Gezeichnet von Schicksalsschlägen von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 3: Der -vielleicht - zukünftige Arbeitsplatz ---------------------------------------------------- Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis wieder Regung in Kims Körper. Shego dreht sich zu ihr um. "Kommst du?", fragt sie mit einem spöttischen Lächeln. Die Rothaarige kommt sich wie ein kleines Kind vor, das gerade erst laufen lernt. "J...ja", antwortet sie nach einiger Zeit. Es dauert, bis sie einen Schritt nach dem anderen macht. Ihre Beine fühlen sich wie Wackelpudding an. Eine gefühlte Ewigkeit benötigt Kim, um neben Shego zu stehen und der Weg durch das Gebäude ist ebenso qualvoll. Kim muss sich konzent-rieren, um auf den Beinen stehen zu können. Sie hat das Gefühl, dass ihre Lebensenergie sie verlassen hat und ihr Körper ausgetrocknet ist. Als wäre Shego ein Vampire, der sie leer ge-saugt hat. "Hier befinden sich unsere Großraumbüros", erklärt Shego gerade professionelle, als sie an einem riesigen Raum vorbei gehen. Etliche Sitzplätze befinden sich dort drin. Der Raum ist durch einen Sichtschutz von dem Flur getrennt. Während sie weitergehen spürt Kim die Blicke von Shegos Mitarbeitern im Nacken. Sie fühlt sich sichtlich unwohl und scheint nicht willkommen zu sein. Ein flaues Gefühl macht sich in ihrem Magen breit und der Wunsch einfach zu verschwinden kommt in ihr hoch. Shego zeigt der Rothaarigen lediglich das erste Stockwerk. Vor einer braunen Tür bleiben die beiden schließlich stehen. Während alles in sehr schlichten Farben gehalten ist, springt diese Tür aus der Reihe. Dazu kommt noch, dass sie im hintersten Teil des Raumes steht und dadurch Kim, wie ausgestoßen vorkommt. "Wenn du beschließt hier anzufangen, wäre das hier dein Arbeitsplatz", mit einem professionellen Lächeln öffnet Shego die Tür. Was Kim dahinter erblickt überrascht sie. Im Gegensatz zu den anderen Räumen, ist dieser ziemlich klein. Auf der rechten Seite befin-den sich drei Regale senkrecht zur Wand mit gerade so viel Zwischenplatz, dass nur eine Per-son dahin kann. Gegenüber von ihnen ist ein Fenster, das ein bisschen Licht spendet. Direkt darunter befindet sich ein Ecktisch, der an der linken Wand noch weitergeht. Kim kann zwei Schritte machen, dann steht sie neben dem Tisch, auf den etliche Akten und lose Blätter ver-streut sind. Lediglich ein kleiner Platz für eine Akte wurde an der Ecke des Tisches freigelas-sen, vor dem ein Stuhl steht. "Diese ganzen Akten sind alt. Wir wollen den Inhalt wegschmeißen, doch müssen die extra Verbrannt werden, weil es Kundenunterlagen sind. Deine Aufgabe wird es sein die Heft-klammern und Büroklammern auszusortieren und die losen Blätter wegzuschmeißen. Dafür ist dieser Behälter." Shego deutet auf einen Plastikeimer direkt neben dem Tisch. "Sobald der Voll ist kann er entleert werden." Verwundert probiert Kim einen Sinn in dieser Arbeit zu finden. "Warum schmeißt ihr die Klammern nicht mit weg?", fragt sie deshalb nach. "Ist doch nicht schlimm, wenn sie mit ver-brannt werden." Leicht lächelt Shego, als hätte sie diese Frage schon erwartet. "Klar geht das. Aber so ist es Maschinenfreundlicher." Zu zweit begeben sie sich aus dem Raum. Wieder gehen sie über den Flur, um zum Fahrstuhl zu gelangen. Zwar ist Kim mit der Antwort nicht zufrieden, doch nimmt sie es hin und wird nicht probieren zu diskutieren. Shego ist die Chefin und sie muss wissen, wie sie ihr Unternehmen leitet. Schwer schluckend bleibt Kim vor der metallischen Tür stehen. Der Gedanke an vorhin lässt ihr Herz höher schlagen. Irgendwas in ihr möchte nicht eintreten, weil sie Angst hat das es sich wiederholt. "Komm ich beiße auch nicht." Shego lacht verführerisch auf. Die Angesprochene fühlt die Wärme in ihren Wangen hochsteigen. Seit wann hat Shego ein so liebliches Lachen? Nur langsam kommt Kim ihrer Aufforderung nach. Mit gesenktem Kopf geht sie in den Fahr-stuhl und stellt sich neben der Schwarzhaarigen. Die Tür schließt sich. In dem Moment, als die Tür sich zischend geschlossen hat, zuckt Kim zusammen. Sie spürt die Nervosität in ihr hochsteigen. Die Rothaarige muss sich zwingen, um ihre Atmung zu verlangsamen. Shego soll nicht merken, wie nervös die ehemalige Teenieheldin ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit bleibt der Fahrstuhl stehen und die beiden treten aus und ma-chen sich auf dem Weg zu Shegos Zimmer. Am liebsten möchte Kim tief einatmen und die Luft genießen, doch reißt sie sich zusammen. Als die beiden Shegos Büro betreten, lehnt sich die Schwarzhaarige sofort an ihren Tisch, während Kim noch die Tür schließt. "Also was sagst du, Kimy?" Kommt sie gleich zum Thema. Mit einem professionellen Lächeln schaut sie Kim erwartungsvoll an. Unentschlossen schaut Kim von einer Seite zu anderen. Sie gluckst sichtlich unsicher. "Ich sehe schon. Wir sollten uns noch mehr unterhalten." Shego schreitet elegant zu einem Schrank in dem Raum. Als sie die Tür öffnet, erkennt Kim, dass dieser ein kleiner Kleider-schrank ist. An der innen Seite der Tür hängt ein schwarzer Blazer, den Shego jetzt anzieht und dann an ihr vorbeigeht. "Komm", weist sie Kim mit einem leichten Lächeln an. Vollkommen überrascht dauert es eine Weile, bis Kim ihr hinterher läuft. "Darfst du so einfach gehen?" Noch immer lächelt Shego, als sie über den Flur geht. Sie begrüßt auf dem Weg nach draußen jeder ihrer Mitarbeiter, welche dies ehrfürchtig erwidern. "Natürlich. Ich bin die Chefin", er-widert Shego ruhig. Als die beiden Frauen draußen sind, zieht Kim glücklich die Luft ein. Eine Weile gehen die beiden durch die Stadt. Mittlerweile ist die Sonne am Untergehen und bedeckt den Himmel mit einem feurigem rot. Schweigend geht Kim neben sie, traut sich nicht etwas zu fragen oder zu sagen. Die ganze Zeit folgt sie einfach nur Shego, ohne zu wissen was ihr Ziel ist. "Wir sind da", verkündet die Schwarzhaarige schließlich. Als Kim ihren Kopf hebt sieht sie, dass die beiden direkt vor einem Restaurant stehen. Die Buchstaben: "Lin" werden rot beleuchtet. Viel mehr kann Kim nicht erkennen, da Shego das Lokal betritt und sie ihr folgt. Eine nette Chinesin kommt auf die beiden zu und begrüßt sie freundlich und mit einer leichten Verbeugung. "Guten Abend. Den gleichen Platz wie immer, Miss Shego?" Also scheint sie hier öfters zu essen. Die Schwarzhaarige nickt und die Gastgeberin führt die beiden Frauen zu ihrem Tisch. Das Lokal ist gut besucht. Der Geruch von Essen liegt in der Luft und man hört, wie das Fleisch gebraten wird. Vollkommen überfordert mit der Situation schaut Kim sich um und probiert gleichzeitig mit den anderen beiden Schritt zu halten. Die Gäste stören sich nicht an den bei-den Neuankömmling und sind weiterhin in anreichende Gespräche vertieft. In dem ganzen Stimmengewirr kann Kim nicht hören, worüber sich andere unterhalten, dass will sie auch nicht. "Hier bitte." Die Chinesin hat den beiden ihren Platz gezeigt und verbeugt sich leicht. Sofort nimmt Shego auf einem Stuhl Platz, während Kim sich auf die Bank an der Wand setzten soll. Nur langsam kommt Regung in ihrem Körper, als sie dem nachkommt. Währenddessen zündet die Hausherrin eine Kerze an und holt einen kleinen Block raus. "Was möchtet ihr trinken?" "Ich nehme das übliche", lächelt Shego und deutet dann mit vornehmender Gestik auf Kim, welche noch immer überfordert ist. "Ähm ... Wasser", stottert sie. Wieder verbeugt sich die Chinesin und lässt sie beiden alleine. Noch immer kann Kim nicht verstehen warum Shego sie eingeladen hat. Was für einen Zweck soll das hier sein? Erst jetzt fällt Kim auf, dass sie einen Platz weit weg von den anderen Gästen hat. Keiner wird ihr Gespräch bemerken oder sie stören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)