Mother's Burden? von Nephlima ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Schwärze verschlang ihren Körper. Die Kälte kroch in ihre Krochen hinein und hinterließ ein Gefühl der Unbehaglichkeit an ihrem Leib zurück. So als sei ein Insekt unter ihre Haut gekrochen, welches sich nun auf ihrem nackten Fleisch befand und dort Eier hinterlassen würde. Sie spürte die schnellen hektischen schritte des Tieres auf sich und war sich selbst nicht mehr sicher, ob dies Realität war oder eine Illusion. Mit ihren Fingernägeln kratze sie über die Stellen, die ihr dieses Gefühl gaben. Es hörte nicht auf, egal wie fest sie sich kratzte. Ihre Haut platzte an den Stellen auf und ihre Finger schabten bald darauf am Fleisch. Lange dauerte es nicht an, als sie die Wärme an ihren Fingerkuppen merkte, ihr Blut. Das Getier befand sich immer noch unter ihrer Haut und machte sie Wahnsinnig. Sie wollte loswerden. Doch egal wie tief sie mit den Fingern in den kleinen Löchern bohrte, die sie nun besaß, sie konnte es nicht fangen. Mit geschlossenen Lidern horchte Sesshōmaru der schweren Atmung der ehemaligen Miko und den beruhigenden Worten von Rin. Rin selbst tunkte das Leinentuch zum wiederholten mal in eine Schale, welche mit kaltem Wasser gefüllt war, um diesen dann wieder auf die Stirn von Kagome zu legen. Das junge Mädchen hatte nicht, damit gerechnet das die ältere Krank werden würde, ließ sich jedoch auch nicht davon abbringen, diese selbst zu Pflegen. Auch wenn Rin wusste, dass es Sesshōmaru nur minder gut hieß das Kagome in ihrem Bett lag, fühlte sie sich selbst für die ältere verantwortlich, immerhin war es Rins schuld das die Schwarzhaarige nun litt, nach allem Anschein. Sie wusste nicht, wie lange das Tier in ihr herum kroch, doch als sie das Gefühl hatte, es sei in ihrem Kopf angekommen, konnte sie nicht anders als sich auf ihre Knie fallen zu lassen und diesen auf dem Boden zu schlagen. Sie wollte es loswerden, dieses nagende Gefühl der Leere, des Hasses, der Trauer und der unendlichen Hoffnungslosigkeit. Es schien so, als würde dieses Tier, jedes positive Gefühl in sich aufnehmen. Ein schrei ließ sie jedoch innehalten. Immer noch sah sie nichts, das hielt sie jedoch nicht auf sich aufzurappeln und die letzten Kräfte zu mobilisieren um in die Richtung des Schreiens zu schreiten. Das Geräusch von nackten Füssen auf Stein Boden hallte in ihren Ohren wieder. Unsicher setzte sie einen Fuß vor den anderen, vergessen war das Tier in ihrem inneren, was sie aufzufressen schien. Denn der schrei, klang wie von dem einem neugeborenen Baby. Doch konnte das wahr sein? Schwanger war sie nicht mehr, das merkte, doch wieso war sie dies nicht mehr? Die fragen in ihrem Kopf nahmen kein Ende und das ohrenbetäubende schreien ebenso wenig. Er hatte die Räumlichkeiten verlassen, nachdem sie anfing im schlaf zu Weinen. Er hasste den Geruch des Salzwassers in seiner empfindlichen Nase und beschloss somit Rin alles Weitere zu Überlassen. Weswegen hatten Menschen diese unausstehliche Angewohnheit dies zu tun, wenn sie traurig waren. Konnten sie dies nicht still mit sich ausmachen, so wie Dämonen es größtenteils taten? Die Frage konnte er sich selbst beantworten: Nein konnten sie nicht. Weil Menschen zu schwach waren ihre Gefühle nicht öffentlich preiszugeben. Sei das maß der Frechheit nicht schon voll gewesen erkrankte das Weib zudem auch noch, nicht das ihn das störte, jedoch war die Reise zum Schloss selbst, erschwert gewesen und er hatte nicht vorgehabt den Menschen selbst zum Schloss zu bringen. Soweit würde es nicht in seinem Leben kommen. Eine Stimme in ihrem Kopf wollte sie von ihrem vorhaben abhalten. Doch sie hörte nicht darauf, sie musste wissen, was dort lag und schrie, oder aber Stand und diese Geräusche von sich gab. Immer näher gelang sie an die Quelle der Ursache. »Hallo?«, ihre Stimme hallte in das unendliche nichts und auf ihre Frage wurde nichts erwidert, außer erneute Stille. Das Geschrei hatte so abrupt aufgehört, wie es angefangen hatte. Sie drehte sich einmal, um sich selbst um sicher zu gehen, dass es wahrlich verschwunden war. »Geh!« Die Gestalt vor ihr erschien unerwartet und ließ sie einen hohen schrei ausstoßen, bis jetzt hatte sie geglaubt alleine zu sein, doch dies war nicht so. Leichtes licht brach hinein, woher dies kam, konnte sie nicht sagen doch, sie erkannte ihn. Inuyasha. In seinem Mund, ein Kind. Ihr gemeinsames Kind. Sanft strich die Brünette immer und immer wieder über den Handrücken von der Älteren. Kagome schlief unruhig, drehte sich immer und immer wieder hin und her, fand keine Ruhe. Der feuchte Lappen rutsche immer wieder von ihrer Stirn und die heißen Tränen flossen über ihr Gesicht. Rin wusste nicht was sie hätte tun können außer weiterhin mit ihr zu Sprechen. Immer noch empfand sie es befremdlich die einst so starke Frau vor sich so schwach zu sehen, was im Leben musste einem widerfahren umso gebrochen zu sein, dass man sogar das Lächeln verlernt hatte? Noch hatte die jüngere keine Antwort auf die Frage. Vielleicht würde sie auch niemals eine erhalten, doch sie würde nicht mehr von der Seite der Schwarzhaarigen weichen. Wieso? Es war die erste Frage, die in ihrem Kopf auftauchte. Während die Liebe ihres Lebens den leblosen Körper aus seinem Maul fallen ließ und ohne zu zögern, einen kleinen Arm abriss. Nein! Tränen rannen über ihre Wangen, unfähig sich zu bewegen und gezwungen das Grausame Schauspiel zu betrachten. Sie konnte ihren Kopf nicht zur Seite drehen. War es wegen dem Tier in ihrem Schädel? Möglich. Doch wieso sollte sie mit ansehen, wie der Hanyō dies tat. Es war doch ihr Kind, welches aus Liebe Entstanden war. Durfte sie nicht glücklich werden? Hatte sie kein recht darauf? Was hatte sie falsch gemacht? Wieso sagte ihr niemand, was geschehen war damit sie sowas verdient hatte! Neben ihm tauchte Kikyō auf, strich über seinen Kopf und lächelte Kagome entschuldigend an. Kein Wort der Reue. Nur ein Lächeln was ihre toten Augen jedoch nicht erreichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)