Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 27: ------------ Narzissa stand lächelnd an der Tür zu Dracos Räumen. Draco hatte fest beide Arme um den Kleineren Jungen gelegt und schlummerte zufrieden. Auch Harry sah nicht so aus, als würde er von einem Albtraum geplagt werden. Sie bewegte sanft ihren Zauberstab, der dafür sorgte das die Decke, beide Jungen zudeckte. Ihr Mann konnte noch so oft fordern, dass er nicht wollte, dass die beiden zusammen in einem Bett schliefen, das würde sich sicherlich die nächste Zeit nicht ändern. Erst musste sich Harry mehr festigen, und seine Ängste überwinden. Solche Geschehnisse, wie an diesem Nachmittag, waren nicht unbedingt förderlich für seine sowieso schon geschundene Seele. Leise seufzend schloss sie die Tür hinter sich und begab sich in ihre eigenen Gemächer. „Schlafen sie?“ Lucius hatte es sich mit einem Feuerwhiskey vor dem brennenden Kamin gemütlich gemacht. Sie nickte: „Tief und fest.“ Sorgsam setzte sie sich neben ihren Mann und ließ sich von Dolby noch ein Glas Elfenwein bringen. „Eigentlich hatte ich mich auf einen ruhigen Sommer gefreut.“ Nachdenklich sah Lucius in die Flammen, während Narzissa hell auflachte: „Ich denke wirklich ruhig wird es bei uns werden, wenn du Dobby Kleidung schenkst, und die Kinder nach Hogwarts gehen. Und ich verspreche dir, dann ist es dir zu ruhig.“ „Wenn ich dem Elfen Kleidung schenke, kommt er nie wieder irgendwo in Anstellung. Er würde elendig in irgendeiner Gosse vergammeln.“ Bei den Hauselfen war ein freier Elf gar nicht gut angesehen. Nein, er musste herausfinden, was mit Dobby passiert war, dass er so selbstzerstörerisch reagierte. Wenn er genau darüber nachdachte, kannte er den Elf nicht anders, und er kannte ihn sein ganzes Leben lang. Schließlich hatte der Elf schon seinem Vater gedient. Und schon als er selbst noch ein Kind gewesen war, war Dobby immer anders gewesen, als die anderen Elfen, die sie im Manor hatten. Sicher hatte es mit seinem Vater zu tun, dessen Strafen immer sehr hart gewesen waren. Egal ob den Elfen, oder seinem eigenen Sohn gegenüber. Damals hatte er sich geschworen, niemals so mit seinem Kind umzugehen. Eine gewisse strenge, war angebracht, aber Gewalt gegenüber einem Kind, würde er niemals tolerieren. Wahrscheinlich kam auch daher der Drang dem jungen Potter helfen zu wollen. Seine Mundwinkel zogen sich zu einem weichen Lächeln, wenn er es so überlegte, dann hatte er von Anfang an keine andere Wahl gehabt, als den Jungen bei sich und seiner Familie aufzunehmen. Und seine schöne Ehefrau, hatte das natürlich von Anfang an gewusst, sonst hätte sie dem Kleinen nicht ihr Herz geschenkt. An Abenden wie diesem, fragte er sich wie er sie nur verdient hatte. Für seinen Vater war sie einfach nur eine gute Partie gewesen, eine Black, natürlich hatte er einer Heirat sofort zugestimmt. Für ihn hätte sie auch Longbottom heißen können, eine andere Frau hätte es für ihn nicht geben können. „Was denkst du? Wie wird es ausgehen?“ Fragte Narzissa nun leise, und nahm einen tiefen Schluck von ihrem Wein, ehe sie das Glas locker in der Hand hielt, und sich etwas enger an ihn kuschelte. Er zuckte mit den Schultern: „Ich halte Rayne für einen fähigen Mann. Er hat mit Bestnoten seinen Aurorenabschluss gemacht, und auch jetzt macht er sich einen guten Namen. Es ist gut ihn auf unserer Seite zu wissen.“ Verstehend nickte seine Frau: „Es wird alles gut werden, oder?“ Innerlich tobte eine Angst in ihr. Sie hatte doch nicht alles getan um den Jungen zu retten, um nun mitansehen zu müssen, wie er wieder zu seinen prügelnden Verwandten musste, nur weil ein alter Zauberer der Ansicht war, dass es das Beste für ihn sei. „Wo wir beim Thema sind, rate mal wer in zwei Tagen Geburtstag hat?“ Lucius hob beide Augenbrauen. Kurz überlegte sie, aber ihr fiel niemand aus ihrem Bekanntenkreis ein, und für gewöhnlich hatte sie jeden Geburtstag im Kopf. „Dein kleiner Schützling.“ Kam prompt die Antwort. Nun war es an ihr fragend zu schauen: „Harry?“ Krächzte sie beinah. Sie hatten noch nicht einmal gewusst, wann der Schwarzhaarige Geburtstag hatte, das war erbärmlich. „Ich habe es selbst erst heute im Ministerium erfahren, und eigentlich wollte ich es dir gleich sagen, aber dann haben sich die Ereignisse dezent überschlagen.“ Das war nett ausgedrückt. Sie hatten ihn förmlich überrollt. „Wir geben keine Party. Ich denke soweit ist er noch nicht. Vielleicht kann Blaise am Nachmittag zum spielen kommen…“ Überlegte die Blonde ruhig. „Und meine frisch aufgeräumte Bibliothek fliegt wieder in die Luft?“ Na, darauf konnte er gut verzichten. Aber auf den bösen Blick dem ihn seine Frau zuwarf, auch. „Was du möchtest, Darling.“ Sagte er deswegen und sah wie sich ihre Mundwinkel wieder hoben. „Dann lass ich mir etwas einfallen.“ Sie stellte das Glas beiseite, und kuschelte sich eng an ihren Mann. Draco öffnete die Augen und sah zufrieden auf den Jungen der neben ihm lag. Sie hatten in der Nacht beschlossen, dass sein Vater reden konnte was er wollte, sie würden trotzdem gemeinsam im Bett schlafen. Und wenn er etwas sagen würde, dann könnten sie Harrys Albträume als Grund angeben. Und das Harry natürlich auch zu ihnen ins Bett fliehen konnte. Und er wusste wie wenig angetan sein Vater davon sein würde. Er grinste breit, und wuschelte Harry durch sein wieder längeres Haar, also hatte der Besuch beim Frisör rein gar nichts gebracht. Beinah hätte er gelacht, konnte sich aber gerade noch zurückhalten, schließlich wollte er den Kleineren nicht wecken. Nach dem gestrigen Tag, konnte er sicher alles an Schlaf gebrauchen, was er bekommen konnte. Er selbst hatte nicht eine Sekunde an seiner Mutter gezweifelt, schließlich hatte er sie schon öfter im Umgang mit dem Zauberstab erlebt, und sie war sehr gut in stummen Flüchen. Aber für Harry musste das ein absoluter Horror gewesen sein. Er nahm sich vor, noch netter zu seinem Freund zu sein. Dieser öffnete auch langsam die Augen und wieder einmal war Draco von dem intensiven grün, dass ihn anfunkelte, fasziniert. „Guten Morgen.“ Nuschelte der Schwarzhaarige leise und streckte sich. „Dir auch.“ Draco grinste und genoss die ruhige entspannte Stimmung zwischen ihnen. Ihm war aufgefallen, dass sie sich nicht einmal mehr unterhalten mussten, um die Gefühle des anderen zu verstehen, es reichte ein Blick, um die Mimik des anderen zu sehen. Vielleicht lag das daran das sie Zauberer waren? Ging es seinem Vater dann mit Severus genauso? „Denkst du, dass dein Vater böse sein wird?“ Wie immer kam wieder etwas Angst in Harry zum Vorschein. „Ach Neee. Im Gegenteil, er wird mir dankbar sein.“ Draco wuschelte ihm nochmal durch die sowieso schon zerzausten Haare, und stand behutsam auf. „Ähm, warum sollte er das?“ Harry verstand nur noch Bahnhof. „Überlass das mir.“ Zwinkerte der Hellblonde nun und ging zu seinem Kleiderschrank. Harry nickte und stand ebenfalls auf. Er musste wieder in sein Zimmer, bevor Lucius ihn bemerken würde. Schließlich hatten sie ihm versprochen in getrennten Zimmern zu schlafen. „Ich hol dich nachher ab, zum Frühstück.“ Sagte Draco noch bevor er sich ein ordentlich gefaltetes Hemd aus dem Schrank herausholte. „Bis gleich.“ Damit verschwand Harry aus dem Zimmer, und blieb geschockt vor dem großen blonden Mann stehen, der die Amre ineinander verschränkte und den schwarzhaarigen Jungen fragend ansah: „Ich gehe davon aus, dass du dich auf dem Weg in dein Badezimmer verlaufen hast, Harry?“ Lucius grinste in sich hinein. Immer wieder amüsierte es ihn köstlich, wenn der junge Potter ihn ansah, wie ein verschrecktes Kaninchen. Wild nickte Harry, als er das Zwinkern des Hausherrn sah, und lächelte leicht. „Na dann ab ins Bad, wir sehen uns in einer halben Stunde zum Frühstück.“ Das musste er nicht zweimal sagen, wie ein Blitz rannte der Kleine in sein Zimmer und verschloss die Tür hinter sich. Durch Narzissa hatte er gewusst das Harry wieder bei Draco eingeschlafen war, und fürs erste würde er es dabei belassen, aber sobald Harry sich etwas eingelebt, und seine Ängste überwunden hatte, musste sich diese Schlafgewohnheit ändern. Gähnend machte er sich auf den Weg in den Frühstücksraum, und wäre beinahe über Dolby gestolpert, der mit einem Plopp unerwartet vor ihm auftauchte: „Guten Morgen, Sir. Rita Kimmkorn vom Tagespropheten wünscht sie zu sprechen, Sir.“ Aasgeier, schon am frühen Morgen: „Hat sie gesagt warum sie mit mir sprechen möchte?“ er ging an dem Elfen vorbei und trat langsam auf die große Haupttreppe zu. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, was eine Reporterin dieses Blattes, um diese Uhrzeit wollte. Natürlich wollten sie aus erster Hand erfahren, was gestern in der Winkelgasse losgewesen war. Aber bis die Verhandlung vor dem Gamot stattgefunden hatte, würde er schweigen. Und er hoffte das die Weasleys das ebenfalls taten. Vielleicht sollte er ihnen zur Sicherheit einen Scheck ausstellen? „Sie möchte über die Geiselnahme des jungen Masters sprechen, Sir. Und über Harry Potter, Sir.“ Na ganz großes Theater. „Sie wird nicht empfangen. Von niemandem aus dem Manor. Und sollte sie versuchen, auf anderem Wege auf das Gelände zu kommen, sag ihr, dass die Schutzzauber sehr aktiv sind.“ Dolby nickte und verschwand wieder. Er straffte sich leicht und ging in den Frühstücksaal um den Propheten von der Eule anzunehmen und ihre einen Keks samt Bezahlung zu geben. Während er sich setzte überflog er grob das Titelblatt: Sensation: Harry Potter mit den Malfoys in der Winkelgasse!!! Oh, er hätte sie hereinkommen lassen, und dafür foltern müssen. Kurz schielte er zu der kleinen Bar, auf der die alkoholischen Getränke standen, aber so früh am Morgen, würde ihn Narzissa umbringen. Seufzend und ohne ein Glas Feuerwhiskey am Morgen las er den vermaledeiten Artikel, den sich die Schmierfinken aus den Fingern gezogen hatten: Wie unsere liebreizende Reporterin gestern herausgefunden hat, befand sich unser aller geliebter Held, höchstpersönlich in der Winkelgasse. Nun, werden sie sich sicherlich fragen was er dort gemacht hatte? Schließlich lebt er bei seinen Muggelverwandten, nach der schrecklichen Tragödie um die Familie. (Wir berichteten ausführlich) Wie ich selbst sehen konnte, war er gemütlich einkaufen! Mit niemand geringerem als Narzissa und Draco Malfoy. Natürlich weiß jeder, dass die Malfoys eine der angesehensten Zaubererfamilien sind, aber wie kommen sie zu dem jungen Harry Potter? Und warum gehen sie mit ihm einkaufen? Das alles sind Fragen, die ihre Rita Kimmkorn gerne für sie beantworten wird. Lesen sie morgen im Propheten: Der Junge der Lebt und der Junge Malfoyerbe: Freundschaft für Immer?! Ungläubig lies Lucius die Zeitung sinken. DAS konnte nicht wahr sein. Wenigstens hatten sie nicht über die Geiselnahme eines Exaurors geschrieben. Wobei er vermutete, dass da ein gewisser Auror seine Finger mir ihm Spiel hatte. Schwungvoll stand er auf, sodass sein Stuhl nach hinten krachte und ging in sein Arbeitszimmer. Er musste sofort veranlassen, dass diese Dumme daher gekrochene Kreatur weiter über Harry und seine Familie schrieb. Das letzte was er hier im Manor gebrauchen konnte, waren Tonnen an Fanpost. Der Junge war schon verschüchtert genug, da brauchte es diesen Ansturm nicht auch noch. „Guten Morgen, wie lief die Befragung gestern?“ Deirdree reichte ihrem Boss eine Tasse heißen Kaffee und den Tagespropheten. Er zuckte mit den Schultern: „Alles wie erwartet. Alle Aussagen decken sich erstaunlich gut. Auch wenn Arthur ab und an protestiert hat. Du hättest hören sollen, wie Molly ihn zusammengefaltet hat.“ Er grinste breit bei dem Gedanken daran, wie die rundliche Frau ihren Mann vor ihm und den Kindern, zur Schnecke gemacht hatte. Wenn Maya ihn so zusammengebrüllt hätte, dann hätte er sicher in keine Zauberstabschachtel mehr gepasst. „Dann kann Jackson abhauen?“ Deirdree nahm eine der Akten vom Schreibtisch. Sie hatten ihn über Nacht hierbehalten, aber länger war es nun wirklich nicht mehr möglich. Da keine direkte Fluchtgefahr bestand, und die Wahrscheinlichkeit, das Jackson diesen Angriff noch einmal wiederholen würde, bei null lag. „Leg einen Aufspürzauber auf ihn, am besten so dass er es nicht mitbekommt.“ Er grinste breit und sah in die Zeitung. Schon als er die Titelüberschrift las, wurde ihm klar, dass es heute wieder kein ruhiger Tag werden würde. Aber wann hatte er den schon einmal? Zufrieden kam Lucius erneut in den Frühstücksraum und lächelte seine Familie gelassen an. Nach dem Gespräch, dass er eben mit Zabini geführt, und veranlasst hatte, den Tagespropheten zurück zu pfeifen, ging es ihm weit besser. Und das Harrys Verließ bei Gringotts würde noch um einige Galleonen aufgestockt werden, da es unverantwortlich war, einen Jungen, der solch traumatische Erlebnisse hinter sich hatte, so in die Öffentlichkeit zu zerren. Lächelnd setzte er sich an den Tisch. „Du kommst zu spät, Vater.“ Draco grinste ihn breit an, und bis in das Brötchen, auf das er dick Marmelade geschmiert hatte. „ICH darf auch zu spät kommen.“ Antwortete er ruhig und nickte Narzissa zu, die ihm einen sorgenvollen Blick zuwarf. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn ihr Mann nicht bereits am Tisch saß, wenn sie in den Raum trat. Bisher war es in ihrer ehe nur selten vorgekommen, dass sein Platz am Tisch verwaist war. Er deutete ihr mit einem Nicken, dass sie später darüber sprechen würden und nahm sich etwas von dem frischen Rührei, als etwas gegen die Scheibe klatschte. Draco lachte über die Tollpatschigkeit der Eule, die gerade angeflogen war, und stand auf um das Fenster zu öffnen. Im nächsten Moment wünschte er sich, er hätte es geschlossen gelassen, eine wahre Flut an Eulen brach über ihn herein. „Mach das Fenster zu!“ schrie Lucius und sah ungläubig nach oben, da sich eines von diesen dummen Federbällen, auf seinem Kopf niedergelassen hatte. Narzissa war ebenfalls aufgesprungen, und rannte zu Draco um ihm dabei zu helfen, das große Fenster zu schließen. Was bei dem Ansturm an Eulen nicht möglich war. Verwirrst saß Harry auf seinem Platz und sah auf die vielen Eulen die sich um ihn herum gescharrt hatten. Jede hatte einen Fuß mit einem Brief ausgestreckt. Eine graue war sogar in seinem Müsli, dass Draco für ihn gemacht hatte, gelandet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)