Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Mit einer Hand griff er in die metallene Schüssel, in der das Flohpulver aufbewahrt wurde, und warf es in den lodernden Kamin, um mit Jackson Kontakt aufzunehmen. Vor einigen Jahren war er Auror und ein Mitglied im Orden des Phönix gewesen, er hätte mit Narzissa, die wie er zugeben musste, eine herausragende Hexe warm keine weiteren Probleme. Schließlich sollten ihr und ihrem Sohn ja nichts passieren. Er wollte einfach nur das Harry wieder zurück zu seinen Verwandten kam. „Du musst Harry Potter in der Winkelgasse retten, er ist zusammen mit Narzissa Malfoy und ihrem Sohn dort.“ Sein Ton klang freundlich, aber wer Albus genau kannte, wusste genau, dass es ein harter Befehl gewesen war, den er ausgesprochen hatte. Der ehemalige Auror runzelte die Stirn, nickte dann aber, der Schulleiter würde schon wissen was er tat. Und bisher hatte Dumbledore immer nur das Beste der magischen Welt im Sinne gehabt, also würde er dieses Mal genauso handeln. Der Kopf verschwand genau so schnell wie er aufgetaucht war, und hinterließ ein herrlich prasselndes Feuer in der Brennkammer. Albus atmete tief durch, und sah zu seinem Phönix, der auf der Stange saß und ihn interessiert musterte. „Fawkes, wenn alles gut geht, dann ist ab heute Abend Ruhe. Dann ist Harry wieder da wo er hingehört, und ich muss mir kein Kopfzerbrechen mehr machen, wie ich ihn aus Lucius` Fängen befreien kann. Er setzte sich wieder an den großen Schreibtisch und besah sich die Antworten die ihm das Ministerium geschickt hatte. Noch immer, war keine Antwort des Ministers dabei. Er fragte sich, was Fudge den ganzen Tag machte, irgendwann zwischen Babys auf den Kopf küssen und freundliche Interviews für den Tagespropheten geben, würde er doch sicherlich die Zeit finden, eine einfache Anfrage zu beantworten… „Lucius, ist dir klar, was los ist, wenn der Junge bei euch bleibt?“ unruhig sah Fudge zu Zabini und nahm den Antrag wieder in die Hände. „Ist es nicht wichtiger, wie es dem Kind geht? Als sich Sorgen zu machen, was der Rest sagt?“ Fragte Zabini ruhig zurück. Er konnte diesen Minister nie leiden, der Mann vor ihm hatte kein Rückgrat und für gewöhnlich auch keine eigene Meinung. Natürlich kam das Männern wie seinem Mandanten sehr gelegen, da man ihn herrlich für die eigenen Ziele instrumentalisieren konnte, aber ein Zaubereiminister sollte mehr sein. „Nein, ist es nicht. Nicht im Fall von Harry Potter. Er ist der Junge der lebt. Ja, schon beinahe eine Legende. Und wie wir alle wissen, ist Lucius Vergangenheit in dem letzten Krieg, nicht unbedingt ruhmreich.“ Nun kniff der blonde Aristokrat seine Augen zusammen, hasste er es doch auf seine Vergangenheit angestupst zu werden, zumal die Gesellschaft, nicht seine wahren Beweggründe zu diesem dramatischen Schritt kannte. „Was du denkst ist mir egal, aber ich an deiner Stelle, würde mit meinen Anwälten zusammenarbeiten, den ansonsten…“ er sprach nicht weiter, aber das brauchte er auch nicht, allein bei dem eisigen Klang seiner Stimme, war der Minister schon um einige Zentimeter in sich zusammengefallen. Man legte sich nicht mit einer der reichsten und mächtigsten Personen in der Zaubererwelt an. Einen Fingerschnips des Malfoys, und er wäre seinen Platz als Minister der Zauberei los. Das war auch Fudge klar, und er nickte langsam: „In Ordnung, wie stellt ihr euch das vor?“ War alles was er noch von sich gab, ehe er das erste Dokument unterschrieb. „Du musst stillhalten, damit ich deine Masse richtig nehmen kann.“ Madame Malkins lächelte den Jungen vor sich sanft an, der ungläubig auf die Maßband rollen sah, die wild um ihn herumflatterten, und mal die Länge des Halses und dann die Länge der Arme nahmen. Breit grinsend sah er zu Draco, der sich locker an eine Wand gelehnt hatte, von der er den besten Blick auf seinen Freund hatte. Während seine Mutter ruhig durch den Laden lief, und den Damen einige Anweisungen gab, was Farben und Schnitte anging. Sie war einfach immer bei solchen Einkäufen in ihrem Element, und wenn man, so wie er durch ihre Maske hindurchschauen konnte, dann sah man auch den Spaß, den sie dabeihatte. Harry sprang von dem kleinen Hockerchen hinab, auf dem er stehen musste, und ging schnurstracks zu Draco zurück. Ihm war aufgefallen, dass sich Dracos und Narzissas Gesichter, sobald sie einen Laden betraten, veränderten. Es war als würden sie eine Maske aufsetzen, und er wusste nicht ob es ihm gefiel. Allerdings sah er auch, so wie eben, ein freudiges aufblitzen in Dracos Augen, also ging er stark davon aus, dass es nicht an ihm lag. „Siehst du? War gar nicht schlimm.“ Flüsterte Draco ihm zu, und erntete ein Nicken. Nichts hier in der Winkelgasse war bisher schlimm gewesen, beim Frisör und auch hier hatte er mehr Spaß gehabt, als je zuvor. Wieder durchfuhr ihn eine tiefe Dankbarkeit den Malfoys gegenüber, nicht jede Familie würde ihn bei sich aufnehmen und sich so um ihn kümmern, wie sie es taten. Noch immer tat er sich schwer, sein Glück fassen zu können. Sie waren wieder in einen Hinterraum geführt worden, damit man ihn ungestört vermessen konnte. Vorn im Verkaufsraum standen zwar auch einige Hockerchen, aber die waren sicherlich für andere Kunden. Harry hatte schnell begriffen, dass die Malfoys reich waren, den um in so einem Schloss, Haus konnte man das nicht mehr nennen, zu leben, brauchte man viel Geld. Und das brachte ihnen natürlich bei solchen Ausflügen zu einkaufen eine gewisse Sonderstellung ein. Nachdem Narzissa der Verkäuferin gesagt hatte, dass sie sämtliche Garnituren an Kleidung und auch die Rechnung in das Manor zu schicken hatte, trat sie zu den beiden Kindern, und zwinkerte sie freundlich an, ehe sie wieder ihre Maske aufsetzte und den Hinterraum verließ. Vorn im Laden herrschte reges Treiben. Eine rothaarige Familie war gerade dabei einige umhänge aus den Krabbelkisten zu fischen, während ein anderer großgewachsener rothaariger Junge sich vermessen ließ. „Stell dich nicht so an, Percy Weasley! An diesem Umhang ist nur der Saum ein wenig beschädigt! Den kann ich ohne weiteres reparieren!“ schimpfte die mollige rothaarige Frau los, die ein kleines Mädchen an der Hand hielt. „Wenn der, neue Sachen bekommt, dann will ich auch welche!“ schrie der Junge vor ihr, der sie um einen Kopf überragte zurück. „DER ist ja auch Quidditchkapitän!“ schallte es sofort zurück. „Und ich bin Jahrgangsbester!“ Knurrend packte die Frau den Umhang und warf ihn sich über den Arm: „Wenn du Schulsprecher wirst, dann können wir uns darüber unterhalten!“ Das Kinder aber auch immer so uneinsichtig sein mussten. Harry lachte los. Während Draco eher entsetzt auf die Szene vor sich sah. Rote Haare, schlechte Kleidung, und ganz viele Kinder, ihm war klar, dass das die Weasleys sein mussten, von denen sein Vater immer abfällig sprach. Und so wie die sich hier im Laden aufführten, verstand er seinen Vater völlig. Sofort sprangen die Blicke der rothaarigen auf die kleine Aristokratenfamilie, Narzissa atmete tief durch, und wartete darauf, dass sie nun, wo sie sie bemerkt hatten, Platz machen würden. Molly schob ihren Jüngsten, der in Dracos und Harrys Alter sein musste zur Seite und musterte sie offen. Während Narzissa eine Augenbraue hob und hoheitsvoll an ihnen vorbeischritt: „Molly.“ Sagte sie nur zur Begrüßung, während Draco einfach nur zu der Mutter der Wiesel nickte und ihr mit Harry im Schlepptau folgte. „Narzissa.“ Kam es von der Mutter zurück, die ungläubig auf den Schwarzhaarigen Jungen der freudig an Draco hing, und sie nicht eines Blickes gewürdigt hatte. Seit wann hatten die Malfoys zwei Kinder? Sie schüttelte den Kopf, schließlich hatte sie gerade ganz andere Probleme, mit denen sie sich befassen musste. „Können wir jetzt ein Eis essen?“ Fragte Draco und sah zu seiner Mutter auf, die nickte lächelnd und führte die Jungen zum Eissalon. Als sie sich gesetzt hatten traute sich Harry zu fragen: „Hab ich etwas falsch gemacht?“ Wie immer sprach er diese Frage sehr leise aus, und Narzissa musste sich anstrengen ihn bei dem Trubel um sie herum zu verstehen. „Nein, wie kommst du den auf sowas?“ Fragte sie irritiert und legte die Karte die ihnen der Kellner in die Hand gedrückt hatte, zur Seite. „Ihr schaut immer so ernst.“ Nuschelte er nun, und spürte wie Draco seine Hand nahm. Narzissa überlegte kurz, ehe sie antwortete: „Harry, es ist alles gut. Das liegt nicht an dir. Hier in der Winkelgasse und auch bei anderen Anlässen tun wir das immer. Unser Name, bringt einen gewissen Ruf mit sich, und den wollen wir uns erhalten.“ Erklärte sie ihm nun leise. Das der Ruf den der Name Malfoy mit sich brachte, nicht unbedingt der Beste war, in ihrer Gesellschaft, dass musste sie ihm noch nicht auf die Nase binden. Harry nickte, das war wie verstecken spielen: „Kann ich das auch lernen?“ Hoffnungsvoll glitzerten sie die grünen Augen des Jungen an. Nun lachte Narzissa leicht, und nickte: „Natürlich. Draco kann es schon.“ „Ich zeig dir wie das geht. Schließlich bist du jetzt ja mein Bruder.“ Plapperte der Blonde drauf los. Begeistert nickte Harry und sah in die Eiskarte die vor ihm lag. Noch nie hatte er so viele Eissorten auf einmal gesehen, nicht das er bei den Dursleys überhaupt Eis essen durfte. Er hatte zusehen dürfen, während der Rest der Familie Eis aß. Jetzt durfte er zum ersten Mal in seinem Leben einen ganzen Becher nur für sich allein bestellen. Das Strahlen auf seinem Gesicht wurde noch breiter. Draco sah seinen Freund zufrieden an und nickte dann, ehe er selbst in die Karte sah, obwohl er schon ganz genau wusste, was für einen Becher er nehmen würde. Jackson sah ungläubig auf die Frau mir den Kindern, er hatte sich hinter einer Mauer verschanzt, von der er einen perfekten Blick auf die Malfoys hatte. Das sollte also Harry Potter sein? Der Junge war viel zu dünn, und es schien ihm nicht so, als würde er gezwungen werden, hier zu sein. Viel eher sah es für ihn so aus, als wäre er ein guter Freund des jungen Malfoy. Konnte es sein das sich Dumbledore irrte, und der Junge gar nicht entführt worden war? Sondern, das er freiwillig bei der Familie war? Ihm schossen viele Gedanken durch den Kopf, als er beobachtete, wie der Kellner den Jungen zwei große Eisbecher, und Narzissa eine Tasse Kaffee brachte. Für einen kurzen Augenblick, dachte er das er sie sogar lächeln sah, aber gerade als er blinzelte, um sich davon zu überzeugen, dass er sich das nicht eingebildet hatte, war das Lächeln wieder verschwunden. Die Kinder alberten herum, und die blonde Aristokratin hatte sich locker im Stuhl zurückgelehnt. Irgendetwas stimmte hier nicht. Würden die Malfoys, wenn sie ein Kind entführt hatten, so offen in der Winkelgasse sitzen? Niemals. Er kannte Lucius von einigen aufeinandertreffen, in den Zeiten des Krieges. Man konnte über ihn vieles sagen, aber nicht, dass er dumm war. Und seine Frau ungeschützt hier sitzen zu lassen, wäre mehr als dumm. Mit voller Begeisterung stürzte sich Harry auf den Schoko-Kirsch Eisbecher, den er bestellt hatte. Selten hatte er etwas so Leckeres gegessen, dementsprechend hastig schaufelte er nun das Eis in sich, während Narzissa kurz lachte: „Harry, Draco hat seinen eigenen Eisbecher. Dir nimmt keiner etwas davon weg.“ Sie schüttelte den Kopf, als die grünen Augen sie ansahen, um dann wieder konzentriert auf das Eis zu schauen. Aber sie bemerkte, dass ihre Worte angekommen waren, da die Bewegungen des Schwarzhaarigen langsamer geworden waren. Ihr Sohn griente in sich hinein, als er mit dem Löffel in Harrys Eisbecher fuhr, und ihn auffordernd ansah. Harry zog eine Schnute und tat es seinem Freund gleich, indem er seinen Löffel in dessen Eisbecher tunkte. Amüsiert sah die Blonde den Kindern zu, wie sie lachend und jauchzend beim jeweils anderen Eis aus dem Becher fischten, und beschloss sie machen zu lassen. Schließlich war auf der Terrasse des Eissalons sehr wenig Betrieb, und kaum einer nahm Notiz von ihnen. Als die Becher vernichtet waren, sahen die Jungs aus, als wären sie selbst ein Eisbecher. Narzissa sprach einen Reinigungszauber über die Kleidung und deutete ihnen schnell ihre Gesichter waschen zu gehen. Draco hasste es, wenn sie sein Gesicht mit Zauberei reinigte, wenn es sich vermeiden lies. Artig standen beide auf: „Bis gleich.“ Ihr Sohn schnappte wieder Harrys Hand, und zog ihn mit in das Innere des Eiscafés. Das war Jacksons Chance, wenn er etwas tun wollte, dann jetzt. Er fuhr sich durch sein kurzes braunes Haar, und lief locker auf den Eissalon zu. Die Kinder konnten eigentlich nur auf die Toilette gegangen sein, und Narzissa schien ruhig auf ihrem Platz zu bleiben. Eine bessere Möglichkeit an Harry zu kommen, würde er nicht mehr haben. Schließlich wusste jeder, das Narzissa nicht zu unterschätzen war. Er lächelte dem Kellner zu, und deutete ihm, dass er zuerst woanders hinmusste. Der nickte verstehend und ging weiter seiner Arbeit nach. Schon von weitem konnte er das laute Geplansche der Kinder hören. „Ich bin ein Zauberer, Harry!“ Mit diesem Satz wusste Jackson zumindest, dass Dumbledore die Wahrheit gesagt hatte, und es sich wirklich um Harry Potter handelte. „Ich auch!“ Rief die andere Stimme, die Harry gehören musste leiser. Er atmete tief durch, ehe er durch die Tür in den Vorraum der Toiletten trat. Beide Jungen sahen ihn mit großen Augen an, nahmen aber keine weitere Notiz von ihm, während sie mit dem Wasser herumalberten. Nein, es sah wirklich nicht so aus, als wäre Potter ein Gefangener. Aber Albus hatte ihm einen Befehl gegeben. „Bist du Harry Potter?“ Jackson lehnte sich an die Tür die nach draußen führte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)