Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Harry wagte es nicht aufzusehen, der Acht jährige Junge saß mit angezogenen Knieen auf der kleinen Pritsche in seinem Wandschrank und hörte dem Gezeter, dass seine verwandten im Haus veranstalteten mit versteinerter, ja fast ängstlicher Miene zu. Er wusste, dass es um ihn ging. Immer wenn sie sich gegenseitig anschrien, ging es um ihn. Dieses Mal war der Anlass allen Übels, dass es keinen Aufpasser für ihn gab während des Familienurlaubs. Nun war die große Preisfrage, was man mit ihm tun sollte. Dudley meldete sich gerade lautstark zu Wort, dass der Knirps doch einfach allein zuhause bleiben sollte, konnte ihnen doch egal sein was mit seinem Cousin war. Der Schwarzhaarige Junge seufzte schwer, den egal wie die Entscheidung ausfallen würde, er würde darunter leiden. Sein Blick glitt langsam über die zerschundenen Arme, die Gartenarbeit hatte ihnen nicht so gutgetan, überall waren tiefe Kratzer in der Haut und einige hatten sich sogar entzündet. Aber er wollte sich nicht beschweren, es war schließlich nett von seinen Verwandten, dass sie ihn aufgenommen hatten, obwohl das Verhältnis zu seinen Eltern nicht das beste gewesen war. Als die Stimmen draußen ruhiger wurden, wusste er, sie hatten eine Entscheidung getroffen. Kurze Zeit später wurde auch schon die Tür seines Wandschranks aufgerissen und sein Onkel streckte den Kopf hinein: „Du Bursche, raus mit dir. Wir haben dir etwas mitzuteilen.“ Kaum hatte er das gesagt, verschwand er auch schon wieder, während Harry sich langsam aufrappelte. Nun würde er also erfahren das er allein zuhause bleiben sollte. Es waren ja nur Sieben Tage, das schaffte er sicher. Er konnte gut Rührei mit Speck machen, schließlich musste er das sowieso jeden Morgen zubereiten. Konnte man sich eine Woche lang damit ernähren? Er würde es rausfinden. Vielleicht hatten sie ja eine Nachbarin gefunden die ab und zu nach ihm sehen würde? Er stand auf und folgte seinem Onkel in das Wohnzimmer, wo Dudley und Petunia, seine Tante, schon auf ihn warteten. „Junge, du kommst mit in den Urlaub. Ich möchte keinen Mucks von dir hören, und wenn du auch nur das kleinste Bisschen anstellst, schicke ich dich mit der Royal Air Mail sofort nach Hause.“ So wir sein Onkel sprach, war es ihm zuzutrauen das er ihn in einen kleinen Karton stopfte, ein paar Luftlöcher reinmachte und ihn dann quer durch England verschicken ließ. Harry schluckte heftig und nickte, als Zeichen das er ihn verstanden hatte, und sein Bestes geben würde lieb zu sein. So wie er es immer tat, wenn sein Cousin ihm nicht dazwischenfunkte und seine Arbeit boykottierte. Nur zu gut erinnerte sich der Schwarzhaarige an den Vortag, als er die Büsche im Garten schneiden sollte, und Dudley ihm die Schere aus der Hand gerissen hatte, um selbst ein bisschen an den Böschen herum zu schnippeln, dass Endergebnis waren eine völlig zerstörte Hecke, und ein weinender Harry gewesen, da seine Tante ihm für dieses Kunstwerk das Abendessen gestrichen hatte. Schon längst hatte er es aufgegeben die Wahrheit zu sagen, nämlich das es Dudley gewesen war. Ihm glaubte eh keiner, und seine Strafen wurden dadurch nur noch schlimmer. Er würde wirklich lieb sein, in diesen Tagen, schließlich war es das erste Mal das er mitdurfte, und wenn er sich brav verhielt, dann durfte er vielleicht öfter mit, und musste nicht zur alten Nachbarin die immer nach Katze roch, aber trotz allem immer sehr freundlich zu ihm war. Aber wirklich einmal mit zu dürfen, war wie ein Traum, endlich mal etwas anderes sehen, und vielleicht auch etwas erleben, was es zuhause nicht gab. Darauf freute er sich schon. Seine Tante sah weniger begeistert aus, und wenn er Dudleys Gesicht richtig deutete, konnte er sich schon einmal auf etwas gefasst machen, wenn sie angekommen waren. Er wartete noch einige Augenblicke, aber als keiner mehr etwas sagte, entschied er zurück in seinen Schrank zu gehen, und den restlichen tag gar nicht mehr aufzutauchen, dann wäre es auf jeden Tag sicher, dass er morgen mitkonnte, nicht das sie es sich noch einmal anders überlegten. Am nächsten Tag fuhren sie schon sehr früh los. Harrys Glück war, das er nicht viel Kleidung besaß, so war das Tasche packen für ihn kein Problem und in ein paar Minuten hatte er alle Wäsche die Petunia ihm aufgesagt hatte. Glücklich sah er während der Fahrt aus dem Auto und beachtete seinen Grimassen schneidenden Cousin nicht. Die Frau im Kindergarten hatte immer gesagt, dass wenn er es ignorierte, es besser werden würde. Während die anderen sich leise unterhielten, seine Tante sich darüber beschwerte, dass sie nur Ferien in England machen konnten, da es für einen richtigen im Urlaub zeitlich nicht mehr gereicht hatte, wünschte sich Harry, dass er so frei wie die Pferde wäre, die gerade über eine Koppel liefen und neugierig zu dem Wagen, der an ihnen vorbeifuhr, sahen. Nach einigen Stunden Fahrt kamen sie bei dem Ferienhaus an und stiegen aus. Dudley fing sofort an zu kreischen, als er andere Kinder in ihrem Alter entdeckte. Das war auch für ihn gut, so hatte sein Cousin vielleicht andere Opfer und würde ihn in Ruhe lassen. Das schlimmste wäre, wenn sie sich zusammentaten und ihn jagten. Er hasste das ´Jagd meinen Cousin` Spiel. Meistens hatte er danach mehr blaue Flecke als er zählen konnte. Nachdem Vernon und Petunia beschlossen hatten, dass das Haus ihren Ansprüchen genügte, wenn es noch einmal ordentlich geputzt warm durfte Dudley nach draußen um die Kinder kennenzulernen, und Harry durfte anfangen zu putzen. Erst als seine Hände ganz schrumpelig waren, und er kaum noch die Augen offenhalten konnte, zeigte ihm sein Onkel ein kleines Zimmer im Keller des Hauses, wo sie ihm eine Matraze hingelegt hatten, auf der er schlafen konnte. Schließlich hatte er sich ja keinen Urlaub verdient, und sollte froh sein, das sie ihn überhaupt mitgenommen hatten. Er igelte sich ein und schloss die Augen. Wie hatte er sich auch nur einen Moment vorstellen können, dass diese Ferien auch für ihn wären. Mitten in der Nacht wurde er wach und streckte sich. Vorsichtig tasteten seine kleinen Hände über den schmutzigen Boden um seine Brille zu finden, als er sie endlich hatte und wieder etwas sehen konnte seufzte er tief. Am Tag dürfte er sicher nicht nach draußen, aber er hatte eine Tür im Flur des Kellers gesehen und vielleicht war sie ja offen, dann konnte er etwas frische Luft schnappen und die Umgebung ansehen, ehe er Frühstück für seine Verwandten machen musste. Angst vor der Dunkelheit hatte er schon lange keine mehr, schließlich war es in seinem Wandschrank immer dunkel, und er hatte gelernt das wenn er sich im Dunkeln aufhielt, Dudley nicht kam um ihm etwas zu tun, denn im Gegensatz zu ihm, hatte sein Cousin sehr große Angst vor der Dunkelheit. Er tapste zu der Tür und versuchte die Tür so leise wie möglich. Zu seinem Glück war sie nicht abgeschlossen und er konnte ungesehen nach draußen huschen. Die Sommernacht war angenehm warm und wolkenlos, er konnte den Sternenklaren Himmel betrachten und sah den Mond hell leuchten. Lächelnd lief er auf das Feld das nahe ihres Ferienhauses lag, und legte sich auf das warme Gras, das sich dank der warmen Temperaturen noch nicht abgekühlt hatte. Tief sog er die Nachtluft in seine Lungen und sah in den Himmel hinauf, irgendwo da waren seine Eltern und gaben auf ihn Acht. So hatte es ihre Nachbarin zuhause immer zu ihm gesagt. Er schloss die Augen und genoss das Gefühl das ihn durchströmte. Wenn er nachts immer herkommen könnte, war er schon zufrieden, dass war mehr als er zuhause tun konnte. „Was machst du da?“ Völlig erschreckt sprang er auf und sah dem Jungen der ihn angesprochen hatte in das Gesicht. Durch die Dunkelheit konnte er nicht viel erkennen, außer dass die weißblonden Haare des Jungen im Mondlicht schimmerten und er beinahe aussah wie ein Fabelwesen, von denen er schon viele Geschichten im Kindergarten gehört hatte. Onkel Vernon hatte ihm den Unsinn aber schnell wieder ausgetrieben. Und nun stand wirklich so ein Wesen vor ihm. Auch die Augen des anderen schienen silbern zu leuchten, während sie ihn musternd betrachteten. Er räusperte sich kurz und sah wieder auf den Boden. Was sollte er tun, wenn der andere ihn nun nach Hause brachte? Sein Onkel würde ihn als Paket nach Hause schicken. Angst fuhr ihm durch die Glieder. Und er schluckte hart: I... I… ich konnte nicht schlafen, d.… d…da habe ich die Sterne angeschaut.“ Er stotterte leicht vor Angst. Schließlich wollte er nicht als Paket nach Hause. Ein Kichern ließ ihn aufsehen, der Blonde Junge lachte nun wirklich laut und lies sich neben ihn in das Gras fallen: „Dann hatten wir die gleiche Idee. Ich bin auch getürmt. Wie heißt du?“ Fragte er Harry nun neugierig und streckte locker die Beine aus. Ein anderer Junge in seinem Alter redete normal mit ihm. Vor Glück wäre er am liebsten aufgesprungen, aber das wäre sicher merkwürdig. Also gab er sich Mühe ruhig zu bleiben: „Harry Potter. Und du?“ Der Blonde lächelte leicht: „Draco Lucius Malfoy.“ Er reichte ihm die Hand und schüttelte sie kurz. „Bist du auch vorm lernen geflüchtet?“ Fragte er Harry nun neugierig. Der schüttelte den Kopf: „Nein. Wir sind im Urlaub hier.“ Kurz schien Draco zu überlegen, dann nickte er. Sein Vater hatte ihm erzählt das Muggel hier oft Urlaub machten. „Kennst du die Sternbilder?“ Fragte er Harry nun. Dieser schüttelte den Kopf. Niemals wäre jemand auf die Idee gekommen ihm Sternzeichen zu erklären. Draco seufzte leicht und zeigte in den Himmel: „Das da ist Orion.“ So erklärte er dem Schwarzhaarigen jedes Sternenbild, dass er selbst kannte. Mit etwas Anstrengung schaffte er es, dass jedes Bild kurz zum Leuchten gebracht wurde, während er es erklärte. Harrys Augen sahen glänzend auf die Bilder und versuchten diese festzuhalten, nicht nur einmal hob er seine Hand in Richtung der Sterne. Völlig überwältigt lauschte er der Stimme seines vielleicht ersten Freundes. Die beiden Jungen saßen noch etwas zusammen und redeten leise. Erst als die Sonne aufging erhob Harry sich. Noch niemals zuvor hatte er sich bei einem anderen Kind so wohl gefühlt wie bei Draco. Aber wenn er nicht pünktlich zuhause war, dann würde es ein paar heiße Ohren setzen, und das wollte er vermeiden: „Kommst du morgen wieder?“ Fragte er leise und sah hoffnungsvoll in die dunkelgrauen Augen des anderen Jungen. Der grinste breit: „natürlich. Jetzt wo ich weiß ich aus dem Manor komme.“ Das strahlen des jüngeren sorgte für ein warmes Gefühl in Dracos Bauch, wie er es vorher nie wahrgenommen hatte. Vielleicht würde Harry sein erster und allerbester Freund werden. Er grinste als er sich auf den Heimweg machte. In der darauffolgenden Nacht schlich wieder eine kleine Gestalt aus dem Haus, das die Dursleys für ihren Urlaub gemietet hatten. Nur dass sie dieses Mal sehr viel langsamer und schwerfälliger lief, als am gestrigen Abend. Wie Harry sich schon gedacht hatte, sein Cousin hatte Freunde gefunden, und zusammen hatten sie sich ein neues Spiel ausgedacht. `Hau den Harry` dieses Spiel war noch viel weniger lustig als `Fang den Harry`. Mit Holzstöcken waren sie ihm hinterher, und jedes Kind das Harry getroffen hatte, hatte später zur Belohnung eine Süßigkeit bekommen. Je öfter das Holzstück den Körper des Jungen berührt hatte, desto mehr Süßes gab es. Der Schwarzhaarige hatte sich schon überlegt in der Nacht im Bett zu bleiben, um vielleicht seine Schmerzen dadurch etwas lindern zu können. Aber er konnte es nicht. Nicht wenn draußen sein Freund auf ihn wartete. Seine grünen Augen sahen auf, als er die schlanke Gestalt Draco´s an der gleichen Stelle, wie in der letzten Nacht entdeckte. Harry lächelte und schleppte sich langsam zu seinem neuen Freund. Er biss auf die letzten Meter die Zähne zusammen, damit der andere seine Schmerzen nicht bemerkte, und winkte ihm zu. „Hey. Sieh mal, das haben unsere Hauselfen... ähm...“, Draco schien fieberhaft nach einem Wort zu suchen: „Angestellte, genau Hausangestellte, für uns gemacht.“ Er zeigte auf einen kleinen Korb der mit lauter Delikatessen gefüllt war. Selten hatte Harry eine solche Auswahl an Essen gesehen. „Magst du Kürbissaft?“ zwar hatte Harry noch nie einen solchen getrunken, aber wenn Draco es trank, dann konnte der Saft nur schmecken. Er nahm seinem Freund die Flasche ab und bedankte sich, so wie er es von seinem Onkel beigebracht bekommen hatte. Ruhig betrachtete Draco den Kleineren Jungen und fragte sich warum er immer in den gleichen zu großen Sachen herumlief, an einigen Stellen war der Stoff schon kaputt und sehr dünn. Allgemein war das ganze Erscheinungsbild des Jungen eher dünn. Zu dünn würde seine Mutter sagen. Wie auch schon in der letzten Nacht, ging die Sonne viel zu früh wieder auf. Die beiden Jungen verabschiedeten sich wieder und Harry wartete dieses Mal bis Draco verschwunden war, er wollte nicht dass der andere sah wie schlecht er zu Fuß war. Sie hatten sich für die nächste Nacht wieder verabredet, und so hatte er etwas auf das er sich wieder den ganzen Tag freuen konnte. „Los! Er ist zu diesem verfallenen Haus gerannt! Hinterher!“ Schrie Dudley und rannte, oder sollte man eher sagen rollte? seinem Cousin hinterher. Gefolgt von einer weiteren Horde Kinder. Panik hatte sich auf Harrys Gesicht ausgebreitet, eigentlich war er ein schneller Läufer, vor allem wenn es darum ging vor anderen weg zu laufen. Aber der gestrige Tag forderte seinen Tribut. Die Striemen die durch die Schläge entstanden waren, hatten sich genauso wie seine Arme entzündet und waren an einigen Stellen aufgegangen, wo inzwischen auch Blut an seinen Beinen hinab lief. Er kauerte sich in eine Ecke des verlassenen Anwesens und schloss die Augen. Das letzte was er sah, war wie sich Dudley zusammen mit seiner neugefundenen Gang vor ihm aufbaute, und gemein grinste. Harry dachte noch einmal an Draco, seine grauen Augen die ihn in der Nacht wieder silbern angefunkelt hatten, als sie sich Scherze erzählt und Fleischpasteten gegessen hatten. Er seufzte kurz, wenigstens hatte er noch einen Freund gefunden, auch wenn er ihn nicht lange gehabt hatte, wenn die Jungen hier mit ihm fertig waren, dann war er sicherlich krankenhausreif, und würde seinen Freund so nicht mehr sehen können. „Es tut mir leid, Draco.“ Flüsterte er leise, als der erste Schlag auf ihn nieder raste. Kapitel 2: ----------- Draco saß bereits eine gute Stunde an ihrem verabredeten Platz, nur war immer noch kein Harry erschienen. Sein Vater hatte immer gesagt das man einen Malfoy nicht warten ließ, aber das sah er seinem neuen Freund nach, schließlich war er kein Zauberer, sondern ein gewöhnlicher Muggel, und konnte nicht wissen wie mächtig ihr Name in der Zaubererwelt war. Es verging nochmal eine gute halbe Stunde, ehe er ein sehr leises Rufen seines Namens hörte. Schnell sprang er auf und sah sich um. „Draco.“ Da war es wieder, sehr leise und kaum hörbar, langsam setzte er sich in Bewegung und versuchte die Richtung aus der die Stimme kam zu folgen. Der Blonde Junge sog scharf die Luft ein, als er Harry am Boden liegen sah. Die Kleidung seines Freundes war mehr als nur kaputt, und schon vom weitem konnte man erkennen das der Junge mehr als nur leicht verletzt war. „Harry!“ Mit diesem Ausruf rannte er die letzten Meter zu dem Schwarzhaarigen und beugte sich zu ihm hinab. „Bleib liegen. Was ist passiert?“ Fragte er schnell und legte eine Hand auf den verletzten Oberkörper des Jungen. Er sah zurück zu dem Haus, aus dem sein Freund gekommen sein musste, und erkannte schockiert, das Harry diesen Weg wohl gerobbt war. „M… M… mein C... Cousin…“ War alles was Harry herausbrachte, ehe er sich versuchte von Draco wegzudrehen um zu husten, scheinbar hatte er dabei große Schmerzen, den immer wieder zitterte sein ganzer Körper unter der Anstrengung. Der größere Junge überlegte einen Moment, dann fällte er eine Entscheidung. „Wenn ich dich abstütze, kannst du dann laufen?“ Fragte er leise und beugte sich weiter zu ihn hinab. Er spürte das Nicken des Kleineren mehr, als das er eine Antwort hörte. Kurzerhand half er seinem Freund auf und ging mit langsamen kleinen Schritten in Richtung ihres Anwesens. Die Gedanken die ihm während diesem langwierigen Weg durch den Kopf gingen, waren nicht unbedingt freundlich, gegenüber diesen Muggeln. Oh, wenn er nur schon richtig Magie einsetzen dürfte, er würde diesem Ungeziefer zeigen, was es hieß seinen Freund zu verletzen, die könnten sich warm anziehen. Aber etwas anderes bereitete ihm fast noch mehr Sorgen, als das was er mit den Muggeln machen würde. Wie sollte er seinen Eltern beibringen, dass er einen Muggel mit ins Haus gebracht hatte? Wie würden sie reagieren? Muggel waren Abschaum, und zu nichts zu gebrauchen. Das hatte der junge Malfoy schon in genügend Lektionen gelernt, also wäre es keine gute Idee seinen Vater aus dem Bett zu werfen. Das war schon unter günstigeren Umständen, die keine verletzten Muggel enthielten, sonderlich ratsam. Seine Mutter beherrschte genügend Heilzauber um Harry im Nu wieder zu heilen, aber als Muggel durfte er nicht wissen was sie waren, und seine Mutter sagte immer, dass Muggel genauso eine Pest wie Zahnweh waren. „Geht es?“ Sie waren immer langsamer geworden, es kam ihm schon so vor als würden sie auf der Stelle gehen. Harry nickte nur tapfer und setzte einen Fuß kaum merklich vor den anderen. „Wie haben Zeit.“ Sagte er leise und stützte ihn fester. Ja, die hatten sie, bis er sich einen Plan überlegt hatte, wen von seinen Eltern er nun eine nächtliche Überraschung präsentieren würde. Mit geschickten Bewegungen, lotste er Harry immer weiter zu sich nach Hause, bis dieser auf einmal stehen blieb und angsterfüllt auf das Anwesen starrte. Der Schwarzhaarige Junge begann wild zu zittern und auch seine Beine gaben nach. Irritiert folgte Draco ihm und hob ihn wieder nach oben. „Was ist los?“ Fragte er ahnungslos und versuchte seinen Freund weiter zu ziehen. Dieser hatte nun regelrecht Panik in den Augen. Das Anwesen vor dem sie standen, war das gewesen, in der Dudley und seine Gang sich einen Spaß daraus gemacht hatten, ihn zu verprügeln. Aber am Tag, war es eine zerfallene Ruine gewesen. Dessen war er sich sicher. Vielleicht irrte er sich aber auch, den dieses Haus, konnte man es Schloss nennen? hatte mit dem vom Nachmittag nichts gemeinsam. Außer dass es an derselben Stelle stand. Nein, er musste sich täuschen. „Es geht schon wieder.“ Antwortete er leise und lies sich von Draco weiterziehen. Der nickte lächelnd und zog ihn durch den großen Torbogen der in den kleinen Vorpark des Anwesens führte. Es dauerte noch einige Zeit ehe Harry auf einem weichen Sofa lag und die Augen schloss. Alles in diesem Anwesen roch förmlich nach Reichtum, aber im Moment war es für ihn nur wichtig, dass er unter einer warmen Decke lag und nicht mehr auf der kargen Matratze. Auch wenn es sehr peinlich gewesen war, wie Draco ihn im Licht betrachtet hatte, die grauen Augen waren immer noch größer geworden, als er Harry genauer angesehen hatte. Seine sowieso schon viel zu großen Hosen, waren zerrissen, und überall auf seinem Körper waren weitere Wunden, die er aber durch die Kleidung noch nicht gesehen hatte, und Harry selbst, fehlte einfach die Kraft nach diesen zu sehen. Sein Arm fühlte sich an, als wäre ein Elefant darüber gelaufen und im Allgemeinen fühlte er sich, als wäre er von einem LKW überfahren worden. Am Abend, als er sich nach Hause geschleppt hatte, war die Hölle losgebrochen, und nur dem Umstand, dass er schon beinah totgeprügelt wurde, war es zu verdanken das ihm Onkel Vernon keine Trachtprügel hatte geben können, sonst wäre das sein letzter Tag in diesem Leben gewesen. Sein Onkel hatte kurzen Prozess gemacht, und ihn so wie er war in den Keller verfrachtet. Nicht ohne ihn anzubrüllen, was ihm den einfiel sich mit den anderen Jugendlichen zu prügeln. Nun hatte er den ganzen Boden vollgeblutet, was er am nächsten Tag sicher wieder wegputzen durfte, vorausgesetzt er konnte sich halbwegs bewegen. Draco war seine letzte Hoffnung gewesen, obwohl er nicht laufen konnte, hatte er sich über den Boden geschleift und versucht zu seinem neuen Freund zu kommen. Ganz geschafft hatte er es nicht, aber trotz allem, war er nun fürs erste in Sicherheit. Er gab sich dem wohligen Gefühl, das die Wärme in ihm auslöste hin, und schloss die Augen. „Dolby? Wecke meine Mutter. Sag ihr sie soll sofort zu mir kommen.“ Der kleine Hauself nickte schnell und verschwand mit einem Ploppen. Draco ließ sich an der Wand hinab auf den dunkelgrünen Teppich gleiten, noch niemals hatte er jemandem gesehen der in einem solch schlechten Zustand war. Er würde gestehen müssen, dass er sich nachts immer hinausgeschlichen hatte, aber das war das kleinere Übel, wenn er an den erbärmlichen Zustand seines Freundes dachte. Er konnte sich die Schmerzen die der andere erlitt, noch nicht einmal in seinen schlimmsten Träumen vorstellen. Vielleicht hätte er doch seinen Vater wecken lassen sollen? Oder Beide? Dann konnte seine Mutter sich um Harry, und sein Vater sich um die Muggel kümmern. Nein, erst wollte er abschätzen wie seine Mutter auf diese Situation reagierte, schließlich lag nicht jeden Tag ein schwerverletzter Muggel bei ihnen im Salon und wartete darauf geheilt zu werden. Wobei Harry darauf ja eigentlich nicht wartete, wusste ihr Patient ja noch nicht einmal, dass sie Zauberer waren. Er würde aus allen Wolken fallen, wenn er es mitbekam, dieser Gedanke lies den jungen Malfoy Erben breit grinsen. Er hob den Kopf als er leichte Schritte näherkommen hörte. Die Stunde der Wahrheit war gekommen, er atmete tief durch und stand wieder auf, um seiner Mutter mit gestrafften Schultern entgegenzutreten. „Draco, was bei Merlin ist los?“ Fragte Narzissa Malfoy leise als sie zu ihrem Sohn getreten war. Selbst in ihrem leichten Morgenmantel, und ohne ihr tägliches Makeup, war sie eine wunderschöne Frau, mit stolzen Zügen, die sich nun aber beim Anblick ihres einzigen Sohnes in Sorge wandelten. Noch bevor sie ihre Frage komplett gestellt hatte, hatte sich ihr Sohn bereits in ihre Arme geworfen und brabbelte wilde Dinge vor sich hin, von denen sie noch nicht einmal die Hälfte verstand. Sie spürte das er völlig aufgelöst war, und wenn sie seine Kleidung näher betrachtete, dann war er wahrscheinlich auf einem nächtlichen Ausflug gewesen, wie auch immer er es geschafft hatte nach draußen zu gelangen. Sie legte ihre Amre um ihn und drückte ihn fest an sich. Immer noch stammelte Draco ihr Dinge ins Ohr, dieses Mal allerdings so, dass sie drei Wörter verstehen konnte. Harry, verletzt und helfen. Beruhigend streichelte sie sanft über seinen Rücken und wartete bis das Schluchzen ein Ende gefunden hatte: „So, nun noch einmal. Was ist passiert? Wer ist Harry? Und wo bist du verletzt?“ Fragte sie ruhig. Schuldbewusst sahen ihre eigenen Augen sie an, ehe ihr Sohn anfing zu sprechen: „Harry ist mein Freund, er ist schwer verletzt und bei uns im Salon. Ich konnte ihn nicht in der Wiese liegen lassen. Mir geht es gut. Ich habe ihn hergebracht.“ Missbilligend hob sie eine ihrer fein säuberlich gezupften Augenbrauen und nickte. „Ich sehe ihn mir mal an. Muss ich etwas anderes beachten, Liebling?“ Ihr Kosewort nahm ihm die weitere Angst zu sprechen und er nickte: „Er ist ein Muggel.“ Nun zischte sie leise und schüttelte leicht den Kopf. Bei allem was ihr heilig war, Lucius würde einen Anfall bekommen. Sie nickte nur, und ging mit ihrem Sohn in den Salon. Auf den Anblick der sich ihr bot, war sie allerdings nicht gefasst gewesen. Auch wenn sie nur das Gesicht des Kindes sehen konnte, so reichte das völlig. Scheinbar hatte der Junge eine sehr derbe Unterhaltung mit einer Horde Drachen gehabt. Sie ging zu dem Kind das auf dem Sofa lag, und hob nun die Decke an, wohlwissend, dass der Anblick ihr nicht gefallen würde. Für einen kurzen Augenblick, schloss sie die Augen und atmete tief durch, darum bemüht sich wieder zu fassen. Allein würde sie das alles nicht heilen können, zumal ihr Zauberstab oben lag. Sie hatte ja nicht geahnt das sie ihn brauchen könnte. „Draco, du weckst sofort deinen Vater. Er soll Severus rufen, und der soll alles an Heiltränken herbringen was er übrighat.“ Befahl sie ihrem Sohn und sah ihm zu wie er den Raum verließ. Sie mochte die Muggel nicht, aber niemals würde sie einem Kind ihre Hilfe verweigern. „Dobby, bring mir sofort meinen Zauberstab, einige Schüsseln mit warmen Wasser, sowie einige mit kaltem Wasser, zudem brauche ich noch saubere Tücher. Und dass etwas schneller als sonst“ Ihre Stimme klang hart, da sie während sie den Befehl sprach, schon einmal angefangen hatte, dem Jungen seine Hose, oder was davon übrig war, über die viel zu dünnen Beinchen zu ziehen, was nur noch mehr Schock und Wut in ihr hervorrief. Mit einem mulmigen Gefühl betrat Draco das Schlafzimmer seiner Eltern. Er durfte eigentlich nicht hier rein, außer er hatte die ausdrückliche Erlaubnis seiner Eltern, oder es gewitterte. Draco hasste Gewitter, und konnte dann nie wirklich schlafen. Erst wenn er es sich in dem Bett seiner Eltern gemütlich gemacht hatte, schlief er ein. Jetzt wünschte er sich beinah so ein Gewitter, so dass er sich in das Bett legen, und alle Ängste vergessen könnte. Aber, damit wäre Harry nicht geholfen, und Freunde halfen sich gegenseitig. Wenn das bedeutete, dass sein Vater ihn in die nächste Woche zaubern würde, dann war es so. Er atmete noch einmal tief durch, nahm all seinen Mut zusammen und schrie los: „VATER! Du musst sofort Onkel Severus anflohen. Er soll sämtliche seiner Heiltränke zusammenpacken und herkommen!“ Noch niemals zuvor in seinem ganzen Leben, wurde Lucius Malfoy, auf diese Art und Weise geweckt. Er saß aufrecht im Bett und starrte seinen achtjährigen Sohn an. Irritiert sah er auf die andere Seite des Bettes, die verwaist war. Also war Narzissa schon wach. „Bitte?“ Fragte er leise und rieb sich kurz über die Augen. Der letzte Feuerwhiskey war vielleicht keine so gute Idee gewesen. Draco wiederholte seine Worte, nur dieses Mal etwas leiser. Sofort war Lucius hellwach: „Ist deine Mutter verletzt? Wo ist sie?“ Noch nie hatte Draco gesehen, dass sein Vater so schnell aufgesprungen war, wie in diesem Moment. „Mutter geht es gut. Sie ist bei Harry, und versucht ihm zu helfen. Aber du musst.“ Lucius Gesicht war ein einziges Fragezeichen, sicherlich hätten viele Zauberer und Hexen einiges dafür gegeben, den großen blonden Aristokraten so zu sehen. Ein leises Plopp ertönte und Dobby tauchte kurz auf, um den Zauberstab seiner Frau, der auf dem Nachtschränkchen gelegen hatte, zu holen. Sofort verschwand der Hauself wieder. „Harry ist mein Freund. Und ihr müsst ihm helfen. Los jetzt.“ Ergeben nickte Lucius. Mehr würde er von seinem völlig aufgelösten Sohn sowieso nicht erfahren. Je eher er also Severus Bescheid gab, konnte er selbst nach dem rechten in seinem Haus sehen. Was für ein Monster war über diesen Muggeljungen hergefallen? Seine Beine waren mit Glück nur geprellt, aber überall waren blaue Flecken, oder offene Wunden die sich teilweiße schon entzündet hatten. Aus einer besonders tiefen Wunde löste sich eitriges Sekret als sie es kurz berührte. Die Schüsseln mit Wasser erschienen neben ihr und mit einem leisen Plopp erschien auch Dobby wieder. Narzissa rutschte auf den Knien schnell zum Oberkörper des Kleinen und nahm seine Brille vom Gesicht. Selbst diese war völlig zerstört, beide Gläser waren mehrfach gesprungen, und wie der Junge so auch nur geradeaus schauen konnte, war ihr schleierhaft. Sie legte sie auf die Seite und strich sanft die zu langen Haare aus dem Gesicht des Jungen. Scharf sog sie die Luft ein, und ihr war als würde sich der Boden unter ihren Beinen drehen, als sie die blitzförmige Narbe an der Stirn des Jungen sah. Vor ihr lag Harry Potter. Der Retter, der Zaubererwelt. Der Junge, der überlebte. Der Junge, den sie nicht sterben lassen würde. Kapitel 3: ----------- Lucius sah seinem Sohn hinterher, der regelrecht aus seinem Schlafgemach flüchtete. Er schüttelte den Kopf und griff nach seinem Morgenrock. Nun wenigstens kannte er noch eine Person die in dieser Nacht nicht viel Schlaf abbekommen würde. Mit schnellen Schritten ging er zum Kamin um etwas Flohstaub herauszunehmen und dem Tränkemeister Bescheid zu geben. Eigentlich würde er zuerst nach seiner Frau sehen, aber wenn der Befehl von ihr kam, und davon ging er aus, dann würde sie ihn bei lebendigen Leib häuten, wenn er das nicht zuerst erledigt hatte. Er warf eine gute Handvoll in die Brennkammer des Kamins und wartete bis Severus vor seinem erschien. Beinah hätte er laut losgelacht als er das völlig verschlafene Gesicht seines Freundes sah. „Einen wunderschönen guten Morgen, Severus. Du siehst gut aus.“ Er konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen. Warum sollte der Tränkemeister auch schlafen können, wenn er es selbst nicht durfte? Das war ausgleichende Gerechtigkeit. „Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist.“ Kam die knurrende Antwort. Wenn Blicke töten könnten, dann würde Lucius nun die Radieschen von unten wachsen sehen können. „Nun ja. Du sollst alles was du an Heiltränken bei dir rumfahren hast einpacken und ins Manor kommen. Also denke ich das es sehr wichtig ist. Und du weißt wie Narzissa werden kann. Ich liebe diese Frau über alles, aber wenn sie ihren Willen nicht bekommt, dann wird sie zur Furie.“ Bei dem gesagten wurde Severus blass: „Ist etwas mit Draco?“ „Nein, der hat mich geweckt. Er ist zwar aufgeschreckt wie ein Suppenhuhn, aber sonst geht es ihm gut. Könntest du dann langsam in die Hufe kommen?“ Severus nickte und trabte grummelnd los um die geforderten Tränke zu holen. Einige Momente später trat er auch schon fluchend aus dem Kamin: „Ich hoffe für deine Frau, dass wir einen Elefanten heilen müssen. Zumindest reichen die Tränke dafür.“ Lucius grinste breit und ging mit Severus zum Salon indem seine Frau und sein Sohn sicher schon auf sie warteten. Narzissa unterdrückte den Impuls sich übergeben zu müssen, und fuhr mit geübten Händen über die Verletzungen, auf der Brust des Jungen. Einige der Blessuren waren schon älter, aber die meisten waren neu hinzugekommen, auf den ersten Blick erkannte sie das einige Rippen gebrochen waren, und auch die Diagnosezauber, die sie auf die Schnelle gesprochen hatte, verhießen nichts Gutes. Zu den Prellungen, kamen noch innere Verletzungen, teils durch die Rippen, teilweiße aber auch von kräftigen Schlägen dagegen. Dazu kamen Unterernährung und Dehydrierung. Wie hatte der Junge überhaupt laufen können? Draco hatte sich neben sie gesetzt und starrte mit großen Augen auf die vielen Wunden des Jüngeren: „Er sagte, dass es sein Cousin war.“ Flüsterte er leise und sah mit feuchten Augen zu seiner Mutter auf, die ihn daraufhin geschockt ansah. Konnte es wirklich sein, dass der Junge der überlebte, Opfer von häuslicher Gewalt war? Es war das erste Mal, das ihr Sohn mit solch einer Gewalt konfrontiert wurde. „Es ist besser, wenn du erst einmal in dein Zimmer gehst. Ich verspreche dir, dass wir für alles für deinen Freund tun, was uns möglich ist.“ Draco blieb auf dem Platz sitzen und schüttelte wehemend den Kopf: „Ich werde Harry nicht alleine lassen.“ Seine Stimme klang fest und entschlossen, und Narzissa gab auf. Später konnte Lucius mit ihm nach draußen gehen, sie nahm einige Tücher und fing an die offenen Wunden auszuwaschen. Ihr Glück war, das sie den Jungen nicht erst einen Schlaftrunk geben musste, er war so erschöpft von der Anstrengung, zu ihrem Sohn zu gelangen, dass er nun von selbst in einen tiefen Schlaf gefallen war. Das Wimmern und Schluchzen, dass er öfter ausstieß verursachte Übelkeit in ihr. Draco stand auf und ging an das Kopfende, um eine Hand auf die Haare des anderen zu legen und ihm beruhigende Worte zuzuflüstern. Bei dem Anblick lächelte sie leicht, und sie machte mit ihrer Arbeit weiter. Es vergingen noch einige Minuten, ehe sich die schwere Tür zum Salon öffnete und ihr Mann zusammen mit Severus im Raum stand. Lucius hob fragend eine Augenbraue, und sein Blick glitt automatisch zu seiner Frau, die vor dem Kranken kniete und die Wunden stoisch weiter auswusch. „Ihr habt mich nicht wegen einem Muggel geweckt?“ Rutschte es Severus nun heraus. „Das ist kein Muggel, dass ist Harry. Mein alleraller bester Freund.“ Nuschelte Draco so leise, dass er kaum zu verstehen war. „Wenn die Herren nun anstatt dumm in der Tür zu stehen, die Güte hätten zu mir zu kommen, und mir verdammt nochmal zu helfen, dann wäre ich ihnen sehr verbunden.“ Presste Narzissa heraus und drückte weiter ein Tuch auf eine aufgeplatzte Wunde. Severus verstand den Wink und ging zu seiner langjährigen Freundin um ihr zur Hand zu gehen und dem Jungen verschiedene Tränke einzuflößen. „Er braucht, Knochenheiltränke, Entzündungshemmer, irgendwas für die ganzen inneren Verletzungen und blutbindungstränke. Das andere hat noch Zeit.“ Sagte Narzissa zu ihm und atmete erleichtert auf, als die Wunde aufhörte zu bluten. „Ein Muggel. Draco? Wie kommst du zu einem Muggeljungen? Bist du wahnsinnig geworden? Weißt du was das bedeut…“ Weiter kam Lucius nicht, da seine Frau ihm einen Blick zuwarf der sich von schrieb. Noch ehe sie etwas sagen konnte, unterbrach sie Severus: „Du kannst dich gleich noch viel mehraufzuregen, Lucius. Das ist kein Muggel.“ Er hatte die Narbe auf der Stirn gesehen, und ihm war sofort klar, wer da vor ihm lag. Nun sah der Hausherr irritiert zu dem anderen Mann. „Natürlich ist das ein Muggel. Aber das ändert nichts daran, dass er mein bester Freund ist, und nicht sterben darf!“ schrie Draco nun dazwischen. Das Erwachsene immer erst reden mussten, ehe sie handelten, machte ihn fertig. „Ja was ist er nun?“ Lucius hatte sich noch immer keinen Meter nach vorn bewegt um den anderen zu helfen, „Ich hoffe er blutet mir nun nicht das ganze Sofa voll.“ „Das mein liebster Ehemann, ist Harry Potter, der Bezwinger des dunklen Lords, also würde ich sagen, dass ein bisschen Blut auf deinem Sofa, dein kleinstes Problem ist. Nun nimmst du bitte Draco mit dir, und ihr verlasst das Zimmer. Sofort!“ Narzissas stimme war von sanft und leise, auf bestimmend und laut gewechselt. Er hatte das Gefühl, als würde ihm der teure Teppich unter den Füßen weggerissen werden. Dieser Knilch sollte Harry Potter sein? Der Junge der mehr Glück als Verstand gehabt hatte? Der Junge, der den größten Zauberer aller Zeiten besiegt hatte? Er atmete tief durch, dass war harter Tobak, während er Severus dabei beobachtete, wie dieser dem Kind weitere Tränke einflößte, streckte er seine Hand nach seinem Sohn aus. „Ich möchte bleiben.“ Sagte Draco leise und bewegte sich keinen Millimeter vom Geschehen weg. „Drache, das ist nun wirklich nicht die Zeit mich zu ärgern. Komm mit, hier kannst du nicht viel helfen. Und ich habe einige Fragen an dich.“ Sanft schubste Narzissa ihren Sohn in die Richtung seines Vaters und widmete sich mit einer Salbe den weiteren Wunden auf Harrys Oberkörper. Draco gab nach, aber er beugte sich noch einmal zu Harry hinab und gab ihm einen kleinen Kuss auf die vom Fieber heiße Stirn und ging dann zu seinem Vater. Severus hatte eine Augenbraue nach oben gezogen und sah verwundert auf sein Patenkind. Noch nie zuvor hatte er gesehen, wie dieser so eine Nähe zu einem anderen Kind gesucht hatte, wie zu diesem Jungen. Egal welches Kind die Malfoys eingeladen hatten, Draco hatte sie entweder ignoriert oder geärgert, so dass die meisten weinend davongelaufen waren, weil der große Malfoy Erbe sie nicht beachtete. „Dolby, einen Feuerwhiskey für mich, und einen Kakao für meinen Sohn.“ Lucius Anweisungen an die Hauselfen, waren schon immer kurz und knackig gewesen. Der blonde Mann wartete bis sein Sohn sich auf einen der Sessel im Kaminzimmer gesetzt hatte und ihn ansah, ehe er mit ihm sprach: „Also was hast du mir zu sagen, mein Sohn?“ Draco machte sich ganz klein auf dem Sessel, und war dankbar das Dobby in diesem Moment eine dampfende Tasse vor ihm abstellte. Er nahm die Tasse in seine kleinen Hände und sah in das heiße Getränk: „Ich hab Harry draußen getroffen. Wir haben uns angefreundet. Und heute Nacht war er so schwer verletzt, dass er nicht mal zu unserem Treffpunkt kommen konnte, er ist aus dem Ferienhaus seiner Verwandten gerobbt, und hat mich gerufen. Ich habe ihm dann geholfen hier her zu kommen.“ Draco sprach sehr leise, er wusste, dass ihn für seine nächtlichen Ausflüge noch einiges an Ärger erwartete. „Wie lange hast du den Jungen schon getroffen?“ Lucius hatte sich ebenfalls auf einen Sessel niedergelassen und betrachtete den Feuerwhiskey in seiner Hand. „Seit drei Nächten. Die hintere Tür aus dem Geheimgang war zwar verschlossen, aber als ich den losen Stein daneben gedrückt hab, ging sie ohne weiteres auf.“ Das würde sie ab nun nicht mehr. Das war dem jungen Malfoy Erben klar. Sein Vater nickte verstehend, um dieses Problem hatte er sich schon längst kümmern wollen, aber irgendwie war es immer wieder in Vergessenheit geraten. „Weißt du wie das passiert ist?“ Fragte er nun weiter. Draco nickte schnell und verschüttete etwas von der heißten Schokolade: „Sein Cousin war es.“ Nun runzelte sein Vater irritiert die Stirn, hatten seine Frau und Severus Tomaten auf den Augen und hielten einen einfachen Muggeljungen für einen Volkshelden? Niemals könnte es sein das der Harry Potter, der den dunklen Lord besiegt hatte, einfach so von einem anderen zusammengeschlagen wurde. „Du sagst er heißt Harry?“ Leider war das Glas seines Whiskeys schon wieder leer, und er orderte einen neuen. „Harry Potter, so hat er sich auch vorgestellt. Er ist mit seinen Verwandten hier im Urlaub. Den Durseys...Duseys..Dursleys, das war es genau. Und die sind nicht nett zu ihm. Er trägt Sachen die viel zu groß sind, ständig fällt er auf die Nase, weil seine Hosenbeine viel zu lang sind, und er auf sie drauftritt. Woher kennt ihr Harry Potter?“ Fragte sein Sohn nun und sah ihm neugierig in die Augen. „Wer in unserer Welt kennt ihn nicht? Sollte die Frage lauten, mein Sohn. Wir hätten dir schon viel früher von jenen dunklen Zeiten erzählen sollen…“ Damit begann Lucius seinem Sohn alles was Harry Potter betraf zu erzählen. Zwei erleichterte Seufzer waren zu hören, als die Arbeit soweit beendet war. Severus hatte den Jungen in einen magischen Schlaf versetzt, da er das ständige Seufzen und nach Draco rufen nicht mehr ausgehalten hatte. „Mehr können wir vorerst nicht tun, oder?“ Narzissa klang erschöpft, sie hatte viel von ihrer Magie gebraucht, um den Jungen soweit zu stabilisieren, einige ältere Knochenbrüche waren nicht richtig verheilt gewesen, so mussten sie den vor zwei Jahren gebrochenen Arm noch einmal brechen, um ihn wieder richtig heilen zu können. Auch der andere Arm, hatte einen doppelten Bruch gehabt, der nun zusammenwachsen musste. „Wie kann man einem Kind so etwas antun, Severus?“ Fragte sie nun leise. Auch dieser ließ sich erschöpft gegen das Sofa fallen und schüttelte unwissend den Kopf. „Ich dachte immer Dumbledore passt auf ihn auf, dieser alte senile Bock kann etwas erleben, wenn ich ihn das nächste Mal treffe.“ Zischte die blonde Frau sehr undamenhaft. Severus lachte leise, auch wenn die Situation eher zum Weinen war: „Ich werde das überprüfen. Fürs erste genügt es, wenn du ihm alle zwei Stunden die Tränke einflößt. Lass es nicht Lucius machen, er sorgt nur dafür das der kleine Held hier erstickt. Dann wäre unsere ganze Arbeit umsonst gewesen.“ Narzissa nickte und grinste in sich hinein: „Wo wir beim Thema sind. Gehen wir zu ihm. Er kann es sicher kaum erwarten zu erfahren was den genau mit unserem Gast los war.“ „Denkst du das er ihn dann nicht heimtückisch ermordet?“ Severus griente vor sich hin. „Oh, das sollte er besser nicht, wenn er die Liebe seines einzigen Sohnes und die seiner Frau erhalten will.“ Damit erhoben sich die beiden, und Narzissa wies einen Hauselfen an sie sofort zu informieren, falls sich etwas an Harrys zustand ändern sollte. Draco war in der Zwischenzeit eingeschlafen, und wurde von Lucius in sein Bett gebracht. Er strich seinem Sohn noch einmal liebevoll über den Kopf. Seufzend verließ er das Zimmer seines Sohnes und ging in das Kaminzimmer zurück, um sich noch einen Feuerwhiskey geben zu lassen. Vielleicht wäre er besser im Bett geblieben, dann müsste er sich nun nicht mit dem Potterjungen rumschlagen und könnte seine Ruhe genießen. Er sah auf als seine Frau und Severus eintraten, fragend hob er die Augenbraue, und wartete darauf das einer der beiden anfing zu sprechen. Kapitel 4: ----------- Narzissa setzte sich auf die Armlehne seines Sessels, und lächelte leicht ehe sie Severus deutete ihnen gegenüber Platz zu nehmen. „Also was ist nun mit dem Jungen?“ Lucius Ungeduld wuchs immer mehr. „Frag lieber was nicht mit ihm war. Dann wären wir schneller fertig.“ Brummte Severus grimmig, und nahm dem Hauselfen, der neben ihm erschien, dass Glas Feuerwhiskey ab. Narzissa erzählte von den Verletzungen, und das Draco ihr gesagt hatte, dass die Verwandten des Jungen schuld daran waren. Lucius schüttelte den Kopf, zwar hatte sein Sohn ihm das auch gesagt, aber er konnte es nicht glauben. Nicht das Draco lügen würde, niemals, sie hatten ihn zur absoluten Ehrlichkeit ihnen gegenüber erzogen, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass man einem Kind so etwas antun konnte. In ihrer Gesellschaft waren Kinder heilig, da es bei Hexen und Zauberern sehr wenig Geburten gab, außer man hieß Weasley, dann setzte man mehr Kinder in die Welt als man füttern konnte. „Dumbledore ist der gesetzliche Vormund des Jungen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nicht wusste, was in dieser Familie los ist.“ Severus trank mit diesem Satz einen großen Schluck aus seinem Glas. „Wenn er es wusste, und nichts getan hat, dann gehört er nach Askaban.“ Zischte Lucius und stellte sein leeres Glas auf den Tisch. Es war genug Alkohol für eine Nacht, er sollte einen klaren Kopf behalten. „Wenn ich mir vorstelle, dass uns etwas geschehen könnte, und Draco würde zu Bellatrix kommen…“ Narzissa sprach nicht weiter, sondern schüttelte sich kurz. Das ihre Schwester grausam war, war kein Geheimnis. Blind war sie dem dunklen Lord gefolgt, und hatte Dinge in dessen Namen getan, die sie sich nicht einmal vorstellen mochte. „Da wäre ich auch noch da.“ Warf Severus ein, er als Dracos Pate, würde vor der Familie das Sorgerecht für sein Mündel bekommen. „Hat Potter einen Paten?“ Vielleicht konnten sie den benachrichtigen. Narzissas Kopf arbeitete auf Hochtouren. „Sirius Black.“ War das einzige was Severus darauf erwiderte. Lucius stöhnte auf, ein verfluchter Massenmörder, der Junge hatte wirklich die besten Voraussetzungen für sein Leben gezogen. Eltern tot, durch den dunklen Lord erledigt. Pate gefangen, im sichersten Zauberergefägnis der Welt. Weil er blind drauf los eine Horde Muggel abgeschlachtet hatte. Selbst nur durch großen Zufall dem Tod von der Schippe gesprungen, um dann bei Verwandten zu landen, die ihn angeblich misshandelten. Wobei, das noch nicht bewiesen war, und er war kein Freund von vorschnellen Schlüssen. „Besteht die Möglichkeit sich seiner Erinnerungen anzusehen, solange er schläft?“ Fragte er nun. Der Tränkemeister nickte leicht: „Natürlich besteht die.“ „Ich will wissen ob das die Wahrheit ist. Wenn dem so ist, dann müssen wir das Ministerium umgehend informieren.“ Was einen Skandal in der magischen Welt auslösen würde. Dessen war er sich sicher. „Dir ist hoffentlich klar, dass dein Sohn sehr an ihm hängt?“ Narzissa sah skeptisch zu ihrem Ehemann und legte die Beine übereinander. „Ist mir bewusst. Ich habe Augen im Kopf.“ Kam die zischende Antwort. Bei Salazar, jeder Muggel wäre im lieber gewesen, als dieser Harry Potter. Der Junge der einfach nicht sterben wollte. Aber wenn Draco ihn als würdig erachtete sein Freund zu sein, würde die Hölle losbrechen, wenn er nicht freundlich zu dem verletzten Besucher war. Nicht nur, dass er Dracos Anfälle erdulden müsste, was nicht so schlimm wäre, allerdings würde auch Narzissa die Schlange in sich herauslassen, und davor grauste es ihm. Mit tapsenden Schritten schlich eine kleine Gestalt im Pyjama die große Freitreppe hinab. Der kleine Junge gähnte leicht, und rieb sich im hinab gehen über die Augen. Wie war er eigentlich ins Bett gekommen? Wahrscheinlich hatte sein Vater ihn nach oben gebracht. Noch immer konnte er nicht ganz glauben wer sein Freund eigentlich war, bisher hatte er angenommen, dass er sich mit einem einfachen Muggel angefreundet hatte, aber die Geschichte die sein Vater ihm in der Nacht erzählt hatte, lies darauf schließen, dass Harry ein Held war. Niemand würde seinem Helden noch einmal weh tun, beschloss Draco und öffnete leise die Tür zum Salon, indem Harry lag. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, und er lief rasch zu ihm. Inzwischen sah er auch etwas besser aus, die Wunden im Gesicht, waren größtenteils geheilt, und er schlief tief und fest. Sanft, als ob er etwas kaputt machen könnte, strich er dem Kleineren über die Wange, und besah sich den Platz auf dem Sofa. Das würde reichen, kurzerhand hob er die Decke an und lächelte, seine Mutter hatte seinem Freund einen seiner Schlafanzüge angezogen, was lustig aussah, schließlich war er einen ganzen Kopf größer als der Schwarzhaarige. Im Normalfall würde er einen Anfall bekommen, aber das hier war Harry, und für ihn, der so viel erdulden musste, war nur das Beste gut genug. Der Blonde legte sich zu ihm, und kuschelte sich an den immer noch kranken Jungen. „Ab jetzt brauchst du keine Angst mehr zu haben, ich passe immer auf dich auf. Kleiner Held.“ Flüstere er leise und schloss die Augen. Dobby erschien neben der Hausherrin und verneigte sich tief: „My Lady, ihr wolltet informiert werden, My Lady.“ Narzissa unterbrach in harsch mit einer Handbewegung: „Ist etwas mit Harry?“ Sie war bereits aufgesprungen und aus der Tür gelaufen, ehe der Hauself antworten konnte. Lucius verdrehte die Augen: „Harry heißt es schon, sind die alle verrückt geworden?“ „Er ist nur ein Junge, Lucius. Ein Junge mit einer schlimmen Vergangenheit.“ Severus hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt. Eigentlich sollte er selbst Hass gegenüber des Jungen empfinden, aber er konnte es nicht. Immer wieder, wenn der Groll in ihm aufkam, hatte er auf einmal das Bild des verletzten, viel zu dünnen Jungen vor sich, der sich selbst nicht einmal bewegen konnte. „Bin ich der Einzige, der hier klar denkt? Das ist Potter. Der Potter, der den dunklen Lord, dem wir gedient haben, wohlgemerkt, der da in MEINEM Salon liegt, und sich von MEINER Frau betütteln lässt.“ Lucius Blick glitt zurück zu seinem Whiskeyglas, und er fragte sich, ob er nicht doch noch einen trinken sollte. Severus lachte leise, ehe er antwortete: „Mein Freund, du weißt genau so gut wie ich, dass du ihm nie freiwillig gefolgt bist. Du bist in deine Rolle gezwungen worden, genauso wie ich.“ Grummelnd sah der Aristokrat wieder zu seinem Freund, es war dumm gewesen ihm von der damaligen Situation zu erzählen, aber der Alkohol und die langjährige Freundschaft zu dem Tränkemeister hatten damals seine Zunge gelockert. Außerdem war der Lord schon lange verschwunden, und würde sicherlich auch nicht mehr auftauchen, zumindest hoffte er das. Niemals wieder wollte er seine Maske anlegen müssen, und Dinge tun, für die er sich selbst verachtete. „Und nun, sollten wir die Erinnerung holen.“ Damit stand Severus auf und ging zur Tür. Lucius nickte und folgte ihm. Narzissa lächelte breit, als sie die beiden Jungen auf dem Sofa liegen sah, es sah zu niedlich aus, wie ihr Sohn sich an den anderen Jungen geschmiegt hatte, und schlief. Sie sah zurück, als sie die beiden Männer wahrnahm, die auf sie zukamen und legte einen Finger auf die Lippen, um ihnen zu zeigen, dass sie ruhig bleiben sollten. Synchron wurden zwei Augenbrauen erhoben, und die Männer schauten an ihr vorbei in das Zimmer. „Ich hab ihn doch in sein Bett gebracht.“ Bei dieser Aussage traf ihn ein leichter Schlag seiner Frau in die Seite. „Pssssst. Scheinbar wollte er da aber nicht bleiben.“ Zischte sie ihm zu und sah wieder auf das friedvolle Bild das sich ihnen bot. Severus griente in sich hinein. Genau das geschah Lucius recht. Wäre er nicht selbst völlig geschafft, von der Heilung des Jungen und der späten Uhrzeit, würde er nun einen Lachanfall nicht unterdrücken können. Vor allem wenn man das Ehepaar betrachtete, während Narzissa verträumt und glücklich zu sein schien, sah Lucius aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Selten kam es vor, dass man den Hausherren so unkontrolliert sah. So leise wie möglich ging er zu dem Sofa und holte sich die Erinnerung Harrys die sie brauchten. Eigentlich durfte so etwas ohne Zustimmung des Betreffenden nicht durchgeführt werden, aber da dies ein Notfall war, würde sogar das Ministerium eine Ausnahme machen. Er zog einen silbernen Streifen aus der Schläfe des Jungen und folgte den Malfoys in Lucius Arbeitszimmer, um dort im Denkarium die Erinnerungen ansehen zu können. Severus rührte kurz mit dem Zauberstab in der Schale und lies die Erinnerung des Jungen auftauchen. Eine sehr viel kleinere Version des Jungens, der im Salon lag, erschien auf der Oberfläche des Denkariums. Man sah wie der kleine Junge versuchte in der Küche etwas zu kochen und dabei aber grob von einer pferdegesichtigen Frau zur Seite gerissen, und losgelassen wurde, so dass er gegen die Küchenzeile prallte und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Arm, an dem er so grob gepackt worden war, rieb. Diese schrie wild auf ihn ein und warf das Essen, dass der Junge gemacht hatte in die Mülltonne. Ehe sie selbst etwas zubereitete und es auf den gedeckten Tisch stellte, der für drei Personen gedeckt war. Harry blieb während des Essens der Familie auf dem Boden sitzen und starrt auf seine Füße. Dann wechselte das Bild, Sie sahen wie der Junge im Garten einen viel zu großes Muggelgerät vor sich herschob, das den Rasen schnitt, er hatte einige Probleme, da seine Hose viel zu lang war, konnte er nicht richtig laufen, und stolperte alle paar Meter auf das Gerät. Vor ihm tauchte ein sehr dicker Junge auf, der sich einen Spaß daraus machte, alles Mögliche auf den Jungen zu werfen. Als ein Stein die Stirn traf, lachte der Dicke auf und verschwand. Wieder wechselte die Szene vor ihren Augen, Dieses Mal saß Harry auf einer Art Pritsche, der Raum war sehr klein und es hingen allerlei Hausutensilien, wie Besen und Wischmopp an der Wand. Eine Tür wurde aufgerissen, und ein großer dicker Mann stand darin, er packte den Jungen am Arm und zog ihn nach draußen. Man sah deutlich das es sich um einen Wandschrank handelte, indem der Junge gesessen hatte. Im Garten hielt er mit dem Kind an und schrie dort fürchterlich auf ihn ein, während er auf den nicht gerade sauber gemähten Rasen deutete. Schon setzte es die erste Ohrfeige für Harry, mit einer weiteren wurde er wieder in das Haus befördert, wo ein Tritt folgte. Der Schwarzhaarige hatte sich auf dem Boden zusammen geigelt und zitterte wie Espenlaub. Narzissa keuchte auf, wie konnte man so mit einem Kind umgehen? Wie alt war Harry da gewesen? Vielleicht Fünf? Noch ein Szenario baute sich vor ihnen auf, Harry wie er wie wild aus dem Ferienhaus und über die Felder gejagt wurde, von einer Gruppe Jugendlicher, die mit Stöcken bewaffnet waren. Allen voran, der dicke Junge den sie schon einmal gesehen hatten. Er wurde wie Vieh vor ihnen hergetrieben, man konnte klar erkennen, dass der Junge verletzt war, und sich mehr vorwärts schleppte, als wie das er rannte. Nun sog Lucius scharf die Luft ein, als er sah auf was für ein Anwesen Potter zusteuerte. Es war ihr Manor, das für die Muggel wie ein verfallenes altes Herrenhaus aussah. Er sah wie Potter in das Haus rannte, um dort vor Schmerzen und Erschöpfung zusammen zu brechen, und auf dem Boden liegen zu bleiben. „Es tut mir leid, Draco.“ Las Severus von den Lippen Harrys ab. Narzissa hatte ihren Kopf auf die Schulter ihres Mannes gelegt, und vom Denkarium abgewandt, diese grausamen Szenen die sich da abspielten, wollte sie nicht sehen. Es war als würde sie in die Vergangenheit zurückgeworfen werden, da hatte auch Gewalt geherrscht, und sie hatten keine Wahl gehabt zu entkommen. Dieses Mal hatten sie eine Wahl, und dieser Junge würde niemals wieder zu seinen Verwandten zurückkehren, egal was Lucius sagte. Völlig sprachlos betrachteten die Männer, wie die Kinder auf den Jungen einprügelten, und keine Rücksicht auf Gesicht, Magen oder Unterleib nahmen, Hauptsache ihre Schläge trafen das völlig wehrlose Ziel vor ihnen. Und da fragte man ihn warum er keine Muggel leiden konnte? Das war bei solchen Szenen doch klar offensichtlich. Lucius winkte ab und sah stumm zu wie Severus die Erinnerung wieder aus dem Denkarium entfernte, um sie zu Harry zurück zu bringen. Minutenlang sprach keiner der beiden Eheleute, Narzissa weinte stumm an der Schulter ihres Mannes, der einen Arm um sie gelegt hatte, und sie an sich drückte. Auch ihm waren diese Bilder sehr nahegegangen, wie konnten Kinder in diesem Alter schon so grausam sein? „Ich glaube, wir brauchen eine Flasche Feuerwhiskey, mein Herz.“ Flüsterte er leise in das Ohr seiner Frau und zog sie mit sich. Schluss mit den guten Vorsätzen für diese Nacht nichts mehr zu trinken. Vielleicht konnte der Alkohol dafür sorgen, dass er diese Bilder ganz schnell wieder vergaß. „Was tun wir jetzt?“ Fragte Narzissa leise, auch wenn sie ihre Entscheidung schon längst getroffen hatte. Kapitel 5: ----------- Ihm war völlig klar, was seine Frau nun von ihm hören wollte. Doch noch war er nicht bereit, diese Möglichkeit auch nur ansatzweiße in Betracht zu ziehen. „Ich werde morgen den Muggeln einen Besuch abstatten. Dank der Erinnerung, weiß ich ja wo ich sie finden werde.“ Antwortete er. Narzissa nickte leicht, sie wusste das sie ihren Mann nicht drängen durfte. Es musste so aussehen, als wäre es seine Idee und seine Entscheidung, dass hatte sie schon früh in ihrer Ehe gelernt, und wenn er von allein nicht auf die richtige Idee kam, dann half sie mit gezielten Bemerkungen nach. „Lass sie leben, aber zeig ihnen, was sie wert sind.“ Antwortete sie ihm deswegen nur, und folgte ihm zurück in das Wohnzimmer, wo Severus und eine neue ungeöffnete Flasche Feuerwhiskey, schon auf sie warteten. Erst als die Sonne aufging verabschiedete sich der Tränkemeister von ihnen, nicht ohne noch ein letztes Mal nach Harry gesehen zu haben. Der sich eng an Draco gekuschelt hatte, und sich nun scheinbar gesund schlief. Wie es allerdings mit der Seele des Jungen aussah, würde die Zeit zeigen. Auch Narzissa und Lucius gingen in ihr Schlafgemach, um wenigstens noch einige Stunden Schlaf zu bekommen, ehe Draco aufwachen würde, denn dann war es mit dem Schlaf definitiv vorbei. Narzissa wies noch eine der Hauselfen an, sie in zwei Stunden zu wecken, damit sie Harry seine Tränke einflößen konnte. Langsam schlug der junge Malfoy Erbe seine Augen auf und lächelte selig, als er in das schlafende Gesicht seines Freundes sah. Die Wunden im Gesicht waren völlig verheilt, und hatten keine weiteren Narben hinterlassen, auch sein Atem ging ruhig und er schien keine Albträume zu haben. Vorsichtig stand Draco auf und deckte ihn wieder richtig zu, penibel darauf bedacht, den jungen Helden nicht zu wecken, dass dieser erst vor einer Stunde einen weiteren Schlaftrank bekommen hatte, wusste er nicht. Leise verließ er den Raum und tapste in sein Zimmer zurück, seine Eltern würden ihm den Kopf abreißen, wenn er zu spät zum Frühstück kam, Malfoys verschlafen nämlich nicht. Er nahm sich frische Kleidung aus dem Schrank, und beschloss gleich, auch für Harry etwas heraus zu nehmen. Schließlich konnte er die Kleidung die er gestern getragen hatte, beim besten Willen nicht mehr anziehen. Hoffentlich hatte seine Mutter diese Fetzen schon den Hauselfen zum Entsorgen gegeben. Er kramte in den hintersten Ecken seines Schrankes, um noch einige ältere Sachen zu finden, die seinem Freund vielleicht besser passten, als der Schlafanzug den er momentan trug. Nach einigem Suchen hatte er auch eine Hose und ein Hemd gefunden, dass ihm schon seit geraumer Zeit zu klein war, auch Unterwäsche fand er noch, die Socken würden eh kein Problem darstellen, aber alles in allem, würden sie dringend in die Winkelgasse müssen. Harry brauchte neue Sachen. Welche die seinem Status als Held auch gerecht wurden. Er grinste in sich hinein. Das war wie zwei Hufflepuffs mit einem Schlag kaputt machen, sein Vater hatte ihm erklärt, dass in Hufflepuff nur Flaschen waren, er durfte in die Winkelgasse, und Harry würde neue und schöne Kleidung bekommen. Der Tag würde schön werden. Narzissa lächelte sanft, als sie über die kleine Blitzförmige Narbe auf Harrys Stirn strich. Er sah schon viel besser aus als in der Nacht, und die Diagnosezauber hatten ihr angezeigt, dass die meisten Verletzungen sauber geheilt waren. Was an ein Wunder grenzte, wenn sie bedachte wie der Junge in der Nacht noch ausgesehen hatte. Also hatte Severus die stärksten Tränke aufgefahren, auf ihn war einfach Verlass. Sie selbst hätte mit ihren kleinen Heilzaubern sicherlich nicht das erreicht, was die Heiltränke in der kurzen Zeit bewirkt hatten. Einige der inneren Verletzungen, fingen nun gerade an zu heilen, und würden im Laufe des Tages sicherlich auch komplett genesen sein. Zufrieden mit ihrer nächtlichen Arbeit, stand sie auf und streckte sich leicht um sich auf den Weg in den Frühstückssalon zu machen. Lucius fühlte sich um Zehn Jahre älter als er sich an die Frühstückstafel setzte. Als er aufgewacht war, hatte er für einen kurzen Augenblick gehofft, dass die ganze Nacht nur ein schlechter Traum gewesen war, leider war das laute Summen seines Sohnes, das erste Anzeichen, dass es sich nicht um einen Traum gehandelt hatte. Noch nie hatte sein Erbe so sorglos vor sich hin gesummt, eigentlich war er der Ansicht gewesen, dass er das gar nicht konnte. Das Dobby neben dem Bett erschienen war, um Narzissa zu wecken, damit sie Potter den nächsten Trank geben konnte, war das zweite gewesen. Letztendlich voll überzeugt, hatte ihn sein eigenes Gesicht, dass ihn im Spiegel, des am Schlafzimmer angrenzenden Badezimmers, angesehen hatte. Reflexartig hatte er nach einem Katertrank gegriffen und ihn in einem Schluck geleert, erst dann hatte er sich eine heiße Dusche gegönnt und sich angekleidet. Auch wenn sie einen kranken Gast hatten, die Regeln in der Familie hatten befolgt zu werden. Und eine der ersten Regeln war es, dass um acht Uhr gefrühstückt wurde. Nun saß er am Tisch und hielt den Tagespropheten in der Hand, um sich über die anderen Geschehnisse der magischen Welt informieren zu können. Draco kam als nächster in den Frühstücksraum gestürmt, bremste abrupt ab, als er seinen Vater sah, und schlitterte damit über den teuren Teppich, der dadurch einige Falten aufwarf und ihn zum Sturz brachte. Lucius hob eine Augenbraue und legte den Propheten zur Seite um auf den Boden schielen zu können, wo Draco vor sich hin grinsend saß. „Guten Morgen Sohn, wenn du fertig bist, mit was auch immer du da unten tust, dann wäre ich dir sehr verbunden, wenn du Platz nehmen könntest.“ War alles was er dazu sagte. Narzissa kam in diesem Moment ebenfalls in den Raum und grinste breit, als sie sah wo Draco saß: „Ich bin mir sicher, dass du nicht auf dem Boden essen willst, kleiner Drache.“ „Nein, dann hätten wir ihn Canis* nennen müssen.“ Lautete der trockene Kommentar seines Vaters, der wieder in eine Seite des Tagespropheten schielte. Narzissa strafte ihren Mann mit einem Blick, und reichte ihrem Sohn die Hand um ihm hoch zu helfen. Sofort ergriff ihr Sohn sie und fiel ihr förmlich um den Hals. „Danke, Danke, Danke! Das du Harry geholfen hast.“ Er kuschelte sich enger an seine Mutter. „Natürlich mein Schatz. Aber das nächste Mal, wenn du uns nächtliche Besucher ins Haus bringst, warnst du uns vor.“ Nun hob der Hausherr beide Augenbrauen fragend zu seiner Frau: „Das nächste Mal?“ Fragte er lauernd. Er hoffte doch stark das so etwas nicht mehr vorkam, er musste sich sowieso noch eine passende Strafe für seinen Sohn ausdenken, für das nächtliche Verschwinden. Und er hatte da auch schon etwas im Sinn, allerdings würde er seinen Erben erst einmal in Sicherheit wähnen. Narzissa scheuchte den Jungen auf seinen Platz und setzte sich ebenfalls, während Lucius die Zeitung nun endgültig zur Seite legte und sich dem Frühstück widmete. „Und ab Morgen sitzt Harry dann hier neben mir.“ Dracos graue Augen leuchteten regelrecht. Lucius der gerade einen Schluck aus seiner Kaffeetasse genommen hatte, bemühte sich das, dass Getränk nun auch in seinem Mund blieb. „Natürlich sitzt er neben dir, Draco.“ „Außer ich finde ein geeignetes Waisenhaus für Zauberer.“ Warf er nun schnell ein, bevor die Beiden auf noch dümmere Ideen kamen. Am Ende wurde er den Jungen überhaupt nicht mehr los. Entrüstung pur stand in Dracos Gesicht geschrieben: „Vater, du kannst doch einen Helden nicht in ein Kinderheim geben!“ Rief er aus, und schien dann einen Augenblick lang zu überlegen, seine Augen wurden immer größer, und bekamen einen strahlenden Glanz, ehe er weitersprach: „Harry ist ein Held, und ich habe ihn gerettet, also bin ich auch ein Held.“ Er wuchs sofort um einige Zentimeter, und straffte seinen schmalen Schultern. Im Normalfall wäre sein Vater nun stolz auf ihn, da er ihm immer und immer wieder predigte, wie wichtig eine stolze Haltung war. Lucius knurrte leise, um zu zeigen das seine Geduld nun wirklich langsam am Ende war: „Ja, du bist auch ein Held. Trotz allem wissen wir ja nicht einmal ob DEIN Held hierbleiben möchte.“ Draco schüttelte energisch den Kopf: „Natürlich mag er bleiben. Ich bin sein Freund.“ Genau das befürchtete der blonde Aristokrat ebenfalls. Ein Blick auf seine Frau sagte ihm, dass sie das Ganze sehr komisch fand, so als wäre sie sich ihrer Sache schon sicher, aber dieses Mal würde er nicht nachgeben. Potter hatte Schonfrist bis er gesund war, und dann hatte er wieder zu gehen. Ob das nun in ein Waisenhaus oder zu Dumbledore oder sonst wohin war. Narzissa grinste nur noch breiter in ihre Teetasse, und deutete ihrem Sohn zu schweigen. Es würde eine lustige Zeit anbrechen. Dessen war sie sich sicher. Nach dem Frühstück erhob sich Lucius und nahm umarmte seine Frau kurz. Er würde zuerst ins Ministerium flohen und danach den Verwandten des unwillkommenen Besuches einen Besuch abstatten. Narzissa küsste ihn kurz und sah zu wie er sich auch von Draco verabschiedete. Erst als die Eingangstür des Manors sich geschlossen hatte, lachte sie laut los. „Kleiner Drache, du musst noch viel Diplomatie lernen,“ Sagte sie leise zu ihrem Sohn und ging noch einmal in den Salon um nach Harry zu sehen. Draco nickte verstehend, er wusste das Diplomatie nicht unbedingt seine Stärke war, sein Vater hatte immer gesagt, dass es wichtig war, wenn man das aussprach was man dachte, zum richtigen Zeitpunkt, aber seine Mutter zeigte ihm jedes Mal wieder, dass mit ein bisschen Diplomatie viel mehr möglich war. „Ich hab für Harry einige Sachen herausgelegt. Aber er braucht unbedingt Kleidung.“ Sagte er und setzte sich zu seinem Freund auf das Sofa. Narzissa nickte, ja dieses Problem hatte sie in der Nacht auch schon gesehen. Draco war zu groß um ihm Sachen abgeben zu können. Klar wären die immer noch besser als die Fetzen mit denen der Junge zuvor rumgelaufen war, aber Kleidung musste passen. „Wir bringen Harry doch nicht in ein Heim, oder? Ich hab ihm versprochen auf ihn aufzupassen.“ Nun sprach er die Angst aus, die ihn schon seit dem Frühstück quälte. Narzissa schüttelte den Kopf, sie überprüfte noch einmal Harrys Temperatur und nickte zufrieden. „Natürlich nicht. Aber lass deinen Vater ruhig noch in dem Glauben. Hm, was hältst du davon, wenn ich Severus flohe, dass er hier aufpasst und wir in die Winkelgasse gehen, um für Harry einzukaufen?“ Natürlich war Draco sofort Feuer und Flamme für diesen Vorschlag. Während seine Mutter sich um alles kümmerte, saß der Blonde weiter bei Harry. „Und dann bring ich dir ganz viele Schokofrösche mit, die wirst du lieben, aber da wäre es lieb, wenn du mir auch welche übrig lässt, und ich such nur die beste Kleidung für dich heraus, und wenn ich es schaffe, dann überrede ich Mutter auch dazu dir einen Besen zu kaufen, das wird soo toll.“ Nie wieder würde er sich langweilen, nun war Harry bei ihm, und seine Mutter hatte gesagt, dass er auch bleiben dürfte. „Und wenn du wieder ganz gesund bist, dann bring ich dir bei wie man mit dem Besen fliegt, und wie man zaubert. Und nie wieder wird dir jemand weh tun!“ Er hatte also einen Bruder gewonnen, und auf den würde er gut aufpassen, so wie es sich für einen großen Bruder gehörte. Er strich die Decke noch einmal glatt und gab dem Schwarzhaarigen noch ein Küsschen auf die Stirn, ehe er das Zimmer verließ. Severus fühlte sich unheimlich gut, so gut wie selten zuvor. Zwar hatte die kurze Nacht ihm deutlich gezeigt, dass solche Spielchen in seinem Alter nicht mehr wirklich drin waren, und seine Laune war auf den Tiefpunkt gesunken, als er durch den Kamin unsanft geweckt wurde, aber als er den Grund dafür erfahren hatte, war sämtliche schlechte Stimmung im Nichts verpufft. Natürlich würde er auf den Verletzten aufpassen, und ihm seinen Trank geben, schließlich wollte er auf keinen Fall Lucius Reaktion auf die Einkaufstour seiner Familie verpassen. Er zweifelte keinen Moment daran, dass der Hausherr selbst nichts von den Plänen seiner Frau und seines Sohnes wusste. Hach, dass Leben konnte so schön sein. Wenn man sich nicht gerade mit pubertierenden Kindern anderer Leute herumschlagen musste. Er schnappte sich ein Buch aus Lucius Bibliothek und setzte sich zu Harry. Nachdem er im Ministerium alles erledigt hatte, apparierte Lucius zu dem Ferienhaus der Verwandten, die letzten Meter würde er laufen, schließlich wollte er nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Langsam und mit hoch erhobenen Blick ging er zu der Eingangstür, an der ihm ein hässliches Schild den Namen der Feriengäste verriet. Muggel, hatten alle keinen Geschmack. Als er klingelte, hörte einen Schrei und straffte sich etwas, als die Tür aufgerissen wurde: „Du dummer Bengel, was denkst du dir dabei einfach abzuhauen?! Eins sag ich dir, wenn wir wieder zuhause sind, kommst du nicht mehr aus deinem Schrank raus, bis du 90 bist! Eine Schande bist du!“ Der fette Mann hatte ihn nicht einmal angesehen, sondern noch hinter der Tür, er musste aufgrund des engen Flures hinter der Tür stehen, hervor geschrien. „Interessant.“ Antwortete Lucius kalt, auch der harte Blick aus seinen stahlgrauen Augen, lies den vorübergehenden Hausherren kurz erzittern, ehe er sich fing. „Wir kaufen nichts!“ Schnarrte der dicke Mensch ihn an. Lucius betrachtete den Mann langsam genug, um ihm zu zeigen, dass er die Musterung nicht überstehen würde: „Das glaube ich ihnen gern.“ „Was wollen sie dann?“ Der große Blonde Typ in der Tür ging Vernon jetzt schon auf die Nerven. Er musste den Bengel finden. „Ich bin Lucius Malfoy, haben sie in letzter Zeit eine Kleinigkeit verloren? Wenn ja, dann sollten sie mich hereinlassen.“ Malfoy setzte ein überlegenes Grinsen auf, als er das hochrote verwirrte Gesicht seines Gegenübers sah. • Hund Kapitel 6: ----------- Es war immer wieder interessant zu sehen, wie sich die Gefühlsregungen eines Muggels ändern konnten. Hatte der Dicke bisher nur Wut ausgestrahlt, war diese zu Verwirrtheit und letzten Endes der Angst gewichen. „Kommen sie doch rein.“ Man merkte, dass diese Einladung dem anderen merklich schwerfiel. Er knallte die Tür hinter ihm zu, und schien abzuwägen, was er nun am besten sagen sollte. „Wissen sie etwas über den Verbleib des Bengels?“ Lucius schüttelte sich innerlich, lies sich aber nichts von seiner Abneigung anmerken. Im Gegensatz zu Dursley, war er ein Meister darin seine Gefühle zu verbergen, nicht umsonst hatte er es in der Politik soweit gebracht. „Natürlich. Sonst wäre ich nun nicht hier.“ Lautete seine kühle Antwort. Sein Gegenüber begann zu schwitzen: „Egal was der Bengel sagt, er lügt. Wissen sie er ist nicht ganz normal, und eigentlich ist er in einer Anstalt untergebracht. Wir wollten ihm mit diesem Ausflug etwas Gutes tun…“ Noch ehe er weitersprechen konnte, wurde er von einer Handbewegung unterbrochen: „Genug. Er hat uns gar nichts erzählt. Wir haben einiges gesehen. Nennen sie mir einen guten Grund, warum ich sie nicht kopfüber an die Decke zaubern sollte.“ Seine Stimme wurde immer leiser, wirkte dadurch aber auch um einiges bedrohlicher, dass schien der Andere nun auch bemerkt zu haben, denn er wich immer weiter vor ihm zurück. Als er Zaubern gehört hatte, war er beinahe gefallen, die Panik die aus seinem Gesicht sprach, brachte den Blonden nur zum Lächeln, allerdings erreichte das seine Augen nicht. Die Graublauen Iriden fokussierten ihr Ziel kalt. „Ist der Bengel wieder da? Hoffentlich hast du ihm eine ordentliche Abreibung verpa…“ Petunia stockte im Satz und sah ungläubig auf die Szene die sich vor ihr abspielte. Ihr Mann zitterte am ganzen Körper vor ihrem Besuch, dessen Kleidung, ihren geübten Augen ganz klar zu verstehen gab, dass er sehr wohlhabend sein musste. „Was können wir für sie tun, Mister?“ Fragte sie nun und bemühte sich um Ruhe. „Mir erklären, weshalb sie ihren Neffen misshandeln?“ Lautete die kühle Antwort. Nun wurde auch sie blass, und wich zusammen mit ihrem Mann zurück. Lucius seufzte innerlich, dass hier wäre schneller vorbei als er gedacht hatte. „Er ist einer von ihnen. Das ist auch so ein Freak.“ Zischte Vernon seiner Frau zu, die noch einmal um einige Schattierungen blasser geworden war. „Man hat mich schon viel genannt. Freak ist neu.“ Lucius legte den Kopf leicht schief und zog seinen Zauberstab aus seinem Gehstock heraus, nun kam Bewegung in das Spiel, so schnell es den Dursleys möglich war, flüchteten sie in die Küche des Ferienhauses. Das war erbärmlich. Einfach nur erbärmlich. Auf ein Kind konnten diese Muggel einprügeln und einschreien, aber den Mut, sich ihm, einem einzigen Mann gegenüber zu stellen, den hatten sie nicht. Lucius grinste leicht, als er den Hausbewohnern auf Zeit langsam folgte. Wie eine Schlange im Kaninchenbau. Genauso kam er sich in diesem Moment vor. Eigentlich müsste er den Avada einsetzen, aber das würde Zissa sicherlich nicht gefallen, und auch seine Anwälte, würden sich über den unnötigen Schriftkram nur aufregen. „Ich sehe schon, ein normales Gespräch mit ihnen ist nicht möglich. Ich freue mich bereits auf das Treffen mit ihrem Sohn.“ Er setzte ein noch breiteres Grinsen auf, ehe er mit seinem Zauberstab auf das Ehepaar deute und leise sprach: „Levikorpus.“ Mit diesem Zauberspruch würden die beiden nun einige Stunden in der Luft hängen, und Todesängste um ihren Sohn ausstehen, dass einzige was ihn noch störte, waren diese erbärmlichen Schreie, er warf noch einen Silencio über sie und weidete sich kurz an diesem Anblick. „Der Junge wird nicht mehr zu ihnen zurückkehren, aber ich denke, dass war ihnen klar. Zudem werde ich den restlichen Freaks Bescheid geben, was sie getan haben. Ich wünsche ihnen noch viel Spaß.“ Mit diesen Worten verließ er das Haus und sah sich um. Irgendwo musste dieses fette Kind auch sein… „Guck mal, das ist auch toll!“ Rief Draco voller Begeisterung und zog ein Smaragdgrünes Hemd heraus. Leider hatten sie nicht Harrys genaue Maße, also würden sie die nächsten Tage nochmal zu Madame Malkins gehen um ihm Kleidung anpassen zu lassen. Aber fürs erste hatte Narzissa beschlossen einfach Kleidung zu kaufen, die zwei Größen kleiner, als Dracos war. „Du hast ein gutes Auge, Drache.“ Sie wuschelte ihm kurz über den Kopf und nahm ihm das Hemd ab, damit hatten sie nun zwei Hemden, drei Pullover, zwei Pyjamas und zwei Hosen. Brauchten sie also nur noch Unterwäsche und Socken. Das würde reichen, bis sie wieder in die Winkelgasse kamen. Was die Schuhe anging, würde sie sobald Harry wach war, nach seiner Größe fragen um dann welche schicken zu lassen. Sie legte das Kleidungsstück auf den Stapel zu den anderen Sachen, wies die Verkäuferin an, alles nach Malfoy Manor zu senden, und die Rechnung an ihren Mann zu schicken. Sie lachte leise in sich hinein, wenn sie sich sein Gesicht beim Öffnen dieser, vorstellte. „Was brauchen wir noch?“ Draco sah zu ihr auf und überlegte kurz: „Ich hab ihm ganz viele Süßigkeiten versprochen.“ Gestand er leise. Die Blonde Schönheit lachte sanft, eigentlich war ihr das klar gewesen: „Gut, dann ab zu Sugarplums.“ Ihr Sohn strahlte breit, und zog sie mit sich aus dem Laden. „Du suchst für euch etwas, und kommst dann zu Florean Fortescues. Ich trinke dort schnell was.“ Draco nickte wild, und nahm die Galleonen die seine Mutter ihm gab, entgegen. Große glitzernde Augen strahlten sie regelrecht an, ehe sich ihr Sohn umdrehte, und in dem kleinen Laden verschwand. Wahrscheinlich würde er mehr Süßigkeiten kaufen, als er tragen konnte. Aber heute durfte er sich das genehmigen. Sie wusste noch nicht was für eine Strafe ihren Sohn erwarten würde, aber so wie sie Lucius kannte, war die eher unangenehm. Sie ging zu dem kleinen Eissalon und bestellte sich einen Kaffee, während sie auf ihren Sohn wartete. Der nach 20 Minuten auch wieder auftauchte, über und über mit Süßigkeiten bepackt. Mindestens drei Tüten voll, hatte er nun zu tragen. „Drache, glaubst du nicht, dass du dich damit übernommen hast?“ Fragte sie leise, und deutete dem Kellner zu ihnen zu kommen. „Nein, die brauchen wir gleich. Und die anderen werden zu uns geschickt. Aber ich hab sie schon alle bezahlt.“ Stolz auf sich stellte ihr Sohn die Tüten ab, und setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber. „Ich hoffe dir ist klar, dass Harry am Anfang nicht so viel Süßes essen kann.“ Als der Mann mittleren Alters zu ihnen trat, bestellte sie für ihren Sohn einen Kürbissaft, und sah ihn fragend an, da sie sich sicher war, dass er noch ein Eis wollte, aber Draco schüttelte den Kopf. „Kein Eis? Du wirst aber nicht krank?“ fragte sie nach, da es noch nie vorgekommen war, dass ihr Sohn etwas Süßes ausschlug. „Nein, ich hab eine andere Bitte.“ Ihr Sohn griente sie regelrecht an. „Und für diese, verzichtest du auf dein Eis? Na dann, bin ich gespannt.“ Draco wartete bis der Kürbissaft gebracht wurde, und der Kellner wieder verschwunden war. „Kann Harry auch einen Besen haben? Es ist dumm, wenn nur ich fliegen darf, und er zusehen muss. Das mag ich nicht. Ich mag nicht so dumm wie sein Cousin sein.“ Spätestens jetzt wusste sie, dass sie bei ihrer Erziehung alles richtiggemacht hatte. Auch wenn Lucius ihr vorwarf, dass sie ihn zu sehr verweichlicht hatte, waren es Momente wie dieser, die dafür sorgten, dass ihr Herz vor Liebe zu ihrem Jungen überquoll. „Natürlich tun wir das.“ „Wirklich? Du bist die Beste, Mum.“ Damit sprang er auf und umarmte sie wild. Sie ließ es einen Moment lang zu, und drückte den kleinen Körper fest an sich, ehe sie ihn sanft von sich schob: „Maske.“ Flüsterte sie zärtlich zu ihm, und er nickte verstehend, sofort hatte er seine Gesichtszüge wieder völlig unter Kontrolle und ging zu seinem Platz zurück. Der kleine Junge wusste, dass sie in der Öffentlichkeit keine Gefühle zeigten, aber er war so unglaublich glücklich, dass er gerade die ganze Welt umarmen wollte. Da waren ihm die sprachlosen, ja beinah ungläubigen Blicke der anderen Gäste völlig schnuppe. Eilig trank er seinen Saft aus und stand auf: „Können wir?“ Narzissa lachte leise und legte das Geld für ihre Getränke auf den Tisch. Gemeinsam machten sie sich auf zu Qualität für Quidditch. Lucius war glücklich wieder in das Manor zurückkehren zu können, er hatte den Jungen so verhext, dass er sein Zimmer nicht mehr verlassen, und auch nicht mehr schreien konnte. Niemals würde er auf das Niveau herabsinken, und einen Jungen quälen, auch wenn dieser Bengel es durchaus verdient hätte, mit einem Cruciatus belegt zu werden, nur damit er mal sehen und fühlen konnte, wie sich wahre Schmerzen anfühlten. Als das alles erledigt war, war er in das Ministerium appariert, und hatte dort dem Minister über den Verbleib ihres Helden informiert. Es hatte einige hitzige Diskussionen darüber gegeben, ob sein Verhalten gegenüber den `armen´ Muggeln richtig gewesen war, aber er hatte sich letzten Endes durchgesetzt, schließlich hatten sie den Jungen grob misshandelt. Dann war eine weitere Diskussion darüber ausgebrochen, wo der Junge nun leben sollte. Er hatte es tunlichst vermieden zu sagen, dass er bei ihnen bleiben konnte, auch wenn Minister Fudge ihm öfter einen Blick zugeworfen hatte, der ihn bat, diesen Vorschlag zu machen. Unerwartet war, dass sein Vormund nicht wie gedacht, Dumbledore war, sondern die Dursleys selbst, aber die wären sicherlich sofort bereit ein Dokument zu unterschreiben, mit dem sie den Jungen los wären. Er hatte sich dann, nachdem er klargemacht hatte, dass Potter bis zu seiner vollständigen Genesung, bei ihnen blieb, verabschiedet. Sollten die sich doch selbst die Schädel einschlagen, was nun zu tun war. Mit einer fliesenden Bewegung zog er seinen Umhang aus und überreichte ihn Dolby, der gerade in diesem Augenblick neben ihm aufgetaucht war. „Master Snape ist im Salon, Herr. Wünscht ihr noch etwas, Herr?“ fragte ihn der Hauself untergeben. Lucius runzelte die Stirn: „Wo sind meine Frau und mein Sohn?“ Noch als er diese Frage stellte, fragte er sich selbst, ob er das wirklich wissen wollte. „Sie sind einkaufen, Harr.“ Er nickte. Ihm schwante nichts Gutes. „Danke, das war es erst einmal.“ Damit entließ er den Elfen und ging zum Salon. Sein Freund hatte sich mit einem Buch auf einen der Sessel gesetzt und grinste ihn breit an. „Severus. Schön, dass du wieder hier bist. Wie geht es unserem Patienten?“ Fragte er und reichte dem Schwarzhaarigen Tränkemeister die Hand. Dieser ergriff sie ruhig und stand langsam auf: „Sehr viel besser. Die Tränke haben gut angeschlagen, und ich denke, dass er im Laufe des Tages wieder aufwachen wird.“ Zufrieden nickte Lucius: „Sehr gut, dann kann das Ministerium ihn morgen abholen.“ Und dann wäre seine Welt endlich wieder perfekt, und alles würde wieder in geordneten Bahnen verlaufen. Severus nickte, breit grinsend. Er beschloss diesen Tag komplett bei den Malfoys zu verbringen, dass hier würde so viel besser werden, als jede Theatervorstellung, die er besucht hatte, es je gewesen war. „Hat Narzissa dir gesagt was sie einkaufen wollen?“ fragte der Blonde ihn und Severus schüttelte den Kopf: „Nein. Sie meinte nur sie müsste mit Draco unbedingt in die Winkelgasse.“ Lucius nickte bedächtig, was auch immer die beiden taten, er würde es spätestens dann erfahren, wenn die Rechnung auf seinem Schreibtisch ein flatterte. Er deutete Sev mit nach draußen zu kommen, damit sie in Ruhe sprechen konnten, es musste nicht sein das der Knirps von ihrem Gespräch wach wurde, je länger er schlief, desto mehr wurden seine Nerven geschont. Lucius ging zu der kleinen Bar und schenkte für seinen Gast und sich einen Feuerwhiskey ein. „Er ist Dracos erster gleichaltriger Freund.“ Begann Severus langsam das Gespräch. Der Hausherr lies ein leises Zischen vernehmen, er wusste das Severus Recht hatte, wie so ziemlich immer. „Weiß Salazar warum das so ist. Er kann sich aus der magischen Elite Englands, die Freunde aussuchen wie andere Rosinen aus dem Kuchen picken.“ Severus hielt sein Glas hoch und betrachtete den goldgelben Schein, den die Sonnenstrahlen durch den Whiskey warfen: „Lucius, dein Junge ist nicht dumm. Er will sich nicht mit Kriechern und Schnecken umgeben.“ „Nein, mein Sohn MUSS sich natürlich, den verdammten Held der magischen Welt aussuchen.“ Der Tränkemeister grinste nur und nickte: „Denk einfach mal an die Vorteile…“ Er unterbrach sich absichtlich. Mehr konnte er für Narzissa und Draco nicht tun. Kapitel 7: ----------- Lucius schnaubte ungehalten: „Und die wären? Wir bekommen den Tagespropheten umsonst?“ Als ob ihm dieser Gedanke nicht schon selbst gekommen war. Natürlich hatte er die Vorteile schon ganz klar gesehen, die es bringen würde, den jungen Helden bei ihnen aufzunehmen. Aber die Nachteile überwiegten. Falls der dunkle Lord wieder auferstehen würde, wäre es sicher nicht unbedingt Prestige fördernd, den Jungen bei sich zu haben, der ihn einst vernichtete, und sie somit alle gerettet hatte. „Die Nachteile überwiegen, alter Freund.“ Damit war das Thema für Lucius beendet und sie widmeten sich anderen Themen zu. Erst als Narzissa in der Tür stand, unterbrachen sich die Männer, Lucius stand auf um zu ihr zu gehen, doch sie kam bereits auf ihn zu und umarmte ihn, ehe sie Severus zu nickte und sich auf ihren Platz setzte. „Ich habe gute Neuigkeiten, Severus meint, dass Potter morgen schon wieder soweit gesund ist, dass man ihn abholen kann.“ Lucius grinste seine Frau an. Die Blonde Aristokratin hob nur eine Augenbraue: „Das sind wirklich gute Nachrichten, Severus.“ In ihrem Kopf reifte bereits ein Plan, wie sie das umgehen könnte. „Wo ist Draco?“ Bei der Frage sah sie wieder zu ihrem Mann: „Na, wo wird unser Sohn wohl sein? Vielleicht bei seinem Freund?“ Lautete die trockene Gegenfrage. Resigniertes Seufzen, er war froh, wenn sein Sohn nicht mehr so abgelenkt wurde. „Und ich hab es wirklich geschafft, Harry. Wie ich dir versprochen hab, hast du jetzt einen eigenen Besen. Und gaaaanz viele Süßigkeiten, aber ich darf dir nicht alle auf einmal geben. Mama sagt, das macht dein Magen noch nicht mit.“ Plapperte Draco seinem Freund leise zu, und erhob sich langsam von dem Sofa, bald würde sein Freund endlich aufwachen, und dann wäre endlich alles gut. Vorsichtig packte er einen Schokofrosch aus und sah zu wie dieser seinen einzigen Sprung dazu nutzte um auf der Bettdecke des kranken Jungen zu landen. Draco griente und schnappte ihn sich, während er den Schokofrosch genüsslich aß, fingen Harrys Augen an zu flattern, ehe er sie ganz öffnete. Klares Moosgrün traf auf grausilberne Augen, ehe sich ein breites Lächeln auf die Gesichter der Jungen legte. „Geht es dir besser?“ Mit dieser Frage sprang Draco auf das Sofa zu seinem Freund und betrachtete ihn genau. „J… Ja. Wo bin ich hier?“ Antwortete der Schwarzhaarige und setzte sich auf. Komisch, gestern noch dachte er, dass er den Tag nicht überleben würde. Er runzelte nachdenklich die Stirn und sah auf seinen Arm, der gestern ganz sicher gebrochen gewesen war, aber nun schien er sich ohne Probleme wieder bewegen zu lassen. „My Lady, der Junge ist aufgewacht.“ Dobby war neben Narzissa aufgetaucht, und hatte so das Gespräch der Erwachsenen unterbrochen. Sofort sprang Narzissa auf und rannte in den Salon. Lucius schüttelte den Kopf über das Verhalten seiner Frau, als er sah wie Severus auch aufstand um zu dem Jungen zu gehen, seufzte er ergeben und erhob sich ebenfalls. Nur noch bis morgen, lautete sein inneres Mantra, ehe er dem Tränkemeister nach draußen folgte. „Harry? Es ist schön, dass du endlich aufgewacht bist. Ich bin Dracos Mutter. Narzissa.“ Stellte sie sich vor und lies sich neben dem Sofa auf die Knie fallen: „Geht es dir gut? Hast du irgendwo Schmerzen?“ Fragte sie nach und warf ihrem Sohn, der auf Harrys Beinen saß einen mahnenden Blick zu. „Keine Schmerzen... Mrs. Malfoy.“ Gut, dass er sich Dracos Nachnamen gemerkt hatte. Schüchtern, ja beinah ängstlich sah er zu ihr auf und schluckte. Noch niemals hatte er eine so schöne Frau gesehen, nicht dass er schon viele Menschen gesehen hätte, er kannte die in seiner Straße, die in der Grundschule und einige Verwandte der Dursleys, aber er war sich sicher, dass es nirgends eine schönere Frau geben konnte, als die, die gerade neben ihm kniete. „Du brauchst keine Angst zu haben, jetzt ist alles gut.“ Sagte Draco und grinste breit. „Mal sehen wie lange noch, wenn dein Vater hereinkommt, und sieht wo du sitzt, Draco.“ Warf Narzissa ein, und grinste Harry zu, der erstaunt beobachtete, wie schnell sein Freund von seinen Beinen hinuntergesprungen, und neben seiner Mutter gelandet war. „Wann kommen meine Verwandten?“ Fragte er leise und ihr zog sich das Herz zusammen. „Diese fiesen, gemeinen und dummen Muggel kommen gar nicht mehr. Du bist jetzt hier bei uns.“ Antwortete Draco auf die Frage, und für einen kurzen Augenblick, glaubte Narzissa so etwas wie Hoffnung in den dunkelgrünen Augen aufglimmen zu sehen. Was hatte der Junge nur schon alles mitgemacht? Sie war sich sicher, dass die Erinnerungen, die sie gesehen hatten, nur die Spitze des Eisberges gewesen waren, und in der Tiefe noch viel mehr brodelte. „Draco, deine Sprache lässt mal wieder zu wünschen übrig.“ Lucius schritt in den Raum und nickte Harry kurz zu, ehe er zu sprechen anfing: „Ich bin Lucius Malfoy, Dracos Vater.“ Stellte er sich dem Jungen vor, der bedächtig nickte. Auch Severus trat zu dem Sofa und sah Harry tief in die Augen. Es waren Lillys Augen, die da zu ihm aufsahen. Er brauchte einige Momente um sich zu fangen und stellte sich dann ebenfalls vor. „Damit kennst du alle hier. Und mein Vater ist nicht immer so streng. Er tut nur gern so.“ Plapperte Draco drauf los und Narzissa musste sich ein Lachen verkneifen, während Severus sich kurz umdrehte und breit grinste. „Ich kann dir ja gern einmal zeigen, wie streng ich werden kann.“ Grummelte der Hausherr und brachte damit alle zum Lachen. „Ich werde dir Suppe und etwas Wasser bringen.“ Narzissa stand auf, und deutete Severus mit einem Blick, ihr zu folgen. Lucius sah den Beiden nach und überlegte einen kurzen Augenblick, ob er ihnen nachgehen sollte, beließ es aber dann dabei, da er erst noch mit Harry sprechen wollte. „Wie viel weißt du über deine Familie?“ fing er langsam an. Wenn der Junge über die magische Welt Bescheid wusste, dann würde es ihnen leichter fallen, mit ihm umzugehen, und Narzissa müsste nicht die Hauselfe spielen. Ängstlich sah der Kleine ihn an und knetete seine Decke in den kleinen Händen. Draco setzte sich zu ihm und nahm ihn ganz vorsichtig in den Arm, während er seinen Vater mit Blicken förmlich erdolchte. „Ich weiß das meine Eltern bei einem Autounfall starben.“ Antwortete er dann leise. Kurz stockte Draco in der beruhigenden Bewegung, in der er über Harrys Rücken gestrichen hatte, und runzelte die Stirn, während er fragend zu seinem Vater sah, der ebenfalls entsetzt aussah. „Autounfall?“ Fragte der Hausherr ungläubig, und kam zu dem Entschluss, dass er zu freundlich zu den Muggeln gewesen war. Er hätte noch das Ferienhaus in Brand setzen müssen. Andererseits waren das nicht gerade die Methoden, die das Ministerium gerne sah. Und Narzissa wollte sicherlich keinen Ehemann der wegen ein paar Muggeln in Askaban versauerte. Er atmete tief durch und sah wieder zu Harry, der sehr leise hinzufügte: „Onkel Vernon sagte, dass ich zu viel Krach gemacht habe. Und mein Dad sich nicht auf das fahren konzentrieren konnte.“ Oh nein, Oh Nein, Nein, und nochmal nein. Er sah sich mit zwei tränenden Augenpaaren konfrontiert. Er war ja schon nicht gut darin, eines zu trösten, wie sollte es dann bei beiden Jungen enden? In Gedanken schrie er nach seiner Frau, ehe er Draco und dem anderen Jungen jeweils eine Hand auf den Kopf legte, um sie zu trösten. Hilfesuchend sah er zu Severus, der gerade im Türrahmen aufgetaucht war, und sehr breit grinste, er hatte doch gewusst, warum er über den Tag bei der Familie bleiben wollte. Lucius so völlig überfordert zu sehen, war einfach nur göttlich, und entschädigte für so viel. Sein Grinsen wurde noch viel breiter, als sich beide Kinder an den Hals des Blonden Mannes warfen, und laut anfingen zu schluchzen. Severus schüttelte den Kopf und trat den Rückzug an. Das Schicksal des Jungen war mehr als tragisch, und eigentlich nicht komisch, aber zu sehen wie überfordert Lucius mit dieser Situation war, war einfach göttlich. Fragend kam Narzissa mit einem Tablett zu ihm und blieb stehen: „Was ist passiert?“ Wie immer sprach sie leise und ruhig. „Sieh es dir an. Dein Mann ist wirklich kein Gefühlsmensch.“ Antwortete er nur und strich sich eine seiner Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Oh, doch. Er kann es nur nicht zeigen.“ Damit trat sie in den Salon und musste ebenfalls kurz an sich halten, als sie das Bild vor sich wahrnahm, wie ihr Mann versuchte zwei weinende Kinder zu beruhigen. Vorsichtig stellte sie das Tablett ab und ging zu ihrem Mann um ihn zu erlösen. „Jungs, es ist alles gut.“ Sagte sie leise und löste die kleinen Hände die sich um Lucius geschlungen hatten. Sofort flüchtete ihr Mann aus dem Salon, beinahe hätte sie laut losgelacht, aber mit zwei Jungen im Arm, die mehr als nur traurig waren, war das einfach nur pietätlos. „Okay Jungs. Jetzt beruhigt euch wieder.“ Leise redete sie auf die Beiden ein, und langsam schienen sich die unterschiedlichen Jungen wieder zu beruhigen. Es interessierte sie brennend, was Lucius getan hatte, um gleich Beide so aus der Fassung zu bringen. „Diese Muggel sind…“Draco hatte vorhin gelernt das er nicht alles aussprechen durfte. „Was sind Muggel?“ Traute sich Harry leise zu fragen. Narzissa warf ihrem Sohn einen mahnenden Blick zu und sagte: „Das erklär ich dir, sobald du etwas gegessen, und auch etwas getrunken hast.“ Vorsichtig stand sie wieder auf und schob den kleinen Tisch, auf dem sie das Tablett abgestellt hatte, nah an das Sofa auf dem Harry saß, damit er essen konnte. Sie blieb auf dem Boden sitzen und beobachtete Harry, wie er den Löffel vorsichtig in die Suppe tauchte und anfing zu essen. „Gibt es für uns heute auch Suppe?“ Fragte Draco und zog seine Beine nun auch auf die Couch. „Das ist unsere Vorsuppe, ja. Aber dann gibt es auch Fleisch.“ Antwortete sie. Draco schüttelte energisch den Kopf: „Wenn Harry nur Suppe isst, dann mag ich auch nichts anderes.“ Nun sah der Schwarzhaarige zu seinem Freund und lächelte wieder breit. „Draco, Harry hatte schwere innere Verletzungen. Da kann er noch nicht normal essen.“ Versuchte es Narzissa erneut, doch ihr Sohn schüttelte den Kopf. Noch bevor er antworten konnte, erklang ein lauter Schrei durch das Manor, und Harry schrak zusammen, da er gerade versucht hatte, etwas Suppe aus dem Teller zu schöpfen, war dieser mitsamt dem Inhalt auf den teuren Teppich gefallen. Beinah sofort, fing Harry an zu zittern und wich vor ihnen zurück: „Das wollte ich nicht. Es tut mir leid. Das war keine Absicht. Es tut mir leid. Es tut mir leid.“ Geschockt verfolgte Narzissa das Schauspiel, der Schwarzhaarige wiederholte die Entschuldigungsfloskel wie ein Mantra immer wieder. Draco krabbelte zu ihm und nahm ihn fest in den Arm. Seine Augen schienen nun vor Wut beinah silbern zu leuchten, als er zu seiner Mutter sprach: „Niemand wird Harry je wieder weh tun. Niemand.“ Sie lächelte leicht: „Ganz sicher nicht kleiner Drache. Harry, es ist alles gut. Keine Angst. Ich hole einfach eine neue Suppe.“ Und bringe nebenbei meinen Mann um. Fügte sie in Gedanken hinzu. „Ich kann putzen. Ich kann das aufwischen.“ Harry wollte sich aus Dracos Umarmung befreien, doch das lies ihr Sohn nicht zu: „Du musst überhaupt nichts. Darum kümmert sich dann schon jemand.“ Narzissa nickte, wie sie schon vermutet hatte, würden die seelischen Verletzungen, des Jungen, der lebte, noch eine lange Zeit ihre Nachwirkungen zeigen. „Es ist wirklich alles gut, Harry.“ Nachdem sie das gesagt hatte, griff sie nach dem Teller und dem Löffel und machte sich auf um die Elfen anzuweisen, eine neue Suppe zu machen. Draco strich beruhigend über Harrys Kopf, und überlegte fieberhaft, was er tun konnte, um seinen Helden zu beruhigen. Sein Blick fiel auf die Packung Schokofrösche, die neben ihnen lag. Er ließ Harry kurz los, um die kleine Packung zu öffnen, und den Frosch in der Hand zu halten, bis der seinen Sprung erledigt hatte. Erst dann hielt er ihn Harry vor die immer noch tränengetränkten Augen. „Was ist das?“ Fragte dieser nun sehr leise, während sein Körper noch immer zitterte. „Etwas sehr Gutes. Iss.“ Ganz vorsichtig, als könnte er die Schokolade zerbrechen, nahm Harry ihm dem Frosch ab, und biss ein kleines Stückchen heraus. „Das ist besser als Suppe, oder?“ Draco griente breit und sah zufrieden zu, wie Harry sich über den Frosch hermachte. „Lucius Abraxas Malfoy!“ Narzissa sah aus wie eine Veela, die gerade Amok lief, als sie im Flur auftauchte, wie ein Racheengel, der nur darauf aus war, sein Opfer grausam zu quälen. Kapitel 8: ----------- Severus hatte es gewusst. Es war eine seiner besseren Entscheidungen gewesen, den Tag hier zu verbringen. Im Anwesen der Malfoys wurde man am heutigen Tag, so gut unterhalten wie selten zuvor. Zuerst der hilflose Blick des Hausherrn, als sich zwei kleine Kinder an ihn gedrückt, und geweint hatten, und kurz darauf das entsetzte Gesicht, als die Einkäufe der Dame des Hauses eingetroffen waren. Den Schrei, hatte man sicher noch Kilometer weit gehört. Und nun, die fuchsteufelswilde Hausherrin, die sicherlich gleich ihren geliebten Ehemann in das nächste Jahrtausend hexen würde. Wenn die Hauselfen auf ihn hören würden, dann würde er sich nun ein Butterbier bringen lassen, und die Vorstellung genießen. Leider waren Dobby, Dolby und die anderen angewiesen, nur der Familie zu dienen. Also musste er die Vorstellung ohne Butterbier genießen. „Was ist das, Liebling?“ Lucius hatte sich noch nicht einmal umgedreht, und sah so nicht, dass er geradezu auf seinen Untergang hinarbeitete. „Das, mein liebster Ehemann sind meine Einkäufe.“ Zischte Narzissa gefährlich und trat langsam näher. „Wofür brauch Draco einen neuen Besen?“ Verwundert sah Lucius nun zu seiner Frau und schluckte hart. Das letzte Mal hatte er diesen mörderischen Ausdruck in ihren Augen gesehen, als Abraxas den dunklen Lord mit in das Anwesen geschleift hatte. „Sein alter Besen ist schon etwas in die Jahre gekommen.“ Lautete die zu ruhige Antwort. Lucius schluckte hart, als sie neben ihn trat, und ihm den Besen aus der Hand riss. „Ich sage es dir nur ein einziges Mal, Lucius. In diesem Haus wird nicht mehr geschrien.“ Sie sprach ruhig, aber ihr energischer Ton, sagte allen Anwesenden, dass es besser war zu gehorchen. „Zissa…“ Ihr Blick schoss förmlich Blitze ab: „Ist dir eigentlich klar, wie es dem Jungen geht?! Er sitzt oben und zittert wie Espenlaub, wegen deiner unnützen Schreierei! Er hat mir sogar angeboten zu putzen!“ Lucius stand vor ihr und biss sich auf die Unterlippe, um ihr nicht die Antwort zu geben, die ihm auf der Zunge lag, nämlich das Potter nicht gut im Putzen war. Es gab Momente, zwar nicht oft, an denen es einfach besser war, zu schweigen und so ein Moment war nun eingetroffen. Egal was er nun sagte, sie würde es gegen ihn verwenden. Hoheitsvoll nahm sie die weiteren Pakete an sich, warf ihrem Mann noch giftige Blicke zu, und ging wieder nach oben. „Sind den hier alle verrückt geworden?“ Lucius sah zu Sev, der locker im Türrahmen stand und daraufhin nur mit den Schultern zuckte. „Sie hat einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt.“ Er trat zu seinem Freund und legte dem immer noch fassungslosen Mann eine Hand auf die Schulter. Innerlich wartete er schon darauf, wann Lucius der Übermacht gegenüber einknicken würde, und den jungen Potter bei sich aufnahm. Lange würde es sicher nicht mehr dauern. Neben ihnen ploppte es leise und Winksy, eine weitere Hauselfe der Malfoys, verbeugte sich vor dem Hausherrn: „Herr, Albus Dumbledore wünscht sie zu sprechen, Herr.“ Genau der, hatte ihm jetzt noch gefehlt. Seine Laune sank auf den Tiefpunkt, bis vor einigen Augenblicken, hatte er nicht gedacht, dass das überhaupt noch möglich wäre. „Ich denke es ist besser, wenn er dich hier nicht sieht, alter Freund.“ Severus nickte: „Könnte unangenehme Fragen aufwerfen. Aber Lucius, einen guten Rat noch, denk an die Vorteile.“ Mit diesem Satz, ging Severus nach oben in den Salon, um sich von Narzissa und den Kindern zu verabschieden, er würde wieder kommen sobald Dumbledore verschwunden war. Eigentlich hätte er viel lieber Mäuschen gespielt wie das Schauspiel hier weiterging. Aber Albus Dumbledore war nicht zu unterschätzen, und auf die unangenehme Fragerunde des Direktors, hatte er keine Lust. „Narzissa, Dumbledore ist hier. Ich werde mich nun zurückziehen, aber wenn du etwas erreichen willst, dann solltest du dabei sein.“ Severus war zu der blonden Frau getreten, die gerade dabei war einige Tücher über den Suppenfleck auszubreiten. „Na, der kann sein blaues Wunder auch gleich erleben.“ Sie stand auf und strich locker über ihr Kleid, während sie den beiden Jungen, die sie mit großen Augen ansahen, ein Lächeln zuwarf: „Ihr Beide, bleibt hier. Harry du isst deine Suppe auf, und trinkst dann etwas.“ Wie lange war es her, dass sie sich selbst um so etwas simples wie einen Fleck im Boden, gekümmert hatte? Sie grinste in sich hinein, und setzte sobald sie den Flur betrat ihre berühmte Maske auf, der Schulleiter von Hogwarts, sollte nicht hinter die Fassade sehen können, dafür vertraute sie ihm zu wenig. „Du magst gar keine Suppe mehr, oder?“ Draco hatte sich kurz von seinem Paten verabschiedet und sah nun sorgenvoll auf den kleineren Jungen, der mehr mit dem Löffel im Teller herumspielte, als das er davon aß. Harry schüttelte den Kopf, die Suppe war lecker, aber er war es nicht gewohnt so viel zu essen. Bei den Dursleys hatte er immer nur halbe Portionen bekommen, denn wer nicht richtig arbeitete, der brauchte auch nicht richtig essen. Draco nickte und nahm ihm den Teller ab, wieder griff er nach den Schokofröschen, irgendwas musste Harry ja essen, und wenn er Suppe nicht mochte, dann eben Schokolade. Wieder war der blonde Junge darauf bedacht, die Packung selbst zu öffnen und zu warten bis der erste Sprung vorbei war, wie schon zuvor, hielt er seinem Helden den Frosch entgegen, der mit glitzernden Augen und voller Begeisterung zu griff. „Danke.“ Draco schüttelte nur den Kopf, für so etwas brauchte man sich nicht zu bedanken, essen war wichtig. Immer wieder griff er in die Packung um Harry einen neuen Frosch zu reichen, neben den beiden Kindern hatte sich bald ein Berg mit Verpackungsmüll gebildet, und noch immer griff Harry beherzt nach jeder Süßigkeit die Draco ihm anbot. Dieser dachte gar nicht daran damit aufzuhören, solange Harrys Augen ihn regelrecht anstrahlten, wie funkelnde Smaragde. „Der Junge muss zurück zu seinen Verwandten, Lucius.“ Dumbledore sah ruhig auf sein Gegenüber. Er war froh, dass der Hausherr ihn überhaupt empfangen hatte, zweifelte er doch keinen Moment daran, dass die Malfoys den Jungen hier festhalten würden, um ihr eigenes Ansehen zu stärken, natürlich käme es der Familie Malfoy, der man eindeutige Tendenzen zu Voldemort nachgewiesen hatte, gerade Recht, nun den Helden ihrer Welt in Händen zu halten. Bei den Informationen, die ihm Fudge kurz und bündig über die Eulenpost geschickt hatte, waren ihm buchstäblich die Haare zu Berge gestanden. Wie konnte man nur so mit nichtmagischen Menschen umgehen? Es brauchte Zeit und Einfühlungsvermögen, auf sie zuzugehen, und ihnen zu zeigen, dass sie gar nicht so verschieden waren, und in Frieden nebeneinander her leben konnten. Darin hatte der sonst so diplomatische Malfoy versagt. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wieviel Angst und Kummer die Dursleys aushalten mussten, ehe sie von Auroren gerettet wurden. Mit Mühe und Not hatte er es geschafft, das bei ihnen ein Obliviate eingesetzt werden würde, dann konnten sie sich an diese schrecklichen Ereignisse nicht mehr erinnern, würden Harry wiederaufnehmen, und alles würde gut werden. „Er geht nicht zu diesen Muggeln zurück.“ Blieb Lucius hart, und faltete die Hände auf dem antiken Schreibtisch zusammen. Narzissa hatte sich zu ihnen gesellt, noch ehe sie in sein Arbeitszimmer getreten waren. Bisher war sie stumm geblieben, da ihr Mann ihre Meinung vertrat, aber sie war bereit einzuschreiten, sobald der alte Zausel vor ihnen zu unverschämt wurde. „Lucius, seien sie doch vernünftig, der Blutschutz muss aufrechterhalten werden.“ Versuchte er es erneut. Nun verdrehte Narzissa die Augen, ehe sie ihr Wort erhob: „Harry wurde geschlagen und als Hauself missbraucht. Ich sehe nicht ein, dass er bei dem Schicksal, dass er sowieso schon zu tragen hat, nun auch noch dahin zurücksoll. Damit die ihn wieder quälen können. Blutschutz hin oder her.“ Was brachte ihm dieser verfluchte Blutschutz, wenn er als seelisches und körperliches Wrack zu nichts mehr zu gebrauchen war? Der Schulleiter hatte doch nicht mehr alle Hauselfen beieinander. „Voldemort ist tot. Und er wird nicht wiederkehren. Potter brauch diesen Schutz nicht.“ Bei den Worten von Lucius, seufzte Albus tief und strich sich über seinen langen Bart, natürlich würde Voldemort wieder auferstehen, und das Mitglieder seines engsten Kreises, dass nicht einsehen wollten, irritierte ihn. Jeder wusste, dass sich Lucius damit herausgeredet hatte, unter dem Imperius gestanden zu haben, und man hatte ihm geglaubt, ohne seine Erinnerungen zu überprüfen. Inzwischen war es zu spät, um diese Entscheidung anzuzweifeln, da hatte er einfach geschlafen, und inzwischen war der Politiker vor ihm, zu mächtig, um ihm daraus einen Strick drehen zu können. „Euch hat nichts mit den Potters verbunden. Und einige Schläge zur Erziehung haben noch nie jemandem geschadet.“ Versuchte er es erneut. Niemals hätte er gedacht, dass er bei dem Ehepaar so auf Granit beißen würde. Die kalte Wut, die ihm aus Narzissas Augen entgegenschlug, war fast spürbar. „Und deswegen sollen wir zusehen, wie ihr Sohn misshandelt wird? Sind sie noch bei Sinnen? Prügel zur Erziehung? In welchem Zeitalter leben wir?!“ Nun fuhr Lucius auf, und Narzissa lächelte leicht, über den Ausbruch. Auch wenn sie ihm vorher noch den Hals umdrehen wollte, bewies er ihr nun wieder einmal, dass er eben doch kein kalter herzloser Mann war. „Bis Harry gesund ist, wird er auf jeden Fall bei uns bleiben. Und danach sehen wir weiter, Albus. Das ist mein letztes Wort.“ Damit erhob der Hausherr sich, und seine Gemahlin tat es ihm gleich. „Die Dursleys nehmen ihn wieder auf.“ Albus dachte gar nicht daran sich hinauswerfen zu lassen. „Das müssen sie nicht. Es ist nicht bewiesen, dass es so etwas wie einen Blutschutz überhaupt gibt. Und kein Zaubergamot der Welt würde für die Dursleys entscheiden.“ Narzissas Stimme klang so kalt wie man ihrem Mann immer nachsagte. „Dolby, Begleite unseren Besuch bitte heraus.“ War alles was Lucius noch sagte. Ruhig sahen sie zu wie Dumbledore von einer scheinbar unsichtbaren Macht hinausgeschoben wurde, während ihre Hauselfe neben ihm herschwebte, und ihm erklärte, dass sein Besuch hier nun nicht mehr erwünscht war. Ungläubig schüttelte Narzissa den Kopf und sah aus dem Fenster: „Er hat noch nicht einmal nach Harry gefragt. Er wollte ihn auch nicht sehen.“ Es war für sie unbegreiflich, wie ein Mensch so sein konnte. Der große Albus Dumbledore… In ihren Augen war er nichts anderes als Voldemort, nur mit einem weißen Deckmantel. Brauchte es den Verrückte um Wahnsinnige zu bekämpfen? „Du hast Kleidung für Potter gekauft?“ Fragte Lucius seine Frau nun ruhig, er wusste das er nun gefährliches Terrain betrat, wenn er nicht vorsichtig war, würde sie explodieren wie ein Knallrümpfiger Kröter. „Er kann ja nicht in Lumpen herumlaufen.“ Antwortete sie, und sah ihm fest in die Augen. „Er wird gehen, Zissa.“ Sie schüttelte sanft den Kopf: „Erst wenn er völlig gesund ist.“ Ihr Mann nickte: „Das wird er morgen sein.“ Sev hatte es ihm noch einmal versichert. Die inneren Verletzungen wären am nächsten Tag ebenfalls komplett verheilt. „Wohin soll er den? Wenn du ihn in ein magisches Waisenhaus gibst, dann wird Dumbledore ihn sofort wieder herausholen. Und zu diesen Muggeln schicken.“ Den letzten Satz spie sie ihm beinah entgegen. Das hatte er sich in dem gleichen Moment gedacht, wo er es ausgesprochen hatte. „Zu einer anderen Familie? Die Weasleys würden sich sicher freuen, es gibt so viele magische Familien, die gerne bereit wären ihn aufzunehmen.“ Energisch schüttelte seine Frau den Kopf: „Dumbledore. Mehr muss ich nicht sagen, Lucius.“ In diesem Punkt, hatte sie recht. Der Einfluss des Schulleiters, war einfach zu groß. Niemand wagte es sich ihm offen zu wiedersetzen. Was er sagte, war schon beinahe Gesetz. Und wenn er den Jungen bei den Dursleys haben wollte, dann würde es unweigerlich dazu hinauslaufen. „Würdest du dir DAS für unseren Sohn wünschen? Denk darüber nach.“ Sagte Narzissa ruhig und verließ das Arbeitszimmer ihres Mannes, um ihn in Ruhe, über ihre Worte nachdenken zu lassen. Lucius ließ sich auf seinen Stuhl zurückfallen und sah auf die Dokumente vor sich, ohne sie wirklich wahr zu nehmen. Natürlich würde er sich für Draco nur das Beste wünschen, dementsprechend hatten sie ja auch seinen Paten gewählt. Aber wenn Dumbledore sich nicht so für Severus eingesetzt hätte, wäre der jetzt auch in Askaban. Was wäre dann mit Draco? Diese Frage ließ ihn nicht mehr los. Harry kuschelte sich an seinen Freund und grinste breit, als der letzte Schokofrosch vernichtet war. Er hatte zwar keine Suppe gegessen, aber nun war er angenehm satt und fühlte sich völlig zufrieden. „Wir müssen die Verpackungen verschwinden lassen. Wenn Mutter die findet, bin ich einen Kopf kleiner.“ Damit wäre er kleiner als Harry, und da er ihn beschützen musste, ging das gar nicht. Draco nahm die rund 20 Verpackungen der Schokolade, und stopfte sie unter die Decke. „Hätte ich keine Schokolade dürfen?“ Schuldbewusst sahen ihn die grünen Augen des Schwarzhaarigen an. „Die hab ich extra für dich gekauft. Hätte keinen Sinn gemacht, wenn du sie nicht essen dürftest. Aber Mutter meinte, dass du noch nicht so viel Süßes essen sollst.“ „Das war ja auch nicht viel.“ Sagte Harry nun und zog den blonden Jungen wieder zu sich. Die gar nicht so viele Schokolade, hatte ihn schläfrig gemacht. Er gähnte leicht und kuschelte sich eng an seinen Freund, ehe er die Augen schloss. „Danke, Draco.“ Nuschelte er leise, ehe er wieder in einen leichten Schlaf fiel. „Nicht dafür, kleiner Held.“ Lautete die ruhige Antwort seines Freundes, der nun einen Arm um ihn schlang, und ihm beim einschlafen zusah. ------------------------------------ Hier das nächste Kapitel, es tut mir so leid, aber mich hat ne megaböse Grippe erwischt, ich kann kaum gradaus scheuen, deswegen ned sauer sein..^^ Ich kann auch nicht versprechen, dass das nächste kapitel wieder übermorgen kommt...miep. Liebe Grüße Kapitel 9: ----------- Draco hob den Kopf langsam, als er sah wie seine Mutter in den Raum trat, und einen schiefen Blick auf die kaum angetastete Suppe warf. „Hat er gegessen?“ Flüsterte sie ihrem Sohn zu, der wieder besitzergreifend die Arme um den Jungen geschlungen hatte. „Hat er.“ Antwortete ihr Sohn ebenso leise und hoffte inständig, dass seine Mutter nicht weiter nachfragen würde. Sie nickte aber nur und rief eine der Hauselfen: „Mach hier alles sauber. Und seid leise dabei.“ Wies sie die Elfe an, und sah dann wieder zu Draco: „Du wirst noch einige Lektionen machen müssen. Das kannst du auch hier tun, aber ich möchte, dass du, dass lernen nicht vernachlässigst.“ Draco nickte artig und sah dann zu wie Dolby am unteren Ende des Sofas auftauchte und versuchte die Decke weg zu ziehen. Hastig ließ er Harry los, der dabei vor sich hinmurmelte, und langsam die Augen aufschlug, um dann verwirrt zu blinzeln, und fischte nach dem Elfen, als es ihm nicht gelang den Elf zu erhaschen, hielt er die Decke so gut er konnte fest, während der Hauself, der nur seine Arbeit machen wollte, daran zog. Harrys Augen weiteten sich, als er die merkwürdige Gestalt vor ihnen erblickte, die sich gerade mit Draco um die Decke stritt. „Die Herrin sagte saubermachen!“ Der Elf riss nun etwas fester an der Decke. Draco fluchte leise vor sich hin, dass er daran aber auch nicht früher gedacht hatte, als seine Mutter noch weg gewesen war. „DAS ist sauber, du blöder, daher gelaufener…“ Weiter kam der junge Malfoy erbe nicht. „Draco Lucius Malfoy, achte auf deine Sprache!“ Rief Narzissa dazwischen, und bemerkte dann erst das Harry, der die Augen geöffnet hatte, nun alles sehen konnte. Bei Merlin, das war wohl schlechteste Timing überhaupt. Der kleine schrumpelige Elf hatte nun die Augen zusammengekniffen und riss mit einer heftigen Bewegung die Decke von den beiden Jungen herunter. „Dolby muss saubermachen!“ Ließ er sich nicht beirren und fing jedes einzelne der Papierchen, dass zum Vorschein kam auf, um es verschwinden zu lassen. „Mistvieh.“ Zischte Draco und sah schuldbewusst zu seiner Mutter, die ihn allerdings nicht beachtete, sondern einen Blick auf die Papierchen warf, dass Gesicht verzog und dann wieder zu Harry sah: „Draco, geh in dein Zimmer. Ich komm nachher zu dir.“ Ihre Stimme klang ungewöhnlich scharf, trotz allem machte er keinerlei Anstalten ihr zu gehorchen. „Ich möchte bei Harry bleiben!“ Trotzig schob er sein Kinn vor und sah seine Mutter an. „Was du möchtest interessiert mich gerade nicht. Ab in dein Zimmer. Jetzt! Oder ich hex dich dahin.“ Lautete die klare Ansage. Grummelnd erhob er sich langsam und beugte sich noch einmal zu seinem Freund: „Es ist alles gut, Harry. Ich erklär dir nachher alles.“ Sagte er leise und ging dann aus dem Salon. Wenn seine Mutter einmal diesen Ton angeschlagen hatte, dann war es besser, nachzugeben, denn obwohl es nicht den Anschein hatte, waren ihre Strafen, weit schlimmer, als die seines Vaters es je sein konnten. Sie wusste einfach zu gut, mit was für Mahnungen sie am besten treffen konnte. Harry starrte immer noch auf den Fleck, an dem dieses Flatterding in der Luft gewesen war. Zwar war es schon vor einigen Sekunden mit einem leisen Plopp verschwunden, aber vielleicht tauchte es ja noch einmal auf. War er so schwer am Kopf verletzt gewesen? Er hatte nicht einmal richtig mitbekommen, was Draco zu ihm gesagt hatte. Erst als Narzissa laut seinen Namen sagte, riss er den Blick von der Stelle los, und sah sie mit großen fragenden Augen an. Sie atmete tief durch und setzte sich dann zu ihm auf das Sofa, beruhigend legte sie eine Hand auf seine Beine und lächelte ihn an, ehe sie zu sprechen begann: „Du hattest mich gefragt, was Muggel sind. Erinnerst du dich?“ Nun nickte er langsam, noch immer konnte er nicht glauben was er eben gesehen hatte. „Nun, Muggel sind nichtmagische Menschen. Also Menschen die nicht zaubern können. Wir, also Lucius, Draco und ich. Wir sind magische Menschen. Das bedeutet wir können zaubern, und haben demnach auch magische Geschöpfe in unserem Haushalt. Was du eben gesehen hast, war Dolby einer unserer Hauselfen. Sie sind da um uns in allen Dingen zur Hand zu gehen.“ Sie wählte ihre Worte mit Bedacht, um den Jungen vor sich nicht noch mehr zu beunruhigen. An seinen Augen konnte sie erkennen, wie er nachdachte ehe er zum Sprechen ansetzte: „Onkel Vernon sagt, es gibt sowas nicht.“ Seine Stimme klang so leise, dass sich die blonde Hausherrin anstrengen musste ihn zu verstehen, aber sie schüttelte leicht den Kopf, ehe sie antwortete: „Sei mir nicht böse, Harry. Aber dein Onkel ist ein sehr kleinkarierter Muggel. Das Paradebeispiel eines Muggels, um genau zu sein. Alles was sie nicht verstehen wollen sie nicht wahrhaben.“ Zur Bestätigung nahm sie ihren Zauberstab und murmelte einen leisen Zauber, der dafür sorgte, dass sich alle Vorhänge im Salon zuzogen. Mit großen Augen verfolgte er jede Bewegung die Narzissa machte, um die Vorhänge wieder aufzuziehen. Nun ergab für den Jungen auch seine schnelle Heilung einen Sinn. Deswegen hatte er so schnell gesund werden können, und auch deswegen hatten die Sternbilder, die Draco ihm gezeigt hatte, immer so schön aufgeleuchtet. Wirklich glauben konnte er es allerdings immer noch nicht. Die Familie wirkte so normal. „Aber…“ Weiter sprach er nicht, er hatte die Decke bis zu seinem Kopf hochgezogen und sah Narzissa leicht panisch an. Sie verstand den Schwarzhaarigen, und zog ihn behutsam in eine Umarmung. „Es ist alles gut, Harry. Du brauchst vor niemandem hier Angst zu haben.“ Flüsterte sie leise und strich sanft über seine verstrubelten Haare, die eher einem Vogelnest als einer Frisur ähnelten. Das war das erste worum sie sich kümmern würde. „Aber dann muss ich wieder zu meinen Verwandten. Ich kann ja nicht zaubern.“ Tiefe Traurigkeit erfüllte ihn auf einmal und er musste sich anstrengen, dass die Tränen die in ihm aufkamen, ihren Weg nicht nach draußen fanden. Sie atmete tief durch und schüttelte den Kopf: „Du bleibst genau da wo du bist, nämlich bei uns.“ Versprach sie ihm. Noch während sie ihm im Arm hielt, überlegte sie sich, ob sie ihm die ganze Wahrheit sagen sollte. Eigentlich war sie dafür sicherlich nicht die richtige Person, aber sollte sie es wirklich dieser emotionslosen Galionsfigur der weißen Seite überlassen? Harry, alles über seine Herkunft zu verraten? Es war wirklich schade, dass er keinerlei Verwandte mehr hatte, außer diese Muggel, die ihm absichtlich Lügen aufgetischt hatten, um ihm in dem Glauben zu lassen, dass er selbst so ein tristes Dasein zu fristen hatte, wie sie selbst es tun mussten. „Und Harry, du bist wie wir. Ich kannte deine Eltern zwar nicht gut, aber ich weiß das sie Beide auch auf unserer Schule waren.“ Mit diesem Satz war ihr Entschluss gefallen. Sie würde dem Jungen alles erzählen, was sie selbst wusste. Wie die meisten, kannte auch sie nur die Gerüchte, die sie gehört hatten, aber selbst mit diesen, war Harry besser bedient, als mit der Aussage das seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, an dem er auch noch Schuld hatte. Noch während sie mit ihm sprach, kam Lucius in den Salon und sah fragend auf das Bild. Nicht das er eine Antwort erwarten würde, so wie Narzissa den jungen Potter im Arm hielt, und mit ihm sprach, würde er die so schnell sicher nicht erhalten. Er seufzte tief als er hörte WAS genau sie ihm erzählte, warum übernahm sie die Aufgabe der Minsteriumsangestellten? Merlin, selbst Dumbledore wäre dafür besser geeignet als seine Frau. Der Junge würde nur eine Bindung zu ihr aufbauen, und das wollte er unter allen Umständen verhindern. Umso schwieriger würde es werden ihn wieder loszuwerden. „Zissa, Liebes. Denkst du das es richtig ist, ihm nun schon die Wahrheit zu sagen?“ wagte er es sich, in die Unterhaltung einzugreifen. Immer wieder fragte sich Lucius wie sie es schaffte, so böse schauen zu können, und dabei noch so gut auszusehen. Andere Frauen würde er bei diesem Blick als Hyänen bezeichnen, die nur darauf aus waren, ihm an die Gurgel zu springen. Er beachtete den Blick nicht weiter, und setzte sich locker auf einen der Sessel, die noch immer etwas zur Seite geschoben waren. Seinen Gehstock, den er mehr zu Zierde trug, als dass er ihn brauchte, stellte er neben sich ab und sah abwartend auf seine Frau. „Dolby.“ Antwortete sie nur in seine Richtung und redete dann weiter mit Harry. Lucius runzelte verwundert die Stirn, und fragte sich wo sein Sohn abgeblieben war, da dieser bisher ja wie eine Glucke um Harry herumgeschwirrt, und nicht von dem Jungen weg zu bekommen war. Vielleicht hatte er sich ja besinnt, und widmete sich nun wieder den Studien, die er zu erledigen hatte. Bei seinem Glück, wollte er nicht annehmen, dass sein Erbe das Interesse an dem Schwarzhaarigen verloren hatte. Was allerdings vieles einfacher machen würde. Ab und an wenn Harry mit seinen grünen Augen zu ihm sah, nickte er um die Worte seiner Frau zu unterstreichen, diesen Gefallen konnte er ihr wenigstens tun. Morgen wäre der Spuk zu Ende. Daran glaubte er fest. Selbst als nach einer weiteren Erzählung Narzissas, große bewundernde grüne Augen zu ihm aufsahen. Draco warf das Buch, indem er eben gelesen hatte zur Seite. Er wollte nicht mehr lernen. Er wollte zu Harry, traute sich aber nicht nach unten zu gehen, wenn seine Mutter noch bei ihm war, dann würde sie ihm die Ohren abhexen. Wobei, dass tat sie ja so oder so. Allein schon wegen der Schokofrösche, würde es noch eine Menge Ärger geben. Er hatte gesehen, wie sich ihre Augen bei dem Anblick der ganzen Verpackungen geweitet hatten. Warum hatte sie ihn überhaupt aus dem Salon geschickt? Wer könnte Harry besser erklären Was sie waren, wenn nicht er? Ein leichter Tritt, gegen das am Boden liegende Buch folgte. Schlitternd glitt es über den Boden und blieb in der Ecke des Zimmers liegen. „Dobby, ist meine Mutter noch bei Harry?“ fragte er in das Zimmer, und sofort ploppte es neben ihm. „Ja, Master. Sie redet mit ihm. Auch euer Vater ist bei ihm. Kleiner Master“ Er nickte verstehend und gab dem Elfen ein Handzeichen, dass er gehen könnte. Wenn sein Vater auch bei Harry war, dann war es vielleicht ernster, als er angenommen hatte. Sein Vater war sowieso schon nicht begeistert über Harrys Anwesenheit, und er hatte Harry versprochen auf ihn aufzupassen. Wahrscheinlich hatte Harry nun Angst, da er nicht da war, um auf ihn aufzupassen. Das hatte er versprochen, und ein Malfoy hielt seine Versprechungen. Immer. Ausnahmslos. Er dachte gar nicht mehr daran, dass er in seinem Zimmer bleiben, und einige Lektionen durcharbeiten sollte. Mit schnellen Schritten ging er hinaus in den Flur und warf seine Zimmertür hinter sich zu. Er würde Harry zu Hilfe kommen. Der Grünäugige tat sich schwer, die ganzen Informationen zu verdauen. Er war nun bei einer Zaubererfamilie, und sein neuer bester Freund war ebenfalls ein Zauberer. Genauso wie er selbst. Aber was war, wenn sich die Malfoys irrten? Er war doch einfach nur Harry, der Freak. Was war, wenn er die hohen Erwartungen der Malfoys enttäuschte? Würde er dann noch hierbleiben dürfen? Hätte ihn Draco dann noch lieb? Wahrscheinlich nicht, dann war er wieder der Freak, auch wenn er sich sicher war, dass sein Freund ihn niemals beleidigen würde. „Ich weiß Harry, das war nun alles ein bisschen viel für dich.“ Schloss Narzissa und sah auf die Tür, durch die ihr Sohn wie ein wutentbrannter Hypogreif hineingerannt kam. Sie konnte nicht so schnell schauen, wie ihr Sohn neben Harry auf dem Sofa saß, und ihn beschützend in die Arme nahm. Von Lucius Seite war ein Knurren zu hören, dass sehr deutlich zeigte, wie wenig angetan er von dem Verhalten ihres Sohnes war. Dieser hatte einen kampflustigen Gesichtsausdruck angenommen, und starrte seinen Vater in bester Malfoy Manier an. Dieser starrte genauso zurück. Narzissa konnte ein Lachen nicht verkneifen. Ihre Stimme erfüllte den Raum, und auch Harry grinste leicht, gegen das edle Hemd seines selbsternannten Beschützers, der sofort eine Hand auf seinen Rücken gelegt hatte. „Sohn. Hattest du nicht die klare Anweisung in deine Gemächer zu gehen?“ Fragte Lucius ruhig. Draco sah ihn kalt an, er wusste schließlich, dass sein Vater den Schwarzhaarigen, nicht hier haben wollte: „Ich hab versprochen Harry zu beschützen.“ Verwundert blitzten die grauen Augen des Familienoberhauptes auf: „Vor… mir?“ Da sollte sein Sohnemann sich lieber gegen Dumbledore, Voldemort und wie die Geier die hinter Potter her waren alle hießen, stellen. Ungläubig sah er seinen ihn an. Das war jetzt sicherlich ein schlechter Scherz. „Ja Vater, auch vor dir. Vor jedem.“ Narzissa biss sich während der Unterhaltung der beiden auf die Unterlippe. Morgen würde sie einen dunkleren Lippenstift wählen müssen, damit man die blauen Flecke nicht sah. Lucius ließ sich kopfschüttelnd zurück in den Sessel fallen. Sein Sohn zeigte Mut. Das erste Mal in seinen acht Jahren. Dieser Potter schaffte es noch, dass Draco, wenn die Zeit für Hogwarts gekommen war, nach Gryffindor kam. Bei diesem Gedanken schüttelte es ihn. Ein Malfoy in Gryffindor. Das wäre das Ende einer sehr langen gehegten Familientradition. Kapitel 10: ------------ Wutentbrannt tigerte Albus Dumbledore in seinem Schulleiter Büro auf und ab. Wie konnten die Malfoys es wagen ihn vor die Tür zu setzen? Knurrend setzte er sich an den Schreibtisch und massierte sich die Schläfen, wie sollte er an den Jungen herankommen? Narzissa benahm sich wie eine Löwenmutter, die ihr Junges beschützte. Während Lucius eher den Eindruck machte, als würde er den Jungen sofort vor die Tür setzen. Entweder waren im Ministerium alle blind, für die Dinge die Malfoy unter Voldemort getan hatte, oder sie ignorierten diesen Aspekt völlig. Vielleicht sollte er im Ministerium nochmal in Ruhe mit dem Oberhaupt der Familie sprechen. Sie mussten doch einsehen, dass sie kein guter Umgang für den Jungen der lebte, waren. Es war zu schade das Severus keinen Kontakt mehr zu ehemaligen Todessern pflegte, sonst könnte er ihn zum Spionieren in die Familie schicken. Aber so wie die Dinge standen, würde Lucius sich eher die Zunge abbeißen, als dem Tränkemeister etwas zu verraten. Wahrscheinlich würde die Aristokraten Familie ihn hochkant wieder rauswerfen, bevor er überhaupt über die Schwelle des Anwesens treten konnte. Je mehr er überlegte, desto mehr kam er zu dem Entschluss, dass er mit Lucius allein sprechen musste. Und wenn das alles nichts half, dann musste Severus die alte Freundschaft wiederaufleben lassen, um an den Jungen heran zu kommen. Niemals hätte er gedacht, dass es zu solch Umständen kommen würde. Nicht auszudenken was passieren könnte, wenn Voldemort wieder zurückkehrte, und Harry nicht unter dem Blutschutz stand. Er nahm ein Zitronenbonbon aus der kleinen reich verzierten Dose, die er immer in seinem Schreibtisch hatte, und legte es sich in den Mund. Wie immer, wenn er die köstliche Kombination aus Süß und Sauer auf seiner Zunge spürte, beruhigte er sich sofort, und fing an sich zu entspannen. Es würde sich alles finden, und wenn er Harry selbst aus dem Manor retten musste. Es konnte schließlich nicht sein, dass er bei Todessern aufwachsen musste, während seine liebenden Verwandten um ihn bangten, und ihn jederzeit wieder bei sich aufnehmen würden. Lucius sah aus, als hätte man ihm sämtliche Weihnachtsgeschenke gestrichen, als er in sein Büro trat und einige Eulen bereits auf seinem Schreibtisch warteten. Er musste sich wirklich angewöhnen die Fenster zu schließen, die kleinen Federbälle sprangen auf seinem Schreibtisch umher und schienen ihre reine Freude damit zu haben, eine Menge Unordnung in seine Dokumente zu bringen. Zischend ging er zu ihnen und nahm ihnen die Briefe ab, zwei vom Ministerium, wie er an dem Wappen erkannte, einer von Dumbledore, und die anderen schienen die Rechnungen aus der Winkelgasse gebracht zu haben. Er gab jeder einen Keks und scheuchte sie in den langsam dämmernden Abendhimmel hinaus. Als er das erste Pergament öffnete und die Zeilen las, in denen ihm mitgeteilt wurde, dass er sich in der nächsten Woche im Ministerium einzufinden hatte, um Harrys Vormundschaft zu klären. Was hatte er damit zu tun? Ab morgen ging der Junge seine Wege und seine Familie die ihren. Nur wie sollte der das Draco beibringen? Er war total vernarrt in den jungen Potter, und würde ihn hassen, wenn er den Schwarzhaarigen vor die Tür setzte. Schließlich rebellierte er ja schon offen gegen ihn. Noch nie hatte er sich gegen Narzissa oder sein Wort gestellt. Eigentlich hatte er dieses Verhalten, erst in einigen Jahren erwartet, wenn die Pubertät einsetzte. Narzissa würde sich fügen, wenn er ihr erst einmal die Vorteile nahebrachte, die es hatte, wenn der junge Potter nicht bei ihnen blieb. Dieses Mal wäre es schlimmer, als damals. Er erinnerte sich noch zu gut daran, als Abraxas den dunklen Lord mit in das Manor gebracht hatte, um ihn zu rekrutieren. Bis zu diesem Zeitpunkt, hatte er selbst sich neutral verhalten. Er wollte sich weder von der einen noch von der anderen Seite instrumentalisieren lassen. Am Ende war es anders gekommen. Niemals würde er vergessen, wie der dunkle Lord Narzissa und Draco mit dem Cruciatus belegt hatte, bis er sein Einverständnis gab, der dunklen Seite bei zu treten. Was er in diesem Augenblick nur zu gern getan hatte, nur um seine Familie zu beschützen. Sein Vater war lachend danebengestanden, für ihn war klar gewesen, dass sein Sohn sich, seiner Entscheidung zu fügen hatte. Noch nie hatte er so viel Hass gegenüber seinem strengen Vater empfunden, wie in diesem Moment, wo er wissentlich seine Familie dafür opferte, um seinen Willen durchzusetzen. Nie hätte er es sich verziehen, wenn einem von Beiden etwas geschehen wäre. An den Longbottoms hatte man ja gesehen, was passieren konnte, wenn man zu lang unter diesem Fluch stand, und Draco war damals noch so klein gewesen. Kaum ein Jahr alt. Er hätte diesen Fluch keine Fünf Minuten lang überlebt. Merlin sei Dank, waren bei seinem Sohn keine Schäden dadurch entstanden, was auch daran lag, dass Lucius an diesem Abend blitzschnell agierte, und sich das dunkle Mal aufdrücken ließ. Nein, er bereute diese Entscheidung nicht. Damals war es das einzige richtige gewesen. Noch immer hörte er die Schreie seiner Familie, die in jener Nacht durch das Manor gehallt waren, noch immer sah er den schmerzverzerrten Gesichtsausdruck seiner Frau, wie sie auf dem teuren Teppichboden gelegen hatte, und verzweifelt seinen und Dracos Namen schrie. Und trotz allem, war Narzissa die einzige, des ganzen inneren Kreises, die es sich gewagt hatte, gegen den Lord im Hintergrund zu rebellieren. Es waren nur Kleinigkeiten gewesen, ein Glas Wein, das ein Hauself ausversehen auf den Nebenmann des Lords hatte fallen lassen, so das Voldemort natürlich auch einige Tropfen auf seiner Robe hatte. Der Blick den sie IHM zuwarf, der mehr als nur Abscheu zeigte, und sich, sobald es zu auffällig wurde, sofort in absolute Ergebenheit wandelte. Mit eben solchen Dingen, hatte sie ihm gezeigt, dass sie immer die stolze Aristokratin an seiner Seite sein würde. Und dass er froh sein konnte, so eine starke Frau an seiner Seite zu haben. Wenn der Lord wirklich wieder auferstehen sollte, aus welchem Loch auch immer er gekrochen käme, dann war er sich sicher, dass Narzissa nicht mehr vor ihm kuschte. Sondern mit aller Macht ihre Rache ausüben würde, für das was er Draco und ihr angetan hatte. Er schüttelte seinen Kopf um diese Erinnerungen wieder zu verscheuchen. Obwohl der Abend bereits dämmerte, war es noch zu früh, um über die Vergangenheit zu sinnieren. Das konnte er wie immer, spät am Abend, wenn er allein im Salon saß und seine Gedanken ordnete. „Wie viele Schokofrösche, hast du nun gegessen, Harry?“ Beinah beiläufig warf sie die Frage in die Unterhaltung der beiden Jungen, die gerade fieberhaft überlegten, was man als Zauberer so alles tun konnte, und wo man die Muggelverwandschaft überall hinzaubern konnte. Schüchtern sah der kleinere Junge sie nun an: „Ich weiß es nicht genau. Aber ich hab aufgehört als ich satt war.“ Noch immer schien er Angst vor ihr zu haben, und wieder flammte kalte Wut auf diese Dursleys in ihr auf. Na das war ja schonmal etwas. Die blonde Frau strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nickte leicht. Eigentlich kam das Ganze ihrem Plan entgegen, nur wollte sie nicht das Harry wirklich Bauchschmerzen bekam, und bei Salazar, die würde er bekommen. Sie atmete tief durch und sah auf ihren Sohn. Eigentlich waren ihre Anweisungen klar gewesen, allerdings meinte er es nur gut, mit seinem neuen Freund. Und in kindlicher Logik betrachtet, hatte er nichts Falsches getan. Nun konnte sie nur abwarten, ob Harry noch Anzeichen eines verdorbenen Magens zeigen würde. „Wir könnten ihnen Schweineohren und deiner Tante Eselsohren anhexen.“ Fing Draco wieder an. „Geht das?“ Wild nickte er als Antwort auf Harrys Frage: „Natürlich. Wir sind schließlich die Besten. Ich als Malfoy und du als Held unserer Welt sowieso. Uns wäre keiner gewachsen.“ Stolz reckte ihr Sohn die Brust heraus. „Na ihr Helden, Schluss damit jetzt. Du Held, siehst zu das du Gesund wirst, und du Oberheld gehst dein Buch holen. Dann könnt ihr zusammen lernen, wie man zu einem richtigen Helden wird.“ Entschied sie und stand auf. Auf dem weitläufigen Flur hielt sie Draco kurz auf und sah ihn streng an: „Keine weiteren Süßigkeiten. Du willst schließlich nicht das Harry nochmal krank wird, oder?“ Sofort schüttelte er den Kopf, natürlich wollte er das nicht. Schließlich war er glücklich, dass sein Freund endlich aufgewacht, und soweit auch gesund war. „Tut mir leid. Mutter.“ Kam es kleinlaut von ihm, ehe er sich losmachte um in seine Gemächer zu flitzen, und das geforderte Buch zu holen. Narzissa verzog kurz ihr Gesicht und machte sich dann auf den Weg um die Elfen für das abendliche Dinner anzuleiten, und ganz nebenbei musste sie noch einen gewissen Tränkemeister über ihr weiteres Vorgehen, Lucius betreffend informieren. Wenn ihr Plan klappte, dann würde es nicht mehr zur Diskussion stehen, ob Harry bei ihnen bleiben dürfte. Sie könnte auch einfach nur ein Machtwort gegenüber ihres Mannes sprechen, aber das würde er ihr nicht vergeben, da stand ihm sein Stolz im Weg. Er musste selbst, und im günstigsten Fall, aus ein ganz wenig Zuneigung, gegenüber des jungen Potters, diese Entscheidung treffen. „Was, wenn ich gar nicht zaubern kann?“ Fragte Harry leise. Er hatte Angst das sein einziger Freund sich dann von ihm abwendete, wenn er doch nicht der war, für den sie ihn alle hielten. Vor Dracos Eltern hatte er sich nicht getraut, dass Thema anzusprechen. „Harry, das ist doch Elfen…Mist.“ Antwortete Draco ihm sogleich und strich ihm kurz über die Schulter. „Du bist ein Zauberer. Wahrscheinlich sogar der Mächtigste überhaupt.“ Überlegte der junge Malfoy Erbe weiter. „Aber ich müsste doch etwas merken, oder?“ Nuschelte Harry nun leiser. Draco überlegte nun angestrengt, bei ihm als Malfoy, wusste man natürlich das er ein Zauberer sein würde. Aber wie sah das bei einem Potter aus? „Ich geh jetzt zu Vater. Der wird wissen was wir tun müssen, um das festzustellen.“ „Nein. Nein, Bitte nicht, dein Vater mag mich nicht sonderlich.“ Harrys Stimme war leise geworden. Er hatte Angst das der große Mann ihn wieder zu den Dursleys bringen würde. Auch wenn Narzissa ihm versprochen hatte, dass er bleiben durfte, war doch Lucius das Familienoberhaupt, dass solche Entscheidungen zu treffen hatte. So war es bei den Dursleys auch gewesen, Petunia hatte etwas geplant, und Vernon hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Genau das gleiche würde hier auch passieren können, und davor hatte er Angst. „Natürlich mag er dich. Wie könnte er dich nicht mögen, wenn ich dich mag?“ Draco schüttelte den Kopf. Er hatte Harry schon gemocht, als er ihn für einen gewöhnlichen Muggel gehalten hatte. Diese traurige, nachdenkliche Art, wie er so verloren mitten in der Nacht auf dem Feld vor ihrem Ferienhaus gesessen hatte, hatte ihn tief getroffen. Sofort hatte er den anderen Jungen beschützen wollen, ohne darauf zu achten, was für eine Abstammung er hatte. Für ihn war klar gewesen, dass das sein erster, und einziger, bester Freund werden würde. Und wie immer, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, hatte er es auch bekommen. „Mutter wird niemals zulassen das du weggebracht wirst. Sie mag dich.“ Versuchte er erneut den Schwarzhaarigen zu beruhigen, der nickte allerdings nur langsam. Wenn er doch nur sicher wüsste, dass er zaubern konnte, dann würde Lucius ihn vielleicht wirklich nicht mehr weggeben. „Ich kann das alles immer noch nicht richtig glauben.“ Nuschelte er nun leise und schloss für einen Moment die Augen. Seine Eltern waren von einem mächtigen bösen Zauberer getötet worden, und nur er hatte überlebt. Jeder in der Zauberwelt kannte seine Geschichte, nur er selbst nicht. Auf einmal wurde ihm kalt und heiß zugleich, wollte Draco nur mit ihm befreundet sein, weil er dieser Junge war? Ängstlich sah er zu ihm. Draco hatte die Stirn in Falten gelegt und schien fieberhaft zu überlegen, was sie tun konnten. „Wusstest du, dass ich das war?“ Die Frage kam so schnell, das Draco verwundert aufsah: „Was wusste ich?“ er verstand den Zusammenhang nicht. „Das ich der Junge war, der das überlebt hat.“ Harry war rot geworden, es war ihm peinlich das zu fragen, aber er mochte um seiner selbst gemocht werden. Immer nur war er der Freak gewesen, der nichts konnte. Der sogar zu dumm war, um ordentlich zu putzen. Der es nicht wert gewesen war, gemocht zu werden. „Neeeeee, ich wusste es nicht. Ich hielt dich für einen Muggel. Vater hat es mir dann in der Nacht, als Mutter und Onkel Sev dich geheilt haben, erklärt. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Anstatt eines Muggels, hab ich ihnen einen Helden ins Anwesen gebracht.“ Der blonde Junge grinste, und seine grauen Augen strahlten regelrecht: „Ich weiß jetzt wie wir herausfinden ob du zaubern kannst.“ Das Grinsen war so breit geworden, dass es von einem Ohr zum anderen reichte. „und wie?“ Neugierig sah er ihn an. „Na ganz einfach. Ich hol den Besen.“ Damit sprang der junge Malfoy Erbe auf und verließ den Raum. Den Besen? Wie sollte er herausfinden ob er ein Zauberer war, wenn er den Boden kehrte? Kapitel 11: ------------ „Was tust du da, Harry?“ Draco hatte ihm den Besen in die Hand gedrückt, und er war aufgestanden um den Boden zu kehren. „Kehren? Dafür hast du mir doch den Besen geholt.“ Kam es von dem Kleineren schüchtern zurück. Draco lachte so laut los, dass es Harry ansteckte, und er ebenfalls in das Lachen mit einfiel. Auch wenn er nicht verstand warum sie lachten. „Der ist doch nicht zum Kehren, hör auf so hauselfisch zu sein. Du musst hier nichts kehren, putzen oder was auch immer die Muggel tun, um ihr Haus sauber zu halten. Dafür haben wir Hauselfen.“ Erklärte der junge Malfoy ihm nun und nahm den Besen an sich, um ihn auf den Boden zu legen. Er hielt die Hand darüber und sagte ein lautes: „Hoch!“ Sofort sprang der Besen in seine Hand hinauf. „Siehst du? So einfach ist das. Und jetzt du.“ Draco legte ihn wieder vor Harrys Beine und setzte sich auf das Sofa, gespannt sah er zu seinem Freund. „Hoch!“ Rief Harry nun, und sah, dass nichts passierte. Das blöde Teil lag immer noch genauso auf dem Boden, wie Draco es abgelegt hatte. Der grünäugige Junge musste sich zusammenreißen, damit die Tränen die in ihm aufkamen, nicht über seine Wangen liefen. Er hatte es doch gesagt, er war kein Zauberer. Aber niemand hatte ihm geglaubt, sie gingen von völlig falschen Dingen aus. Wenn er doch wirklich ein Held war, und einen so bösen und mächtigen Zauberer besiegt hatte, warum schaffte er es nicht einen simplen Besen in seine Hand zu bekommen? Draco grummelte etwas vor sich hin und stand wieder auf, vorsichtig nahm er ihn in den Arm, und hielt ihn fest: „Das dauert ein bisschen, bei mir hat es auch nicht gleich geklappt. Du musst dich ganz doll konzentrieren, dann klappt es.“ Flüsterte er ihm ins Ohr, und fuhr fort damit den Rücken seines Freundes langsam zu streicheln, um ihn wieder zu beruhigen, was leider nichts half. „Er hat sich doch einige Millimeter bewegt. Das ist gut. Mein Vater hat mir erzählt, dass sein Besen ihm damals beinah den Kiefer gebrochen hätte. Weil er so ruckartig hoch ist.“ Log er munter drauf los. Eigentlich hatten seine Eltern ihm ganz klar gesagt, dass Lügen absolut verboten war, aber in diesem Fall, könnte man da sicher eine Ausnahme machen. Schließlich wollte er nicht das Harry weinte, und wenn er dafür erzählen musste, das Hufflepuffs die intelligentesten Schüler in Hogwarts, und die Ravenclaws die dümmsten Schüler waren, dann würde er auch das tun. Hauptsache sein Freund war nicht mehr traurig. „Hat er sich wirklich bewegt?“ Kam die genuschelte Frage, an seiner Halsbeuge. Eilig nickte der blonde Junge: „Hat er. Du hast es nur nicht gesehen. Komm wir üben weiter.“ Er löste sich von ihm und griente ihn breit an: „Und wenn das klappt fliegen wir eine Runde. Aber das dürfen wir erst heute Abend. Wenn Mutter uns sieht köpft sie mich.“ Sein verschmitztes Grinsen wurde noch breiter. Nun grinste auch der Schwarzhaarige wieder und konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Es konnte doch nicht so schwer sein, einen verfluchten Besen in die Hand zu bekommen. „Hoch.“ Flüsterte er leise. „Lucius, es ist wichtig das du und Narzissa ebenfalls erscheint, ich habe sonst nichts in der Hand, und der Junge muss zurück zu seinen Verwandten.“ Der Hausherr hatte nicht minder Lust, in Fudges Gesicht, dass aus dem Kamin erschienen war, zu treten. Allerdings verbot ihm das seine gute Erziehung, und würde ihm sicherlich keine Pluspunkte beim Zaubereiminister geben. „Der Junge kann nicht zurück.“ Sagte er einfach und trat direkt vor den Kamin. „Erklär das Dumbledore. Der ist voll und ganz auf der Seite der Verwandten. Er hat es geschafft das bei ihnen ein Obliviate eingesetzt wird, musstest du so hart zu ihnen sein? und sie nehmen Harry gern wieder auf.“ Für einen kurzen Augenblick genehmigte Lucius sich, seine Augen zu verdrehen, natürlich nahmen sie den Jungen gern wieder auf, er wollte nicht wissen was der Schulleiter ihnen dafür versprochen hatte. „Wenn wir ihn in ein Heim geben, dann holt Dumbledore ihn wieder heraus und bringt ihn zu ihnen.“ Fuhr der Minister fort. Lucius nickte verstehend, das Ganze entwickelte sich für ihn nicht zum Besten. Egal wo er Potter hinbrachte, der Alte würde ihn in seine Klauen bekommen, und ihm nur noch mehr Unsinn in den Kopf pflanzen, als er es bei Zissa und ihm selbst schon versucht hatte. Blutschutz, pfffff. Ein tiefes resigniertes Seufzen von Seiten des großgewachsenen Blonden war zu hören. Fudge verabschiedete sich mit den Worten, dass er gut überlegen sollte, wie er nun vorging. Warum riet ihm das jeder? Bisher hatte er gedacht, dass er alles gut durchdacht hatte. Gut, das meiste. Er hatte nicht mit einberechnet, dass sich Narzissa so an den misshandelten Jungen hängen würde, als wäre er ihr zweiter verschollener, wieder aufgetauchter Sohn. Und natürlich hatte er auch nicht mit einkalkuliert, dass Draco ihm förmlich am Rockzipfel hing. Und er hatte, ach wem machte er etwas vor? Wenn man es so betrachtete, dann hatte er überhaupt nicht richtig darüber nachgedacht. Sonst hätte er das alles in seine Überlegungen mit einbezogen. Alles in allem, bedeutete es, dass Potter sie morgen noch nicht verlassen würde, er hatte also noch mehr Zeit sich bei seiner Familie einzuschleichen, und sich die Zuneigung sämtlicher Hausbewohner zu ergattern. Nicht, dass der Rest seiner Familie ihm nicht schon verfallen war, die Hauselfen schienen ihm noch neutral gegenüber zu stehen, und seine Pfauen hatten ihn zum Glück noch nicht gesehen, sonst würden die sicherlich auch an ihm kleben, wie Ameisen an Honig. Er würde Zabini informieren müssen, der konnte sich um alles Weitere kümmern, was das Ministerium und den Alten Dumbledore anging. Als er zurück an seinem Schreibtisch war, öffnete er den nächsten Brief und laß sich die Zahlen durch, ein tiefes Schlucken später, hatte er eine Hauselfe angewiesen sofort seine Frau zu ihm zu schicken. Einen Besen für 91 Galleonen*? Dafür das Draco schon einen gut funktionierenden hatte? Wem wollten sie das weiß machen? Natürlich wusste er, dass dieser Besen für Potter gedacht war, aber er war auf die Erklärung seiner Frau mehr als gespannt. „Du musst ihn überzeugen, Zissa.“ Der letzte Satz des Tränkemeisters hing ihr noch im Kopf, als Dobby neben ihr erschien und ihr mitteilte das ihr Mann sie zu sehen wünschte. Sie grinste breit, schließlich hielt er sich an ihre Ansage, dass er nicht mehr im Haus herumzubrüllen hatte, wie er es sonst getan hätte. Sie nickte um der Elfe zu zeigen das sie es verstanden hatte, und machte sich gemächlich auf den Weg zu ihrem Mann. „Du wolltest mich sprechen?“ Mit diesem Satz trat sie in das große Arbeitszimmer und ließ sich auf einen der weichen Stühle fallen. „Ein Besen für 91 Galleonen?“ kam sofort die Gegenfrage und sie sah an seiner Stirn das er angestrengt nachdachte. „Nun ja, Dracos Besen fällt schon beinahe auseinander. Und er kann mit dem alten Ding seine Fähigkeiten sicherlich nicht weiter verbessern.“ Unschuldig blickten ihre tiefblauen Augen zu ihm auf. „Du bist dir sicher, dass ich keinen Potter mit diesem Besen sehen werde?“ Fragte er nun nach. Das Spiel begann ihm Spaß zu machen. Es war schön zu sehen, dass Narzissa ihre Mimik immer unter Kontrolle hatte, und nur ein sehr leichtes Funkeln in ihren Augen, dass niemand der sie nicht kannte, erkennen würde, sie verriet. „Ich bitte dich, Lucius. Harry kann nicht fliegen. Er wusste ja bis heute noch nicht einmal das er ein Zauberer ist.“ Sie griff nach einem Glas Wasser, dass auf dem Schreibtisch stand und trank einen großen Schluck daraus, damit ihr Mann, ihr verräterisches Grinsen nicht sehen konnte. Erst als sie ihre Mimik wieder unter Kontrolle hatte, stellte sie es ab und sah erwartungsvoll zu ihm auf. „Was denkst du wie lange unser Sohn braucht, um ihm das Fliegen beizubringen?“ Süffisant ginste er, und nahm das gleiche Glas und trank ebenfalls, wobei seine stahlgrauen Augen sich in ihr Gesicht hefteten. „Da Mister Potter noch krank ist,“ sie tat als überlegte sie angestrengt, „Denke ich das es einige Tage dauern würde, allerdings verlässt Harry uns ja morgen schon.“ Nun hatte er sie: „Tut er nicht.“ Warf er beiläufig ein, und wartete auf ihre Reaktion, die in einer überschwänglichen Umarmung und einem tiefen Kuss folgte. Vielleicht sollte er öfter nachgeben? „Siehst du? Siehst du?!“ Schrie Draco und sprang auf und ab wie ein kleiner Gummiball. Nicht ganz so schnell, aber dennoch stetig, mit wachsender Begeisterung. Absolute Freude sprach aus seinem Gesicht, als er seinen Freund umarmte, der immer noch ungläubig den Besen in der Hand hielt, der von alleine hineingeflogen war. Er war wirklich ein Zauberer. Er hatte es geschafft, sicherlich dürfte er nun hierbleiben. „Das ist so klasse!“ Draco ließ ihn wieder los und hüpfte weiter durch den Raum. Wenn sie das nächste Mal in der Winkelgasse waren, dann würde er seine Mutter bitten, für Harry einen Übungszauberstab zu kaufen. Dann konnten sie noch viel mehr lernen. Die ganzen kleineren Zaubersprüche, wie Lumos oder Nox, durfte er schon anwenden, also wären sie das nächste was er seinem Freund beibringen würde. „Und wenn du jetzt darauf sitzt, kannst du fliegen!“ Sagte er, nachdem er sich etwas beruhigt hatte. Ein paar Meter hier über den Boden, würde keiner seiner Eltern merken, und Harry hätte dann ein weiteres Glücksgefühl. Das ihm vielleicht etwas mehr Selbstsicherheit brachte. Er wusste zwar nicht genau, was sein Vater mit dieser Selbstsicherheit meinte, aber sie war wichtig, damit man wie ein Malfoy auftreten konnte. Und Harry gehörte ja nun zur Familie. Zwar hieß er nicht wie sie, aber er konnte wie sie werden. Dessen war sich der Malfoy Erbe sicher. „Das heißt nicht, dass er ganz hierbleiben darf, Zissa.“ Lucius hielt noch immer seine Frau im Arm und sah sie streng an. Die Blonde nickte und sah ihn aus glitzernden Augen an: „Natürlich nicht.“ Stimmte sie sofort zu. Aber bis zur Anhörung, hatten sie noch eine Woche Zeit, und in dieser Woche, würde es Harry sicherlich schaffen, auch ihren Mann zu überzeugen. Oder Draco mit einem seiner berühmten Wutausbrüchen. Und wenn das alles nichts half, dann musste sie eben doch ein Machtwort sprechen. Sie schielte auf die Uhr und löste sich dann von Lucius um ihr Kleid glatt zu streichen. „Ich werde morgen Zabini eine Eule schicken, und ihn damit beauftragen sich um alles nötige zu kümmern. Wenn alles nichts hilft, wird Harry selbst aussagen müssen. Denkst du, dass du ihn darauf vorbereiten kannst?“ „Wie kann man ein Kind darauf vorbereiten durch die Hölle zu gehen? Aber ich versuche mein Bestes. Auch wenn ich denke, dass es besser wäre, wenn du mit ihm redest.“ Natürlich hatte sie völlig Recht mit dem was sie sagte, und dass es die Hölle war, durch die sie ihn wieder schiecken musste, davon ging er aus. Nicht ohne Grund, hatte er darauf bestanden sich die Erinnerungen anzusehen, ohne dass der Junge bei Bewusstsein war. Schließlich hatte er diese unmöglichen Muggel kennengelernt. Und egal wie viele Fortschritte der Junge hier bei ihnen machen würde, dieses Erlebnis noch einmal bewusst zu durchleben, würde ihn sicher um einiges zurückwerfen. Er seufzte leise, dass hatte sie ja gut geplant. Je mehr Zeit er mit Potter verbrachte, desto eher wuchs ihm der Knirps ans Herz. Sie waren nun schon so lange zusammen, dass er in ihrem Gesicht lesen konnte, wie in einem Buch, dass aber trotz allem, immer wieder einige Geheimnisse für ihn bereithielt. „Darüber können wir uns noch unterhalten, wenn es soweit ist. Magst du noch einen Gin, bevor wir uns zum Dinner begeben?“ Sie schüttelte den Kopf und sah ihrem Mann dabei zu wie er zu der kleinen Bar ging, und sich ein kleines Glas einschenkte. Als ein lautes: „HARRY!“ ihn zusammenfahren ließ, und einen Teil des Gins auf die teure Holzfläche der Bar lief, da er zusammengezuckt war. Knurrend setzte Lucius die Flasche ab, und sah bedrohlich in Richtung Tür. Narzissa grinste breit und ging hinaus um zu sehen, was ihren Sohn so in Aufruhr versetzte, sprang aber sofort einen Schritt zurück, als ein breit grinsender schwarzhaariger Junge auf einem Besen an ihr vorbeizischte, und ein anderer etwas ängstlich aussehender Junge, mit hellblonden Haaren hinter ihm herrannte. Lucius trat bedächtig neben sie: „So, so. Nicht gesund genug. Aber der neue Besen scheint zu fliegen. Wenn auch mit dem falschen Jungen.“ Bemerkte er trocken. Narzissa bedachte ihn mit einem wütenden Blick, ehe sie ihren Zauberstab zog, um das Schauspiel zu beenden. *• 499,99 Euro…^^ (möp mag auch reich sein…) Kapitel 12: ------------ „Geht es dir gut, Harry?“ Sobald der Schwarzhaarige sanft auf dem Boden gelandet war, sprang Draco auf ihn zu und untersuchte ihn auf etwaige Wunden. „Alles super. Das macht Spaß. Können wir das wieder machen?“ Pure Begeisterung sprach aus der gesamten Mimik des Kindes. Seine Wangen waren leicht gerötet, und die grünen Augen glitzerten vor Freude. „J…“ Weiter kam der junge Malfoy nicht, da ein Blick auf seine Eltern ihn zum Verstummen brachte. „Sobald du wieder richtig gesund bist, Harry. Draco, wie kommt man auf so eine Idee? Du weißt das Harry krank ist, und trotzdem tobt ihr hier durch das Manor. Ihm hätte weiß Merlin was passieren können.“ Schimpfte Narzissa mit ihrem Sohn und trat zu Harry um ihn nun ebenfalls zu untersuchen. Der hatte schuldbewusst den Kopf eingezogen und machte sich ganz klein. „Wir wollten sehen ob Harry zaubern kann. Und das ging so am besten.“ Antwortete Draco und zog einen Schmollmund, er bekam nicht oft Ärger mit seiner Mutter. Lucius hatte sich leicht lächelnd an die Wand gelehnt, und sah zu wie seine Frau ihrem Ärger Luft machte. „E…. E… Es tut mir leid.“ Harrys Stimme zitterte und als die blonde Hausherrin ihre Hand nach ihm ausstreckte, wich er automatisch zurück. Die Augen, die vor wenigen Augenblicken noch voller Freude geleuchtet hatten, waren nun ängstlich auf sie gerichtet. Sofort kam wieder Mitleid in ihr auf und sie schüttelte sacht den Kopf, um ihn nicht noch mehr zu beunruhigen: „Harry, es ist alles gut. Mach dir keine Sorgen.“ Beinah sofort stellte sich ihr Sohn vor den Jungen, und nahm ihr gegenüber die gleiche Angriffshaltung ein, wie er es schon vor Lucius getan hatte: „Du hast ihm Angst gemacht!“ Vorwurfsvoll sahen ihre eigenen Augen sie an. „Nun ist es aber genug, Draco. Niemand wird deinem Freund etwas tun.“ Mischte sich nun auch Lucius mit ein. „Er hat aber Angst!“ Mit diesem Satz nahm Draco seinen Freund in den Arm und murmelte leise auf ihn ein, damit er sich beruhigen konnte. Lucius setzte gerade an, um noch etwas zu sagen, wurde aber mit einer Handbewegung seiner Frau unterbrochen. „Geht es dir gut Harry?“ Fragte Narzissa ihn nun sanft und war über das Nicken zufrieden. Mehr durfte sie von dem Kleinen im Moment nicht erwarten. Wusste Salazar, was diese Muggel mit ihm alles angestellt hatten, natürlich erwartete er sofort Prügel. Fast wünschte sie sich, sie wäre an Lucius statt zu diesem Abschaum gegangen, dann wären sie nicht so glimpflich davongekommen. „Es gibt gleich Diner. Zeigst du Harry bitte wo er sich die Hände waschen kann? Und bringst ihn dann mit in den kleinen Speisesaal?“ Draco nickte nur und führte den Schwarzhaarigen mit sich. „Zissa, das geht zu weit. Draco gibt offen Widerworte und hängt sich völlig an ihn. Das können wir ihm nicht durchgehen lassen.“ Lucius verstand nicht warum seine Frau trotz allem noch so nett zu ihrem Erben war. „Er wird seine Strafe erhalten, keine Angst. Aber ich kann ihn schlecht vor Harry zusammenstauchen.“ Antwortete sie und hing sich bei ihrem Mann unter, um sich zum besagten Raum führen zu lassen. „Warum nicht?“ Er verstand es nicht. Ob der Junge nun vor seinem Freund Ärger bekam oder nicht. Schließlich bekam ja nicht Potter den Ärger. Sondern Draco, auch wenn Potter sicherlich genauso viel Schuld daran hatte. „Hast du gesehen wie er zurückgezuckt ist?“ Antwortete sie mit einer Gegenfrage. Ein Nicken war die Antwort. „Er dachte das ich ihn schlagen würde. Seine seelischen Wunden sind tief, Lucius. Und er hängt sehr an Draco. Wenn ich nun also seinen Beschützer, vor ihm schimpfe, dann könnte es sein, dass er dieses beschützende Gefühl, gegenüber Draco nicht mehr empfinden kann. Und ich weiß nicht, inwieweit sich das negativ auf seine Psyche ausüben würde.“ Nun nickte Lucius verstehend, aus dieser Sicht hatte er es nicht betrachtet. Er hätte Draco nun runtergeputzt und ihn in seine Gemächer geschickt. Womit er vielleicht vieles verschlimmert hätte. „Wir müssen dahingehend etwas vorsichtiger sein, Lucius.“ Eingehend musterte sie ihren Mann und erntete wieder ein Nicken. Ihr war klar, dass das völlig gegen seine Erziehungsmethoden sprach, aber auch er würde sich daranhalten müssen, bis Harry sich dahingehend etwas beruhigt hatte, und ihnen vertrauen konnte. Als sie alle am Tisch saßen warf Narzissa ihrem Mündel einen entschuldigenden Blick zu: „Du darfst heute Abend nur Suppe. Ab morgen kannst du dann richtig mit uns mitessen.“ Sie lächelte ihm zu und wies die Elfen an, die Vorsuppe aufzutragen. Ungläubig sahen sie die grünen Augen an. Lucius hob eine Augenbraue, und auch Draco schien sich zu fragen was Harry wollte. „Du kannst ruhig reden, Harry.“ Versicherte er ihm und lächelte ihn breit an, um ihm zu zeigen das alles gut war. „Was anderes?" Fragte er leise und sah schnell wieder auf seinen Teller. „Natürlich, wir können dich ja nicht nur von Suppe und Schokolade ernähren.“ Narzissa lachte leicht, aber als sie Harrys Blick auffing, wurde ihr klar, dass es sich nicht um einen Spaß gehandelt hatte. „Harry, was gab es bei dir immer zu essen?“ Fragte sie ruhig, ehe sie ihren Löffel in ihren Teller tauchte. Sie war sich nicht sicher, ob sie die Antwort überhaupt hören wollte. „Suppe und Brot.“ Kam es wie aus der Pistole geschossen. Sie ließ den Löffel wieder sinken, und sah ihn ungläubig an, allerdings erklärte das seinen körperlichen Zustand. Er würde viel essen müssen um das aufzuholen. Mangelernährung bei Kindern konnte sehr schwerwiegende Folgen haben. Lucius schnaubte: „Dann ist es ja gut, dass du ab morgen deinen Horizont was Essen anbelangt erweitern kannst.“ Draco nickte wild: „Können wir ihm was extra Leckeres kochen lassen?“ Narzissa grinste in sich hinein, was extra Leckeres, hieß bei ihrem Sohn entweder Spaghetti oder Pommes. „Natürlich.“ Lucius sah ungläubig zu seiner Frau, nickte aber ergeben, als die Blicke der Kinder auf ihn fielen. „Während Harry nachher badet, haben wir ein Gespräch, Draco.“ Sagte er nun ruhig. Es wurde Zeit das sein Sohn seine Bestrafung, für das nächtliche umherwandern, erhielt. Irritiert sah Draco ihn an und schüttelte den Kopf: „Ich muss doch bei Harry bleiben.“ „In der Badewanne?“ irritiert sah Lucius von seinem Sohn zu seiner Frau, die leider nicht so aussah, als würde sie sich in dieses Gespräch mit einmischen. „Natürlich. Wir können zusammen baden. Dann kann ich ihm zeigen wie man das Wasser in lustige Farben färben kann.“ Draco griente breit und schob im gleichen Augenblick wie Harry seinen Teller zurück. Die Elfen begannen damit viele Platten an Fleisch und Beilagen aufzutischen, während die kleinen Hausangestellten damit beschäftigt waren, überlegte Lucius wie er seinen Sohn zur Vernunft bringen konnte, ohne sein Anhängsel zu erschrecken. Narzissa würde ihm die Soße über den Kopf leeren, wenn er den Schwarzhaarigen aufscheuchte. Lustige Farben, Draco klang schon wie ein kleines Hufflepuffmädchen. Es fing an ihm Angst zu machen. Gryffindor war ja noch irgendwie entschuldbar, aber Hufflepuff? Er hatte das Gefühl als würden ihm seine langen Haare zu Berge stehen. Wenn sein Sohn wirklich nach Hufflepuff käme, dann konnte er sich gleich im See ihres Anwesens ertränken. „Ich denke nicht, dass dein Freund Wasser in lustigen Farben schön findet.“ Erwiderte er, und hoffte das Harry diesen Wink verstand, als er ihm tief in die Augen blickte und seine Antwort abwartete. „Doch, Sir. Ich liebe Farben.“ Traute sich Harry sich in das Gespräch mit einzubringen. Während Lucius aussah, als würden sämtliche Hauselfen einen Generalstreik proben, lachte Narzissa leise und schnitt sich ein Stück Fleisch. Draco griente breit und fing an zu erzählen in was für tolle Farben er das Badewasser verzaubern konnte. „Du wirst erst mit in mein Arbeitszimmer kommen. Danach kannst du das Badewasser rosa blassblau färben, wenn du möchtest.“ Bestimmte er nun, musste sich aber zusammenreißen, um seinen Ton weich klingen zu lassen. „Aber Harry…“ Weiter kam sein Spross nicht, da Lucius ihn jäh unterbrach: „Wird in diesen paar Minuten sicherlich nicht ertrinken.“ Auf diese Idee war Draco noch gar nicht gekommen, mit großen Augen sah er seinen Vater an und legte den Kopf schief. Sein Freund zog das Unglück magisch an, und tollpatschig war er auch. Was wäre, wenn Harry wirklich im Wasser ertrank? Auf diesen Gedanken war er noch gar nicht gekommen. Gut, dass sein Vater ihn daran erinnert hatte. „Könntest du dann einen nicht Untergehzauber auf Harry sprechen? Ich darf das ja noch nicht.“ Ungläubig sah das Familienoberhaupt zu seinem Sohn, meinte er das wirklich ernst? „Bisher ist noch niemand im Manor in der Badewanne ertrunken.“ Es hatte zwar den ein oder anderen Todesfall gegeben, Abraxas war der letzte gewesen, aber ertrunken war wirklich noch niemand. „Bisher ist auch noch niemand auf einem Kinderbesen durch das Manor gerauscht, Darling.“ Mischte sich nun Narzissa ein, und zwinkerte ihrem Sohn zu. Warum war ihm klar gewesen, dass seine wunderschöne Frau, der er gerade am liebsten den hübschen Hals umdrehen würde, ihm in den Rücken fiel? „Ich passe auf Harry auf, bis du zu uns kommst, ja?“ Sagte sie nun zu Draco und hoffte, dass damit das Thema beendet war. „Du darfst aber nicht das Wasser verzaubern, dass mag ich ihm zeigen.“ Bestimmte Draco und nahm Harrys Hand. Lucius musste an sich halten, und er musste ruhig bleiben. Beinah war er dankbar, dass er in die Politik gegangen war, und somit seine Gefühle perfekt unterdrücken konnte. Händchenhaltend am Tisch. Nun ja, es konnte nur noch besser werden. Spätestens wenn er ein gutes Zuhause für Potter gefunden hatte. Als das Abendessen beendet war, ging Lucius ruhig in sein Arbeitszimmer und wartete bis sein Sohn die Güte, oder sich von Potter verabschiedet hatte, und ebenfalls zu ihm kam. Nach einigen Minuten kam er auch leicht gehetzt zu ihm und setzte sich auf den Stuhl der seinem Arbeitstisch gegenüberstand. „Du weißt warum du hier bist?“ Fing er das Gespräch an. „Weil ich Harrys Wasser erst später färben darf? Damit er nicht erschrickt.“ Manchmal kam er sich vor wie in einer speziellen Abteilung des Mungos. Wenn er nicht wüsste, dass sein Sohn das wirklich ernst meinte, dann würde er nun aus der Haut fahren. Was wiederrum Narzissa auf den Plan rufen, und ihm Kopfschmerzen zufügen würde. „Nein. Du bist hier, weil du nachts heimlich aus dem Manor geschlichen bist.“ Antwortete er ruhig und sah zu wie sein Sohn im Stuhl um einige Zentimeter zusammenschrumpfte, ehe er fortfuhr: „Und natürlich, weil du Potter mit dem Besen fliegen lassen hast.“ Ernst sah er auf seinen Erben, der nun ziemlich bedröppelt aussah. „Aber es ist doch gut, dass ich draußen war. Sonst hätte ich Harry nicht gefunden. Und das mit dem Besen war, damit wir sehen konnten, ob er magische Fähigkeiten hat. Und fliegen lassen habe ich ihn, damit sein Selbstwertgefühl gestärkt wird. Du hast immer gesagt, dass das wichtig ist, für einen jungen Mann.“ Rechtfertigte er sich nun. „Das ist richtig. Aber nicht wenn besagter junger Mann noch krank ist. Er hätte sich den Hals brechen können.“ Draco wurde wieder kleiner, wenn das passiert wäre, dann hätte er keinen Harry mehr. Das wollte er sich gar nicht vorstellen. Obwohl sein Held erst seit zwei Tagen bei ihnen war, wollte er nicht mehr ohne ihn sein. Noch nie hatte er so viel Spaß gehabt, wie in diesen Tagen, und das obwohl Harry noch krank war. Wie schön würde es erst werden, wenn der Schwarzhaarige wieder ganz auf den Beinen war? Seinem Vater gingen ganz andere Gedanken durch den Kopf, während er überlegte welches Strafmaß angemessen war. Er hätte auf diese Rettungsaktion gut verzichten können, den seitdem war im Manor nichts mehr wie es sein sollte. „Du darfst eine Woche nicht mehr mit dem Besen fliegen. Und die nächsten Tage gibt es keinen Schokoladenpudding mehr für dich.“ Draco sah ihn ruhig an und nickte. Er hatte mit einer schlimmeren Strafe gerechnet, nicht fliegen zu dürfen war in Ordnung. Harry durfte es ja auch nicht. Und keinen Schokoladenpudding, war auch nicht schlimm, sie hatten so viele Süßigkeiten, dass er den gar nicht brauchte. „Darf ich dann zu Harry?“ Fragte er, und erntete ein Nicken. Sofort sprang der Junge auf und rannte zur Tür hinaus. Irgendwie kam es Lucius so vor, als hätte seine Strafe nicht ganz den Zweck erfüllt. Früher wenn Draco Flug verbot bekommen hatte, war der Teufel im Manor los gewesen, dieses Mal, war es zu ruhig. Aber vielleicht wurde sein Sohn schon langsam erwachsen, und war bereit, für seine Verfehlungen einzustehen. Kapitel 13: ------------ Grimmig betrachtete Severus den Vogel, der gerade am Nachthimmel verschwand. Albus hatte ihn zu sich diktiert, und er konnte sich schon denken um was es gehen sollte, auch wenn keine Namen in dem Brief gestanden hatten. Die Entführung des armen Harry Potter, der arme Junge war von seinen Verwandten, die ihm ja NUR Liebe entgegengebracht hatten, entführt worden. Seine Hände zitterten, als er das Pergament zusammenknüllte und eilig den Raum verließ. Wie konnte der Schulleiter es sich erdreisten so zu lügen? Und noch schlimmer, wer würde diese Lügen glauben? Die Malfoys Kindesentführer. Wenn er das Lucius erzählte, dann würde der sämtliche Wände seines Manors hochgehen, was im Moment nicht förderlich für Harry wäre. Er seufzte tief und schnappte sich seinen Umhang um umgehend Dumbledores Wunsch nachzukommen, und in sein Büro zu flohen. Einige Augenblicke später stand er im Büro, des momentan mächtigsten Mannes der Zeuberergesellschaft. „Albus, was kann ich in dieser Angelegenheit für dich tun?“ Begrüßte er den Älteren und reichte ihm die Hand. „Severus, schön dass du es so schnell einrichten konntest.“ Der Schulleiter bot ihm einen Platz und begann seine Version der Geschichte zu erzählen. Wieder einmal wurde Severus schmerzlich bewusst, dass auch Dumbledore grausam war. Er nahm es in Kauf das der Junge seelisch zerbrach, nur um ihn unter diesem Blutschutz zu wissen, von dem er selbst überhaupt nichts hielt. Schließlich war in KEINEM Buch etwas darüber zu lesen, und woher sollte der Schulleiter sonst seine Informationen haben? Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, damit Harry nicht wieder zu seinen Verwandten zurückmusste. Natürlich wäre das um ein vielfaches einfacher, wenn Lucius, dieser Sturkopf, endlich nachgeben, und Harry bei ihnen behalten würde. Wobei er Narzissas Plan nicht schlecht fand, sicherlich konnte der Junge gut schauspielern, und eine kleine Grippe vorspielen, war nicht schwer. „Arthur Weasley spioniert für mich im Ministerium, sobald Lucius da auftaucht, werde ich zu ihm gehen und noch einmal mit ihm sprechen.“ Dumbledores Augen blitzten auf, er würde auf jeden Fall seinen Willen bekommen. Der Plan, der sich in seinem Kopf ersponnen hatte, war beinah perfekt, dafür brauchte er nur einen kleinen Trank, für den würde der anwesende Tränkemeister sorgen, und ein bisschen Zeit. Wenn Harry erst wieder bei den Dursleys war, dann wäre er ihm dankbar, dessen war sich der Schulleiter sicher. „Halten sie Weasley für so vertrauenswürdig?“ Er hatte gewusst das die Weasleys alles für den Alten tun würden, schließlich war das Schulgeld, das Hogwarts kostete nicht unbedingt günstig. Und die große Familie freute sich natürlich über jeden noch so kleinen Nachlass. Und das sie diesen bekamen, dessen war sich der Schwarzhaarige sicher, den sonst bestünde kein Grund für die Familie, sich bei dem Direktor anzubiedern. Es war schon beinah erschreckend, wie manipulativ Albus bei diesen Dingen vorging, es gab Momente da suchte er nach dem Unterschied zwischen dem Schulleiter und dem dunklen Lord. Der einzige war, dass Dumbledore würde niemals jemanden foltern würde, um an sein Ziel zu gelangen. Der Lord, war da weniger subtil vorgegangen. Da hatte es schon gereicht, wenn man ihn schief angesehen hatte, um einen Crucio Fluch abzukriegen. „Natürlich ist er vertrauenswürdig. Er hat schon oft einige Aufträge von mir angenommen. Halte dich mit dem Trank bereit. Wir werden ihn bald brauchen.“ Ernst sahen die blauen Augen des Schulleiters in die seinen und er nickte. Er konnte es sich nicht erlauben, nicht nach dem Willen des Direktors zu handeln. Sonst säße er sofort in Askaban, und da wäre er niemandem mehr eine große Hilfe, weder seinen Freunden, noch Lillys Sohn. Er wurde mit einem Nicken seinen neuen Pflichten entlassen. Aber trotz allem würde er nicht zulassen, dass der Plan des Alten aufging. Nun blieb ihm eine Woche um einen neuen Trank zu brauen. Seufzend apparierte er nach Spinners End um einige Dinge in seiner privaten Bibliothek nachzulesen, und herauszufinden. Kurz überlegte er den Malfoys noch einen kleinen Abendbesuch abzustatten, entschied sich dann aber dagegen. Zissa und Lucius hatten sicher beide Hände voll mit den Jungs zu tun. Er würde sie morgen von Dumbledores Plan unterrichten. Harry dürfte das Manor nicht ohne einen von ihnen verlassen. Narzissas Lachen erklang hell durch das Manor. Sie konnte nicht anders, als sie den beiden Jungen ins Gesicht sah, die Beide sehr verdattert auf das Wasser in der Wanne, in der sie saßen, sahen. Es war pink geworden, aber zumindest hatte Harry es geschafft das Wasser selbst zu färben. Was ein sehr großer Fortschritt war. Draco hatte dafür einige Tage gebraucht, aber er war auch wesentlich jünger gewesen. „Pink? Sollte es Pink werden?“ Fragte ihr Sohn nun verwundert nach und lies eine Hand durch das Wasser gleiten, um etwas von dem farbigen Wasser herauszuschöpfen und es dann wieder durch seine kleinen Finger gleiten zu lassen. „Neee, ich wollte grün.“ Gab Harry leise zu und konzentrierte sich wieder auf das Wasser. Einen kurzen Augenblick später saßen sie in tiefgrünem Wasser und lachten los. Die Hausherrin nickte zufrieden und erhob sich vom Boden: „Dobby, bereite warme Tücher für sie vor.“ Befahl sie dem Hauselfen, und sah zu wie sich die beiden Jungen eine Wasserschlacht lieferten. Ergeben nickte der Elf und verschwand, um seine Aufgaben zu erledigen. „So Jungs, wenn ihr nun aufhören könntet, das Bad unter Wasser zu setzen, und euch die Haare waschen könntet, wäre ich euch dankbar.“ Sie grinste die beiden Jungen an und nahm die Pyjamas der Jungs aus dem Regal, während die Beiden, doch sehr ungleichen Jungen, wie sie immer wieder feststellte, ihren Anweisungen folgten, und sich artig die Haare wuschen. Als Dolby die warmen Badetücher brachte, und sich die beiden Jungs abtrockneten, stellte Narzissa wieder fest, wie ungesund dünn Harry doch war. Sie sah nachdenklich auf den Schwarzhaarigen der zufrieden seufzte als die warmen Tücher über ihn geschlungen wurden und automatisch anfingen ihn abzutrocknen. Er war so erschreckend dünn, dass sie jede einzelne Rippe hervorstehen sah. Sie konnte nur hoffen, dass seine Unterernährung, auf seine körperliche Entwicklung noch keinen Einfluss genommen hatte. Sie reichte ihnen ihre Schlafanzüge und sah ruhig zu wie sie sich für die Nacht richteten. Was nicht ohne helles Kinderlachen und einigen Scherzen von ihrem Sohn vonstattenging. Auch wenn Harry sehr ruhig war, war es ihm deutlich anzusehen, dass er die Aufmerksamkeit, die Draco ihm entgegenbrachte genoss. „Darf Harry bei mir schlafen? Bitte.“ Draco umschlang ihre Beine, und sah flehend zu ihr auf. „Nur unter der Voraussetzung, dass ihr auch wirklich schlaft, und euch nicht mit wirren Geschichten wachhaltet.“ Erlaubte sie ihrem Sohn. Es wäre sowieso besser, wenn einer ein Auge auf den Kleineren hätte, der keine zu langen Ohren und glubschige Augen hatte. Sie vertraute ihren Hauselfen, ausnahmslos., sonst würden sie im Manor keinen Dienst leisten, aber in manchen Situationen, war es einfach besser, wenn kein Hauself neben einem auftauchte. Harry hatte die ganzen Begebenheiten sowieso schon viel zu gut aufgenommen, sie hatte damit gerechnet, dass sich der Junge mehr wehren würde, seine Geschichte zu akzeptieren, und in seinem Fall, sein ganzes Dasein. Aber entgegen ihrer Erwartung war er sehr ruhig und gefasst geblieben. Vielleicht lag es auch daran, dass er in seinem jungen Leben schon so viel mitmachen musste. Wer konnte das schon genau sagen? „Dann zeig Harry deine Räume, ich komme später nach um noch einmal nach euch zu sehen.“ Als hätten sie darauf gewartet, stoben die Jungs los, während Draco nach der Hand seines Freundes griff und ihn förmlich mit sich mitzog. Sie grinste bei dem Bild, dass sich ihr bot. Lucius beendete das Gespräch, dass er mit Severus über den Kamin geführt hatte. Also wollte der Alte Zausel ihn bewachen lassen. Tssssss, ein Malfoy ließ sich nicht überwachen, da würde Dumbledore schon früher aufstehen müssen. Und dann war ihm kein Besserer eingefallen als ein Weasley. Was die Familie an Intelligenz nicht hatte, machte sie an ihrem Ausmaß wett. Nun ja, ihm konnte es recht sein, schließlich war seit Generationen, kein Weasley einem Malfoy gewachsen gewesen, und dass würde sich so schnell auch nicht ändern. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, nahm eine frische Rolle Pergament und begann seine Nachricht an Zabini zu verfassen. Es konnte nicht schaden, wenn der schon früher Bescheid wusste, auf was für einen Rechtsstreit er sich einstellen konnte. Gerade als er das letzte Wort geschrieben hatte, trat seine Frau in das Zimmer und legte den Kopf schief: „Du arbeitest noch?“ „Lässt sich dank unserem Gast leider nicht vermeiden.“ Er ignorierte ihren tadelnden Blick, und deutete seiner Gemahlin sich zu setzen. „Harry kann nichts dafür.“ Damit ließ sie sich auf den Stuhl fallen und sah neugierig auf den Brief den er gerade mit ihrem Familienwappen verschloss. „Ich weiß, und das ist das Schlimme daran. Ich kann ihn also noch nicht einmal tadeln, für die zusätzliche Arbeit, die er mir macht.“ Als das Wachs getrocknet war, stand er auf und ging an das Fenster um seinen Tyto zu rufen. Narzissa betrachtete das edle Tier, wie es beinah sofort auf dem ausgestreckten Arm ihres Mannes landete und vertrauensvoll mit dem Schnabel klackerte. Die Eule war ihr Geschenk zu seinem letzten Geburtstag gewesen, und sie freute sich, dass er das Tier so in sein Herz geschlossen hatte. Liebevoll strich er der Eule über den Kopf und lächelte leicht, während er dem Vogel den Brief an das Bein band und ihm zuflüsterte wo er hinfliegen musste. Erst als der Tyto nicht mehr zu sehen war drehte sich Lucius zu ihr um, und ging langsam zu ihr: „Dumbledore will mich von Weasley im Ministerium beschatten lassen.“ Erklärte er ihr kurz als er sich neben sie fallen ließ und seinen Kopf tief in den Nacken legte. „Der Alte ist doch nicht mehr zurechnungsfähig.“ War alles was ihr dazu noch einfiel. Womit hatten sie es verdient, dass sich der alte Zausel so in ihr Leben einmischte? Wieder glomm kalte Wut in ihr, auf den Schulleiter auf. „Du willst immer noch das Draco nach Hogwarts geht?“ Er hielt nach wie vor Durmstrang für die bessere Entscheidung. Zwar war er mit einigen Methoden, die auf dieser Schule angewandt wurden, ganz und gar nicht einverstanden, aber so wäre ihr Sohn aus der Schusslinie, wenn Dumbledore wieder einen seiner komischen Einfällen hatte. „Das steht außer Diskussion, Lucius. Bis die bei… Draco zur Schule geht, ist Dumbledore wahrscheinlich schon kein Schulleiter mehr. Wenn er so weitermacht, kann er glücklich sein, wenn er diesen Posten zum Ende des Jahres noch innehat.“ Er nickte, natürlich war ihm aufgefallen, dass seine Frau auch Harry miteinschließen wollte, aber das überging er erstmal. Er wollte sich jetzt nicht auch noch darüber streiten ob Potter bei ihnen bleiben konnte: „Ich habe Munin mit einer Nachricht zu Zabini geschickt. Ich möchte das er morgen Nachmittag zu uns kommt, damit wir dann alles Weitere besprechen können.“ Er machte eine kurze Pause, als er in das besorgte Gesicht seiner Frau sah: „Hör auf dir Gedanken zu machen, es wird sich alles fügen. Meine Liebe.“ „Oh das wird es, Lucius.“ Ihr Gesicht hatte wieder den entschlossenen Ausdruck angenommen, von dem er genau wusste, dass sie etwas plante. „Die Jungs sind im Bett. Und ich denke, wir sollten es ihnen gleichtun. Es war ein harter Tag.“ Sie erhob sich und zog ihn sanft zu mit sich, aus dem Arbeitszimmer. „Wie? In einem Bett?“ Seine Stirn hatte sich in Falten gelegt. Sollte das nun Normalzustand werden? Ein Potter im Bett seines Sohnes? „Es sind Kinder, Lucius.“ Narzissa ging auf den grummeligen Unterton ihres Mannes gar nicht ein. „Die irgendwann erwachsen werden müssen. Wenn sie sich in Hogwarts wieder treffen, dann werden sie da auch in einem Bett schlafen wollen.“ Entsetzt fuhren diese Gedanken durch seinen Kopf. „Wenn sie in einem Haus sind, dann spricht doch nichts dagegen.“ Grinste seine Frau nun breit, und bemühte sich um einen ernsten Gesichtsausdruck. Während der ihres Mannes, blankes Entsetzen zeigte: „ich hoffe für mich und meine Nerven, Schatz, dass du das nicht ernst meinst.“ Sie nicht, aber ihr Mann nahm das scheinbar sehr ernst: „Lucius, das sind Kinder. Es wird alles gut, eines Tages wirst du deinem Enkelsohn von der tragischen Geschichte, der Rettung des Harry Potters erzählen können, und dann über dich selbst lachen.“ Er nickte heftig, und hoffte das seine Frau recht behalten würde. Nicht auszudenken, was wäre wenn sie noch mit 17 kurz vor ihrem Abschluss… Nein, er verbot es sich weiter zu denken. „Ich habe es auch nur erlaubt, damit Draco auf ihn aufpassen kann, mir gefällt das mit der vielen Schokolade nicht.“ Das war zwar nicht ganz die Wahrheit, sie hatte es erlaubt, weil es einfach niedlich war, wie sehr sich ihr Drache um seinen Freund kümmerte, und sie darin keinerlei Probleme sah, aber das viel wieder unter die `Mein Mann muss nicht alles wissen` Kategorie. Vorsichtig klappte Draco das Kinderbuch zu, aus dem er Harry vorgelesen hatte. Sein Freund war bereits nach den ersten paar Seiten eingeschlafen und hatte sich wärmesuchend an ihn gekuschelt. Er legte das Buch auf die Seite und versuchte sich dabei so wenig wie möglich zu bewegen, wollte er doch nicht, dass Harry wach wurde. Lächelnd erinnerte sich Draco daran, wie groß Harrys Augen geworden waren, als er ihn in das Schlafzimmer gebracht hatte. Bei anderen Kindern, war er immer vor stolz schier geplatzt, wenn sie so reagiert hatten. Aber bei Harry war es ihm beinah peinlich gewesen, dass er so viele Spielsachen besaß. Er würde dafür sorgen das Harry auch Spielzeug bekam. Das sein Held auch ein eigenes Zimmer bräuchte, daran dachte er nicht, schließlich war es gut so wie es jetzt war. Er strich dem Schwarzhaarigen kurz über die Stirn, und drückte einen sanften Gute Nacht Kuss darauf, ehe er selbst die Augen schloss, und sich langsam vom Schlaf einlullen ließ. Kapitel 14: ------------ Mitten in der Nacht, wachte Draco ruckartig auf, als eine Hand in sein Schlafanzugsoberteil gekrallt wurde und an ihm schüttelte. Er riss die Augen auf und sah zu seinem Freund, der zitternd neben ihm lag. Kühler Schweiß hatte sich auf der Stirn des Kleineren gebildet, und er murmelte irgendetwas vor sich hin, dass der Malfoy Erbe nicht verstand. Sanft fuhr er mit den Fingern über Harrys Gesicht und sagte leise seinen Namen, damit er aufwachte. Was auch geschah, verwirrt sahen ihn grüne Augen an. „War nur ein böser Traum.“ Flüstere Draco und zog ihn zu sich. „Ich war wieder bei Onkel und Tante.“ Wisperte der Schwarzhaarige leise, und schmiegte sich an die ihm dargebotene Wärme, kurz seufzte er leise auf. Warum musste immer er solche Träume haben? Es war ihm peinlich, dass sein Freund das mitbekommen hatte. „Da musst du nie wieder hin, dass hab ich dir doch versprochen,“ beruhigte ihn Draco, und fuhr fort: „Weißt du was mir immer hilft, wenn ich einen bösen Traum gehabt hab?“ Als Antwort bekam er nur ein Kopfschütteln, woher sollte es Harry auch wissen? Noch nie war nachts jemand bei ihm gewesen, und hatte ihn getröstet. Er wäre auch niemals auf die Idee gekommen, zu seinen Verwandten zu gehen, wenn er sich einsam fühlte. Die hätten ihm was erzählt, aber sicher nichts Gutes. Draco grinste breit und rief nach Dobby, der ihnen heiße Schokolade bringen, und die Kerzen im Zimmer anmachen sollte. „Das mache ich immer, wenn ich nachts aufwache. Du kannst die Elfen immer rufen, sie tun so ziemlich alles.“ Einen kurzen Augenblick überlegte er: „Außer sich selbst weh. Das hat Vater verboten, weil Dobby ab und zu solche Anfälle hat, wenn er denkt das er einen Auftrag nicht richtig ausgeführt hat. Komischer Elf.“ Harry nickte ruhig. Er würde sich niemals trauen, selbst einem Hauselfen etwas aufzutragen. Schließlich war er bei den Dursleys nichts anderes gewesen. Erst als Dobby wieder mit den gewünschten Getränken, und einer großen Schale mit Keksen wiederauftauchte, lies Draco seinen Schützling los und reichte ihm das heiße Getränk. Er war sich nicht sicher, ob Harry wirklich schon Kekse durfte, aber die Schokolade hatte er auch gut vertragen, dann konnten ein paar Kekse sicher nicht schaden. Also nahm er einen Keks heraus, und reichte ihn ebenfalls zu seinem Freund hinüber, der ihn dankbar ansah und die kleine Süßigkeit annahm. Wie an den letzten Abenden, bevor Harry so verprügelt worden war, saßen die beiden Kinder zusammen und unterhielten, nur dass es dieses Mal um die magische Welt ging. Der Kleinere kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, und erfuhr immer mehr Dinge, die er vorher, aufgrund Vernons Erziehung, immer für Humbug gehalten hatte. Erst viel später, als Dobby noch einmal nach den jungen Mistern schauen wollte, waren die Beiden wieder friedlich eingeschlafen. Der Hauself nickte zufrieden, und löschte das Licht. Severus grinste in sich hinein als er das Buch zuschlug. Die halbe Nacht hatte er damit verbracht, herauszufinden, wie er es bewerkstelligen konnte, dass der Trank den Albus` forderte, zwar an Aussehen und Konsistenz dem glich, aber die Wirkung eine gänzlich andere war. Die Zutaten ließen sich leicht in der Nokturngasse besorgen, nur konnte er sich da nicht blicken lassen, ohne dass es der besagte Schulleiter sofort erfahren würde. Also würde Lucius wohl den Ausflug machen müssen, dass konnte er ihm bei seinem Überraschungsbesuch im Manor gleich mitteilen. Durch das Gespräch, dass er mit ihm geführt hatte, wusste der Aristokrat über Dumbledores Pläne Bescheid, nur wie der Alte es anstellen wollte, dass Harry den Trank bekam, das war ihm schleierhaft, und soweit wurde er auch nicht eingeweiht. Sicherlich würde der Schulleiter versuchen, den Jungen allein abzupassen, aber das würde Draco verhindern, so wie er an Harry klebte, war es sehr unwahrscheinlich das der Schwarzhaarige irgendwo alleine auftauchte. Allerdings sollte Lucius langsam einsehen, dass niemand in seinem Haushalt bereit war, den Jungen wegzugeben. Er hoffte, dass dies bald der Fall war. Den wer wusste schon, wie lange Albus warten würde, ehe er etwas tat. Der Tränkemeister gähnte herzhaft und löschte mit einem einfachen Nox, alles Licht, um sich in sein Schlafgemacht zurück zu ziehen. Er liebte die Ruhe in seinem Haus, über das ganze Jahr war er in Hogwarts, nur zu den Sommerferien konnte er es sich erlauben, sich aus dem Schloss, und somit der Bewachung Dumbledores zu entziehen. Es war ein geringer Preis für seine Freiheit gewesen, und er würde ihn wieder bezahlen. Schließlich gab es immer Schlupflöcher, die er finden konnte, um nach seinem Ermessen handeln zu können. Pünktlich zum Frühstück sprangen die beiden Jungen in den Speiseraum und setzten sich auf ihre Plätze. Draco grinste zufrieden, als er sah das sie schon vor seinen Eltern angekommen waren. „Das ist gut. Normalerweise ist Vater der erste. Weil der noch im Tagespropheten lesen will.“ Erzählte er Harry und sah dabei zur Tür, als sich gleichmäßige Schritte näherten. Lucius trat in den Raum, und bedachte beide Jungen mit einem zufriedenen Blick, schön dass sie sich wenigstens an die Zeiten des Essens halten konnten. „Guten Morgen.“ Damit setzte er sich ruhig an den Tisch und schlug den Propheten auf um sich die wichtigsten Neuigkeiten der magischen Welt anzusehen. Vielleicht stand ja schon etwas von der Entführung des Jungen, der ihn den letzten Nerv rauben würde, darin. Narzissa war die nächste die hereingeeilt kam und den Jungen schnell zu grinste, ehe sie sich auf ihren Platz setzte: „Guten Morgen ihr Zwei.“ Noch während sie sprach, gab sie den Hauselfen das Zeichen, dass sie die Speisen auftragen konnten. Lucius legte die Zeitung weg und konzentrierte sich darauf, Zitrone in seinen morgendlichen Tee zu geben, während er bei dem Gespräch, dass seine Frau mit den Kindern führte zuhörte. „Einen wunderschönen guten Morgen, Allerseits.“ Mit sehr guter Laune trat Severus in das Zimmer und grinste breit, als er die Überraschung der Anwesenden wahrnahm. Nur Narzissa lächelte ihn breit an. „Ich habe hier eine Liste mit Sachen, die du für mich in der Nokturngasse kaufen musst.“ Er reichte dem immer noch sprachlosen Lucius ein Stück Pergament und lies sich ebenfalls am Tisch nieder. Lucius sah kurz auf den Zettel, und legte ihn dann zur Seite um seinen ungebetenen Gast fragend anzusehen: „Wie kommst du hier her?“ Lautete die einzige Frage, die der Hausherr, mit hochgezogenen Brauen stellte. „Durch den Kamin, so wie immer.“ Kam postwendend die Antwort, des frühmorgendlichen Besuchs. Keine seiner Hauselfen, hatte es für Nötig gehalten ihn zu informieren, war er den nur noch von Nichtsnutzen umgeben? Gerade, als er nach Dolby rufen wollte, machte seine Frau eine wischende Handbewegung in der Luft: „Ich hab Severus uneingeschränkten Zugang gewährt, falls etwas mit Harry ist.“ Beruhigend legte sie eine Hand auf Lucius Oberschenkel und lächelte den Tränkemeister breit an: „Es freut mich das du die Zeit hattest zum Frühstück zu erscheinen.“ Beinah sofort tauchte eine Hauselfe auf und füllte dessen Tasse mit frischem Kaffee. Fragend sah der Blonde zu seiner Frau, dass würde später noch ein nettes kleines Gespräch geben. Sie konnte doch nicht einfach an den Schutzzaubern des Manors herumspielen, und ihm nicht mitteilen, dass sie einen Gast zum Frühstück hatten. Nun würde er wieder alle erneuern dürfen, damit niemand, auch ein gewisser Tränkemeister aus Hogwarts, keinen Zugang mehr zum Haus haben würde. Erst jetzt bemerkte er, wie sehr sich Draco zusammenriss um nicht loszulachen. Knurrend sah er auf seinen Erben: „Nach dem Frühstück wirst du dich erst einmal um deine Lektionen kümmern.“ Wies er ihn an, und wartete schon auf den Widerstand, der immer kam, wenn sein Sohn etwas lernen sollte. Vergebens, stattdessen wurde er angegrinst: „Natürlich, Vater. Harry muss ja auch lernen.“ Warum war ihm DAS klar gewesen? Er beschloss in Ruhe zu frühstücken, und sparte sich jeden weiteren Kommentar. Obwohl er noch einiges zu seinem Sohn sagen könnte, was seinen kleinen Freund betraf. Und mit seinem Freund, der unschuldig in seine Tasse sah, wollte er gar nicht erst anfangen. Was war er? Ein Hauself vom Dienst? Fragend wandte er seinen Blick nun zu Harry, der aussah wie eine begossene Alraune, im Winter, bei Minusgraden: „Was ist mit dir?“ erst jetzt fiel ihm auf, dass der Junge noch nicht ein Brötchen genommen hatte. Nun sah auch Draco wieder zu seinem Freund und biss sich auf die Unterlippe. Das er daran nicht früher gedacht hatte. Harry hatte ihm in der Nacht erzählt, dass es für ihn nie ein normales Frühstück gegeben hatte. Natürlich traute er sich nun nicht, sich einfach am Tisch zu bedienen, so wie es eigentlich sein sollte. „Du kannst ruhig alles essen. Das ist nicht zum anschauen.“ Von Draco ermutigt griff Harry vorsichtig in den Korb und jauchzte leicht. Das Brot das er sich herausnahm, war noch warm. Noch nie, hatte er warmes Brot zu essen bekommen, wenn dann nur altes vom Vortag. Zufrieden sah Draco auf seinen Helden und schob ihm ein Glas mit Marmelade zu, während er seiner Mutter breit zulächelte. Lucius sah den Blickaustausch seiner Familie und grummelte in sich hinein. Der Junge würde an einem voll gedeckten Tisch verhungern. Eigentlich konnte er einem ja wirklich leidtun. Aber er wäre kein Malfoy wenn er seine Gefühle überhand nehmen lassen würde. Er nahm sich ein Brötchen aus dem Korb, belegte es mit edlem Serano Schinken, und erst als Harry ebenfalls anfing zu essen, nahm er auch einen Bissen. Zufrieden beobachtete Narzissa die Szene. Es würde sich alles fügen, dessen war sie sich sicher. Vielleicht brauchte es gar nicht so viel Hilfe von ihr. Erst als das Frühstück beendet war, und Lucius sich mit Severus in sein Arbeitszimmer zurückgezogen hatte, erfuhr er warum ausgerechnet er in die Nokturngasse musste. Aber es machte Sinn. Es würde nichts bringen, wenn man Severus dort sehen würde, und Albus aufgrund dessen misstrauisch würde. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und nickte leicht. „Bleibt H... Potter nun bei euch?“ Fragte Severus scheinbar uninteressiert nach und erntete ein bloßes Schnauben. „Was soll ich tun? Bring ich ihn in ein Heim, holt der Alte ihn wieder raus. Lass ich ihn von einer magischen Familie adoptieren, passiert dasselbe. Also ist es besser, wenn er vorerst hierbleibt.“ Snape nickte verstehend, wann würde sein Freund endlich einsehen, dass er auf ganzer Linie verloren hatte? Lucius wartete nicht einmal darauf das er etwas erwiderte, und fuhr fort: „Wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist, und Dumbledore das Interesse an ihm verloren hat, dann wird er gehen.“ Als ob das jemals eintreffen würde, aber diesen Gedanken sprach Severus nicht laut aus, es war manchmal einfach besser die Menschen in ihrem Glauben zu lassen. Irgendwann würde auch Lucius einsehen, dass Albus niemals aufhören würde, Harry als Instrument für die gute Seite zu benutzen. Eigentlich war es gut, dass es so gekommen war, wie es nun war. Wenn der Potter erbe weiter bei den Dursleys geblieben wäre, dann hätte Dumbledore ein noch leichteres Spiel gehabt, sollte der dunkle Lord wirklich wiederauftauchen. Der Junge musste selbst entscheiden, für wen und ob er überhaupt kämpfen wollte. Während er darüber nachdachte, öffnete Lucius ein Pergament das auf seinem Schreibtisch lag, und sah kurz erfreut aus: „Zabini kommt heute Nachmittag, um alles Weitere zu besprechen. Wenn alles schiefgeht, dann muss Potter vor dem Gamot aussagen.“ „Würde ihm sicher nicht guttun.“ Erwiderte Snape nur und dachte mit Schaudern an die Erinnerungen des Kindes. In der Bibliothek sah es dagegen ganz anders aus. Draco hatte Harry mit Büchern überhäuft, aus denen sie nun langsam lernten. Es wäre einfacher gewesen, wenn sie eines nach dem anderen abgearbeitet hätten, aber nach jeder interessanten Seite aus dem einen, griff Draco nach einem anderen Buch, um ihm dort wieder etwas Tolles zu zeigen. Harry lachte los, als Draco einen einfachen Wasserzauber auf Dolby anwendete, der kurz auf quiekte, dann aber zu seinem jungen Master sah, und ihn anblinzelte. „Draco…“ mehr musste Narzissa nicht sagen, sie hatte sich ebenfalls mit einem Buch dazugesellt, und beobachtete das spielerische lernen der beiden. „Tut mir leid Mutter.“ Zerknirscht sah der blonde Junge auf den Boden. „Oh, wenn du das mit mir gemacht hättest, dann wärst du nun eine Fledermaus. Aber du solltest dich bei Dolby entschuldigen.“ Sie würde nicht zulassen, dass ihr Sohn, so wie andere anfing, die Hauselfen zu terrorisieren, nur weil sie magische Geschöpfe waren, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Zaubererfamilien zu unterstützen. Grummelnd sah Draco nun zu besagtem Hauself: „Tut mir leid, Dolby. Kriegen wir Kürbissaft?“ Harry lachte leise, er war in der Gegenwart von Dracos Eltern immer noch sehr ängstlich, und nur ihm war es zu verdanken, dass nun von Narzissas Seite aus, kein Donnerwetter losbrach. „Natürlich, Master Draco, Sir. Dolby holt sofort, wollt ihr nochmal Kekse, Master?“ Harry nickte, während Dracos Wangen sich leicht rötlich verfärbten. „Nochmal?“ Narzissa setzte sich aufrecht auf, und betrachtete ihren Sohn ruhig. Kapitel 15: ------------ „Harry hatte einen Albtraum, und da hab ich Dobby angewiesen uns heiße Schokolade, und Kekse zu bringen.“ Stolz sah ihr Sohn zu ihr auf. „Draco, wir haben dir doch erklärt das Harry nichts Süßes mehr soll.“ Mahnend hob sie die Augenbrauen und klappte das schwere Buch das auf ihren Beinen lag zu. Ihr Sohn legte für einen Moment den Kopf schief und schüttelte ihn dann leicht: „Nein. Ihr sagtet das Harry nur über den Tag nichts Süßes mehr soll. Daran haben wir uns gehalten.“ Sie seufzte tief und nickte dann. Mehr tadeln würde sie ihren Spross nicht vor seinem Freund. „Es hat Harry ja zum Glück nichts ausgemacht.“ Erwiderte sie und legte den Wälzer nun ganz auf die Seite um aufzustehen. Es wurde Zeit das sie die Lektionen ihres Sohnes übernahm, und prüfte auf was für einem Wissenstand Harry lag. Klar was das magische anging, war er nicht weiter als ein Muggel, aber trotz des Ärgers, hatte sie die Art wie er durch das Haus geflogen war, schwer beeindruckt. Sie griff nach der kleinen Schachtel die auf dem Tisch neben ihr lag und ging auf die beiden Jungen zu, die sie erwartungsvoll ansahen: „Das ist dein Übungszauberstab, Harry. Mit dem darfst du hier im Haus leichte Zauber durchführen.“ Erklärte sie dem Schwarzhaarigen der ehrfürchtig nickte, als er den kleinen Stab entgegennahm. Draco griff ebenfalls nach seinem und zwinkerte ihm locker zu. „Wir üben heute einen Aufwärmzauber.“ Erklärte Narzissa nun und zeigte ihnen was sie zu tun hatten. Lucius hatte einen leichten Tarnungszauber über sich geworfen. Er grinste selbstbewusst, als er durch das Atrium in das Büro des Zauberministers schritt, und erst im Vorraum die Zauber löste. Was die Sekretärin des Ministers, zu einem unterdrückten Fluchen brachte. Noch nie hatte es sich jemand gewagt, mit Zaubern belegt in das Büro zu treten. „Besondere Umstände, Esmalda. Ist er im Büro?“ Lucius lächelte leicht und setzte beinah sofort wieder seine Maske auf. „Er wartet schon auf sie, Mr. Malfoy.“ Mehr sagte die ältere Dame nicht. Wenn ein Mister Malfoy glaubte das es notwendig war, sich mit solchen zaubern zu bedecken, dann würde das schon seine Gründe haben, und wer war sie, dass sie das in Frage stellte? Locker trat er in das Büro des Zaubereiministers. „Lucius, gut das du hier bist. Ist dir eigentlich klar was hier los ist? Dumbledores Vögel lassen mir keine ruhige Minute mehr.“ Waren die einzigen Worte die er zur Begrüßung erhielt, darauf folgte eine Geste zum Fenster die auf das nächste Federvieh deutete, das auf dem simsen saß und darauf wartete eingelassen zu werden. Wenn er den mürrischen Gesichtsausdruck der Eule richtig deutete, saß die schon etwas länger vor dem verschlossenen Flügel. Er grinste leicht und zuckte locker mit den Schultern ehe er sich zu dem Stuhl begab und sich locker darauf fallen ließ: „Wo ist das Problem? Mister Potter geht es noch nicht gut genug um Besuch zu empfangen. Davon abgesehen, wollte Albus ihn nicht sehen.“ Fudge nahm ihm gegenüber Platz und reichte ihm verschiedene Pergamentrollen, angefangen von Dumbledore über die Weasleys bis hin zu anderen namenhaften Zaubererfamilien, die alle beteuerten, dass es dem Jungen bei den Malfoys so schlecht ginge, und er wirklich zurück zu seinen Verwandten sollte. „Allein heute Vormittag, kamen drei Heuler. DREI. Kannst du dir vorstellen was hier los war?“ Lucius der sich gerade einen der Briefe durchlas und seine Stirn leicht gerunzelt hatte, warf ihm kurz einen Blick über diesen zu, und konzentrierte sich dann wieder auf die Zeilen, vor ihm. Wie er schon gedacht hatte, waren das alles haltlose Anschuldigungen, gegen ihn oder seine Familie. Darum konnte sich Zabini kümmern, was ihm nicht gefiel war die Art und Weiße wie die Familien Dumbledore folgten, ohne überhaupt einmal nachzufragen, was sich wirklich zugetragen hatte. Jeder wäre ohne weiteres bereit, Potter wieder in Lebensgefahr zu schicken. Hauptsache der Alte bekam seinen Willen. „Es wäre einfacher, wenn wir den Jungen besuchen könnten, um mit ihm zu sprechen.“ Hoffnungsvoll sah Fudge ihn an. Seufzend legte Lucius das Pergament zur Seite, und betrachtete den Minister nun mit kühler Arroganz. Wie immer, wenn er das tat, wurde der leicht untersetzte Mann vor ihm blass und schien um einige Zentimeter zu schrumpfen. „Noch ist P... Harry nicht gesund genug, er würde diesem Stress nicht standhalten. Ich lasse dich wissen, ab wann ihr für einige Augenblicke zu ihm könnt.“ Erst würde er das mit Narzissa besprechen müssen, wenn er einfach so eine Delegation an Ministeriums Mitarbeitern in das Manor brachte, dann würde sie höchstwahrscheinlich, für die nächsten Wochen im Salon schlafen. „Heute Nachmittag habe ich einen Termin mit Zabini, er wird sich darum kümmern das die Verleumdungen aufhören, und dass ihr hier Ruhe habt.“ Fudge nickte kurz und sah wieder unruhig zum Fenster, aus einer, waren inzwischen Vier Eulen geworden. Wie dieser Mann es zum Minister gebracht hatte, war Lucius schleierhaft. Wie konnte man von jemanden, der Angst vor Briefen hatte, erwarten das er die ganze Zauberergesellschaft führte? Und doch saß dieser nun vor ihm, und er konnte so etwas wie Angst in dessen Augen aufblitzen sehen. „Die Eulen fressen dich nicht. Und dir Briefe können dir auch nichts tun.“ Spöttisch sah er sein gegenüber an und nahm seinen Gehstock um aufzustehen. „Lucius, ich hoffe das die Anschuldigungen wirklich nicht der Wahrheit entsprechen. Die sägen mich ab, wenn ich Harry weiterhin bei dir lasse, und es stellt sich als Lüge heraus.“ Nun war es heraus. Der Minister hatte also Angst um seinen Posten. Eigentlich könnte er das ohne weiteres gegen ihn verwenden und ihn vom der Stelle stürzen, die ihm gehörte. Aber in diesem Fall, war es gut, dass er nicht selbst an diesem ehrwürdigen Schreibtisch saß, und sich um die Belange der Gesellschaft kümmerte. Bisher war es ausreichend im Hintergrund die strippen zu ziehen. Ruhig stand er auf und schüttelte den Kopf: „Mein Sohn brachte Harry blutüberströmt nach Hause, mit Rippenbrüchen, Prellungen und inneren Verletzungen. Meine Frau, kniete in seinem Blut, während sie versuchte ihn zu heilen. Glaub mir du wirst weder dein Gesicht, noch deinen Posten verlieren.“ Noch nicht. Er verabschiedete sich und legte im Vorzimmer wieder einen Verschleierungszauber auf sich. Den letzten den er nun gebrauchen konnte, war Albus, weil ein rothaariger Weasley seine Klappe nicht halten konnte. „Das war sehr gut Harry.“ Lobte Narzissa ihn und lächelte breit, als sie sah wie sehr sich auch Draco für ihn freute. Obwohl er noch nichts über die Zauberei gewusst hatte, waren ihm die Zauber die sie ihnen aufgetragen hatte, sehr leicht gefallen. Nach höchstens drei versuchen, hatte er jeden perfekt ausführen können. Beinah kam er ihr vor wie ein Schwamm, der jedes wissen in sich aufsog. Zufrieden legte sie die beiden Übungsstäbe weg und deutete Draco sich an das Klavier zu setzen, dessen Spiel ebenfalls zu seiner Ausbildung gehörte. Er hatte die Wahl gehabt, welches Instrument er erlernen wollte, und schon nach kurzer Zeit hatte er sich für den Flügel entschieden. Am Anfang hatte sie geglaubt, dass er das nur wegen seiner Großmutter tat, die selbst das Klavierspiel liebte, aber auch nach ihrem Tod, war er ein fleißiger und guter Schüler geblieben. „Komm zu mir Harry, dann hören wir Draco gemeinsam zu.“ Der Schwarzhaarige nickte und setzte sich auf das Sofa um seinem Freund zu lauschen. Während ihr Sohn spielte, überdachte Narzissa noch einmal den Unterricht. Harry wies einige Lücken auf, die sie füllen müssten, ehe er nach Hogwarts ging. Seine Schrift war kaum zu lesen, und sein Wissen in Astronomie beinah erschreckend niedrig. Geschichte, war in dem Wissensschatz des Jungen, beinah nicht vorhanden. Sie fragte sich, was in diesen Muggelschulen überhaupt unterrichtet wurde. Wahrscheinlich nichts, was ein junger Zauberer brauchen würde. Lächelnd sah sie zu ihm, dass alles war aber nichts was sie ihm nicht beibringen konnte. Lucius betrat das Manor wie immer durch sein Arbeitszimmer und hörte erstaunt die sanfte Melodie, die sein Sohn spielte. Zufrieden sah er auf die teure Uhr, die an der Wand hing und nickte. Also hatte Narzissa den Unterricht wiederaufgenommen. Er war froh, dass die Schilde des Manors es nicht zuließen, dass fremde Heuler oder sonstige Bettelschreiben, sie nicht erreichten. Sonst wäre hier sicherlich keinen Augenblick Ruhe. Der junge Potter würde ganz wie es seinem Naturell entsprach, mit den Männern des Ministeriums reden wollen, nicht ahnend was das bedeutete. Narzissa würde sicherlich jede Familie, auf Dumbledores Seite, einen Besuch abstatten und verfluchen. Und sein Sohn, ja, der würde durch die Gegend hüpfen wie ein wildgewordener Gartengnom, und schreien, dass sein Harry hier zu bleiben hatte. „Dolby, bring mir einen Aperitif.“ Gab er eine kühle Anweisung, ehe er sich an seinen eigenen Schreibtisch setzte, und die nette Einladung des Ministers, die ihn gleich nach Severus` Verschwinden erreicht hatte, zur Seite legte, um sich den nächsten Pergamenten, vor dem Mittagessen zu widmen. „Du hast Blaise mitgebracht.“ Lucius zwang sich zu einem lockeren Lächeln, während er den jungen Zabini betrachtete. „Ich dachte mir, wir probieren es mit Draco und ihm noch einmal.“ Andrew Zabini reichte Lucius kurz die Hand, ehe er seinen Sohn aufforderte, es ihm gleich zu tun. „Na, dann komm mit Blaise.“ Narzissa reichte dem dunkelhäutigen Jungen die Hand und führte ihn aus dem Arbeitszimmer ihres Mannes heraus. Beim letzten Besuch des Jungen, hatte Draco sich schlicht geweigert ihn überhaupt zu beachten, ob das nun wo Harry hier war besser werden würde, wagte sie zu bezweifeln. Draco zeigte Harry gerade seine beachtliche Quidditchsammlung, als seine Mutter mit dem unangekündigten Besuch hereinkam. „Draco, Harry, Blaise ist da. Ich hoffe ihr spielt schön zusammen.“ Leider konnte sie nicht bei den Kindern bleiben um sie zu beaufsichtigen, aber sie wollte nicht zu lange von der Unterhaltung mit ihrem Anwalt fernbleiben. Wenn etwas sein sollte, würde Dolby sie benachrichtigen. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete der blonde Junge den Neuankömmling. Hatte er beim letzten Besuch nicht klargemacht, dass er den Jungen nicht mochte? Überrascht sah er zu Harry, der sich hinter ihm versteckte und funkelte Blaise gleich darauf feindselig an. Nun hatte sein Held wieder Angst. „Ich kann mich hier in die Ecke setzen, ich bin auch ganz ruhig.“ Blaise setzte sich, und wartete auf eine Reaktion der beiden Gleichaltrigen. Schon beim letzten Mal, hatte er gemerkt das er hier nicht erwünscht war, dieses Mal schien es noch schlimmer. Aber sein Vater hatte keinerlei Widerrede geduldet. Egal was er gesagt hatte, es hieß mitkommen. Es konnte schließlich nicht sein, dass sich ein Zabini nicht mit einem Malfoy verstand. Sein Vater hatte auch gesagt, dass ein anderer Junge da war, der schwer misshandelt wurde, und dem es guttun würde, auch mal ein anderes Gesicht, als Dracos zu sehen. Harry sah langsam auf, als er sich etwas beruhigt hatte, und schielte neugierig hinter seinem Drachen hervor. Es war das erste Mal, nach Draco, dass ein Gleichaltriger nicht gleich auf ihn losging. Sondern sich in diesem Fall respektvoll auf einen Stuhl verkrümmelte und ruhig dort sitzen blieb. „Wie heißt du?“ Fragte er zaghaft und spürte wie Draco sich anspannte. Nun legte er dem Blonden beruhigend eine Hand auf den Rücken, scheinbar kannten sich die beiden Jungen auch nicht. Zwar hatte Narzissa den anderen Jungen schon vorgestellt, aber es wäre unhöflich, nicht noch einmal nachzufragen. „Blaise Zabini.“ Sagte der Junge ruhig. „Er ist der Sohn von Vaters Anwalt.“ Erklärte Draco ruhig, und sah nun wieder auf den Neuankömmling. Scheinbar gab das Harry etwas mehr Kraft, denn er setzte sich aufrecht auf, und rutschte neben Draco, war aber darauf bedacht, nicht einen Millimeter vor seinem Freund zu sein. „Bist du auch ein Zauberer?“ Als sein Gegenüber nickte, gewann die Neugierde in Harry: „Auch so ein guter wie Draco?“ Er spürte mehr als er hörte, wie dieser leise lachte. „Sicher.“ Scheinbar war Blaise nicht sehr gesprächig. Harry fragte sich was zwischen den beiden Jungen wohl vorgefallen war, dass sie sich so verhielten. Freunde schienen sie nicht gerade zu sein, sonst würden sie sich nicht so anstarren. „Glaub ich nicht.“ Nuschelte er leise. Zabini schien sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, er konzentrierte sich kurz, und schon gingen sämtliche Lichter in der Bibliothek aus. Draco schüttelte den Kopf, was der konnte, dass konnte er schon lange, im Schlaf und mit verbundenen Augen. Auch er sammelte seine Konzentration und um ihn und Harry schien die Luft sich mit glitzernden Partikeln zu füllen. Freudig strahlend griff der Kleinere nach den funkelnden Lichtern, und sah somit nicht, wie Draco den anderen Jungen triumphierend angriente. Der atmete tief durch und ließ einige kleine Sterne in den Lichtern erscheinen. Nun war er froh über den privaten Unterricht, einfache Lichtzauber, so wie diese, konnten sie in ihren Häusern schon durchführen, ohne dass sie Ärger befürchten mussten. Auf der Straße allerdings, sollten sie diese Art von Spielchen lassen. Nun war Harry völlig hin und weg, und versuchte auch die Sterne zu greifen. Draco hatte die Augen zusammengekniffen und betrachtete den jungen Zabini eingehend. Nun erschienen zu den hellen gelben Sternen, auch welche in verschiedenen Farben. Wieder sahen stahlgraue Augen auffordernd in dunkelbraune, abwartend was Blaise nun tun würde. Denn eines stand fest, er würde nicht gegen einen Zabini verlieren. Kapitel 16: ------------ „Ich werde meine Mitarbeiter darauf ansetzen, Lucius.“ Andrew Zabini hatte locker die Beine übereinandergeschlagen und betrachtete den Hausherrn ruhig. Da würde einiges an Arbeit auf ihn zukommen, vor allem da er die komplette Zaubererwelt davon überzeugen musste, dass Dumbledore eben doch nicht das Beste für den Jungen wollte. Aber er war noch nie vor einer Herausforderung davongelaufen, und würde es nun bei diesem Fall sicher auch nicht tun. „Mach bitte für Dienstag einen Termin mit Fudge und seinen Schoßhunden. Wir geben ihnen 30 Minuten, um mit Harry zu sprechen. Und sich zur Not seine Erinnerungen anzusehen. Dann wird dieses Thema bis zur Verhandlung vom Tisch sein.“ Sein Ton war ins geschäftliche gesunken, während er auf einem Pergament die Fakten die Lucius und Narzissa ihm aufgezählt hatten, stichpunktartig niederschrieb. Natürlich hätte er auch seine verzauberte Feder einsetzen können, aber wenn er selbst schrieb, konnte er sich besser konzentrieren. Lucius machte eine unwirsche Handbewegung und lehnte sich etwas weiter vor: „Wie verhindern wir die Briefe im Ministerium?“ Darauf war Narzissa ebenfalls gespannt, hatte sie doch eben erst ungläubig davon gehört, das Dumbledore damit begonnen hatte, andere Zaubererfamilien für seine Zwecke zu instrumentalisieren. „Momentan? Gar nicht. Wir können den Leuten nicht vorschreiben was sie zu tun haben. Wenn Fudge das selbst nicht auf die Reihe bringt, dann ist das nicht unser Problem. Unseres sitzt mit Blaise und Draco in der Bibliothek.“ Tatsächlich war es in dieser bedächtig ruhig, er hatte erwartet das es wie beim letzten Besuch ausarten würde, und ständig einer ihrer Söhne, mit neuen Beschwerden angerannt kam. Scheinbar tat der kleine Potter nicht nur Draco gut. Harry konnte sich an den Farben die um ihn herum wirbelten nicht satt sehen, Blaise hatte einige Farbfäden heraufbeschworen, und Draco hatte sie zum bewegen gebracht. Er saß im Auge des Farbwirbels und strahlte über das ganze Gesicht. Zufrieden sah Draco auf seinen Freund und grinste breit. Er hatte schnell gemerkt, dass es Harry viel mehr Freude bereitete, wenn er auf den Zauber von Blaise aufbaute, statt ihn zu bekämpfen. Kurz lugte er zu dem dunkelhäutigen Jungen, der seine Beine auf den Sessel gezogen hatte, und das Schauspiel lächelnd verfolgte. Als der Farbwirbel langsam nachließ und verblasste, sah Harry breit lächelnd zu Draco, ehe er auch Blaise ein schüchternes weit kleineres Lächeln zuwarf. Aber wer von den beiden Jungen nun besser und wer schlechter war, dass vermochte Harry nicht zu sagen. Beide waren schon sehr gute Zauberer, aus seiner Sicht, und er wünschte sich, dass er auch schon so gut zaubern konnte, aber das würde sicher noch dauern. Für einen kurzen Augenblick, lag Traurigkeit über seine Unwissenheit in seinem Blick, ehe er das wieder verdrängte. Er würde viel mit Draco lernen, dann würde er solche Lichtzauber auch schnell beherrschen. Natürlich war diese Stimmungsschwankung seinem Freund aufgefallen, und er runzelte die Stirn, ehe er Harry etwas ins Ohr flüsterte. Sofort hellte sich die Mimik des Schwarzhaarigen auf und er nickte begeistert. Blaise sah fragend zu ihnen, da er kein Wort verstanden hatte, und nicht wusste was die beiden anderen vorhatten. Stolz sah der Blonde nun zu ihm: „Du darfst mir helfen, Harry die Zauber beizubringen.“ Bei jedem anderen Kind, hätte er sich geweigert überhaupt irgendetwas zu tun, da es aus Malfoys Mund mehr nach einem Befehl, als nach einer bitte geklungen hatte. Aber er kannte die Familie, und wusste, dass es mehr oder weniger normal für sie war, in diesem Tonfall mit anderen zu sprechen. Wie sagte sein Vater erst kürzlich? Ein Malfoy bat nicht. Und das Lucius irgendwann mal über seinen eigenen Stolz fliegen würde, und er ihm dann wieder aus der Pfütze ziehen dürfte. „Womit fangen wir an?“ Er setzte sich gerade auf, und stockte sofort in seiner Bewegung, als er sah wie Harry zusammenzuckte. Draco legte automatisch einen Arm um den Kleineren und warf ihm einen genervten Blick zu: „Du bleibst wo du bist.“ War der einzige Satz, den er zu Blaise sagte, um sich dann wieder Harry zu widmen. Wenn er nicht selbst sehen würde, wie liebevoll Draco mit dem anderen Jungen umging, dann würde er es nicht glauben. Aber scheinbar hatte Harry etwas an sich, das den anderen Kindern, auch ihm, gänzlich fehlte. Schließlich hatte Draco auch die Freundschaft von Pansy, Crabbe und Goyle ausgeschlagen. Nach allem was er gehört hatte, war Pansy sogar weinend davongelaufen. Aber, Pansy war ein Mädchen, und Mädchen weinten dauernd. „Tut mir leid. Blaise kann gern zu uns kommen.“ Nuschelte Harry nun leise, und unterbrach damit die Gedanken des Jungen. Draco sah zu ihm und nickte dann leicht, auffordernd sah er nun zu Zabini und verengte die Augen zu kleinen Schlitzen, als dieser nicht sofort aufsprang und zu ihnen eilte. Man ließ einen Malfoy nicht warten, und den Helden erst recht nicht. Vorsichtig stand Blaise auf und trat zu ihnen. Er versuchte so langsam wie möglich sich neben die beiden Jungen zu setzen, um den Kleineren nicht zu erschrecken, denn er war sich sicher, dass Draco ihm in diesem Fall die Augen auskratzen würde. Das wäre zwar nicht sehr Malfoy like, aber er war sich sicher, dass der Blonde da eine Ausnahme machen würde. „Dann fangen wir an.“ Erklärte Draco ruhig. Sie beide erklärten Harry was er tun musste, um diese Lichtzauber zu beherrschen. Draco freute sich zu sehen wie Harry immer mehr auftaute, und immer wieder erwischte er sich selbst dabei, wie er einen triumphierenden Blick zu Zabini warf, nur um dann sofort den Blick wieder auf seinen Helden zu wenden. Auch gegenüber des fremden Jungen, wurde Harry immer lockerer, natürlich nicht so wie zu Draco, aber Blaise konnte inzwischen reden, und vorsichtige Handzeichen geben, ohne das Harry zurückzuckte, und sich hinter seinem besten Freund versteckte. Dumbledore ging in seinem Büro auf und ab, wieder einmal hatte ihn Lucius an der Nase herumgeführt. Gerade war Arthurs Gesicht aus dem Kamin verschwunden. Der rothaarige Familienvater, hatte ihm mitgeteilt, das Malfoy den ganzen Tag noch nicht im Ministerium gewesen war. Auch das Fudge ihm nicht antwortete, fing an ihn zu stören, was war so schwer daran, den Jungen aus dem Malfoy Anwesen heraus zu holen, und ihn zu seinen Verwandten zurück zu bringen? Wenn die Schutzzauber nicht so präzise gesetzt wären, dass niemand der nicht eingeladen war, auf das Grundstück und die zugehörigen Ländereien kam, dann würde er selbst gehen, und Harry daraus holen. Zumindest hielten andere gut angesehene Familien zu seinem Urteil, sodass er von dieser Seite genug Rückhalt hatte, um vor dem Gamot zu bestehen. Wichtig war, dass Harry vorher den Trank einnahm, den egal was er dachte erlebt zu haben, er musste aussagen das er bei seiner Familie bleiben wollte. Und wenn er erstmal zurück bei den Dursleys war, dann würde er das auch einsehen, schließlich freute sich jedes Kind darüber nach Hause zu kommen. Genauso würde es auch bei Harry sein. Es war nicht auszudenken, was geschah, wenn Voldemort wiederkam, und der junge Potter nicht unter dem Blutschutz stand. Oder dem falschen Weltbild der Malfoys blind ohne zu hinterfragen folgte. Es klopfte und Minerva trat in das Büro, sie lächelte als sie ihm die Listen der neuen Schulsprecher und Vertrauensschüler reichte. Lange hatte sie zusammen mit den anderen Lehrern der Schule überlegt, wer für diese Ämter in Frage kam. Der Schulleiter setzte sich auf seinen Platz, und ging die Liste der einzelnen Schüler durch. Beim Quidditchkapitän blieb er kurz hängen und sah zu der strengen Hauslehrerin: „Ich bin dafür, dass Charlie Weasley diesen Posten bekommt.“ Er legte die Pergamente zur Seite. Das war eines der versprechen an Arthur gewesen, da Charles ein perfekter Spieler war, hatte Dumbledore mit diesem Versprechen, keinerlei Bedenken gehabt. Fragend sah Minerva ihn an, es war das erste Mal das sich Albus in ihre Hausangelegenheiten einmischte. „Die Entscheidung wurde aufgrund der Noten getroffen. Weasley tat sich in dem letzten Jahr schwer. Wenn wir ihn noch mehr einspannen, dann könnte er in Schwierigkeiten kommen.“ Begründete sie ihre Entscheidung. Dumbledore schüttelte den Kopf und blieb unnachgiebig. Die Noten eines Charlie Weasleys interessierten ihn nicht. Arthur würde seinen Auftrag nicht ausführen, wenn er dieser Bitte nicht nachkam. „Charlie ist der bessere Kapitän, an seinen Noten wird er arbeiten. Da bin ich mir sicher.“ Warm lächelte er seine Stellvertreterin an. „Wahrscheinlich haben sie Recht, Albus. Ich ändere das nochmal und schick die Dokumente so los.“ Sie nickte dem Schulleiter zu und verließ dann eilig das Büro. Es war ja nicht so, dass sie nicht selbst an den rothaarigen Sucher gedacht hatte. Grinsend griff Dumbledore zu der Dose, in der er seine Zitronendrops aufbewahrte, alles lief nach Plan, nun musste nur noch Fudge sich auf seine Seite stellen. Aber auch das würde er durchbringen. Schließlich schuldete der Minister ihm noch einige Gefallen, und er konnte sich nicht ewig vor dem Dialog mit ihm drücken. Harry verzog angestrengt das Gesicht, und schaffte es tatsächlich, einige farbige Sterne erscheinen zu lassen. Er freute sich über die verschiedenen Farben, die er selbst geschaffen hatte. Breit strahlte er, als er nach einem griff. Seine grünen Augen glänzten regelrecht vor Freude. Draco klatschte in die Hände, und auch Blaise sah begeistert aus. „Siehst du? Gar nicht schwer.“ Meinte der dunkelhäutige und lehnte sich zufrieden an die Wand zurück. Harry strahlte Draco an und nickte Blaise dann dankend zu: „Können wir noch weitere Zauber üben?“ Seine Stimme war immer noch sehr leise, und wirklich laut sprechen würde der grünäugige Junge wahrscheinlich niemals. „Natürlich.“ Stimmte Draco sofort zu. „Was passiert dann mit Harry, wenn wir das Gamot überzeugt haben, dass er nicht mehr zurückkann?“ Zabini hatte mit den Notizen geendet, und sah nun geschäftsmäßig auf den nächsten Punkt der Liste. „Er geht in eine Zaubererfamilie…“ „Er bleibt hier.“ Lucius und Narzissas Aussagen hatten sich überschnitten, amüsiert betrachtete der Anwalt das Paar vor sich. Scheinbar waren sich die Malfoys da selbst noch nicht einig. Der Politiker rollte mit den Augen, das Thema hatte offenbar schon für mehr Ärger im Hause Malfoy gesorgt. „Falls ihr noch Zeit braucht, um euch das zu überlegen, dann rate ich euch, dass schnell zu tun... Denn ohne Plan, brauchen wir vor dem Gamot nicht aufkreuzen. Und dann solltet ihr am besten einer Meinung sein.“ Zabini grinste, als er die Blicke sah, die sich die Malfoys zuwarfen, und nahm seinen Tee in die Hand, den die Hauselfen ihm zubereitet hatten. Wieder einmal bewunderte er das Paar. Er war sich sicher, dass seine Frau ihm den Kopf abreißen würde, wenn er bei so einem Thema nicht ihrer Meinung war. Alles in allem konnte er sich sicher sein, das Narzissa recht behalten würde. Denn das ihr Mann ihr aus der Hand fraß, sah jeder der Augen im Kopf hatte, wenn die Familie nicht ihre Masken aus Arroganz und Stolz trug. Was sie natürlich nur sehr wenigen zeigten. Lucius nickte zähneknirschend, Zabini hatte recht mit dem was er sagte. Vor dem Gamot mussten sie als eine Einheit auftreten um den Jungen zu beschützen, da konnten sie es sich nicht leisten, dass sie sich selbst, durch verschiedene Ansätze, spalteten. Er würde später ein klärendes Gespräch mit Narzissa führen, um an ihre Vernunft zu appellieren. Langsam bekam Harry Kopfweh, er strengte sich trotzdem an. Schließlich wollte er Draco nicht verletzten, indem er einen so einfachen Zauber nicht konnte, immer noch trieb ihn die Angst, dass er ihn dann nicht mehr liebhaben könnte, vorwärts. Er atmete tief durch und konzentrierte sich auf den Punkt, den Blaise ihm genannt hatte, um dort Licht zu entzünden, was auch zu den einfacheren stablosen zaubern gehörte. Zaubererkinder lernten das schon sehr früh, hatte er ihm erklärt, und Draco hatte stumm genickt, und ausgesehen als wäre er damit nicht glücklich, dass Zabini ihm so viel erklärte. Er durfte sich nicht blamieren. Draco musste ihn weiterhin liebhaben. Indem Moment wo er das dachte, entlud sich seine Magie in einem lauten Knall. Bücher flogen durch den großen Saal, einige Stühle fielen um, auch die Tische wackelten und krachten schließlich in sich zusammen, um in Holzstücken durch den Raum zu fliegen und auf dem Boden aufzukommen, um dort im völligen Chaos liegen zu bleiben. Draco hatte schnell reagiert, und sich auf Harry geworfen, um die herumfliegenden Bücher und das andere Zeug abzufangen, ehe es auf Harry traf, und ihn verletzen konnte. Blaise hatte sich ebenfalls flach auf den Boden geworfen und sah mit offenem Mund in das Chaos das sich ihm bot. Auch Draco hob langsam den Kopf um den Ausmaß des Schadens den Harry angerichtet hatte, anzusehen. „Bei Merlin. Wir sind tot.“ War alles was Blaise entwich. Draco konnte nur nicken, sein Vater würde ihn die nächsten neun Jahre nicht mehr vor die Türe lassen. „Wir waren es nicht?“ Versuchte Blaise es leise. Draco schüttelte den Kopf: „Wer sollte es sonst gewesen sein? Die Pfauen meines Vaters?“ Fragte er bissig und sah zu Harry, der unter ihm zitterte. „Ganz ruhig Harry, ist dir was passiert?“ Er stand auf und sah sorgenvoll zu seinem Freund. „Es tut mir leid. Das wollte ich nicht. Dein Vater wird mich hassen. Er schickt mich weg.“ In völliger Panik klammerte sich Harry an Dracos Hemd und zitterte wie Espenlaub. „Es ist alles gut Harry. Er schickt dich nicht weg.“ Versuchte er ihn zu beruhigen. Zabini war sich da nicht so sicher, wenn er sich dieses Chaos hier genauer ansah. Kein Buch stand mehr in den Regalen, Tische gab es nicht mehr, und die Stühle lagen kreuz und quer im Raum. Kapitel 17: ------------ „Aber…“ Draco hatte nicht geglaubt, dass sein Freund noch mehr zittern konnte, aber inzwischen hielt er ein ganzes Bündel Espenlaub in den Händen. „Harry, es ist alles gut. Du wolltest das doch nicht.“ Versuchte er wieder den anderen zu beruhigen, und strich ihm sanft über den Kopf. Blaise sah ungläubig auf die beiden Jungen, die ihm gegenübersaßen. Eigentlich hatte er nicht geglaubt, das Draco zu so einer trostspendenden Bewegung fähig war, aber nun gerade, bewies er ihm das Gegenteil. „Ich verspreche dir, dass du keinen Ärger bekommst.“ Draco drückte den Kleineren leicht an sich und sah wieder auf das Chaos, dass um sie herum herrschte, da hatte sein Held ganze Arbeit geleistet. Im gleichen Augenblick wurde die Tür aufgerissen, und die drei Erwachsenen sahen ungläubig auf das Bild, dass sich ihnen bot. Andrew sah ruhig zu seinem Sohn, der nun im Schneidersitz auf dem Boden saß und die beiden anderen Jungen anstarrte. Draco hatte seine Arme um Harry gelegt und drückte ihn fest an sich. Narzissa reagierte als erste und rannte auf die Kinder zu, um sich zu vergewissern, dass es ihnen gut ging, und sie sich nicht verletzt hatten. „Warum sieht es hier aus, als wäre ein wilder Hippogreif durch meine Bibliothek gestürmt?“ Ungläubig betrachtete Lucius das Chaos, das in dem Raum herrschte. Keiner der Jungen sagte etwas. Harry, weil er viel zu viel Angst vor dem Familienoberhaupt hatte. Blaise, weil er nicht wusste, was er sagen durfte. Und Draco, weil er überlegen musste, was am besten für Harry war. Er sah schuldbewusst zu seiner Mutter die gerade über seinen Kopf fuhr und seinen Rücken genauer ansah. Scheinbar hatte ihn da ein kleines Stück, des herumfliegenden Holzes getroffen. Sie fuhr sacht mit ihrem Zauberstab darüber, und heilte somit den kleinen Kratzer. „Ich wollte Blaise und Harry zeigen, wie man Lichtzauber durchführt.“ Draco hob den Kopf und sah zu seinem Vater. „DU?! Du hast meine…“ das weitere Gezeter seines Vaters ging in einem Schweigezauber unter, den Narzissa auf ihn gelegt hatte. Harry sah zu seinem Freund und schüttelte den Kopf, dass er sich nun als der Schuldige ausgab, war nicht richtig. Auch Blaise sah fragend zu dem Blonden, und konnte sich nicht dagegen wehren, das Respekt in ihm aufkeimte. Er selbst hätte sich für keinen Freund der Welt geopfert. Aber nun wo er die Beiden ungleichen Jungen beobachtete, fasste er einen Entschluss, den er sicherlich später bereuen würde: „Nicht nur er. Ich habe versucht, seine Magie zu verstärken. Und damit habe ich dann wohl dieses Chaos heraufbeschworen.“ Blaise deutete mit seinen kleinen Händen in die Luft. Ungläubig blickte Harry nun zu dem anderen Jungen, und wollte wieder den Kopf schütteln. Aber Draco legte die Arme um seinen Hals, und hinderte ihn so daran. Auch Draco warf ihm kurz einen verwunderten Blick zu, nickte dann aber leicht, um ihm zu signalisieren, dass er seine Entscheidung respektierte. Er wollte gerade den Mund öffnen um zu widersprechen, als sein Freund fortfuhr: „Ich akzeptiere jede Strafe, Vater.“ Er neigte kurz den Kopf, und widmete sich dann wieder Harry, der gar nicht zufrieden mit der Situation aussah. „Blaise, du wirst dafür jeden Tag zu den Malfoys flohen, und ihnen bei der Hausarbeit helfen. Ohne Magie. Bei Salazar. Dir musste doch klar gewesen sein, dass du mit deiner Magie Disharmonie in Dracos Zauber bringst!“ Schimpfte Andrew los. Wieder versuchte Harry den Kopf zu schütteln, dass einzige was ihm aber gelang, war ein sehr unzufriedenes Knurren, da Draco ihn immer noch sehr fest hielt. Narzissa besah sich die beiden Jungen, und beschloss später in Ruhe noch einmal mit ihnen zu sprechen. Sie trat langsam zu Blaise, um ihn ebenfalls mit Blicken abzuscannen, aber scheinbar hatte der junge Zabini keinerlei Verletzungen davongetragen. „Habe ich dir den überhaupt nichts beigebracht!“ Durch die Lautstärke des Anwalts, fuhr Harry zusammen und klammerte sich wieder an seinen blonden Beschützer. Die Hausherrin seufzte leise, und als Andrew wieder den Mund aufmachte, stellte er fest, dass er ebenfalls mit einem Schweigefluch belegt wurde. Sie lächelte ihm kurz entschuldigend zu, und deutete mit einem Kopfnicken auf Harry, der schlagartig aufgehört hatte zu zittern. „Mutter… Harry… Er...“ Draco sah mit weit aufgerissenen Augen zu seinem Freund, der ohnmächtig geworden war. Scheinbar war der magische Anfall zu viel für seinen noch immer geschwächten Körper gewesen. Schnell reagierte sie und kniete sich neben den Jungen um seine Atmung zu überprüfen, während Draco sie ängstlich dabei beobachtete. „Es ist alles gut. Er ist nur sehr schwach.“ Wieder ein Anzeichen für sie, dass ihr Sohn ihr vielleicht nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte. „Er ist nur geschwächt. Lucius bringst du Harry bitte in sein Zimmer?“ Der Angesprochene nickte nur, da er ja nicht mehr viel sagen konnte, und kam ebenfalls auf die Kinder zu, um Harry auf die Arme zu nehmen, und ihn aus dem Raum zu tragen. Narzissa nahm den Schweigefluch zurück und grinste breit, als sie ihren Mann vor sich hinmurmeln hörte, was verdächtig nach: „Dumme Jungen, sollte man im Keller einschließen, schöne Bücher, alles zerstört…“ Klang. „Tut mir leid Andrew, aber Harry würde ein Donnerwetter nicht gut bekommen.“ Entschuldigend sah sie zu ihrem Anwalt um dann mit einem ernsten Blick wieder zu den Kindern zu sehen: „Ich hoffe ihr habt daraus gelernt! Draco du wirst das ganze Chaos hier ohne Zauberei in Ordnung bringen. Die Hauselfen werden euch nicht helfen!“ bestimmte sie und erhob sich wieder nachdem sie ihren Blick wieder fassungslos durch den Raum schweifen ließ. „Natürlich, Mutter.“ Antwortete ihr Sohn brav und stand ebenfalls auf. Andrews nickte der blonden Frau zu. Er verstand ihre Beweggründe, auch wenn es schon sehr lange her war, dass es sich jemand gewagt hatte, ihm mit einem Fluch zu belegen. Wieder einmal musste er seinen Hut vor der Schönheit ziehen, und wieder einmal wurde ihm klar, dass im Malfoyschem Haushalt, ihr Wort das Gesetz war. „Pfffff, lass den jungen doch bei uns. Draco tut es gut, wenn er mit Gleichaltrigen spielen kann.“ Lucius wiederholte sarkastisch, die Worte seiner Frau und schüttelte den Kopf. Von wegen seinem Sohn tat es gut. Bisher hatte Draco niemals die Bibliothek in die Luft gesprengt. Auf solche Ideen kam er erst seit Potter hier war. Als er Dobby erblickte blieb er stehen und zog die Augenbrauen zusammen, was zum Teufel tat der Hauself da? Er ging trotz seiner leichten Last näher um das Schauspiel zu betrachten. Der Elf hatte sich an die Wand gestellt, und donnerte in regelmäßigen Abständen seinen Kopf dagegen. „Dobby! Hör sofort auf damit!“ Schrie er los und atmete tief aus, um seine Wut zu unterdrücken. Er wüsste wirklich gern was in diesem vermaledeiten vorging. „Dobby ist schuld, Herr. Dobby sollte aufpassen, Herr. Dobby hat versagt…“ Das Herr konnte er nicht mehr ansetzen als Lucius ihn unwirsch unterbrach: „Dann mach deine Schuld wieder gut und räum das Chaos da unten auf!“ Befahl er, und ging weiter mit dem langsam aufwachenden Harry zu den Zimmern, die seine Frau dem Kind zugewiesen hatte. Dieser Elf war zu nichts zu gebrauchen, ständig wenn etwas in seinen Augen danebenging, fing der an sich selbst irgendwo runterzuwerfen, dagegen zuschlagen oder was ihm sonst noch einfiel. Sie hatten den Elf nie hart bestraft, oder sonst irgendwie dahingehend beeinflusst. Die anderen Elfen verhielten sich auch normal. Vielleicht sollte man diesen einen elf zur Gartenarbeit abkommandieren, da konnte nichts so verkehrt laufen, dass er sich selbst Geiseln musste. Sanft legte er das viel zu leichte Kind auf das Bett ab und legte den Kopf schief, als er bemerkte das der Junge krampfhaft versuchte seine Augen geschlossen zu halten. „Ich hoffe du hast gut geschlafen, Harry.“ Am liebsten wäre er nun sehr schnell aus dem Zimmer geflüchtet und hätte nach seiner Frau oder seinem Sohn verlangt. Aber im gleichen Atemzug, würde Narzissa ihm die Pest auf den Hals hetzen, weil er Harry allein gelassen hatte, und Draco würde wahrscheinlich wie ein floh durch die Gemächer springen. Harry öffnete die Augen und sah schuldbewusst zu Lucius. Kurz überlegte er was er sagen könnte, aber dann sprudelten die Worte förmlich aus ihm heraus: „Ich bin schuld, Sir. Wir haben kleine Zauber geübt, und meiner ging daneben. Draco und Blaise haben keine Schuld. Muss ich nun zurückgehen?“ Ängstlich krallte der Junge sich an der, und hoffte, dass seine Angst unbegründet war. Aber es wäre falsch, wenn Draco und Blaise die Schuld, für das was er getan hatte, auf sich nahmen, nur um ihn zu schützen. Interessiert richtete sich der Blonde auf, ein so mächtiger magischer Anfall? Er kannte diese Art von Anfällen von Kleinkindern, die zum ersten Mal ihre magischen Anzeichen zeigten. Und jedes Elternpaar freute sich sehr darüber, auch wenn gerade nebenbei ein raum abfackelte, da es ein Anzeichen dafür war, dass das Kind kein Squib war. Aber Harry hatte schon vorher gezeigt, dass er Magie beherrschte, warum sollte die also so aus ihm herausbrechen? Damit würde er sich später befassen, auf jeden Fall war nun seine Neugierde geweckt. „Das heißt also, dass mein Sohn mich angelogen hat?“ Er bemühte sich seine Stimme kalt klingen zu lassen. Harry nickte langsam, so wie Mr. Malfoy das sagte, klang es falsch, dass er etwas verraten hatte: „Ja, aber nur um mich zu schützen. Ich wollte ja die Wahrheit sagen, aber das hat er nicht zugelassen.“ Er murmelte mehr als der er mit dem Älteren sprach. Lucius seufzte tief und setzte sich zu dem Jungen, der ihn immer noch ängstlich ansah. Bei seinem Glück, kam seine Frau jeden Moment herein um nach Harry zu sehen, und es wäre für ihn sicher nicht gut, wenn sie sah, dass Harry hier saß, und ängstlich zitterte. „Erstens, ich habe dir nun schon zig Mal gesagt, dass du keine Angst zu haben brauchst. Zweitens, findest du es gut, dass du deinen Freund nun verraten hast, obwohl er dir helfen wollte?“ Harrys grüne Augen weiteten sich, aus dieser Sicht hatte er es noch gar nicht betrachtet. Er wollte doch nur nicht das Draco den Ärger bekam, der für ihn bestimmt war. „Dafür das er mich angelogen hat, wird er noch härter bestraft, als für die Beschädigungen der Bibliothek. Ich dulde keine Lügen in meinem Haus. Also frage ich dich Harry, bist du dir sicher das mein Sohn mich belogen hat?“ Der kleine Junge begann noch stärker zu zittern, was war richtig und was war falsch? Er vermochte es im Moment nicht zu sagen. Sein Sohn zeigte eindeutig Gryffindorsche Züge, er wusste nicht ob ihm das gefiel. Kein Slytherin würde sich niemals selbst für einen anderen opfern. Er rollte innerlich mit den Augen, ihm blieb einfach nichts erspart. Beruhigend legte Lucius eine Hand auf den Kopf des Kindes und lächelte leicht: „Ich mache dir einen Vorschlag, Harry. Wir vergessen einfach, dass du mir das erzählt hast, und du hilfst freiwillig bei der Strafe, die Draco für die zerstörte Bibliothek erwartet mit.“ Harry nickte wild. „Gut. Dann möchte ich ab jetzt kein Wort mehr darüber hören.“ Lucius schlug die Beine übereinander und fuhr fort: „Hattest du schon einmal magische Ausbrüche?“ Nun schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. Er konnte sich an keinen einzigen erinnern. Langsam nickte Dracos Vater, das war wirklich interessant. Es würde ihm ein Vergnügen sein, herauszufinden was es mit diesem Ausbruch an sich hatte, und das Potential des Jungen zu nutzen. Noch ehe er sich fragen konnte in was für eine Richtung seine Gedanken liefen, wurde die Tür aufgerissen, und sein Erbe rannte in den Raum, um sofort auf das Bett zu hüpfen, und sorgenvoll auf seinen Freund zu schauen. „Ich habe ihm nicht den Kopf abgerissen, Draco.“ Kalte Ironie schwang in seiner Stimme mit. Draco straffte die Schultern ehe er ihn ansah: „Das wäre auch nicht richtig gewesen, Schließlich kann Harry nichts dafür.“ Sagte er sofort, und bemerkte wie die hellen Augen seines Vaters kurz belustigt funkelten. „Natürlich nicht.“ Mit diesen Worten stand der Aristokrat auf und ging langsam aus dem Zimmer. „Du hast nichts gesagt, oder?“ Draco sah seinen Freund fragend an. Harry biss sich leicht auf die Unterlippe, und brachte es nicht fertig ihm in die Augen zu sehen. Er wollte nicht das eine Lüge zwischen ihnen stand, er hatte gepetzt, und Petzen mochte keiner. Würde Draco ihn dann nicht mehr zum Freund haben wollen? Er hatte ihn schließlich verraten, und dass obwohl er ihm nur helfen wollte. Das dies aber so nach hinten losging, war dem Kleinen nicht klar gewesen. Was sollte er nun tun? Kapitel 18: ------------ Schuldbewusst sah er Draco in die grauen Augen, und atmete tief durch: „Ich wollte nicht, dass du meinen Ärger bekommst.“ Flüsterte er kaum hörbar und senkte seinen Kopf noch tiefer. Draco zuckte zurück und verzog schmerzlich das Gesicht: „Also hast du es ihm gesagt? Autsch.“ Zu viele Gefühle prasselten auf den blonden Jungen ein. Zum einen, Wut, weil Harry sie verraten hatte, zum anderen Angst, was sein Vater nun tun würde. Letzteres überwog. Trotz allem, war er zu wütend um nun weiter mit Harry zu sprechen, das erste Mal, hatte er sich selbst für jemanden geopfert, um dann so hintergangen zu werden. Sicherlich würde es von seinem Vater eine ordentliche Strafe hageln, die es nicht gegeben hätte, wenn Harry nicht gepetzt hätte. „Das war gemein.“ Draco flüsterte diese Worte mehr zu sich selbst. damit stand langsam auf und verließ den Raum, ohne weiter auf Harry zu achten, der sich gerade noch solange aufrecht hielt, bis sein Freund das Zimmer verlassen hatte. Erst dann ließ er sich ganz auf das Bett fallen, die Tränen nicht mehr zurückhaltend, die ihm über das Gesicht liefen, um dort zu enden, wo die ersten aufgehört hatten. Er hatte seinen einzigen Freund verraten. Den einzigen jungen, der jemals für ihn da gewesen war. Sicherlich musste er nun wieder zu den Dursleys, aber das hatte er verdient, für das was er getan hatte. Tiefe Verzweiflung breitete sich in ihm aus, und er schlug mit der Faust auf die Matraze. Warum war er nur so dumm? Er hatte alles kaputt gemacht. Draco setzte sich auf den breiten Fenstersims seines Zimmers, und starrte mit leerem Blick nach draußen. Bis es sanft an der Tür klopfte und sein Vater eintrat, sofort sprang er auf und senkte seinen Blick, um zu zeigen, dass er jede Strafe die ihn von seiner Seite aus erwartete, akzeptierte. „Was ist los, Draco?“ Lucius hob eine Augenbraue und wusste im nächsten Moment was passiert war, wenn er das Häufchen Elend hier betrachtete, und die Schluchzer einige Räume weiter, richtig deutete, dann hatte Harry ihm die Wahrheit gesagt. Warum konnte ein kleiner Junge keine Geheimnisse für sich behalten? Auch Draco tat sich schwer damit, was es ihm nicht leichtmachte, wenn er heimlich für Narzissa etwas kaufen wollte, und seinen Sohn dabeihatte. Er ging in den Raum und setzte sich auf das Bett um locker zu seinem Sohn zu sehen: „Du redest heute schon noch?“ Er hatte keine Lust den ganzen Nachmittag nun hier sitzen zu müssen. Eigentlich konnte es ihm gerade Recht sein, dass die Beiden sich gestritten hatten, aber nach jetzigem Stand der Dinge, würde er Potter nicht gehen lassen. Nicht ohne herauszufinden, was für eine Magie in dem schwarzhaarigen Jungen herrschte, und wieso sie so mächtig war. Narzissa hatte ihm schon von ihren Übungsstunden erzählt, und er wusste, dass Harry bereits Lektionen beherrschte, mit denen Draco sich sehr schwer getan hatte, und die teilweiße auch jetzt noch nicht ganz perfektioniert waren. „Was ist meine Strafe für das Lügen Vater?“ Draco zwang sich den Kopf aufrecht zu halten, und ihm fest in die Augen zu sehen. Lucius legte den Kopf schief: „Warum Strafe? Wann hast du mich belogen?“ Er machte sich einen kleinen Spaß daraus, um seinem Sohn auf diese Art und Weise zu zeigen, was er von seinem verhalten hielt. Sein Erbe zuckte kurz zusammen, straffte sich aber sofort wieder: „Harry hat bereits gesagt, dass du alles weißt.“ War alles was er sagte. Lucius nickte bedächtig: „Hat Harry dir dann auch gesagt, dass ich sagte, dass es ein Geheimnis zwischen ihm und mir ist?“ Er verkniff sich ein Grinsen, als er den fassungslosen Ausdruck auf dem Gesicht seines Sohnes sah, scheinbar hatte dieser wirklich mit einer strengen Strafe gerechnet, die es in einem normalen Fall auch sicher gegeben hätte. Aber dieser spezielle ´Potter` Fall, war schon seit der Ankunft des Jungen im Manor, nicht mehr als normal anzusehen. „Dieses Mal, wirst du dafür keine Strafe bekommen. Du hast versucht deinen Freund zu schützen, und das ehrt dich. Aber lüge mich niemals wieder an. Denn das nächste Mal, wirst du tagelang den Keller auf Muggelart schrubben.“ Streng richtete er die Augen auf ihn. Draco verzog das Gesicht und nickte dann sofort zustimmend, wenn sein Vater in einer solchen guten Laune war, dann war es besser ihn nicht auch noch zu provozieren. Also hätte Harry es ihm gar nicht sagen müssen, er hatte es nur aus Freundschaft zu ihm getan… Oh Merlin, er war so ein Trampel. Innerlich klatschte er sich selbst an den Kopf, anstatt einfach fort zu rennen, hätte er warten und mit Harry reden müssen. Aber das konnte er gleich noch tun. Lucius sah zufrieden zu seinem Sohn und deutete ihm das er losrennen konnte, schließlich war es für seine Ohren nur gut, wenn Harry endlich aufhörte zu weinen. Ein Wunder das Narzissa noch nicht wie eine Furie nach oben geeilt war, aber wahrscheinlich war sie noch damit beschäftigt sich um Andrew zu kümmern, der sich eigentlich schon vor einigen Minuten verabschiedet hatte. Er schüttelte den Kopf, wer hätte gedacht das sich die Dinge in seinem Haushalt so entwickeln würden? Narzissa lächelte breit als sie sich von Andrew und Blaise verabschiedete, und wandte sich dann den Hauselfen zu. „Ihr werdet nur die Möbel im Raum in Ordnung bringen. Alles Weitere, machen die Kinder selbst.“ Dolby nickte ergeben und verschwand, um diesen Befehl auch an die anderen weiter zu geben. Das bedeutete das jeder Hauself erst einmal einen großen Bogen um die Bibliothek machte, da es in ihrer Natur lag, dass sie kein Chaos ertrugen, und es automatisch aufräumen wollten. Sie ging aus dem Salon um im Flur ihrem Mann in die Arme zu laufen. „Solltest du nicht bei Harry sein?“ Fragte sie ihn überrascht, aber er hatte nur ein sehr breites Grinsen aufgesetzt. „Der Junge bleibt.“ Damit ließ er sie verdutzt stehen, um einige Schritte weiter zu gehen, ehe sie sich gesammelt hatte, und ihm hinterherlief. „Wie er bleibt? Du kannst mir das doch nicht einfach hinknallen und dann weiterrennen, als wäre eine Horde Drachen hinter dir her!“ schimpfte sie noch während sie in den erweiterten Wohnbereich gingen. Wie sie diesen Flügel nannte. „Kann ich nicht?“ Eigentlich hatte er angenommen, dass er das soeben getan hatte. „Ich weiß das es dir nicht passt das der Junge bleibt, aber ich denke, dass er eine große Bereicherung für unseren Haushalt ist, und das unser Sohn noch eine Menge von ihm lernen kann.“ Er grinste noch breiter. „Wer bist du? Und was hast du mit MEINEM Mann gemacht?!“ Fragte sie nun ungläubig. Natürlich war sie froh über die plötzliche Einsicht ihres Mannes, aber das ging nun doch zu schnell, was bei allen Göttern plante er? Sie kannte ihn zulange um zu wissen, dass er etwas vorhatte. „Ich weiß nicht wovon du redest. Die ganze Zeit über versuchst du mich zu überreden, das Harry bleiben kann, und nun stimme ich zu, und es ist auch wieder nicht richtig. Soll ich ihn doch lieber vor die Tür setzen?“ Knurrend setzte Narzissa sich und legte den Kopf schief, sie würde auf dieses Spielchen nun sicher nicht eingehen: „Ich möchte wissen, warum dieser plötzliche Sinneswandel stattfand.“ Er seufzte und setzte sich ihr gegenüber: „Ich habe noch einmal über deine Worte vor Andrews nachgedacht, und bei Merlin du hast Recht. Wo soll das arme Kind den sonst hin? Zu seinen Verwandten? Die verprügeln ihn nur wieder. Oder zu den Weasleys? Die bekommen noch nicht einmal ihre eigenen Kinder satt.“ „Gut, ich rufe Severus er soll Veritaserum mitbringen.“ Sie stand kalt lächelnd auf, wurde aber am Arm zurückgehalten. „Ist ja gut. Ich habe mit Harry gesprochen. Draco und Blaise waren nicht schuld. Harry hatte einen magischen Ausbruch.“ Fing er an, seine Beweggründe zu erklären. Einen Moment lang legte sie den Kopf schief: „In solch einem Ausmaß? Obwohl er seine Magie schon eingesetzt hat?“ Sie ließ sich auf den Stuhl zurückfallen und sah fragend zu ihm. Kinder die bereits Magie übten hatten für gewöhnlich keinerlei Anfälle mehr. Da die Magie aus ihnen weichen, und sich nicht stauen konnte, wie es bei jüngeren Kindern der Fall war. „Das ist so faszinierend.“ Er sah aus als wären heute sämtliche seiner Wünsche in Erfüllung gegangen. Wie vom Schlag getroffen, blieb Draco in der Tür zu Harrys Zimmer stehen, und sah auf den kleineren. Sein schlechtes Gewissen, meldete sich augenblicklich. Wie hatte er ihn nur so sitzen lassen können? Was war er für ein Freund? Leise ging er in den Raum und setzte sich zu Harry auf das Bett. Vorsichtig legte er ihm einen Arm auf den Rücken und strich sanft darüber. „Harry?“ Fragte er leise um ihn nicht zu erschrecken, scheinbar merkte er noch nicht einmal, dass er zurück war. Zu sehr hatte sich sein Held, und das war er für ihn immer noch, in seine eigene Welt aus Trauer und Schmerz zurückgezogen. Er dachte daran, dass sein Vater einst sagte, dass sich Malfoys nicht entschuldigten, aber im Moment war ihm das egal, er würde sogar auf die Knie gehen und um Verzeihung bitten, wenn es etwas brachte. Er legte sich dicht neben Harry und sah ihm in das verweinte Gesicht, das rötlich schimmerte. „Es tut mir leid.“ Flüsterte er ganz dicht am Ohr des anderen, und hoffte, dass er es durch seine Schluchzer hörte. „D… Dumm.“ Kam es nur leis, unterbrochen von mehreren Schluchzern, zurück. „Ja, ich bin dumm. Ich hätte nachfragen müssen.“ Gab er nun leise zu. Zum allerersten Mal sagte er so etwas von sich selbst. Aber Harry hatte recht. Er war dumm gewesen. „N… N… Nicht d… du...“ Harry drehte seinen Kopf ganz in seine Richtung und sah ihn aus seinen grünen Augen, die immer noch vor Tränen schimmerten, an. „Wer dann? Dobby? Ja, der ist auch dumm.“ Mit diesem Satz strich er sanft über Harrys Gesicht, und versuchte die einzelnen Tränen aufzufangen. Energisch schüttelte Harry den Kopf und sah ihn traurig an: „Ich. Ich habe dich und Blaise verraten.“ Nun war es an Draco den Kopf zu schütteln: „Es war meine Schuld. Du wolltest uns nur helfen. Und das habe ich nicht erkannt.“ Sagte er nun leise, und nahm sich fest vor, in Zukunft besser aufzupassen, damit er seinen Freund nicht mehr in eine solche Lage bringen konnte. „Freunde?“ Nuschelte Harry nun ganz leise, fast hätte er ihn nicht verstanden, aber sofort breitete sich ein strahlendes Lächeln auf Dracos Gesicht aus, und er nickte eifrig: „Die besten überhaupt!“ „Lucius! Der Junge ist nicht dein persönliches Versuchskaninchen!“ Narzissa war empört, als Lucius ihr offenbart hatte, das er selbst mit dem Jungen trainieren würde, um festzustellen wie weit seine Macht reichte, und wann ihr Endpunkt erreicht war. Er legte den Kopf schief: „Keine Angst, ihm passiert dabei nichts.“ Versuchte er einzulenken, aber wenn er Zissa so ansah, dann würde das nichts bringen. „Ihm passiert doch nichts dabei,“ Wiederholte er, „Wir müssen ihn doch seinen Fähigkeiten entsprechend unterrichten.“ Sie hob die Brauen und warf den Kopf zurück: „Dann erklärst du deinem Sohn bitte auch, warum er an diesen Lektionen nicht teilnehmen darf. Am besten sagst du ihm, dass er nicht mächtig genug ist. Was glaubst du ist dann hier los?“ Sie legte den Kopf schief. Manchmal hatte sie das Gefühl das sie zwei Kinder hatte. Im Moment drei. Er verzog das Gesicht, dass könnte wirklich zu einem Problem führen, wobei, ein härteres Training würde auch Draco nicht schaden. „Wir müssen noch etwas wegen Dobby unternehmen. Vorhin, als ich den Jungen nach oben gebracht hab, hat er sich den Kopf an der Wand halb eingeschlagen.“ Berichtete er ruhig, um das Thema zu wechseln. Sie zuckte mit den Schultern, natürlich wusste sie von dem Problem des Elfen, aber wie sie diesem helfen konnten, das war ihr schleierhaft, sie konnten ihn ja schlecht ins Mungos, zu einem Geistheiler bringen. Die würden sie gleich alle dabehalten. DAS wäre die Schlagzeile im Tagespropheten. „An was denkst du?“ Fragte Lucius irritiert und nahm sich sein Wasserglas, dass auf dem kleinen Tischchen neben ihm gestanden hatte. Seine Frau legte den Kopf schief und antwortete ruhig: „Wir bringen ihn ins Mungos.“ Bei dem entsetzten Gesicht, dass ihr Mann nun zog, lachte sie laut los und schüttelte sanft den Kopf. „Merlin, für einen kurzen Augenblick, dachte ich du meinst das ernst.“ Er schüttelte sich. Das wäre der endgültige Untergang der Familie Malfoy. Er verzog das Gesicht, ehe er einen Schluck trank und das Glas wieder zurückstellte. „Werden wir es mit Dumbledore aufnehmen können?“ Fragte sie nun leise und deutete nach oben. Lucius nickte leicht: „Die Aussagen von Harry und Draco werden entscheidend sein vor dem Gamot. Wenn wir uns dann als Pflegefamilie anbieten, und sie sehen, wie sehr Harry an unserem Sohn hängt, ist alles weitere nur noch eine reine Formalitätssache.“ Er sprach sehr ruhig, und etwas von dieser Ruhe ging auch auf Narzissa über, den sie lächelte leicht, vielleicht war dieser Albtraum bald vorbei, und Harry konnte wirklich in Ruhe bei ihnen leben. Allerdings würde sie ihrem Mann etwas auf die Finger schauen müssen, damit er es mit den Lektionen nicht übertrieb. Kapitel 19: ------------ Ungeduldig sah Lucius auf die Wanduhr und warf Narzissa einen genervten Blick zu. Die zog es vor zu schweigen, und nahm einen kleinen Schluck aus ihrem Weinglas, um nichts dazu sagen zu müssen. Unnachgiebig schritt der Sekundenzeiger weiter auf dem Ziffernblatt vor, und schien den Hausherren dabei auszulachen. „Sie werden bestimmt gleich hier sein, Lucius. Es sind Kinder.“ Sagte sie dann doch, und hoffte das dies wirklich der Fall sein würde. Den bei den Essenszeiten der Familie, verstand ihr Mann wirklich keinen Spaß. Grimmig lag sein Blick auf ihr, während er anfing mit den Fingern auf der hochglanzpolierten Tischplatte zu klopfen. Der Minutenzeiger zeigte drei Minuten nach der vereinbarten Zeit, als ein lautes: „Zu spät, Zu spät, Wir sind zu spät, Harry!“ Ertönte, dem gleich darauf ein lautes Scheppern und Poltern folgte. Narzissa sprang entsetzt auf, während Lucius sein Weinglas nahm: „Sieh bitte nach den Portraits, Schatz. Es wäre bedauerlich, wenn die einen Schaden erlitten haben.“ Ungläubig sah sie zu ihm, schüttelte dann aber den Kopf, und ging aus dem Raum. Im Gegensatz zu ihrem Mann, machte sie sich deutlich mehr Sorgen um die beiden Jungen, die scheinbar die Treppe heruntergefallen waren, als um die alten Staubfänger an den Wänden. Und wie sie es befürchtet hatte, lagen beide am Ende der großen Freitreppe auf dem Boden und sahen sich verdutzt an, ehe sie in einen Lachanfall ausbrachen. Wenigstens schien ihnen nichts passiert zu sein, denn ihr Sohn sprang auf, packte seinen Freund am Arm und half ihm ebenfalls aus der misslichen Lage heraus, und rannte dann mit ihm an der Hand, an ihr vorbei, in den kleinen Speisesaal. Keuchend blieb er stehen, fing den Rempler, den Harry ihm verpasste, da er mit keiner Vollbremsung gerechnet hatte, ab. Breit strahlend ging er mit Harry zu ihren Plätzen und funkelte übermütig seinen Vater an: „Geschafft. Wir kamen noch vor Mutter.“ Zufrieden griff er nach seinem Glas Kürbissaft und nahm einen großen Schluck. Harry hatte sich auf seinem Platz etwas klein gemacht, schließlich war er schuld an der Verspätung. Er hatte verschlafen, und Draco hatte ihn nicht wach bekommen. Erst mit einem kleinen Becher kaltem Wasser, hatte Draco es geschafft ihn zu wecken. Narzissa trat nun ebenfalls wieder in den Raum und setzte sich an ihren Platz, während ihr Mann sein Weinglas in die Luft hielt, und den Spiegelungen an der Wand, die der dunkelrote Wein hinterließ, betrachtete. Mit einem Plopp begannen die Hauselfen, die erlesen Speisen aufzutragen, und wie an den restlichen Mahlzeiten, saß Harry mit großen Augen vor den Platten, und wusste erst nicht für was er sich entscheiden sollte. Draco beobachtete, dass einen Moment und schüttelte dann den Kopf, so ging das ja nicht. Er nahm den Teller seines Helden und fing an wahllos Köstlichkeiten darauf zu häufen, um ihn dem Schwarzhaarigen dann wieder vor die Nase zu stellen: „Du hast viel Energie verbraucht. Jetzt musst du auch viel essen.“ Er griente breit, als er auf seinen eigenen Teller sah, und sich ein kleines Würstchen nahm. Lucius runzelte die Stirn, beschloss aber erst nach dem Essen einen dementsprechenden Tadel einzubringen. Severus würde später noch kommen, um weitere Stärkungstränke für Harry zu bringen, die er einmal am Tag zu nehmen hatte, damit sich sein Körper weiterhin erholen konnte. Das Untergewicht des Jungen machte ihm wirklich Gedanken, und wenn er nun zusah, wie der Junge mit der Gabel auf dem Teller herumfuhr, dann würde er nie aus diesem herauskommen. „Harry, du kannst ruhig essen.“ Narzissa lächelte ihn beruhigend an, und kurz richteten sich die grünen Augen dankbar auf seine Frau, ehe er nickte und dann endlich anfing zu essen. Sie hatten noch einen langen Weg vor sich, wenn er sich nicht einmal traute ohne extra Einladung ein Würstchen zu essen. Kurz grinste der Hausherr, als er sich fragte wie lange es dauern würde, bis er dann zum Braten griff, rief sich aber sofort wieder zur Vernunft. Schließlich war Harry kein gewöhnlicher Junge, der in einer liebevollen Umgebung aufgewachsen war. Und es würde natürlich noch einige Zeit, und viel Einfühlungsvermögen brauchen, um ihn in die richtigen Bahnen zu lenken. Harrys Augen begannen beim Anblick der Nachspeisen förmlich zu funkeln, und Draco hatte großen Spaß daran ihm den Teller mit allerlei Mousse, Pudding und kleinen Törtchen voll zu schaufeln. Dieses Mal reichte ein Nicken von Lucius, damit der Schwarzhaarige anfing zu essen. Draco kniff die Lippen zusammen und betrachtete seinen Freund ruhig, während der in Gedanken versunken den Nachtisch aß. Auch er erkannte, dass es noch viel Arbeit werden würde, bis Harry endlich begriff, dass er nun ein anderes, besseres, Leben führen konnte. „Jungs, ihr könnt gleich in die Küche und den Hauselfen helfen, das Geschirr zu säubern und aufzuräumen. Betrachtet es als Strafe für euer zu spät kommen.“ Entrüstet sprang Draco auf, doch bevor er etwas zu ihrer Verteidigung sagen konnte, deutete ihm seine Mutter zu schweigen: „Wenn ihr damit fertig seid, kommt ihr bitte in den Salon. Ich muss euch noch etwas Erfreulicheres mitteilen.“ Sie lächelte beide Jungen warm an und sah zu wie sie dem Befehl ihres Mannes folgten. Selbst Draco wusste wann er verloren hatte. Fragend sah Lucius zu ihr, als er aufstand und ihr galant den Arm bot, um sie in den Salon zu geleiten. Sie lachte leise und griff nach ihm: „Ich werde mit ihnen morgen in die Winkelgasse gehen. Harry braucht eine neue Garderobe. Jetzt wo er wirklich hierbleiben darf, muss er auch dementsprechend gekleidet sein.“ Warum war ihm das klar gewesen? Eigentlich hatte er einwerfen wollen, dass Harry schon genug Sachen hatte, aber wenn er genau überlegte, war es zwar hochwertige Kleidung, aber nichts das seinem Stand als Kind dieser Familie entsprach. Und er gehörte nicht zu der Sorte von Mann, die ein Kind dem anderen im Haushalt vorzogen. „Vergiss bitte die Lehrbücher, einen eigenen Übungszauberstab und eine Eule für Beide nicht.“ Sagte er nur dazu und grinste ins ich hinein, als er den ungläubigen Blick seiner Frau wahrnahm. „Natürlich nicht.“ Erwiderte sie strahlend. „Komm geh zur Seite du überdimensionaler Putzlappen!“ Schimpfte Draco und schob den Hauselfen der sich gerade zwischen ihn und Harry gedrängt hatte, kurzerhand zur Seite. Er nahm eines der Tücher und reichte es Harry, während er selbst einen Lappen nahm um die Teller zu wischen. Erst einige Momente später, fiel ihm auf, dass sein Leidensgenosse noch nicht damit angefangen hatte, den Teller zu trocknen. Harry legte den Kopf leicht schief und sah traurig zu Draco. Der andere bemerkte den Blick sofort und hielt in seiner Arbeit ein um ihn fragend anzusehen: „Harry, was ist denn?“ „Bin ich auch ein Putzlappen?“ schüchtern sah sein Freund zu ihm auf. Entsetzt schüttelte der junge Malfoy den Kopf: „Wie kommst du den auf so etwas?“ Der Schwarzhaarige zeigte auf den Hauselfen, der nun grummelnd angefangen hatte, einige Töpfe zu schrubben, und immer wieder losplapperte, wie schlimm es war, dass die jungen Herren nun hier arbeiten mussten. „Ich musste auch sowas anziehen. Und musste die Arbeit erledigen.“ Traute er sich nach einiger Zeit zu sagen. „Du hattest ein Geschirrtuch an?“ Ungläubig weiteten sich die grauen Augen. Merlin, er wusste ja das es für Harry bei den Dursleys schlimm gewesen war, aber dass es SO schlimm war, das hätte er nicht gedacht. Entsetzt starrte Harry ihn an und prustete dann laut los vor Lachen: „Nein, natürlich nicht. Aber die Sachen waren viel zu groß und abgetragen.“ Versuchte er Draco zu beruhigen, ehe der wie ein Drache nach oben zu seinen Eltern stürmen konnte, um die neueste Ungerechtigkeit, die Harry widerfahren war, zu erzählen. „Erschreck mich doch nicht so.“ Er hätte es wirklich geglaubt. Diesen widerwärtigen Muggeln war schließlich alles zuzutrauen. „Aber immer, wenn du so redest, denke ich, dass du mit mir auch so reden würdest. Wenn wir keine Freunde wären.“ Traute sich der Kleinere weiter zu sprechen. Draco nickte langsam. Er verstand die Ängste von Harry, und nahm sie ernst, was er musste, wenn er ihm helfen wollte. „Keine Angst, Niemals würde ich so mit dir sprechen. Und was die Hauselfen angeht, die wollen das gar nicht anders. Mit richtiger Freundlichkeit kommen sie nicht so gut zurecht.“ Erklärte er ihm und fing wieder an einen weiteren Teller abzuwaschen. Harry richtete seinen Blick kurz auf das schrumpelige Geschöpf, das immer noch vor sich hin grummelte: „Entschuldigung, Mister Elf.“ Sprach er ihn leise ein, und erntete ungläubige Blicke von Draco. Allerdings achtete er darauf nicht, sondern sah stur auf den Elfen. Der war zusammengezuckt, und starrte ihn aus seinen großen Augen an: „Was wünschen der Junge Herr?“ beinah glaubte Harry, Tränen in den Augen zu entdecken. „Geht es Ihnen gut?“ Der Elf zuckte bei der Anrede leicht: „Was kann Mundi für Euch tun Master?“ Fragte er nun und neigte den Kopf, als das Zittern, dass durch den kleinen Körper gezogen war, aufgehört hatte. „Meine Frage beantworten?“ Harry grinste ihn breit an und verzog keine Miene, als der Elf laut in sein Handtuch schnäuzte. „Noch niemals war jemand freundlich zu Mundi. Mundi glücklich, Master.“ „Das ist schön Mundi. Ich bin Harry, und es freut mich dich kennenzulernen.“ Draco legte den Kopf schief und sah mit offenem Mund zu wie sich Harry mit einem Hauselfen anfreundete. Er war viel zu perplex um überhaupt etwas dazu sagen zu können. Für ihn waren Hauselfen einfach Kreaturen, die dazu da waren ihnen zu dienen, ohne Wenn und Aber. „Die jungen Master müssen nicht abwaschen. Sir.“ Beschloss der Elf nun und zauberte beiden eine große Tasse mit heißer dickflüssiger Schokolade und einem großen Schlag Sahne obendrauf. „Wir sollen dir aber helfen, Mundi.“ Wollte Harry widersprechen, wurde aber von dem Hauselfen förmlich von seinem Platz weggezogen und auf die kleine Küchenbank gedrängt, während ein kleiner Teller mit Plätzchen vor den beiden Jungen erschien. Auffordernd sah Harry zu seinem besten Freund und deutete auf den Elfen. „Und ich bin Draco. Es freut mich sehr, Mundi.“ Bisher hatte er noch nicht einmal gewusst wie der Hauself in der Küche hieß. „Aber mein Vater sagte, dass wir helfen müssen. Und er wird fragen.“ Fuhr er fort. Mundi schüttelte den Kopf: „Draco Sir, geholfen hat.“ Der Elf zeigte auf die beiden Teller die schon in der Ablage lagen. Harry griente in sich hinein, was ein bisschen Freundlichkeit bewirken konnte. Auch Draco schien nun zufrieden und plappernd griffen sie nach den Keksen und genossen die Schokolade, die nun irgendwie viel besser schmeckte, wie beiden Jungen auffiel. Narzissa grinste in sich hinein als sie der Unterhaltung der beiden Männer, die ihr gegenübersaßen folgte. Es war immer wieder erstaunlich, wie zwei so unterschiedliche Charaktere so gut miteinander befreundet sein konnten. „Also hat Draco sich für Harry geopfert. Das ist doch ein gutes Zeichen.“ Severus hatte seinen Whiskey in der Hand und sah fragend zu Lucius. Er verstand dessen Problem damit nicht wirklich. „Ein Slytherin, würde so etwas niemals tun.“ Widersprach der blonde Hausherr nun und ließ sich im Sessel zurückfallen. „Muss ich dich an mein erstes Jahr erinnern? DU hast dich ebenfalls vor mich gestellt.“ Erinnerte der Tränkemeister ihn nun, schien aber auf taube Ohren zu laufen. „Das kann man nicht vergleichen. Ich war der ältere, und hätte dir gar nicht erlauben dürfen in den verbotenen Wald zu gehen um nach irgendeinem Gedöns für einen Trank zu suchen.“ Narzissa lachte nun doch auf, dass hatte selbst sie nicht gewusst. „Ich kann mich nicht erinnern das ich dich gefragt hatte, Herr Vertrauensschüler.“ Nein, das hatte er leider nicht getan, denn wenn er zu ihm gekommen wäre, hätte er ihn allein schon für diese Frage in sein Zimmer gesperrt und es mit einem Fluch versiegelt. „Du musstest mir aber über den Weg laufen.“ Störrisch sah Malfoy ihn nun an. „War doch gut für mich. So konntest du zeigen das auch ein klein wenig Gryffindor in dir steckt.“ Grummelnd gab Lucius die Unterhaltung über den ereignisreichen Abend in ihrer Schulzeit auf. Er und etwas von Gryffindor in sich… Pfffff. Mundi ließ die beiden Jungen erst wieder aus der Küche, als sie ihre zweite Tasse Schokolade getrunken hatten. Nicht ohne sie überschwänglich zu verabschieden, und ihnen zu versichern, dass wenn sie etwas aus der Küche brauchten, sie sich sofort an ihn wenden durften. Vielleicht war ein bisschen Freundlichkeit, zu den magischen Wesen in ihrem Haushalt, gar nicht so übel. Er musste sich zumindest eingestehen, dass viel mehr Schokolade in dem Getränk gewesen war, als sonst. „Wir müssen noch zu deinen Eltern.“ Erinnerte Harry ihn, und zog leicht an seinem Hemdsärmel. Draco nickte und schlug die Richtung ein, in der seine Eltern im Salon saßen. Kapitel 20: ------------ Narzissa runzelte die Stirn, als sie die beiden Jungen erblickte, die in den Salon traten, auf Harrys Hemd waren einige Kekskrümel, und in Dracos Mundwinkel sah man noch Überreste eines süßen Nachtisches. Dabei war sie sich sicher, dass die Kinder nach dem Essen noch einmal in das Badezimmer gegangen waren, um sich etwas frisch zu machen. Aber vielleicht, hatten sie es vor lauter Küchenarbeit vergessen. Sie wartete ab, bis die Jungen sich ebenfalls gesetzt hatten, und ließ Dolby ihnen eine heiße Schokolade bringen, ehe sie das Wort an sie richtete: „Wir drei werden morgen in die Winkelgasse gehen. Harry braucht dringend neue Kleidung und noch einiges mehr.“ Begann sie das Gespräch. Dracos Kopf ruckte nach oben, warme Aufregung breitete sich in seinem kleinen Körper aus, als er daran dachte, was er seinem Freund alles zeigen konnte. Gerade als er losplappern wollte, hielt sein Vater ihn mit einer Handbewegung auf: „Da ihr morgen ausgeschlafen sein müsst, wünsche ich euch eine gute Nacht.“ Kurz zeigte sich Enttäuschung auf Dracos Gesicht, aber er fügte sich. Artig wünschten die beiden Jungen, den Erwachsenen eine gute Nacht, und rannten aus dem Salon. „Es geht ihm schon viel besser.“ Zufrieden lehnte sich Severus wieder zurück und sah zu der Hausherrin, die mit einem breiten Lächeln nickte. Sie stand langsam auf: „Ich werde noch mit ihnen gehen, schließlich muss diese Angst von Harry, dass er wieder zu seinen schrecklichen Verwandten muss, aufhören.“ „Muss er nicht?“ fragte Severus nun verwundert, grinste aber innerlich. Hatte sich Narzissa also endlich gegen das sture Oberhaupt der Familie durchgesetzt. Und besser würde Harry es nirgends treffen können, da war er sich sicher. Lucius hatte sich gerade aufgesetzt und nickte: „Harry bleibt bei uns. Ich möchte herausfinden, wie es sein kann das er so viel Magie in sich trägt.“ Versuchte er zu erklären. Severus hob eine Augenbraue, und sah der Hausherrin nach, die aus dem Raum schritt: „Also dein persönliches Versuchskaninchen? Dir ist klar, dass Harry ein Halbblut ist?“ Er musste auf dieses Thema zu sprechen kommen, da den Malfoys ihr Blutstatus sehr wichtig war. Nicht so wichtig wie allgemein angenommen, aber sie gehörten zu den Unantastbaren 28, und darauf bildete sich vor allem sein alter Freund hier vor ihm, einiges ein. „Das ist mit ein Grund, woher kommt diese Magie? Von seiner Mutter kann er sie nicht haben, obwohl sie eine sehr talentierte Hexe war. Und sein Vater, entschuldige Severus, aber nach allem was ich von ihm gehört habe, war er nicht mehr als Durchschnitt.“ Gemeiner und Bösartiger Durchschnitt, vor allem wenn er mit Black und seiner Gang unterwegs gewesen war, ging Severus durch den Kopf. Aber er atmete nur tief durch und schüttelte sich leicht. Das alles war Vergangenheit, und der Junge konnte nichts für die Taten seines Vaters. Wenn er ihm nur nicht so ähnlich sehen würde… Trotz allem hatte Harry durch das erlebte, für sämtliche Sünden seiner Vorfahren gebüßt. Er konnte nicht mehr James Potter vor sich sehen, wenn er in die grünen Augen des Kindes sah, das einzige was er dann noch wahrnahm, war ein verschüchtertes Kind, dem noch nicht viel Glück widerfahren war. „Severus?“ Lucius sprach leise, sah aber leicht besorgt zu seinem Freund, der ein wenig abwesend wirkte. Der Angesprochene zuckte kurz zusammen und sah zu dem Blonden, der sich nun leicht vorgebeugt hatte: „Tut mir leid, ich war etwas in Gedanken. Also bleibt Harry hier. Jetzt musst du das nur noch in Dumbledores Kopf bekommen. Er hat wirklich alles in Bewegung gesetzt um dafür zu sorgen, dass der Junge zurück zu diesen Muggeln kommt.“ Lucius nickte, es war ja nicht so als hätte er das nicht mitbekommen: „Sei dir sicher, dass er es nicht schaffen wird, den Jungen hier weg zu holen.“ Wenn er den Aristokraten nicht so gut kennen würde, dann würde das kalte Lächeln, das nun sein Gesicht zierte, ihm Angst machen. Aber so lehnte er sich zurück und nickte zufrieden. Was auch immer Dumbledore mit dem Trank vorhatte, es würde nicht funktionieren, schon allein da er selbst dafür gesorgt hatte. Ungläubig betrachtete Molly Weasley den Inhalt des Umschlages, den eine Eule gebracht hatte. Es war genau das Schulgeld, und noch einige Galleonen mehr, für die Schulbücher und alles was ihre ältesten Kinder in dem nächsten Jahr in Hogwarts brauchen würden, es würde auch gut für einige Kleidungsstücke reichen. Ihr Finger trommelten auf die leicht heruntergekommene, aber dennoch sehr saubere Tischplatte vor ihr. Sie hoffte für ihren Mann, dass er ein gutes Argument für die Menge an Galleonen, die vor ihr lagen, hatte, denn ansonsten würde sie ihn in der Luft zerreißen. Molly Weasley nahm keine Almosen an. Bisher hatte sie es immer geschafft, dass es ihrer Familie an nichts gemangelt hatte, warum sollte sie es dieses Mal nicht schaffen? Natürlich, dadurch das Charlie nun Quidditchkapitän geworden warm brauchte er eine neue Ausstattung an Kleidung, und auch sein Besen, hatte schon bessere Tage gesehen, und wenn sie richtig darüber nachdachte, dann fielen die Bücher die sie für die Zwillinge gebraucht erstanden hatte, schon allein beim Ansehen auseinander. Ach, wem machte sie etwas vor, sie könnten dieses Geld mehr als gut gebrauchen. Trotzig reckte sich ihr Kinn vor, denn sie hatte immer noch nicht vor, dieses Geld ohne guten Grund anzunehmen. Die neue Kleidung könnte sie gebraucht bei Madame Malkins Krabbelkiste kaufen, einen Besen könnte sie aus der zweiten Wahl im Quidditchladen erstehen, und die verdammten Bücher würde sie eigenhändig noch einmal zusammenkleben. Bisher war es immer gegangen, und es würde auch weiterhin gehen. Ja, Molly Weasley war eine stolze Frau. Das stellte auch ihr Mann einige Minuten später, als er aus Kamin trat fest. Er schrumpfte förmlich in sich zusammen, als sich die etwas mollige Frau vor ihm aufbaute und ihre Augen ihn wild anfunkelten: „Guten Abend Arthur, hast du mir etwas zu sagen?“ Ihre sonst warme Stimme klang schneidend als sie auf den Tisch deutete, auf dem das Geld, das Dumbledore ihm versprochen hatte, lag. Er überlegte kurz, beschloss dann aber es so zu halten wie der Schulleiter ihm empfohlen hatte, keine weiteren Eingeweihten im Fall Harry Potter. „Das ist eine Bonuszahlung, Liebes. Für außerordentlich gute Leistungen im Fall des verzauberten Muggelgeräts.“ Er war froh, dass er ihr über diesen Fall der Spükmaschine, die immer, wenn die Muggel ihr Geschirr hineinstellen wollten, zugeschnappt hatte. Welcher Zauberer auch immer DAS gewesen war, es war einfach abscheulich. Molly legte den Kopf schief und nickte, sie erinnerte sich daran. Arthur hatte tagelang über nichts anderes gesprochen: „Dann habt ihr den Zauberer gefunden?“ Fragte sie nach und beruhigte sich langsam. Wenn ihr Mann Erfolg hatte, dann war alles gut. Und vielleicht bekam er bald eine Lohnerhöhung, dann hätten sie allgemein mehr Spielraum, was das finanzielle anging. „Ja. Ein ehemaliger Todesser hat sich einen Spaß daraus gemacht.“ Log ihr Mann und lies sich nun am Küchentisch nieder. Er musste dringend mit Dumbledore sprechen, es war gut gewesen, dass er keinen Brief dazu geschrieben hatte, sonst wäre er nun einen Kopf kürzer. Molly würde diese Methoden sicherlich nicht gutheißen, auch wenn es um die Malfoys ging, würde sie zaudern, denn wenn die Malfoys die Wahrheit sagten, was sie nicht taten, dann würde der Junge in die Hölle müssen. „Du kannst morgen schon alles in der Winkelgasse besorgen, Schatz.“ Er lächelte ihr mit diesem Satz zu und machte sich über den Teller Eintopf her, den sie vor ihn gestellt hatte. Es würde alles gut gehen, und bald wäre Harry sicher wieder bei seinen Verwandten, und niemand aus seiner Familie würde erfahren was geschehen war. Zufrieden streckte er die Beine unter dem Tisch aus, schlug sie übereinander und machte sich über Mollys herrlichen Eintopf her. Narzissa ging, einer Eingebung folgend, zuerst in Dracos Zimmer. Sowie sie ihren Sohn kannte, würde Harry sicherlich die nächste Zeit zumindest, nicht in seinem eigenen Zimmer schlafen. Sie lachte leise als sie das Jungenzimmer betrat, und sah, dass sie Recht gehabt hatte. Beide Jungen saßen auf der Tagesdecke und sahen zu ihr auf. „Na, seid ihr soweit fertig?“ Sie kam ganz in das Zimmer und setzte sich zu ihnen auf das Bett. Beinah sofort saß Draco neben ihr und kuschelte sich an sie, während er Harry auf seine andere Seite zog. „Ich bin hier, um euch noch etwas mitzuteilen.“ Sprach sie leise und beobachtete wie Harry sich weiter an ihren Sohn kuschelte, ehe er zufrieden seufzte und die Augen schloss. „Wir bekommen einen eigenen Hauselfen?“ hoffnungsvoll sahen sie graue Augen an. Wie kam ihr Sohn nur immer auf so etwas? „Nein. Dein Vater und ich haben beschlossen, dass Harry bei uns bleiben darf.“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, sprang ihr kleiner Drache auf und machte regelrechte Luftsprünge auf der Matraze. Auch Harry hatte sofort wieder seine Augen geöffnet, war aufgesprungen und ihr um den Hals gefallen. „Danke. Danke. Danke.“ Harry wiederholte dieses Wort wie ein Mantra, während Tränen der Erleichterung aus seinen grünen Augen flossen. Sie schüttelte leicht den Kopf und wischte ihm die Tränen sanft weg: „Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken. Mir ist wichtig das du weißt, dass egal was passiert, dass Manor ab heute dein Zuhause ist.“ Sie strubbelte ihm durch die Haare, und beschloss ihn morgen gleich noch zu einem Frisör zu bringen. Nicht das die Eulen im Haus noch auf seinem Kopf landeten, wenn sie Briefe brachten. „Ich hab einen Bruder!“ Schrie Draco nun und hopste auf Harry zu, der damit nicht gerechnet hatte und Narzissa vom Bett schob um mit ihr zusammen auf dem Boden zu landen. Einen kurzen Augenblick lang, sahen sie sich verdattert an, bis sie anfingen lauthals loszulachen. Harry der noch kurz erschreckt zusammengezuckt war, spürte wie die blonde Frau ihre Arme um ihn schlang und ihn sanft an sich drückte. Er strahlte breit ehe er auch anfing zu lachen. Durch das Gepolter waren auch der Hausherr und sein Besuch aufgeschreckt und nach oben gerannt. Lucius starrte auf seine Familie und schüttelte den Kopf, wie sie am Boden saßen und lachten. Snape schielte zwischen ihm hindurch und ein seltenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, wenn auch nur für einige kurze Augenblicke, ehe er sich wieder zusammennahm und seinem Freund einen ernsten Blick zuwarf. Lucius schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern und schritt hoheitsvoll wieder zurück in den Salon, ohne diese Situation zu kommentieren. Wahrscheinlich hatte es ihm die Sprache verschlagen. Narzissa wandte den Kopf zu dem Tränkelehrer und zwinkerte ihm übermütig zu. Er winkte kurz und machte sich dann daran ihrem Mann in den Salon zu folgen. Als sie Draco endlich beruhigt hatte, der vor lauter Übermut weiter herumgehopst war, ließ sie einen Hauselfen noch heiße Schokolade für die Jungen bringen. Irritiert sah sie auf die Tassen, die Dolby brachte, kam es ihr nur so vor, oder war das Sahnehäubchen darauf, zu einem Sahneberg gewachsen? Und wenn sie nicht alles täuschte, war die leichte goldbraune Schicht darauf, Karamellisierter Zimtzucker. Scheinbar hatten ihr Sohn und Harry ordentlich Eindruck auf den Küchenelfen gemacht. Sie strich beiden Jungen noch einmal über die Köpfe, küsste ihre Stirn und verließ das Zimmer, um sich ebenfalls in den Salon zu begeben. „Weißt du wie toll das wird?“ Draco war viel zu aufgeregt um zu schlafen. Er hielt die Tasse fest in seinen kleinen Händen und genoss die sahne Zucker Mischung. Sein Vater würde ihm die Ohren langziehen, wenn er sehen würde wie unmalfoyhaft er mit seiner Zunge in die köstliche Süße tauchte, aber es war einfach zu schwer, die Tasse mit einer Hand zu halten. Harry tat es ihm nach und nickte wild. Er hatte sich davor schon mehr zuhause gefühlt, als bei den Dursleys jemals. Aber nun war es wie ein richtiges Ankommen. Er würde sich am nächsten Tag noch einmal bei Mr. Malfoy bedanken und ihm anbieten ein wenig im Haushalt zu helfen, dafür das er hier wohnen dürfte. Dracos Augen leuchteten silbern als er seine Tasse wegstellte und sich zu seinem ´neuen` Bruder umdrehte, und ihm seine Hand hinhielt: „Brüder.“ Sagte er ruhig und ernst. Harry nickte, stellte seine Tasse ebenfalls weg und ergriff die ihm angebotene Hand: „Für immer.“ Fügte der grünäugige hinzu. Beeindruckt sahen beide Jungen auf ihre miteinander verbundenen Hände und grinsten sich an. Narzissa bemerkte den spöttischen Blick ihres Mannes, als sie in den Salon trat. Allerdings ignorierte sie ihn und setzte sich auf ihren Platz. „Ist der Stuhl doch bequemer, Liebling? Ich könnte einen Elfen anweisen, die ein Kissen auf den Boden zu legen.“ Lucius gab sich Mühe sie möglichst ernst anzusehen. Narzissa sah ihm kurz in die Augen: „Könntest du. Aber ich denke das ich, wenn ich schon einmal bemerkt habe, wie gemütlich der Boden ist, dann vielleicht auch auf diesem schlafen möchte.“ Sie sah ihn erhaben an, nahm ihr Weinglas, dass sie allerdings nur mit Wasser gefüllt hatte, und trank einen tiefen Schluck daraus. „Oh Liebes, das wäre für dein kreuz sicherlich nicht zuträglich.“ Versicherte ihr Mann ihr sofort. „Übung macht den Meister, sagst du das nicht immer zu Draco?“ Severus lachte leise in sich hinein als er das Geplänkel des Ehepaares vor ihm beobachtete. Es waren wirklich seltene Einblicke, in das Familienleben, der Malfoys, und er war stolz darauf, einer der wenigen zu sein, die das Privileg besaßen, dem beiwohnen zu dürfen. Kapitel 21: ------------ „Aufwachen.“ Draco flüsterte um Harry nicht zu erschrecken, und legte eine Hand auf die Schulter des Schlafenden. Inzwischen war es schon Gewohnheit geworden, dass die beiden Kinder zusammen in einem Bett schliefen, und seine Eltern schien es nicht zu stören. Er fragte sich, warum Harry überhaupt eigene Gemächer hatte, wenn er doch bei ihm schlafen konnte. „Wir gehen heute in die Winkelgasse.“ Das sagte er nun etwas lauter, und erntete ein leises Seufzen. Langsam öffneten sich Harrys Augen und er grinste breit, als der Schwarzhaarige ihn träge ansah. „Winkelgasse.“ Sagte er noch einmal und zog an dem blauen Pyjamaärmel der gerade unter der Decke hervorkam. „Morschen...“ Nuschelte Harry leise und rieb sich mit dem anderen Arm über die erstaunlich grünen Augen. „Auch Morgen. Stehst du nun auf?“ ungeduldig zupfte Draco weiter an dem Stück Stoff das er in den Händen hielt. Seufzend setzte sich Harry richtig auf und sah zu seinem Freund, den er gerade am liebsten von der Bettkante schubsen würde, um sich noch einmal hinzulegen und eine Runde schlafen zu können. Langsam traten die Erinnerungen an den vorigen Abend in seinem Kopf vor, und er fing an breit zu grinsen. Narzissa hatte ihm versprochen, dass er bei ihnen bleiben dürfte, und niemals wieder zu den Dursleys musste. Nun völlig wach und überglücklich, sprang er aus dem Bett, und zog den völlig verdatterten Draco mit sich, in das kleine Badezimmer. Lucius schlug die Augen auf und verdrehte sie sogleich, als er das helle Kindergeschnatter aus dem Flur vernahm. Scheinbar waren sein Sohn und dessen Anhängsel schon aufgewacht. Hoffentlich gab es noch einmal einen Morgen an dem er ausschlafen konnte, aber das würde wahrscheinlich noch drei Jahre dauern, wenn die Jungen endlich in Hogwarts waren. Grummeln streckte er sich und sah auf die Uhr. Ungläubig blinzelte er, nur um noch einmal auf das edle Ziffernblatt zu starren. Die goldenen Zeiger schienen ihn wieder einmal, wie in den letzten Tagen zu oft, hämisch auszulachen, als der Stundenzeiger auf die Fünf zuging. Er beschloss in Zukunft einen Schweigefluch auf die Kinder zu legen, als er sich noch einmal herumdrehte und seine Frau in den Arm nahm, um weiterschlafen zu können. Die grummelte etwas, entspannte sich aber sofort, und schlief ruhig weiter. Gerade als er wieder einschlief, wurde die Tür aufgerissen und donnerte gegen die Wand, so dass die Gemälde die daran befestigt waren, wackelten. Narzissa schrak auf und starrte an die Tür, während ihr Mann beinah senkrecht im Bett stand. „AUFSTEHEN! Winkelgasse!“ Schrie Draco schon in das elterliche Schlafzimmer und hopste gut gelaunt in das Bett seiner Eltern. Harry war unschlüssig an der Tür stehen geblieben, und sah zu wie sein Freund auf dem Bett herumtollte, und den leichten Kitzelangriffen seines Vaters auswich. Narzissa sah breit lächelnd auf ihren Mann, der versuchte seinen Sohn einzufangen, und jedes Mal, wenn er ihn leicht erwischte kitzelte, um ihn dann wieder entkommen zu lassen, und das Spiel von vorn zu beginnen. Sie sah zu Harry, der noch immer an der Tür stand und fassungslos auf die Szene blickte, kurzerhand streckte sie gähnend die Arme aus um ihn auch an dem morgendlichen Spiel teilhaben zu lassen. Ein breites Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Jungen, als er sich ebenfalls in Bewegung setzte, um auch in das Bett zu kommen. Ein paar Sekunden später, hatten die beiden Kinder ihren Mann regelrecht überrannt, und tollten ausgelassen im Bett herum. Zufrieden lehnte sich die Hausherrin zurück und betrachtete das Bild vor sich. Es war herrlich ihrer Familie bei einem solch seltenen Spektakel zuzusehen, auch wenn sie sich sicher war, dass ihr Mann da nun anderer Ansicht war. Eigentlich Hatte Draco ein absolutes Verbot, was ihre Gemächer anging, aber sie verstand die Aufregung ihres Sohnes. „Gnade!“ grummelte es unter den morgendlichen Angreifern hervor, und Lucius schwenkte ein weißes Taschentuch in die Höhe. Um seinen Friedenswillen zu zeigen. Sie lachte und stand dann auf, um dem wilden Treiben zu entkommen, denn natürlich dachten die Jungen in ihrem Übermut überhaupt nicht daran, ihren besiegten Gegner ziehen zu lassen. „Um Sechs Uhr gibt es Frühstück.“ Mit diesem Satz ging sie in ihr Badezimmer um sich ihrer Morgentoilette zu widmen. Draco nickte wild und sprang auf: „Komm mit Harry.“ Genauso schnell wie sie im Schlafzimmer gewesen waren, waren sie nun auch wieder verschwunden. Es war halb sechs… Er musste verrückt geworden sein, als er zustimmte den jungen bei sich zu behalten. Grummelnd ging er ebenfalls in das Badezimmer, auch wenn er es niemals zugeben würde, Harry tat seinem Sohn gut. War er sonst immer so ernst gewesen, zeigte er nun endlich kindliche Züge, noch niemals zuvor hatten sie in ihrem Schlafzimmer herumgebalgt, und es hatte ihm Spaß gemacht. Auch das würde er niemals laut zugeben. „Das ist ganz einfach. Du nimmst das Flohpulver, wirfst es in den Kamin, und rufst den Ort wo du hinmagst.“ Erklärte Draco nun seinem Freund. Der sah ihn ungläubig an, niemals würde das funktionieren. Wobei, vor einigen Tagen noch, hätte er an so vieles nicht geglaubt, was nun Wirklichkeit geworden war. Unschlüssig was er nun tun sollte, sah er zu Narzissa, die ihn aufmunternd ansah, ehe sie Draco zunickte, dass er beginnen sollte, um es Harry zu zeigen. Der blonde nickte, und wuchs vor stolz um einige Zentimeter, da er es Harry zeigen durfte. Er nahm eine Handvoll des Pulvers, trat ruhig vor den Kamin, in den er es warf, und ging dann ebenfalls hinterher. „Winkelgasse.“ Sagte er laut und deutlich. Mit großen Augen sah Harry zu wie der Junge verschwand. Etwas ängstlich sah er zu Narzissa auf, die ihm aufmunternd zulächelte: „Gemeinsam?“ Nun nickte er wild, mit dieser ganzen Magiesache, kam er noch nicht wirklich klar. Zauberer machten so vieles anders, als seine Verwandten, bei denen er gelebt hatte. Das ging schon damit los, dass sie keine Elektrizität nutzen, und endete damit das sie auch keine Autos oder sonstige Fahrzeuge besaßen. Brauchten sie ja auch nicht, wenn er diese Art sich Fortzubewegen betrachtete. Narzissa nahm ihn am Arm und warf ebenfalls eine Handvoll Pulver in das Feuer, ehe sie ihn mit in die Brennkammer zog und den Ort nannte, an den sie reisen wollten. Grinsend hatte der Hausherr die Szenerie betrachtet. Er konnte sich nicht vorstellen wie es für Harry sein musste, soviel neue Dinge zu entdecken, aber scheinbar nahm der junge diese Neuerungen sehr gelassen auf. Jeder Erwachsene würde nun wahrscheinlich vor einem Nervenzusammenbruch stehen. Hätte ihm vor einigen Tagen jemand gesagt, dass er den jungen Potter bei sich aufnehmen würde, hätte er ihn in das Mungos gebracht, mit dem Hinweis, denjenigen nie wieder raus zu lassen. Er legte wieder einen Verhüllungszauber auf sich, ehe er in das Ministerium flohte, er musste einige Dokumente ausfüllen, um die Vormundschaft für Harry Potter zu beantragen, und das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen. Narzissa und er hatten beschlossen, dass es besser war, wenn sie sich trennten, schließlich brauchten solche Dokumente erfahrungsgemäß etwas länger, bis endlich jemand sich dazu herabließ um sie zu bearbeiten, egal wie viele Galleonen er auf den Tisch warf, und er konnte einer ausgedehnten Einkaufstour sowieso nichts abgewinnen. Ihm reichte es vollkommen, am Ende eines solchen Ausflugs, die Kobolde das Verließ öffnen zu lassen, um die Rechnungen der Händler zu bezahlen. Gelassen trat er aus dem Kamin im Atrium und sah das Zabini bereits auf ihn wartete, mit zwei weiteren Männern, die wie er wusste, Juniorpartner in seiner Kanzlei waren. Erst als er vor ihnen stand, nahm er die Tarnungszauber von sich, und streckte die Hand aus um die wartenden Männer zu begrüßen. Dann konnte es ja losgehen. Genaugenommen freute er sich schon auf die fassungslosen Gesichter der Angestellten, wenn er ihnen seinen Wunsch vortrug. Das würde ein guter Tag werden. Mit großen Augen sah Harry sich in dem leicht heruntergekommenen Pub, indem sie gelandet waren um. Keiner, der anwesenden Menschen schien sie großartig zu beachten, als Narzissa die beiden Jungen erfolgreich durch das geschehen bugsierte und die belebte Winkelgasse ansteuerte. „Wir müssen zuerst zum Frisör, Draco.“ Sagte sie als die Wand sich vor ihnen geöffnet hatte. Harrys Augen wurden immer noch größer, als er nun das bunte Treiben vor sich besah, Zauberer schienen Farben zu mögen. Egal wen er laufen sah, alle schienen in bunten Farben gekleidet zu sein, überall herrschte lautes, geschäftiges Treiben. „Wahnsinn, oder?“ Zufrieden sah Draco auf seinen Freund und reichte ihm die Hand, damit sie sich nicht verlieren konnten. Schließlich wusste Harry nicht, wo der Frisör war, und wenn er sich verlaufen würde, dann wäre die Gefahr zu groß, in die Nokturngasse zu kommen. Sein Vater hatte ihm immer und immer wieder eingebläut, dass diese Gasse kein Platz für ihn war, und er sich dort fernzuhalten hatte. Aber wenn Harry bei ihm war, dann konnte auch diese Straße nicht zu gefährlich sein. Stolz reckte er sich und schlug den Weg zum Frisör ein, während Harry immer mal wieder stehen blieb um die komischen Gebäude zu betrachten. Sie waren nicht gerade, so wie es die normalen Häuser in seiner alten Straße gewesen waren, sondern hingen krumm und schief in die Luft. Auch hier schien Magie im Spiel zu sein, denn sonst würden diese Bauwerke sicherlich umkippen. Draco zog ihn beharrlich weiter, bis sie an einem kleinen Geschäft ankamen, vor dem eine große Schere hing, die von allein, auf und zuschnappte, als würde sie ein unsichtbares Papier zerschneiden wollen. „Wappne die für haarige Zeiten, mit den schärfsten Schnitten.“ Stand mit goldenen Lettern auf dem sauber polierten Glas des Schaufensters. Harry sah erstaunt, dass auch die Buchstaben ihre Farbe änderten. Vor einigen Tagen wäre er sicherlich furchtbar darüber erschrocken, doch nun, hätte es ihn gewundert, wenn es bei einem ´Gold` geblieben wäre. Sein Freund riss die Tür auf, und zog ihn hinter sich her in den Salon. Narzissa schüttelte leicht den Kopf und ging schnell hinterher, um die Beiden an der Schulter festzuhalten. Ohne weiteres würde sie Alessio nicht an Harrys Haare lassen, schließlich wollte sie nicht unbedingt auffallen, jetzt wo Dumbledore alles daran setzte den Jungen in die Finger zu bekommen. „Mrs. Malfoy, was für eine Ehre.“ Ein großer südländisch aussehender Mann trat auf die kleine Familie zu und nahm ihre Hand um einen leichten Handkuss darauf zu setzen. Er verbeugte sich auch vor Harry und Draco und sah dann wieder auf. „Hallo Alessio. Ich bringe dir einen neuen Kunden.“ Sie deutete auf Harry, dessen Harre scheinbar bemerkt hatten, dass es ihnen an den Kragen gehen sollte, und noch wilder als sonst in alle Richtungen abstanden. Der Frisör wollte nach den Haaren greifen, doch Harry zuckte sofort zurück und versteckte sich hinter Draco. Dieser verzog keine Miene und stellte sich vor seinen Freund, um ihn zu schützen. „Nimm es ihm nicht übel. Er hat schlimmes durchlebt. Ich hoffe du kannst schweigen.“ Sagte sie in leisem Ton und legte beruhigend eine Hand auf Harrys Kopf. Der entschuldigend zu ihr aufsah. Ihr Lächeln in seien Richtung beruhigte ihn sofort wieder und er nickte langsam. Nun legte der Mann den Kopf schief, und grinste breit: „Wenn ich das nicht könnte, liebste Narzissa, dann wäre ich kein Frisör. Das Problem liegt an den Damen, die hier immer laut herum schnattern.“ Er deutete mit einer ausladenden Geste, auf einige hexen die wild schnatterten, während schwebende Scheren ihnen einen neuen Haarschnitt verpassten, und fliegende Föhne die Haare trockneten. Dracos Mutter hob eine Augenbraue: „Ich hoffe du hast einen Platz abseits.“ Natürlich wusste sie das er einen VIP Bereich hatte, schließlich gingen sie immer in diesen. Niemals würde sie sich inmitten solcher hexen die Haare frisieren lassen, und sich nebenbei anhören, wie schlimm deren Ehemänner doch waren. „Aber natürlich.“ Er reichte ihr den Arm und führte sie in den hinteren Bereich des Salons. Hier war alles weit edler eingerichtet, und man sah, dass die Kunden die hier Platz nahmen, nur das Beste vom Besten gewöhnt waren, und auch bekamen. „Setz dich hier hin.“ Alessio deutete Harry den Stuhl auf den er sich setzen durfte. „Keine Angst, ich tu dir nicht weh.“ Sagte er, und bemühte sich seine Stimme leise und ruhig klingen zu lassen. Im Gegensatz zu den Engländern, bei denen die meisten den Mund nicht aufbekamen, war es bei seinem Temperament, als Italiener, mehr als nur schwer, die geforderte Ruhe mit einfließen zu lassen. Draco hatte sich neben Harry auf den Stuhl fallen lassen, und lächelte ihm beruhigend zu. Seine ganze Familie ging in diesen Salon, und auch Harry würde danach genauso gut aussehen wie er es tat. Narzissa hatte sich an die Wand gelehnt und sah aufmerksam zu wie Alessio durch die Haare ihres Schützlings fuhr und etwas vor sich hinmurmelte, das wie ´wilder Niffler` klang. Als er nach vorn trat, und die Haarsträhne aus der Stirn hob, konnte man regelrecht sehen, wie ihm seine Gesichtszüge entgleisten. Geschockt sah er zu Narzissa, die nur nickte und ihm deutete nichts zu sagen. Das war einer der Gründe warum die den Schwarzhaarigen nicht vorgestellt hatte. Sie konnte gut darauf verzichten, dass diese Hyänen von hexen da draußen, über ihren Kleinen herfielen. Und wenn nur eine durch den Namen aufgeschreckt wäre, und eine andere die Narbe entdeckt hätte, dann wäre der Teufel in dem Salon los. Mit nun sehr leicht zitternden Händen fuhr er wieder durch die Haare des Kindes, und wurde aufmerksam durch grüne Augen beobachtet: „Kann man nichts machen?“ fragte Harry leise. Seine Tante hatte immer gesagt, dass bei diesem Durcheinander nichts half. Sie ließ ihn einmal sogar scheren, aber zum Glück waren seine Haare am nächsten Tag wieder an Ort und Platz gewesen. Er schrak zusammen, DAS war doch ein magisches Zeichen gewesen, oder etwa nicht? Kurz sah er zu Draco, der genauso darauf wartete, dass Alessio endlich mit seiner Arbeit anfing. „Natürlich können wir etwas machen.“ Nun war er beinah in seiner Berufsehre gekränkt. Nur musste er bei dieser Art von Haar, eine andere Schere wählen, sonst würde der Junge am nächsten Tag wieder wie ein wandelnder Niffler herumlaufen. Er griff nach einer der vielen Scheren die auf dem Tisch lagen: „Magst du mir sagen wie du heißt?“ Fragte er nun, obwohl er den Namen ganz genau wusste. Wer kannte Harry Potter nicht. Die Frage war nun nur, wie es kam, dass Harry Potter mit den Malfoys herumlief. Aber das würde ihm sicherlich keiner mitteilen, er würde wohl oder übel den Tagespropheten lesen müssen. Mit einigen Schlenkern seines Zauberstabes, legte er Harrys Frisur, so wie Narzissa sie wollte. Die Narbe sollte nur bei genauerem Hinsehen zu sehen sein. Auch wenn Alessio das nicht verstand, schließlich war es doch eine Ehre, diese Narbe zu tragen, aber er fügte sich der blonden Aristokratin. Harry sah in den Spiegel und grinste breit, er hatte nicht gewusst das seine Haare so gut aussehen konnten. Die etwas zu langen Strähnen, waren einer modischen Kurzhaarfrisur gewichen. Narzissa lächelte Harry zu, während sie nun einen sehr großen Haufen an Galleonen auf den Tisch legte: „Für deine Verschwiegenheit.“ Sie sah Alessio überheblich an, und verließ mit den Kindern den Salon. Selbst wenn der Frisör nun plapperte, bis es seine Runden gezogen hatte, wären sie wieder zurück im Manor. Fragend sah Draco zu seiner Mutter: „Nun geht es zu Madame Malkins.“ Draco nickte und strahlte Harry an: „Du wirst dich wundern.“ Versprach er ihm, und Harry glaubte das sofort. Das war interessant. Narzissa Malfoy zusammen mit zwei Kindern in der Winkelgasse. Er zweifelte keinen Augenblick daran, dass der zweite Junge niemand anderer als Harry Potter war. Dumbledore grinste in sich hinein, während er ein weiteres Zitronenbonbon aus der Dose fischte. Dass es so einfach werden würde, hätte er nicht gedacht. Er stand auf und trat vor seinen Kamin, um die nötigen Schritte einzuleiten. Kapitel 22: ------------ Mit einer Hand griff er in die metallene Schüssel, in der das Flohpulver aufbewahrt wurde, und warf es in den lodernden Kamin, um mit Jackson Kontakt aufzunehmen. Vor einigen Jahren war er Auror und ein Mitglied im Orden des Phönix gewesen, er hätte mit Narzissa, die wie er zugeben musste, eine herausragende Hexe warm keine weiteren Probleme. Schließlich sollten ihr und ihrem Sohn ja nichts passieren. Er wollte einfach nur das Harry wieder zurück zu seinen Verwandten kam. „Du musst Harry Potter in der Winkelgasse retten, er ist zusammen mit Narzissa Malfoy und ihrem Sohn dort.“ Sein Ton klang freundlich, aber wer Albus genau kannte, wusste genau, dass es ein harter Befehl gewesen war, den er ausgesprochen hatte. Der ehemalige Auror runzelte die Stirn, nickte dann aber, der Schulleiter würde schon wissen was er tat. Und bisher hatte Dumbledore immer nur das Beste der magischen Welt im Sinne gehabt, also würde er dieses Mal genauso handeln. Der Kopf verschwand genau so schnell wie er aufgetaucht war, und hinterließ ein herrlich prasselndes Feuer in der Brennkammer. Albus atmete tief durch, und sah zu seinem Phönix, der auf der Stange saß und ihn interessiert musterte. „Fawkes, wenn alles gut geht, dann ist ab heute Abend Ruhe. Dann ist Harry wieder da wo er hingehört, und ich muss mir kein Kopfzerbrechen mehr machen, wie ich ihn aus Lucius` Fängen befreien kann. Er setzte sich wieder an den großen Schreibtisch und besah sich die Antworten die ihm das Ministerium geschickt hatte. Noch immer, war keine Antwort des Ministers dabei. Er fragte sich, was Fudge den ganzen Tag machte, irgendwann zwischen Babys auf den Kopf küssen und freundliche Interviews für den Tagespropheten geben, würde er doch sicherlich die Zeit finden, eine einfache Anfrage zu beantworten… „Lucius, ist dir klar, was los ist, wenn der Junge bei euch bleibt?“ unruhig sah Fudge zu Zabini und nahm den Antrag wieder in die Hände. „Ist es nicht wichtiger, wie es dem Kind geht? Als sich Sorgen zu machen, was der Rest sagt?“ Fragte Zabini ruhig zurück. Er konnte diesen Minister nie leiden, der Mann vor ihm hatte kein Rückgrat und für gewöhnlich auch keine eigene Meinung. Natürlich kam das Männern wie seinem Mandanten sehr gelegen, da man ihn herrlich für die eigenen Ziele instrumentalisieren konnte, aber ein Zaubereiminister sollte mehr sein. „Nein, ist es nicht. Nicht im Fall von Harry Potter. Er ist der Junge der lebt. Ja, schon beinahe eine Legende. Und wie wir alle wissen, ist Lucius Vergangenheit in dem letzten Krieg, nicht unbedingt ruhmreich.“ Nun kniff der blonde Aristokrat seine Augen zusammen, hasste er es doch auf seine Vergangenheit angestupst zu werden, zumal die Gesellschaft, nicht seine wahren Beweggründe zu diesem dramatischen Schritt kannte. „Was du denkst ist mir egal, aber ich an deiner Stelle, würde mit meinen Anwälten zusammenarbeiten, den ansonsten…“ er sprach nicht weiter, aber das brauchte er auch nicht, allein bei dem eisigen Klang seiner Stimme, war der Minister schon um einige Zentimeter in sich zusammengefallen. Man legte sich nicht mit einer der reichsten und mächtigsten Personen in der Zaubererwelt an. Einen Fingerschnips des Malfoys, und er wäre seinen Platz als Minister der Zauberei los. Das war auch Fudge klar, und er nickte langsam: „In Ordnung, wie stellt ihr euch das vor?“ War alles was er noch von sich gab, ehe er das erste Dokument unterschrieb. „Du musst stillhalten, damit ich deine Masse richtig nehmen kann.“ Madame Malkins lächelte den Jungen vor sich sanft an, der ungläubig auf die Maßband rollen sah, die wild um ihn herumflatterten, und mal die Länge des Halses und dann die Länge der Arme nahmen. Breit grinsend sah er zu Draco, der sich locker an eine Wand gelehnt hatte, von der er den besten Blick auf seinen Freund hatte. Während seine Mutter ruhig durch den Laden lief, und den Damen einige Anweisungen gab, was Farben und Schnitte anging. Sie war einfach immer bei solchen Einkäufen in ihrem Element, und wenn man, so wie er durch ihre Maske hindurchschauen konnte, dann sah man auch den Spaß, den sie dabeihatte. Harry sprang von dem kleinen Hockerchen hinab, auf dem er stehen musste, und ging schnurstracks zu Draco zurück. Ihm war aufgefallen, dass sich Dracos und Narzissas Gesichter, sobald sie einen Laden betraten, veränderten. Es war als würden sie eine Maske aufsetzen, und er wusste nicht ob es ihm gefiel. Allerdings sah er auch, so wie eben, ein freudiges aufblitzen in Dracos Augen, also ging er stark davon aus, dass es nicht an ihm lag. „Siehst du? War gar nicht schlimm.“ Flüsterte Draco ihm zu, und erntete ein Nicken. Nichts hier in der Winkelgasse war bisher schlimm gewesen, beim Frisör und auch hier hatte er mehr Spaß gehabt, als je zuvor. Wieder durchfuhr ihn eine tiefe Dankbarkeit den Malfoys gegenüber, nicht jede Familie würde ihn bei sich aufnehmen und sich so um ihn kümmern, wie sie es taten. Noch immer tat er sich schwer, sein Glück fassen zu können. Sie waren wieder in einen Hinterraum geführt worden, damit man ihn ungestört vermessen konnte. Vorn im Verkaufsraum standen zwar auch einige Hockerchen, aber die waren sicherlich für andere Kunden. Harry hatte schnell begriffen, dass die Malfoys reich waren, den um in so einem Schloss, Haus konnte man das nicht mehr nennen, zu leben, brauchte man viel Geld. Und das brachte ihnen natürlich bei solchen Ausflügen zu einkaufen eine gewisse Sonderstellung ein. Nachdem Narzissa der Verkäuferin gesagt hatte, dass sie sämtliche Garnituren an Kleidung und auch die Rechnung in das Manor zu schicken hatte, trat sie zu den beiden Kindern, und zwinkerte sie freundlich an, ehe sie wieder ihre Maske aufsetzte und den Hinterraum verließ. Vorn im Laden herrschte reges Treiben. Eine rothaarige Familie war gerade dabei einige umhänge aus den Krabbelkisten zu fischen, während ein anderer großgewachsener rothaariger Junge sich vermessen ließ. „Stell dich nicht so an, Percy Weasley! An diesem Umhang ist nur der Saum ein wenig beschädigt! Den kann ich ohne weiteres reparieren!“ schimpfte die mollige rothaarige Frau los, die ein kleines Mädchen an der Hand hielt. „Wenn der, neue Sachen bekommt, dann will ich auch welche!“ schrie der Junge vor ihr, der sie um einen Kopf überragte zurück. „DER ist ja auch Quidditchkapitän!“ schallte es sofort zurück. „Und ich bin Jahrgangsbester!“ Knurrend packte die Frau den Umhang und warf ihn sich über den Arm: „Wenn du Schulsprecher wirst, dann können wir uns darüber unterhalten!“ Das Kinder aber auch immer so uneinsichtig sein mussten. Harry lachte los. Während Draco eher entsetzt auf die Szene vor sich sah. Rote Haare, schlechte Kleidung, und ganz viele Kinder, ihm war klar, dass das die Weasleys sein mussten, von denen sein Vater immer abfällig sprach. Und so wie die sich hier im Laden aufführten, verstand er seinen Vater völlig. Sofort sprangen die Blicke der rothaarigen auf die kleine Aristokratenfamilie, Narzissa atmete tief durch, und wartete darauf, dass sie nun, wo sie sie bemerkt hatten, Platz machen würden. Molly schob ihren Jüngsten, der in Dracos und Harrys Alter sein musste zur Seite und musterte sie offen. Während Narzissa eine Augenbraue hob und hoheitsvoll an ihnen vorbeischritt: „Molly.“ Sagte sie nur zur Begrüßung, während Draco einfach nur zu der Mutter der Wiesel nickte und ihr mit Harry im Schlepptau folgte. „Narzissa.“ Kam es von der Mutter zurück, die ungläubig auf den Schwarzhaarigen Jungen der freudig an Draco hing, und sie nicht eines Blickes gewürdigt hatte. Seit wann hatten die Malfoys zwei Kinder? Sie schüttelte den Kopf, schließlich hatte sie gerade ganz andere Probleme, mit denen sie sich befassen musste. „Können wir jetzt ein Eis essen?“ Fragte Draco und sah zu seiner Mutter auf, die nickte lächelnd und führte die Jungen zum Eissalon. Als sie sich gesetzt hatten traute sich Harry zu fragen: „Hab ich etwas falsch gemacht?“ Wie immer sprach er diese Frage sehr leise aus, und Narzissa musste sich anstrengen ihn bei dem Trubel um sie herum zu verstehen. „Nein, wie kommst du den auf sowas?“ Fragte sie irritiert und legte die Karte die ihnen der Kellner in die Hand gedrückt hatte, zur Seite. „Ihr schaut immer so ernst.“ Nuschelte er nun, und spürte wie Draco seine Hand nahm. Narzissa überlegte kurz, ehe sie antwortete: „Harry, es ist alles gut. Das liegt nicht an dir. Hier in der Winkelgasse und auch bei anderen Anlässen tun wir das immer. Unser Name, bringt einen gewissen Ruf mit sich, und den wollen wir uns erhalten.“ Erklärte sie ihm nun leise. Das der Ruf den der Name Malfoy mit sich brachte, nicht unbedingt der Beste war, in ihrer Gesellschaft, dass musste sie ihm noch nicht auf die Nase binden. Harry nickte, das war wie verstecken spielen: „Kann ich das auch lernen?“ Hoffnungsvoll glitzerten sie die grünen Augen des Jungen an. Nun lachte Narzissa leicht, und nickte: „Natürlich. Draco kann es schon.“ „Ich zeig dir wie das geht. Schließlich bist du jetzt ja mein Bruder.“ Plapperte der Blonde drauf los. Begeistert nickte Harry und sah in die Eiskarte die vor ihm lag. Noch nie hatte er so viele Eissorten auf einmal gesehen, nicht das er bei den Dursleys überhaupt Eis essen durfte. Er hatte zusehen dürfen, während der Rest der Familie Eis aß. Jetzt durfte er zum ersten Mal in seinem Leben einen ganzen Becher nur für sich allein bestellen. Das Strahlen auf seinem Gesicht wurde noch breiter. Draco sah seinen Freund zufrieden an und nickte dann, ehe er selbst in die Karte sah, obwohl er schon ganz genau wusste, was für einen Becher er nehmen würde. Jackson sah ungläubig auf die Frau mir den Kindern, er hatte sich hinter einer Mauer verschanzt, von der er einen perfekten Blick auf die Malfoys hatte. Das sollte also Harry Potter sein? Der Junge war viel zu dünn, und es schien ihm nicht so, als würde er gezwungen werden, hier zu sein. Viel eher sah es für ihn so aus, als wäre er ein guter Freund des jungen Malfoy. Konnte es sein das sich Dumbledore irrte, und der Junge gar nicht entführt worden war? Sondern, das er freiwillig bei der Familie war? Ihm schossen viele Gedanken durch den Kopf, als er beobachtete, wie der Kellner den Jungen zwei große Eisbecher, und Narzissa eine Tasse Kaffee brachte. Für einen kurzen Augenblick, dachte er das er sie sogar lächeln sah, aber gerade als er blinzelte, um sich davon zu überzeugen, dass er sich das nicht eingebildet hatte, war das Lächeln wieder verschwunden. Die Kinder alberten herum, und die blonde Aristokratin hatte sich locker im Stuhl zurückgelehnt. Irgendetwas stimmte hier nicht. Würden die Malfoys, wenn sie ein Kind entführt hatten, so offen in der Winkelgasse sitzen? Niemals. Er kannte Lucius von einigen aufeinandertreffen, in den Zeiten des Krieges. Man konnte über ihn vieles sagen, aber nicht, dass er dumm war. Und seine Frau ungeschützt hier sitzen zu lassen, wäre mehr als dumm. Mit voller Begeisterung stürzte sich Harry auf den Schoko-Kirsch Eisbecher, den er bestellt hatte. Selten hatte er etwas so Leckeres gegessen, dementsprechend hastig schaufelte er nun das Eis in sich, während Narzissa kurz lachte: „Harry, Draco hat seinen eigenen Eisbecher. Dir nimmt keiner etwas davon weg.“ Sie schüttelte den Kopf, als die grünen Augen sie ansahen, um dann wieder konzentriert auf das Eis zu schauen. Aber sie bemerkte, dass ihre Worte angekommen waren, da die Bewegungen des Schwarzhaarigen langsamer geworden waren. Ihr Sohn griente in sich hinein, als er mit dem Löffel in Harrys Eisbecher fuhr, und ihn auffordernd ansah. Harry zog eine Schnute und tat es seinem Freund gleich, indem er seinen Löffel in dessen Eisbecher tunkte. Amüsiert sah die Blonde den Kindern zu, wie sie lachend und jauchzend beim jeweils anderen Eis aus dem Becher fischten, und beschloss sie machen zu lassen. Schließlich war auf der Terrasse des Eissalons sehr wenig Betrieb, und kaum einer nahm Notiz von ihnen. Als die Becher vernichtet waren, sahen die Jungs aus, als wären sie selbst ein Eisbecher. Narzissa sprach einen Reinigungszauber über die Kleidung und deutete ihnen schnell ihre Gesichter waschen zu gehen. Draco hasste es, wenn sie sein Gesicht mit Zauberei reinigte, wenn es sich vermeiden lies. Artig standen beide auf: „Bis gleich.“ Ihr Sohn schnappte wieder Harrys Hand, und zog ihn mit in das Innere des Eiscafés. Das war Jacksons Chance, wenn er etwas tun wollte, dann jetzt. Er fuhr sich durch sein kurzes braunes Haar, und lief locker auf den Eissalon zu. Die Kinder konnten eigentlich nur auf die Toilette gegangen sein, und Narzissa schien ruhig auf ihrem Platz zu bleiben. Eine bessere Möglichkeit an Harry zu kommen, würde er nicht mehr haben. Schließlich wusste jeder, das Narzissa nicht zu unterschätzen war. Er lächelte dem Kellner zu, und deutete ihm, dass er zuerst woanders hinmusste. Der nickte verstehend und ging weiter seiner Arbeit nach. Schon von weitem konnte er das laute Geplansche der Kinder hören. „Ich bin ein Zauberer, Harry!“ Mit diesem Satz wusste Jackson zumindest, dass Dumbledore die Wahrheit gesagt hatte, und es sich wirklich um Harry Potter handelte. „Ich auch!“ Rief die andere Stimme, die Harry gehören musste leiser. Er atmete tief durch, ehe er durch die Tür in den Vorraum der Toiletten trat. Beide Jungen sahen ihn mit großen Augen an, nahmen aber keine weitere Notiz von ihm, während sie mit dem Wasser herumalberten. Nein, es sah wirklich nicht so aus, als wäre Potter ein Gefangener. Aber Albus hatte ihm einen Befehl gegeben. „Bist du Harry Potter?“ Jackson lehnte sich an die Tür die nach draußen führte. Kapitel 23: ------------ Kaum hatte er die Frage gestellt, sah der schwarzhaarige Junge ihn verschreckt an, und versteckte sich hinter seinem Freund. Der ihn wiederrum sehr grimmig aus seinen stahlgrauen Augen musterte: „Wer möchte das wissen?“ Schnarrte der Malfoy Erbe ihn an, und legte gleichzeitig einen Arm beruhigend nach hinten, um Harry an der Hand zu fassen. Beinah hätte er aufgelacht, als diese kleine Lucius Kopie sich straffte und ihn anfunkelte. Wie der Vater, so der Sohn, traf es auch bei dem kleinen Malfoy. „Ich war ein guter Freund deines Vaters, Harry.“ Sagte er nun leise und trat einen Schritt nach vorn, automatisch wich Harry vor ihm zurück, und zog Draco damit mit sich. „Das kann jeder sagen. Wir dürfen aber auch nicht mit Fremden sprechen.“ Irgendwie erinnerte ihn der blonde Junge an einen kleinen Kampfdackel, der zwar eine große Klappe besaß, aber letzten Endes sehr handzahm war. „Du bist der kleine Malfoy, habe ich Recht?“ Sofort straffte sich der kleine Körper, und das Kind reckte stolz das Kinn vor. Wieder einmal fühlte sich Jackson an die Vergangenheit erinnert. Als der Vater des Jungen stolz mit erhobenem Haupt vor das Gamot getreten war, um seine Unschuld zu beteuern. Als ob ein Malfoy unschuldig sein konnte. „Ich bin Draco Lucius Malfoy. Und sie haben uns noch immer nicht gesagt wer sie sind, und was sie von uns wollen.“ Der Junge war nicht dumm. Geschickt umging er es, den Namen des anderen Kindes, das inzwischen zitterte, preiszugeben. „Ron, du solltest froh sein, dass wir ein Eis bekommen. Mum hätte auch wie sonst immer, nein sagen können.“ Percy Weasley hatte die ehrenvolle Aufgabe bekommen, sich um seinen kleinen Bruder zu kümmern, während ihre Mutter und der Rest der Familie noch einige Bücher kauften. „Aber ich wollte…“ Sein kleiner Bruder sah bittend zu ihm auf. „Du willst dir jetzt das Gesicht waschen, du siehst aus als hättest du die Winkelgasse damit geputzt. So kann ich dir kein Eis kaufen.“ Sein großer Bruder lies keine weiteren Widerworte zu und schlug die Toilettentür des Eiscafés weit auf. Für einen kurzen Augenblick erstarrte Draco, als die Tür auf den Erwachsenen Mann krachte, und ihn an die Wand drückte. Doch dann kam Bewegung in den Jungen, er rannte los und zog Harry hinter sich her. Was auch immer der Mann von ihnen gewollt hatte, er mochte ihn nicht. Auch Harry hatte nach weiteren Augenblicken angefangen zu laufen und sie zischten regelrecht an den Weasley Brüdern vorbei in die Gaststube des Cafés. Irritiert sah Percy den beiden Kleinen nach, und dann zurück in den Waschraum, indem nun ein Mann erschien und ihn grimmig ansah: „Hat man euch keine Manieren beigebracht?“ Fragte Jackson sauer. Percy runzelte die Stirn, als er versuchte die Situation einzuordnen, aber es fiel ihm nicht sonderlich schwer. Zwei kleine Jungen, die losgerannt waren, als wäre der Teufel hinter ihnen her, als sich die Möglichkeit zur Flucht geboten hatte. Nein, dafür brauchte man wirklich kein Auror zu sein, um zu erkennen, dass da etwas sehr krummes gelaufen war, zumindest würde Bill das so ausdrücken. „Doch, und dass man nicht direkt hinter Türen stehen soll, hat man ihm auch beigebracht.“ Mischte sich eine weitere Stimme in die Unterhaltung ein. Charlie Weasley kam auf die kleine Gruppe zu und betrachtete den Ex Auror kühl. Irgendwoher kannte er das Gesicht, aber er konnte es noch nicht genau einordnen. Es war doch gut gewesen, dass er seinen Brüdern in das Gebäude gefolgt war, wer wusste schon was solche Typen mit kleinen Jungen anstellten? Die Weasleys. Rote Haare. Viiiieeeele Kinder. Wenig Geld. Das traf es. Jackson kannte Arthur vom Sehen her aus dem Ministerium, und auch aus dem Orden. Aber was taten sie hier? Alles in allem war es aber auch egal, auch wenn nun die ganze Wieselmeute auftauchte, er hatte seine Chance den kleinen Potter zu schnappen, schlichtweg verpasst. Dumbledore wäre sicherlich sehr erfreut, wenn er das hörte. Allerdings wollte Jackson nun wissen, warum er den Jungen von den Malfoys wegbringen sollte, nachdem was er gesehen hatte, machte es nicht den Eindruck als würde er gezwungen werden, bei ihnen zu bleiben. „Grüße an eure Eltern.“ Sagte er nur locker und ging an ihnen vorbei, beschloss aber, sich im hinteren etwas abgedunkelten, Bereichs des Cafés zu warten, bis Narzissa Malfoy mit den Kindern gegangen war. Sie würde ihn auf jeden Fall erkennen, und dann hätte er sicher Lucius Bluthunde von Anwälten am Hals. In solch einem Fall brauchte er auch auf Dumbledores Hilfe nicht zu zählen, da der Schulleiter sich gern aus solch prekären Angelegenheiten heraushielt. Er lächelte den Kellner gewinnend an, der auf ihn zugetreten war: „Kann ich euren Kamin kurz benutzen?“ Natürlich nickte dieser und führte ihn in einen kleinen Nebenraum indem man scheinbar auch kleinere Familienfeiern abhalten konnte. Dumbledore sah ungläubig in die Flammen seines Kamins, als er Jacksons Gesicht wieder erblickte. Das war ja schneller gegangen als er erwartet hatte. „Wo ist Harry?“ Fragte er sogleich und stand auf. „Bei den Malfoys. Die Weasleys kamen mir dazwischen. Aber Albus, bist du dir sicher, dass die Malfoys den Jungen entführt haben? Er wirkt ihnen gegenüber nicht so, als wäre er nicht gern bei ihnen. Im Gegenteil, er klammert sich regelrecht an den Malfoy Jungen.“ Durch den Kamin konnte er nicht sehen, wie sich die Augen des weißhaarigen Schulleiters zu Schlitzen verengten. Ging den alles schief, wenn man es nicht selbst machte? „Natürlich bin ich mir sicher. Die haben einen Obliviate eingesetzt. Oder denkst du, James Sohn würde sich freiwillig mit den Malfoys einlassen?“ Er musste sich anstrengen um seine Stimme ruhig klingen zu lassen. Jackson war dazu ausgebildet, selbst die kleinsten stimmlichen Nuancen die sich veränderten, zu bemerken. „Bist du dir sicher?“ Fragte der ehemalige Auror noch einmal nach, erntete auf diese Frage aber nur noch ein Nicken: „Natürlich. Sonst hätte ich dich nicht dazu beauftragt, ihn da weg zu holen.“ Das hatte Jackson nicht in Betracht gezogen. Einfach, weil es sehr gefährlich war ein Kind mit diesem Zauber zu belegen. Aber wenn Albus die Wahrheit sagte, dann musste Potter da auf der Stelle fort, bevor ihm noch mehr seelisches Unheil blühte. Wer wusste schon, wozu Lucius Malfoy alles fähig war? Er nickte deswegen nur kurz, und machte sich auf den Weg, um noch einmal die Winkelgasse zu durchsuchen. Zwar konnte es durchaus sein, dass die Familie nun schon gegangen war, aber er hatte während seiner Ausbildung gelernt, dass Kontrolle immer besser war. Manchmal belohnte Merlin einen, für seine Beharrlichkeit. Albus hieb mit der Faust fest auf die Holzplatte seines Schreibtisches. Wie konnte es sein, dass ein ehemaliges Aurorenmitglied so versagte? Vielleicht hatten sie ja doch noch Glück und Jackson erwischte den Jungen doch noch. Die Weasleys. Er hatte nicht minder Lust Arthur zu sich zu zitieren und ihm die Leviten zu lesen, aber er selbst hatte angeordnet, dass Molly davon nichts erfahren durfte. Frauen und ihre Gefühlsduselei, selbst im Angesicht des Feindes, waren in so einem Fall einfach überflüssig. Vielleicht sollte er zusätzlich noch Boyd kontaktieren…. Auch dieser Mann war ein geschätztes Mitglied des Ordens gewesen, aber im Gegensatz zu Jackson, war er etwas unberechenbarer und sehr viel schwieriger zu kontrollieren, wenn es hart auf hart kam. In einem Kampf gegen eine Meute von Todessern, war es ein großer Vorteil den Magier auf seiner Seite zu wissen, aber in solche einem Fall? Wer konnte schon wissen, was er mit den Malfoys anstellte? Am Ende würden die tot in der Winkelgasse liegen. Nein, Boyle war noch keine gute Wahl. Der Schulleiter ließ sich auf seinen Sessel sinken und starrte ins Leere. Im blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass Jackson Erfolg hatte. „Hey, was ist denn mit euch los?“ Narzissa war aufgestanden, als sie sah wie ihre beiden Jungs auf sie zu rannten, und dabei mehr schlecht als recht einem weiteren Gast auswichen. „Mum, da war einer der Harry erkannt hat. Der hat in der Tür gestanden.“ Fing Draco an zu erzählen, und Harry nickte wild dazu. Um die Worte seines Freundes zu untermauern. „Gut, wir gehen.“ War alles was die blonde Frau sagte, sie zog eine kleine Menge an Galleonen heraus und legte sie auf den Tisch, ehe sie die Kinder nahm und sich auf den Weg machte. „Hattet ihr den Eindruck als würde er gefährlich sein?“ Fragte sie leise als sie sich weit genug von dem Eiscafé entfernt hatten. Draco schüttelte den Kopf. Unter keinen Umständen wollte er jetzt schon nach Hause. Er hatte Harry doch noch so viel zeigen wollen. Sie nickte entschlossen und nahm ihre kleine Brosche die mit einem Proteus Zauber belegt war, in die Hand. Vielleicht hatten sie Glück, und Lucius war im Ministerium schon fertig. Dann konnte er zu ihnen flohen. Solange würde sie die Kleinen nicht aus den Augen lassen. „Gut, ihr habt sehr gut gehandelt. Auch wenn ich nicht denke das euch Gefahr gedroht hat.“ Lobte sie die Kinder, und spürte im gleichen Augenblick, wie ihre Brosche heiß wurde. Während sich Draco mit Harry über ihr kleines Kloabenteuer unterhielt, sah Narzissa auf die Brosche und lächelte leicht. Lucius war zusammen mit Andrew auf dem Weg. Sofort fühlte sie sich sicherer, den auch wen sie zu den Kindern nichts gesagt hatte, es konnte gut sein, dass der alte Zausel diesen Mann auf die Jungs angesetzt hatte, um Harry zurück zu holen. „Du glaubst gar nicht was hier für Typen rumrennen, Mum.“ Charlie war neben seine Mutter getreten und sah sie aufgebracht an. Molly hob fragend eine Augenbraue, als Percy schon anfing zu erzählen, wie er zwei Jungen auf dem Klo vom Eissalon gerettet hatte. Natürlich schmückte er die Geschichte etwas aus, und als er anfing von seinem Zauberstab, den er dem älteren Mann unter die Nase gehalten hatte, zu reden, schaltete der ältere Weasley komplett ab. Er würde die Geschichte später richtigstellen. Als Ron den Mund öffnen wollte, um etwas dazu zu sagen, traf ihn ein leichter Schubs seines großen Bruders, und er war ruhig. Warum standen immer die anderen im Mittelpunkt? Er hatte doch genauso viel getan um den Jungen zu helfen. Molly ignorierte die abenteuerliche Geschichte, die Percy ihr erzählte und sah zu Charlie: „Geht es den Kindern gut?“ Egal was da gelaufen war, sie war froh das ihre Kinder zum richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen waren. „Ja, so wie sie an uns vorbei sind.“ Sie nickte nur, jetzt konnte man seine Kinder noch nicht einmal mehr alleine in ein Eiscafé lassen. „Und dann kam der große Percy Weasley…“ „Der sich furchtlos in die Schlacht…“ „Geworfen hat, um die Prinzen…“ „vor dem bösen Zauberer zu retten…“ „Und hoffentlich einen Kuss dafür bekommen hat.“ Fred und George machten sich den größten Spaß daraus ihren großen Bruder zu ärgern, dessen Ohren langsam rosa anliefen. Vielleicht hatte er doch zu dick aufgetragen? Aufgeregt sprang Draco mit Harry an der Hand in den Zauberstabladen. Endlich würde sein Freund seinen ersten eigenen Zauberstab bekommen, und er durfte dabei zusehen. Zwar war es nur ein Übungsstab, aber auch dieser musste zu dem Kind das ihn führte passen. Eigentlich bekamen die Kinder diesen Stab schon bei ihrem ersten Anzeichen von Magie, aber bei seinem Helden würde das nicht viel ausmachen. Mit einer gewissen Ehrfurcht dachte Draco daran, was am vorigen Tag mit der Bibliothek seines Vaters geschehen war. Das war schließlich mehr als nur ein ``kleines“ Anzeichen gewesen. Es hatte zumindest deutlich gezeigt, dass sein Freund über weit mehr Magie verfügte, als er selbst. „Guten Tag. Wir brauchen einen Übungszauberstab!“ Er hopste regelrecht zum Tresen und sah den alten Mann der dahinter stand auffordernd an. Ollivander sah überrascht auf den jungen Malfoy, den er beim letzten Besuch, sehr viel besonnener kennengelernt hatte. Und arroganter. Diese Wandlung gefiel ihm, und das breite freche grinsen, stand dem Jungen auch viel besser, als das ernste überhebliche Gesicht. „Hast du deinen kaputt gemacht?“ Fragte er ruhig, und erhaschte erst dann einen Blick auf den Jungen der schüchtern hinter dem Blonden stand. Nun sah er überrascht an die Tür, an der Narzissa Malfoy stehen geblieben war. Sie lächelte leicht, über das Verhalten ihres Sohnes. Wild schüttelte Draco den Kopf: „Nein, Sir. Für meinen Freund.“ Damit schob er Harry vor sich. Die Erkenntnis um wen es sich handelte, traf den Zauberstabladenbesitzer wie ein Faustschlag. Harry Potter war hier um sich seinen Übungsstab abzuholen. Eigentlich hatte er schon viel früher mit dem Jungen gerechnet, bei den Anlagen, die er besaß. Etwas verwundert darüber das er ausgerechnet mit den Malfoys hier aufschlug, fasste er sich sofort wieder, und lächelte dem Schwarzhaarigen freundlich zu: „Und du bist?“ Fragte er ruhig und runzelte die Stirn als er sah, wie der Junge sich zu Narzissa umdrehte und sie stumm zu fragen schien, ob es in Ordnung ging, wenn er seinen Namen nannte. Erst als diese freundlich nickte, er hatte nie geglaubt, dass die Frau das überhaupt konnte, sah der grünäugige wieder zu ihm: „Harry Potter, Sir.“ Es zu ahnen, war eine Sache, aber es zu hören, eine ganz andere. Kapitel 24: ------------ Der alte Mann hinter dem Tresen, grinste wie ein Honigkuchenpferd: „Es freut mich sehr, dann wollen wir mal. Es ist, als wären deine Eltern gestern erst hier gewesen und hätten ihre Stäbe gekauft.“ Während er redete, sah er nach verschiedenen Stäben die er nacheinander auf den Tisch vor Harrys und Dracos Nase legte. „Probiere ruhig schonmal.“ Ollivander trat wieder zu den Jungen, und sah nachdenklich auf die Auswahl. Draco gab ein abfälliges Geräusch von sich und nahm eine der Schachteln, worauf er einen fragenden Blick des Verkäufers erntete. Vorsichtig packte der blonde Junge den Zauberstab aus und reichte ihn Harry: „Du musst ihn schwingen. Aber eigentlich spürst du sofort ob er passt. Das kribbelt ganz lustig.“ Harry nickte, und nahm den Stab entgegen. Sehr vorsichtig schwang er ihn, aber weder ein Kribbeln, wie Draco es beschrieb, noch sonst irgendwas passierte. „Dann ist das nicht der richtige.“ Warf Ollivander ein, und schnappte sich den Stab, den Harry in der Hand hielt. Dieser zuckte sofort zurück und sah ihn betroffen aus seinen grünen Augen an. Draco zischte etwas lauter, und nahm die nächste Box: „Ich mach das schon.“ Sagte er ruhig zu dem Zauberstabmacher und reichte Harry den nächsten Stab. Harry nickte Draco zu und schwang ihn kurz durch die Luft, um sich dann mit einem Schrei an Draco zu pressen, während eine Art Sturm durch den Laden wehte und einige Boxen umwarf. „Das war wohl nicht der richtige.“ Draco blieb locker und nahm ihn den Stab ab. Ollivander sah nachdenklich auf den Schwarzhaarigen Jungen, der so schüchtern mit den Stäben umging. Auch war es seltsam, dass er so eine Angst zu haben schien. Fragend richtete er seinen Blick auf Narzissa, die nun langsam nähertrat, nachdem sie sich sicher war, dass sie nicht verfolgt wurden. „Es geht ihm nicht gut.“ Sagte sie ruhig und legte sanft eine Hand auf Harrys Schulter, der sogleich dankbar zu ihr aufsah und tapfer lächelte, nachdem auch der nächste Zauberstab ein Reinfall gewesen war. „Wir finden sicher einen, Harry. Bei Mr. Malfoy hat es auch lange gedauert.“ Beruhigte ihn der Verkäufer, und erntete ebenfalls ein schüchternes Lächeln. Draco schnappte sich den letzten der Zauberstäbe und gab ihn an Harry weiter. „Das ist Steckpalme, mit Drachenherzfaser.“ Sagte Ollivander uns nahm freudig zur Kenntnis wie sich auf Harrys Gesicht ein breites Strahlen legte. Also hatten sie einen Übungsstab für den jungen Potter gefunden. Er sagte ja nicht umsonst, dass er für jeden Zauberer und jede Hexe, einen passenden Stab hatte. Kurz überlegte er, dann fiel ihm etwas ein: „Ihr Vater, hatte auch einen Zauberstab mit Drachenherzfaser, allerdings bestand der aus Buche. Ich bin mal gespannt, was du dir für einen aussuchst, wenn du nach Hogwarts kommst.“ Er sah den Jungen freundlich an und lies sich von Narzissa das geforderte Geld geben. Fragend sah Harry zu Draco, der ihm aufmunternd zunickte, erst dann sah er schüchtern zu dem älteren Mann der gerade dabei war, die Schachtel des Stabes in eine kleine Papiertasche zu geben: „Kannten sie meinen Vater näher?“ er räusperte sich nach diesem Satz. Ollivander schüttelte bedauernd den Kopf: „Nein. Leider nicht, deine Eltern haben nur ihre Stäbe bei mir gekauft.“ Er bedauerte es, ihm keine positivere Nachricht überbringen zu können. Harry presste die Lippen zusammen und nickte tapfer. Er hatte gehofft, dass er vielleicht von diesem Mann etwas erfahren könnte, was seine Eltern anging. Narzissa betrachtete ruhig das enttäuschte Gesicht ihres Schützlings. Sie würde mit Severus darüber sprechen, den auch wenn der Tränkemeister immer auf Kriegsfuß mit James Potter gestanden hatte, war sie sich sicher, sich daran zu erinnern, dass er mit Lilli Potter, sehr wohl eine innige Freundschaft geführt hatte. Es musste schwer für ihn sein, so gar nichts von seinen Eltern zu wissen, außer den Lügen die ihm seine vermaledeite Verwandtschaft erzählt hatte. „Was ist Hogwarts?“ Fragte Harry Draco nun als sie aus der Tür traten. „Das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt. Das ist unsere Schule. Auf die gehen wir, sobald wir elf Jahre alt sind…“ Brabbelte Draco munter drauf los. Narzissa ließ die beiden einige Schritte vorausgehen, so dass sie eine gute Sicht auf beide Jungen hatte. Noch einmal würde sie keinen der Jungen aus den Augen lassen. Zwar konnte der Vorfall auf dem Klo wirklich nur ein kleiner Zufall sein, aber sie würde nichts darauf verwetten. Wenn es um Harry ging, gab es nicht viele Zufälle. „Und da gibt es vier Häuser. Von denen ist Slytherin das Beste. Aber ich glaube Ravenclaw wäre auch noch in Ordnung. Am schlimmsten wäre es, wenn man nach Hufflepuff kommt. Da sind nur Pfeifen sagt Onkel Sev. Und die in Gryffindor sind sowieso alle Lebensmüde.“ Draco sah Harry ernst an. „Wo waren meine Eltern?“ Fragte Harry leise. Hoffentlich waren sie nicht in Hufflepuff gewesen, Draco sprach das Wort wie eine Krankheit aus. „Die waren in Gryffindor.“ Narzissa lächelte als sie dies sagte, um Harry zu zeigen, dass egal in welches Haus er in einigen Jahren gehen müsste, sie voll hinter ihm stand. Natürlich wäre es eine Blamage, ein Pflegekind zu haben, dass nach Hufflepuff ging, aber auch das könnte die Familie überstehen. Allerdings glaubte sie keinen Moment daran, dass Lucius das genauso sehen würde. Aber um ungelegte Dracheneier sollte man sich erst kümmern, wenn es soweit war. Ängstlich sah Harry zu Draco: „Hättest du mich trotzdem noch lieb?“ Er war stehen geblieben, und sah nun unsicher zu seinem Freund. Der schüttelte rigoros den Kopf: „Natürlich. Ich würde dir auch helfen aus der magischen Welt zu fliehen, wenn du nach Hufflepuff kommst.“ Lachend zog er Harry mit sich, der nun so gar nicht beruhigt war, wie Narzissa feststellen musste. Vielleicht sollte sie doch noch einmal ein ernstes Wort mit Draco sprechen, was die Häuserverteilung in Hogwarts anging. „Und selbst wenn du gar nicht in Hogwarts aufgenommen wirst, du bist mein Bruder.“ Hörte sie nun wie ihr Sohn zu Harry sagte. Ein Blick in das Gesicht des Schwarzhaarigen sagte ihr, dass sie sich keine weiteren Gedanken darübermachen musste. Harry sah zufrieden und nun auch wieder glücklich aus. Ungeduldig starrte Lucius auf den Ministeriumsangestellten, der sie noch einmal zurückgerufen hatte, da irgendetwas mit den Dokumenten nicht in Ordnung war. Er seufzte tief durch, und besah sich die Schriftstücke die ihm nun vor die Nase gehalten wurden, genauer. Eigentlich war er der Ansicht, dass er alles penibel genau ausgefüllt hatte. Selbst die Frage, ob es in seiner Familie vererbbare schlimme Krankheiten gab, hatte er ausgefüllt. Natürlich war nichts davon bekannt. Den unglücklichen Treppensturz seines Vaters, konnte man schließlich nicht als Krankheit ansehen. Jackson lächelte leicht, als er die großgewachsene blonde Frau auf der Straße sah. Also hatte er doch Glück gehabt, und sie waren nicht sofort in ihr Manor zurückgekehrt. Das war wenigstens eine gute Nachricht für ihn. Er huschte wie ein Schatten hinter der kleinen Gruppe her und blieb hier und da stehen, um nicht zu sehr aufzufallen. Dumbledore hätte ihn einen Kopf kürzer gemacht, wenn er mit schlechten Nachrichten wieder bei ihm erschienen wäre. Aber wer könnte auch annehmen, dass die Malfoys sich soweit strafbar machten, und ein Obliviate oder schlimmeres an einem Kind einsetzten. Zufrieden sah er wie Narzissa hinter den Jungen in das Eulenkaufhaus schritt, sich aber noch einmal vorsichtig umdrehte, um sich zu vergewissern, dass ihnen niemand folgte. Beinah hätte er aufgelacht. Er war schließlich kein Amateur, und er wusste was er tat. „Warum kriegt Charlie eine Eule?“ Percy baute sich vor seiner Mutter auf. Er verstand nicht, warum er als Held des Tages so zurückstecken musste, während sein älterer Bruder, alles bekam was er wollte. Molly winkte ab und ging mit ihrem zweitältesten Sohn weiter durch die Reihen der Käfige. Waren Eulen schon immer so teuer gewesen? Das letzte Mal in dem kleinen Tierkaufhaus hatten sie Errol gekauft, und der war ihnen bis heute treu ergeben. Auch wenn die Eule schon etwas in die Jahre gekommen war. Seufzend drehte Percy ihnen den Rücken zu und ging aus dem Laden, um zu seinen kleinen Geschwistern zu kommen. Molly deutete Charlie, dass sie sich weiter hinten bei den magischen Haustieren umsehen würde, und sie trennten sich, damit ihr Sohn weiter nach einer Eule sehen konnte, die ihm gefiel. Sie lächelte als zwei kleine Kinder an ihr vorbeischlüpften und ebenfalls die Reihen auf und ab gingen. An den hellblonden Haaren erkannte sie das es der junge Malfoy sein musste, der mit seinem Freund begeistert in die Käfige sah und von einer Eule auf eine andere deutete. Sie blickte sich kurz um, und sah Narzissa unweit von den Kindern, am Gang Ende stehen und die beiden beobachten. Oh, sie wusste wie anstrengend es war, auf eine Meute Kinder aufzupassen, wahrscheinlich besser, als es Narzissa je wissen würde. Schließlich hatte sie einige Mäuler mehr zu stopfen, als die blonde Aristokratin, die ihre Aufgabe dennoch ernst nahm, so wie sie die beiden Jungen mit ihren Blicken festhielt. Die Jungs rannten den Gang wieder nach oben, und sie drehte sich lächelnd zu den Käfigen zurück. Erst ein lautes Japsen riss sie aus der Beobachtung der Schneeeule die vor ihr saß. Sie zog die Augen zusammen und drehte sich in die Richtung aus der der zweite Schrei kam, der eindeutig von Narzissa ausgestoßen worden war. Blitzschnell sah sie einen Schatten zu Narzissa rennen, der sich an ihrem Bein festklammerte und wie Espenlaub zitterte. Verwundert sah Molly, wie der schwarzhaarige Junge sich an die Malfoy drückte, und wie sie eine Hand auf den kleinen Kopf gelegt hatte. Erst jetzt drehte sie ihren Kopf in die andere Richtung, in der ein Mann stand, der den blonden Jungen im Arm hielt und nicht so aussah als würde er ihn loslassen. „Narzissa, lass Harry frei, und du bekommst deinen Sohn wieder.“ Molly drückte ihre Augen zusammen, sie kannte die Stimme. Das war einer der Auroren, die mit ihnen zusammen im Orden gekämpft hatten. Durch das Regal hindurch konnte sie nicht wirklich viel erkennen, aber scheinbar hatte Jackson, nun war ihr der Name wieder eingefallen, einen Stille Zauber über sie gesprochen, den nun hörte man keinen Ton mehr. Wie konnte dieses Etwas es wagen ein Kind als Geisel zu nehmen? Sie zischte ihren Unmut heraus und lies ihre Hand langsam in ihre Tasche gleiten, um nach ihrem Zauberstab zu greifen. Wie konnte ein Auror nur so tief sinken? Sie schüttelte den Kopf und konzentrierte sich um so leise wie möglich an den Zauberer, der das Kind gefangen hielt, heran zu kommen. Harry presste sich fest an Narzissas Bein, die auf die Schnelle ihren Stab gezogen hatte und ihn auf Jackson hielt. „Niemals.“ Sagte sie ruhig und beobachtete wie ihr Sohn weiter in den Armen des Mannes herumstrampelte. Egal was sie nun tat, sie konnte nur verlieren, wenn sie einen Fluch sprach, dann wäre die Wahrscheinlichkeit zu hoch, dass sie Draco verletzte. Harry auszuliefern, war ebenfalls keine Option. „Leg deinen Zauberstab ab, Zissa.“ Ruhig sah Jackson zu der hochgewachsenen Frau. Er wusste er hatte gewonnen, und Dumbledore wäre sicherlich mehr als nur stolz auf ihn. Vielleicht würde er auch einen Orden dafür bekommen, dass er Harry gerettet hatte. Niemals würde er dem kleinen Malfoy etwas tun, auch wenn der wirklich darauf hinarbeitete eine Ohrfeige von ihm zu bekommen, wenn er weiter so herumstrampelte. Die Eulen um sie herum hatten wild angefangen zu kreischen, und einer der Verkäufer des Eulenkaufhauses war in das Büro geeilt um so schnell wie möglich einige Auroren anzufordern. Noch nie zuvor hatte es eine Geiselnahme in dem kleinen Laden gegeben. Dementsprechend geschockt, waren seine Kollegin und er gewesen, während er allerdings in Panik das dem Kind etwas geschehen könnte, in das Hinterzimmer gerannt war, hatte seine Kollegin ruhig nach ihrem Stab gegriffen, und versuchte das Beste aus ihrer Situation zu machen, zu gut konnte der Mann ihren Platz einsehen, da er genau zwischen den Regalen stand, und nur das an seiner anderen Seite etwas länger war, wenn sie nur an diese Seite gelangen könnte, dann würde sie diesem Etwas zeigen, was es hieß in ihrem Laden ein unschuldiges Kind zu bedrohen. Gerade als Jackson den Mund aufmachte um etwas zu sagen, spürte er einen scharfen Schmerz in seiner Hand und ließ intuitiv den Bengel, der ihn in die Hand gebissen hatte, los. Wie ein Blitz schoss Draco auf seinen Freund zu, noch während er rannte, hörte er ein mehrstimmiges „Stupor“, und sah wie ein Blitz aus dem Stab seiner Mutter schoss. Harry hatte Narzissa losgelassen und schlang seine Arme um seinen Freund. Erst jetzt nahm er wahr wie sich Narzissa zu ihnen gebeugt, und ebenfalls ihre Arme um sie geschlungen hatte. „Molly, das ist Harry Potter. Er steht unter einem Obliviate. Wir müssen ihn retten!“ Jackson sah zu der rothaarigen Frau auf, die ihm ihren Zauberstab direkt unter die Nase hielt, nachdem es ihn nach hinten geschleudert hatte. Auch die Verkäuferin kam angerannt und tat es ihr gleich. „Ist bei euch alles gut, Narzissa?“ Molly sah zu den dreien und vergewisserte sich, dass mit ihnen alles in Ordnung war. Dankbar nickte sie, und hielt ihre Arme eng um die beiden Jungen geschlungen. Oh, dafür würde dieser Bastard leiden. „Sie bleiben wo sie sind, bis die Auroren kommen. Ich denke sie haben einiges zu erklären.“ Molly lächelte ihn kalt an. Im Auftrag von Dumbledore, dass sie nicht lachte. Niemals würde Dumbledore den Auftrag geben ein Kind zu entführen. Der Mann vor ihr schien ihr eher verrückt zu sein. Narzissa spürte einen leichten Druck an ihrer Schulter, und sah in das Gesicht ihres Mannes, der versuchte, das geschehene irgendwie zu sortieren. Molly Weasley und eine Verkäuferin hatten einen Exauroren in der Mangel und seine Frau war auf Knien um die beiden Jungs zu beruhigen, wobei sie selbst sicher Beruhigung brauchen könnte, so wie ihr schlanker Körper zitterte. „Was ist hier passiert, Zissa?“ Fragte er so leise wie möglich. „Ich hab Harry gerettet!“ Draco sah ihn mit großen Augen an. „Hab dir doch gesagt, dass ich dich immer beschütze.“ Für Draco war das Ganze ein großes Abenteuer gewesen. Er wuschelte dem Schwarzhaarigen, der ihn mit riesigen Augen anstarrte, durch die Haare. Die Blonde Frau erhob sich langsam vom Boden und sah ihn ernst an: „Dieses Etwas, wollte unseren Sohn als Geisel nehmen, um Harry zu bekommen.“ Ihre Stimme klang gefasst, als sie sich umdrehte und Jackson anfunkelte. Auch Lucius hob seinen Blick in die Richtung des ehemaligen Aurors, er hatte sich die falsche Familie ausgesucht. Blanke Wut stand dem Blonden Mann in das Gesicht geschrieben. Kapitel 25: ------------ Lucius zog seinen Zauberstab, doch bevor er etwas in Richtung dieses Wurmes murmeln konnte, hatte ihm Andrew eine Hand auf die Schulter gelegt: „Ihr geht nun besser. Um das da, kümmre ich mich. Haltet euch aber bereit, ich komme später auf jeden Fall ins Manor um eure Aussagen aufzunehmen.“ Beruhigend legte Andrew etwas Druck auf seine Hand, um Lucius davon zu überzeugen seinen Zauberstab sinken zu lassen. „Dir ist klar, dass ich ihn und seine Familie am Boden sehen will?“ Kalt lagen die eisblauen Augen nun auf seinem Anwalt. „Nichts anderes hatte ich vor. Wir werden ihn zerquetschen wie eine Made.“ Nun breitete sich ein breites Grinsen auf Zabinis Gesicht aus, und er zog Lucius etwas zur Seite. Dieser steckte schnaubend seinen Zauberstab in den Gehstock zurück, und sah zu seiner Familie. Mit einem Nicken deutete er ihnen, dass sie nun die Winkelgasse verlassen würden. Die Eulen konnten sie auch in Frankreich kaufen. Narzissa nickte und schob die beiden Jungen vor sich die sich immer noch aneinandergeklammert hatten. Kurz sah sie noch einmal zu Molly Weasley und sagte, ein leises Danke in die Richtung der Frau, die ihr geholfen hatte. Die Rothaarige nickte, als Zeichen dafür das sie die Aristokratin verstanden hatte, und sah wieder zu dem Mann, der nun wie ein Häufchen Elend am Boden kauerte: „Aber das war Harry Potter.“ Entwich Jackson leise. Molly schüttelte den Kopf: „Es ist egal wer der Junge war. Du hast gesehen wie er sich an Narzissa gehängt hat, und wie er mit dem jungen Malfoy umging.“ Zischte sie nun. „Aber er steht unter einem Obliviate...“ „Es ist nicht an dir, dass herauszufinden.“ Ihre Stimme klang ungeduldig, als sie bereits einige Schritte hörte, die auf sie zukamen. Darren Rayne, Leiter des Aurorenbüros, hatte sich auf einen ruhigen Arbeitstag gefreut. Seine Frau hatte ihm doppelte Pfannkuchen gemacht, und gerade als er in der Mittagspause in einen beißen wollte, war ein Notruf aus der Winkelgasse mit einer Geiselnahme eingegangen. Noch nicht mal einen Bissen dieser Köstlichkeit, hatte ihm sein Kollege Nick gegönnt, als er ihn aus dem Büro gezogen hatte. Nun stand er in dem Eulenkaufhaus und sah ungläubig auf den Mann der vor ihm am Boden saß, und verzweifelt zu ihm aufblickte: „Jackson?“ Was bei Merlin hatte sein alter Mentor hier zu suchen? Und warum wurde er von drei Zauberstäben bedroht? Sollten sich die übereifrigen Bürger nicht um den Entführer kümmern? Er sah zu Nick, der ebenfalls erstaunt über diese Situation, mit der Hand durch sein kurzes aschblondes Haar fuhr, und scheinbar auch nicht wusste was er sagen sollte. „Darren, Nick. Jackson hat versucht Harry Potter zu entführen.“ Molly war einige Schritte zu ihnen getreten. „Ernsthaft? Ich meine, bist du dir sicher, dass er nicht versucht hat, zu helfen?“ Darren tat sich immer noch schwer die Situation einzuordnen. Er kannte den anderen nur als zuvorkommenden und durchaus überlegten Auror. Zeitgleich war er über Jahre sein Mentor gewesen, der ihm alles beigebracht hatte, was er heute wusste. „Sonst würden wir nicht hier stehen, meine Herren. Andrew Zabini. Ich bin der Anwalt der Malfoys, bei denen sich Mr. Potter momentan aufhält.“ Rayne sah zu ihm und nickte, die Malfoys, ja, er konnte sich noch gut an Lucius erinnern, der in Hogwarts einige Jahre über ihm gewesen war. Sie standen in Verdacht, für du weißt schon wen gearbeitet zu haben, allerdings kamen sie frei. Für ihn hieß das auch das sie unschuldig waren, auch wenn das viele anders sahen. Aber schon sein Vater sagte immer: Unschuldig bis die Schuld bewiesen ist. Und auch er hielt sich daran. „Gut, Molly, kommst du nachher bitte ins Ministerium, damit wir deine Aussage aufnehmen können? Mr. Zabini, ich denke sie begleiten uns ebenfalls, wir werden nachher umgehend nach Wiltshire aufbrechen, um uns auch die Aussagen der Malfoys anzuhören. Und natürlich die der Kinder.“ Er nahm Jackson am Arm und hob ihn hoch. „Mach uns keine Probleme, Großer.“ Das traf es ziemlich gut, wenn man die beiden ungleichen Männer betrachtete, während Jackson einen guten Kopf größer als Darren war, schien er auch breiter zu sein. „Darren, sie haben Potter entführt.“ Versuchte es der ex Auror noch einmal. „Glaub mir, so leicht entführt man einen Potter nicht.“ Erwiderte der Auror nun und schubste den Gefangenen in Richtung Kamin. „Boss, bist du sicher? Das ist Jackson...“ Nick hatte Probleme ihren ehemaligen Vorgesetzten so ohne weiteres abzuführen. „Momentan ist er der Hauptverdächtige. Also, ja, ich bin mir sicher.“ Die saphirblauen Augen des Chefaurors sahen ihn auffordernd an, und er nickte. Bevor sie in den Kamin gingen, sah er noch einmal zu den Verkäufern: „Ich erwarte sie später ebenfalls in meinem Büro, um ihre Aussagen aufzunehmen.“ Es reichte, wenn das seine Sekretärin tat. Er selbst würde zu diesem Zeitpunkt in Malfoy Manor sein, und der Sache auf den Zahn fühlen. Sie nahmen Jackson in ihre Mitte als sie in den Kamin traten und nickten den Anwesenden noch einmal zu, ehe Nick das Pulver in die Hand nahm und sie so in ihr flohte. Draco hatte das Ganze besser weggesteckt, als die Erwachsenen. Er hüpfte durch das Manor und freute sich, dass er es war, der Harry retten konnte. Severus sah mit einem belustigten Gesichtsausdruck seinem Patenkind zu, wie es immer wieder zu seinem Freund rannte und die Arme um ihn schlang. Harry allerdings zitterte immer noch, auch wenn der Vorfall in der Winkelgasse schon einige Stunden her war. Narzissa war ebenfalls noch immer ein bisschen blass unter der Nase, und von dem Hausherrn, konnte man annehmen, dass er Löcher in seinen teuren Teppich laufen wollte, während er über Dumbledore, Jackson und die Welt fluchte. „Lucius, es ging alles noch einmal gut.“ Versuchte er ihn zu beruhigen. „Noch einmal. Wer weiß was dem alten als nächstes einfällt.“ Zischte es bedrohlich zu ihm. Der Tränkemeister seufzte leicht: „Es passt zu Albus. Er sieht nur sein Schwarz und Weiß.“ Wobei der Schulleiter selbst, natürlich das hellste Weiß war, das man sich vorstellen konnte. „Jackson, wie kommst du auf diesen Blubber?“ Darren hatte seine Beine übereinandergeschlagen und sah in das Gesicht seines Mentors. „Glaubt mir doch. Potter wurde entführt, und einem Obliviate unterworfen.“ Sehnsüchtig warf Darren einen Blick auf seine Pfannkuchen, die nun noch länger auf ihn warten mussten. „Und deswegen willst du Malfoy entführen?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich wollte ihn nicht entführen, ich hätte ihm nicht mal etwas getan. Ich wollte nur Harry retten.“ Trotzig schob der Exauror das Kinn vor. „Das war Freiheitsberaubung. Das war Geiselnahme. Himmel, hast du auch nur einen Augenblick nachgedacht, was du da, inmitten eines Kaufhauses, eigentlich tust? Bekommt dir die Pension nicht?“ Langsam wurde Rayne ungehalten. „In der Winkelgasse selbst, hätte ich ihn nicht retten können. Da war ja noch mehr los, als in dem Kaufhaus. Aber ihr müsst den Jungen überprüfen, er ist in großer Gefahr, bei den Malfoys.“ „Ich seh schon, wir treten auf der Stelle. Nick, bring ihn in Raum Vier. Da kann er warten bis ich die anderen Aussagen hab.“ „Darren, denk an das was ich dir immer sagte.“ Jackson wusste, dass sie ihn nicht auf Dauer festhalten konnten. Höchstens einige Stunden. Dumbledore brauchte er in diesem Zusammenhang nicht erwähnen, der Anführer des Ordens, war sehr ungehalten, wenn man ihn mit solchen Fällen in Verbindung brachte. Was ihn in diesem Moment wirklich geritten hatte, konnte er selbst nicht mehr sagen, vielleicht war es die Aussicht auf Erfolg gewesen. Die Aussicht, auf ein paar schnelle Galleonen, schließlich war seine Pension die er vom Ministerium bekam, nicht so üppig, dass es zu einem sorglosen Leben führte. „Keine Sorge, ich denke an alles.“ Erwiderte er ihm nur und lies Jackson abführen. In der Zwischenzeit war auch Molly Weasley aufgetaucht, und hatte bei einem Kollegen ihre Aussage abgegeben, die neben ihm auf dem Schreibtisch aufgetaucht war. Er las sich das Dokument durch, und schüttelte wieder den Kopf, über das Verhalten seines ehemaligen Kollegen. Was auch immer ihn geritten hatte, wahrscheinlich würde Zabini ihn in der Luft zerfetzen. Der Anwalt war legendär, noch nicht einen Fall hatte seine Kanzlei verloren. Manchmal war das gut, und manchmal ging ihm das gehörig auf den Zeiger, wenn wieder ein eindeutig Schuldiger als armes Opfer der Zaubererjustiz das Gamot verließ. Nicht nur einmal hatte er in eine Stuhllehne beißen wollen, bei solchen Situationen. Aber, der Mann tat auch nur seinen Job, und das musste er sich ab und an einfach sagen. Er griff zu der Box, die seine Pfannkuchen enthielt, und schnupperte an einem. „Rayne, Zabini will dich sprechen.“ Deirdree hatte den Kopf in sein Büro gestreckt, und lächelte breit, als sie sah, was ihr Boss gerade tat. Er verzog das Gesicht, und warf einen letzten sehnsüchtigen Blick auf sein Mittagessen, dass nun sicher zum Abendessen werden würde, ehe er die Box wieder verschloss und zur Seite stellte, und aufstand, um zu dem Anwalt zu gehen. „Warum darf ich nicht bei euch bleiben?“ Fragte Harry ganz leise, so dass nur Draco ihn verstehen konnte. „Darfst du doch.“ Draco nahm einen der Kekse, die Dolby ihnen hingestellt hatte, und reichte ihm dem Schwarzhaarigen. „Der wollte dich entführen.“ Harry hatte immer noch Angst, wenn er an den Ausdruck im Gesicht dieses Mannes dachte, der Draco festgehalten hatte. „Niemals. Mutter hätte ihn vorher in einen Glibberwurm verwandelt. Und Vater hätte ihn zertreten. Glaub mir Harry, du bleibst hier. Bei mir.“ Da gab es für den Malfoyerben keine weitere Diskussion. Zaghaft biss Harry in den Keks, und hoffte das sein Freund recht behalten würde. „Sir, Anwalt Zabini und Darren Rayne erwünschen Eintritt. Sir.“ Dolby war neben Lucius aufgetaucht und sah abwartend zu seinem Herrn. „Sie dürfen eintreten. Severus?“ Angesprochener nickte, er würde sich solange in die Bibliothek zurückziehen. Lucius nickte der Elfe zu und setzte sich ebenfalls. Es würde nichts bringen vor den Männern zu zeigen, wie aufgebracht er tatsächlich war. Als die Beiden Männer in den Salon traten, stand er wieder auf und begrüßte sie mit einem Handschlag. Kurz hob er die Augenbraue, als er in das Gesicht von Rayne blickte. Natürlich hatte er mitbekommen, dass der Jüngere nun im Ministerium arbeitete, und einer der besten Auroren geworden war, den man sich wünschen konnte. Auch wenn er selbst es schade fand, schließlich war der Mann in Hogwarts, als Hüter für Slytherin unschlagbar gewesen. Wenn er in den Ringen flog, dann konnten sich die Schlangen ihres Sieges bewusst sein. Er schüttelte die alten Erinnerungen ab und deutete Andrew und darren sich zu setzen. Harry hatte sich wieder zitternd an Draco gedrückt, und sah mit großen grünen Augen zu dem Auroren, der sich locker auf das kleine Sofa fallen ließ. „Schön dich mal wieder zu sehen. Du machst dich gut im Ministerium.“ Lucius wies einen Elfen an, den Gästen ein Glas Wasser und Tee zu bringen. Darren grinste und nickte: „Man tut was man kann.“ Er nahm dankend die Tasse, die der elf ihm gab und lies seinen Blick zu Harry schweifen. Der wie ein zitterndes Häufchen Elend, an seinen Freund geklammert dasaß und ihn ängstlich musterte. „Du brauchst keine Angst zu haben. Harry, hab ich recht?“ Freundlich lächelte er ihm zu, erreichte aber nur, dass der Schwarzhaarige sein Gesicht tief in Dracos Halsbeuge drückte. Narzissa räusperte sich: „Tut mir leid, aber er hat viel schlimmes durchgemacht. Und hat nun natürlich Angst.“ Verstehend nickte der Auror und nahm einen Schluck aus der Tasse. Das waren zwar nicht seine Pfannkuchen, aber wenigstens etwas Warmes im Magen. „Ich denke das es besser ist, wenn ich mich alleine mit den Jungen unterhalte. Und später dann mit dir rede, Narzissa.“ Sie nickte. Das hatte sie schon befürchtet, fragend sah sie zu Harry, der nun scheinbar in ihren Sohn hinein krauchen wollte. Draco flüsterte kurz etwas und erntete ein Nicken, von seinem Freund. „Es ist in Ordnung, wenn ich bei ihm bleiben darf.“ Sagte der hellblonde Junge nun, und taxierte den Auror mit dem gleichen Blick, den auch sein Vater so gut konnte. Darren nickte. Er selbst hatte drei Kinder, von denen die Ältesten im gleichen Alter wie Draco und Harry waren. Zabini räusperte sich und setzte sich gerade auf: „Du weißt das ich die Aussagen durchlesen werde, und wenn mir da das kleinste Detail nicht passt, dann wirst du sie nicht verwenden.“ Ja, das war dem Auror bewusst. Und ihm war auch bewusst, dass er bei der wohl mächtigsten Familie der Zaubererwelt im Haus saß, folglich würde er einen Salazar tun, und einen von ihnen gegen sich aufbringen. Narzissa war aufgestanden, sie ging langsam zu Harry und legte ihm beide Arme um die Schultern: „Es ist alles gut. Draco ist da, und wir sind nur nebenan. Außerdem, ging Auror Rayne mit uns in die Schule. Und er war auch ein Slytherin. Also habt keine Angst.“ Sie tätschelte Harrys Kopf, und fuhr Draco sanft durch die Haare. „Ich habe doch keine Angst.“ Draco sah sie entrüstet an. Wusste er schließlich, dass es nicht möglich war, aus dem Manor herauszukommen ohne dass es einer von ihnen zuließ. Lucius nickte den beiden Jungen kurz zu und verließ dann nach seiner Frau den Raum, während Zabini ihm folgte. Natürlich hätten sie darauf bestehen können bei den Kindern zu bleiben, aber in Anbetracht auf Harrys Zustand, hätte Rayne dann erst Recht nichts aus ihm herausbekommen. Und auch vor dem Gamot, würde der Junge allein reden müssen. An diesen Termin wollte Narzissa noch nicht einmal denken. Sie standen vor der Zimmertür und sie musste an sich halten um nicht zu grinsen, als sie sah wie Lucius auf die Tür blickte. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, dann hätte diese nun sicherlich ein großes Loch, durch das er spionieren könnte. Darren blieb so leise wie möglich und sah zu den Jungen: „Magst du anfangen mir zu erzählen was passiert ist, Draco?“ Sofort nickte Lucius Sohn und fing an zu erzählen was er erlebt hatte. Darren schrieb mit, und ließ den Jungen ausreden, ehe er ihm einige Fragen zum Hergang in der Toilette des Eissalons stellte. Wenn die Weasleys nicht durch einen Zufall dazugekommen wären, dann hätte Jackson dort schon zuschlagen können. „Harry magst du mir jetzt erzählen, wie es kommt, dass du hier bist, und nicht bei deinen Verwandten?“ Er musste diese Frage stellen, da der Verdacht eines Obliviates ausgesprochen worden war. Grüne Augen blitzten ihn an, und sehr langsam begann der Schwarzhaarige, der seinem Vater so ähnlich war, zu sprechen. Immer wieder nickte Draco bestätigend, und fuhr seinem Freund sanft durch das verwuschelte Haar. Darren schüttelte nach der Aussage den Kopf, er schrieb die letzten Worte nieder, und doch konnte er als er sich diese erneut durchlas, immer noch nicht verstehen, wie grausam Muggel doch sein konnten. „Danke ihr zwei. Das war es schon.“ Er zog zwei Schokofrösche aus seiner Jackentasche und reicht sie den Kindern. Draco nahm beide an sich, und übergab dann einen an Harry, der ihn dankbar ansah. Dann zog er Harry hoch und sie gingen nach draußen um seine Eltern wieder hereinzuholen. Erst als die Erwachsenen sich wieder auf ihre Plätze gesetzt hatten, deutete Rayne auf das Pergament das vor ihm lag: „Ist es bestätigt, dass die Muggel ihn so behandelt haben?“ Seine Stimme zitterte leicht. Lucius schüttelte den Kopf: „Noch nicht offiziell. Aber so wie er aussah, als Draco ihn zu uns brachte, bleibt kein anderer Schluss möglich.“ Darren nickte und reichte Zabini die Aussagen, die auf dem Tisch lagen. „Auf mich könnt ihr zählen.“ Sagte er ruhig. Wenn es etwas gab, wo er überhaupt keinen Spaß verstand, dann war das Kindesmisshandlung. Kapitel 26: ------------ Severus zischte ungehalten, als er das Chaos, dass in der ansonsten penibel sauber gehaltenen Bibliothek herrschte, sah. Lucius musste unbedingt einmal mit seinen Hauselfen sprechen. Scheinbar nahmen die, ihre Pflichten nicht mehr ernst. Er zog seinen Zauberstab und murmelte einige Worte, mit denen sich das Chaos in Luft auflöste. Die großen schweren Holzregale setzten sich wieder zusammen, und gesellten sich an ihren angestammten platz an der Wand, während schon einige Bücher darauf zu schwebten um sich ordentlich in die Holzfächer zu stellen. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Jedes einzelne Buch hatte zu seinem angestammten Platz zurückgefunden, und auch die Sitzmöbel waren wieder brauchbar geworden. Er schnappte sich eines der schwarzmagischen Bücher, und setzte sich bequem auf den großen Ledersessel, der eigentlich dem Hausherrn vorbehalten war. Natürlich wusste er das Dumbledore die schwarze Magie für schlecht hielt, aber genau betrachtet, war sie wie die weiße Magie. Beide Seiten hatten effektive Heilzauber, aber genauso sehr heftige Zerstörungszauber. Er sah auf, als Draco in den Raum rannte, wie immer mit dem kleinen Potter an der Hand. „Onkel Sev, Danke!“ Draco fiel dem verblüfftem Zaubertrankmeister um den Hals. Er hob fragend eine Augenbraue, sein Blick fiel auf Harry, der neben ihnen stand und ungläubig auf die nun sehr saubere Ordnung in den Regalen sah: „Harry, ist alles gut?“ „Wir hätten das aufräumen müssen.“ Severus hatte sich daran gewöhnt, sehr genau zuzuhören, wenn der schwarzhaarige Junge sprach. Hoffentlich würde er, bis er nach Hogwarts kam anfangen lauter zu sprechen. Sonst müsste er sich in Zaubertränke einen Hörverbesserungszauber auferlegen. „Hätten, aber nun hat Onkel Sev das gemacht. Das ist toll dann können wir jetzt spielen gehen.“ Draco war hin und weg vor Freude. Lucius würde ihm auf den Kopf treten. Auf Muggelart. „Was haltet ihr zwei davon, wenn wir ein bisschen für Zaubertränke üben?“ Fragte er nun um Harry aus seinen Gedanken zu reißen. Bei seinem Patensohn, wusste er, dass er gar nicht fragen bräuchte, Draco war fasziniert von der hohen Kunst des Tränke Brauens. Zaghaft nickte Harry, er wollte sich gar nicht vorstellen was Lucius dazu sagen würde, wenn er sah, dass der Raum magisch wieder in Ordnung gebracht worden war. Also würde ihm ein wenig Ablenkung nicht schaden. Darren hatte sich zurückgelehnt und sah fragend zu Zabini, der das letzte Schriftstück zufrieden auf den Tisch legte. „Die Aussagen sind in Ordnung.“ Was anderes hatte er auch nicht erwartet. Schließlich entlasteten die Dokumente, die Malfoys komplett. Was allerdings auch nicht schwer war, schließlich deckte sich Dracos Aussage komplett mit der von Molly Weasley, allerdings würde er nochmal zu der Familie müssen, um mit Percy, Ron und Charlie zu sprechen. Da Molly nichts von der Situation im Eiscafé gewusst zu haben schien. „Wie geht es nun weiter?“ Lucius hatte sich etwas vorgelehnt und nahm seine Teetasse, während seine silbernen Augen ihn beobachteten. „Ich werde noch die restlichen Aussagen aufnehmen, und die dann mit Zabini absprechen. Was ihr privatrechtlich macht, kann ich nicht bestimmen, aber ihr solltet etwas tun, denn strafrechtlich, sind das vielleicht zwei Jahre Bewährung, da Jackson sich noch nie etwas zuschulden kommen lassen hat.“ Er sah zu Narzissa, die inzwischen auch sehr gefasst wirkte, und nicht mehr so blass war, wie zu Beginn ihres Gesprächs. Er nahm ein frisches Pergament und die Feder die danebenlag, um Narzissa zu dem Vorgang zu befragen. Schon als Arthur nach einem anstrengenden tag im Ministerium zurück nach Hause flohte, hatte er ein merkwürdiges Gefühl im Bauch. Wieder einmal hatten sich einige Zauberer einen Spaß daraus gemacht Muggelgegenstände zu verhexen, heute hatte er es mit einem fliegenden Haar Fön zu tun gehabt, der ihn angegriffen hatte. Er schüttelte sich, wie kamen die immer auf solche Ideen? Es hatte mal eine zeit gegeben, in der er gedacht hatte, dass ein verzauberter Kochtopf, der das Essen, dass die Muggel hatten zubereiten wollten, wieder ausgespuckt hatte, das schlimmste war. Nun, er hatte sich getäuscht. Es zeigte sich nach und nach, dass alles irgendwann getoppt werden konnte. „Liebling?“ Fragte er als er in die Küche trat, und wich sofort einige Schritte in den Gang zurück. Scheinbar war Molly sehr aufgebracht, wenn er sich ansah wie ein magischer Wirbelsturm durch die Küche fegte. „Du glaubst nicht was heute in der Winkelgasse los war!“ Schrie seine Frau aus dem Garten und kam keuchend herein. Scheinbar hatte sie im Garten weiter getobt. „Du erinnerst dich sicher noch an Jackson?“ Sie trat zu ihm und huschte vorbei um die Zauber in der Küche aufzuheben. „Natürlich. Er ist mit im Orden.“ Arthur setzte sich auf seinen Stuhl und sah ihr dabei zu wie sie einige Töpfe aufräumte. „Er wollte den jungen Malfoy entführen. Glaubst du das? Im Eulenkaufhaus.“ Sie nahm eine Tasse und füllte sie mit Kaffee, den sie vor ihm auf den Tisch abstellte. Oh, das klang gar nicht gut. „Warum sollte er das tun?“ Auch wenn er schon eine leise Idee hatte, was den Exauroren dazu bringen konnte. „Was weiß den ich. Er hat ständig was vor sich her gefaselt, dass die Malfoys, Harry Potter entführt, und ihm mit einem Obliviate belegt hätten. Und so, wollte er erreichen, das Narzissa den armen Jungen herausrückt. Nie werde ich diese Augen vergessen, so voller Panik.“ Er sah tief in seine Tasse. Von einem Auftrag an Jackson hatte er nichts gewusst. Aber scheinbar hatte er einen erhalten, den nie wäre der ansonsten so ruhige Jackson auf so eine dumme Idee gekommen. Erst dann fiel ihm auf, wie seine Frau ihn musterte, und er überlegte krampfhaft was er nun sagen sollte. „Hast du keine Meinung dazu?“ Bedrohlich kam sie näher, und hatte beide Hände in ihre Seiten gestemmt. „Nun ja, was soll ich dazu sagen? Vielleicht hatte er ja Recht.“ Versuchte er zumindest das richtige zu sagen. Was allerdings falsch war, wenn er nun sah, wie das ansonsten sehr freundliche Gesicht seiner Frau, krebsrot wurde, ehe sie zu sprechen ansetzte: „Arthur. Das ist ein Kind. Du hättest sehen sollen, wie er sich an Narzissa geklammert hat. Und dann beinah den jungen Malfoy erdrückt hat, als der wieder zu ihm kam…“ Noch bevor sie sich weiter in Rage reden konnte, unterbrach er sie: „Wie ging es aus?“ Vielleicht hatte Jackson ja Erfolg gehabt. Schließlich wusste jeder in der magischen Welt, das den Malfoys ihr einziger Erbe üb er alles ging. „Na wie wohl? Malfoy Junior hat ihn in die Hand gebissen und wir haben ihn mit einem Stupor K.O gesetzt.“ Unverkennbarer Stolz war aus ihrer Stimme heraus zu hören. Genau DAS hatte er befürchtet. Natürlich hatte seine Frau sich aus dieser Szene nicht heraushalten können. Erwartungsvoll sah sie ihn nun an, und er nickte zaghaft: „Das war gut. Einfach ein Kind entführen.“ Er schüttelte den Kopf. Molly nickte zufrieden und wandte sich kurz wieder den Töpfen zu, in denen das Abendessen der Familie kochte. Er würde unbedingt Dumbledore darüber informieren müssen. Wenn sie Glück hatten, dann war nur Stone auf den Fall angewiesen, der ebenfalls ein Mitglied im Orden war, und Jackson leichter aus der Patsche herausholen konnte. Nun galt es allerdings erst einmal, seine Frau zu beruhigen. Zufrieden nickte Darren. Die Aussage die Narzissa abgegeben hatte, vervollständigte das Bild, das er gehabt hatte. Das würde Jackson einiges an Ärger bringen. „Gut, fürs Erste hab ich dann alles.“ Er nahm das Pergament von Zabini entgegen und grinste ihn an: „Dieses Mal auf der gleichen Seite, hm?“ Diesen Kommentar konnte er sich nicht verkneifen. Da sie ja sonst eher gegeneinander vor dem Gamot standen. Selbstbewusst griente der Anwalt zurück: „Dann kannst du ja auch mal gewinnen.“ Darren lachte und erhob sich um sich zu verabschieden. „Falls ich noch weitere Fragen habe, oder sich etwas Neues ergibt, melde ich mich noch einmal.“ Lucius und Narzissa waren ebenfalls aufgestanden. „Danke, Mr. Rayne.“ Narzissa reichte ihm die Hand. Er nahm sie kurz und schüttelte den Kopf: „Darren reicht völlig.“ Schließlich waren sie Hauskammeraden gewesen, auch wenn er zwei Jahre jünger war, wie die Malfoys. Er hatte ein gutes Gefühl, als er vor dem Kamin des Anwesens trat und in sein Büro zurück flohte. Nun musste er nur noch zu den Weasleys um die Kinder zu befragen, was aber in einer Stunde erledigt sein würde. Ungehalten wischte Dumbledore einige Dokumente vom Schreibtisch. Wie konnte man so blöd sein? Er hatte erwartet, dass ein Auror, die Sache etwas intelligenter angehen würde, als eine Geiselnahme am helllichten Tag zu veranstalten. Natürlich waren nun die Bluthunde von Jungauroren hinter ihm her. Bei ihrem momentanen Glück war das dann auch noch Rayne, der eigentlich außer fliegen nicht wirklich viel während seiner Hogwarts Zeit auf die Reihe gebracht hatte. Erst kurz vor knapp, hatte er sich in den Fächern reingehängt, damit er eine Auroren Ausbildung beginnen konnte. Er hatte nur gelacht. Ein Slytherin als Auror. Jeder wusste, dass das Haus die meisten Schwarzmagier hervorgebracht hatte, als die anderen Häuser zusammen, und trotz allem, hatte der junge Rayne ihm ganz klar gezeigt, wozu eine Schlange fähig war. Und dann hatte er um ihn völlig zu verhöhnen, die Aurorenprüfungen mit Auszeichnungen bestanden, und zu guter Letzt eine Gryffindor geheiratet. Ja, wenn dieser Auror an Jackson dran war, dann würde das nicht gut ausgehen. Auch wenn er nicht viel an den Gesetzen drehen konnte. Aber er würde sehr viel Hintergrundwissen mitbekommen, was die Malfoys anging. Schließlich waren das alles Schlangen. Und wie sagte der Hut immer so schön? Schlangen halten immer zusammen. Er würde sich etwas Neues einfallen lassen müssen. Vielleicht, hatten sie ja wirklich glück im Unglück, und Rayne war nicht der Leiter des Falles. Gedankenverloren sah er auf Fawkes, der scheinbar ruhig auf seiner Stange saß, und ihn aus intelligenten Augen ansah. „SEVERUS!“ Lucius konnte es nicht glauben. Er stand in seiner Bibliothek, die eigentlich ein Schlachtfeld sein sollte, und die Kinder, sowie sein Freund, saßen seelenruhig auf dem Boden und warfen irgendwelche Kräuter in den Kessel, der vor ihnen stand. Harry zuckte zusammen, und verlor vor Schreck das Feenkraut, dass er in der Hand gehalten hatte. Mit einem leisen Poffff, explodierte der Trank und gab einen lila Rauch von sich, der nicht aufhören wollte. Knurrend murmelte Severus einen Spruch und die Luft im Raum lichtete sich wieder. „Danke, Lucius. Ich erbitte mir etwas mehr Ruhe, wenn ich den Kindern etwas beibringe.“ Der Blonde Hausherr nickte, während er seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammenpresste, um nicht zu lachen. Die Gesichter aller drei waren lila angelaufen. Als erster lachte Draco, dicht gefolgt von Harry, der eine Hand auf die Wange seines Sohnes legte. Gemeinsam sahen sie zu Severus, der schlimmes ahnte: „Ich auch?“ Fragend sah er zu Lucius, der sich immer noch krampfhaft das Lachen verkniff, und mit unschuldiger Miene nickte, während die Kinder in einen lauten Lachanfall ausbrachen. „Lucius, dafür wirst du bluten.“ Er richtete die Spitze seines Zauberstabes auf sein Gesicht, und reinigte es, das gleiche wiederholte er bei den Kindern, die sich immer noch nicht beruhigen wollten. Der angesprochene nickte nur, diesen Anblick würde er in seiner Gedankenwelt festhalten, um später darüber zu lachen, wenn er Narzissa davon erzählte. „Die Beiden und der kleine Zabini sollten hier saubermachen.“ Sagte er nun ruhig. Severus sah sich um: „Haben sie doch gut gemacht.“ „Du meinst wohl, dass du das gemacht hast.“ „Aber das ist doch gut Vater. Dann können Harry und ich in der Küche helfen.“ Nun hob Lucius fragend die Augenbrauen. Sein Sohn wollte freiwillig in der Küche helfen? Bei Gelegenheit, musste er herausfinden woran das lag. Klar war das er die Kinder nun sicherlich nicht mehr in die Küche schicken würde. „Ich denke ihr seid im Garten ganz gut aufgehoben. Die Pfauen müssten mal wieder saubergemacht werden.“ Entschied er. Und wenn er nun für jeden tag eine weitere Aufgabe suchen würde, er würde genügend finden. Wenigstens lächelte Draco nun nicht mehr so breit. Endlich hatte Darren einen der Pfannkuchen, die Maya für ihn gemacht hatte, gegessen und fühlte sich rundum zufrieden. Er hatte wahrlich die beste Köchin der ganzen magischen Welt geheiratet. „Du musst noch zu den Weasleys?“ Nick sah aus als hätte er in eine Zitrone gebissen. Jeder wusste, dass Arthur und er sich nicht sonderlich leiden konnten, weswegen er ihm auch einen Besuch im Fuchsbau ersparen würde. „Ja, ich geh vorher nur die Unterlagen des Ministers durch, aus denen hervorgeht, dass Lucius den Vorfall um Harry gemeldet hat, und auch eine Pflegschaft, von Seiten der Malfoys beantragt wurde.“ Sein Kollege überlegte kurz: „Das geht dir nah, oder?“ Der Schwarzhaarige nickte: „Das würde jedem nah gehen. Es gibt nichts was ich mehr verabscheue, als wenn man ein schutzbedürftiges Kind verprügelt.“ Er stand auf und legte die Dokumente beiseite. Es half ja alles nichts, und wenn er den Besuch hinter sich hatte, dann konnte er endlich Feierabend machen. „Wirst du dir wohl den Fleck auf der Nase wegmachen? Wenn der Auror nachher kommt, willst du doch nicht aussehen wie aus einem Erdloch gekrochen, Ronald.“ Molly war sehr ungehalten über das Aussehen ihres jüngsten Sohnes. Warum konnte er nicht selbst etwas mehr Wert auf sein Äußeres legen? „Welcher Auror ist es denn?“ Arthur kam gerade herein, und lächelte seine Familie breit an. Noch bevor Molly etwas antworten konnte, entflammte der Kamin, und ein schwarzhaariger Zauberer trat heraus. Zischend atmete der rothaarige Familienvater durch, es war Rayne. Ein Slytherin, und von denen konnte man nichts Gutes erwarten. Spät am Abend kroch Harry zu Draco unter die Decke und atmete tief durch. Sie hatten Lucius versprechen müssen, am heutigen Abend in ihren Zimmern zu schlafen, was bedeutete, dass er sehr früh wieder in sein Zimmer musste. Aber das spielte keine Rolle, Draco und er hatten beschlossen, zumindest noch ihre heiße Schokolade zusammen zu trinken... Kapitel 27: ------------ Narzissa stand lächelnd an der Tür zu Dracos Räumen. Draco hatte fest beide Arme um den Kleineren Jungen gelegt und schlummerte zufrieden. Auch Harry sah nicht so aus, als würde er von einem Albtraum geplagt werden. Sie bewegte sanft ihren Zauberstab, der dafür sorgte das die Decke, beide Jungen zudeckte. Ihr Mann konnte noch so oft fordern, dass er nicht wollte, dass die beiden zusammen in einem Bett schliefen, das würde sich sicherlich die nächste Zeit nicht ändern. Erst musste sich Harry mehr festigen, und seine Ängste überwinden. Solche Geschehnisse, wie an diesem Nachmittag, waren nicht unbedingt förderlich für seine sowieso schon geschundene Seele. Leise seufzend schloss sie die Tür hinter sich und begab sich in ihre eigenen Gemächer. „Schlafen sie?“ Lucius hatte es sich mit einem Feuerwhiskey vor dem brennenden Kamin gemütlich gemacht. Sie nickte: „Tief und fest.“ Sorgsam setzte sie sich neben ihren Mann und ließ sich von Dolby noch ein Glas Elfenwein bringen. „Eigentlich hatte ich mich auf einen ruhigen Sommer gefreut.“ Nachdenklich sah Lucius in die Flammen, während Narzissa hell auflachte: „Ich denke wirklich ruhig wird es bei uns werden, wenn du Dobby Kleidung schenkst, und die Kinder nach Hogwarts gehen. Und ich verspreche dir, dann ist es dir zu ruhig.“ „Wenn ich dem Elfen Kleidung schenke, kommt er nie wieder irgendwo in Anstellung. Er würde elendig in irgendeiner Gosse vergammeln.“ Bei den Hauselfen war ein freier Elf gar nicht gut angesehen. Nein, er musste herausfinden, was mit Dobby passiert war, dass er so selbstzerstörerisch reagierte. Wenn er genau darüber nachdachte, kannte er den Elf nicht anders, und er kannte ihn sein ganzes Leben lang. Schließlich hatte der Elf schon seinem Vater gedient. Und schon als er selbst noch ein Kind gewesen war, war Dobby immer anders gewesen, als die anderen Elfen, die sie im Manor hatten. Sicher hatte es mit seinem Vater zu tun, dessen Strafen immer sehr hart gewesen waren. Egal ob den Elfen, oder seinem eigenen Sohn gegenüber. Damals hatte er sich geschworen, niemals so mit seinem Kind umzugehen. Eine gewisse strenge, war angebracht, aber Gewalt gegenüber einem Kind, würde er niemals tolerieren. Wahrscheinlich kam auch daher der Drang dem jungen Potter helfen zu wollen. Seine Mundwinkel zogen sich zu einem weichen Lächeln, wenn er es so überlegte, dann hatte er von Anfang an keine andere Wahl gehabt, als den Jungen bei sich und seiner Familie aufzunehmen. Und seine schöne Ehefrau, hatte das natürlich von Anfang an gewusst, sonst hätte sie dem Kleinen nicht ihr Herz geschenkt. An Abenden wie diesem, fragte er sich wie er sie nur verdient hatte. Für seinen Vater war sie einfach nur eine gute Partie gewesen, eine Black, natürlich hatte er einer Heirat sofort zugestimmt. Für ihn hätte sie auch Longbottom heißen können, eine andere Frau hätte es für ihn nicht geben können. „Was denkst du? Wie wird es ausgehen?“ Fragte Narzissa nun leise, und nahm einen tiefen Schluck von ihrem Wein, ehe sie das Glas locker in der Hand hielt, und sich etwas enger an ihn kuschelte. Er zuckte mit den Schultern: „Ich halte Rayne für einen fähigen Mann. Er hat mit Bestnoten seinen Aurorenabschluss gemacht, und auch jetzt macht er sich einen guten Namen. Es ist gut ihn auf unserer Seite zu wissen.“ Verstehend nickte seine Frau: „Es wird alles gut werden, oder?“ Innerlich tobte eine Angst in ihr. Sie hatte doch nicht alles getan um den Jungen zu retten, um nun mitansehen zu müssen, wie er wieder zu seinen prügelnden Verwandten musste, nur weil ein alter Zauberer der Ansicht war, dass es das Beste für ihn sei. „Wo wir beim Thema sind, rate mal wer in zwei Tagen Geburtstag hat?“ Lucius hob beide Augenbrauen. Kurz überlegte sie, aber ihr fiel niemand aus ihrem Bekanntenkreis ein, und für gewöhnlich hatte sie jeden Geburtstag im Kopf. „Dein kleiner Schützling.“ Kam prompt die Antwort. Nun war es an ihr fragend zu schauen: „Harry?“ Krächzte sie beinah. Sie hatten noch nicht einmal gewusst, wann der Schwarzhaarige Geburtstag hatte, das war erbärmlich. „Ich habe es selbst erst heute im Ministerium erfahren, und eigentlich wollte ich es dir gleich sagen, aber dann haben sich die Ereignisse dezent überschlagen.“ Das war nett ausgedrückt. Sie hatten ihn förmlich überrollt. „Wir geben keine Party. Ich denke soweit ist er noch nicht. Vielleicht kann Blaise am Nachmittag zum spielen kommen…“ Überlegte die Blonde ruhig. „Und meine frisch aufgeräumte Bibliothek fliegt wieder in die Luft?“ Na, darauf konnte er gut verzichten. Aber auf den bösen Blick dem ihn seine Frau zuwarf, auch. „Was du möchtest, Darling.“ Sagte er deswegen und sah wie sich ihre Mundwinkel wieder hoben. „Dann lass ich mir etwas einfallen.“ Sie stellte das Glas beiseite, und kuschelte sich eng an ihren Mann. Draco öffnete die Augen und sah zufrieden auf den Jungen der neben ihm lag. Sie hatten in der Nacht beschlossen, dass sein Vater reden konnte was er wollte, sie würden trotzdem gemeinsam im Bett schlafen. Und wenn er etwas sagen würde, dann könnten sie Harrys Albträume als Grund angeben. Und das Harry natürlich auch zu ihnen ins Bett fliehen konnte. Und er wusste wie wenig angetan sein Vater davon sein würde. Er grinste breit, und wuschelte Harry durch sein wieder längeres Haar, also hatte der Besuch beim Frisör rein gar nichts gebracht. Beinah hätte er gelacht, konnte sich aber gerade noch zurückhalten, schließlich wollte er den Kleineren nicht wecken. Nach dem gestrigen Tag, konnte er sicher alles an Schlaf gebrauchen, was er bekommen konnte. Er selbst hatte nicht eine Sekunde an seiner Mutter gezweifelt, schließlich hatte er sie schon öfter im Umgang mit dem Zauberstab erlebt, und sie war sehr gut in stummen Flüchen. Aber für Harry musste das ein absoluter Horror gewesen sein. Er nahm sich vor, noch netter zu seinem Freund zu sein. Dieser öffnete auch langsam die Augen und wieder einmal war Draco von dem intensiven grün, dass ihn anfunkelte, fasziniert. „Guten Morgen.“ Nuschelte der Schwarzhaarige leise und streckte sich. „Dir auch.“ Draco grinste und genoss die ruhige entspannte Stimmung zwischen ihnen. Ihm war aufgefallen, dass sie sich nicht einmal mehr unterhalten mussten, um die Gefühle des anderen zu verstehen, es reichte ein Blick, um die Mimik des anderen zu sehen. Vielleicht lag das daran das sie Zauberer waren? Ging es seinem Vater dann mit Severus genauso? „Denkst du, dass dein Vater böse sein wird?“ Wie immer kam wieder etwas Angst in Harry zum Vorschein. „Ach Neee. Im Gegenteil, er wird mir dankbar sein.“ Draco wuschelte ihm nochmal durch die sowieso schon zerzausten Haare, und stand behutsam auf. „Ähm, warum sollte er das?“ Harry verstand nur noch Bahnhof. „Überlass das mir.“ Zwinkerte der Hellblonde nun und ging zu seinem Kleiderschrank. Harry nickte und stand ebenfalls auf. Er musste wieder in sein Zimmer, bevor Lucius ihn bemerken würde. Schließlich hatten sie ihm versprochen in getrennten Zimmern zu schlafen. „Ich hol dich nachher ab, zum Frühstück.“ Sagte Draco noch bevor er sich ein ordentlich gefaltetes Hemd aus dem Schrank herausholte. „Bis gleich.“ Damit verschwand Harry aus dem Zimmer, und blieb geschockt vor dem großen blonden Mann stehen, der die Amre ineinander verschränkte und den schwarzhaarigen Jungen fragend ansah: „Ich gehe davon aus, dass du dich auf dem Weg in dein Badezimmer verlaufen hast, Harry?“ Lucius grinste in sich hinein. Immer wieder amüsierte es ihn köstlich, wenn der junge Potter ihn ansah, wie ein verschrecktes Kaninchen. Wild nickte Harry, als er das Zwinkern des Hausherrn sah, und lächelte leicht. „Na dann ab ins Bad, wir sehen uns in einer halben Stunde zum Frühstück.“ Das musste er nicht zweimal sagen, wie ein Blitz rannte der Kleine in sein Zimmer und verschloss die Tür hinter sich. Durch Narzissa hatte er gewusst das Harry wieder bei Draco eingeschlafen war, und fürs erste würde er es dabei belassen, aber sobald Harry sich etwas eingelebt, und seine Ängste überwunden hatte, musste sich diese Schlafgewohnheit ändern. Gähnend machte er sich auf den Weg in den Frühstücksraum, und wäre beinahe über Dolby gestolpert, der mit einem Plopp unerwartet vor ihm auftauchte: „Guten Morgen, Sir. Rita Kimmkorn vom Tagespropheten wünscht sie zu sprechen, Sir.“ Aasgeier, schon am frühen Morgen: „Hat sie gesagt warum sie mit mir sprechen möchte?“ er ging an dem Elfen vorbei und trat langsam auf die große Haupttreppe zu. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, was eine Reporterin dieses Blattes, um diese Uhrzeit wollte. Natürlich wollten sie aus erster Hand erfahren, was gestern in der Winkelgasse losgewesen war. Aber bis die Verhandlung vor dem Gamot stattgefunden hatte, würde er schweigen. Und er hoffte das die Weasleys das ebenfalls taten. Vielleicht sollte er ihnen zur Sicherheit einen Scheck ausstellen? „Sie möchte über die Geiselnahme des jungen Masters sprechen, Sir. Und über Harry Potter, Sir.“ Na ganz großes Theater. „Sie wird nicht empfangen. Von niemandem aus dem Manor. Und sollte sie versuchen, auf anderem Wege auf das Gelände zu kommen, sag ihr, dass die Schutzzauber sehr aktiv sind.“ Dolby nickte und verschwand wieder. Er straffte sich leicht und ging in den Frühstücksaal um den Propheten von der Eule anzunehmen und ihre einen Keks samt Bezahlung zu geben. Während er sich setzte überflog er grob das Titelblatt: Sensation: Harry Potter mit den Malfoys in der Winkelgasse!!! Oh, er hätte sie hereinkommen lassen, und dafür foltern müssen. Kurz schielte er zu der kleinen Bar, auf der die alkoholischen Getränke standen, aber so früh am Morgen, würde ihn Narzissa umbringen. Seufzend und ohne ein Glas Feuerwhiskey am Morgen las er den vermaledeiten Artikel, den sich die Schmierfinken aus den Fingern gezogen hatten: Wie unsere liebreizende Reporterin gestern herausgefunden hat, befand sich unser aller geliebter Held, höchstpersönlich in der Winkelgasse. Nun, werden sie sich sicherlich fragen was er dort gemacht hatte? Schließlich lebt er bei seinen Muggelverwandten, nach der schrecklichen Tragödie um die Familie. (Wir berichteten ausführlich) Wie ich selbst sehen konnte, war er gemütlich einkaufen! Mit niemand geringerem als Narzissa und Draco Malfoy. Natürlich weiß jeder, dass die Malfoys eine der angesehensten Zaubererfamilien sind, aber wie kommen sie zu dem jungen Harry Potter? Und warum gehen sie mit ihm einkaufen? Das alles sind Fragen, die ihre Rita Kimmkorn gerne für sie beantworten wird. Lesen sie morgen im Propheten: Der Junge der Lebt und der Junge Malfoyerbe: Freundschaft für Immer?! Ungläubig lies Lucius die Zeitung sinken. DAS konnte nicht wahr sein. Wenigstens hatten sie nicht über die Geiselnahme eines Exaurors geschrieben. Wobei er vermutete, dass da ein gewisser Auror seine Finger mir ihm Spiel hatte. Schwungvoll stand er auf, sodass sein Stuhl nach hinten krachte und ging in sein Arbeitszimmer. Er musste sofort veranlassen, dass diese Dumme daher gekrochene Kreatur weiter über Harry und seine Familie schrieb. Das letzte was er hier im Manor gebrauchen konnte, waren Tonnen an Fanpost. Der Junge war schon verschüchtert genug, da brauchte es diesen Ansturm nicht auch noch. „Guten Morgen, wie lief die Befragung gestern?“ Deirdree reichte ihrem Boss eine Tasse heißen Kaffee und den Tagespropheten. Er zuckte mit den Schultern: „Alles wie erwartet. Alle Aussagen decken sich erstaunlich gut. Auch wenn Arthur ab und an protestiert hat. Du hättest hören sollen, wie Molly ihn zusammengefaltet hat.“ Er grinste breit bei dem Gedanken daran, wie die rundliche Frau ihren Mann vor ihm und den Kindern, zur Schnecke gemacht hatte. Wenn Maya ihn so zusammengebrüllt hätte, dann hätte er sicher in keine Zauberstabschachtel mehr gepasst. „Dann kann Jackson abhauen?“ Deirdree nahm eine der Akten vom Schreibtisch. Sie hatten ihn über Nacht hierbehalten, aber länger war es nun wirklich nicht mehr möglich. Da keine direkte Fluchtgefahr bestand, und die Wahrscheinlichkeit, das Jackson diesen Angriff noch einmal wiederholen würde, bei null lag. „Leg einen Aufspürzauber auf ihn, am besten so dass er es nicht mitbekommt.“ Er grinste breit und sah in die Zeitung. Schon als er die Titelüberschrift las, wurde ihm klar, dass es heute wieder kein ruhiger Tag werden würde. Aber wann hatte er den schon einmal? Zufrieden kam Lucius erneut in den Frühstücksraum und lächelte seine Familie gelassen an. Nach dem Gespräch, dass er eben mit Zabini geführt, und veranlasst hatte, den Tagespropheten zurück zu pfeifen, ging es ihm weit besser. Und das Harrys Verließ bei Gringotts würde noch um einige Galleonen aufgestockt werden, da es unverantwortlich war, einen Jungen, der solch traumatische Erlebnisse hinter sich hatte, so in die Öffentlichkeit zu zerren. Lächelnd setzte er sich an den Tisch. „Du kommst zu spät, Vater.“ Draco grinste ihn breit an, und bis in das Brötchen, auf das er dick Marmelade geschmiert hatte. „ICH darf auch zu spät kommen.“ Antwortete er ruhig und nickte Narzissa zu, die ihm einen sorgenvollen Blick zuwarf. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn ihr Mann nicht bereits am Tisch saß, wenn sie in den Raum trat. Bisher war es in ihrer ehe nur selten vorgekommen, dass sein Platz am Tisch verwaist war. Er deutete ihr mit einem Nicken, dass sie später darüber sprechen würden und nahm sich etwas von dem frischen Rührei, als etwas gegen die Scheibe klatschte. Draco lachte über die Tollpatschigkeit der Eule, die gerade angeflogen war, und stand auf um das Fenster zu öffnen. Im nächsten Moment wünschte er sich, er hätte es geschlossen gelassen, eine wahre Flut an Eulen brach über ihn herein. „Mach das Fenster zu!“ schrie Lucius und sah ungläubig nach oben, da sich eines von diesen dummen Federbällen, auf seinem Kopf niedergelassen hatte. Narzissa war ebenfalls aufgesprungen, und rannte zu Draco um ihm dabei zu helfen, das große Fenster zu schließen. Was bei dem Ansturm an Eulen nicht möglich war. Verwirrst saß Harry auf seinem Platz und sah auf die vielen Eulen die sich um ihn herum gescharrt hatten. Jede hatte einen Fuß mit einem Brief ausgestreckt. Eine graue war sogar in seinem Müsli, dass Draco für ihn gemacht hatte, gelandet. Kapitel 28: ------------ Wirsch fischte Lucius die Eule von seinem Kopf herunter, und stellte sie vor sich auf den Tisch. Er hatte nicht daran gedacht, dass die alten Hausweibchen in ihren Häusern die Zeitung schon viel früher bekommen, und somit genügend Zeit hatten, Harry eine Eule zu schicken. „Scheinen alle gewesen zu sein.“ Draco lachte vor sich hin, als er sich an der Wand hinab auf den Boden gleiten lies und eine braune Eule aufhob, um sie auf seine Knie zu setzen. „Was bei Merlin?“ Narzissa strich sich ihr nun sehr unordentliches Haar, wieder glatt und sah auf die ganze Vogelschaar, die es sich in ihrem Esszimmer gemütlich gemacht hatte. „Die sind für Harry. Ihr wurdet in der Winkelgasse gesehen.“ Antwortete Lucius nur und nahm der ersten den Brief ab. „Gut, dann hoffen wir mal, dass es dabei bleibt.“ Auch wenn sie das nicht glaubte. Sicherlich würden über den ganzen Tag verstreut noch etliche Eulen den Weg in ihr Manor finden. „Du musst ihnen die Briefe abnehmen, Harry.“ Draco stand auf und ging über den freien Platz am Boden zu seinem Freund, um ihm zu zeigen, wie er das am besten anstellen konnte. „Alle für mich?“ Nuschelte der Schwarzhaarige leise, und hatte schon wieder ein schlechtes Gewissen, wenn er sich das Chaos das die Tiere hier angerichtet hatten, ansah. Überall lagen und flogen immer noch lauter Federn herum, einige Eulen machten sich über den Brotkorb her, wieder andere schienen die Wurst ganz toll zu finden, und eine besonders vorwitzige weiße Eule, hatte ihren Schnabel in die kleine Kristallschüssel, die mit Marmelade gefüllt war, gesteckt. „Das ist Post deiner Fans, Harry.“ Lucius zwinkerte ihm wieder zu, um ihm zu zeigen das alles in Ordnung war, und er keine Angst zu haben brauchte. „Sir, Severus Snape kommt hierher.“ Dolby war neben ihm aufgetaucht und sah sehr böse auf die ganzen Tiere, die inzwischen ihren Spaß daran hatten, über den Frühstückstisch herzufallen. Genau DAS konnte er jetzt gebrauchen. Wieder einmal verfluchte er sich gedanklich dafür, dass sein bester Freund uneingeschränkten Zugang zum Manor hatte. Er sah auf, und lächelte leicht, als Harry stolz seinen ersten Brief von der Kralle einer schwarzen Eule nahm und ihn ehrfürchtig in der Hand hielt. „Bist du unter die Eulenzüchter gegangen? Du weißt hoffentlich, dass das ein undankbarer Beruf ist.“ Severus grinste breit, als er die Bescherung vor sich sah. „Hör mir bloß auf.“ Zischte der Blonde ungehalten, nahm die nächstbeste Eule, die wild kreischte, und warf sie auf seinen langjährigen Freund. Im ersten Moment konnte er nicht sagen, wer nun lauter knirschte. Die Eule mit ihrem Schnabel, oder Narzissa die einen weiteren Brief an sich nahm. „Dolby, bringst du uns bitte Eulenkekse?“ Trotz des Chaos um sie herum, sollte ihnen keiner nachsagen, dass sie sich nicht ordentlich um die Tiere kümmerten. Und dazu gehörte es nun mal auch, einer Eule die einen Brief zugestellt hatte, einen Keks zu geben. Kurz glaubte sie, den Hauselfen vor sich hin schimpfen zu hören, während er verschwand, um das geforderte zu erledigen, aber sicherlich hatte sie sich getäuscht. Als endlich alle Tiere mit einem Keks versorgt, und alle Briefe auf der Anrichte lagen, öffnete Narzissa das Fenster und lies die Eulen heraus fliegen, neun weitere kamen hinein, da aber jeder Anwesende inzwischen Übung damit hatte, in sekundenschnelle Briefe abzunehmen, Eulen zu versorgen und sie wieder frei zu lassen, war es nur eine Sache von wenigen Minuten, bis die kleinen Federtiere wieder los zu ihren Besitzern flattern konnten. Mit einem Schlenker von Narzissas Zauberstab, war der Raum blitzsauber und auch der Frühstückstisch sah wieder annehmbar aus. Severus schüttelte immer noch lachend den Kopf und setzte sich neben den Hausherrn, der eilig einige Banne sprach. „Harry, ich denke du wirst den ganzen Tag damit beschäftigt sein, deine Fanpost zu beantworten.“ Der Lehrer machte sich einen weiteren Spaß daraus, den Jungen zu ärgern. Der hob nur den Kopf, und sah ihn aus traurigen Augen an: „Ich wollte das doch gar nicht. Sie haben alles kaputt gemacht.“ Nun schüttelte Draco den Kopf: „Gar nichts ist kaputt. Mutter hat alles repariert. Und du kannst ja nichts dafür, dass du so bekannt bist. Aber das wäre doch eine gute Strafe, Vater. Wir beantworten einfach Harrys Post.“ Hoffnungsvoll sah er zu dem Familienoberhaupt, das nur den Kopf schüttelte: „Nein. Ihr macht heute die Pfauen sauber. Wie sollen unsere zehn Eulen auch das alles beantworten können?“ Nun, dass konnte Draco auch nicht sagen. Aber es schien ihm falsch, diese Briefe unbeantwortet zu lassen. Also musste ihm etwas anderes einfallen. Er lächelte Harry breit an und machte ihm ein neues Müsli, da sich der Schwarzhaarige immer noch nicht traute, selbst Essen zu nehmen. Auch wenn Severus ihn verwundert, und sein Vater ihn mahnend ansahen, er tat es gern, und Harry würde sicherlich noch einige Zeit brauchen, ehe er sich selbst etwas vom Tisch nahm. „Danke.“ Der Schwarzhaarige zuckte zusammen und drehte sich wie alle anderen am Tisch sitzenden zur Scheibe um, an die wieder eine Eule geknallt war. „Das ist Weasleys Vogel. So `ne blöde Eule gibt es nur einmal.“ Severus trank ruhig aus seiner Kaffeetasse und stellte sie ab. „Doch. Heute Morgen ist schon einmal eine dagegen geknallt.“ Draco biss in sein neues Brötchen. Er würde sicher nicht noch einmal den Fehler begehen, und wieder das Fenster öffnen. Einmal eine Euleninvasion im Haus, noch vor dem Frühstück, hatte ihm gereicht. „Ich kümmre mich später darum.“ Nun wollte Lucius erst einmal in Ruhe frühstücken. „Dann zeig ich Harry jetzt alles draußen.“ Mit diesem Satz zog Draco seinen Freund aus dem Raum und durch eine breite Terrassentür nach draußen. Wieder einmal wurden Harrys Augen größer, als er den Park sah, der sich vor ihnen erstreckte. Wenn er gewusst hätte, wie wunderschön es hier draußen war, dann wäre er schon viel eher nach draußen. „Draco, das ist Wahnsinn.“ Er drehte sich einmal um sich selbst, um wirklich jedes noch so kleine Detail des Gartens, aufnehmen zu können. „Gefällt es dir?“ Der Blonde hatte es gehofft. Auch wenn das Parkgrundstück zum Manor gehörte, und für ihn so normal, wie die Luft zum Atmen war, so wusste er genau, dass es anderen nicht so ging. Normalerweise würde er nun eine Führung beginnen, und damit angeben was sein Vater hier geschaffen hatte, aber bei Harry, kam es ihm einfach nur falsch vor, wenn er vor ihm herumstolzierte und damit angab was er alles hatte. Schließlich würde dieses Manor einmal ihm gehören, aber vor einem Jungen, der selbst nichts hatte, würde er das niemals tun. Und schon gar nicht vor seinem besten Freund. Große glitzernde grüne Augen sahen zu ihm auf. „Ja?“ Draco legte eine Hand auf Harrys Kopf, der trat noch näher an ihn heran und schien den Blickkontakt nicht abbrechen zu wollen. „Harry?“ Nun wurde ihm doch etwas mulmig. Diesen Blick kannte er von seinem Freund noch nicht. „Zeigst du mir alles?“ Er freute sich über die Sicherheit, die aus der Stimme des Kleineren klang. Schließlich zeigte das, dass er weiter vertrauen zu ihm gewann. „Natürlich. Komm mit.“ Er schnappte sich die Hand des Jüngeren, und zog ihn langsam durch die Gärten. Die Erwachsenen waren in den großen Salon gewechselt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass es sich bei der tollpatschigen Eule nicht um Weasleys Vogel gehandelt hatte, als grüne Flammen aufschlugen. Mit einer Geschwindigkeit die er dem Tränkemeister gar nicht zugetraut hätte, war dieser wieder aus dem Raum verschwunden. „Warum antwortest du nicht auf meine Eule?“ Fudges Gesicht war im Kamin erschienen. Lucius atmete tief durch und strich sich über sein Hemd: „Mich hat keine Eule erreicht?“ Er ließ seine Antwort mit Absicht nach einer Frage klingen. „Warum sie so zerzaust ist, muss ich wohl nicht fragen?“ Lucius war sich zwar sicher, dass diese Frage nicht das Anliegen des Ministers war, aber er ging darauf ein: „Ich weiß nicht. Vielleicht herrscht irgendwo ein Wirbelsturm. Tückische Wetterverhältnisse, sind das inzwischen in England.“ Narzissa presste die Lippen zusammen und nahm Dolby die Getränke ab, die der Elf soeben gebracht hatte. „Ein Wirbelsturm… Gut. Lassen wir das. In ein paar Minuten wird eine kleine Delegation an Ministeriumsmitarbeitern bei euch erscheinen. Sie wollen mit Harry sprechen.“ Verdammter Zeitungsartikel. Lucius nickte zähneknirschend, sie hatten zwar nichts zu verbergen, aber ob Harry gleich eine ganze Gruppe von Zauberern antworten würde, wagte er zu bezweifeln. „Denkt von euch auch irgendjemand an das Kind?“ Narzissa war aufgestanden und vor den Kamin getreten, sie zitterte vor unterdrückter Wut. „Eben, weil sie das tun, Verehrteste, wollen sie mit ihm sprechen. Ihn wird niemand gegen seinen Willen mitnehmen.“ „Das hoffe ich. Er ist eigentlich noch nicht soweit. Und nach dem Theater gestern in der Winkelgasse erst recht nicht.“ Der Minister schüttelte den Kopf: „Ich habe veranlasst das Auror Rayne ebenfalls mitkommt. Ihn kennt der Junge doch.“ „Ja, und er hat auch schon eine Aussage aufgenommen. Also verstehe ich nicht warum es eine Zweite brauch.“ Lucius mischte sich ebenfalls wieder in das Gespräch ein. „Weil jeder wissen will, wie es Harry geht. Und ob er gern bei euch ist. Also stimmt einfach zu.“ Fudge wurde langsam ungehalten. „Wir wollten eigentlich eben nach Frankreich aufbrechen.“ Narzissa warf ihrem Mann einen schnellen Blick zu, fast augenblicklich beruhigte sie sich und nickte in Richtung des Kamins: „Wie gesagt. Es geht schnell. Dann könnt ihr immer noch los.“ Damit verschwand der Minister. „Ich kann ihn nicht leiden.“ War alles was Narzissa dazu sagte. „Gibst du Severus Bescheid, und holst die Kinder?“ Lucius ging zusammen mit seiner Frau aus dem Raum und machte sich dann auf den Weg in sein Arbeitszimmer. Oh, wie er unangekündigte Besuche hasste. Hoffentlich konnte Zabini so schnell hier sein. Harry saß breit strahlend auf dem Boden des kleinen Stalles und streichelte einen der weißen Pfauen, der zu ihm getreten war. Noch nie hatte er ein so edles Tier gesehen. „Mein Vater hat sie für meine Mutter gekauft. War ein ganz schönes Theater, als er sie in dem Haus der Blacks losgelassen hat.“ Draco grinste, als er dem Schwarzhaarigen das erzählte und streichelte einen weiteren Pfau. Harry überlegte wie wohl die Dursleys reagiert hätten, wenn jemand ihnen diese Tiere ins Wohnzimmer gebracht hätten, und lachte. „Natürlich stimmten die dann sofort einer Hochzeit zu, schließlich bestand die Gefahr ja darin, dass Vater sie bei ihnen gelassen hätte.“ Nun lachte Harry noch lauter. Der Blonde war glücklich, dass Harry die Geschichte seines Vaters gefiel. Oft hatte er sie selbst noch nicht erzählen dürfen, da niemand der Kinder, außer seinem Harry, danach gefragt hatte. Aber er hatte schon oft seinen Vater darüber scherzen gehört. Und auch seine Mutter lachte immer wieder, über diesen gelungenen Heiratsantrag. Draco lies sich neben ihn, in das frische Stroh fallen, die Hauselfen hatten den Stall schon gemistet, als sie angekommen waren, und streckte sich. Ihre Strafe würde wohl daraus bestehen, die Wasserschalen neu aufzufüllen, und auch die Futterschalen sauber zu machen. So schön wie diese Tiere waren, so fraßen sie doch wie die Schweine. „Harry? Draco?“ Narzissa kam in den Stall hinein und lächelte breit, als sie die beiden Jungen erblickte, die an der Wand gelehnt im Stroh saßen und die wunderschönen Pfauen streichelten. „Ihr müsst das leider auf später verschieben. Es kommen gleich Leute vom Ministerium die mit dir sprechen wollen.“ Harry zuckte kurz zusammen und nickte dann: „So wie Auror Rayne?“ Narzissa nickte: „Und du brauchst keine Angst zu haben. Sie wirklich nur mit dir reden.“ Sie wollte nicht das Harry weiterhin Angst hatte, dass er wieder zu seinen Verwandten musste. Aber um ihm diese Angst nehmen zu können, war dieses Gespräch vielleicht nicht einmal das schlechteste. Sie grinste, als sie die Kleidung der Kinder betrachtete. Nun ja, Zeit zum Umziehen würden die Beiden nun sicherlich nicht mehr haben. Das hatte Lucius davon, dass er wollte das sie den Stall saubermachten. „Dann bringen wie es schnell hinter uns.“ Harry nahm vertrauensvoll Narzissas angebotene Hand in seine und lächelte gezwungen. „Wir schaffen das, Harry, und später gehen wir draußen fliegen.“ Draco strahlte ihn breit an. Der Schwarzhaarige nickte, und es war als würde etwas von Dracos Zuversicht in ihn übergehen. Mit einem Schlag fühlte er sich besser. Sie hatten inzwischen schon ganz andere Dinge durchgestanden, als so ein blödes Gespräch. Lucius stand mit gehobenem Kopf vor dem Kamin und wartete auf die kleine Gruppe an Ministeriumsangestellten, die sich angekündigt hatte. Als erster trat Darren aus dem Kamin, dicht gefolgt von einer braunhaarigen schlanken Hexe. „Und da sind wir.“ Darren grinste breit als er Lucius die Hand gab: „Freut mich, so schnell hätte ich allerdings nicht mit einem, Wiedersehen gerechnet.“ „Das ist Elaine Wilson. Sie arbeitet in der Abteilung für magische Kinder. Elaine, das ist Lucius Malfoy, er war zwei Jahre über mir, in Hogwarts.“ Die junge Hexe lächelte ihn freundlich an und nahm ebenfalls seine Hand. Nachdem er auch die Hexe begrüßt hatte, warf er einen fragenden Blick auf den Kamin: „Sollten nicht noch mehr kommen?“ Lucius hatte mit mindestens Fünf Personen gerechnet. „Die haben wir unterwegs verloren.“ Darren grinste breit. „Unterwegs verloren?“ er hatte nicht gewusst das sein Kamin ein Labyrinth war, auch wenn ihm die Vorstellung gefiel. Vielleicht konnte man da etwas machen, er würde die Bücher zu Rate ziehen. „Und wo ist Harry nun?“ Elaine sah sich in dem geschmackvoll eingerichteten Arbeitszimmer um, aber weit und breit war kein Harry zu sehen. „Meine Frau holt ihn gerade. Die Kinder waren draußen, am spielen.“ Lucius lächelte und zeigte ihnen den Weg. Kapitel 29: SPECIAL 1. ---------------------- 1. Wie Severus in den verbotenen Wald ging, um gefressen zu werden... Völlig fertig mit der Welt ließ sich Severus Snape an der Mauer des Gemeinschaftsraumes herabgleiten und sah unglücklich auf seine zitternden Knie. Wie hatte er nur so blöd sein können um zu glauben, dass dass Friedensangebot der beiden Gryffindors ernstgemeint war? Er war ihnen voll in die Falle gelaufen. Sein einziger Trost war nun, dass Potter und Black, letzterer sowieso eine Schande für seine Familie, nun mit Hasenohren herumliefen. Allerdings befürchtete er, dass die Strafe der beiden, für ihn noch schrecklich werden würde. „Ist etwas passiert Severus?“ Narzissa Black war zu ihm getreten, und reichte ihm ein Taschentuch. Er sah auf, und versuchte seinen immer noch hastig gehenden Atem zu beruhigen. Was gar nicht so einfach war, wenn man das Gefühl hatte, als würde das Herz seinen angestammten Platz im Brustkorb, verlassen wollen. „Danke.“ Sagte er ruhig und nahm das Tuch an, um sich über seine Stirn zu wischen. Die Siebtklässlerin, war eine der wenigen hier im Schloss, die freundlich zu ihm war. Er war nur ein Halbblut, und damit im völlig falschen Haus. In Slytherin zählte nichts mehr, als Reinblütig zu sein. So wie die wunderschöne junge Hexe vor ihm, oder auch ihr Freund, der Vertrauensschüler geworden war, und sicherlich ebenfalls irgendwo hier rumlungerte. „Potter und dein Cousin.“ Sagte der der Junge ruhig und schaffte es sogar seine Stimme normal klingen zu lassen. Narzissa nickte verstehend. Sie mochte Sirius eigentlich, auch wenn er nach Gryffindor gekommen war. Ganz gegen die lange Familientradition. Ihre Tante war ausgeflippt, und hatte ihren eigenen Sohn vor die Tür gesetzt. Ein Black in Gryffindor. Sie erinnerte sich noch gut, an den Heuler der am ersten Tag an den Jungen geschickt wurde. In der großen Halle, hatte man nicht einen Pieps mehr gehört, als die Stimme der alten Black durch das Gemäuer geschallt hatte. Selbst Lucius hatte an sich gehalten um nicht zu lachen, bei dem Gesicht, das Sirius gezogen hatte, als der rote Briefumschlag schon längst zerfallen war. Nun war ein halbes Jahr seitdem vergangen, und er hatte sich ausgerechnet Potter angeschlossen, die Beiden schienen beinah unzertrennlich. Und ihre Scherze, unter denen IMMER Severus zu leiden hatte, wurden gemeiner. Vielleicht sollte sie einmal mit Lucius darüber reden, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab, dem schüchternen Erstklässler vor ihr zu helfen. Vorsichtig, half sie dem Kleineren auf und brachte ihm zu einen der bequemen grünüberzogenen Sessel, auf dem sie ihn absetzte. „Du bleibst bitte hier. Ich hole Lucius.“ Sie lächelte ihn noch einmal sanft an und ging dann rasch die Treppen hinauf um den Vertrauensschüler zu holen. Erst als sie außer Hörweite war, kam Marcus zu ihm: „Na Halbblut? Wie läuft es bei dir? Weißt du, dass du auf meinem Platz sitzt?“ Der braunhaarige Drittklässler hatte sich vor ihm aufgebaut, und sah ihn grimmig an. „Der Platz gehört allen hier.“ Wehrte sich Severus leise, er konnte doch nichts dafür das Narzissa ihn zu diesem Stuhl gebracht hatte. „Dann zieh Leine.“ Zischte der Größere Slytherin nun, und kam bedrohlich näher, angefeuert von seinen Freunden, die sich hinter ihm aufhielten, und es ganz toll fanden, wie das jüngere Halbblut schikaniert wurde. „Lucius?“ Narzissa klopfte vorsichtig an seinen Raum und wartete ab. Wenn sie etwas gelernt hatte, dann das sie, obwohl sie befreundet waren, nicht einfach in sein Zimmer platzen sollte. Kurz hörte sie etwas poltern, aber sofort darauf öffnete sich die schwere Eichentür und sie konnte in das freundliche Gesicht ihres Freundes blicken. „Kannst du bitte mitkommen? Es geht um Severus.“ Er hätte sich mehr gefreut, wenn sie ihm gesagt hätte, dass sie über sein Angebot nachdachte, und ihn in diesen Ferien ihrer Familie vorstellte, aber wie immer ließ er sich nichts davon anmerken: „Gibt es wieder Probleme?“ Er trat aus seinem Zimmer heraus und schloss die Tür, ehe er sich wieder zu der Hexe wandte. „Nun ja, er hatte wieder ein unglückliches Zusammentreffen mit Potter und Sirius.“ Sie liefen langsam in Richtung ihres Gemeinschaftsraumes, und kurz hatte er das Gefühl, dass ihre Hand sanft über die seine strich. „Warum können sie ihn nicht in Ruhe lassen? Bei Merlin, ich bin froh, wenn wir dieses Jahr hinter uns haben.“ Er kam sich manchmal vor wie ein Babysitter im größten Kindergarten der Welt. Auf der einen Seite natürlich die Gryffindors, die sich ausgerechnet das schwächste Glied in der Kette der Slytherins ausgesucht haben. Nämlich das einzige, dass keinen Schutz von den anderen zu erwarten hatte, ein kleines Halbblut. Und auf der anderen Seite, natürlich die Slytherins, die nicht damit klarkamen, dass ein solches Halbblut sich zu ihnen verirrt hatte. Er hatte sich in dem halben Jahr, dass sie nun wieder auf der Schule waren, den Mund fusselig geredet, die anderen verflucht und einigen gehörige Strafen aufgebrummt. Aber nichts hatte gefruchtet. Als er ein Gespräch mit dem Schulleiter über das Verhalten der Mitschüler geführt hatte, hatte er gleich herausgehört, dass dieser ihm nicht helfen würde. Das war etwas was die Schüler unter sich auszumachen hatten. Von diesem Moment an, war ihm Dumbledore unsympathisch geworden, während er ihn zuvor immer als netten alten Opa wahrgenommen hatte, war er für ihn ab diesem Zeitpunkt, einfach ein Schulleiter, der mit seinen Aufgaben restlos überfordert war. „Außer der kleinen Gryffindor hat er niemanden in seinem Alter. Das macht mir etwas Sorgen.“ Begann Narzissa. „Nun ja, in dir hat er einen ziemlich guten Aufpasser gefunden.“ Und wenn er ehrlich war, dann half er dem jungen Snape auch nur, weil Narzissa ihn sonst auf den Mond schießen würde. „Vielleicht könnte ich ihm helfen, Freunde zu finden.“ Überlegte die blondhaarige Schönheit neben ihm nun. „Willst du ein Pergament im Gemeinschaftsraum aufhängen? Wenn ihr Severus freunde werden wollt, dann tragt euch hier ein, wir entscheiden dann bei einem Vorsprechen wer geeignet ist?“ Lucius hob eine Augenbraue, und lachte über den leichten Schlag, dem sie ihm auf den Arm versetzte. Aber auch sie lachte leise dabei, und schüttelte ihren Kopf: „Nein. Natürlich nicht. Das wäre zu peinlich für ihn.“ Zustimmendes Nicken seinerseits folgte: „Davon abgesehen, würden sich nur Hufflepuffs darin eintragen.“ Er zwinkerte ihr zu und trat dann in den Gemeinschaftsraum. Sofort verhärteten sich seine klaren Gesichtszüge, als er sah, wie sich eine Gruppe von Drittklässlern vor Severus aufgebaut hatte, und ihm ziemlich zusetzten. Auch Narzissa nahm einen kalten Gesichtsausdruck an, als sie hinter ihm in den Raum trat. „Was geht hier vor?“ Lucius kalte Stimme hallte von den Wänden wieder, und sofort löste sich die Traube um den schwarzhaarigen Slytherin auf. „Lucius. Snape wollte uns gerade…“ Weiter kam Alan nicht, da der blonde Vertrauensschüler in den Raum gerauscht kam, wie eine bedrohliche Gewitterwolke: „Dich habe ich nicht gefragt! Also noch einmal, Markus, was ist hier los?“ Er baute sich vor dem Jüngeren Mitschüler auf, der ihm schon öfter dumm gekommen war, und nun förmlich in sich zusammenschrumpfte, ehe er weiter zurückwich: „Gar nichts, Lucius. Wirklich. Wir haben Severus nur nach den Hausaufgaben gefragt.“ „Natürlich habt ihr das. Und mein Großvater war Merlin. Severus, was wollten die von dir?“ Wandte sich der Großgewachsene nun weitaus freundlicher an den Erstklässler. Schüchtern sahen ihn die braunen Augen an: „Nur die Hausaufgaben.“ Murmelte er, und Lucius verdrehte die Augen. Natürlich würde er nicht mehr aus ihm herausbekommen, und von den anderen Versagern ganz zu schweigen. „Ich kann dir nicht helfen, wenn du sie immer in Schutz nimmst.“ Er hatte sich tief zu Severus gebeugt, und flüsterte diese Worte so leise, dass die anderen Mitglieder ihres Hauses sie nicht verstehen konnten. Dann erhob er sich wieder, und ließ seinen Blick hart über die Gruppe Schüler vor ihm streifen: „Wir sind ein Haus. Wir müssen zusammenhalten. Wie soll das funktionieren, wenn wir uns gegenseitig zerfleischen und verfluchen?“ Fragte er laut. Kein einziger Widerspruch gegen seine Worte kam. „Rottet euch gegen die Gryffindors zusammen, wenn ihr wollt. Aber nicht gegen einen der euren.“ Narzissa nickte zustimmend, und bewunderte Lucius um seine Art. Sie selbst hätte niemals so das Wort an ihre Hauskameraden richten können, wie er es tat. „Das wäre es dann. Dem nächsten wird es leidtun.“ Versprach er noch und wandte sich dann wieder Severus zu. Schließlich hatte dieser noch ganz andere Probleme. „Was war mit Potter und Black?“ fragte er ruhig und setzte sich zu ihm. Stockend berichtete Severus von dem angeblichen Friedensangebot und dem daraus resultierenden Spießrutenlauf. Lucius nickte verstehend, und grinste, als Severus den hasenohrenfluch erwähnte. DAS klang für ihn sehr nach Slytherin. „Geh ihnen am besten aus dem Weg, wenn du sie wieder triffst. Ich habe auf die Beiden leider keinerlei Einfluss.“ Severus nickte langsam. „Am besten gehst du dich vor dem Essen noch umziehen.“ Freundlich sah Lucius ihn an und erntete ein kleines Lächeln. Der Erstklässler nickte und sprang auf. Nichts wie weg hier. Lucius sah zu der Wand, die sich gerade öffnete, und verdrehte erneut die Augen, als er Slughorn und McGonagall erblickte. Er stand auf und straffte sich. „Lucius, sehr gut. Hast du Severus Snape gesehen? Er hat zwei Erstklässler der Gryffindors mit einem Fluch belegt.“ Der dicke Mann war ganz in den Raum getreten, und ihm dicht auf den Fersen auch die strenge Hauslehrerin der Gryffindors. „Das habe ich, Professor. Aber Severus konnte nichts dafür.“ Er erklärte den Lehrern was sich zugetragen hatte, Narzissa wich nicht von seiner Seite und nickte zustimmend, an Stellen an denen es ihr richtig schien, um seine Aussagen zu untermauern. „Haben sie das gesehen? Das kann ja jeder erzählen.“ McGonagall glaubte nicht daran, dass solche Unruhestifter in ihr ehrwürdiges Haus kamen. Schließlich passte so etwas nicht zu der edlen Art der Löwen. Für einen kurzen Augenblich überlegte der Slytherin, schien sich aber sofort zu fangen: „Natürlich, Professor. Ich war dabei als die Schüler IHRES Hauses, auf Severus losgingen.“ Slughorn sah zu seiner Kollegin und zuckte mit den Schultern: „Aussage gegen Aussage, meine Liebe.“ Er zwinkerte ihr zu und zog sie wieder mit sich aus dem Raum. „Das war fantastisch, Lucius.“ Flüsterte Narzissa ihm leise zu, und allein der bewundernde Blick aus ihren blauen Augen, war die Lüge wert gewesen. Vielleicht sollte er sich öfter für Snape einsetzen? Leise ging der Erstklässler in die Bibliothek um vor dem Abendessen noch nach dem Tränkebuch für fortgeschrittene zu suchen. Wenn er es beim letzten Mal richtig gesehen hatte, dann gab es einen Trank, der ihm zur Beliebtheit verhelfen konnte, aber ganz sicher war er sich nicht mehr. Mit einem zufriedenen Lächeln nahm er das Buch aus dem Regal, und ging zu einem Platz der weit abgeschieden von den anderen war. Hier würde ihm keiner helfen können, wenn er wieder angegriffen wurde, und da er das Buch sicher nicht ausleihen durfte, schließlich war er nur ein Erstklässler, musste er sich das Rezept und dir Brauart so heraussuchen. Er schlug das buch auf und suchte nach dem Rezept, für den wirklich schwierigen Trank. Aber wenn es etwas gab, worin er wirklich gut war, dann war es das Tränke brauen. Irgendwie schien es so, als würde es ihm im Blut liegen. Selbst ihr Tränkelehrer Professor Slughorn, war immer wieder begeistert über sein Talent. Severus lächelte leicht, als er an das letzte überschwängliche Lob seines Hauslehrers dachte. Schnell griff er nach seiner Feder und machte sich Notizen über das Rezept. Keine der Zutaten war schwer aufzutreiben, nur das Einhornhaar machte ihm Sorgen. Wie kam man an so etwas? Natürlich wüsste Ollivander da Rat, schließlich verarbeitete der Zauberstabmacher solche Materialien in seinen Stäben, aber den konnte er schlecht zu Rate ziehen. Er klappte das Buch wieder zu, das Braurezept selbst, würde er erst heraussuchen, wenn er die Zutaten des Trankes beisammenhatte. Severus nahm das Pergament mit den Zutaten, lächelte Madame Pince freundlich zu und ging aus der Bücherei um sich in sein Zimmer aufzumachen. In Magische Tierwesen und wo sie zu finden sind, würde sicherlich etwas über die Einhörner stehen. Beinah beschwingt von dem Gedanken, endlich beliebt sein zu können, rannte er in seinen Schlafsaal zurück und zog das Buch unter den anderen Büchern hervor. Es dauerte nicht lange, und er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte. Lächelnd fuhr er über die Schrift in dem Buch, und fasste einen Plan. Noch heute Nacht würde er in den Verbotenen Wald gehen und nach einem Einhorn suchen. Schließlich gab es laut dem Buch dort noch welche. Als die Dunkelheit über die Ländereien Hogwarts gezogen war, atmete er noch einmal tief durch und nahm seinen schweren Umhang aus dem Schrank. Ihn würde niemand fragen, wo er hinwollte. Schließlich war er allen egal. Noch. Bald würde sich das ändern. Dann wäre er auch so beliebt wie Lucius oder Rayne, der als Quidditchkapitän, alle Schüler ihres Hauses magisch anzog. Am Waldrand blieb er kurz stehen und sah sich um. Bisher war ihm niemand gefolgt, und es hatte sich auch keiner dafür interessiert, dass er noch einmal nach draußen gegangen war. Er grinste und trat in den Wald hinein. Selbst jetzt, in den unheimlichen Schatten den die Bäume im fahlen Mondlicht warfen, empfand er keine Angst. Sondern nur die Freude darüber, dass es bald ein Ende hatte. Zielsicher setzte er einen fuß vor den anderen als er tiefer und tiefer in den Wald hineinging. Lucius hob fragend den Blick, als Severus an ihm vorbei, durch den Gemeinschaftsraum huschte, und durch die Wand hinausging. Er warf stirnrunzelnd einen Blick auf die Uhr, um festzustellen das es eine halbe Stunde vor Sperrstunde war. Was immer der Erstklässler vorhatte, es würde schnell gehen müssen. Er konzentrierte sich wieder auf die Bücher die vor ihm lagen. Schließlich hatte er einige schwierige Prüfungen vor sich. Trotzdem tauchte immer wieder ein hübsches Gesicht umrahmt von blonden Haaren vor ihm auf, und schien ihn aufzufordern, Snape zu folgen. Er seufzte innerlich, natürlich würde Narzissa ihn umbringen, wenn dem Erstklässler etwas geschah. Warum hatte er sich auch entschlossen hier zu arbeiten? Und nicht wie sonst in seinem Zimmer? Genervt warf er die Feder von sich, nahm seinen Umhang, den er locker über die Lehne des Sessels geworfen hatte, und folgte dem Erstklässler nach draußen. Als er aus der großen Holztür trat konnte er am Rand des verbotenen Waldes eine einsame kleine Siluette erblicken. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Nein, so dumm konnte selbst Severus Snape nicht sein. Und wenn er es war, dann hatte er es nicht besser verdient, als dadrin von sämtlichen Kreaturen gefressen zu werden. Gerade als er sich wieder umdrehen wollte, tauchte wieder Narzissas Gesicht vor ihm auf, dass ihn bittend ansah. Bei Merlin, er war wirklich verrückt geworden. Mit selbstsicheren Schritten ging er ebenfalls in Richtung des Waldes. Bis er ankam, würde er den Schreien des Jüngeren folgen können, also bestand kein Grund zur Eile. Noch bevor er wieder Gespenster sehen konnte, beschleunigte sich sein Gang. Den wenn Severus erst schrie, dann konnte es zu spät sein. Dieser war indes dabei sich auf der kleinen Lichtung umzusehen. Die leise Melodie die um ihn herum erklungen war, vernahm er mit einem breiten Lächeln. Aber den süßlichen Geruch der sich um ihn herum ausgebreitet hatte, den nahm er nicht mehr als diesen wahr. Es schien als hätte ihn der Wald selbst hierhergelockt, um ihm zu zeigen, was tief in seinem Inneren verborgen lag. Warum hatte nie einer gesagt, dass es hier so schön war? Und weshalb war dieser wunderschöne Ort verboten? Vor ihm erstreckte sich ein kleiner See, und um ihn herum, konnte er das magische Potential der kleinen niedlichen Waldbewohner spüren. Noch nie hatte er solche Tiere gesehen, wie sie hier herumhuschten, und geschäftig von einer Stelle zur anderen sprangen. Ein weißer Fuchs mit komischen Zeichen auf der Stirn, war vor einigen Augenblicken vorbeigerannt, und nun schienen kleine Elfen während des Mondlichtes auf der Lichtung zu tanzen. Er würde hier warten, dass ein Einhorn kam, denn diese Stelle erschien ihm richtig. So friedvoll wie sie vor ihm lag. Wie sich langsam einige Lianen um seine Beine wickelten, nahm Severus schon nicht mehr wahr, auch das die kleinen Elfen um ihn herum immer näher kamen, und gar nicht mehr so lieb aussahen, wenn man sich die spitzen Zähne und die langen knochigen Finger, genauer betrachtete. Fluchend sprach Lucius einige Zauber um sich um der Melodie und dem süßlichen Geruch entkommen zu können. Seine Gehirnzellen arbeiteten auf Hochtouren, während er überlegte mit was für einem Wesen sie es hier zu tun hatten. Ohne Frage war der Dumme Junge direkt in sein Verderben gelaufen und er durfte es nun ausbaden. Der Wald war schließlich nicht verboten, weil er wie ein kleines Schmusekätzchen war. Während er weiterging, kam ihm die Erkenntnis, und die gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht. Die Flötenmusik deutete auf einen Pan hin, und der Geruch, auf irgendeine verdammte Pflanze, deren Namen ihm nicht einfallen wollte. Er trat auf die Lichtung, auf der auch der Erstklässler stand und zog angewidert die Nase kraus. Dieses Bild, das sich vor ihn erhob, würde er in seinem ganzen Leben nicht mehr, aus seinem Kopf bekommen. Severus stand ruhig inmitten der Lichtung und hatte seine Hände nach den Flederwitchen ausgebreitet, von denen eine bereits an seinem Finger nagte. Doch anstatt sich die Seele aus dem Leib zuschreien, schien es dem Jungen auch noch zu gefallen. Um seine Beine hatten sich lange Schlingen gezogen und schienen nur darauf zu warten, dass der Schwarzhaarige einen Schritt wagte, um ihn nach oben zu ziehen. Oh, wenn sie hier lebend wieder herauskamen, dann würde er ihn persönlich häuten. Zischend sprach er einen Spruch der die Lianen um Snapes Füssen verbrannte, und rannte auf die Lichtung um den Jungen zu schnappen und abzuhauen. Während er sich Severus über die Schulter geworfen hatte, warf er einen stummen Zauber nach dem anderen um sich, um die Flederwitchen von ihnen fern zu halten. Die waren wenig begeistert von der Option, ihr Abendessen aufgeben zu müssen, und stoben ihnen hinterher. „Soo schön…“ Murmelte Severus leise, und sorgte für ein ungläubiges Schnauben seines Trägers. Warum konnte er nicht auch unter Drogen stehen? Dann wäre das hier alles leichter. Schreiend verbrannte eine der Witchen, nur um weiteren Platz zu machen, die um sie herumschwirrten wie kleine Mücken im Sommer, am großen See. „Wirst du mein Essen wohl hierlassen?“ Ruhig erklang eine tiefe melodische Stimme, und im Mondlicht vor ihm konnte er den Pan erkennen, der Severus hierhergelockt hatte. Noch nie hatte Lucius einen Pan gesehen, außer auf Bildern. In Natura, waren sie sehr viel größer, als er es sich vorgestellt hatte. Seine Haare waren lang und zogen sich den gesamten Rücken hinab. Aber am meisten Aufmerksamkeit schenkte Lucius den beiden Hörnern die sich am Kopf des Pans nach hinten bogen. Trotz allem war das Fabelwesen kein schöner Anblick. Die Wichtchen hatten sich in Anbetracht der Bedrohung vor ihnen verzogen. Was aber auch das einzig positive an der Entwicklung war. „Er wird dir nicht schmecken. Sehr schwer bekömmlich. Und die Haare…“ Er nutzte die Chance auf ein Gespräch um den Pan abzulenken. Wenn er hier schon sterben sollte, dann hocherhobenen Hauptes. Dieser legte den Kopf schief und trat unruhig mit seinen Hufen auf und ab: „Ich nehme auch dich. Dein Haar leuchtet so hell.“ Er schüttelte sich, ehe er sich zwang seinen Atem zu beruhigen: „Ich schmeck auch nicht. Malfoys sind zäh.“ Nun lachte das Fabeltier leise und grinste fies: „Ich ernähre mich von Träumen.“ Ganz großes Drachenmist. Er hätte pflege magischer Geschöpfe belegen sollen. Ein gutes hatte es, Severus hatte sicher keine großen Träume. Also würde er lebend hier rauskommen. „Hast du noch einen letzten Wunsch, Mensch?“ Sehr langsam trappelte das Geschöpf näher. Die hatte er, noch einmal Narzissas Gesicht zu sehen, war nur einer davon. „Du lässt ihn leben.“ Er sagte diese Worte ruhig. Der Pan legte das Gesicht schief und sah aus seinen großen Augen auf ihn hinab, während er überlegte. „Wundervoll...“ Murmelte es wieder von seiner Schulter. Ja, das war es, in der Tat. Stumm schleuderte er einen Schwebefluch auf den Pan, und rannte wieder los. Lange würde es das Geschöpf sicher nicht aufhalten, aber vielleicht lang genug, um eine realistische Chance zu bekommen. Innerlich dankte er allen Göttern dafür, dass er in stummen und stablosen Zaubersprüchen ein wahrer Meister war. Immer schneller rannte er in die Richtung des Ausganges, beinah hatte er das Gefühl, als würden seine Lungen bei dem Versuch weiteren Sauerstoff zu bekommen, platzen. Aber er würde hier nicht sterben. Das gestand er sich nicht zu, schließlich wollte er wieder in Narzissas wunderschöne Augen sehen können. Das Gewicht des Kindes machte ihm zunehmend zu schaffen, aber er konnte es nicht in Kauf nehmen, hier einen Spruch über Severus zu sprechen. Während der vor oder hinter ihm herflog, konnte alles Mögliche passieren. Das Hufgeklapper hinter ihm wurde lauter, was bedeutete das er entweder zu langsam wurde, oder der Pan legte an Geschwindigkeit zu. Lautlos schickte er einen Feuerfluch zu dem Geschöpf, und sah lächelnd das sie den Waldrand gleich erreicht hatten. Er hatte es geschafft. Das Hufgetrapell hinter ihm war verklungen, als er aus dem Wald stolperte und weiter rannte. Schließlich konnte man nie wissen, was einem so alles aus den Wäldern folgte. Erst als er sich sicher war, dass sie allein waren, lies er Severus ab und setzte sich selbst auf den Boden um wieder Luft zu bekommen. Vielleicht sollte er mehr Sport machen? Dann wäre diese Aktion nicht ganz so anstrengend gewesen. Seine Beine brannten wie Feuer, und seine Lunge, sang die Schulhymne rückwärts. Leise stöhnend öffnete Severus die Augen, was war geschehen? Verwirrt sah er sich um und lies seinen Blick auf dem völlig erschöpften Lucius hängen. War das wirklich sein Vertrauensschüler? Er kannte den Älteren nur in perfekt sitzender und sauberer Kleidung. Dieses Abbild vor ihm, war schmutzig, die langen Haare zerzaust und die Kleidung triefte vor Dreck und Schlamm, von den großen Löchern und Rissen mal ganz abgesehen. Erst jetzt spürte er den Schmerz in seiner Hand, ungläubig sah er auf diese und stellte fest das einige tiefe Bissspuren darauf lagen. „Was ist passiert?“ Fragte er leise. Lucius öffnete die Augen und sah ungläubig auf den Jungen vor sich. Beim nächsten Mal, das es nicht geben würde, wäre er derjenige der unter Drogen stand. Soviel stand fest. Ruhig begann er Severus zu erzählen was vorgefallen war. Kapitel 30: ------------ Elaine nickte leicht, und folgte staunend dem Hausherrn aus dem Raum. Natürlich hatte auch sie schon von dem Reichtum der Malfoys gehört, aber ihn nun mit eigenen Augen zu sehen, war etwas ganz anderes. Allein der schwere Teppich in diesem Raum, war teurer als zwei ihrer Monatsgehälter. Und von der perfekt sitzenden Kleidung des Familienoberhauptes, wollte sie gar nicht erst anfangen. War es wirklich gut für einen Jungen, in einem solchen Reichtum aufzuwachsen? Andererseits, hatten die Malfoys einen Sohn in Harrys Alter, und das wäre auf jeden Fall gut für den Jungen. Zudem hatte sich Rayne sehr für die Unterbringung Harrys im Manor ausgesprochen, und Rayne war niemand, dem man leicht widersprach. Sie traten in die Bibliothek, und wieder schluckte sie hart. Lucius deutete auf eine Sitzgruppe und zog der Beamtin charmant den Stuhl zurück. Darren biss sich auf die Unterlippe, während er selbst seinen Stuhl zurückzog um sich zu setzen. Niemand, wirklich niemand konnte einem Malfoy nachsagen, dass er kein Gentleman der alten Schule war. Natürlich würde ihm das bei der jungen Hexe etliche Pluspunkte bringen. „Möchten sie etwas trinken? Tee, Kaffee oder einen Saft?“ Selbst seine Stimme ließ der Politiker wie Samt klingen. Während Darren ein weiteres Lachen unterdrückte, und etwas von Tee und Wasser nuschelte, hing Elaine gebannt an Lucius Lippen, auf denen sich ein sanftes Lächeln gebildet hatte. Mit lautem Poltern sprang Draco mit Harry an der Hand in den Raum, und Lucius warf beiden einen leicht tadelnden Blick zu. Ein Malfoy trampelte nicht. Er wusste natürlich nicht, wie ein Potter das hielt, aber eigentlich war der Junge inzwischen mehr Malfoy als Potter, also hatte auch er nicht zu trampeln. „Mein Sohn, Draco und natürlich Harry.“ Stellte Lucius die beiden Kinder vor, während seine kühlen Augen nach seiner Frau suchten, die im Gegensatz zu den Kindern, sehr elegant in den Raum schritt. „Und natürlich, meine wundervolle Frau Narzissa.“ Für einen kurzen Augenblick, konnte man so etwas wie Enttäuschung in den Augen der Frau sehen, aber sie hatte sich gut genug unter Kontrolle, um ihre Mimik unter Kontrolle zu halten. Natürlich wusste jeder in der Zaubererwelt, dass Lucius Malfoy verheiratet war. Aber sie hatte die Hoffnung gehabt, dass diese Ehe vielleicht nicht ganz so glücklich war. Zumindest konnte man das des Öfteren in den Zeitungen lesen. Nun, wo sie den blick, mit dem Lucius seine Frau betrachtete, gesehen hatte, war ihr klar, dass das nur Ammenmärchen waren. Vielleicht hatte sie einmal Glück und sie würde einen Mann finden, der sie ebenfalls mit solch einer Liebe und Zuneigung ansah. „Was wollen sie von Harry?“ Draco hatte sich vor der jungen Frau aufgebaut, während gewisser Harry hinter ihm stand, und vorsichtig an seinem Kopf vorbei schielte. Narzissa lächelte nur über den schroffen Tonfall ihres Sohnes. Schließlich war sie selbst nicht sonderlich über den Besuch der Hexe erfreut. Aber sie hatte mit mehr Personen gerechnet, sie warf einen fragenden Blick zu ihrem Mann, der ihr aber nur deutete, dass alles in Ordnung war. Während sie sich setzte, tauchten schon die ersten Getränke und kleine Häppchen auf dem Tisch auf. Wie immer hatte Dolby alles unter Kontrolle. „Ich möchte mich nur mit ihm unterhalten. Du bist also Draco?“ von einem Augenblick auf den anderen, schien die Ministeriumsmitarbeiterin wie ausgewechselt, war sie vorher vorsichtig und ihr Gesicht verschlossen gewesen, schien es sich nun den Kindern gegenüber zu öffnen. „Ja, der bin ich. Draco Malfoy. Und Harry ist mein bester Freund. Und sie müssen mir versprechen das er hierbleibt.“ Aufmerksam betrachtete Elaine die Jungen, von denen sich Harry regelrecht am Rücken des Malfoy erben festgekrallt hatte. Auch wen er ab und an neugierig an ihm vorbei sah, war es klar, dass er eine Bindung zu dem etwas größeren Jungen hatte, die sie selbst nur erahnen konnte. „Wenn es ihm hier gefällt und alles gut ist, dann spricht nichts dagegen das er hier bei dir, und deinen Eltern bleibt.“ Beruhigte sie ihn und lächelte sanft, als sie sah wie Harry langsam hinter dem Rücken des anderen hervortrat, und ihr fest in die Augen blickte: „Ich möchte hier nicht weg.“ Sie nickte langsam, und wunderte sich über die leise Stimme mit der das Kind sprach, das kannte sie eigentlich nur von schwer misshandelten Kindern, die sich nicht trauten richtig aus sich heraus zu gehen. Aber Darren hatte ihr schon erzählt, dass Harry schlimmes mitgemacht hatte, b ei seinen Verwandten, und deshalb sehr ängstlich und verschüchtert war. Auch wenn sie seine Art und Weise des Vorgehens ihren Kollegen gegenüber, nicht guthieß, zeigte ihr der Junge nun ganz klar, dass mehr Menschen ihn weit überfordert hätten. „Also gefällt es dir hier?“ Harry nickte wild: „Natürlich.“ Sie nickte wieder und fing an sich kleine Notizen zu machen, während sie weiterhin mit den ungleichen Jungen sprach. Sie atmete tief durch und sah dann zum ersten Mal wieder zu den Erwachsenen am Tisch: „Ich muss Harry auf einen Obliviate überprüfen. Wie sie sicher wissen tut es nicht weh, und ist auch schnell erledigt. Aber wenn wir das mit Sicherheit ausschließen können, dann steht einer Pflegschaft von meiner Seite aus nichts im Weg. Und natürlich musst du auch mit mir über die Geschehnisse bei deinen Verwandten sprechen. Das wird deutlich unangenehmer, aber ich verspreche dir, dass dann alles gut wird.“ Sie hatte während sie sprach wieder zu Harry gesehen, der sie fragend ansah: „Obliviate?“ Fragte er nach und sah zu Draco, der nur mit den Schultern zuckte, als sich die grünen Augen dann auf Lucius richteten, fing dieser an Harry den Zauber zu erklären, mit dem man in dem Gedächtnis der Menschen herumwerkeln konnte. Allerdings drückte er es kindsgerechter aus und Harry nickte verstehend. Für ihn war das alles kein Problem, Hauptsache er konnte bei Draco bleiben. Narzissa nickte dem Schwarzhaarigen wohlwollend zu und lehnte sich wieder zurück, während sie einen kleinen Schluck aus ihrer Teetasse nahm, und zu ihrem Mann sah. Wenn man ihn gut genug kannte, dann konnte man sehen, wie sehr er sich darüber freute, dass Harry sich an ihn gewandt hatte, und nicht an sie, oder den Auroren, der ruhig mit am Tisch saß, und scheinbar unbeteiligt auf die Aufzeichnungen der ministeriumshexe sah. Keinen Augenblick, zweifelte die Blonde daran, dass Darren sofort einschreiten würde, sollte ihm etwas nicht gefallen, dass dort auf dem Pergament notiert wurde. Elaine nahm ihren Zauberstab und murmelte einige Worte in Harrys Richtung, ihr war nicht entgangen, dass alle drei anwesenden Erwachsenen ebenfalls verdeckt zu ihren Stäben gegriffen hatten. Obwohl sie das Misstrauen, dass ihr entgegengebracht wurde verstand, schmerzte es sie. Lucius war völlig klar, dass sie dem Jungen im Manor nicht schaden konnte. Da er selbst die Schutzzauber so geändert hatte, dass es niemandem möglich war, einem Bewohner des Manors zu schaden. Trotz allem war ihm unwohl, als er sah wie die Hexe zu ihrem Zauberstab griff und diesen auf Harry richtete, der ebenfalls nicht mehr ganz so selbstsicher schien, wie er vor wenigen Augenblicken noch gewesen war. Schutzsuchend hatte er sich an Draco gedrückt, der beruhigend über seinen Rücken strich und der Hexe unheilvolle Blicke zuwarf. In diesem Moment erkannte er, dass der Name, den Narzissa für ihren Sohn bei dessen Geburt gewählt hatte, sehr wohl passend war. Wie ein Drache, der sein Junges schützte. Dieser Vergleich ließ ihn kurz schmunzeln. Elaine nickte und steckte ihren stab wieder weg, um zu zeigen das die anderen ihre loslassen könnten, und sie fertig mit der Überprüfung war. Die Feder schien von selbst über das Pergament zu fliegen, als sie ihr in Gedanken diktierte was sie zu schreiben hatte. „Gut, das haben wir. Ich sehe das du unter keinem Zauber liegst, und aus freien Stücken hier bist.“ Sie lächelte den Kleineren an um ihm zu zeigen das nun alles gut war. „Das haben wir doch von Anfang an gesagt.“ Mischte sich Draco ein, und erntete ein Nicken von seinem Freund. „Natürlich habt ihr das, aber es ist besser es schwarz auf weiß zu überprüfen.“ Die Braunhaarige wollte den Kindern nicht erklären, warum sie das tun musste, den viele Kinder sprachen trotz ihres Leids, immer die Unwahrheit, nur um ihre Eltern, Verwandten oder auch Freunde zu schützen. Dieses verhalten war zwar paradox, aber es trat sehr häufig hervor. Davon abgesehen, würde Harry sich nicht an einen Obliviate erinnern, wenn ihm einer aufgelegt wurde. „Nun zu deinen Verwandten, erzähl mir einfach so wie du es in Erinnerung hast. Es ist egal, ob oder wie es zeitlich passiert ist.“ Harry nickte tapfer und fing an langsam und stockend von den Ereignissen bei den Dursleys zu sprechen. Keine einzige Strafe ließ er während der Erzählung aus, und gerade als er von Dudleys gemeinen spielen anfing, rauschte es im Kamin, und Andrew Zabini trat ein. Er deutete Harry weiter zu erzählen, und sich nicht stören zu lassen, während er sich einen Stuhl an Lucius Seite zog und ebenfalls dem Jungen lauschte. Obwohl er von Lucius schon gehört hatte, wie schlecht es dem Jungen ergangen war, traf auch ihn die Erzählung wieder wie ein Fausthieb in den Magen. Auch Elaine schluckte hart, als Harry geendet hatte. Ihre Feder schien gar nicht mehr anhalten zu wollen, als sie die Misshandlungen des Kindes notierte. „Gut, Harry. Das hast du sehr gut gemacht. Ich habe hier alles notiert, was du gesagt hast. Und auch meine eigenen Eindrücke werde ich in meinen Bericht mit einbauen.“ Sie sah kurz zu Zabini und Rayne, um beiden Männern zuzunicken, dass sie den Bericht bekamen, sobald er abgeschlossen war. Natürlich kannte sie Andrew Zabini, wer kannte ihn nicht? Er war nicht ganz so bekannt wie die Malfoys, aber im Ministerium gefürchtet, und warum sollten sich die Malfoys einen schlechteren Anwalt nehmen, wenn sie sich diesen leisten konnten? „Können wir wieder spielen gehen, Vater?“ Draco hatte absolut keine Lust darauf, jetzt mit den Erwachsenen am Tisch zu sitzen. Für ihn war alles geklärt. Harry durfte bei ihm bleiben. Folglich, alles gut. Fragend richtete Lucius den Blick auf die ministeriumshexe, die nickte, sie hatte sowieso noch allein mit den Malfoys sprechen wollen, ohne die Kinder. „Natürlich, könnt ihr.“ Erlaubte Lucius den Beiden, artig verabschiedeten sie sich von Elaine und Darren, um dann schnurstracks aus dem Raum zu türmen. „Ich würde ihnen raten, wenn sich der ganze Trubel etwas gelöst hat, mit Harry einen Geistheiler aufzusuchen. Bei dem, was der Junge durchmachen musste, ist es sowieso ein Wunder, dass er ihnen schon so vertraut.“ Sie sah zu den beiden Malfoys. Lucius hob eine Augenbraue und schüttelte den Kopf: „Das würde ich erst in Betracht ziehen, wenn Harry so verschlossen und ängstlich bleibt. Aber vorerst möchte ich abwarten, wie er sich hier entwickelt. Ich möchte mir nicht vorstellen was los wäre, wenn der Tagesprophet davon Wind bekommen würde, dass Harry zu einem Geistheiler muss.“ Kurz schüttelte es ihn. Dagegen wäre die Eulenflut vom Morgen sicherlich ein Klacks gewesen. Und es würde ein solcher Spießrutenlauf für sie beginnen, dass sie nur noch auswandern könnten. Natürlich hatten sie noch weitere Häuser in verschiedenen Ländern, aber dass, wäre ein Schritt, den er erst gehen würde, wenn wirklich alles hier für sie zusammenbrach. Narzissa nickte zustimmend. Die Option einen geistheiler aufzusuchen, konnten sie für Dobby in Betracht ziehen, aber sicherlich nicht für Harry. Elaine nickte, und machte einen dementsprechenden Vermerk. „Sie sind sich der Verantwortung für Harry bewusst? Er wird nie ein ganz gewöhnlicher Junge sein.“ Diese Frage musste sie stellen, nicht das die Malfoys den Jungen in einigen Monaten vor der Tür des Ministeriums abluden. Auch wenn sie nicht daran glaubte, so wie der Sohn der Familie an dem Jungen mit der blitznarbe hing. „Natürlich sind wir das.“ Narzissas Gesicht zeigte Entrüstung. Elaine nickte wieder: „In Ordnung. Dann sind wir von meiner Seite aus fertig. Ich werden meinen Bericht heute Nachmittag fertig stellen, und ihn dann Mr. Zabini zukommen lassen, bevor ich ihn weiterleite.“ Sie lächelte die beiden Malfoys offen an, als Darren sich räusperte: „Ja, dir auch. Aber du hast erst einmal andere Probleme, wenn ich dich an meine Kollegen erinnern darf, die wahrscheinlich gerade irgendwo am Südpol herumirren.“ Zuckersüß sah sie zu dem Chefauror, der einfach nur grinste. „Was kann ich den dafür, wenn die alle nicht deutlich reden können?“ Seine blauen Augen funkelten sie belustigt an. Sie schüttelte den Kopf, DASS war schließlich nicht ihr Problem.“ Schnell verabschiedeten sie sich voneinander, und ihr entging nicht, dass Darren noch etwas mit Lucius besprach, ehe er ihr zum Kamin folgte. Als sie verschwunden waren, trat Andrew zu Lucius und sah recht zufrieden aus: „Das lief besser als erwartet.“ Lucius nickte: „Ich bin froh, das Rayne es irgendwie gedeichselt hat, dass der Rest nicht mitkam.“ Nicht auszudenken, wie Harry dann reagiert hätte. So konnte man fast annehmen, dass er ein gewöhnlicher sehr schüchterner Junge war. Zabini nickte, ehe er das Thema wechselte: „Blaise muss noch zur Strafarbeit kommen, hast du etwas?“ Nicht das sein Junge noch annahm, ohne davon zu kommen. Lucius nickte: „Er kann helfen die Pfauen zu misten.“ Zabini grinste breit: „Gut, er wird gleich hier sein.“ Draco schrubbte einen der Futternäpfe und verzog das Gesicht, als Harry den nächsten mit undefinierbaren Wurmbrei zu ihm brachte. „Das ist eklig.“ Schimpfte er und nahm den Napf. „Soll ich das machen?“ Harry hielt den Napf fest, um Draco sofort die Arbeit abzunehmen. „Lass mal. Du hast für dein Leben genug geschrubbt.“ Kam sofort die Antwort und er ging einen Schritt zurück, um den Napf in den Trog zu werfen, den sie mit frischem Wasser gefüllt hatten. Ein lautes Kreischen ließ beide Jungen merklich zusammenzucken. Ausversehen war Draco einem der Pfauen auf das Gefieder getreten. Mit aufgerissenen Augen sah der blonde Junge, wie der Weiße Pfau sich vor ihm, zu seiner vollen Größe aufbaute und ihn aus seinen nun roten Augen grimmig ansah. „Harry, lauf. Lauf schnell.“ Flüsterte er seinem Freund zu und versuchte den Blickkontakt mit dem Tier zu halten. „Warum?“ Auch Harry starrte auf das Tier, von dem er nicht gedacht hatte, dass es so groß werden konnte. „Frag nicht. Lauf!“ Bei diesem Befehl den Draco ihm zischend gegeben hatte, drehte sich Harry um und rannte los, während Draco ihm auf den Schritt folgte. Der wütende Pfau stob ihnen sofort nach. Während sie rannten, griff Draco automatisch nach Harrys Hand und zog ihn mit sich. Kapitel 31: ------------ Severus hatte sich in eines der Gästezimmer zurückgezogen, um darauf zu warten das der Besucheransturm ein Ende nahm. Man konnte über die Malfoys sagen was man wollte, aber selbst diese eher selten genutzten Zimmer, waren in einem tadellosen Zustand. Auch die Einrichtung, die sicherlich Narzissas Werk war, strahlte einen erhabenen Glanz aus, wie es nur die teuersten Gegenstände konnten. Für ihn war das eindeutig zu viel Prestige, dass die Familie mit der Einrichtung ausstrahlte. Für gewöhnlich, reichten ihm ein Sessel, ein Tisch und einige Kerzen. Aber er wollte nicht meckern. Durch ein ungewöhnliches Geschrei, das von draußen hereindrang, von seinem Buch abgelenkt, stand er auf und schob die scheren dunkelroten Brokatvorhänge zur Seite, um einen Blick nach draußen zu erhaschen. Hatten die Kinder es also wieder einmal geschafft? Lächelnd sah er wie Draco den armen Harry über das Gelände schleifte, während eine kleine Meute wütender Pfauen hinter ihnen her war. Sollte er eingreifen? Sein Grinsen wurde breiter. Nein. Beiden Jungen konnte Bewegung nicht schaden, bei der Menge an Süßigkeiten, die sie hier den ganzen Tag in sich hineinstopften. Und wenn die Hauselfe ihn nicht angelogen hatte, dann waren diese Heinis vom Ministerium auch schon gegangen. Also hatte er keinen Grund zur Sorge. Aber, er würde mal den Hausherren aufsuchen, schließlich wusste der am besten wie man amoklaufende Pfauen wieder zur Ruhe brachte. Hatte der sie nicht nur einmal zum Durchdrehen gebracht. Harrys Augen sahen weit aufgerissen zurück und augenblicklich wünschte er sich, dass er nicht nach hinten gesehen hätte. Aus einem Pfau, waren inzwischen Fünf geworden, die nun hinter ihnen her waren: „Draco…“ Entwich ihm leise. „Ich weiß, ich weiß.“ Antwortete der Junge vor ihm nur und raste weiter, durch den Park der Malfoyschen Villa. Der Schwarzhaarige hatte Mühe mit ihm mitzuhalten, und japste laut, als Draco einen Baum ansteuerte. „Wir müssen klettern.“ Zischte Draco leise, und flitzte weiter auf den Baum zu. Harry nickte, dass würde er schaffen. Im Klettern war er schon immer gut gewesen, hatte er auch sein müssen, den Dudley konnte nicht klettern. Was immer ein Vorteil gewesen war. Draco lies Harrys Hand los, und blitzschnell kletterten sie an dem Stamm der Eiche empor, während die Pfauen um den Baum herumrannten. Ein großer Vorteil an diesen Vögeln war, dass sie nicht fliegen konnten. Beide atmeten unregelmäßig, und die ersten Augenblicke sagte keiner etwas, erst als Harry sich soweit beruhigt hatte, dass er genügend Luft bekam, sah er zu Draco, der neben ihm auf dem dicken Ast saß: „Wann beruhigen sie sich wieder?“ Draco sah zu ihm und zuckte mit den Schultern: „Vater singt immer eine Melodie, dann werden sie wieder normal. Aber sonst beruhigen die sich nicht.“ Harrys Augen wurden groß: „Und, wie kommen wir hier wieder runter?“ Sie konnten schließlich unmöglich den ganzen Nachmittag hier sitzen, und darauf warten das Lucius zufällig vorbeikam. „Magst du jetzt runter?“ Draco hob, genauso wie sein Vater es immer tat, fragend eine Augenbraue. Wild schüttelte Harry den Kopf. Er war ja nicht lebensmüde, dann blieben sie eben vorerst hier sitzen und warteten ab. Vorsichtig lehnte er seinen Kopf an Dracos Schulter, und beobachtete wie die Pfauen um den Baum herumliefen, und immer wieder wütend nach oben sahen. Blaise schüttelte den Kopf, und trat in den großen Park der Malfoys. Durch die Erklärung der Hausherrin, würde er diesen Stall schnell finden. Eigentlich war das niedere Arbeit, und er war nicht sonderlich begeistert von der Idee, die Arbeit eines Hauselfen übernehmen zu müssen. Aber sein Vater bestand darauf, dass er für den Schaden, den er angerichtet hatte, obwohl er sich keiner Schuld bewusst war, geradestand. Ungläubig blieb er stehen und runzelte die Stirn, er hatte Lucius Pfauen noch nie richtig zu Gesicht bekommen, aber warum scharrten die sich so um einen Baum? Er ließ seine dunklen Augen nach oben wandern, und grinste bei dem Anblick, der sich ihm bot. Auf einen der oberen Äste saßen Draco und Harry und schienen ihn gar nicht zu bemerken. Er beschloss zu ihnen zu gehen, und sie zu fragen, ob sie noch ein Picknick haben wollten. Draco nahm als erster die Bewegung war und fing an, wild den Kopf zu schütteln: „Blaise, bleib wo du bist. Die Biester häuten dich!“ Schrie er zu dem Jungen der auf dem Weg zu ihnen war. Auch Harry hob nun den Kopf und sah zu ihrer vermeintlichen Rettung herunter. Scheinbar irritiert blieb der auch wirklich stehen, und starrte auf die großen, momentan nicht ganz so schönen Vögel, die sich nun von ihren eigentlichen Opfern abgewandt, und ihm zugewandt hatten. Mit einem wilden Schrei, stob der Erste auf ihn zu, während weitere diesem Beispiel folgten. „Verdammt!“ Schrie der Dunkelhäutige auf, und rannte so schnell er konnte in das Manor zurück. „Sowas sagt man nicht.“ Rief Draco ihm nach und hielt sich den Bauch vor Lachen. Harry warf ihm einen bösen Blick zu, kicherte aber ebenfalls, da es zu komisch aussah, wie die Tiere ihrem vielleicht Freund hinterherrannten. „Glaubst du er schafft es?“ Fragte Harry, als Draco sich beruhigt hatte. Der Blonde nickte: „Natürlich. Er ist ein guter Läufer, und das Manor ist von ihm aus gesehen nicht weit. Da hatten wir es schwerer.“ Eigentlich wäre das nun der richtige Zeitpunkt, um vom Baum zu steigen. Aber rauf ging es schnell, mit dem runter, hatte der Malfoyerbe allerdings so seine Probleme. Nur würde er das niemals vor Harry zugeben. Severus trat in die Bibliothek, die auf der anderen Seite des riesigen Hauses lag und grinste leicht, als er das Ehepaar zusammen auf dem Sofa sah. „Sind die Haie weg?“ Er ging zu ihnen und lehnte sich an die Rückenlehne des Sessels, der ihnen gegenüberstand. „Ja. Merlin sei Dank.“ Narzissa lächelte während sie dies sagte. Nun grinste der Tränkemeister noch breiter, das war sein Stichwort: „Ich denke ihr solltet mal nach den Kindern sehen.“ Fragend sah Lucius ihn an: „Warum? Beim ausmisten können sie nicht soviel falsch machen.“ „Na, beim ausmisten sicherlich nicht. Aber ich glaube Pollux reagiert etwas ungehalten, wenn man ihn ärgert, oder? Vielleicht hab ich mich auch getäuscht, und es waren zwei andere Kinder, die von den Tieren über den Park gejagt wurden.“ Er konnte gar nicht so schnell schauen, wie beide Malfoys aufgesprungen waren, und nach draußen rannten. Breit grinsend folgte er den Beiden und sah wie Zabini in Zissas Arme rannte: „Die Pfauen drehen völlig durch.“ Sagte er und atmete heftig. „Was habt ihr dummen Jungen auch angestellt?“ Lucius schüttelte ungehalten den Kopf und ging auf die Terrasse um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Narzissa war stehen geblieben und redete ruhig mit dem Jungen. Severus hatte es gewusst, hier war in diesen Tagen immer für Erheiterung gesorgt. Vielleicht sollte er fest hier einziehen? Lucius folgte den Tieren und sah wie sie sich um einen Baum scharrten und ungehaltene Rufe ausstießen. Oh wenn er sich nur daran erinnerte, wie sie ihn teilweiße schon mit ihren schweren Flügeln verprügelt hatten, dann wollte er sich lieber nicht vorstellen, was sie mit seinen beiden Jungen anstellen würden. „Pollux! Aeneas! Aphrodite! Lasst meine Kinder in Ruhe.“ Er rief die Namen in seiner gewohnten Stärke, und lockte damit die Tiere zu sich, die in ihrer Wut keinen Unterschied zwischen Freund und Feind machten. Als sie ihn beinah erreicht hatten, fing er an eine Melodie zu summen, die er langsam immer leiser werden ließ, um ihnen zu zeigen das alles gut war. Man konnte zusehen, wie die Tiere immer kleiner wurden, und sich um ihn scharrten, um der leisen Melodie zu lauschen. Völlig friedlich hatte sich der Anführer der Pfauen an seine Beine geschmiegt, und gurrte leise. Sanft streichelte der Hausherr über das Gefieder des Vogels, und sah zu der alten Eiche, auf der Draco und Harry saßen. „Meinst du, wir können noch höher klettern?“ Draco sah seinem Vater zu, wie er die Tiere beruhigte und runzelte die Stirn. „Warum?“ Fragte Harry gleich und erfreute sich über den erhabenen Anblick den Lucius inmitten der weißen Pfauen bot. „Vater wird uns umbringen, er liebt seine Pfauen.“ Der Blonde ließ seinen Bick nach oben in die Baumkrone schweifen. Mit großen grünen Augen sah Harry nun zu ihm, die Angst zeigte sich ganz deutlich in den Seelenspiegeln des kleineren Jungen. Sofort bereute Draco seine Worte: „Nicht wirklich umbringen. Aber er wird wütend sein.“ Draco legte einen Arm um seinen Freund, und sah zu, wie sein Vater sich langsam auf sie zubewegte. „Dann sollten wir uns mit hoch klettern aber beeilen.“ Nun schüttelte Draco den Kopf, er hatte sie gesehen, und würde sie mit nur einem Schwenker seines Zauberstabes herunterholen. Severus war ebenfalls auf die Terrasse getreten und lachte leise, als er die Jungen auf dem Baum wahrnahm. Er hatte gewusst das sein Patensohn nicht blöd war. Nur deswegen hatte er nicht sofort gehandelt. Die komischen Vögel um ihn herum hatten sich auch wieder beruhigt, was man von dem Älteren Malfoy nicht behaupten konnte, der war innerlich vor Wut sicherlich schon am Platzen. Narzissa kam neben im zu stehen und sah ebenfalls in Richtung des Baums, auf den ihr Mann zuging. „Egal was für eine Strafe er ihnen gibt, es geht schief.“ Sie grinste ihn an und rieb sich über die Stirn. „Er sollte es einfach bleiben lassen. Oder sie auf Muggelart mit einer kleinen Bürste irgendetwas schrubben lassen, das nicht atmet.“ Severus Stimme klang belustigt. Die Hausherrin verstand langsam, warum sich der Tränkemeister inzwischen so oft bei ihnen aufhielt. „Es erheitert dich? Hab ich recht?“ Sie schüttelte den Kopf über diese Erkenntnis und beschloss hier auf ihren Sohn und ihr Mündel zu warten. „Natürlich. Das erinnert mich an die Kindheit die ich nie haben durfte.“ In seinem Blick erkannte sie Trauer, und nickte, um ihm zu zeigen das es in Ordnung war. Sie alle waren sicherlich das beste Beispiel dafür, wie eine Kindheit nicht ablaufen sollte. Die strenge unmenschliche Erziehung bei Lucius, ihre Erziehung zur reinblütigen Brutmaschine, waren auch nicht gerade Glanzbeispiele einer sorglosen Kindheit. Niemals würde sie das angewiderte Gesicht ihres Vaters vergessen, mit dem er sie angesehen hatte, als sie ihm offenbart hatten, dass Draco ihr einziger Sohn bleiben würde. Die Dinge die er ihr an den Kopf geworfen hatte, schmerzten sie noch immer tief. Für ihn war klar, dass sie bei dem Versuch, einem weiteren Sohn das Leben zu schenken, zu sterben hatte. Sie schüttelte wieder den Kopf, um die lästigen Gedanken zu vertreiben, die sie ab und an heimsuchten, als sie Sevs Hand auf ihrer Schulter spürte. Schnell setzte sie wieder ihr Lächeln auf und wollte ihm zeigen, dass somit alles gut war, leider gelang ihr das nicht ganz so gut. „Es ist vorbei.“ Sagte er ruhig, und sie nickte. Ja, es war vorbei. Und ihr Sohn würde niemals so leiden müssen, wie sie es in ihrer Kindheit, und auch später noch, mussten. Und auch Harry würde es ab jetzt besser haben. Es war schon traurig genug, dass er bereits soviel durchmachen musste. „Draco, Harry, Kommt da runter!“ Lucius hob eine Hand vor seine Augen, um sie vor den Sonnenstrahlen zu schützen. „Mir gefällt es hier, Vater.“ Rief Draco zurück und lehnte sich an den Baumstamm. Um ehrlich zu sein, hatte er einfach nur Angst davor, hinunterzuklettern. Harry hatte seinen Kopf schüchtern an Dracos Schulter vergraben. Und wieder bekamen sie Ärger. Wobei sie eigentlich nichts dafür konnten, was stand dieser Vogel auch im Weg? „Gut.“ Lucius hob seinen Zauberstab und sprach einen Zauber der sie vorsichtig auf den Boden zurückholte. „Was habt ihr getan?“ Fragte er, als beide sicher und wohlbehalten vor ihm standen. „Wir haben die Futternäpfe geputzt. Und Aeneas stand direkt hinter mir, und ich hab es nicht gesehen. Dann bin ich einen Schritt zurück und hab ihn erwischt. Und dann ist er ausgerastet.“ Draco sprach ohne Punkt und Komma. Harry nickte, um seine Erzählung zu untermauern, und spürte fest den Blick eisgrauer Augen auf sich. Er musste sich anstrengen um ruhig zu bleiben, und nicht zu zittern. „Also war es ein Versehen?“ Fragte das Oberhaupt der Familie ruhig. Beide Jungen nickten zeitgleich, ohne sich dabei anzusehen, was Lucius zeigt, dass sie die Wahrheit sprachen. „Ich bin doch nicht verrückt, und bring sie absichtlich in Rage. Ich hab gesehen wie sie dich damals grün und Blau geschlagen haben.“ Sagte Draco nun, und erntete einen verwunderten Blick von Harry. Das würde sein Freund ihm noch einmal genauer erzählen müssen. Ja, Lucius erinnerte sich ebenfalls noch sehr gut daran. Allerdings schüttelte er den Kopf und atmete tief durch: „Gehen wir ins Haus zurück. Mir wird schon noch eine Strafe für euch drei einfallen, bei der ihr nicht verprügelt werden könnt.“ Er reichte beiden eine Hand, und strahlend ergriffen die Kinder sie und folgten ihm ins Manor zurück. Auf der Terrasse fiel Narzissa beiden Jungen um den Hals und zog sie sogleich mit sich. „Ich hab es genau gehört.“ Severus griente noch breiter als ohnehin schon. „Was hast du gehört?“ Verwundert sah Lucius zu seinem Freund. „Lasst MEINE Kinder in Ruhe.“ Der Tränkemeister verschränkte belustigt seine Arme vor der Brust und sah abwartend zu dem Blonden. „Hab ich nie gesagt.“ Lucius hob seinen Kopf noch weiter in die Höhe und ging an ihm vorbei. Severus nickte nur wissend. Natürlich nicht… Kapitel 32: ------------ „Ich dachte immer, dass diese Vögel zu nichts zu gebrauchen sind.“ Blaise nahm die kleine Bürste und tunkte sie in den Eimer mit frischem Putzwasser. Draco schüttelte wild den Kopf: „Vater sagt immer, dass es keine bessere Überwachungsanlage geben könnte. Sie würden jeden Einbrecher in die Flucht schlagen.“ Der Dunkelhäutige Junge nickte, dass hatte er gesehen. Wenn die Biester mal loslegten, dann konnte man nur noch Fersengeld geben. Allerdings wäre es sicherlich angenehmer gewesen, die Ställe sauber zu machen, als hier im Keller den Dreck von den Wänden zu schrubben. Harry sah zu den beiden Jungen und konzentrierte sich dann wieder auf seine Arbeit. Er hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, weil er an der ganzen Sache schuld war. Hätte er seine Magie schon unter Kontrolle, würden sie drei nun sicher nicht hier stehen. Trotzdem war Draco nicht einmal böse geworden, als Lucius bestimmt hatte, was nun ihre Aufgabe sei. Sein Drache hatte nur genickt und es hingenommen. Er seufzte tief und sah auf die Wand, die er zu säubern hatte, sie hatten die Wände unter sich aufgeteilt, während Draco ihn stirnrunzelnd beobachtete. Dem Blonden war es nicht Recht, das sein Held nun schon wieder putzen musste, schließlich hatte er ihm selbst versprochen, dass er nie wieder niedere Muggelarbeit erledigen musste. Und nun standen sie alle hier unten und durften diese unliebsame Aufgabe erledigen. „Ich werde die Hauselfen anweisen, dass sie eine große Torte für Harry machen sollen. Außerdem möchte ich Gebäck und zumindest einige kleine Geschenke. Lucius hob fragend eine Augenbraue: „Man könnte meinen, dass er schon genug bekommen hat, denkst du nicht, Liebes?“ Natürlich dachte sie das nicht, und schüttelte entrüstet den Kopf: „Ich bin mir sicher, dass er in seinem ganzen Leben noch nicht ein Geschenk bekommen hat, also ist es das mindeste, wenn wir ihm einige Kleinigkeiten besorgen.“ Severus hielt sich grinsend an seiner Tasse dampfendem Tee fest, und lauschte dem Gespräch des Ehepaares. Auch er würde ein Geschenk für den jungen Potter besorgen, auch wenn er einige Hebel dafür in Bewegung setzen musste. „Und die Elfen müssen sein Lieblingsessen auftischen.“ Narzissa war voll und ganz in ihrem Element. „Ach, weißt du den was er gerne isst?“ Lucius sah trocken zu seiner Frau, und versuchte immer wieder, sie in ihrer Euphorie zu bremsen. Allerdings, gelang ihm das eher schlecht, als recht. „natürlich nicht, aber das kann Draco herausfinden.“ Manchmal wusste sie wirklich nicht, wie ihr Mann es soweit in der Politik gebracht hatte, so begriffsstutzig wie er sich ab und an anstellte. Er seufzte ergeben: „Wie du magst, Liebes.“ Mit diesem Satz, wusste sie, dass sie gewonnen hatte. Breit grinsend lehnte sie sich zurück und genoss ihren Tee. Auch wenn sie nicht groß feiern würden, sollte es ein unvergesslicher Geburtstag für Harry werden. „Wie konntest du nur? Ist dir klar, dass die nun deinen Kopf verlangen?“ Fudge polterte wie ein aufgescheuchter Hippogreif durch das kleine Büro des Chefauroren. Der betrachtete das ganze Schauspiel locker und grinste in sich hinein. Was man momentan im Ministerium erlebte, war immer wieder einen Tag aufgegeben Urlaub wert. „Sie sammeln schon Unterschriften!“ Donnerte es weiter durch das Büro. „Ich kann doch nichts dafür, wenn die Idioten statt Wiltshire, Wiltishire sagen. Ich bitte dich Fudge, ich habe allen gesagt wo wir hinmüssen.“ „Ihr hättet etwas sagen müssen, nachdem der erste durch den Kamin ist! Ist dir klar das sie in Schottland rauskamen?“ Der Zaubereiminsiter war nun knallrot angelaufen, und schien vor Wut beinah zu platzen. Während sein Kollege sich bereits sehr klein gemacht hatte, obwohl er mit dem ganzen Vorfall nichts zu tun hatte, ließ es Darren recht kalt. „Wir konnten nicht so schnell agieren. Ich versteh die Aufregung nicht. Wir waren bei den Malfoys. Elaine hat mit Harry gesprochen, es ist alles gut.“ „GUT?! Na wenn du das gut nennst. Sie wollen alle zu Harry und mit ihm sprechen. Keiner von ihnen vertraut Elaine da sie noch zu jung ist.“ Schimpfte Fudge wieder los. „Ich kann ja Lucius noch einmal in das Ministerium beordern. Der freut sich sicher, und wird dir daraufhin einen besuch abstatten. Oder er schickt Zabini… Sehr unangenehmer Rechtsverdreher, wenn du mich fragst.“ Mit offenem Mund starrte ihn Nick an, niemals hatte er mitbekommen, wie jemand so mit dem Minister sprach, ihm sogar unterschwellig drohte. Er wusste das sein Chef nicht viel von dem Minister hielt, aber dass er so wenige Respekt hatte, hätte er nie gedacht. „Das wird Konsequenzen haben, Rayne!“ Damit rauschte der dickliche Minister hinaus und ließ die Auroren allein. „Volltrottel.“ Flüsterte darren leise und wandte sich den pergamenten auf seinem Schreibtisch zu. „Sag mal, kann es sein das du deinen Job nicht magst?“ Nick war zu seinem Schreibtisch getreten und sah zu ihm hinab. „Doch, ich liebe meine Arbeit.“ War alles was der Schwarzhaarige dazu sagte und reichte einen kleinen Stapel mit Bürokram an seinen Kollegen weiter. Der konnte auch etwas tun, für seine Galleonen. Völlig fertig mit der Welt ließ Draco die Bürste sinken. „Das ist so anstrengend.“ Jammerte Blaise. Harry legte den Kopf schief, und sah auf seine Hand. „Brauchen wir den unbedingt einen Zauberstab, um zu zaubern?“ Fragte Harry nun, der sich an Dracos Seite hinabgleiten lies und automatisch nach der Hand des Älteren griff. Er war gegenüber Blaise immer noch sehr vorsichtig und unsicher. Auch wenn er schon etwas mehr aus sich herauskam. Draco lächelte ihn breit an und nickte: „Wenn wir es ohne versuchen, passiert das was in der Bibliothek passiert ist.“ Blaise schüttelte will den Kopf: „Muss nicht sein.“ Scheinbar überlegte er kurz und sah die Bürste in seiner Hand sehr konzentriert an. Wie von allein schien sie über den Boden zu gleiten und den Schmutz von dem Stein abzubürsten. Draco sah ihn mit großen zusammengekniffenen Augen an, er selbst konnte das noch nicht. Auch Harry sah verwundert auf die Bürste. „Meine Mutter hat es mir beigebracht.“ Blaise grinste breit und lehnte sich an die erste saubere Wand, um der Bürste in Ruhe zusehen zu können. Ungläubig sah Draco auf seine eigene hinab und knurrte leise. Vorsichtig beugte sich Harry zu seinem Freund: „Lass ihn. Wir machen das auf unsere Art.“ Seine grünen Augen funkelten leicht und Draco nickte. Gerade als er das zu seinem Freund gesagt hatte, stieß die Bürste gegen den Putzeimer und stieß ihn um, so das Harry in einer riesigen Pfütze saß, und verdattert an sich hinab sah. Draco zischte ungehalten: „Mach, dass das Ding aufhört!“ Befahl er Blaise hart. Der sah entsetzt auf die nasse Hose seines vielleicht bald Freundes und murmelte: „Tut mir leid. Aber ich weiß nicht wie das geht.“ Ungläubig richteten die Beiden anderen nun den Blick auf den nun sehr kleinlauten dunkelhäutigen Jungen. „Wie du weißt nicht wie das geht?!“ Draco war am Rande eines Nervenzusammenbruchs. „Wir bringen wir es zum Aufhören?“ Fragte Harry leiser und stand aus der Pfütze auf, ehe dir Bürste noch ihn abschrubben würde. „Das hat meine Mutter immer gemacht. Sie sagte, dass ich das noch nicht könnte.“ Blaise erkannte langsam selbst das Dilemma indem sie steckten. Der Blonde überlegte einen Augenblick konzentriert und nickte dann: „Wir müssen sie verstecken. Mutter und Vater dürfen sie nicht finden.“ Nun legte Harry die Stirn in Falten, und sein Freund konnte erahnen was für einen inneren Kampf der Schwarzhaarige nun mit sich ausfocht. „Wir könnten auch einfach die Wahrheit sagen.“ Schlug er nun vor. Blaise sah ihn entsetzt an, schließlich würde ihn dann die ganze Härte der Strafe allein treffen, hatte er ihnen ja nun mal die Suppe auch eingebrockt. Draco schien zu überlegen, ging zu Harry und zog ihn zu sich, auf die saubere Kellerseite, und schüttelte dann den Kopf: „Das geht nicht Harry. Blaise hat dich beim letzten Mal geschützt. Wir können ihn nun nicht allein meinen Eltern zum Fraß vorwerfen.“ „Dann lassen wir uns eben etwas anderes einfallen.“ „Wenn sie so weitermacht, dann werde ich mich morgen ins Ministerium zurückziehen.“ Sagte Lucius leise zu Severus, der nur grinsend nickte. Narzissa konnte furchtbar sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Nun hatten die Elfen mehr Arbeit, als sie es an Dracos Geburtstagen für gewöhnlich hatten, und die Hausherrin selbst, war in die Winkelgasse aufgebrochen um noch einige dinge zu besorgen, von denen sie dachte, dass sie notwendig waren. „Sie hängt inzwischen sehr an ihm.“ War alles was Severus dazu sagte, und wenn er sich nicht so gut unter Kontrolle hätte, dann hätte er noch hinzugefügt, dass es beiden Malfoys so ging. Aber er wollte diesen Tag unbeschadet überstehen. „Das ist es. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie immer ein zweites Kind haben wollte.“ Lucius sah gedankenverloren in seine Tasse und betrachtete die goldgelbe Farbe des schwarzen Tees. Severus stimmte dem voll und ganz zu. Aber immerhin hatten sie Draco, und nun auch Harry, und vielleicht konnten sie irgendwann einmal ein weiteres Kind adoptieren. Aber diesen Gedanken würde er momentan noch nicht laut aussprechen. Nun half nur noch Plan B. Dumbledore konnte nur den Kopf schütteln. So ziemlich alles, was er geplant hatte, war sprichwörtlich nach hinten losgegangen, und er hatte noch immer keine wirklich gute Idee um Harry sofort zu befreien. Er würde auf die Hilfe eines der Weasleys bauen müssen. Vielleicht war Won der Richtige? Er war genauso alt wie Harry, und würde keine dummen Fragen stellen, wenn man ihm einen Trank gab, den er Harry geben sollte. Severus hatte den Trank in zwei Tagen fertig. In einigen Tagen war die Verhandlung vor dem Gamot. Das könnte ohne weitere Probleme klappen, nur musste er Won dazu bekommen, diesen Auftrag auch auszuführen. Er würde mit Arthur darüber sprechen, der hatte seine Söhne sicherlich besser im Griff. Wichtig war nur, dass sie Molly da voll und ganz raushielten. Den sollte diese, etwas davon mitbekommen, dann war der ganze Plan zum scheitern verurteilt, noch ehe er richtig begonnen hatte, und Harry käme niemals aus der Gefangenschaft bei den Malfoys heraus. Arthur hatte ihm erzählt, dass es den Anschein machte, als würde Harry gern bei dem jungen Malfoy sein, und auch Jackson war felsenfest der Überzeugung, aber ein Kind war sehr leicht zu beeinflussen. Wer wusste schon was der Alte Malfoy dem Kleinen versprochen hatte? Alles in allem, wäre Harry ihm eines Tages dafür sehr dankbar. Dessen war er sich sicher. Nun musste er noch das Begnadigungsschreiben für Jackson ausfüllen, und einige alte Bekannte die ihm noch einen Gefallen schuldeten, mussten unterschreiben. Dann brauchte auch der Exauror mit keiner weiteren Strafe rechnen. Lächelnd sah er zu Fawakes, der ihn mit zusammengekniffenen Augen ruhig betrachtete. „Alles wird gut. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen.“ Beruhigte er seinen Phönix. Auch dieser schien Angst um den kleinen Harry zu haben. „Wir könnten Dolby fragen.“ Warf Draco die nächste Idee in den Raum. Inzwischen hatten sie schon viele Ideen zusammengetragen, aber eine nach der anderen war abgeschmettert worden. Zu groß war die Gefahr, dass man sie dabei entdeckte, wie sie sich ihre Übungszauberstäbe holen wollten, was Blaises Vorschlag gewesen war. Nun nickten Harry und Blaise wild. Das ihnen das nicht schon früher eingefallen war, natürlich konnte ein Hauself mit seiner Magie das ganze sehr schnell beheben. „Dolby!“ Rief Draco in den leeren Raum und wartete einen kurzen Augenblick, ehe das vertraute Aufploppen des Elfes, ihm signalisierte, dass dieser neben ihm war. „Bring diese Bürste bitte dazu mit putzen aufzuhören.“ „Wie junger Master befiehlt.“ Entgegnete der Elf ruhig und beinah sofort blieb die Bürste an Ort und Stelle, so als ob sie nie von selbst über die Steine geschrubbt wäre. „Perfekt. Draco du bist toll!“ Blaise sprang ihm um den Hals, während Draco entsetzt versuchte sich aus der Umklammerung des anderen jungen zu befreien. Harry grinste leicht und klopfte seinem Freund auf die Schulter. Sie hatten es geschafft, ohne großen Ärger zu bekommen, hatten sie die Situation gelöst. Unwillig schubste der blonde nun Blaise zur Seite und schüttelte energisch den Kopf: „Umarm mich nicht mehr.“ Sagte er ruhig, aber seine Augen schienen förmlich zu leuchten. Blaise nickte nur, und schien das Ganze sehr locker zu nehmen, während Harry seinen Drachen aus großen Augen fragend ansah. „Er hasst es angefasst zu werden. Du bist der einzige der das darf.“ Erklärte Blaise Harry nun und grinste dabei. „Wirklich?“ Ungläubig sah Harry zu Draco, erntete aber nur ein Nicken. Knurrend sah dieser zu Blaise, dass der aber auch seine große Klappe nicht halten konnte, jetzt hatte er den Salat: „Ja. Weil immer jeder an mir rumtascht.“ Harry legte den Kopf schief, tatschte er dann auch an ihm herum? „Wir sollten nach oben. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag.“ Blaise ging unbekümmert zur Tür und trat hinaus. „Bei dir, stört es mich nicht. Bei dir mag ich es.“ Sagte Draco und sah Harry fest in die Augen, um ihm zu zeigen das alles gut war. Dieser nickte zögernd. Vielleicht sagte Draco das auch nur so, damit er sich keine Gedanken machte? Kapitel 33: ------------ Als sie ins Haus gingen, kam ihnen Narzissa breit lächelnd entgegen: „Draco, wir beide gehen noch einmal in die Winkelgasse. Harry kann solange mit Blaise spielen, wenn er mag.“ Ihre blauen Augen richteten sich auf den Angesprochenen, der artig nickte. Während Draco seine Mutter beinah entrüstet ansah: „Warum darf Harry nicht mit?“ Kindlicher Trotz schlug ihr entgegen. „Weil Harry in der Winkelgasse in Gefahr ist?“ Lautete die Gegenfrage. Draco legte die Stirn in Falten und überlegte einen Augenblick. Aber auch er musste einsehen, dass seine Mutter Recht hatte, schließlich war es beim letzten Besuch, den sie zu dritt gewagt hatten, beinah in seiner Entführung geendet. Schmollend verzog er seine Lippen und schüttelte unwillig den Kopf: „Dann mag ich auch hierbleiben.“ Nun seufzte die Hausherrin schwer und fragte sich, was sie in ihrer Erziehung falsch gemacht hatte: „Du musst mit. Wir haben vergessen dir…“ Sie überlegte einen Augenblick, „Ein neues Hemd zu kaufen.“ Das war die denkbar schlechteste Ausrede die ihr eingefallen war. „Ich hab mehr als genug davon. Wir könnten ein Waisenhaus damit ausstatten.“ Nun lächelte ihr Sohn sie an, stolz diesen Satz aufgeschnappt zu haben, als seine Eltern sich gefragt hatten, was sie mit seiner abgelegten Kleidung tun sollten. Knurrend verengten sich die Augen seiner Mutter, und er schluckte. Vielleicht sollte er einfach folgen und artig sein? Der nächste Schritt wäre, dass ihr Gesicht rötlich wurde, eine Malfoy wurde nicht ganz rot, und dann wusste er, dass er folgen musste, wenn er nicht den Ärger seines Lebens kassieren wollte. Verzweifelt sah er zu Harry, der aber nur mit den Schultern zuckte. „Na gut. Aber wir bringen Harry was Schönes mit.“ Beschloss der Malfoy Spross und grinste seinen Freund an. Na, wenn ihr Sohn wüsste, sobald sie in der Winkelgasse waren, würde sie ihn einweihen, was morgen für ein Tag war. „Wir sehen uns nachher, Harry. Gehst du in die Bibliothek? Da sind die anderen.“ Narzissa legte ihm kurz eine Hand auf das wieder verstrubbelte Haar. Dieser nickte artig, und sah zu Draco, der ihn aufmunternd anlächelte: „Bis nachher.“ Harry machte sich auf den Weg in das Zimmer und blieb verwundert stehen, als er einen der Elfen am Boden knien sah, der den Boden putzte: „Hallo.“ Große glubschende Augen richteten sich sofort auf ihn: „Harry Potter, Sir. Was kann Dobby für sie tun, Sir?“ Der Elf warf den Lappen im hohen Bogen in Richtung des Eimers, und natürlich flog dieser daneben. Nun füllten sich die großen Augen mit Tränen, ehe er mit markterschütternder Stimme anfing zu schreien: „Dobby kann nicht einmal einen Lumpen in den Eimer werfen, Sir. Dobby ist zu dumm dazu.“ Krähte es laut durch den Flur und beinah sofort fing der Elf an sich zu schlagen. Entsetzt sah Harry zu dem Elf und versuchte ihn davon abzuhalten sich selbst mit der Faust gegen den Kopf zu schlagen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Seine Kraft reichte nicht aus, um Dobby davon abzuhalten, seine Hände wurden einfach mitgezogen, so dass es für Außenstehende aussehen musste, als würde er den Elfen schlagen. Genauso ging es Blaise, der auf der Treppe aufgetaucht war, um nach seinen vielleicht bald Freunden zu sehen. Seine Augen wurden immer größer, als er sah was Harry mit dem Elfen veranstaltete. Sofort rannte er zurück um Mr. Malfoy zu holen, der immer noch mit dem Tränkeprofessor bei einer Tasse Tee saß. „Harry bringt den Hauself um!“ schrie Blaise als er zu den erwachsenen rannte. „Er tut was?!“ Lucius sprang sofort auf, und stieß mit der Hüfte gegen den Tisch. Natürlich fielen die Teetassen um, und die Getränke liefen über die köstlichen Gebäcke, die Dolby ihnen gebracht hatte. Severus, der ebenfalls aufgesprungen war, um Blaise zu folgen, warf noch einen letzten Blick auf den getränkten Tisch und schüttelte den Kopf, ehe er eilig den anderen aus dem Raum folgte. Schon auf dem Flur konnte man das Geschrei das Dobby veranstaltete hören und eilig rannte die kleine Gruppe zu dem Geschehen. Lucius hatte vor einiger Zeit einen Zauber auf die Bibliothek gelegt, sodass er ungestört arbeiten konnte, während um ihn herum das Chaos ausbrach. Eigentlich war das eine gute Idee gewesen, wenn man bedachte, was hier im Manor dieser Zeit so geboten war, aber der Nachteil war, dass man auch solche Situationen nicht mehr mitbekam. Irgendwie hatte Dobby es geschafft an die Wand zu kommen, und schlug nun in regelmäßigen Abständen seinen Kopf gegen die harte Mauer. Harrys Stimme ging in dem wirren Geschrei das der Elf verursachte, komplett unter. Nach ein paar Schlägen gegen die Mauer, hatte Harry angefangen nach Hilfe zu rufen, musste er doch einsehen, dass er nicht genug Kraft für den Elfen hatte. „DOBBY HÖR DAMIT AUF!“ Lucius Stimme klang hart als er auf den Elfen und seinen Pflegesohn zuging um die beiden zu trennen. Geschockt sah Harry auf Lucius und hob entschuldigend die Hände: „Ich wollte das er aufhört.“ Sehr deutlich war dem jungen seine Angst anzusehen, wie Espenlaub zitterte er und drückte sich an die Wand. War dieses Mal doch kein Draco anwesend, um ihm zu helfen. Lucius zwang sich zur Ruhe und atmete tief durch, wenn er nun weiter den Elfen anschrie, dann würde das Harry nur noch weiter in seine Angst bestärken. „Dobby, geh sofort in den Garten und rupf Unkraut. Auf Muggelart.“ Sagte er nur und ging vorsichtig auf Harry zu, um sich vor ihm niederzuknien: „Du hast nichts falsch gemacht. Es ist alles gut Harry. Dobby ist, nun, sagen wir einfach speziell.“ Versuchte er das Verhalten seines Elfen zu erklären. „Ich wollte ihn aufhalten.“ Dicke Tränen liefen über seine Wangen. Noch nie hatte Lucius einen so ängstlichen, ja beinah, verzweifelten Blick bei einem Kind gesehen, und immer wieder zeigte ihm Harry, dass er noch ängstlicher werden konnte. „Aber du hattest doch deine Hände an seinem Kopf.“ Warf Blaise nun ein, und trat langsam hinter Severus hervor, der mit seiner Hand, hinter dem Rücken des Jungen eine Bewegung machte, die andeutete, ihm eine zu klatschen, während er seine Augen verdrehte. Kinder. Und bald war er wieder mit einer ganzen Horde davon gesegnet. Das Leben war schön. „Aber ich wollte doch, dass er damit aufhört. Ich war nur zu schwach.“ Nuschelte der Schwarzhaarige nun und ehe er sich versah, wurde er von Lucius in den Arm genommen. Beruhigend redete er auf das Kind ein und nahm ihn dann kurzerhand auf den Arm. Wieder einmal fiel ihm dabei auf, das Harry viel zu leicht für sein Alter war. Obwohl Draco sehr schlank war, hatte dieser doch um einiges mehr Gewicht. „Blaise, ich kenne Dobby. Und es war sicher nicht Harrys schuld.“ Erklärte Lucius nun und erntete ein Nicken. Wenn Mr. Malfoy das sagte, dann würde das schon stimmen. Aber er würde zuhause mit seinem Vater darüber sprechen. Nicht das Harry das auch bei Draco machte. „Na kommt. Wir trinken jetzt eine heiße Schokolade und beruhigen uns erst einmal von dem Schock.“ Damit trug Lucius den Jungen in die Bibliothek und setzte ihn auf dem kleinen Sofa ab. Beinah sofort erschien Dolby, der artig schon den Tisch saubergemacht hatte, und stellte zwei dampfende Tassen vor den Kindern ab. Dankbar nahm Harry seine und sah auf den Boden. Lucius ging zu einem der Regale und zog die Märchen von Beedle dem Barden heraus. Draco hatte es immer beruhigt, wenn sie ihm etwas vorgelesen hatten, vielleicht würde das bei Harry auch helfen? Teuflisch grinsend reichte er es dem verblüfften Severus und deutete ihm, anzufangen. Der warf mörderische Blicke auf seinen Freund und schlug das Buch auf, um die erste Geschichte zu lesen, eigentlich hatte er sich überlegt, es Lucius über den Kopf zu schlagen, aber das würde Harry wieder aufscheuchen, und inzwischen war auch ihm das Kind ans Herz gewachsen. Seine ruhige und schüchterne Art, die ihn komplett von seinem arroganten und selbstverliebten Vater unterschied, machte es einfach ihn zu mögen. Erwartungsvoll hatte der Junge seine Augen auf ihn gerichtet und wartete darauf, dass er anfing. Was er nach einem sehr giftigen Blick in Richtung Lucius, auch tat. Dieser lehnte sich zurück und lauschte der Stimme seines Freundes ebenfalls. Langsam schien sich auch Harry wieder zu beruhigen. Zufrieden griff er nach seinem neuen Tee, und sah über die Tasse hinweg zu den beiden Kindern, die völlig gefangen von der Erzählung lauschten. Severus sollte sich Gedanken über eine Karriere als Märchenerzähler machen, vielleicht sollte er ihm das vorschlagen? Allerdings würde er ihm vorher seinen Zauberstab abnehmen müssen, sonst würde ihn sicher ein Unverzeihlicher treffen. Oder einer von den Eigenkreationen, dass wäre wahrscheinlich auch nicht besser. Mit Dobby musste er sich wirklich etwas einfallen lassen. In erster Linie, würde er den Elfen nicht mehr in die Nähe der Kinder kommen lassen. Draco hätte Dobby geköpft, wenn er dabei gewesen wäre. Er dankte Merlin, dass sein Sohn mit Narzissa unterwegs war, um Geschenke zu besorgen. Nicht einmal in seinen kühnsten Gedanken, wollte er sich ausmalen was sonst im Manor los gewesen wäre. „Harry hat was?!“ Völlig entsetzt sah Draco auf seine Mutter, als sie in die Winkelgasse traten, und sie ihm von Harrys morgigen Geburtstag erzählt hatte. „Ja, hat er. Und wir brauchen Geschenke.“ Sie würde ihren Sohn hier nicht einen Moment lang aus den Augen lassen. Ihr wäre es auch lieber gewesen nach Frankreich zu reisen, aber dafür brauchte sie einen Portschlüssel, und so schnell würde keiner genehmigt werden. Also hatte sie einige kleinere Vorkehrungen getroffen um unerkannt zusammen mit Draco einkaufen zu gehen. Ihre Haare waren nun weit länger und glänzten in einem dunklen Braun. Während Dracos weißblonde Haare sich in schwarz gewandelt hatten. Natürlich, wenn die Leute genau hinsahen, würden sie erkannt werden, aber welchen Grund sollten sie haben, sich die Beiden genauer anzusehen? Ihre Kleidung war eher unscheinbar, darauf hatte sie geachtet. Wenn es nach Lucius gegangen wäre, dann wären sie nun völlig entstellt, aber sie hatte sich durchgesetzt. Manchmal war weniger einfach mehr. „Und was sollen wir ihm kaufen?“ Nun war Draco völlig aufgeregt, verstand aber auch, warum Harry zuhause bleiben musste. Geburtstagsgeschenke kaufen, wenn das Geburtstagskind dabei war, war schließlich blöd. „Ich hatte gehofft das du mir da etwas helfen könntest.“ Sie lächelte ihren Sohn an und zog ihn rasch weiter. Kurz überlegte Draco, dann nickte er: „Ihr wolltet doch eh eine Eule für ihn kaufen.“ Seine Stirn kräuselte sich, was er seinem Helden schenken wollte, wusste er schon ganz genau. „Die Eule würdet ihr sowieso bekommen.“ Warf Narzissa ein und ging zu einem Laden, indem es magisches Spielzeug gab, aber nichts was sie dort sah, konnte sie überzeugen, das richtige für Harry zu sein. „Was hälst du von Zaubererschach?“ Draco hob ein teuer aussehendes Set aus dem Regal. „Harry kann noch kein Schach.“ Warf seine Mutter ein, nahm es aus seiner Hand und legte es zurück. „Genau deswegen dachte ich, dass es das richtige wäre.“ Draco sah immer noch auf das Set. Da stellte sich die Frage, für wen der Beiden das wohl das Richtige war. Sie schüttelte den Kopf: „Wenn wir ihm das schenken, dann fühlt er sich genötigt Schach spielen zu lernen. Er soll es aber aus Spaß und Freude tun. Nicht weil er meint, uns gefallen zu müssen.“ Erklärte sie ihm und zog ihn weiter. Hier würden sie sicherlich nichts finden. Vielleicht sollten sie wirklich die Eule kaufen und es dabei belassen? Draco zog sie förmlich in einen magischen Schmuckladen. „Draco? Bist du sicher, dass du hier hinwillst?“ Sie hatte damit gerechnet, dass ihr Sohn seinem Freund vielleicht Süßigkeiten oder auch ein Buch schenken würde. Aber Schmuck? „Ich hab hier etwas gesehen, das perfekt für ihn ist.“ Draco strahlte sie breit an und zog sie in den teuren Laden. Lucius würde einen Herzinfarkt bekommen, wenn ihr Sohn einen Ring ausgesucht hatte. Zielsicher ging er zu einer Vitrine, in der ein kleiner Drachenanhänger aus Silber lag. Selbst Narzissa konnte nicht umhin, das kleine Schmuckstück zu bewundern. „Das.“ War alles was Draco sagte, und es brauchte keinen Hellseher, um zu wissen warum er ausgerechnet einen Drachen für Harry haben wollte. „Es soll ihm zeigen, dass ich immer für ihn da bin.“ Erklärte er ihr nun. Sie nickte langsam. Das war Harrys größte Angst. Wieder allein gelassen zu werden. Ohne es zu wissen hatte ihr Draco einen Weg gezeigt, wie Harry sich sicher fühlen konnte, ebenfalls zur Familie zu gehören. Sie würden ihm etwas schenken, was er sicherlich nirgends in der Winkelgasse finden würde. Sie lächelte als der Verkäufer auf sie zutrat und deutete auf den Drachen, der dort in der Vitrine lag: „Wir nehmen den Drachen.“ Eifrig nickte der Mann und holte die passende Kette dazu, um alles in einem kleinen Kästchen zu verpacken. Als sie wieder aus dem Laden traten sah Draco zu ihr und legte den Kopf schief: „Und jetzt noch eine Eule?“ Fragte er hoffnungsvoll. „Nein, die muss sich Harry selbst aussuchen. Genauso wie du deine aussuchen darfst. Aber was wäre ein Geburtstag ohne Süßes?“ Draco schlug sich selbst leicht vor die Stirn, so wie Severus es immer tat, wenn er ihm etwas erklären wollte, dass er einfach nicht verstand. An Süßigkeiten hätte er auch selbst denken können. Zufrieden mit der Welt kamen sie unerkannt aus der Winkelgasse zurück und Narzissa nahm die Geschenke an sich um sie im Schlafzimmer zu verstecken. Draco rannte in die Bibliothek und blieb verblüfft stehen, als er die tiefe Stimme seines Onkels lesen hörte. Das letzte Mal hatte er ihm vorgelesen, als er Fünf war, und sich ein Knie blutig geschlagen hatte. Vorsichtig ging er in den Raum, um nicht zu stören. Sofort waren ein paar Grüne Augen auf ihn gerichtet. Er grinste breit und ging zu Harry. „Ist alles in Ordnung?“ Flüsterte er zu seinem Freund, der ich traurig ansah. „Harry wollte einen eurer Hauselfen töten.“ Blaise sah unschuldig zu den beiden anderen Kindern, und bekam so das Augenrollen der Erwachsenen nicht mit. Kapitel 34: ------------ Harry schluchzte leicht und vergrub sein Gesicht in Dracos Halsbeuge. Draco legte seine Arme um den Kleineren und sah böse zu Blaise: „ Niemals.“ Sagte er einfach nur, während er beruhigend über Harrys Rücken fuhr. Was auch immer sich Blaise da einredete, es war sicherlich anders abgelaufen. Er konnte sich nicht vorstellen das sein Harry einen Elfen töten wollte. Nicht der Harry mit dem er gemeinsam in der Küche gesessen, Kakao getrunken und sich mit einem Hauselfen unterhalten hatte. „Natürlich hat Harry nichts getan. Dobby ist wieder einmal durchgedreht.“ Erklärte Lucius seinem Sohn nur und sah kritisch auf das Bild, das die beiden Kinder ablieferten. Severus grinste einfach nur breit bei dem Bild das die beiden Jungen gaben. Es schien wirklich so, als hätte Draco endlich einen Freund gefunden, den er zugleich beschützen konnte. Langsam erhob er sich, er musste sich auf den Weg zurück in das Schloss machen, schließlich brauchte er ebenfalls noch ein Geschenk für Harry: „Wir sehen uns dann morgen Nachmittag gegen 14 Uhr?“ Lucius hob eine Augenbraue: „Sicher das wir uns sehen? Ich überlege tatsächlich schon ins Ministerium zu gehen.“ Der Hausherr war sich immernoch nicht sicher wie und wo er den morgigen Tag verbringen wollte, er beschloss es auf Narzissa Pläne ankommen zu lassen und begleitete Sev zum Kamin, während die Jungen angefangen hatten sich über einfache Zauber zu unterhalten. „Arthur, ich brauche deine Hilfe.“ Dumbeldore ging in seinem Büro auf und ab. Langsam hatte er das Gefühl er würde ein Loch in den Boden laufen, wenn das so weiter ging. Wollte ihn keiner verstehen? Auch er wollte nur das beste für Harry Potter, und das Beste waren nicht die Malfoys, sondern der Schutz der im Haus seiner Tante auf ihm lag. Der Rothaarige hagere Mann hatte sich an Dumbledores Tisch gelehnt. Die Idee die Dumbledore ihm gesagt hatte, war nicht schlecht und Ron würde sicherlich mitmachen, aber wann sollte man den Jungen allein erwischen? „Sie müssen sicher mit Harry in das Ministerium. Und da sollte Won ihn erwischen.“ Kurz verdrehte Arthur die Augen: „Ron. Er heißt Ronald.“ Etwas verwirrt sah der alte Zauberer der Grindelwald besiegt hatte zu Arthur: „Stimmt du hast recht. Mein Namensgedächtnis lässt langsam nach.“ Arthur nickte leicht. Wie sollte er sich auch den Namen der ganzen Weasley Kinder merken? Das wurden schließlich immer mehr. „Dann lass Severus den Trank brauen. Ich kümmere mich darum das Ron ihn an Harry übergibt. Aber versprich dir nicht zu viel von der Idee. Die Beiden kennen sich nur vom sehen her.“ Nun griente Dumbledore breit, ihm war bewusst das dieser Plan nun sein letztes Ass im Ärmel war. Wenn dieser auch versagte, dann konnte er nichts mehr tun. Als es dunkel wurde hörte Draco seine Zimmertür sacht aufgehen ehe sein bester Freund in das schwach beleuchtete Zimmer hineinhuschte und zu seinem Bett trat. Draco hob seine Decke an und lies Harry hineinkrabbeln. Sofort drückte sich sein Freund an ihn. Bisher hatten sie jeden Abend im Manor so verbracht, und das würde sich auch nicht ändern. Draco hatte zuvor noch ein kleines Geschenk für Harry unter sein Kopfkissen gelegt, das er ihm gleich am nächsten Morgen geben wollte, während er sein Großes erst zum Frühstück bekommen sollte. „Ich wollte Dobby wirklich nicht weh tun.“ Nuschelte Harry nun leise. Beschäftigte seinen Freund das immer noch? „Das weiß jeder Harry. Dobby ist etwas merkwürdig. Wir wissen auch nicht warum er so wurde. Aber Vater mag ihn auch nicht rauswerfen, weil er nie wieder irgendwo unterkommen würde. Wer möchte schon einen Elfen der so komisch ist.“ Draco schüttelte sich kurz. „Bin ich dann auch komisch? Ich hab auch immer Angst, ich mag das gar nicht, aber ich kann nichts dagegen tun.“ Harry sprach sehr leise. „Jetzt auch?“ Fragte Draco ruhig zurück und spürte das heftige Kopfschütteln des Schwarzhaarigen. „Siehst du, und solange du keine Angst hast, wenn ich bei dir bin, ist alles gut. Ich hab dir versprochen dich zu beschützen und für dich da zu sein.“ Lächelnd spürte er nun das Nicken: „Wir sollten nun schlafen. Morgen ist ein großer Tag.“ Draco griente. „Was ist den morgen?“ Harry klang schon sehr leise und nuschelte leicht, während er sich noch ein kleines bisschen näher an Draco kuschelte. Dieser schlang die Arme um den deutlich kleineren Jungen und lächelte sanft: „Große Überraschung. Du wirst dich freuen, das verspreche ich dir.“ Draco wuschelte ihm durchs Haar und schloss ebenfalls seine Augen. „Wofür brauchen wir einen Baum, Narzissa?“ Lucius sah fragend zu seiner Frau, die gerade damit beschäftigt war, einen Brief an eine magische Gartenschule zu schreiben: „Draco brachte mich heute auf die Idee, Harry etwas zu schenken, dass ihm zeigt das er zu uns gehört. Vielleicht verliert er dadurch ein wenig seine Angst wieder zu seinen Verwandten zurück zu müssen.“ „Und dabei hilft dir ein Baum?“ Ihr Mann legte den Kopf schief und sah zu seiner Eule hinüber, die es sich aufplusternd auf dem Fenstersimsen gemütlich gemacht hatte. Knurrend unterschrieb sie das Pergament und faltete es zusammen, ehe sie ihn eines Blickes würdigte: „Für Draco hatten wir einen Apfelbaum gepflanzt.“ Nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Eine alte Tradition, die eigentlich schon völlig in Vergessenheit geraten war, war es einen Baum zur Geburt eines Kindes zu pflanzen. Inzwischen wurde dieser Brauch vielerorts selbst von den reinblütigen Zauberern belächelt, aber Narzissa war es damals wichtig gewesen. Er nickte nachdenklich: „Dir ist klar, dass es dann kein zurück mehr gibt? Selbst wenn der Dunkle wieder auferstehen sollte?“ Schon die ganze Zeit hing diese Frage unausgesprochen über dem Manor. Die Blonde strich sich eine Haarsträhne die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte hinter das Ohr und presste die Lippen zusammen. Ja, das war ihr bewusst. Harry würde somit unweigerlich zur Familie gehören, und auch eine Wiederkehr des dunklen Lords, würde daran nichts ändern. Sie wären allesamt dem Tod geweiht, den das war ein Vergehen, das der dessen Name nicht genannt werden durfte nicht verzeihen würde. „Wir haben gute Freunde die uns in diesem sehr unwahrscheinlichen Fall helfen würden. Denk an Severus oder an Auror Rayne. Wenn wir es genau nehmen, standen weder du noch ich jemals richtig hinter ihm und seinen Idealen. Wir wurden hineingezwungen. Lieber wäre ich tot, als noch einmal vor ihm im Staub zu kriechen und um dein Leben zu betteln.“ Lucius atmete tief aus und sah in das fest entschlossene Gesicht seiner Frau. „Du hast Recht. Wir werden Harry Potter ein zuhause geben.“ Das Strahlen das nun in das Gesicht seiner wunderschönen Frau trat, zeigte ihm das er alles richtig gemacht hatte. Er ging zu ihr und nahm sie fest in den Arm, während er sein Gesicht an ihrer Halsbeuge anlehnte und tief durchatmete. Viel zu selten waren die kleinen Momente der Zweisamkeit im Manor geworden, immer war irgendetwas anderes im Vordergrund, dass seine Aufmerksamkeit forderte. „Du wirst sehen, Love. Es wird alles gut.“ Sanft drang Narzissas Stimme an sein Ohr und er lächelte leicht, in Momenten wie diesem, wollte er ihr das nur zu gern glauben. „Severus, ich brauche deine Hilfe.“ Albus trat ungefragt in die Gemächer seines Tränkemeisters und blieb vor einem seltsamen Sammelsurium aus Gefäßen, Trankzutaten und Büchern stehen. Selten sah man die privaten Räume in solch einem Zustand, er hon verwundert eine Augenbraue und sah sich genauer auf dem riesigen Tisch um. „Tränke für Kinder, die ihren Meister suchen.“ Las er laut mit und runzelte die Stirn. Severus war bekannt dafür, dass nichts was er nicht brauchte in seinen Räumen zu finden war. Er war ein Minimalist wie er im Buche stand. Was wollte er mit einem Tränke Buch für Grundschüler, die ihren Weg noch nicht nach Hogwarts gefunden hatten? Soweit ihm bekannt war, hatte der Tränkemeister auch keine Kinder in seinem Bekanntenkreis. Wobei er nicht wirklich sagen konnte, ob er überhaupt Bekanntschaften pflegte, schließlich interessierte ihn das Privatleben seiner Professoren nicht. Vorsichtig nahm er das Buch und besah sich die ersten Seiten. Es war wirklich sehr leichte Kost, mit niedlichen Bildern, ihm war nicht bewusst gewesen das Frettchen Augen auch niedlich aussehen konnten, um es kopfschüttelnd wieder zur Seite zu legen. „Wenn du nur einmal klopfen könntest, dann müsstest du hier nicht herumschnüffeln, Albus.“ Snapes Stimme klang leicht gereizt, als er in den raum huschte und sich zu ihm gesellte. „Im Alter hat man es nicht mehr so mit der Geduld. Mein Freund. Ich brauche deine Hilfe für einen Trank.“ Gut, wenigstens kam der Direktor gleich zur Sache. Severus sollte es recht sein. Als der Schulleiter geendet hatte, wünschte er sich, er wäre in Malfoy Manor geblieben. „Albus, denkst du nicht, dass das ein ganz kleines bisschen zu weit geht?“ Fragte er vorsichtig nach. Dem Jungen diesen Trank unterzujubeln, damit er vor dem Gamot ganz sicher lügte, erschien nach einem harten Plan. Andererseits war Albus nicht dafür bekannt, dass er vor irgendwas zurückschreckte. „Glaub mir, ich habe auch lang überlegt. Aber es ist das Richtige. Harry muss zu seinen verwandten zurück. Den Blutschutz hat er nur dort. Es wäre nicht auszudenken was passieren würde, wenn Tom zurückkehrt, und der Junge nicht unter diesem Schutz steht. Zumal die Malfoys nicht vertrauenserweckend sind. Der junge Weasley wird uns helfen, dass Harry den Trank auch entgegen nimmt.“ Severus nickte langsam. An und für sich war das ein guter Plan. Nur machte Albus seine Rechnung ohne Draco, der niemals zulassen würde, dass der andere einen Trank zu sich nahm, von dem er die Herkunft nicht kannte. Das war eine seiner ersten Lektionen an den jungen Malfoy gewesen. Niemals, und unter keinen Umständen etwas zu sich zu nehmen, von dem man nicht wusste, wer es gebraut oder gekocht hatte. Das war soweit gegangen das Draco sich geweigert hatte, in einem Restaurant zu essen. Tief durchatmend nickte er: „Natürlich braue ich dir den Trank, Albus.“ Breit lächelte sein gegenüber und verwies dann auf das Kindertränkebuch: „Willst du Vorschulunterricht geben?“ Neugierig wurde er aus den lauen Augen angesehen. „Bist du verrückt? Seh ich aus als würde ich mich mit den verzogenen Rotzengeln abgeben? Die reichen mir wenn sie ihre völlig verwöhnten Füße auf unseren Grund setzen.“ Völlig entrüstet schüttelte er sich und schüttelte den Kopf. „Zabini fragte mich um ein Buch, mit dem er bei seinem Sohn das Interesse an der hohen Kunst des Tränkebrauens wecken könnte. Das ist die Antwort. Auch wenn ich glaube das bei dieser Mutter bereits alles verloren ist.“ Merlin sei Dank, hatte er ein Talent für die Schauspielerei. Sonst wäre er auch als Doppelagent schnell aufgeflogen. „Schön. Dann hoffen wir das Beste für den jungen Zabini.“ Schnell war Albus Interesse verpufft und er machte sich auf den Weg in sein Büro zurück. Alles lief nach Plan. Nun blieb nur noch zu hoffen, dass Harry den Trank auch zu sich nahm, und schnell wieder zu seiner rechtmäßigen Familie zurückkonnte. „Guten Morgen.“ Draco sprach sehr leise in das Ohr seines Freundes, der seinen Kopf auf seiner Brust abgelegt hatte und nun ganz langsam die Augen öffnete. „Morschen.. „Nuschelte Harry und sah unsicher in die grauen Augen, die ihn regelrecht anstrahlten. Wieder wuchs die Unsicherheit in dem Jungen und er versuchte abzurücken, was Draco allerdings nicht zuließ. Er drückte den anderen nur noch fester an sich und strahlte breit: „Alles Gute zum Geburtstag!“ rief er dann und wuschelte ihm wieder durch die Haare. Die nun erstrecht in alle Himmelsrichtungen abstanden und so leicht sicher nicht mehr zu bändigen waren. Harry legte den Kopf schief, er hatte Geburtstag? Bisher kannte er das nur von Dudley. Da war immer eine riesige Sause bei den Dursleys gewesen, für ihn gab es auch an diesem Tag nichts Besonderes. Meistens ging der im normalen Alltag komplett unter. Vorsichtig griff Draco unter sein Kissen, und holte sein kleines Geschenk hervor, was aus einem Märchenbuch der magischen Welt bestand. Harry strahlte breit als er es in Empfang nahm. Sein allererstes eigenes Geburtstagsgeschenk. Er drückte es an sich, mit Tränen in den Augen sah er zu Draco und schluchzte. Der junge Malfoy wusste gar nicht wie ihm geschah, als Harry sich weinend auf ihn warf. „Gefällt es dir nicht? Ich kann dir was anderes kaufen.“ Entwischte ihm, doch Harry schüttelte nur den Kopf, und drückte das Buch noch enger an sich. „MeinallererstesGeburtstagsgeschenk.“ Versuchte er viel zu hastig und zu schnell zu erklären, was in den Schluchzern unterging und dafür sorgte das Draco nicht ein Wort verstand. Aber scheinbar war Harry mit dem Geschenk zufrieden, nur warum einte er dann? Erst nach einigen Minuten hatte der Schwarzhaarige sich beruhigt und versucht nach Worten zu finden: „Das ist mein erstes Geburtstagsgeschenk. Ich hab noch nie etwas zum Geburtstag bekommen.“ Nun wurden Dracos Augen groß. Er schwor sich das er Harrys Verwandte dafür einmal besuchen, und bestrafen würde. Wenn er groß war. „Dann wird es dich sehr freuen zu hören, dass es nicht das einzige heute bleibt.“ Draco griente breit und zog den anderen förmlich aus dem Bett. Gemeinsam gingen sie Hand in Hand in ihren Pyjamas in den Speiseraum der Familie, wo seine Mutter und sein Vater sie schon erwarteten. Während Narzissa wie immer aussah wie das blühende Leben, schien Lucius eindeutig noch nicht genügend Kaffee getrunken zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)