Die Hochzeit unserer Töchter von _Supernaturalist_ (Auch Schwertkämpfer und Köche sind machtlos gegen die Liebe) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Er war der stärkste Schwertkämpfer, den die Welt je gesehen hatte.   Alle hatte er besiegt, die es auch nur wagten, eine Klinge gegen ihn zu erheben. Jeden, ganz gleich, wie hoch sein Kopfgeld war, oder welchen Rang er in der Marina besaß. Ganz gleich, wie gefürchtet von anderen sein Gegenüber war, vor niemanden schreckte er zurück.   Selbst ihn besiegte er, als endlich, nach all den Jahren des Trainings und der Kämpfe die Zeit gekommen war  – Falkenauge.   Auch er war am Ende einfach nur ein weiterer Pflasterstein gewesen, der ihn den Weg bereitet hatte, um nun – mit Ehre, wie sich versteht – diesen Titel zu tragen.   Sie alle waren stolz gewesen – sein Kapitän und der gegenwärtige König der Piraten, die gesamte Crew der Thousand Sunny, somit also seine Freunde und natürliche alle, die ihn kannten. Und jene, die nicht mit Stolz zu ihm hinaufblickten, erstarrten vor Ehrfurcht, nur wenn sie seinen Namen hörten.   Ja, Lorenor Zorro war weit gekommen, seitdem sein Kapitän Monkey D. Ruffy ihn, damals noch als Piratenjäger, angeheuert hatte. Damals, als er das erste Mitglied, der nun wohl mächtigsten Piratenbande.   Und nun stand er als großer Schwertmeister wohl vor seiner größten Herausforderung: Er musste an diesem Abend seine Tochter, das kleine, starke Mädchen, welches er alles gelehrt hatte, was er selbst wusste, zum Altar führen.   Nie hätte er gedacht, dass sich seine kleine Schwertkämpferin ausgerecht in eine andere Frau verliebt. Nun gut…, er war vielleicht nicht ganz so konservativ, wie man ihn wohl einschätzen würde, doch im Nachhinein hatte ihn diese Offenbarung schon ein wenig überrascht. Ein wenig sehr, sodass er sogar beinahe ohnmächtig geworden wäre.   Natürlich, seine geschätzte Frau hatte es natürlich schon vorhergesehen, dass es wohl so kommen könnte und vielleicht gab es da auch irgendwelche Anzeichen, die er hätte deuten können, hätte er auch nur Ansätze dieser weiblichen Intuition gehabt. Oder er hätte weniger geschlafen…   Nun, ganz gleich, ob ihr zukünftiger Lebenspartner weiblich, oder männlich sah, zweifelte der Schwertkämpfer, mit den mittlerweile leicht grün-grau melierten Haaren, an dem Verstand seiner Tochter, schließlich musste sie sich ja, von all den Frauen auf der Grand Line und darüber hinaus, ausgerechnet diese eine aussuchen – die älteste Tochter des blonden Klimmstängels auf zwei Beinen.   Während er seine kleine Schwertkämpferin an die blonde Schönheit, welche ebenfalls ein weißes, bodenlanges Kleid trug, überreichte und der Stirn, versteckt hinter dunkelgrünen Haar, noch einen Kuss aufdrückte, versuchte er das nervöse Zucken seines intakten Auges zu verstecken. Schließlich wollte er nicht, dass irgendeiner der anwesenden Gäste bemerkte, dass ihn das Geschehen ein wenig den letzten Verstand raubte.   Und er war wahrlich kurz davor.   Sich von seiner Tochter abwendend, stellte Zorro sich neben den Vater der Blonden und Koch der Strohhutband, leise und verzweifelnd seufzend. Schließlich konnte er das Geschehen nun nicht mehr aufhalten…   Er hatte alle Meere bereist, um den sagenumwobene All Blue zu finden. Dabei hatte er es mit allem und jeden aufgenommen, die es wagten sich ihm in den Weg zu stellen aufgenommen und das Blut jener klebte noch lange an seinen legendären und gefürchteten Beinen.   Wie sie alle gestaunt hatten, als sich endlich die richtigen Koordinaten dieses Ortes offenbart hatten, nur um ihm dann zu folgen, um die blauen Gewässer mit allen Fischarten, die existierten mit ihren eigenen Augen zu sehen.   Mit Stolz hatte er dann jedes Gericht mit diesen Fischen zubereitet, verfeinert mit allerlei Gewürzen und neue Rezepte immer und immer wieder ausprobiert.   Schließlich hatte er die Gerüche und Geschmäcker der Welt auf seinen Reisen und auf seiner vollbrachten Suche kennengelernt und beherrschte sie, wie kein zweiter. Das Restaurant, was er sich im sagenhaften Ozean mit seiner Frau aufgebaut hatte, war überall bekannt und zu jeder Zeit gut besucht.   Schließlich wollte ein jeder einmal wie ein echter Piratenkönig speisen – genau wie sein Kapitän.   Ja, Vinsmoke Sanji war weit gekommen, seitdem sein Kapitän und König der Piraten ihn aus dem Baratie, dem Restaurant seines Vaters, geholt und zu einem Mitglied seiner Crew gemacht hatte. Und er war sehr stolz, dass er all die Hindernisse und Kämpfe überwunden hatte, um an diesem einen Ort zu sein.   Nur an diesem Tag war sein geliebtes Restaurant nicht der Ort, an dem sich allerhand Gäste zum Essen trafen. Nein – heute kamen sie von überall her, um die Hochzeit seiner ältesten Tochter  - seinem kleinen Zuckerkristall – zu feiern.   Dies allerdings eher ungern…   Nicht dass Sanji etwas dagegen hatte, dass seine Tochter, eine seiner drei kleinen Lieblinge, eine andere Frau heiratete. Ganz im Gegenteil – natürlich! Der Smutje hatte sich zwar immer gewünscht, dass sie einen mächtigen, starken Koch abbekommt, der sie vor allem Unheil der Welt schützen würde, aber seine Kinder konnte er schließlich nicht beeinflussen. Nicht ohne von seiner Frau eine gewaltige Schelle zu bekommen…   Ein wenig mehr bereitete es dem Koch bedenken, dass sich sein kleiner Zuckerkristall ausgerechnet die Tochter des elendigen Säbelrasslers ausgesucht hatte. Natürlich – seine Frau war außer sich vor Freude, als sie das erfahren hatten und er – irgendwie – auch, ein wenig. Trotzdem war diese hübsche, junge Dame nicht diejenige gewesen, mit der Sanji sich die Zukunft seiner Ältesten vorgestellt hatte. Schließlich hieße das ja dann, dass Zorro der Vater seiner Schwiegertochter sein wird.   Womit hatte er das denn nur verdient?!   Zum Glück hatte auch niemand der anwesenden Gäste bemerkt, wie sehr er an diesem freudigen Tag so sehr nach Zigaretten roch… Schließlich war er über Nacht nun vollständig zum Kettenraucher mutiert, als er wohl aller fünf Minuten eine rauchen musste. Darüber hinaus hatte er kurz vor der Zeremonie und kurz bevor er seine Tochter, welche in dem Brautkleid wahrlich der Schönheit ihrer Mutter glich, zum Altar geführt hatte, gleich zwei Zigaretten mit einem Mal geraucht. Nur so hatte er seine Nerven beruhigen können.   Nun war alles, was er tun konnte, neben dem elendigen Moosschädel stehen und warten, dass alles vorbei war, oder er einfach aus diesem Traum erwachte.   Fast jeder Anwesende hatte Tränen in den Augen, als die Zeremonie ihr Ende fand. Überall schluchzte und schniefte es, unterstrichen durch das sich orange-färbende Licht der untergehenden Sonne und den glücklichen, liebenden Kuss eines jungen Ehepaares.   Als ein jeder die beiden Bräute beglückwünschte, blieben die beiden, mittlerweile gut gealterten Männer etwas abseits und beobachteten stumm das ganze Geschehen. Denn irgendwie wehrten sich noch immer in ihrem Verstand gegen das Geschehene, wenn auch ihre Herzen allmählich zu begreifen schienen, was da vor sich ging.   „Die beiden tun das wirklich nicht, um uns zu ärgern…“, brummte Zorro und verschränkte seine Arme vor der Brust.   Sanjis Mundwinkel zuckten und er schüttelte den Kopf.   „Da muss ich dir wohl mal ausnahmsweise Recht geben, Moosschädel… Ich glaube…die beiden lieben sich wirklich. Ich weiß zwar nicht, wie ausgerechnet mein kleiner Zuckerkristall sich in deine Tochter verlieben konnte…aber es ist wohl jetzt einfach geschehen.“   Zorro brummte leicht, seufzte dann.   „Pff… Liebe…“   „Muss ich dich daran erinnern, dass du aus genau diesem Grund geheiratet hast?“   „Halt die Klappe, Gemüseschrubber! Ich verstehe ja auch nicht, dass sich meine kleine Schwertkämpferin ausgerechnet deine Göre aussuchen konnte! Oder überhaupt ein anderes Weib. Dachte immer, dass sie einen Prachtkerl anschleppt, mit dem ich mich messen kann!“   „GÖRE?! Ich glaube ich höre nicht ric-!“   „Das ist jetzt aber wohl so…“, murmelte Zorro, den Smutje schnell unterbrechend, bevor er sich lautstark aufregen konnte. „Umpolen oder so können wir die beiden jetzt bestimmt nicht mehr…“   Stumm blickte Sanji zu dem Schwertkämpfer.   Er hatte Recht…   „Naja…Zorro…, du weißt ja – wo die Liebe hinfällt, da gedeiht sie. Und wenn unsere beiden, kleinen Mädchen eben einander lieben, dann können wir nichts ändern. Und sollten das auch nicht.“   Zorro nickte, zuckte dann einmal mit den Schultern.   „Ganz schön schwules Gerade. Lässt du dich jetzt scheiden und heiratest dann auch ‚nen Kerl, oder wie?“   „HEY! Ich liebe meine Frau!“   „Aber du hast wohl Recht…“   Erschrocken sahen sich die beiden Männer an, als diese Worte über Zorros Lippen gekommen waren. Dann schauderte es sie heftig, während es dem Schwertkämpfer den Wunsch ereilte, sich die Zunge abzuschneiden, um sich dann erst den Mund auszuwaschen.   „Weißt du…“, begann dann Sanji nach einiger Zeit der Schockstarre wieder, während er, nun leicht lächelnd zu seiner Tochter und Schwiegertochter sah, „…am Ende ist es doch am wichtigsten, dass die beiden vor den Altar getreten sind, weil sie jemanden geheiratet haben, den sie aufrichtig lieben und nicht weil wir…, oder die Gesellschaft, oder irgendwer sonst es ihnen gesagt hat. Die Hauptsache ist doch, dass sie glücklich sind. Und dass sollte uns alte, konservative Väter doch selbst stolz und glücklich machen…“   „Schwules Gerede…“,  murmelte Zorro unter seinem Atem, während Sanji gekonnt versuchte es zu ignorieren.  „Und ich werde dir jetzt nicht noch mal zustimmen, oder Recht geben, auch wenn das, was du gesagt hast, sinnvoll war. Und ich dich jetzt wohl als Schwiegervater meiner kleinen Schwertkämpferin ertragen muss, Küchenheini. Ich muss schließlich nicht am Hochzeitstag meiner Tochter Harakiri begehen.“   „Schon gut, schon gut. Wir belassen es dabei, elendiger Klingenschwinger! Ich will schließlich nicht dein Blut auf meinen wunderbaren Bodendielen aufwischen müssen!“   Beinahe alle Gäste hatten dem jungen Ehepaar nun gratuliert.   Die beiden Väter und frischen Schwiegerväter warteten noch immer, während der gemeinsame Blick sich langsam und ein wenig besorgt zu ihren Söhnen wendete. Die beiden Knaben amüsierten sich zu zweit prächtig, lachten und scherzten und erzählten munter, als sie bereits ihren Schwestern gratuliert hatten.   „Wenn mein großer Krieger deinen Sohn heiratet, bezahlst du aber dieses Mal den Spaß! Allein das Brautkleid hat mich dieses Mal ein Vermögen gekostet!“   „Ernsthaft?! Wenn mein mutiger Küchenheld deinen Sohn heiratet, dann bezahlst du gefälligst! Ich habe noch eine zweite Tochter, die bestimmt auch noch heiraten will! Und natürlich will ich das meiner süßen Schmollbacke auch gewähren. Aber meine Frau wird sonst wahnsinnig, wenn sie von den Ausgaben hört!“   „Wer sagt denn, dass mein Sohn deinen überhaupt heiraten will, du Klimmstängel?!“   „Und wer sagt, dass mein Sohn deinen heiraten will, du Clown ohne Orientierungssinn?!“   „WAS HAST DU GESAGT?!“, brüllten die beiden Männer nun, was ihnen nun doch ein wenig die Aufmerksamkeit der Gäste einbrachte.   Doch ihre Frauen waren schon zur Stelle und zogen die Männer auseinander.   „Hört auf zu streiten!“, wurde Zorro befohlen, während er zu seiner Tochter und Schwiegertochter am Ohr gezogen wurde. „Ihr gratuliert jetzt gefälligst dem jungen Glück!“   „Genau!“, erklang es auch von Sanjis Frau, während auch er Folge zu leisten hatte. „Und vor dem Abendessen haltet ihr beide gefälligst eine Rede, die alle umhauen wird und so sentimental ist, sodass alle heulen müssen! Schließlich ist das die Hochzeit unserer Tochter – eurer Töchter! Und hört auf euch zu wehren – gegen die Liebe seit auch ihr machtlos!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)