, dass Rose oft Kummer hatte." Soreys Augen wurden von Sekunde zu Sekunde größer und langsam rutschte er nach hinten. „Das ist nicht wahr. Du lügst! Du bist nicht Mikleo, der echte würde niemals lügen!" Auch Mikleo wurde wütend, konnte sich jedoch noch beherrschen. „Die Welt ändert sich. Ohne Bosheit bist du unwichtig, wir wurden sichtbar, du kannst dir nicht vorstellen wie das ist!" Eine Träne kullert über sein Auge, darin spiegelt sich der Mond. „ Du verstehst diese Welt nicht, Sorey. Wir alle haben uns geändert. Und genau..." „Nein!" Sorey schrie so laut, dass Edna plötzlich aufsprang und sich kampfbereit umsah. Zaveid kam heraus und versuchte sofort, die Situation unter Kontrolle zu bringen. „Leute, Prinz Zaveid ist zur Stelle. Schildern sie ihr Problem." Doch keiner hört Zaveid zu und Edna zieht ihn von den beiden fort. „Lassen wir sie. Dass müssen sie selbst ausbügeln. Streit gehört zu einer Freundschaft dazu." Still folgt Zaveid ihr auf den Berg doch sein Gesicht spricht Bände. Kapitel 4: Mikleo ----------------- Sorey atmet schwer und Mikleo starrt ihn wütend an. „Nein, ich will es vielleicht auch nicht verstehen. Aber dich versteh ich nicht. Du bist mein Freund..." Mikleo funkelt ihn an und Sorey verstummt. „Ich glaube wir waren Freunde!" Mit diesen Worten schnappt sich Mikleo seinen Stab und seinen Bogen und geht den Berg hinab. Sorey sinkt auf das Gras und Lailah, Edna und Zaveid kommen angelaufen. Mikleo dreht sich nicht um, er geht strickt hinunter. Doch seine Mundwinkel hängen am Tiefpunkt und weitere Tränen rollen an seiner Wange hinab. Da steht plötzlich Milane, eine Wasser Seraphim, die er getroffen hat, vor ihm. „Geht es dir gut? Ich glaube du solltest dich erst mal beruhigen." Mikleo nickt stumm und sieht im Augenwinkel, wie Sorey und die anderen, fortgehen. In dem Moment versteht er seinen Fehler und spürt ein sanftes Kribbeln auf der Haut. Die Sonne geht auf und Mikleo läuft los. So schnell er kann, steigt er auf die Turmspitze und zielt mit dem Bogen auf den Sichel, der sich am Horizont bildet. Als der Pfeil die Sehne verlässt, beginnt er zu leuchten und das Wasser um ihn herum beginnt ihm mehr zu werden. Als der Pfeil am Horizont die Sonne durchbohrt, breitet sich eine helle Welle aus und alle Seraphe beginnen hell zu leuchten. Alle, die den Wunsch verspüren, das zu werden was sie sind, werden wieder durchsichtig und verschwinden für das menschliche Auge. Zufrieden lächelt Mikleo. „Gut gemacht!" Mikleo erschrickt und sieht zu seinem Erstaunen Sorey, der im Morgenlicht am Turm fuße steht und zu ihm hinauf winkt. Sorey lächelt bis über beide Ohren und auch über Mikleos Gesicht huscht ein kleines Lächeln. Schnell rutscht er dem Turm hinab und steht nun wieder vor Sorey. „Ich habe gewusst, dass du das tun wirst. Du bist zu gutmütig, mein Lieber, auch wenn du es nie zeigst. Deswegen bin ich beiseite gegangen." Zaveid zieht einen Schmollmund und nuschelt trotzig: „Er wollte verschwinden und sagte, er könne dich nicht mehr riechen. Aber Streitschlichter und Freund Zaveid ist wie immer stets zu Diensten und konnte ihn zur Umkehr bewegen." Mikleo schmunzelt und Edna stößt empört mit ihrem Schirm in Zaveids linke Pobacke. „Du redest zu viel!" Lailah lächelt und zieht die beiden ein wenig beiseite. Sorey streckt seine rechte Faust aus und lächelt freundlich: „Auf die Freundschaft zwischen Gut und Böse, Seraph und Mensch." Sein Freund lächelt zurück und sagt: „Du hast gut reden. Auf jeden Fall schuldest du mir schon seit dem Beginn von „Mission Heldalf" vier Mahlzeiten!" Mikleo zwinkert ihm zu und seine Faust schlägt gegen die von seinem besten Freund, den Hirten Sorey. Kurze Zeit später spazieren die Freunde in Richtung Falken-Kamm, denn sie müssen noch einen Freund helfen. Kurz bevor sie die Spitze erreichen, an der der Drache Eizen wartet, dreht sich Sorey zu den anderen um. „Danke, meine lieben Freunde. Ihr wart immer an meiner Seite. Und jetzt beenden wir den Fluch auf Ednas Bruder. Wir schaffen das!" Er streckt seine Faust aus und Mikleo legt seine drauf: „Für Edna und Eizen." Die anderen folgen seinem Beispiel und kurz verharren sie so. Dann steigen sie hinauf und stehen vor ihm. Ein majestätischer Drache mit leuchtend-gelben Augen. Seine Nüstern blähen sich mit jedem Atemzug auf, seine Schuppen glitzern im Licht. In seinen Glasklaren Augen spiegelt sich Edna, die vorsichtig und langsam ihn zugeht. „Bruder, erkennst du mich? Ich bin es, deine Schwester." Ein Schrei und ein fieser Blick bedeuten wohl nein, denn kurz darauf fliegt er in die Luft und setzt zum Sturzflug an. Edna schafft es nicht auszuweichen, doch Zaveid springt in letzter Sekunde auf sie und zieht sie fort. Sorey zieht sein Schwert und Mikleo holt seinen Stab hervor. „Lailah, mach dich bereit. Wir werden ihn läutern. Auch wenn es unmöglich heißt, es ist einen Versuch wert." Lailah sieht ihn kurz an, sein entschlossenes Gesicht steckt alle anderen an und sie stellen sich in Kampfstellung auf. Sorey stürmt los, gefolgt von Mikleo. Er setzt eine Artes ein und Sorey springt auf seinen Rücken. „Lailah, los!" Er verwandelt sich und setzt zum läutern an. Doch kurz bevor sein Schwert den Rückenpanzer berührt, wendet Eizen sich und fliegt steil in den Himmel empor. Sorey hat Mühe sich festzuhalten und Zaveid schwingt die Pendel. Einige Fesseln schießen aus dem Boden und ziehen ihn langsam zu Boden. Doch kurz vor dem sicheren Erdboden befreit sich Sorey von Lailah und Eizen fliegt in den Himmel hinauf. Einen Moment sind sie fort. „Sorey!" Mikleo schreit so laut er kann und Lailah schlägt die Hände vor den Mund. Eine Person fällt vom Himmel, doch es ist nicht Sorey. Er hat blonde Haare und trägt einen langen schwarzen Mantel. Ein paar hellblaue Flammen kräuseln sich an seinem Mantel. Plötzlich lacht und weint Edna: „Seht, schau Zaveid. Eizen!" Schnell laufen die zwei zu ihm, fangen ihn auf und Edna lacht so laut sie kann. Auch Zaveid lacht. Doch Mikleo starrt in den Himmel hinauf. Fehlanzeige! „Sorey!" Wieder schreit er, die Verzweiflung und Angst sind deutlich zu hören. Langsam sinkt er auf die Knie. Wo ist er nur? Keine Anzeichen von einer weiteren Person. Mikleo verbirgt sein Gesicht, ihm ist zum Heulen zumute. Sein Freund soll nicht wieder fort sein. Als Schritte hinter ihnen zu hören sind, wenden sich alle Köpfe schlagartig um. Symone steht da, auf ihr stützt sich ein erschöpfter Hirte. „Geschafft!" Er stolpert ein paar Schritte vor und sieht Symone an. „Danke Symone. Du hast mir mein Leben gerettet." Sie lächelt und dreht sich um. Ein Blick über die Schulter: „Du hast meins auch schon einmal gerettet. Ich hab dir ja was geschuldet. Jetzt sind wir quitt." Damit geht sie, in ihren Augen bilden sich Tränen. Ein wenig fühlt sich das nach einer Freundschaft an. „Und?" fragt Edna aufgeregt, denn Lailah heilt ihn gerade. „Er wird nicht lange durchhalten. Durch das alles was ihm fehlt, wir er es wohl kaum schaffen. Du müsstest in eine Stadt, um ihn sofort retten zu können." Das lässt sie sich nicht zweimal sagen und sie legt sich einen Arm um die Schulter. Wie von selbst schnappt sich Zaveid den zweiten und sie sehen Sorey an. „Er wird überleben!" Edna bedankt sich still und Zaveid nickt. Dann gehen sie und die drei bleiben zurück. „Wie wäre es, wenn wir sie begleiten?" Sorey nickt: „Und dann gehen wir zum Grab von Dezel und Rose. Ich möchte mich von ihnen verabschieden und mich bedanken." Mikleo lächelt aufmunternd, Lailah freut sich. Schnell folgen sie den beiden und verlassen den Falken-kamm. Ein Gedanke an die Rückkehr hegen sie nicht, doch die Zukunft birgt viel. Der Wind lässt die Mäntel flattern, zieht Blätter mit sich fort und treibt einzelne Wellen durch die ruhige See. Fünf Personen stehen an zwei Gräbern und einer von ihnen legt Blumen nieder. An einem liegen zwei Wurfmesser, in Leder gewickelt, vor dem Grab. Am anderen liegt eine Pendel. Ein großgewachsener Typ zieht seinen Hut aus und legt ihn um die Spitze des Grabs mit der Pendel. Vorsichtig knien sich ein weißhaariger und ein braunhaariger nieder und beten. Auf dem ersten Grab steht geschrieben: „Normin: Für meine Freunde, die immer für mich da waren, für meine Freund, die Seraphe sind und für meine Handelspartner, die mir noch immer etwas schulden und für die, bei denen ich mich nie bedanken konnte Ich bedanke mich mit ganzen Herzen bei euch allen, für eure Unterstützung und eure Zuneigung. In Liebe, Rose" Eine Weile verharren sie so. Vor dem anderen knien sie sich auch nieder. Darauf stehen nur spärliche Worte: „Liebe Rose und Freunde. Danke. Sorey, stell keine Dummheit an, sonst trete ich dir in den Arsch. Ach und passt auf meinen Hut auf. Dezel" Dann falten sie einen Papierflieger und lassen ihn fliegen. Der Wind trägt ihn in den Himmel. Mehrmals wirkt es, als würde er absinken. Doch dann hat er sein Ziel gefunden und fliegt hoch in den Himmel bis er dort zwischen den Wolken verschwindet. Währenddessen passiert etwas Magisches. Zwei, fast durchsichtige, Personen tauchen hinter ihnen auf. Ein rothaariges Mädchen und ein Junge mit hellen Haaren, die seine Augen verdecken. Der Junge geht auf das Grab des Junge zu, nimmt sich den Hut und setzt ihn auf. Das Mädchen nimmt sich ihre Waffen. Dann nehmen sie sich an der Hand und gehen hinauf. Ihre Mission auf Erde ist vorbei. „Danke!" Sorey schreckt auf und dreht sich um. Er hat das Gefühl, die Stimmen von Dezel und Rose gehört zu haben. Doch da ist niemand. Verwirrt schüttelt er den Kopf und steht auf. Doch als er die Gräber ansieht, sind die Waffen und der Hut fort. „Seht nur, Rose und Dezel waren hier." Lailah lächelt zufrieden und sieht in den Himmel hinauf. „Danke." Leise flüstert Sorey seine letzten Wünsche in den Wind, und der trägt sie fort. Dann gehen sie. Ein letztes Mal blicken sie auf die Gräber zurück. Und es ist, als würden sie auf den Gräbern sitzen und winken. Dann gehen sie und niemand mehr besucht diese beiden Gräber. Und wenn sie sich alle wiedersehen, dann geht ihre Mission weiter. Doch diesmal nicht in Hyland oder Rolance. Sie wird über den Wolken stattfinden. An einem Ort wo die Bosheit niemals Überhand nimmt. Kapitel 5: Edna --------------- Als sie am Fuße des Berges ankommen, atmet Sorey tief durch. „Bist du wütend, dass wir nichts gesagt haben?" Lailah blickt ihn sorgenvoll an und legt ihm eine Hand auf die Schulter. „Nein, ich bin nicht wütend. Ich musste es tun, sonst wäre Heldalf noch immer am Leben und hätte wahrscheinlich die ganze Welt zerstört. Ich bin auch nicht traurig, denn früher oder später wäre Rose gestorben, denn sie war schließlich nur ein Mensch." Mit diesen Worten drehte er sich um und lächelte sie an. „Och komm schon, jetzt musst du nur noch weinen und ich bin in einem Liebesroman gelandet." Edna verzog das Gesicht und als Lailah rot anlief, musste sie sogar lachen. „Es ist sehr ungewöhnlich, dass Edna lacht." Mikleo stellte sich neben Zaveid, der Edna schon seit längerem beobachtete. „Ich habe das Gefühl", Zaveid wendet seinen Blick zur Turmuhr von Lastonbell, die am Horizont aufragt, „Eizen habe jeglichen Ketten von ihr abgenommen. Ich denke, jetzt kann sie wieder glücklich sein, lachen und Gefühle zeigen." Mikleo nickt. „Ja, als habe er alle Ketten von ihren Schultern genommen." Als Edna bemerkt, dass die beiden sie beobachten, nimmt sie ihren Schirm und piekst Mikleo damit in die Rippen. „Hey Mibu, wenn du schon über mich schmachtest, dann mach das unauffällig!" Mikleo nimmt ihren Schirm in die Hand und zieht ihn ihr aus der Hand. „Ich mache WAS? Pass mal auf was du sagt, du Erdklumpen!" Ednas Gesicht färbt sich langsam rot und dann beginnt sie los zu schreien. „Hirti, mach' mal was, ich glaube wütendes Kind auf neun Uhr!" Doch kaum setzt Zaveid einen Fuß vor den anderen, wendet sich Edna zu ihm und haut mit ihrem Schirm- den sie Mikleo wieder abgenommen hat- auf ihn ein. Dieser ergreift lachend die Flucht und die fluchende Edna folgt ihm. „Los, wir sollten Edna und Zaveid folgen, schließlich wartet in Lastonbell jemand auf die beiden." Lailahs Blick folgt den beiden über die Wiese und Sorey nickt. „Na los, beeilen wir uns, bevor sie außer Reichweite sind." Mikleo und Sorey laufen los und Lailah blickt ein letztes Mal zurück. „Danke Rose, du warst die beste Freundin die ich je hatte. Wenn wir uns wiedersehen, sage ich es dir nochmal selbst." Und dann geht auch sie, doch sie fühlt sich nicht traurig, sondern hat Zuversicht, Rose eines Tages wieder zu sehen. Im Gasthaus von Lastonbell herrscht unerträgliche Ruhe, als die Reisenden eintreten. „Willkommen!" Die Frau hinter dem Tresen lächelt sie freundlich an. Sorey nickt, doch ein Mann geht an ihm vorbei und bestellt. „Anscheinend wurden wir diesmal nicht bemerkt. Brav stellt sich Sorey hinter den Mann und als dieser sich an einen de Tische setzt, wundern sich Mikleo, Edna, Sorey und Lailah sehr. Nur Zaveid weiß den Grund, warum die Frau sie völlig übersieht und sich seelenruhig um die Bestellung des jungen Herren kümmert. Nach ein paar Minuten platzt Edna der Kragen und sie haut mit ihrem Schirm auf den Tresen, doch die Frau merkt nichts, als ob sie nicht da seien. „Versuch es erst gar nicht Kleine, sie sieht dich nicht." Die vier fahren herum und stehen einer Dame gegenüber. Sie ist um die 40 Jahre alt und sieht sehr müde aus. „Was meinen sie damit?" Mikleo blickt sie fragend an, doch die Augen der Frau ruhen nur auf Sorey. „Der Hirte also. Lässt dich auch mal blicken, nach hundert Jahren hältst du es für nötig mal aufzutauchen und dann veränderst du schon wieder die Welt." Sorey blickt sie verständnislos an. „Sie meinen das mit den Seraphen? Das war zum gute der Welt." Ein Schrilles Lachen unterbricht Sorey und dieser verstummt zerknirscht. „Zum gute der Welt, sagst du? Die ganze Welt ist in heller Aufruhe, da die Menschen heutzutage nicht an Magie und dergleichen glauben. Was für Unruhe ausgebrochen ist, das willst du nicht zu glauben wagen." „Heißt das etwa...Lailah, du sagtest doch, das sei gut für die Welt und sie würde es sich wünschen?" Langsam drehte Sorey sich zu Lailah um, die fies grinste. „Lailah, was...?" Langsam dämmerte Mikleo. „Lunarre!" Fies grinsend stand er vor ihnen und langsam formte er sich wieder zu seiner echten Gestalt. „Hihihi! Dank Master Heldalf beherrsche ich nicht nur die Illusion von mir, sondern auch die Illusion des Aussehens. Ihr seid einfach in meine Falle getappt. Ich wusste das ihr diesem Lügenmaul von Feuerseraph vertraut und habe mir deshalb mal ihr Aussehen geliehen." Edna zog kampfberiet ihren Schirm vor sich, doch Lunarre verließ das Gasthaus unerwartet flink. „Los, er darf nicht entkommen!" Sorey und Mikleo schalteten zuerst und stürmten aus dem Gasthaus. Zaveid und Leilah blickten sich an. „Was glaubst du, was ist mit der echten Lailah?" fragte Zaveid gespielt uninteressiert. Doch Edna schüttelte den Kopf. „Das ist jetzt unwichtig, wir müssen Lunarre aufhalten!" Mit diesen Worten stürmte Edna nach draußen und Zaveid folgte ihr, mit der Pendel in der Hand. Sie biegen um die Ecke in die lange Handelsstraße und entdecken Mikleo, der gerade in eine kleinere Gasse einbiegt. Mit einem Zeichen macht Edna Zaveid klar, dass sie Mikleo folgen will. Er nickt und läuft weiter die Straße hinauf, wo er Sorey vermutet. Langsam biegt Edna um die Ecke und betrachtet den leeren Durchgang zwischen zweier Familienhäusern. Man hört ein kleines Baby schreien und das Brutzeln verkohlten Schweinesteaks. Und eine Tür knarzt gefährlich laut, doch Edna ignoriert diese. Wo ist Mikleo? Als sie am Ende der Gasse ankommt, spürt sie, dass das eine Falle ist. Und Ednas Bauchgefühl lag noch nie falsch. Schnurstracks rannte sie die Straße hinauf und sprang, kurze Zeit später, die Treppenstufen der Kirche hinauf. Dort hörte sie schon von weitem das Rufen von Zaveid und Sorey. Kaum steht sie am Hof, entdeckt sie Zaveid: in seinen Armen liegt die erschöpfte Lailah. „Lailah!" Edna stürzte zu ihr und rüttelte ängstlich an ihrer Schulter. Langsam schlug sie die Augen auf. „Oh, Zaveid, Edna und...Sorey. Du lebst!" Für eine die gerade noch ohnmächtig war, ist sie wahrscheinlich fix im Kopf. Langsam setzt sie sich auf und Zaveid blickt zu Edna auf. Die blickt schuldbewusst zur Seite und Sorey wird käseweiß. „Meint er ist... er ist bei Lunarre?" Stille tritt ein und Sorey versteht. Lailah steht auf und Zaveid hilft ihr dabei. Er ist so liebevoll zu ihr, das ist schon zu kitschick für die kleine Edna. Sie würgt, Zaveid grinst und Sorey betrachtet die Kirche. Lunarre ist da drin, ich spüre Bosheit in der Kirche." Lailah schluckt. „Wann hattest du das letzte Mal Bosheit gespürt?" Sorey nickt und sieht ihr fest in die Augen. „Im Kampf gegen Heldalf!" Vorsichtig schiebt Sorey die Tür auf und Edna lugt unter ihm durch. „Mein Vorteil klein zu sein ist nicht gesehen zu werden." Sie drückt ihren Schirm fest an ihren zierlichen Körper und tappt in die Halle. Hinter einer der Kirchenbänke setzt sie sich nieder und winkt Sorey und den anderen zu. Einer nach den anderen schleicht in die Halle und versteckt sich mit Edna hinter der Bank. Als alle da sind, späht Edna nach vorne zum Altar. Gerade öffnet er eine Falltür im Boden und verschwindet darin schließlich. Kaum ist er darin verschwunden und die Luke ist zu, stürmt Edna nach vorne, dicht gefolgt von Sorey. „Wir müssen herausfinden, wie er diese Luke geöffnet hat." Sie ziehen an Kerzen und drehen vorsichtig ein paar Dosen um. Lailah räuspert sich leicht und hebt den Teppich des Altars leicht an. Darunter befindet sich eine kleine Perle. Diese legt sie in die Mitte des Altars und die Luke öffnet sich wie von Geisterhand einen Spalt breit. Sorey späht in die endlose Dunkelheit, nimmt seinen ganzen Mut zusammen und springt in die Tiefe. „Folgen wir ihm, da unten brauchen wir dein Licht Lailah. Schaffst du das?" Edna blickt sie an und Zaveid nickt. „Keine Sorge, Prinz Zaveid ist zur Stelle. Seine Schulter vertreibt jeden Angstspross in dir!" Mit diesen Worten folgt er Sorey, Lailah springt danach und Edna sieht sich ein letztes Mal um. Dann folgt sie den anderen vorsichtig hinab. Unten angekommen landet sie sanft in den Armen von Zaveid. Lailah hält eine kleine Feuerkugel in der Hand, mit der sie den Tunnel vor ihnen leicht erleuchtet. Soreys Augen leuchten bedrohlich und Edna fragt sich was er wohl gerade denkt. Als sie realisiert, das sie in den Armen von Zaveid liegt, springt sie schnell hinab und gibt in einen Schubs. „Was denkst du denn, eine Dame einfach aufzufangen und in den Armen zu tragen?" Zaveid blickt sie ernst an. „Hätte ich dich nicht aufgefangen, dann wärst du ins Wasser gefallen und hättest dir ein Bein gebrochen oder noch mehr. Willst du lieber das? Bedank dich halt mal!" Erstaunt über Zaveid schweigt Edna und folgt lieber Sorey, der schon ein wenig weitergegangen ist. „ Kommt, wir müssen Lunarre und Mikleo finden. Wer weiß, was er mit ihm anstellt." Vorsichtig wagen sie sich weiter in die Tiefe und irgendwann bleibt Zaveid wie Angewurzelt stehen. Ein kühler Luftzug streift sein Gesicht und Zaveid läuft weiß an. „Ich glaube wir sollten uns beeilen. Er hat nichts gutes vor, los!" Die vier rennen los, Sorey voraus. Und dann, ganz plötzlich, stehen sie in einer großen Höhle. Zapfen hängen von der Decke herab, es ist eisig kalt. An den Seiten laufen zwei, aus Eis gehauene, Treppen hinauf zu einem Podest. Darauf sind schwere Ketten befestigt und ein großes Zeitenloch klafft dort. An den Ketten hängt eine Gestalt, sie ist blutverschmiert und trägt kaum noch etwas, die Person scheint dem Krieg entsprungen zu sein. Blut tropft von der Stirn auf einen Stab, der vor ihm liegt. Als Sorey die Person erkennt, schlägt diese eines seiner Augen auf und blickt auf die vier hinab. „Was ist mit dir passiert, erkennst du mich?" Sorey läuft hinauf und rüttelt an der Person. Diese hängt regungslos an den Ketten und wird langsam vom Zeitloch verschlungen. „Wach auf. Bitte, lass mich nicht alleine..." Als er die Augen schließt schreit Sorey laut auf: „Mikleo!" Kapitel 6: Mikleo ----------------- Vorsichtig schlägt er die Augen auf. Seine Sicht ist verschwommen und doch erkennt er, dass er auf einem Podest kniet. Seine Handgelenke schmerzen. Was ist das, sind das Ketten? Langsam bessert sich seine Sicht und er entdeckt unter ihm einige Gestalten. Sofort erkennt er sie wieder: es sind Lailah, Edna, Zaveid und Sorey! Doch auch Lunarre steht dort unten. Sie scheinen zu kämpfen, denn Sorey stürzt sich gerade auf Lunarre und Lailah zaubert einen Wirbelsturm aus brennenden Blütenblättern herbei. Als Lunarre Edna einen Schubs gibt und sie zu Boden fällt, bemerkt diese, dass Mikleo aufgewacht ist. Sie lächelt ihn an und muss sofort wieder ausweichen, doch sie sie aus, als ob sie einen Plan hätte. Aufgeregt flüstert sie Zaveid etwas zu, dann verschwindet sie im Schutz des Eisblockes. Zaveid geht jetzt zum Angriff über und lenkt somit von Edna ab, die einen großen Steinblock formt und den schließlich auf Lunarre loslässt. Sorey kann gerade noch ausweichen und Lunarre wird unter dem Brocken begraben. Doch nach kurzer Zeit bricht ein kleines Stück ab und Lunarres Kopf kommt triumphalisch zum Vorschein. „Hihi, jetzt dauert es nicht lange und ich bin frei. Und dann seit ihr alle TOT!" Das letzte Wort hallte lange durch die Halle und als es verhallte, kicherte er: „Meine einzige Schwäche ist das Wasser und dieses Eis geht nicht zu schmelzen. Euer Freund, der Wasserseraph ist leider kurz davor, vom Zeitloch verschlungen zu werden. Und dann wird Heldalf wiedergeboren sein. Sorey verharrt in seiner Bewegung. „Du willst Heldalf aus der Zeitlinie wiederbeleben?" „Du weißt schon dass seine Essenz von Sorey zerstört wurde. Du kannst ihn nicht wiederholen, es ist unmöglich" Edna lächelt triumphalisch und Lunarre sinkt zu Boden, der Stein hat sich von ihm gelöst. „Du lügst..." Seine Augen beginnen gefährlich zu funkeln und Lailah zieht Sorey von ihm fort. Alle wissen, jetzt passiert nichts Gutes. „Du lügst, du lügst..." Leise flüstert er in sich hinein und dann schreit er es so laut heraus, das die Wände erzittern: „DU LÜGST, VERDAMMTER HIRTE!" Er richtet sich langsam auf und sein Körper beginnt in einem hellen blau zu leuchten. Und dann schreit er so laut, dass einige Eiszapfen auf den Boden fallen. „Er verwandelt sich in einen vollständigen Hellion!" Sorey erkennt als erster die Gefahr und flieht mit ihnen auf die Treppenstufen. Doch in diesem Moment durchbohrt ein blauleuchtender Pfeil seinen Körper und dieser sackt zu Boden. Entsetzt starren sie ein paar Sekunden auf den regungslosen Körper, dann drehen sie sich in die Richtung, aus der der Pfeil zu kommen schien. Oben auf dem Podest steht Mikleo, sein Bogen liegt gespannt in seiner Hand und er atmet schwer. Als er dann zusammensackt, ist Sorey als erster zur Stelle und fängt seinen erschöpften Körper auf. Die anderem stürzen zu ihnen und Sorey legt sich einen Arm um die Schulter. Die Decke bebt gefährlich. „Ich glaube, wir sollten verschwinden!" Edna erfasst den Gedanken von jedem. Schnell legt sie sich den anderen Arm um ihre Schulter und dann laufen sie zusammen los. „Was machen wir mit... Ah!" Gerade als Lailah den bewusstlosen Lunarre hoch heben will, stürzt ein Zapfen von der Decke und begräbt ihr Bein unter sich. Erschrocken schreit sie auf. Sofort ist Zaveid zur Stelle und versucht, ihr Bein darunter hervorzuziehen. „Braucht ihr Hilfe?" Eine allzu bekannte Stimme ertönt hinter ihnen und drei Personen bauen sich vor ihnen auf. Es sind Symone, Dezel und Rose. „Hä, was macht ihr denn hier?" Lailah ist so überrumpelt, die beiden zu sehen, dass sie anfängt zu weinen. „Ich weiss es nicht aber es scheint als bräuchtet ihr unsere Hilfe." Rose lächelt und Dezel nickt zustimmend. "Schnell entfernen sie den Zapfen, nehmen sie und Lunarre mit und verlassen dann die eisige Halle. Hinter ihnen stürzt alles zusammen und das Zeitenloch schließt sich langsam. Eine Szene läuft jedoch darin ab, und diese ist eine, die lieber nie passieren sollte... Nach dem sie Lailah und Mikleo im Gasthaus verarzteten und die beiden aufgewacht sind, ist es Zeit sich von Rose und Dezel zu verabschieden. Denn ein weiteres Zeit Tor ist auf der Handelsstraße erschienen und die beiden müssen wieder fort. „Wir werden euch vermissen!" Lailah liegt in den Armen ihrer Freundin und Dezel starrt Zaveid an, soweit er es kann, denn er ist ja blind. „Warum geht ihr nicht zu unserem jetzigen ich?" „Weil..." Lailah würde es gerne erzählen, doch Sorey was die Folgen wären. „Wir können nicht sagen warum, ihr solltet es selbst herausfinden. Glaubt mir, es ist nicht so schlimm wie es sich anhört!" Rose lächelt: „Gut, dann freu ich mich auf unser Wiedersehen in der Zukunft. Doch jetzt müssen wir zurück. Gerade musst du eine wichtige Aufgabe bestehen, denn Symone hat uns gedoubelt." Sorey nickt: „Ihr schafft das!" Mit diesen Worten verschwinden sie und Sorey schimpft sich selbst für diese Lüge. Doch hätte er es gesagt, wäre alles aus dem Gleichgewicht geraten. Als sich das Torgeschlossen hat, wischt Lailah ihre letzte Träne fort. Sie konnte ein letztes Malihre Freundin sehen und in ihre Arme schließen. Sie vermisst sie so sehr! Ednahingegen beginnt zu strahlen. Denn aus dem Gasthaus kommt eine blonde Person,in einem langen Mantel und mit einem kalten Blick auf dem Gesicht. „Auch wach?"Langsam dreht Zaveid sich um und dreht sich um. Er steht vor seinem altenFreund und grinst in sein Gesicht. „Was so lustig, Stinksack?" Eizen blickt ihmin die Augen und dann lächelt er leicht. Sorey verharrt in seiner Bewegung. „Du willst Heldalf aus der Zeitlinie wiederbeleben?" „Du weißt schon dass seine Essenz von Sorey zerstört wurde. Du kannst ihn nicht wiederholen, es ist unmöglich" Edna lächelt triumphalisch und Lunarre sinkt zu Boden, der Stein hat sich von ihm gelöst. „Du lügst..." Seine Augen beginnen gefährlich zu funkeln und Lailah zieht Sorey von ihm fort. Alle wissen, jetzt passiert nichts Gutes. „Du lügst, du lügst..." Leise flüstert er in sich hinein und dann schreit er es so laut heraus, das die Wände erzittern: „DU LÜGST, VERDAMMTER HIRTE!" Er richtet sich langsam auf und sein Körper beginnt in einem hellen blau zu leuchten. Und dann schreit er so laut, dass einige Eiszapfen auf den Boden fallen. „Er verwandelt sich in einen vollständigen Hellion!" Sorey erkennt als erster die Gefahr und flieht mit ihnen auf die Treppenstufen. Doch in diesem Moment durchbohrt ein blauleuchtender Pfeil seinen Körper und dieser sackt zu Boden. Entsetzt starren sie ein paar Sekunden auf den regungslosen Körper, dann drehen sie sich in die Richtung, aus der der Pfeil zu kommen schien. Oben auf dem Podest steht Mikleo, sein Bogen liegt gespannt in seiner Hand und er atmet schwer. Als er dann zusammensackt, ist Sorey als erster zur Stelle und fängt seinen erschöpften Körper auf. Die anderem stürzen zu ihnen und Sorey legt sich einen Arm um die Schulter. Die Decke bebt gefährlich. „Ich glaube, wir sollten verschwinden!" Edna erfasst den Gedanken von jedem. Schnell legt sie sich den anderen Arm um ihre Schulter und dann laufen sie zusammen los. „Was machen wir mit... Ah!" Gerade als Lailah den bewusstlosen Lunarre hoch heben will, stürzt ein Zapfen von der Decke und begräbt ihr Bein unter sich. Erschrocken schreit sie auf. Sofort ist Zaveid zur Stelle und versucht, ihr Bein darunter hervorzuziehen. „Braucht ihr Hilfe?" Eine allzu bekannte Stimme ertönt hinter ihnen und drei Personen bauen sich vor ihnen auf. Es sind Symone, Dezel und Rose. „Hä, was macht ihr denn hier?" Lailah ist so überrumpelt, die beiden zu sehen, dass sie anfängt zu weinen. „Ich weiss es nicht aber es scheint als bräuchtet ihr unsere Hilfe." Rose lächelt und Dezel nickt zustimmend. "Schnell entfernen sie den Zapfen, nehmen sie und Lunarre mit und verlassen dann die eisige Halle. Hinter ihnen stürzt alles zusammen und das Zeitenloch schließt sich langsam. Eine Szene läuft jedoch darin ab, und diese ist eine, die lieber nie passieren sollte... Nach dem sie Lailah und Mikleo im Gasthaus verarzteten und die beiden aufgewacht sind, ist es Zeit sich von Rose und Dezel zu verabschieden. Denn ein weiteres Zeit Tor ist auf der Handelsstraße erschienen und die beiden müssen wieder fort. „Wir werden euch vermissen!" Lailah liegt in den Armen ihrer Freundin und Dezel starrt Zaveid an, soweit er es kann, denn er ist ja blind. „Warum geht ihr nicht zu unserem jetzigen ich?" „Weil..." Lailah würde es gerne erzählen, doch Sorey was die Folgen wären. „Wir können nicht sagen warum, ihr solltet es selbst herausfinden. Glaubt mir, es ist nicht so schlimm wie es sich anhört!" Rose lächelt: „Gut, dann freu ich mich auf unser Wiedersehen in der Zukunft. Doch jetzt müssen wir zurück. Gerade musst du eine wichtige Aufgabe bestehen, denn Symone hat uns gedoubelt." Sorey nickt: „Ihr schafft das!" Mit diesen Worten verschwinden sie und Sorey schimpft sich selbst für diese Lüge. Doch hätte er es gesagt, wäre alles aus dem Gleichgewicht geraten. Als sich das Torgeschlossen hat, wischt Lailah ihre letzte Träne fort. Sie konnte ein letztes Malihre Freundin sehen und in ihre Arme schließen. Sie vermisst sie so sehr! Ednahingegen beginnt zu strahlen. Denn aus dem Gasthaus kommt eine blonde Person,in einem langen Mantel und mit einem kalten Blick auf dem Gesicht. „Auch wach?"Langsam dreht Zaveid sich um und dreht sich um. Er steht vor seinem altenFreund und grinst in sein Gesicht. „Was so lustig, Stinksack?" Eizen blickt ihmin die Augen und dann lächelt er leicht. „Hey, es ist noch immer MEIN Bruder was du in meiner Gegenwart anstellst!" Edna piekt ihn in den Bauch, wiederwillig geht er ein Stück beiseite und Edna kann endlich ihren Bruder in die Augen sehen. „Eizen, wie schön dass du mich diesmal nicht direkt umbringen willst." Sie zwinkert ich zu. ‚Und dann fällt sie ihm um den Hals, als der glücklichsten Schwester der Welt. Sie weint, ein befreites und glückliches Lachen. Und auch Lailah und Zaveid umarmen sich, als Freunde. Und Sorey streckt seine rechte Faust aus. Mikleo schlägt seine dagegen und die beiden grinsen sich an. Und dann streckt Lailah ihre Hand aus, Zaveid legt seine darüber, gefolgt von Ednas, Mikleos und Sorey. „Nat toll, jetzt liegt Mibus Schwitztegriffel auf meinen Zuckerfingern." Edna zwinkert ihm zu und er unterdrückt seine wütende Bemerkung. „Auf unsere Freundschaft, unsere Abenteuer und auf unseren Zusammenhalt!" Sorey lächelt und dann liegen sich schließlich alle in den Armen. Wahre Freunde sind immer füreinander da, in guten und in schlechten Tagen. Und auch nach dem Tod und in ihren nächsten Leben: sie werden immer Freunde sein. Und es scheint als ob Rose und Dezel ebenfalls ihre Hand auf deren legten, denn schließlich gehören sie mit zum Team . Und wenn sie sich alle wieder in den Armen liegen, dann wird man sie noch immer spüren: ihre unendliche Freundschaft und den unzüglichen Mut. Doch noch sind ihre Abendteuer nicht vorbei und die Reisen gehen weiter, denn einige Ruinen sind noch nicht erkundet und warten noch darauf... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)