Gift von Puppenspieler ================================================================================ Kapitel 1: One-Shot ------------------- Als sei das ganze Meer in meiner Hand.   Der Stein war nicht groß, ließ sich gut in seiner Hand verbergen. Er war flach genug, dass er unauffällig unter seiner Kleidung ruhen konnte, wenn er sich entschloss, ihn wirklich als Anhänger um den Hals zu tragen – wofür er gedacht sein musste, bedenkend, dass er an einer stabil wirkenden, aber recht zierlichen Goldkette hing. Er war wunderschön. Blau und matt glänzend, in unzähligen Farbabstufungen, einige so hell, dass sie fast weiß waren. Sie zogen sich in weichen Wellen und feinen Linien über die Steinoberfläche. Als besähe man das Meer aus der Luft, sähe die Bewegung der Wellen, das Blau des Wassers, die weiße Gischt. Als sähe man die Endlosigkeit der Fluten, all ihre Geheimnisse, sicher verwahrt in den Tiefen des Ozeans. Fast war ihm, als könne er das neckende Meeresflüstern hören, das von diesen Mysterien nie mehr preisgab als nötig, um jeden zu verzaubern, der ihm zuzuhören wagte.   Als hätte man das ganze Meer genommen, und in einen einzigen Schmuckstein gebannt.   Sprachlos hob er den Blick von dem Stein, langsam, zögerlich. Obwohl er wusste, dass er nicht verschwinden würde, wenn er ihn nicht mehr sah; er spürte ihn, spürte die kühle, glatte Oberfläche auf seiner Haut. Morgans Augen funkelten, wie sie immer schon gefunkelt hatten, ein fremdes Universum voll unbegreiflicher Mysterien, die Owain trotzdem immer wieder zu ergründen suchte. Ein Grinsen lag auf seinen Lippen, nicht minder geheimnisvoll, und doch unverkennbar zufrieden. Er hatte Owain bereits erwartet, als der begleitet vom Sonnenuntergang nach einem schweißtreibenden Tag auf dem Trainingsplatz zurückgekehrt war, eine neue Kerbe in der Klinge und neue Erfahrung in den Muskeln. Hatte ihn erwartet und ihm wortlos in einer unmissverständlichen Geste dieses Schmuckstück gegeben. „Ich habe ihn auf meiner letzten Studienreise in Valm gefunden“, erzählte er gerade. Beiläufig. Ich habe ihn gesucht, und gefunden. Für dich. Jeder Blick, jede Geste. Jedes ungesagte Wort – Owain kannte sie alle. Er verstand, was ungesagt blieb.   Vielmehr – er verstand es wieder. Wie die Unmengen an Notizen und Studien, die auf Morgans Schreibtisch über die Jahre hinweg immer komplexer und fremdartiger geworden waren, war auch Morgan selbst immer komplexer und fremdartiger geworden. Vielschichtiger, tiefgreifender. Lange nicht mehr nur ein freches Kind mit Schalk in den Augen und einer Leidenschaft für die Gerechtigkeit – Natürlich! Nie hätte Owain ihn sonst als Erzrivalen auserwählen können! –, sondern ein erwachsener Mann, immer noch mit Schalk in den Augen und rechtschaffender Leidenschaft, doch heute mit einer unendlichen Faszination für das Meer und seine Geheimnisse, und ein Quell unerschöpflicher Weisheiten, den Owain so in ihm nie gesucht hätte. Es hatte Zeit gebraucht, ihn wieder verstehen zu lernen. Die Blicken. Die Gesten. Die ungesagten Worte. Sie hatten eine andere Gestalt angenommen, waren herangereift und gewachsen, hatten sich in neue Gewänder gehüllt. Manche waren gänzlich fremd, und Owain hatte sie erst behutsam kennen lernen müssen, hatte sich ihnen vorsichtig angenähert wie einem fremden Stück Zauberkunst, dessen wahre Macht ihm noch verborgen blieb. Manche waren vertraut genug gewesen, dass ein zweites Hinsehen, ein neuer Blickwinkel gereicht hatte, um sie wieder zu begreifen. Es hatte weniger Zeit gebraucht, als er geglaubt hätte. Vier Jahre aufgeholt in wenigen Monaten. Es war so einfach gewesen.   Alle Sorgen umsonst. Alle Ängste, die sie hatten zögern lassen, als sie nach einem ganzen fremden Leben wieder vor den Stadttoren gestanden hatten, waren völlig überflüssig gewesen. Es mochte nicht der Platz sein, den das Schicksal ihnen ursprünglich einmal angedacht hatte, doch es war der Platz, den sie sich erkämpft hatten, den ihre Freunde und Familien ihnen freigehalten hatten, und den sie schlussendlich erstaunlich mühelos wieder hatten ausfüllen können. Er. Severa. Inigo. Sie waren endlich zuhause.   Owain lächelte still, dann straffte er die Schultern und breitete die Arme aus. Das stille Lächeln wich einem breiten Grinsen, das nur noch breiter wurde, als er sah, wie Morgans Augen bei seinem Anblick aufleuchteten.   „Fürwahr! Ein Fund geküsst vom Schicksal. Kein niederes Kleinod wäre angemessen, in deine Hände zu fallen, Morgan von der ew'gen See!“ „Du beweist ein scharfes Auge.“ Morgan trat einen Schritt näher. Es war vertraut geworden, auf einer Höhe mit ihm zu sein. So vertraut wie Severas nicht mehr feuerrotes Haar. So vertraut wie Inigos ungleiche Augen und das dunkle Haar, das eine beinahe erschreckende Familienähnlichkeit zu seinem Vater brachte. Er streckte eine Hand aus, die lange nicht mehr in dem Ärmel seiner Kutte verschwand, und ohne wörtliche Aufforderung zu brauchen, ließ Owain den wunderschönen Stein in seine Handfläche sinken. Die goldene Kette schlängelte sich elegant in Morgans Hand, floss einige Male über das blaue Schmuckstück, ein faszinierender Farbkontrast, der Owains Blick gefangen hielt. Es lagen so viele Geschichten darin verborgen, so viel Potential! Versunkene Goldschätze auf dem Grund des Meeres, beschützt von unaussprechlichen Seemonstern, denen niemand Name, noch Gesicht geben wollte, die so mächtig waren, dass allein ein Gedanke an sie reichte, um ganze Legionen erzittern zu lassen. Der zarte Schmuck der Sirenen, die, wunderschön und zärtlich, mit Stimmen nicht von dieser Welt sangen und frohlockten, dem einsamen Seemann Glück und Seligkeit versprachen, um ihn in ein nasses Grab zu ziehen. Die letzten Überreste einer stolzen Piratenbande, die den Tod auf dem Meer einem Leben, gefangen an Land, vorgezogen hatte. So viele Geschichten, so viele Geheimnisse. Das Meer in Form eines Schmucksteins. Das Meer. Morgan. Eine Bewegung unterbrach Owains Gedanken, ließ ihn von dem Stein aufsehen und in Morgans Gesicht. Sein Blick war ernst, feierlich geworden. Owain schluckte, konnte nicht verhindern, dass er selbst von Ernsthaftigkeit ergriffen wurde. Er spürte seinen Herzschlag überdeutlich, hörte das Blut in seinen Ohren rauschen wie die Fluten. „Doch es braucht mehr als das. Eine Kostbarkeit wie diese verdient einen Namen. Bist du ihrer würdig, Owain Mondgewalt?“   Es hätte schwierig sein müssen. Eine der großen Prüfungen in Owains Leben, wie das Retten zweier Welten, die Reise durch die Zeit. Wie die Entscheidung, das Heim, das ihm nicht wirklich gehörte, zu verlassen, kaum dass er es gewonnen hatte, um einer fremden Welt Held zu werden. Das hier war der nächste Schritt auf dem Weg des längst nicht mehr dunklen Kriegers, einem Weg gepflastert von schweren Entscheidungen, die zu treffen niemals einfach war. Das Leben eines Helden war nicht dazu gedacht, einfach zu sein. Doch dieses Mal war es einfach. Es hätte nicht einfacher sein können. Entschlossen und überzeugt sah er Morgan an, keinerlei Zweifel in seinem Herzen. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Es gab nur diese eine. Noch nie war Owain sich eines Namens so sicher gewesen wie heute. Noch nie war es so einfach gewesen, die Essenz eines Gegenstands so perfekt zu beschreiben. Sein Heimbringer war aus einem kindlichen Wunsch heraus geboren, und auch wenn der Name schlussendlich bewiesen hatte, dass er nicht besser hätte sein können, er war kein wahrer Geniestreich gewesen. Dieser Stein hingegen, der das Meer in sich trug, der so viel verkörperte, das die ewigen Weiten der See ausmachte… es war, als riefe er selbst Owain seinen wahren Namen zu.   „Herz des Ozeans.“   Einen ohrenbetäubend langen Moment herrschte Stille, die so allumfassend war, dass Owain nicht einmal zu atmen wagte. Sein Herzschlag schien auszusetzen. Morgans Augen waren in stiller Überraschung geweitet. Verblüfft. Ungläubig. War es gut oder schlecht? Dann lachte er, so überschäumend vor Glück, dass es nun Owain war, der nur noch verblüfft starren konnte. Die Prüfung war bestanden, doch verstand er nicht, weshalb seine Antwort Morgan so sehr berührte.   Als sein Lachen wieder abebbte, strahlten seine Augen in einem unauffälligen, feuchten Glanz. Morgan hob die Kette hoch, löste den zierlichen Verschluss und griff um Owains Nacken herum, um sie zu befestigen. „Du bist würdig“, wisperte er so nah an seinem Ohr, dass er den warmen Luftzug spüren konnte, der mit jedem Wort kam.   Es hätte eine simple Geste sein können, das Anlegen der Kette, doch sie endete in einer Umarmung, die auch dann nicht enden wollte, als die letzten Fetzen rotgoldenen Sonnenlichts hinter dem Horizont verschwanden und Dunkelheit sich über Owains Gemächer legte.     ***     Der Stein, der nun immerzu auf seiner Brust ruhte, erinnerte ihn in jedem wachen Moment – und in so manchem Traum – daran, dass er eine Gegenleistung erbringen wollte für dieses kostbare Geschenk. Es war eine Sache der Ehre – und das simple, banale Bedürfnis, Morgan glücklich zu machen.   Owain verwarf viele Ideen wieder. Er könnte Morgan eine Waffe gravieren, kunstvoll, mit einem Namen, der selbst die Götter vor Ehrfurcht erbeben ließ. Aber es herrschte Frieden, und Owain wollte im Frieden kein so kriegerisches Geschenk machen. Konnte er eine Kostbarkeit wie das Herz des Ozeans überhaupt mit einem Stück Stahl aufwiegen? Nein. Er könnte sich selbst auf die Suche nach einem besonderen Edelstein machen. Einem Schmuckstück von unschätzbarem Wert, sei es, weil es von atemberaubender Schönheit war, oder von atemberaubender Seltenheit, oder von atemberaubenden Geschichten umrankt. Keines könnte so wunderbar sein wie das Herz des Ozeans. Er könnte ihm schenken, was für Owain selbst den größten Wert hatte – Geschichten. Die großen Epen, die in seinen Büchern verborgen waren, die niemand zu Gesicht bekommen durfte als Owain selbst. (Die Inigo viel zu oft zu Gesicht bekam, weil er sich unverschämt Zutritt zu Owains geheimer Welt verschaffte, ein schrecklicher, lachender Teufel, den er trotzdem nie ernsthaft bestrafen konnte.) Geschichten, ungreifbar und wunderbar, unbegrenzte Fantasie. Er teilte ohnehin schon viel davon mit Morgan. Es wäre ein würdiges Geschenk, doch gleichzeitig… erschien es ihm einseitig. Es waren seine Geschichten. Seine Leidenschaft. Morgan liebte sie, liebte es, ihnen zu lauschen, keine Frage, aber Owain wünschte sich etwas, das mehr war. Das Morgan auch nur ansatzweise so tief berühren konnte wie sein Geschenk Owain berührt hatte.   Er wusste nicht einmal, wieso es ihn überforderte. Er kannte Morgan! Er kannte seinen schicksalhaften Erzrivalen, kannte seine Vorlieben und Abneigungen, also wieso scheiterte er? Wieso warf das Schicksal ihm, grausam wie es war, so viele Steine in den Weg? Es war ein Unglück von so entsetzlichem Ausmaß, dass Owain schlussendlich zu Mitteln greifen musste, die er niemals in Erwägung ziehen würde, wenn nicht als letzten Ausweg:   Er fragte Inigo um Hilfe.   Inigo, der ihn ansah, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen. Auf dem ersten. Dann schnaubte er und verzog das Gesicht zu einer eindeutig beleidigten Schnute, die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Wangen waren gerötet von dem Alkohol, der hauptsächlich deshalb den Weg zu ihrem Tisch gefunden hatte, weil Owain seine Schmach ertränken musste, ausgerechnet seinen Cousin um Unterstützung ersuchen zu müssen. (Aber wen sonst sollte er fragen?) „Da fragst du mich?! Das ist wohl ein schlechter Scherz. Du weißt ganz genau, dass jedes Geschenk, das ich je gemacht habe, postwendend zurückgekommen ist.“ „Prinz Xander hat deine Geschenke immer behalten.“ Owain konnte sich den Kommentar nicht verkneifen, obwohl ihm sehr bewusst war, dass es darum nicht ging. Er hatte auch Geburtstagsgeschenke von Inigo bekommen und behalten. Lucina hatte Geburtstagsgeschenke von ihrem Bruder bekommen und behalten. Natürlich, das war eine Selbstverständlichkeit. Natürlich behielt auch sein Prinz seine Geburtstagsgeschenke. Es waren immerhin keine ungelenken Versuche der Umwerbung. Aber so natürlich es war – Inigo schaffte es trotzdem, in einer Mischung aus Verlegenheit und Empörung aufzuspringen und mit hochrotem Kopf die Hände auf den Tisch zu schlagen. „Darum geht es doch gar nicht! Prinz Xander ist nicht–!“ Owain lachte. Inigo schnaubte unzufrieden und ließ sich resigniert wieder auf seinen Stuhl fallen. Er sah aus, als wolle er sich weiter in irgendwelchen halbgaren Ausflüchten und Erklärungen verlieren, und gleichzeitig wurde er einfach nur stiller. Und stiller. Durch seinen beschwipsten Kopf dauerte es einen langen Augenblick, bis Owain begriff, woher der plötzliche Sinneswandel kam, und kaum, dass die Erkenntnis kam, verdüsterte sich auch sein eigenes Gemüt spürbar und er senkte mit einem Seufzen den Blick. Es tat ihm leid. Der Kommentar war unbedacht gewesen; Prinz Xander war immer noch ein wunder Punkt für Inigo.   Selbstverständlich verstand er es. Er vermisste Prinz Leo. Hölle, er vermisste sogar Niles! So sehr er damit abgeschlossen hatte, so sehr er wusste, dass das Leben in Nohr für ihn immer nur eine Erinnerung sein würde, die mehr und mehr verblassen würde, und so sehr er damit glücklich war – er vermisste es trotzdem. Vermisste die Magie, die ihm längst wieder abhandengekommen war, vermisste die fremde Schmiedekunst. Vermisste Prinzessin Elise, das kleine, unauslöschbare Licht, das die dunkle Festung so viel heller machte. Er vermisste Kagero und ihre bahnbrechenden Kunstwerke. Er vermisste die Aufträge, die Prinz Leo nur um seinetwillen ersonnen hatte. Manchmal vermisste er all das so sehr, dass er darüber nachdachte, ob man sie dort drüben auch vermisste. Wie das Leben ohne sie funktionierte. Wer der neue Getreue an Prinz Leos Seite sein mochte.   Oder waren sie schon vergessen? Unwichtig geworden? Ein flüchtiger Gedanke in einer stillen Minute, der im nächsten Moment so sehr an Bedeutung verlor, dass er gleich wieder entschwand.   Manchmal war es schwer, zurückzudenken, doch die Sehnsucht verschwand schlussendlich schnell wieder. So, wie Owain sicher war, dass auch das Leben in Nohr problemlos seinen Lauf nahm, ohne dass sie dort waren, nahm sein Leben seinen Lauf, ohne dass er Nohr brauchte. Er war glücklich. Zuhause, bei seiner Familie, hier, wo er stolz sein Geburtsmal tragen konnte. Zwischen Freunden, nach denen er sich jahrelang gesehnt hatte. Ihn zog nichts in die Fremde, denn er hatte alles, was er brauchte, hier in seiner Nähe, hier in dieser Welt. Für ihn war es einfach. Er hatte sein Herz aber auch nicht in Nohr zurückgelassen.   „Hey.“ Er streckte über den Tisch hinweg eine Hand nach Inigo aus, legte sie auf seinen Arm. Die Entschuldigung kam ihm nicht über die Lippen, aber so, wie er Inigo kannte, war das vermutlich auch besser – weg vom Thema, denn jede Sekunde länger machte es nur noch so viel schmerzhafter. Ihm begegnete ein unglücklicher Blick, der sich von keinem Lächeln der Welt kaschieren ließ, auch wenn Inigo es reflexartig versuchte. „Ich brauch wirklich Hilfe.“ Themenwechsel. Inigo reagierte, das Unglück in seinem Blick verblasste und er hob eine Augenbraue, schürzte die Lippen, machte sich für mehr Spott bereit, den Owain von vornherein nicht eingeplant gehabt hatte. „Ernsthaft! Ich hab keine Ahnung von solchen Geschenken. Du bist wenigstens informiert.“ Diesmal schien Inigo ihm zu glauben. Er schüttelte den Kopf, das Lächeln auf seinen Lippen kam schon wieder näher an seine Augen heran. „Und du bist ein Idiot, Owain.“ Owain öffnete protestierend den Mund, doch er kam nicht dazu, irgendetwas zu sagen, da hatte Inigo ihm schon das Wort mit einer Geste abgeschnitten. Statt sich selbst zu erklären, winkte er aber lieber die Schankmagd zu sich und bat um ein neues Getränk. Es war Absicht, dass er ihn hinhielt. Rache dafür, dass er sich verspottet gefühlt hatte. Pure Grausamkeit. Überbleibsel ihrer ewig alten Angewohnheit, einander gleichermaßen bester Freund wie größter Feind zu sein.   Erst nach einer gefühlten Ewigkeit ergriff Inigo endlich das Wort. Er sah so unbeeindruckt aus, wie sein angetrunkenes Gemüt zuließ, während er Owain musterte – als würde er ihn gerade wirklich für einen erbärmlichen Schwachkopf halten. „Glaubst du wirklich, es ist für ihn wichtig, was für einen Ramsch du ihm schenkst? Dass es perfekt und großartig ist? Ich meine – du warst vier Jahre fort, Owain. Vier Jahre. Das größte Geschenk, das du ihm machen kannst, ist, einfach da zu sein.“ Owain brummte undefiniert. Er wusste das. Es war logisch, dass es das Wertvollste war, dass er zurück war. Dass sie wieder zusammen sein konnten, ihre schicksalhaften Duelle ausfechten, die ihnen in ihrer Rivalität aufgebürdet waren. Geschichten austauschen, mit den eigenen Heldentaten und Errungenschaften prahlen. Zeit miteinander verbringen, miteinander lachen. Banalitäten teilen, die nach vier Jahren ohne einander plötzlich so kostbar schmeckten wie der teuerste Nektar. „Aber–“ Es war kein Meer, das in einen kleinen Stein passte. Kein Zauber, der kühl auf seiner Brust ruhte und so viel mehr war als nur ein hübsches Schmuckstück.   „Kein Aber. Wenn dir gemeinsam verbrachte Zeit nicht Geschenk genug ist, dann– verreist. Geht irgendwohin, Drachen erschlagen, holde Maiden retten. Äh, die großen Geheimnisse des Lebens lüften. Das, was ihr eben so tut. Die letzten Spuren der Finsternis meucheln. Mach etwas Besonderes, aber mach es mit ihm, das ist wertvoller als jeder Kitsch, den du finden könntest. Eine neue gemeinsame Erinnerung.“ Der Pragmatismus, mit dem Inigo seine Worte vortrug, brachte Owain dazu, dass er sich langsam wirklich selbst wie ein Idiot fühlte – und das ausnahmsweise einmal nicht, weil der Andere seinen von höheren Ambitionen getriebenen Lebensstil verspottete.   Eine gemeinsame Erinnerung.   Jetzt, wo Inigo es sagte, war es so glasklar, dass er wirklich fassungslos war, nicht selbst zu der Erkenntnis gekommen zu sein. Er schmunzelte, schüttelte den Kopf. „Weißt du, manchmal glaube ich, du könntest tatsächlich einen passablen Gemahlen abgeben, mein Freund.“ „Halt die Klappe, Owain!“ Owain lachte nur, während Inigo vor Empörung bebte. Es war unglaublich, dass es ausgerechnet diesen Dummkopf gebraucht hatte, um diese neue Hürde auf seinem Lebensweg zu überwinden. (Und eigentlich gar nicht unglaublich. Es war nicht das erste Mal. Es würde nicht das letzte Mal sein, genau, wie es umgekehrt sein würde. Manchmal vergaß er beinahe zwischen allen zotigen Witzen und fantastischen Geschichten, dass sie, mehr als Schürzenjäger und Geschichtenerzähler, vor allem Freunde waren.)   „Danke, Inigo.“   Jetzt wusste er, ohne Zweifel, ein würdiges Geschenk.     ***     Trotz der Sommerhitze, die sich bis in die schwülwarme Nacht zog, war das Wasser kühl. Owain erschauderte, als mit einem weiteren Schritt tiefer hinein seine Hüften von den Fluten umspielt wurden und damit ein erneuter Schwall Kälte über ihn kam. Seine Zehen gruben sich in den nassen Sand, jeder Atemzug füllte seine Lungen mit dem salzigen Duft des Meeres. Im Schein des Vollmondes war Morgans Gesichtsausdruck nur schwer zu erkennen, doch das Funkeln in seinen Augen verriet auch im diffusen Licht genug. Er war glücklich. Als er Owains Blick bemerkte, streckte er die Hände nach ihm aus. Owain ergriff sie, fühlte Morgans nasse, kühle Haut, fühlte fremde Finger, die um seine griffen und ihn bestimmt näher zogen. Tiefer hinein ins Wasser, mehr kalte Schauer, die über seinen Rücken jagten.   „Du hast ein gutes Ziel gewählt“, verkündete Morgan mit feierlicher Ernsthaftigkeit. Owains Herz schien in seiner Brust anschwellen zu wollen, bis sie zum Bersten gefüllt war. Freude, Stolz, Erleichterung.   Es hatte Valm sein müssen. Wo, wenn nicht dort, wo das Herz des Ozeans zuhause war, sollte man das Meer genießen? Eine Küste, die bekannt für ihre Schönheit war. Ein ebener, weißer Sandstrand, der sich bis in die Ewigkeit zu erstrecken schien – bis er abrupt von scharfkantigen, hohen Klippen abgeschnitten wurde, auf deren äußerster Spitze ein Leuchtturm war, der schon lange einsam und verlassen dastand. Alt, verfallen, ein von Ranken überwuchertes Bauwerk, das stolz dem Zahn der Zeit trotzte und als Erinnerung diente an vergangene Zeiten, zu denen dieser Ort noch einen regeren Schiffsverkehr gesehen hatte.   Jetzt bei Nacht war der Anblick atemberaubend: Der Turm in der Ferne ragte majestätisch in den samtigen, sternenübersäten Himmel hinauf, während das Mondlicht einen silbernen Glanz auf seine alte, brüchige Haut malte. Der Strand glomm in einem unnatürlichen, kalten Licht, ein stilles, heimliches Leuchten, als sei jedes Sandkorn von einer uralten, geheimen Magie durchzogen. Die Klippen waren ein scharfkantiges, groteskes Mosaik aus tiefster Schwärze und mondlichthellen Flecken. Das Meer changierte zwischen Tiefblau und Schwarz. Jede Bewegung im Wasser betont vom Mondlicht, das die Wellen nachmalte und Sprenkeln aus kaltem Weißblau auf den endlosen Ozean träufelte, der sich irgendwo am Horizont verlor, beinahe mit dem ähnlich dunklen Himmel verschmolz.     Es war ein Anblick, der das Herz berührte und die Fantasie beflügelte, eine mystische Schönheit, die in ihrer Unbegreiflichkeit so herzzerreißend war, dass man nicht anders konnte, als sie doch greifen zu wollen.   Es war ein Anblick, dessen Faszination verblasste neben Morgans Präsenz.   Owains Blick, so verzaubert er auch war, kehrte schlussendlich doch wieder zu seiner Begleitung zurück, zu geheimnisvoll schimmernden Augen und einem enigmatischen Lächeln. Morgan bewegte sich, als wäre er selbst ein Teil des Meeres. Selbstverständliche Eleganz, die suggerierte, dass er beachtliche Übung darin hatte, dem steten Zupfen und Zerren der Fluten zu trotzen. Es waren nur einige Schritte, die er lief, bis er stehen blieb, den Rücken zu Owain gewandt. Owain folgte, seine eigenen Bewegungen ungelenk wie die eines Säuglings, der gerade das Laufen lernte. Morgans Schultern fühlten sich warm an unter seinen nassen Händen. Eine Weile verharrten sie so, wortlos beieinander. Nur das Rauschen der Wellen unterbrach die allumfassende Stille. „Ich weiß, ein Geschenk bedarf keiner Rückzahlung“, begann Owain schließlich leise, „Doch ist es mir nicht genug des Danks, das deine nur mit Stolz zu tragen. Es bedarf mehr, um ein würdiger Rivale zu sein! Und ein würdiger Freund.“ „Hört, hört.“ In Morgans Stimme klang eine seltsame Nachdenklichkeit mit. Er wandte sich um, um Owain wieder ansehen zu können, legte eine Hand auf seine Brust. Auf den wunderschönen Stein, der dort ruhte. Als er sprach, tat er es mit einer so tiefen Ernsthaftigkeit, dass es Owain die Haare zu Berge stehen ließ.   „Deine Rückkehr ist Geschenk genug, als dass ich es niemals werde aufwiegen können, egal wie viele besondere Schmuckstücke ich finde. Egal wie viele Geschichten.“ „Morgan…“ Owain fand keine Worte. Er, der meisterhafte Geschichten erzählte, und aus Worten einen ganz eigenen Zauber wob, war sprachlos. Es war ein besonderes Talent, das Morgan hatte, ihm die Sprache auszutreiben. Er hob die Hand, berührte flüchtig Morgans Wange. Strich vorsichtig einige vom Seewind verirrte Haarsträhnen aus seinem Gesicht. Silbernes Haar wie gesponnenes Mondlicht. Es war wunderschön. „Aber“, fuhr Morgan fort, und die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme wich einem zärtlichen Amüsement, „das heißt nicht, dass ich es nicht versuchen werde.“ Owain wollte protestieren, aber ein Kopfschütteln schnitt ihm das Wort ab. Morgans Finger stupsten gegen den Stein an seiner Brust, lenkten seine Aufmerksamkeit damit wieder auf das Schmuckstück, dessen Anblick er längst in sein Gedächtnis gebrannt hatte. Das Meer in seiner hohlen Hand.   „Es ist ein besonderes Kleinod.“   Wieder trat Morgan einen Schritt zurück, brachte das Wasser in Bewegung, die unangenehm an Owains Hüfte kitzelte. Er breitete die Arme aus, längst wieder charismatischer Erzähler, und in seinen Augen funkelten mehr Geheimnisse, als alle Sterne am Himmel je erzählen könnten. „Sein Wert liegt in einer Geschichte, einer Legende, so alt wie die Götter selbst! Höre, Owain Mondgewalt, die Geheimnisse, die im Herz des Ozeans verborgen sind!“ Owain nickte. „Sprich, Morgan von der ew’gen See.“   Und Morgan sprach.     ***     „Was geschah, geschah zu einer Zeit weit bevor der erste Mensch Fuß auf die Welt setzte. In einer Ära, die so weit entfernt ist, dass selbst die Erinnerung der Götter verschwommen sein mag. Vielleicht ist diese Geschichte sogar älter als die Götter selbst? Alt, wie das Meer selbst es ist. Alt wie das Land, auf dem wir heute stehen, wie der Wind in unsrem Haar. Es war eine fremdartige Welt damals; die Natur, wie wir sie kennen, existierte so noch nicht. Die Welt war durch und durch wild, die wenigen Wesen, die auf ihr wandelten, versuchten nicht, ihr Antlitz zu verändern. Alles war anders, und der größte Unterschied: Die Natur hatte eine Stimme. Das Land. Das Meer. Der Wind in den Bäumen. Die Flüsse und Bäche, die Berge, die Täler. Wo man ging, vernahm man die Worte der Welt: Geheimnisse, die heut vergessen, Enthüllungen, die längst verloren sind.   Sicher haben sie alle ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Die Berge, die über uns aufragen. Die Täler, die unsere Städte tragen. Wie viel mag der Fluss gesehen haben, der sich durch das Land windet? Welch fremdes Wissen nur dem Wind innewohnt!   Doch zweifelsohne ist keines dieser Schicksale so herzzerreißend und traurig wie das des Meeres.   Zu jeder Zeit war das Meer, obgleich identisch zu seiner heutigen Form, grundverschieden. Es war still. Es war eine endlose, stille Wassermasse, die reglos und spiegelglatt dalag. Der Wind war nicht stark genug, seine Starre zu lösen. Jede Welle, die durch Bewegung entstand, verlor sich in dem ewigen Blau, ohne eine Spur zu hinterlassen. Es trübte das Meer. Es sah, wie der Wind an Land die Bäume zum Lachen brachte, bis sie sich schüttelten und bogen. Es sah, wie Bächlein und Flüsse ihre Spuren in der Erde hinterließen und dabei fröhlich gurgelten. Das Meer versuchte es. Doch der Wind konnte es nicht berühren, und auch das Land, wo sie sich berührten, übte auf das Meer keinen Reiz aus. Das strahlende Sonnenlicht bot ihm keine Freude. Es war einsam. Es wünschte sich Gesellschaft, wünschte etwas, das es in Wallung bringen würde. Sein Wunsch sollte erhört werden!   Einst geschah es, dass die Sonne hinter dem Horizont versank. Die nächtliche Dunkelheit kam, wie sie immer gekommen war. Zwischen den Sternen, deren geheimnisvoller Glanz das einzige Licht gewesen war, erschien er: Der Mond. Rund und voll erhob er sich über das Meer, ein Anblick von solcher Schönheit, dass das Meer erschauerte. Es war ein vollkommenes Schaudern, das sich durch sein ganzes Sein zog, das Wellen gebar, die an den Strand spülten. Das Meer wusste nicht, was ihm geschah, doch mit einem Mal wusste es – diese fremde, leuchtende Scheibe am Nachthimmel war die Erfüllung all seiner Träume.   Sie sprachen die ganze Nacht. Das Meer lachte, dass es sich meterhoch in den Himmel aufbäumte dabei, und zum ersten Mal in seinem Leben war es glücklich, denn es verstand, was es bedeutete, berührt zu werden.   Es folgte eine lange Zeit, in der das Meer und der Mond glücklich miteinander waren. Obwohl sie sich nur nachts sehen konnten, und obwohl sie weit voneinander entfernt waren – die Stunden, die sie teilten, redeten und lachten, waren ihnen genug. Doch wie es so ist im Leben, Dinge verändern sich, und das leider nicht immer zum Guten. Eines Nachts geschah es, dass der Mond aufging. Das Meer taumelte bereits vor Vorfreude auf die neuen Geschichten, die es dem Mond erzählen konnte. Die neuen Geschichten, die sein Freund ihm erzählen würde.   Doch sie blieben stumm.   Es ist ein Mysterium, woher die Stimmen kamen, die die Welt erfüllten, ehe wir es taten. Es ist ein Mysterium, wohin sie verschwunden sind. Vielleicht war die Magie verblasst, die allem Sein innewohnte. Vielleicht war es Schicksal, dass sie einst verstummen mussten, denn ihre schiere Übermacht hätte uns taub werden lassen. Es war diese Nacht, in der sie verschwanden, verstummten, um nie wieder gehört zu sein.   Das Meer wurde wieder ganz still in seinem Unglück. Keine Welle sollte seine Oberfläche mehr kräuseln, kein Wind das Wasser bewegen. Voller Neid sah es zu, wie der Wind noch immer durch die Bäume strich, auch ohne Worte. Wie Bäche und Flüsse das Land veränderten, still, aber zufrieden. Sie alle hatten bei sich, was sie liebgewonnen hatten. Nur das Meer konnte nichts anderes tun, als sehnsüchtig in den Himmel zu blicken, den Mond zu betrachten, sich zu erinnern. In der Stille der Nacht nach seiner Stimme zu lauschen, die nicht mehr erklingen wollte. Mehr und mehr verlor es sich in seiner Trauer.   Natürlich war nicht nur das Meer von tiefem Gram gezeichnet. Auch den Mond zerriss es, dass sie einander nicht mehr nah sein konnten. Es schmerzte ihm tief, jede Nacht zuzusehen, wie sein geliebtes Meer apathisch und glücklos unter ihm lag, sich nicht mehr rührte oder regte. Und er war so weit fort! Er konnte nichts tun. Er wollte schreien und klagen, doch seine Stimme war genommen, und was sonst sollte er tun? Er konnte es nicht berühren. Seine Verzweiflung und sein Kummer setzten dem Mond sehr zu. Jede Nacht war wie ein Stich in Herz, und immer mehr graute ihm davor, aufzugehen und den herzzerreißenden Anblick seines Liebsten zu ertragen. Ich kann das nicht ertragen!, dachte er bei sich, wieder und wieder, doch blieb ihm keine Wahl. Er musste es ertragen. Stumm flehte er – Ach, was gäb ich alles, um das Meer noch einmal glücklich zu sehen! Sein fröhliches Wellenspiel! Ist es denn wirklich zu viel, dieses Leiden zu beenden? Ich bitte nicht um eine Unmöglichkeit! Sein Flehen blieb unerhört. Nacht um Nacht, und irgendwann verließ den Mond die Kraft, weiterhin zu bitten.   Wie lang war es her? Er erinnerte sich kaum noch an die liebliche Stimme seines Freundes. Wie war es gewesen, als sie miteinander gelacht und gescherzt hatten? Die Erinnerungen verblassten, und als er begriff, dass er irgendwann ganz vergessen haben würde, da überkam den Mond ein so tiefer Kummer, dass er weinte. Er weinte all seinen Kummer, all seine Sehnsucht, und all seine Liebe heraus und seine Tränen fielen zur Erde. Sie durchbrachen die Meeresoberfläche, und mit jeder Träne war es, dass das Leben ins Meer zurückkehrte, jede Träne warf Wellen und brachte Erinnerungen. Obwohl sie nicht mehr miteinander sprechen konnten, spürte das Meer die Liebe des Mondes. Seine Erinnerungen waren auch schon blass, doch sein Herz blieb dennoch berührt, berührt von den Tränen, die sein Freund um es weinte. Es war so ergriffen, dass seine Wasser in Wallung gerieten. Wallung, die nie wieder aufhören sollte. Fortan brachte der Anblick des Mondes es aus dem Takt, jede Nacht. Doch nie wieder stand es still.   Und so ist es bis heute. Das Meer tanzt, in halbvergessener Erinnerung an die Liebe, die es einst erfuhr, der Mond sein schweigender Bewacher. Seine Tränen sind versiegt, doch die, die er geweint hat, findet man auch heute noch. Manchmal spülen die Fluten eine an Land. Ein kleiner Stein von unaussprechlicher Schönheit. Eine Mondträne.“     ***     „Es ist keine glückliche Geschichte“, beendete Morgan schließlich seine Erzählung, doch er lächelte. Ein wehmütiges, aber nicht trauriges Lächeln. Owain erwiderte sein Lächeln, nickte langsam. Es war ein tragisches Ende, und trotzdem war die Geschichte wie ein Aufwind für Owains Herz. Sie beflügelte, inspirierte. „Aber sie ist kostbar. Einer Liebe von solchem Ausmaß gebührt jedes Gedenken!“ Und es fühlte sich an, als wäre diese Geschichte noch nicht vorbei. Meer und Mond existierten noch. Wer sagte, dass sie nicht wieder zueinander fanden? Und selbst wenn nicht… Owain sah hinauf in den Himmel, zum silbernen Vollmond. „Wohl wahr. Eine Legende, wie sie nur einem so kostbaren Kleinod würdig sein kann. Aber du hast etwas übersehen.“ Morgan blinzelte verdutzt, hob die Augenbrauen. Skeptisch, ungläubig – neugierig.   Owain umfasste sein Gesicht mit beiden Händen, spürte warme Haut unter seinen kühlen Fingern. Er hatte Morgan nicht nur hergebracht, weil das Meer bei Nacht ein atemberaubender Anblick war. Er hatte die passende Bühne gesucht für sein eigentliches Geschenk – eine ganz besondere Erinnerung. Er hatte die passende Bühne gefunden.   „Lass mich dir ein Geheimnis verraten, mein Freund. Es gibt eine Fortsetzung.“ „Eine Fortsetzung?“ Morgan klang so atemlos, wie Owain sich fühlte. Ihre Gesichter waren einander zu nah. Nicht nah genug. „Du, Morgan von der ew’gen See, Kind des Meeres. Und ich, Owain Mondgewalt, Kind des Mondes. Wer, wenn nicht wir, wäre würdig, dieser ewigen Liebe neuen Nährboden zu bieten? Die Fortsetzung sei unsere Geschichte, geschrieben mit unserem Leben, unserem Blut und unseren Knochen – und sie wird glücklich enden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)