The Red Thread, Which Turned Black At The End von ginakai (Der rote Faden, welcher sich am Ende schwarz färbte) ================================================================================ Kapitel 1: Erste Begegnung -------------------------- Gelangweilt saß Gin in seinem schwarzen Porsche, welcher am Straßenrand einer abgelegenen Gasse geparkt war. Er wartete. Er musste auf seinen neuen Partner warten, welchen er heute das erste Mal traf und den Anokata ihm vor kurzem erst zugeteilt hatte. Sein Codename lautete Rye, dieser Name hat in letzter Zeit in der Organisation schon stark die Runde gemacht, jedoch im positiven Sinne. Alle sprachen davon, wie talentiert er sei, was für ein hohes Potenzial er hätte und vor allem welche überragenden Fähigkeiten er besäße, darunter besonders als Scharfschütze. Gin brachte ein spöttisch klingendes Lachen aus sich heraus. „Von wegen... bestimmt genauso ein eingebildeter Bastard wie Bourbon.“ dachte er sich, während er das Fenster hinunter ließ, um seine Zigarette zu entwenden. Lieber hätte er seinen zwar nicht allzu tauglichen aber dennoch ertragbaren Partner Wodka behalten. Allerdings, da es eine Anweisung von ganz Oben war, konnte sich Gin dagegen nicht widersetzen. Er blickte aus dem Fenster und beobachtete seine Umgebung, als ihm vom Weitem ein junger Mann ins Auge viel. Das Erste was Gin bemerkte, waren dessen schwarzen Haare, welche circa ebenso lang wie seine Eigenen waren. Sein Kopf war von einer Strickmütze geschmückt und auch sonst war er stylisch gut gekleidet. „Das muss er sein..“, bekam Gin den Verdacht und seine Augen weiteten sich. Ohne großes Aufsehen zu erregen, öffnete der Schwarzhaarige die Tür des Porsche und setzte sich ohne ein Wort auf den Beifahrersitz. „Mach sie aus.“, kam es von Gin umgehend in einem kühlen Ton. Der Schwarzhaarige sah ihn verwirrt an. „Die Zigarette. Ich bin der Einzige, der in diesem Wagen rauchen darf, damit das schon mal klar ist.“, fuhr Gin daraufhin fort. Sein neuer Partner tat ohne Wiederworte was man ihm gesagt hatte und entsorgte seine Zigarette. Es herrschte einen Augenblick Stille, bis der junge Mann begann: „Rye. Das ist mein Codename. Es freut mich dich endlich treffen zu können, Gin.“ „Aha. Hältst du mich für dumm und denkst, ich wüsste das nicht schon längst?“, entgegnete der Silberhaarige nur kalt, welcher gerade dabei war, den Motor zu zünden. „Unabhängig davon, gehört es sich, sich beim ersten Treffen vorzustellen.“, erwiderte Rye daraufhin. Gin antwortete ihm nicht und fuhr einfach los. Bei der Fahrt herrschte Stille. Während Rye aus dem Fenster blickte, hatte Gin schon längst beschlossen, ihn nicht leiden zu können. Sein erster Eindruck, wie erwartet: Eingebildet. Kapitel 2: Vergewisserung ------------------------- „Willst du mir nicht mal langsam von der Mission erzählen?“, begann Rye Gin zu fragen, welcher ihn dann erklärte, dass es darum ginge einen Spion auszuschalten mit den Code-Namen Absinth. „Verstehe, dann könnten wir mit diesen Kerl einfach einen Treffpunkt ausmachen und-.“, schlug Rye in einem lockeren Ton vor, doch Gin fiel ihm gleich ins Wort: „Nein.“, meinte er streng. Rye fragte den Silberhaarigen, was er denn sonst geplant hatte. Gin setzte daraufhin ein Grinsen auf, und antwortete: „Ich will sehen, ob das was über dich gesagt wird auch der Wahrheit entspricht. Erledige diese Ratte, indem du ihm von mindestens 800 Yards Entfernung eine Kugel durch den Schädel jagst.“ Ein Lächeln umspielte Ryes Lippen, dann entgegnete er: „800 Yards? Das ließe sich machen, wäre aber ganz schön aufwändig. Vertraust du mir etwa noch nicht?“ „Mein Vertrauen muss man sich verdienen.“, gab Gin darauf trocken von sich. Allerdings, sein Misstrauen gegenüber seinem neuen Partner hatte Gin zu Recht, denn er wusste immerhin nicht, dass dieser kein Anderer als ein Agent des FBIs war, welcher den Auftrag hatte, die Organisation zu infiltrieren. Ebenso ein Spion, wessen Ziel es jetzt war, Gin seinen Vorgesetzten auszuliefern. Beim Rest der Fahrt herrschte erneut Stille, in welcher Rye die Gelegenheit nutze, das höhergestellte Mitglied genauer zu betrachten. Er empfand, dass dieser ziemlich gutaussehend war, stelle sich jedoch die Frage, weshalb er zwei dicke Schichten Kleidung über seinen Körper trug. Nicht einmal seinen Hals konnte man sehen, da dieser von einem lilafarbenen Rollkragenpullover verdeckt wurde. Grau sei zudem eine sehr ungewöhnliche Haarfarbe für einen Mann seines Alters. Hatte er sie etwa gefärbt? Dennoch war Rye der Meinung, dass die Haarfarbe ausgezeichnet zu seinem Partner passte und sie ihn wirklich attraktiver erscheinen ließ. Er traute sich aber nicht Gin darauf anzusprechen, denn so kalt wie dieser schien, würde er sowieso keine zufriedenstellende Antwort erhalten. Da übermannte den Schwarzhaarigen ein seltsames Gefühl, während er seinen Partner inzwischen...bewunderte? Dieses Gefühl kannte er doch irgendwoher. Es ähnelte dem, welches er bei der ersten Begegnung mit Akemi Miyano verspürte, welche seine derzeitige Liebhaberin war und auch für die Organisation arbeitete, wenn auch auf einer niedrigeren Position. Beim mustern seines Partners hatte Rye jedoch nicht bemerkt, dass sein Gesicht zunehmend rot angelaufen war, was wiederum den aufmerksamen Gin sofort auffiel. „Ist was?“, zischte er sofort. Rye schüttelte leicht seinen Kopf und drehte diesen danach zur Seite. Irgendwie peinlich..., dachte er sich, fühlte sich aber zu seinem kaltblütigen Partner irgendwie hingezogen, musste er plötzlich feststellen. Er versuchte erstmals dieses Gefühl zu verdrängen, lehnte sich zurück und wartete, bis sie am Ziel angekommen waren. Zwei Stunden später Gegen Gins Erwartung: Die Mission verlief einwandfrei. Es war diesem selbstgefälligen Typen doch tatsächlich gelungen, den Spion durch einen Kopfschuss mit einer Entfernung von circa 800 Yards dem Zeitlichen zu segnen. „Gute Arbeit...“, murmelte Gin im leisen Ton und zog sein Smartphone aus der Manteltasche. Er hielt es Rye vor die Nase und fügte hinzu: „Meine Nummer. Die wirst du brauchen, da wir in Kontakt bleiben müssen.“ Rye nahm ebenfalls sein Handy in die Hand und speicherte die Nummer ab. „Damit du es weißt, ich werde dir vorerst SMS schicken, du mir nur wenn ich es dir vorher erlaube. Wenn es kein Notfall ist, will ich auch keine Anrufe oder Sonstiges von dir erhalten. Haben wir uns da verstanden?“, erklärte Gin ernst, worauf sein Mitspieler nur nickte. Ohne ein weiteres Wort drehte sich Gin von ihm weg und ging. „Bis dann.“, hörte er Rye noch sagen, gab ihm jedoch keine Antwort. Kapitel 3: Geständnis --------------------- Die folgenden Tage verliefen relativ normal, bis auf eine Sache. Der Vorgesetzte des FBI-Agenten, James Black, machte diesen allmählich Druck. Er wollte mehr Informationen und voran kommen. Anfangs hätte Akai ihm diese auch sofort gegeben. Doch in letzter Zeit ist war sich unsicher und konnte aus Gründen kaum klar denken, die er sich selbst nicht erklären konnte. Denn seine Gedanken waren nur auf eine Person fixiert: Diesem eiskalten Mörder, Gin. Dieser jedoch verschwendete nicht den Bruchteil einer Sekunde an Rye. Er war ihm gegenüber immer noch misstrauisch. Im Auto sprach er nie, nur wenn es darum ging, Anweisungen zu geben. Er sah ihn selten an und schenkte dem jungen FBI-Agenten keinerlei Beachtung. Nur wenn es nötig war. Seufzend vergrub sich Shuichi in seiner Decke und versuchte einzuschlafen. Es war bereits spät und wieder einmal hatte er bis in die Nacht einen guten Krimi gelesen. Sein Versuch, ein Auge zu zu kriegen scheiterte jedoch, denn er bekam plötzlich eine SMS. Es war kein anderer Absender als Gin, welcher ihm die Informationen für den Treffpunkt am nächsten Morgen gab. Shuichi las sie sorgfältig durch und setzte danach ein leichtes Lächeln auf, bevor er sein Handy wieder zur Seite und einen neuen Versuch startete, einzuschlafen. Am nächsten Morgen war es Akai, der auf seinen Partner Gin warten musste. Es war ein recht heißer Sommertag, selbst in einem leichten Hemd war es Shuichi schon zu warm. Seine Mütze trug er trotzdem, weil es für ihn zu so etwas wie sein Markenzeichen geworden war. Allerdings, Gin konnte das übertreffen. Denn anstatt sich wettergerecht zu kleiden, trug er wie immer seinen Rollkragenpullover mit dem schwarzem, langen Mangel darüber. Akai staunte nicht schlecht bei diesem Anblick, sprach Gin vorerst aber nicht drauf an. Nachdem sie eine Weile in Gins Porsche gefahren waren, hielt dieser plötzlich. "Ich kauf mir kurz Zigaretten. Fass nichts an und warte.", sprach der Silberhaarige ernst und verließ nach diesen Worten seinen Porsche. Akai hingegen suchte währenddessen nach Informationen, vielleicht hatte Gin Papiere oder Führerschein im Auto liegen gelassen. Doch nichts. Keinerlei Sachen oder Dokumente, die auf seine Identität hinweisen könnten. Etwas enttäuscht sah Akai aus dem Fenster. Es dauerte auch nicht lang, bis Gin wieder zurückkam. Der FBI-Agent beobachtete, wie sich Gin einige Schweißperlen von der Stirn wusch. Wie zu erwarten war es diesem auch viel zu heiß, allerdings würde er wohl nicht einmal im Traum daran denken, sich seinen Mantel zu entledigen. Als er wieder im Auto saß und gerade losfahren wollte, begann Akai: "Dir ist warm, hab ich recht? Wieso ziehst du deinen Mantel nicht aus und trägst wie ich zum Beispiel ein Hemd." Genervt richtete sich Gins Blick zu seinem Partner. "Was kümmert es dich, wie ich herumlaufe?" Akai antwortete nicht, ehe Gin sich versah, riss dieser ihm seinen Hut vom Kopf. "Nimm wenigstens den ab.", sagte er belustigt, bemerkte dann aber, dass Gin wohl nicht für diesen Spaß zu haben war, da er keine Miene verzog und seine Waffe nun auf Akai richtete. "Gib ihn zurück.", ertönte es düster. Akai reagierte jedoch nicht. Er war wie geblendet, als ihm klar wurde, wie schön Gin ohne seinen Hut aussah. Seine silbernen, langen Haare konnten so viel besser zur Geltung kommen. "Idiot, wie kannst du erröten wenn man dich mit einer Waffe bedroht!", schrie Gin ihn plötzlich ins Gesicht woraufhin Akai ihm umgehend seinen Hut wieder hin hielt. "Verzeih.", entschuldigte er sich knapp und versuchte die Verlegenheit in seiner Stimme zu verbergen. Eine Weile herrschte Stille, bis Gin sie schließlich unterbrach: "Irgendwas stimmt nicht mit dir. Ich vertraue dir immer noch nicht.", kam es trocken vom Kaltherzigen. Akai lief ein kalter Schauer über den Rücken... "Könnte er tatsächlich den Verdacht haben, dass ich ein Spion bin?", bekam er die böse Vorahnung und schüttelte dann aber mit den Kopf. Er überlegte kurz, was er sagen könnte, um das Blatt zu wenden... um Gin von seinem Verdacht abzubringen. "Du hast Recht.", begann Akai unbeirrt, "Etwas stimmt mit mir nicht, weil ich anders bin." Gins Augen begannen sich zu weiten. Aufmerksam hörte er den Worten seines Partners weiter zu. "Ich stehe auf Männer, und ich fürchte, ich stehe auf dich.", beendete er seine Aussage, die er nur schwer über die Lippen brachte. Noch bevor Gin überhaupt reagieren konnte, zog Akai ihn am Kinn zu sich ran und ihre Lippen trafen sich. Während Gin dabei völlig entsetzt schaute, genoss Akai diesen Kuss im vollen Zug. Es war für ihn unbeschreiblich, die Lippen seines Partners fühlten sich so weich und so ungewohnt angenehm an, weshalb in ihm das Verlangen geweckt wurde, Gins Zunge an seiner spüren zu wollen. Doch bevor er diesen Gedanken umsetzen konnte, unterbrach sich der Kuss bereits. Der schöne Moment war vorbei. Denn Gin begann die Situation vollständig wahrzunehmen, woraufhin er sich auf der Stelle löste und dem Schwarzhaarigen einen Schlag direkt ins Gesicht verpasste. "Raus, verschwinde sofort aus meinen Wagen!", schrie Gin aufgebracht. So wütend hatte Akai ihn bisher nicht erlebt... Dennoch tat er, was ihm gesagt wurde und er verließ den Oldtimer. Kaum hatte er die Beifahrertür geschlossen, raste der Porsche auch schon davon. Da stand er nun am Straßenrand. Vielleicht sollte er jetzt so etwas wie Enttäuschung empfinden, oder zumindest ein negatives Gefühl hegen. Doch er konnte nur lächeln. Denn jetzt wusste er es. Er hatte sich wirklich in diesen Mann verliebt. Dieses unbeschreibliche Gefühl, was er die ganze Zeit über verspürte hatte, konnte er sich nun endlich durch diesen Kuss erklären. Die Tatsache, dass sie beide von zwei komplett verschiedenen Seiten stammten und eigentlich dazu bestimmt waren Feinde zu sein, verdrängte er dabei vorerst völlig. Kapitel 4: Verlangen -------------------- Die folgende Tage verliefen für den jungen FBI-Agenten unter hohem Stress. Der Druck seines Vorgesetzten James Black erhöhte sich zunehmend, welchen er immer wieder erzählte, dass er noch etwas Zeit bräuchte. Das zweite Problem war, dass Gin ihm jetzt vollkommen aus dem Weg ging. Er erhielt keinerlei Anrufe mehr von ihm, nicht mal eine SMS. Sie hatten seit Tagen nichts voneinander gehört. Shuichi konnte vermuten, dass der Kuss, den sie neulich geteilt hatten, der Grund für diesen Kontaktabbruch war. Er fühlte sich unwohl und empfand nicht mal mehr die Lust überhaupt noch frühmorgens aufzustehen. Er dachte fast jede freie Minute an den Silberhaarigen, welcher aber nichts mehr von sich hören ließ. Ihn nur zu sehen hätte Akai schon ausgereicht, auch wenn er längst viel mehr als das wollte. Seit diesem Kuss waren sein Kopf gefüllt mit sämtlichen Fantasien, die schon viel weiter gingen. Allerdings gab es auch Abende, an welchen ihm ganz klar war, was das für fatale Folgen hätte, wenn er auf seine Gefühle zum Organisationsmitglied eingehen würde. Mit gesenktem Kopf ging Akai durch ein Einkaufscenter in der Innenstadt und ließ sich auf einer der Bänke dort nieder. Ihm entwich ein schweres Seufzen, dann richtete er seinen Blick zu den vielen Menschen, die an ihm vorbeiliefen. All diese wirkten recht glücklich. Lachend genossen sie ihren Aufenthalt hier und trugen ihre ganzen Einkäufe von A nach B. Andere saßen in einem Cafe und gönnten sich in Ruhe einen Espresso oder derartiges. Da fiel Akai in der ganzen Menschenmasse doch tatsächlich ein schwarz gekleideter Mann mit silbernen Haar auf. Es war kein Geringerer als Gin. Sofort sprang der Agent auf und bewegte sich im Schnellschritt zu ihm. "Gin!", rief er, woraufhin dessen Blick in seine Richtung wanderte. Doch der Silberhaarige schaute nur verbittert und gleichzeitig konnte man seinem Gesichtsausdruck einen deutlichen Hass entnehmen. Gin drehte sich umgehend weg und verschwand im nächsten Moment wieder in der Menschenmasse. "Verdammt!", fluchte Akai gedanklich, "Glaubst du allem ernstes, dass es dir etwas nützt, wenn du mir einfach aus dem Weg gehst?!", fragte er den eiskalten Mörder während er dabei eine finstere Miene zog und unbewusst seine Hände zu Fäusten ballte. Einen kurzen Augenblick später löste er diese aber wieder. Denn er wusste, dass sich darüber aufzuregen ihm auch nicht weiterhelfen würde. Er beschloss, das Einkaufscenter zu verlassen und seine Wohnung aufzusuchen. Dort angekommen, ließ er sich wieder auf das Bett nieder. Er hatte einen entgangenen Anruf von James Black, rief diesen aber nicht zurück und löschte die Benachrichtigung einfach wieder. "Pah... selbst wenn, in diesem momentanen Verhältnis zu Gin könnte ich nicht das Geringste erreichen, was dich zufrieden stellen würde...", murmelte der FBI Agent vor sich hin. Als er fast eingeschlafen wäre, vibrierte sein Handy auf dem Nachttisch. Im liegen griff er nach diesem und schaute, von wem die SMS war. Zu seiner Überraschung - Sie war von Gin. Dieser gab ihm Treffpunktsdaten für ein Meeting, welches morgen Abend in einem längst verlassenen, mehrstöckigen, alten Bürogebäude stattfinden sollte, welches er kannte. Früher war es mal eine Art Büro, mehr wusste Akai nicht zu diesen Gebäude. Ist es diesmal etwa ein wichtiges Treffen zwischen mehreren Mitgliedern?, stellte er sich die Frage, dachte hingegen aber auch an eine Art Falle. Dieser Gedanke wurde jedoch schnell wieder von seinem Bauchgefühl verdrängt. Es ist okay morgen dort hinzugehen...", dachte er, um sich zu beruhigen und hoffte nebenbei auch auf Gin's Anwesenheit. Am folgenden Abend waren sämtliche Mitglieder aus der Organisation in einem Raum des obersten Stockwerks versammelt, welche der FBI-Agent zuvor nicht kannte. Sie waren alle an einem rundlichen Tisch versammelt, darunter eine Frau mit langem, hellblonden Haar. Sie war sehr attraktiv. Man nannte sie Vermouth, der Liebling des Bosses, so hieß es. Neben ihr saß ein braun gebrannter, junger Mann mit blondem Haar. Die Frau sprach ihn mit Bourbon an, dieser sprach den Japaner neben sich mit Scotch an, welcher ihn vertraut anschaute. Auch befanden sich eine Rothaarige und ein älterer Mann am Tisch. Sie waren ebenso Scharfschützen - Chianti und Korn. Allerdings reichten ihre Fähigkeiten bei weitem nicht an seine Eigenen heran. Auch ein anderer feiner, älterer Herr war anwesend. Pisco nannte man ihn. Neben Gin saß ein eher stabil gebauter Kerl, Wodka - dessen alter Partner. Diesen kannte Akai bereits. Über ihnen hing ein Monitor, aus dem eine verstellte Stimme ertönte. Akai schenkte dieser aber misslicher Weise keine Aufmerksamkeit, denn nachdem er die anderen gemustert hatte, war sein Blick zurück zu Gin gewandert, welcher ruhig da saß, eine Zigarette rauchte und der Stimme aus dem Monitor lauschte. Shuichi war fest entschlossen, ihn zur Rede zu stellen, wenn das hier vorbei wäre. Dies erwies sich jedoch nicht als so einfach, wie Shuichi geglaubt hatte. Denn als sich am Ende alle Personen entfernten, suchte Gin schnell das Weite und versuchte ohne Aufmerksamkeit zu erregen, vom Ort zu verschwinden. Shuichi kam ihm jedoch zuvor. In einem leeren Gang gelang es ihm, den Silberhaarigen am Handgelenk zu packen und und dafür zu sorgen, dass dieser stehen blieb und sich ihm zuwandte. "Was wird das, Rye?", fragte er knurrend. "Du gehst mir aus dem Weg, warum?", fragte Shuichi direkt. "Das wundert dich noch? Ich will mit so jemandem wie dir nichts zu tun haben, ist ja widerlich!" Gin's Blick verfinsterte sich immer mehr und er startete die ersten Versuche, sich dem unerbittlichen Griffs seines Partners zu entreißen. "Wir haben den Befehl bekommen, zusammenzuarbeiten, also halte dich daran!", wurde Gin von ihm ermahnt. Woraufhin dieser jedoch schrie, dass ihm das nicht mehr länger interessierte und er ihn auf der Stelle loslassen sollte. Es war einen kurzen Moment still, als Shuichis Lippen ein Lächeln umspielte, da ihm klar wurde, wie günstig die Situation gerade für ihn war. "Ich liebe dich.", sagte er gerade raus, packte dann Gins anderes Handgelenk und drückte ihn gegen die Wand. Es dauerte keine Sekunde, bis der Agent einen leidenschaftlichen Kuss begann. Anders als beim ersten Mal, stieß er seine Zunge nun tief in die Mundhöhle des kaltblütigen Mörders, so dass ihre beiden Zungen sich trafen und aneinander rieben. Das daraufhin entstehende Lustgefühl des Schwarzhaarigen wurde schnell immer größer und er spürte, wie es begann in seiner Hose allmählich eng zu werden. Gin hingegen schien schockiert und angewidert zugleich. Er setzte wieder diesen entsetzten Blick auf und versuchte sich mit samt seiner Kraft von seinem Partner zu lösen. Dieser kämpfte aber stark gegen das Wehren von Gin an. Dieser war stärker als er... wurde sich Shuichi schnell bewusst und realisierte daraufhin auch, in was für eine missliche Lage ihn sein Verlangen nach diesem Mörder jetzt gebracht hatte. Und das dies zum Verhängnis für ihn werden könnte, wenn sich nichts dagegen tun würde. Immer noch küssten sie sich. Gin lief dabei schon der Speichel dem Mundwinkel hinunter. Seine Augen richteten sich zu seiner Manteltasche, in welcher sich bestimmt seine Beretta befand. Shuichi wurde sich schnell bewusst, was Gin jetzt vor hatte. Er bekam es langsam mit der Angst zu tun... "Verdammt, was mach ich jetzt?! Ich muss irgendwas tun, um ihn davon abzuhalten.. aber was? Wenn ich mir in den nächsten Sekunden nichts einfallen lasse wird das nicht gut enden!", unzählige Gedanken schossen dem FBI-Agenten durch den Kopf. Aber keine Lösung. Lange könnte er Gins Wehr nicht mehr standhalten... Da beschloss er einfach, aus Reflex zu handeln. Mit einer schnellen Bewegung und Geschicklichkeit stellte er sein Bein links von Gin, nahm all seine Kraft zusammen und stieß diesen herüber, so dass er stolperte und sie Beide zu Boden fielen. Der finstere Blick vom Silberhaarigen sänftigte sich, als er bemerkte, wie viel Kraft dies seinen Partner offensichtlich gekostet hatte. Dieser lag auf ihn und hielt sich mit letzter Kraft an seinen Schultern fest. "K-Koibito-san...", hauchte er Gin schwerem Atems ins Ohr und begann sanft dessen Hals zu liebkosen. Es war Shuichi gleichgültig. Seine Erregung hatte über seinen Verstand gesiegt. Gin hingegen weitete seine Augen und war für einen kurzen Moment wie gelähmt. Als er dann sein rechtes Bein zwischen Ryes Beinen anwinkelte, errötete er unbewusst und biss sich auf die Unterlippe. Er zog eine Augenbraue nach oben. "Ein Ständer...?!", fragte er sich gedanklich. Das Anwinkeln seines Beines ließ den Schwarzhaarigen kurz aufstöhnen. Es war ihm peinlich und er errötete ebenso. Gin versuchte sich aufzurichten, half seinen Partner dabei auf. Schweigend starrten sie sich an. Das Mitglied konnte die Erregung genau in Ryes Blick erkennen und wusste genau, dass dieser sofort über ihn herfallen würde, wenn er es ihm erlauben würde. Andernfalls fragte er sich, wie man für so einen Menschen wie er es war, Gefühle entwickeln konnte. Bisher hatte er geglaubt, es sei unmöglich und konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann er zuletzt solche Gefühle wie Liebe empfunden hatte. Er hatte schon vor langer Zeit verlernt, zu lieben. Kapitel 5: Die Wette -------------------- "Was willst du?", fragte er Rye, dessen Zustand sich gerade begann wieder zu neutralisieren. "Ich will dein Liebhaber sein, dich besitzen, für mich allein...", forderte er wahrheitsgemäß in einem sanften Ton. Wieder weiteten sich Gins Augen und für ein paar Sekunden war es so, als würde sein Herzschlag aussetzen. Seine anfängliche Fassungslosigkeit überspielte er jedoch gekonnt mit einem hämischen Grinsen, als ihm die Idee kam. "Hör zu, mein Lieber... Ich trage meinen Codenamen zu Recht. Gin ist ein starker Spiritus, das solltest du nicht unterschätzen und einfach sorglos mit dem Feuer spielen.", kam es seinerseits, worauf Rye nur entgegnete: "Ich weiß, worauf ich mich einlasse, und was ich will... nämlich dich." Gins Lächeln wurde breiter und er brachte ein leichtes Lachen aus sich, bevor er sprach: "Nun... dann lass uns wetten. Wenn du scheiterst, darf ich dich töten. Lang und qualvoll, wie es ein Perverser wie du verdient hätte..." "Wenn ich aber gewinnen sollte, wirst du mein Eigentum und ich kann mit dir machen, was ich will.", äußerte Rye sich. Mit dieser Aussage hatte er die Wette automatisch angenommen, ohne überhaupt zu wissen, worum es ging beziehungsweise was Gin vor hatte. Man konnte nie wissen, was in so einen kranken Hirn vor sich ging, und doch liebte er ihn. So sehr, dass es ihm nicht mehr möglich war, es sich vorher gründlich zu überlegen und er einfach zustimmte. Aus reiner Gier, diesen Mann besitzen zu wollen. "Also..was hast du vor?", fragte er Gin schließlich neugierig. Dieser schaute ihn übel gesinnt an, lächelte und antwortete: "Der Abend ist noch jung... komm mit.". Mit diesen Worten drehte er sich um und ging voran. Shuichi folgte ihm. Unten geparkt war Gins Porsche, in welchem sie einstiegen und losfuhren. „Eine Frage habe ich noch an dich.“, begann Gin während der Fahrt, „Warum..., warum liebst du so jemanden wie mich?“ Shuichi setzte daraufhin nur ein Lächeln auf und schloss seine Augen. „Liebe ist ein Gefühl, Begründen wiederum eine intellektuelle Tätigkeit. Man kann Gefühle nicht begründen, außer nach einer langen Psychoanalyse.“, gab er seinen Partner als Antwort. Dieser starrte ihn verwirrt an. Der FBI Agent lachte, ergänzte folgend: „Ich meine, Gefühle kommen vom Herzen. Ich weiß es nicht wirklich und kann es mir nicht erklären, aber dieses Gefühl ist nun mal da und es sagt mir, dass du der Richtige bist. Erst war ich unsicher, ob ich darauf eingehen sollte, aber nach unseren Kuss hatte ich mich entschlossen, es doch zu tun.“ „Du machst einen Fehler. Und sag nicht unseren Kuss, du hast es einfach getan ohne, dass ich reagieren konnte!“, entgegnete Gin ihm gehässig und folgend verärgert. Ehe Shuichi antworten konnte, hatte Gin längst auf die Bremse getreten. Der Wagen hielt vor einer Bar „Was hat er nur vor...?“, fragte sich der Schwarzhaarige innerlich. Beide Männer standen nun vor dem Eingang. „Es ist einfach. Jeder von uns beiden trinkt so viel Gläser, bis einer kollabiert. Mal sehen, wie viel du aushältst.“, erklärte Gin arglistig und man merkte ihm an, dass er sich seines Sieges längst sicher war. „Und was wird getrunken?“, stellte Shuichi ihm dann die Frage, wobei die Antwort klar auf der Hand lag. „Alkohol natürlich. Starker Alkohol." Gin lächelte übel gesinnt. Dann betraten Beide die Bar. Der Silberhaarige wusste, dass er nur gewinnen konnte, während Shuichi gar zum Scheitern verurteilt war. Klar gönnte er sich ab und zu mal ein Glas, aber er wäre lange nicht stabil genug für ein 'Wett-Trinken'. Als er seine Hand in seine Jackentasche gleiten ließ, kam ihm wiederum eine Idee, die ihn womöglich retten könnte. Er hoffte einfach, dass diese funktionieren würde. Die beiden Organisationsmitglieder setzten sich an die Theke, woraufhin auch schon die Frage vom Barkeeper folgte, was es sein dürfte. „Für mich einen Rye Whiskey, und der Herr neben mir wird einen London Dry Gin nehmen.“, bestellte Gin im kühlen Ton. Shuichi richtete seinen Blick zu Gin, welcher ihm einen gehässigen Blick zuwarf. Als der Barkeeper gerade die Flaschen zurückstellen wollte, befahl Gin diese gleich stehen zu lassen. Der Mann hinter der Theke war darüber etwas überrascht, tat aber, was ihm gesagt wurde. Es dauerte nicht lang, bis Gin das erste Glas in einem Zug leer trank, auch Shuichi bekam das noch problemlos hin, konnte jedoch ein Husten nicht unterdrücken, als sein Glas leer war. „Schon genug?“, fragte Gin lachend, der darauf aber keine Antwort erwartete und einfach das zweite Glas im vollen Zug trank. Der FBI-Agent verzog sein Gesicht und drehte sich etwas von seinen Sitznachbar weg. Er nahm ein Taschentuch aus seiner Jackentasche, in die Hand, und stützte sich damit unauffällig den Kopf seitlich vom Kinn ab. Dann nahm er sein zweites Glas und setzte an, trank aber nur die Hälfte. Den Rest ließ er aus seinen Mundwinkel ins Taschentuch laufen. Eachtete dabei darauf, dass Gin davon nichts mitbekam. Gerade als er sein Glas wieder abstellte, hatte dieser aber schon längst das dritte Glas leer. Er verzog keine Miene, trank es einfach, als wäre es Saft. Shuichi konnte es kaum fassen. Diesmal ließ er den Inhalt seines Glases komplett aus dem Mundwinkel in das Taschentuch laufen. Er war dabei sehr vorsichtig, zerknüllte es dann und packte es in seine Jackentasche zurück. Er war sich selbst nicht sicher, wie viel er noch aushielt. Gerade setzte Gin sein viertes Glas ab, musste sich danach kurz an die Stirn fassen. Wie es den Anschein hatte, wurde es ihm so langsam doch zu viel. „Du überrascht mich, ich dachte du klappst schneller ab.“, sprach er plötzlich zu seinem Partner, welcher auf diesen Satz nicht einging und wieder unauffällig ein zweites Taschentuch aus seiner Jacke kramte, um darin die Hälfte seines vierten Glases draufgehen zu lassen. Insgesamt hatte er jetzt eigentlich nur zwei Gläser getrunken, und trotzdem wurde ihm langsam benebelt. Gin trank sein fünftes Glas, beim Absetzen musste der keuchend husten und fasste sich wieder an die Stirn. Shuichi trank dieses Mal sein Glas im vollen Zug leer, damit es nicht so auffiel, dass er beim Trinken jedes mal den Kopf abstützte. Ein übler Schauer lief ihm über den Rücken. Es schmeckte einfach nicht mehr. Trotzdem überwand er sich und trank sein vermeintlich sechstes Glas, ließ aber die Hälfte davon draufgehen. „3 ½...sind es jetzt. Ich kann nicht mehr..“, dachte Shuichi zweifelnd daran, dass er auf seiner Weise so auch nicht mehr weitermachen konnte. Doch plötzlich geschah etwas Unerwartetes... Kapitel 6: Verloren ------------------- Gin stellte sein sechstes Glas ab, stand ruckartig auf und verließ mit schnellen Schritten die Bar. Das alles ohne ein Wort. Der Barkeeper und Shuichi starrten ihm verwundert hinterher, und dann sich selbst an. "Die Rechnung geht auf mich ..“, meinte Shuichi ruhig und zahlte den entsprechenden Preis für die Getränke. Unverzüglich verließ auch er die Bar und sah sich draußen nach seinem Partner um. Ihm fiel das etwas schwer, da er sich leicht angetrunken fühlte, noch war es aber auszuhalten. Nach mustern seiner Umgebung entdeckte er Gin. Dieser war kurz vor einer Bank zusammengebrochen und lag nun auf dem Boden. Shuichis Schritte näherten sich ihm, kurz vor seinem keuchenden Partner blieb er stehen. Gin sah hilflos zu ihm hoch. Dass er sich gedemütigt fühlte, konnte der FBI-Agent sofort an den Augen des Silberhaarigen ablesen, welche sonst so eiskalt wirkten, dass ein normaler Mensch sich kaum traute, hineinzusehen. Darunter aber nicht Shuichi. Egal welche Wirkung Gins Augen letztlich ausstrahlten, er empfand sie stets als wunderschön. „Du hast verloren.“, sagte der Schwarzhaarige und beugte sich zu Gin runter. Dieser sagte erst nichts dazu. Shuichi wusste nicht einmal, ob dieser ihn in seinem Zustand überhaupt verstanden hatte. Doch dann brachte Gin doch zwei Sätze heraus: „Bist du jetzt zufrieden? Dann tu, was du nicht lassen kannst.“ Das Reden fiel ihm offenbar schwer. Es war kaum zu hören. Aber der FBI-Agent setzte daraufhin nur ein Lächeln auf. Zwar tat ihm der hilflose Gin am Boden schon ein wenig Leid, doch in seinem Inneren war er verdammt froh und vor allem erleichtert, gewonnen zu haben. Jetzt durfte er das hohe Mitglied endlich für sich allein besitzen. Shuichi half Gin mühselig auf und ließ diesen sich an seiner Schulter abstützen. Das gelang jedoch nicht sofort, denn unerwartet war der betrunkene Gin echt schwer und aufgrund des Alkohols verließen auch Shuichi seine Kräfte. Zur Folge fielen sie beide wieder zu Boden. „Was machst du denn?!“, fuhr der Silberhaarige ihn in einem bekümmernden Ton an und versuchte vergeblich von selbst aufzustehen. Beide saßen nun am Boden, woraufhin Shuichi seinen Partner an den Schultern packte. „Jetzt reiß' dich gefälligst zusammen!“, ermante er Gin, dessen Augen sich daraufhin weiteten. Gemeinsam starteten sie den nächsten Versuch aufzustehen, welcher diesmal zum Glück gelang. Dann gingen sie zu Gins Wagen zurück. „Ist es weit von hier bis zu deinem zu Hause?“, fragte Shuichi, woraufhin Gin nur den Kopf schüttelte. "Gib mir die Schlüssel und steig ein. Ich fahre.“, erklärte Shuichi sich bereit und Gin tat, was er ihm gesagt hatte. Eigentlich hätte keiner der beiden mehr fahren dürfen, aber der FBI-Agent fühlte sich dennoch in der Lage dazu, auch wenn es trotzdem nicht einfach werden würde. Gin gab ihm seine Adresse, woraufhin Shuichi stark befahrende Straßen mied, um nicht doch der Polizei zu begegnen. Gin schloss während der kurzen Fahrt seine Augen, lehnte sich nach hinten und fasste sich an die Stirn, um etwas zur Ruhe zu kommen. Nach großer Mühe, den benebelten Gin die Treppe hinaufzuschleppen, ließ dieser sich in der Wohnung erschöpft auf dem Bett nieder. Er atmete schwerfällig, hatte seine Hand auf der Stirn abgelegt und seinen Hut, den er sonst immer trug längst freiweillig abgenommen und beiseite gelegt. Eigentlich wäre es wirklich besser gewesen, ihm seinen Rausch ausschlafen zu lassen... aber dieser Anblick.. Shuichi konnte einfach nicht widerstehen. Langsam näherte er sich dem Bett, auf welchem Gin dann auf ihn aufmerksam wurde, aber keine Kraft hatte sich aufzusetzen oder gar hochzustehen. Einen kurzen Moment später hatte sich Shuichi längst über ihn gestützt. Er leckte sich über die Lippen. Jetzt würde er endlich dazu kommen, ihm den dicken Mantel und seinen Rollkragenpullover zu entledigen, unter welchen er seinen gut gebauten Körper immer versteckt hielt. Vorerst aber begann Shuichi den Silberhaarigen leidenschaftlich zu küssen, dabei richtete er ihn so auf, dass er vor ihm saß. Er wollte ihn. Er würde sich nicht mehr zurückhalten und sich nun alles nehmen. Anders als sonst verzog Gin dieses Mal keine Miene. Er schwieg und schien seine Niederlage zu akzeptieren. Ehe er sich versah, war Shuichi längst dabei, seinen Mantel aufzuknöpfen und ließ diesen dann über seine Schultern rutschen. Das Mitglied war sich sehr unsicher bei der Sache, denn da gab es etwas, wovon sein Partner noch nicht wusste, oder eher etwas, was er bisher niemandem gezeigt hatte. Shuichi wollte gerade Gins Pullover hochziehen, doch plötzlich spürte er einen festen Griff am Handgelenk. „Rye... tu das nicht.“, bekam Gin nur noch leise aus sich heraus und schaute Shuichi unsicher in die Augen. Aber dieser war bereits voll und ganz in seinem Element und ließ sich jetzt nicht mehr abhalten. Er befreite sich aus Gins Griff und stülpte ihm ruckartig seinen Pullover über den Kopf. Was er dann sah, ließ ihn für einen Moment erstarren. Wie erwartet hatte Gin einen sehr durchtrainierten Körper, dieser war wiederum übersät von Brandnarben. Gin wich von Shuichi zurück und kehrte ihm den Rücken zu. Dieser merkte, dass es dem sonst so übel gesinnten, kaltblütigen Mörder unangenehm, vielleicht sogar peinliche war. Der Schwarzhaarige näherte sich ihm vorsichtig wieder und schlang von hinten seine Arme um Gins Körper. „Du solltest wissen, dass ich schon eine Vermutung hatte. Jemand, der so einen perfekt gebauten Körper immer nur unter einem Mantel versteckt und das zu jeder Jahreszeit, der muss etwas verbergen.“, versuchte Shuichi den niedergeschlagenen Gin zu beruhigen, welcher nur antwortete: „Verstehe, ich bin wohl doch nicht so toll, wie du dir erhofft hast. Jetzt bist du sicher angewidert...“ „Nein, mir macht das nichts aus. Du tust zwar immer so stark, und gibst vor kalt und gefühlslos zu sein... aber in Wahrheit bist du bestimmt einfach nur gebrochen und fühlst dich allein gelassen.“, entgegnete sein Partner. Nach kurzem Schweige sah Shuichi auf und fuhr fort: „Es gibt niemanden auf dieser Welt, der grundlos so sein kann wie du vergibst. Ich kann mir denken, was du durchgemacht haben musst, und ich liebe dich trotzdem. Egal ob du das willst oder nicht, ich werd bei dir bleiben.“ Gin hielt seinen Kopf gesenkt und lauschte Shuichis liebevollen Worten, die fremde Gefühle in ihm weckten. Dann begann er unsicher: „Ich weiß nicht, ob ich dich lieben könnte, besonders weil... du ein Mann bist, Rye.“ Doch der FBI-Agent umfasste Gins Kinn und drehte seinen Kopf zu ihm, so dass sie sich tief in die Augen sehen konnten. „Es ist nicht schlimm, einen Mann zu lieben, und du kannst mich Dai nennen. Dai Moroboshi.“, antwortete er und nachdem er diesen Namen ausgesprochen hatte, begann er sofort, Gins Hals entlang zu küssen. Dabei konnte der Silberhaarige sein erregt klingendes Stöhnen nicht unterdrücken. Als Shuichi diesen Laut hörte, wurde seine Lust noch größer. Er wanderte vom Hals zu Gins Brust, blieb dann an dem linken Nippel stehen. Er fing an diese mit seiner Zunge zu umkreisen, sog zugleich etwas daran, während er mit seinen Fingern an die Andere rieb, bis sie hart wurde. Der Atem von Gin wurde schneller. Er seufzte ertickt auf, als Shuichi es nicht unterlassen konnte, in seinen Nippel zu beißen. „Gefällt dir das?“, wurde Gin leicht hämisch gefragt. Dieser war inzwischen hoch rot im Gesicht und schaute Shuichi mit einem verführerischen Blick an. Plötzlich packte dieser mit einem festen Griff zwischen seinen Beinen, worauf er laut aufstöhnen musste, sich aber kurz danach vor Scham den Mund zuhielt. "Anscheinend schon...“, beantwortete Shuichi seine vorherige Frage von selbst, begann folgend Gins Hose vorsichtig zu öffnen. "D-Du willst doch nicht wirklich...", brachte Gin erstmals stockend aus sich heraus, sprach aber nicht weiter, weil er am verlangenden Blick seines Partners genau erkennen konnte, dass er sich nicht mehr aufhalten lassen würde. Besonders nicht von Worten. Kaum einen Moment später, lag der Silberhaarige nun entkleidet vor seinem Liebhaber. Shuichi betrachtete Gins Männlichkeit und konnte sich daraufhin kaum zurückhalten. Erstmal nahm er den längst harten Schwanz nur in die Hand, fummelte spielend etwas daran und bewegte dann seine Hand langsam auf und ab. Gin versank mit seinem Kopf im Kissen, versuchte sein Aufstöhnen zu unterdrücken, als Shuichi seine Hand durch seine Zunge ersetzte. Er arbeitete sich gründlich von hinten nach vorn und ließ dabei nicht die kleinste Stelle aus. An der Eichel angekommen, umleckte er diese sorgfältig. Dabei bemerkte er ein starkes Pulsieren, als er die Spitze küsste. Er fing an die Hoden seines Liebhabers zu massieren und nahm den Ständer nun komplett in seinen Mund. Shuichi begann zu blasen und sog nebenbei kräftig, hielt sich ebenso nicht zurück ihn mit seinen Zähnen noch mehr zu reizen. Er wollte seinen Partner auf jeden Fall zum Höhepunkt bringen, machte weiter bis ihm dies auch gelang und Gin sich in seiner Mundhöhle entleerte. Gierig schluckte Shuichi jeden Tropfen und leckte sich folgend über die Lippen. Gin hingegen stöhnte keuchend, als er kam und atmete immer noch schnell, als Shuichi sich längst wieder über ihn gebeugt, hatte um sein erregtes Gesicht zu betrachten. "Koibito-san...", hauchte der Silberhaarige mit lustvoller Stimme und begann seinen Liebsten innig zu küssen. Gegenseitig erkundeten sie mit ihren Zungen die Mundhöhle des Anderen und rieben diese fordernd aneinander. Voller Lust und Erregung küsste Gin den Schwarzhaarigen immer wilder und empfand dabei Enttäuschung, als dieser sich wieder von ihm löste, um sich die eigenen Klamotten zu entledigen. Gin spielte derweil mit einzelner Strähnen von Shuichis langem, pechschwarzen Haar. Als er nun auch entkleidet vor ihm saß, musste Gin feststellen, dass sein Liebhaber ebenso einen gut gebauten Körper hatte. Er betrachtete dessen sich schnell hebend und senkende Brust, fing dann an diese entlang zu küssen. Shuichi aber umgriff Gins Hüfte und positionierte ihn so, dass er mit seinem Hintern direkt zu ihm gerichtet war. Shuichi packte beide Teile des Gesäßes und strich über diese mit seinen Händen herüber. Dem Silberhaarigen war längst bewusst, was sein Partner vor hatte und bekam es wieder mit der Unsicherheit zu tun. Kurz beugte sich Shuichi nochmals über ihn und hauchte ihm ins Ohr, dass er sich entspannen solle. Folgend knabberte und leckte er etwas an seiner Ohrmuschel, was dazu beitrug, dass Gin wirklich anfing, sich zu entspannen und Shuichi ihm damit ein heiseres Stöhnen entlocken konnte. Er strich mit seinen Finger über die Öffnung, führte dann erstmals nur zwei Finger ein. "Du bist ganz schön eng...", flüsterte er dann erregt und bemerkte, wie Gin wieder errötete und dessen Körper sich anspannte. Shuichi führte dann einen dritten Finger ein, um das Loch ein wenig mehr dehnen zu können. "Hah...", kam es dabei aus dem Silberhaarigen heraus, welcher sich dann sofort wieder die Hand vor dem Mund presste, um sämtliche andere Laute zu unterdrücken. Als Shuichi sich sicher war, dass die Vorbereitung genügte, zog er zufrieden seine Finger wieder heraus und drang danach mit seinem Glied in Gin ein. Für diesen war das sehr schmerzhaft. Er spürte, wie das Blut durch seinen Körper wallte und musste sich mit beiden Händen abstützen, als Shuichi dann anfing tiefer in ihn zu stoßen, das immer abwechselnd hinein und aus. Gin gab jammernde Schreie von sich, welche aber den scharfen Shuichi nur noch mehr erregten und ihn dazu veranließen, den Rhythmus der Stoße zu verschnellern. Er wollte diesen Mann schreien hören. Er wollte alles von ihm besitzen. Ihn vollständig zu seinem Eigentum machen. Gin gehörte nur ihm. Dieser wurde immer heißer und er bemerkte, wie ihm schon die Schweißperlen über seinen Körper liefen und folgend auf das Bett tropften. Zwar spürte er einen unerträglichen Schmerz, doch zugleich war da ein anderes Gefühl, welches ihn Lust empfinden ließ und ihn dazu brachte, nicht zu wollen, dass sein Liebhaber aufhörte und er sich deshalb diesem komplett hingab. Sein Lustempfinden brachte Gin sogar so sehr um den Verstand, dass er anstatt ein lautes, abgehaktes Stöhnen jetzt anfing den Namen seines Liebhabers zu schreien. Zwar war es nur dessen Deckname, Dai Moroboshi, aber es reichte dennoch aus, um Shuichi Orgasmus zu bringen und in Gin kommen zu lassen. Auch er konnte dabei ein lautes Aufstöhnen nicht unterdrücken und zog dann, als er gekommen war, seinen Schwanz wieder heraus. Gin brach daraufhin zusammen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Für einen kurzen Moment verweilten sie. Nur unregelmäßg, laute Atemzüge beiderseits erfüllten den Raum und trotzdem war es für den jungen FBI-Agenten die bis hierher schönste Nacht, die er je gehabt habe. Er stützte sich wieder über Gin, welcher verschwitzt und zitternd vor ihm lag. Er strich dem Schönen über die Stirn, so dass sein Gesicht von seinem langen Pony befreit war. Gins Augen waren nur noch schwach geöffnet und sein Herzschlag spürte er bis in seine Fingerspitzen. "Dai...", war das Letzte, was er aus sich bekam und streichelte seinem Liebsten noch einmal über dessen Haar, bevor er von selbst vor Erschöpfung einschlief. Shuichi lächelte daraufhin und gab Gin letztlich einen Kuss. "Ich liebe dich.", flüsterte er seinem schlafenden Liebhaber ins Ohr, als sich seine Lippen von ihm gelöst hatten. Er zog Gin und sich eine Decke über und schloss diesen dann fest in die Arme, bevor er auch einschlief. Sorglos... noch gar nicht ahnend, dass dieser perfekte Moment nur noch bis zum nächsten Morgen anhalten würde. Kapitel 7: Verrat ----------------- Es war noch früh am morgen, als Shuichi von dem Vibrieren seines Handys geweckt wurde. Doch diesmal handelte es sich um keine SMS, sondern um einen Anruf. Von seinem Vorgesetzten James Black. Vorsichtig, um Gin neben sich nicht zu wecken, stand der FBI-Agent auf, nahm sein Smartphone und schlich sich aus dem Schlafzimmer. „Was gibt’s?“, nahm er den Anruf mit leiser Stimme an. James Black erzählte daraufhin, dass er nun alle Vorbereitungen abgeschlossen hätte und Shuichi sich jetzt auch an den Plan halten sollte, den sie sich schon vor langer Zeit ausgemacht hatten. „Sind sie sich wirklich sicher, dass jetzt schon der Richtige Zeitpunkt dafür ist...?“, fragte Shuichi seinen Chef unsicher, welcher antwortete, dass er ihn lange genug Zeit gegeben habe. „Gibt es etwa ein Problem, Akai?“, kam es von der anderen Seite der Leitung dann. „Nein... Verzeihen Sie. Also, wie lauten die Anweisungen?“, entgegnete Shuichi ihm. James sprach, dass er sich mit Gin in einem Lagerhaus am Hafen verabreden sollte, dort auf diesen warten und den Rest ihm und den anderen abwesenden Agenten überlassen sollte. Shuichi sank seinen Kopf, willigte zögernd ein und beendete den Anruf mit einen leisen „Verstanden...“ Er ging zurück ins Schlafzimmer, in welchem Gin immer noch friedlich schlief. Shuichi nahm seine Sachen und kleidete sich wieder an. Da stand er nun... vor dem Bett des Silberhaarigen, sich fragend, was er da nur getan hatte. Er wollte Gin nicht ausliefern. Nicht mehr. Aber hatte keine andere Wahl, als genau das zu tun. Er umging das Bett und hockte sich an die Bettseite vor Gin und strich diesem behutsam durch seine silbernen Strähnen. „Es tut mir leid.“, flüsterte er ihm mit bedrückter Stimme zu, so dass sein Liebster nicht wach wurde. Der Agent verweilte noch ein paar Minuten, da er seinen Blick einfach nicht von seinem schlafenden Partner abwenden konnte. Mit einem letzten Kuss auf die Stirn verließ er mit leisen Schritten das Schlafzimmer und schloss vorsichtig die Tür hinter sich. Außerhalb der Wohnung schickte er Gin per SMS die Treffpunktsdaten zum Lagerhaus, in welches er sich später begeben sollte. „Bitte, tu mir nur noch einen letzten Gefallen...und komm nicht, mein geliebter Koibito-san...“, flehte Shuichi in Gedanken und schloss dabei seine Augen. Einen Moment später verschwand er aus dem Umfeld von Gins Wohnung und begab sich auf langsamen Weg zum Lagerhaus. Es dauerte nicht mehr lang, als der Silberhaarige in seinem Zimmer von selbst erwachte und sich daraufhin zuerst wunderte, wohin sein Liebhaber von letzter Nacht verschwunden war. Denn die Bettseite neben ihm war leer. Er fasste sich an die Stirn, bemerkte dann, dass sein Handy eine SMS anzeigte. Von Rye. Der Inhalt von der Nachricht hinterließ einen misstrauischen Blick auf seinem Gesicht. „Warum solltest du am frühen Morgen einfach verschwinden, um dich dann mit mir an so einen abgelegenen Ort zu verabreden, mein lieber Dai?“, murmelte Gin gedanklich und konnte es sich einfach nicht erklären. Da wurde er wieder von Misstrauen übermannt. Sowohl Shuichi, als auch Gin selbst wussten, dass er ein sehr vorsichtiger Mensch war, weshalb Shuichi sich auch Hoffnungen machte, sein Liebster würde nicht zum Treffpunkt kommen. Gin kam die Idee, dass er jemand anderen die Lage bei dem besagten Treffpunkt überprüfen lassen könnte, wenn alles in Ordnung sei, würde er sich dorthin begeben. Also informierte er ein älteres Organisationsmitglied, mit welchem er gut in Kontakt stand. Der beauftragte Mann tat, worum Gin ihn gebeten hatte und ging zum Lagerhaus. Noch war niemand da. So hatte es jedenfalls den Anschein. Also nahm er sich einen Stuhl und setzte sich mittig in die alte Halle. Es dauerte nicht lange, bis Shuichi ebenso erschien. Dieser registrierte den alten Mann zwar, schenkte diesem aber keine weitere Beachtung mehr. "Es ist gut möglich, dass Gin vorgesorgt hat..“, dachte er sich und hoffte weiterhin, dass dieser nicht auftauchen würde. Eine Zeit lang herrschte Stille. Er konnte von außerhalb das Rauschen des Windes hören und spürte die kalte Luft des alten Lagerhauses auf seiner Haut. Shuichi atmete tief durch und ließ seinen Blick wieder unauffällig zu dem älteren Mann wandern. Dieser wirkte so, als wäre er eingeschlafen. Doch da er mit seinem Zeigefinger die ganze Zeit über rhythmisch auf den Griff seines Gehstocks tippte, konnte man erkennen, dass er sehr wohl wach war und wie Shuichi wohl aufmerksam seine Gegend im Auge behielt. Doch plötzlich wurde die Ruhe von einem der anwesenden FBI-Agenten gestört, die sich im Lagerhaus für die Mission versteckt hielten. Ein noch recht unerfahrender Agent kam aus seinem Versteck und schrie: „Hey! Verschwinden sie gefälligst, hier wird es gleich gefährlich und sie hindern unsere Vorgehensweise!“ Er meinte damit den alten Greiz, welcher daraufhin aber ein boshaftes Grinsen aufsetzte. Shuichi erkannte sofort, was es nun damit auf sich hatte. Während der alte Mann aufstand und gehen wollte, nickte Shuichi ihm entgegen, als wollte er sich bedanken. Etwas überrascht blickend verließ der alte Mann das Lagerhaus, setzte sich draußen aber noch auf die Lauer, um weitere Informationen erhalten zu können. Shuichi und seine Kollegen warteten noch eine ganze Ewigkeit, doch niemand erschien. Der junge FBI-Agent war daraufhin mehr als erleichtert. Versuchte aber gewiss nicht, das offen zu zeigen. „Es hat keinen Zweck mehr Akai, ich hab's anscheinend vermasselt... Tut mir leid.“, begann der Agent, der dem alten Mann zuvor befohlen hatte das Lagerhaus zu verlassen. „Sollten wir wirklich schon aufgeben, Shuichi..?“, ertönte es von einer weiblichen Stimmes, von Jodie Starling, seiner Kollegin. Shuichi näherte sich dem Agenten, der die Mission ruiniert hatte, fasste diesen auf die Schulter und schüttelte mit den Kopf. Daraufhin verließ er das Lagerhaus. „Verdammt! Hättest du nicht dazwischen gefunkt wäre alles gut gegangen und wir hätten diesen Kerl schnappen können!“, schrie noch ein weiterer Agent, welcher jetzt sauer auf den anderen war, der es verbockt hatte. Dieser sank beschämt den Kopf und schien von sich selbst enttäuscht zu sein. Jodie aber sagte, dass es nichts bringen würde, sich die Schuld zuzuschieben und befahl, das alle das Lagerhaus jetzt verlassen sollten. Auch der alte Mann, der von außerhalb noch lauschte, wich von seiner Position und ging. Er zog sein Handy aus der Jackentasche und wählte Gins Nummer. „Wie du vermutet hast, war es eine Falle.“, begann der Alte im aktiven Gespräch. Die Augen des Silberhaarigen weiteten sich. „Und weiter?“, fragte er dann ernst. „Er ist vom FBI. Sein Name ist Shuichi Akai. Und es war wohl sein Auftrag dich heute mithilfe von seinen Kollegen gefangen zu nehmen. Ich werde die Person davon in Kenntnis setzen. Warte auf weitere Anweisungen.“, entgegnete es vom anderen Ende der Leitung und das Telefongespräch wurde beendet. Kurze Zeit später bekam Gin einen Anruf vom Boss höchstpersönlich. Dieser befahl ihm, dass er unverzüglich von dort, wo er sich gerade befand, verschwinden sollte. Er verwendete dabei das Wort 'aufräumen'. Gin wusste, was er darunter zu verstehen hatte. Er beendete das Telefonat und ließ sein Handy nach unten sinken, woraufhin er einen kurzen Moment später die Zähne zusammenbiss und das Teil voller Hass und angesammelter Wut gegen die Wand schmiss, so dass es in mehrere Teile zersprang. „Dieser verdammte Bastard... wie konnte ich so naiv sein?!“, schrie er, dabei war er völlig außer sich. Vor unkontrollierter Wut schlug er auf den Spiegel ein, welcher sich neben ihm an der Wand befand. Durch diese Geste begannen seine Fingerknöchel zu bluten. Er fasste er sich an die Stirn, musste sich klar machen, dass sein vermeintlicher Partner ihn nur benutzt hatte. Also war alles gelogen? Dass er ihn liebte und das Versprechen, immer bei ihm zu bleiben? Warum benutzte dieser Kerl gerade so eine Vorgehensweise? Etwa nur, um ihm damit noch mehr zu schaden? Wofür war dann diese Nacht gestern, etwa Teil seines Plans? Viele Fragen schossen dem Silberhaarigen durch den Kopf. Er konnte es nicht fassen, was „Rye“ getan hatte. Wollte es nicht wahrhaben. Aber diesen fremden Schmerz, den er allmählich spürte, versuchte er schnell durch üblichen Hass zu ersetzen. Rye war ein Spion. Ein Lügner. Ein Verräter. Ja, er hatte die Organisation verraten und es obendrein noch gewagt, mit Gins Gefühlen zu spielen. Nichts von der gemeinsamen Zeit war echt gewesen. Alles eine Lüge. Doch Gin wäre nicht er selbst, wenn er wegen solch einen Mistkerl jetzt Schwäche, oder gar Gefühle zeigen würde. Immerhin hatte es für ihn oberste Priorität, alle Verräter dementsprechend zu bestrafen. Das war seine Vorgehensweise. Und die würde er beibehalten. Unverzüglich ging Gin zu seiner Garage, wo er noch üblichen Sprengstoff einer früheren Mission versteckt hatte. Er schleppte es von dort hinauf in seine Wohnung. Den Sprengstoff hatte er eigentlich nur noch für Notfälle dort aufbewahrt, welch einer jetzt eingetreten war. Als Gin alles fertig platziert hatte, stellte er den Timer auf genau 15 Minuten. Dies genügte völlig, um die nötigsten Sachen zu packen, seinen Mantel anzuziehen und die Wohnung zu verlassen. Von außerhalb einen letzten Blick, dann stieg er in seinen Porsche und fuhr davon. Keine 3 Minuten später flog fast die gesamte Etage in die Luft, woraufhin sie Feuer fing. Gin hatte dort unter falschen Namen gewohnt und da nun alles zerstört war, konnte niemand mehr nachweisen, dass er jemals dort gelebt hat. :') Shuichi hingegen war genau auf dem Weg zu Gins Wohnung. Als er aber dort ankam, war längst die Feuerwehr und ein Krankenwagen vor Ort. Er traute seinen Augen nicht, als er die gesprengte Etage sah, die fast komplett zerstört war. Er wusste aber, dass Gin sich längst vom Acker gemacht hatte. Denn dessen Porsche, welchen er gestern vor dem Gebäude geparkt hatte, war jetzt verschwunden. Mit letzter Hoffnung nahm der FBI-Agent sein Handy aus der Jackentasche und versuchte Gin anzurufen. Vergeblich. Das Ganze versuchte er fünf Mal, um wirklich sicher zu gehen. Doch immer wieder ertönte die gleiche Stimme, die ihm sagte, dass die Nummer nicht vergeben sei. Shuichi sank langsam zu Boden. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so ratlos wie jetzt gewesen zu sein. Ihm fiel nichts ein, was er hätte tun können. Gin war weg. Er hatte das Vertrauen von dem Mann verloren, den er so liebte. Jetzt war er für ihn nichts weiter als ein Verräter. Ein Verräter von womöglich unzähligen anderen, denen der kaltblütige Mörder jemals begegnet war. Und Shuichi konnte Gins Hass auf ihn sehr gut einschätzen. Schweren Herzens erhob der Schwarzhaarige sich vom Boden und verließ den Ort des Geschehens. Dann überprüfte er folgend nochmals alle Orte, an welchen der Silberhaarige hätte sein können. Dazu zählten beispielsweise die Bar, der erste Treffpunkt, oder aber das Gebäude, wo das Meeting stattfand. Aber alle Orte erwiesen sich als erfolglos. Keine Spur mehr von dem Mitglied der Organisation. Dieser fuhr gerade auf einer Autobahn und bewegte sich erstmals weit weg von Tokio. „Warte nur, Shuichi Akai, wenn wir uns eines Tages wiedersehen... dann gnade dir Gott.“, sprach Gin sehnlichst, nachdem er sich eine Zigarette angezündet hatte und weiter der Abendsonne entgegen fuhr. An diesem Abend stand Shuichi im Badezimmer seiner Wohnung. Er betrachtete sein Antlitz im Spiegel, an welchem ein Passbild von Gin geheftet war, mit der Aufschrift 'Target'. Er schnitt sich mit einer Schere die letzte lange Strähne seiner pechschwarzen Haare ab, welche daraufhin wie die anderen davor zu Boden fiel. „Es wird irgendwann der Tag kommen, da werden wir uns wiedersehen. Auch wenn die Suche nach dir lange dauern wird... Glaub nicht, dass du mich so einfach verlassen kannst, Geliebter... Oder du wirst blutige Tränen weinen.“ Waren seine niederträchtigen Worte, als er daraufhin ein vielsagendes Lächeln aufsetzte. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)