Orangenblüten und Meeresrauschen von HathorCat (Wichtel-Geschenk für Duchess) ================================================================================ Kapitel 2: Today ---------------- Benommen öffnete Nami die Augen. Eine niederdrückende Schwüle umgab sie und ihr fiel es schwer, das matschige Grün über ihr zuzuordnen. Nach mehrmaligem Blinzeln wurden die Umrisse deutlicher und sie konnte das Grün den Blattwerken von tropischen Palmen zuordnen. Das irritierte die Nami. Waren sie nicht auf den Weg zur nächsten Insel? Das angestrengte Nachdenken verursachte ihr Kopfschmerzen und sie fasste sich an die Stirn. Allgemein war ihr leicht übel und ihr ganzer Körper schmerzte als sie sich aufsetzte. »Nami, bist du endlich aufgewacht?«, fragte eine sanfte Stimmte erleichtert. »Sanji?«, fragte Nami irritiert und versuchte ihren Smutje zu finden. »Was ist passiert?« »Wir sind in dem Sturm über Bord gegangen und auf dieser Insel gelandet«, erklärte der Blonde und überreichte Nami eine halbe Kokosnuss in der sich klares Wasser befand. »Trink erstmal, du hast lange geschlafen. Wir dürften hier am Strand sicher sein. Bis jetzt konnte ich keine gefährlichen Auren spüren.« Die Navigatorin nickte knapp, ehe sie trank. Wie herrlich und erfrischend das Wasser schmeckte! »Wir haben Glück, dass dies keine Winterinsel ist«, meinte Sanji und lächelte Nami wissend an. »Da hast du recht. Ich werde also aufpassen, das mich kein Insekt anknabbert!«, versprach sie. »Du solltest etwas essen. Ich habe genügend Früchte gesammelt und dann können wir schauen, ob es auf dieser Insel noch mehr gibt. Vielleicht finden wir sogar ein Wildschwein für eine kleine Portion Fleisch.« Nami lachte laut auf, während sie die angebotenen Früchte aß. »Ich bin nicht Ruffy!« »Gut zu wissen!«, grinste der Koch und hielt ihr die Hand, nachdem sie gegessen hatte, hin, damit sie besser aufstehen konnte. Die Navigatorin nahm die Hand entgegen und besah sich ihre Umgebung genauer. Sie waren noch in Strandnähe und das Rauschen des Meeres pfiff in ihren Ohren. Der goldene Sand reflektierte die warmen Sonnenstrahlen, sodass Nami ihre Augen zusammenkniff, da sie geblendet wurde. Gut, dass Sanji sie in das weiche Gras und im Schatten der Palmen gelegt hatte. Es rührte sie, dass er sich so gut um sie gekümmert hatte. Sogar Essen hatte er finden können. »Wie geht es dir? Hast du dich verletzt?«, fragte Nami. Ihr war gerade eingefallen, dass sie noch gar nicht nach seinem Empfinden gefragt hatte und es war ihr peinlich. »Mir geht es gut. Ich mach mir eher Sorgen um unsere Freunde. Ihre Navigatorin und der Smutje sind nicht mehr an Bord. Der Käpt'n wird ausflippen!«, antwortete Sanji und zog sein schwarzes Jackett aus. Fragend sah Nami ihn an, als er ihr sein Kleidungsstück reichte. »Auch wenn es warm ist, zieh es bitte drüber! Nicht, dass die Insekten dich doch noch überfallen, dann wird unser Arzt durchdrehen«, erklärte Sanji. Kopfschütteln kam sie seiner Bitte nach und schaute sich den Himmel genauer an. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. »Es wird noch ein ziemliches Unwetter kommen!« »Auf einer Tropeninsel wundert mich das nicht«, grübelte Sanji nachdenklich. »Ich habe vom Strand aus einen Berg gesehen. Vielleicht sollten wir uns von dort einen Überblick verschaffen. Mit viel Glück bietet sich eine Höhle als Unterschlupf an.« »Du hast Recht, Sanji.«   Gemeinsam gingen sie tiefer in den Urwald hinein. Während Sanji störrische Lianen und riesige Farnen zur Seite schob, damit Nami passieren konnte, hatte die Navigatorin ihren Klima-Takt-Stock kampfbereit. »Wirklich seltsam. Ich kann außer Kleintieren und ganz vielen Vögeln keine gefährlichen Tiere oder Raubtiere ausmachen«, meinte Sanji. »Ich glaube auch nicht, dass es hier eine Stadt oder ein Dorf geben wird. Dafür sieht es mir zu unberührt aus.« »Da finden wir eine friedvolle Insel und der Rest unserer Bande ist nicht mit dabei«, schnaubte Nami, schon ein wenig aus der Puste. »Sie werden uns schon finden. Vertraue einfach Ruffys Instinkt!« »Du meinst, nachdem sein Magen gesättigt ist?« »Genau!« »Das glaube ich nicht!«, belächelte Nami. »Können wir hier eine Pause machen? Scheint so, als hätten wir den Berg erreicht.« »Okay, das ist eine gute Idee«, meinte der Smutje. »Ruhe dich aus, ich werde die Früchte vom Baum holen.« Mit seinem Skywalk gelang es Sanji mühelos, die obersten Baumgipfel zu erreichen und reife Ananasse zu pflücken. Die Navigatorin ließ sich an einem kräftigen Baum nieder. Zum Glück gab es kurz vor dem Aufstieg noch eine halbwegs baumfreie, wenn auch hochgewachsene, Wiese. Namis Magen knurrte laut und diesmal war sie heilfroh, dass sie mit Sanji hier gestrandet war. Sie wollte sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn sie allein und auf eine gefährliche Insel gestrandet wäre. Wobei sie schon glücklich war, dass sie überhaupt unverletzt an eine Insel gespült wurde. Normal war es für die Neue Welt sicherlich nicht! Nami wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Sanji ihr perfekt geschnittene Ananasstücke vor die Nase hielt. Ungläubig sah sie ihn an. »Wow! Danke, Sanji.« »Wo warst du nur mit deinen Gedanken?«, belächelte er ihr Verhalten. »Wir hatten Glück und das in mehrfacher Hinsicht. Wir haben den Sturm überlebt, sind unverletzt an eine tropische Insel gestrandet, auf der es ausreichend zu Essen gibt und keine Gefahren! Im Gegensatz zu unserem letzten Aufenthalt ist es wirklich das Paradies!«, erklärte Nami und aß nebenbei das fruchtig-süße Ananasfleisch. »Zu guter Letzt haben wir dich auch wieder!« Sanji verschluckte sich an dem letzten Bissen seiner Ananas und die Fruchtsäure brannte ihm unangenehm im Hals. »Ich wäre niemals freiwillig mitgegangen, wenn ihr nicht in Gefahr gewesen wärt!« »Das weiß ich. Aber hör auf, mich mit Samthandschuhen anzufassen! Denkst du etwa, mir fällt dein behutsames Verhalten, mir gegenüber, nicht auf? Du bist so vorsichtig und wendest kaum noch unsere Kosenamen an!«, sprudelte es aus ihr heraus. Ihr lag es schon die letzten Tage auf der Zunge, dass ihr Smutje sie äußerst bedacht ansprach und generell sein Verhalten ihr gegenüber sehr vorsichtig geworden war. Als hätte er Angst, sie erneut zu verletzen. »Das ist mir gar nicht aufgefallen. Entschuldige Nami-swan, du musst dich ja richtig ungeliebt gefühlt haben!«, bemerkte er. Bevor er jedoch in einen Liebestaumel fallen konnte, hielt er kurz inne. Nami rollte aufgrund des Kosenamens die Augen, doch dies war nicht der Grund. Er spürte plötzlich bedrohliche Präsenzen und es waren nicht Wenige. So viele, dass sie bereits umzingelt waren. Das wurde auch Sanji bewusst und er spürte eine Gänsehaut seinen Nacken hinunterlaufen. »Sanji?« »Wir sind umzingelt.« Namis Augen wurden riesengroß und hektisch sah sie sich um. Sie selbst hatte nichts mitbekommen. »Sanji, sieh nur diese vielen Augen!«, zog sie scharf die Luft ein, während sie sich ihrer Lage bewusst wurde. »Ich weiß. Keine Angst, ich werde dich beschützen, Nami-swan!«, versprach Sanji und stellte sich Rücken an Rücken zu ihr. Die vielen eisblauen Augen hatten die Zwei noch nicht angegriffen, sondern ihr Verhalten nur beobachtet. Es war schon merkwürdig von schwebenden Augen, die entweder im Baum oder im Gebüsch flogen, gemustert zu werden. Nur langsam kamen diese vielen blauen Punkte auf die Piraten zu, lösten sich von ihrer Umgebung und nahmen menschenhafte Formen an. Nach einiger Zeit war Sanji klar, wer sich vor ihrer Nase verborgen hatte: Es muss ein Urvolk sein, denn sonst hätten sie wesentlich mehr als nur ein paar Blätter und Farnen um die Hüften. Sie trugen Lanzen, dennoch waren diese nicht bedrohlich. Ein extremes Verstärkungs-Haki machte jedoch auch aus diesen alten Speeren extrem gefährliche Waffen. Dennoch schienen sie nicht angreifen zu wollen. Statt die Lanzen erhoben zu halten, waren ihre Spitzen gen Boden gerichtet. Der definitiv größte Krieger legte seinen Speer sogar vor sich auf das Gras und ging gemäßigten Schrittes weiter auf die Piraten zu, die Handflächen dabei zeigend, als ob er beide beruhigen wollte. Sanji lockerte seine angespannte Haltung und auch Nami ließ ihren Klima-Takt-Stock sinken. Beide wollten keinen Kampf verursachen und solange die Fremden sie nicht angriffen, war es ihnen auch recht. Der große Krieger stand jetzt noch gut zwei Meter von Sanji entfernt, kam jedoch nicht näher. Dann überraschte er sie, indem er seine Hand auf die Brust legte und sich leicht verbeugte. Sanji war kurz verwirrt, jedoch ahmte er die Geste nach. Ihm war klar, dass es sich hier um den Anführer handelte der beide begrüßte, nur verwunderte es ihn, dass noch kein Wort gesprochen wurde. Die Mundwinkel erhoben sich leicht und nun sah dieser Nami direkt in die Augen und neigte leicht seinen Kopf. Verunsichert tauschte Nami einen kurzen Blick mit Sanji, um dann doch die Geste zu wiederholen. Es kam ihr so suspekt vor. Dabei hatten sie nun wirklich seltsamere Situationen überstanden. Das Lächeln des Kriegers wurde breiter und er wandte sich an seine Gruppe, hielt dabei einladend eine Hand ausgestreckt. Aus dem restlichen Dutzend bahnte sich eine Frau ihren Weg und nahm lächelnd die Geste des Anführers entgegen. Nami stieß leise die Luft wieder aus. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass sie diese angehalten hatte. Aber ihre Befürchtungen, dass die Frau genauso wie die restlichen Krieger bekleidet war, erfüllten sich nicht. Sie trug zwar nur ein Bandeau aus Fasern, aber das war Nami nur recht. Ohne dem Oberteil hätte sie angst gehabt, dass ihr Sanji an Blutverlust hier vor Ort verstarb. Erst jetzt fiel auch Nami auf, dass die Frau gar keine Waffe trug. Sie konnte nur einen kleinen Beutel an ihrer Hüfte ausfindig machen. Aus diesem Beutel holte die Frau etwas heraus, legte es auf ihre linke Hand und hielt dies Nami auffordernd hin. Die Navigatorin stutzte kurz und besah sich den Inhalt genauer an: Es war ein Samen. Fragend sah Nami in die kristallblauen Augen. Die junge Frau verstand, zeigte kurz mit dem rechten Zeigefinger auf ihr Haar, in der viele wunderschöne zartgelbe Blüten verflochten waren. Mit einem Lächeln holte sich einen kleinen Fläschchen aus dem Beutel und tröpfelte ein wenig davon auf den Samen. Kurz darauf konnten die beiden Piraten beobachten, wie der Samen keimte. Kleine zarte Ranken wuchsen, wurden immer länger und die Frau hob ihre Hand so, dass die Ranken in Namis Haare überwanderten und sich in ihre Frisur einflochten. Staunend betrachtete Sanji das Spiel, wie die Ranken sich in Namis Frisur verbanden. Ihm gefiel dieses Arrangement schon, als Nami sie auf Gran Tesoro getragen hatte. Vereinzelt konnte er kleine weiße Knospen erkennen, die jedoch nicht erblühten. Dennoch fand er, war es ein tolles Geschenk für so eine großartige Frau. Definitiv wollten sie zeigen, dass sie ihnen freundlich gesinnt waren. Der Krieger sah gerade zu einem anderen Mann, der beide Hände zu einem Kreis geformt hatte und diese langsam zusammendrückte, sodass es nur noch ein Kreisring zu erkennen war. Sanji irritierte diese Geste und als der Anführer nach der Sonne sah und nickte, besah sich der Koch ebenfalls den Stand. Okay, sie hatten noch Nachmittag, aber in ein paar Stunden würde die Sonne untergehen und wer weiß, was wirklich hier auf der Insel lebte, nicht umsonst trugen die Krieger Lanzen. Mit einem Wink wies der Krieger an, dass es weiterging. Eine Geste, die unmissverständlich war und die beiden Piraten folgten ihnen. Vielleicht konnte der Stamm ihnen helfen.   Immer noch staunend warteten die Piraten vor der Behausung, die hoffentlich zum Stammesältesten führte. Der Krieger hatte sie mit einer Geste gebeten zu warten und auch gleich einen Jungen verscheucht, der mit großen leuchtenden Augen zu Nami gesehen, dabei eine Kette mit einem weißen Stein in die Höhe gehalten hatte. Sanji konnte den Anblick der sich ihnen bot, immer noch nicht fassen: Der gesamte Berg, den sie gesehen hatten, ist vom Wasser ausgespült worden, sodass der Stamm in diesem leben konnte. Der Wasserfall verdeckte zusätzlich noch den einzigen Eingang! Es war unglaublich! Dadurch, dass das Wasser auch von oben in die Mitte in einen See floss, war es angenehm kühl und schützte vor der hiesigen Hitze draußen. Sanji ließ seinen Blick wieder schweifen. Er besah sich eine Mutter mit ihren Kindern, die gerade Fasern flochten. Die Kinder, zwei Mädchen, hatten noch keine Blüten im Haar, das war ihm schon aufgefallen, nur die Frauen trugen Blüten - keine Knospen, so wie Nami - im Haar. Bei den Männern hatte er beobachten können, dass sie sich alle Ketten mit unterschiedlichen Steinen um den Hals gelegt hatten. Kein Wunder, denn schließlich schienen alle Steine zu schimmern und somit wäre die Tarnung, die Nami und Sanji erlebt hatten, nicht mehr so aufrecht zu erhalten gewesen. Kurz stutzte Sanji. Beim jungen Burschen hatte der Stein nicht so ein Schimmern gehabt. Ob eine besondere Bedeutung dahinter steckte? »Ob ich den Haarschmuck behalten darf?«, fragte Nami unsicher. »Sicher. Sie haben es dir geschenkt. Das war definitiv ein gutes Zeichen«, antwortete Sanji ihr. »Es macht mich ein wenig nervös.« »Ich möchte auch wissen, was dies für eine Tinktur war. Schließlich keimte ein Samen so schnell, dass du jetzt eine Knospe im Haar hast«, überlegte Sanji laut. »Das könnten wir für deine Orangenbäume gut gebrauchen. Vielleicht könnten wir sie dann mehrmals ernten.« Nami winkte kurz in seine Richtung und der Blonde drehte sich in besagte Richtung um, nur um die junge Frau wieder zutreffen. Sie lächelte kurz, hob ebenfalls die Hand zum Gruß. Dabei konnte Nami erkennen, dass sie eine Kette mit einem leuchtenden grünen Stein in der Hand hielt. »Bestimmt für deinen Mann!«, meinte Nami. Die junge Frau hob beide Augenbrauen fragend in die Höhe. Nami zeigte auf die Kette in ihrer Hand und deutete dann auf die steinerne Behausung, in die der Krieger gegangen war. Die Frau lächelte und nickte kurz. Nami hatte recht gehabt. Der Krieger trat wieder hinaus und wies mit seinem Arm an, dass die beiden eintreten konnten. Sanji ging vor Nami hinein, selbst wenn alle bis hierhin freundlich waren, konnte es sich dennoch um eine Falle handeln, man wusste ja nie. Nami bekam noch aus den Augenwinkeln mit, wie die junge Frau den Krieger die Kette um den Hals legte und dieser sie in einen innigen Kuss zog.   »Mir wurde von euch berichtet«, wurden die beiden Piraten von einer ruhigen, tiefen Stimme begrüßt. »Ich bin Mahda, die Stammesälteste. Setzt euch doch!« Beide Piraten stockten. Hatte ausgerechnet die Stammesälteste mit ihnen gesprochen? »Sie können reden?«, rutsche es Nami heraus und sie hielt sich erschrocken die Hand vor dem Mund, da sie es doch unhöflich fand. »Ja. Wir haben hier eine lange Tradition. Die Stammesältesten suchen sich ihre Schülerin oder ihren Schüler aus und bringen ihm alles bei. Wenn die Zeit gekommen ist, ziehen wir uns zurück in die Behausung, die mit dem heiligen Wasser angefüllt ist und warten auf den Tod. Erst dann kann die Übergabe der Frucht erfolgen, die es uns ermöglicht, alle Sprachen der Welt zu verstehen«, erklärte sie. »Also haben sie von einer Teufelsfrucht gegessen!«, sprach Sanji seinen Gedanken aus. »So ist es. Die Frucht hat uns schon bei anderen Fremden gute Dienste geleistet. Obwohl die Kraft unserer Krieger und Frauen auch einen deutlichen Einfluss hat. Schließlich wissen sie, wie sie umzugehen haben, wenn sie wissen, was passiert!« »Ich hatte mich schon über einige Sachen gewundert!«, meinte Nami. »Haki«, erwiderte Sanji. »Das Volk hat ihr Haki soweit verstärkt, dass es unsere Gedanken lesen kann wie es Enel tat. Zudem können sie sehr gut die Mimik und Gestik lesen. Daher brauchen sie nicht zu sprechen. Es ist ja nur von Vorteil, selbst bei der Jagd.« Ein erneutes Nicken folgte. »Wir haben schon von diesem Namen gehört und auch, dass es verschiedene Arten davon gibt«, erklärte sie und strich sich eine Strähne ihres grauen Haares zurück. »Wir bekamen vor langer Zeit Besuch von einem Mann, der eine so starke Kraft hatte, dass die gefährlichsten Tiere bewusstlos umfielen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Es war eine gewaltige Macht! Ihr könnt froh sein, dass unsere Krieger euch noch vor Sonnenuntergang gefunden haben. Denn so nährreich diese Insel auch sein mag«, sie machte eine kurze Pause. »genauso tödlich ist sie auch!« »Aber es waren nirgends wilde Tiere zu sehen!«, warf Nami ein. »Weil diese auch schlafen und andere unvorsichtige Tiere sich in den Genüssen dieser Insel verlieren und den Untergang der Sonne nicht mehr wahrnehmen. Dann kommen die Jäger hervor, und sie sind schnell! Doch sie sind genauso von der Jagd gefesselt, wie ihre Opfer von dem süßen Duft. Daher sind sie auch leichte Beute für unsere erfahrenden Jäger, wenn die Sonne wieder aufgeht.« Nami erschauderte. Sie hatten wirklich Glück gehabt! »Darum gibt es bei euch auch Felle und ich habe abgehangenes Fleisch sehen können. Das erklärt so einiges«, meinte Sanji. »Die Insel klingt ähnlich der, auf der Lysop zwei Jahre trainiert hat. Nur gab es bis jetzt keine Fleischfressenden Pflanzen.« »Die gibt es auch, auf der Schattenseite des Berges.« »Das täte Ruffy gefallen«, lachte Sanji kurz auf. »Er liebt Fleisch, er würde sich hier gerne austoben und essen kann er auch sehr viel!« »Aber bestimmt nicht solche Mengen, wie unser letzter Besucher!«, warf Mahda ein. »Er hatte einen gewaltigen Hunger, er hat einige Tiere ganz allein gegessen. Ein kleiner Held war er schon für unser Dorf, da gerade unser Anführer von einem wilden Tiger zerrissen wurde. Aus Dank schenkten wir ihm einen Stein, sowie die Krieger ihn trugen. Er war rot, rot wie der Mut, den er besessen hatte«, schwelgte sie in Erinnerungen. »Wir gaben ihm auch einen Samen einer sehr schönen Blume mit. Ich glaube, bei euch heißt sie Hibiskus.« »Mir fällt gerade keine Person ein, auf die das zutreffen könnte«, überlegte Nami laut. »Dürfte ich die Frage stellen, was diese Blüten und der Stein für eine Bedeutung haben? Vorhin kam ein junger Bursche und strahlte Nami an, als wäre sie seine Erlösung«, knurrte Sanji, der seine Eifersucht nicht ganz verbergen konnte. »Ich weiß wen du meinst. Sein Name ist Kain. Er ist der Einzige, der bis jetzt noch keine zukünftige Frau bekommen hat. Alle unseren jungen Frauen sind vergeben. Mädchen erhalten ihre Knospen, wenn sie ihre erste Blutung bekommen. Sobald sie wahrhaft lieben, erblühen sie. Die Jungen erwerben ihren Stein, wenn sie den ersten Samen vergossen haben«, erklärte die weise Frau und hielt eine Kette mit einem blauen Stein in die Höhe. »Ich soll dir von unserem Anführer einen Stein überreichen, der deiner würdig ist.« Kurz blinzelte Sanji. Damit hatte er nicht gerechnet, dass er auch ein Geschenk bekommen sollte. Schließlich waren sie ja eigentlich Fremde. »Vielen Dank, ich fühle mich geehrt!« »Oh, das macht nichts. Nimmt eher unsere Hilfestellung an«, meinte sie wissend. »Der Stein hat genau dieselbe Farbe wie deine Augen.« Namis Augen wurden groß, als sie diesen Stein erkannte. Es war ein unsagbar schöner Tansanit! Wusste sie überhaupt, wie selten und kostbar so ein Edelstein war? Aber sie hatte Recht: Er passte wunderbar zu Sanjis Augen. »Wenn dein Herz wahre Liebe erkennt, wird er von sich aus zu strahlen beginnen, dann ist er nicht mehr so matt, wie jetzt«, erklärte die Älteste, obwohl es den Eindruck hatte, dass sie auf etwas wartete. »Darum hatte Kain mich so angesehen!«, fiel es Nami ein. »Er glaubte, in mir seine Frau finden zu können!« »Das ist wahr. Ich schlage vor, ihr ruht euch aus. Wir können morgen versuchen Ausschau nach euren Freunden zu halten. Ich bin mir sicher, dass ihr schnell gefunden werdet.« »Aber...« »Keine Widerrede. Ihr seid nicht die Ersten, und bestimmt auch nicht die letzten Besucher auf dieser Insel. Durch den Schiffbruch seid ihr dennoch geschwächt. Keine Sorge, unsere Wachen sind nachts auch auf dem Berg und halten Ausschau. Sie werden uns Bescheid geben, falls sich ein Schiff nähert.«   »Nami?« Unruhig wälzte sich die Orangehaarige hin und her. »Nami? Steh auf! Unser Schiff ist gesichtet worden! Ich weiß, du hast unruhig geschlafen, aber dafür hat unsere Crew uns gefunden oder besser gesagt, ein Teil unserer Freunde!«, weckte Sanji sie. Daraufhin zuckte Nami und stemmte sich mühsam hoch. »Sie haben uns gefunden?« »Ja! Sie sind direkt auf dem Weg hierher! Wir können unterwegs noch eine Kleinigkeit essen und dann bestimmt weiter segeln!«, kurz hielt Sanji inne. »Keine Angst, die Jäger werden uns begleiten, falls wir doch auf ungebetene Gäste stoßen sollten.« »Dann sollten wir uns wirklich beeilen!«, stand sie auf und folgte Sanji, der von Mahda kurz aufgehalten wurde. »Ich wünsche euch eine gute Reise und dass eure Herzen die Wahrheit erkennen«, segnete sie beide. »Wir danken dir von Herzen, für eure Gastfreundschaft und das ihr uns geholfen habt!«, verabschiedeten sich Nami und Sanji von ihr. Sie folgten der Jägergruppe zum Strand, um dort auf das Schiff zu warten.   »Interessantes Volk, das muss ich schon zugeben«, meinte Jinbei, nachdem er die Geschichte gehört hatte. »Wir hatten aber auch das Glück, dass ihr die Vivre Card nicht verloren habt.« »Es kommt mir dennoch wie ein Traum vor«, meinte Nami und besah sich die Blüte, die endlich aufgegangen war, durch den Spiegel. »Ich finde, sie passt zu dir. Das sind kleine Orangenblüten«, besah sich auch Chopper den Haarschmuck. Ein Lächeln schlich sich auf Namis Lippen. »Ich weiß und dennoch sind sie kein bisschen welk geworden.« »Das erstaunt mich auch immer wieder«, stimmte Sanji zu, fasst sich an die Kette, die er unter dem Hemd trug. Er wusste jetzt, warum ausgerechnet sie beide auf diese Insel gelandet waren. Zumindest hatte er eine Vermutung, wenn er richtig lag. Sein Herz pochte schneller, als er sich das fröhliche Lächeln seiner Liebsten besah. Wegen diesem Lächeln hatte sein Stein angefangen zu schimmern und Sanji hatte realisiert, dass er sich Hals über Kopf in die wunderschöne Navigatorin verliebt hatte. Das Grinsen der diebischen Katze wurde breiter. Wusste sie es doch! Das blaue Schimmern unter dem weißen Hemd und die sehnsuchtsvollen Blicke waren ihr nicht verborgen geblieben. »Ich folge einfach meinen Herzen!«, konterte Nami, als der Arzt die Frage stellte, warum die Knospen auf einmal aufgegangen waren. Sie erhob sich elegant, schlang ihre Arme um die Hüfte des Smutje und hauchte ihre Lippen gegen seine für einen innigen Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)