Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Wutentbrannt tigerte Albus Dumbledore in seinem Schulleiter Büro auf und ab. Wie konnten die Malfoys es wagen ihn vor die Tür zu setzen? Knurrend setzte er sich an den Schreibtisch und massierte sich die Schläfen, wie sollte er an den Jungen herankommen? Narzissa benahm sich wie eine Löwenmutter, die ihr Junges beschützte. Während Lucius eher den Eindruck machte, als würde er den Jungen sofort vor die Tür setzen. Entweder waren im Ministerium alle blind, für die Dinge die Malfoy unter Voldemort getan hatte, oder sie ignorierten diesen Aspekt völlig. Vielleicht sollte er im Ministerium nochmal in Ruhe mit dem Oberhaupt der Familie sprechen. Sie mussten doch einsehen, dass sie kein guter Umgang für den Jungen der lebte, waren. Es war zu schade das Severus keinen Kontakt mehr zu ehemaligen Todessern pflegte, sonst könnte er ihn zum Spionieren in die Familie schicken. Aber so wie die Dinge standen, würde Lucius sich eher die Zunge abbeißen, als dem Tränkemeister etwas zu verraten. Wahrscheinlich würde die Aristokraten Familie ihn hochkant wieder rauswerfen, bevor er überhaupt über die Schwelle des Anwesens treten konnte. Je mehr er überlegte, desto mehr kam er zu dem Entschluss, dass er mit Lucius allein sprechen musste. Und wenn das alles nichts half, dann musste Severus die alte Freundschaft wiederaufleben lassen, um an den Jungen heran zu kommen. Niemals hätte er gedacht, dass es zu solch Umständen kommen würde. Nicht auszudenken was passieren könnte, wenn Voldemort wieder zurückkehrte, und Harry nicht unter dem Blutschutz stand. Er nahm ein Zitronenbonbon aus der kleinen reich verzierten Dose, die er immer in seinem Schreibtisch hatte, und legte es sich in den Mund. Wie immer, wenn er die köstliche Kombination aus Süß und Sauer auf seiner Zunge spürte, beruhigte er sich sofort, und fing an sich zu entspannen. Es würde sich alles finden, und wenn er Harry selbst aus dem Manor retten musste. Es konnte schließlich nicht sein, dass er bei Todessern aufwachsen musste, während seine liebenden Verwandten um ihn bangten, und ihn jederzeit wieder bei sich aufnehmen würden. Lucius sah aus, als hätte man ihm sämtliche Weihnachtsgeschenke gestrichen, als er in sein Büro trat und einige Eulen bereits auf seinem Schreibtisch warteten. Er musste sich wirklich angewöhnen die Fenster zu schließen, die kleinen Federbälle sprangen auf seinem Schreibtisch umher und schienen ihre reine Freude damit zu haben, eine Menge Unordnung in seine Dokumente zu bringen. Zischend ging er zu ihnen und nahm ihnen die Briefe ab, zwei vom Ministerium, wie er an dem Wappen erkannte, einer von Dumbledore, und die anderen schienen die Rechnungen aus der Winkelgasse gebracht zu haben. Er gab jeder einen Keks und scheuchte sie in den langsam dämmernden Abendhimmel hinaus. Als er das erste Pergament öffnete und die Zeilen las, in denen ihm mitgeteilt wurde, dass er sich in der nächsten Woche im Ministerium einzufinden hatte, um Harrys Vormundschaft zu klären. Was hatte er damit zu tun? Ab morgen ging der Junge seine Wege und seine Familie die ihren. Nur wie sollte der das Draco beibringen? Er war total vernarrt in den jungen Potter, und würde ihn hassen, wenn er den Schwarzhaarigen vor die Tür setzte. Schließlich rebellierte er ja schon offen gegen ihn. Noch nie hatte er sich gegen Narzissa oder sein Wort gestellt. Eigentlich hatte er dieses Verhalten, erst in einigen Jahren erwartet, wenn die Pubertät einsetzte. Narzissa würde sich fügen, wenn er ihr erst einmal die Vorteile nahebrachte, die es hatte, wenn der junge Potter nicht bei ihnen blieb. Dieses Mal wäre es schlimmer, als damals. Er erinnerte sich noch zu gut daran, als Abraxas den dunklen Lord mit in das Manor gebracht hatte, um ihn zu rekrutieren. Bis zu diesem Zeitpunkt, hatte er selbst sich neutral verhalten. Er wollte sich weder von der einen noch von der anderen Seite instrumentalisieren lassen. Am Ende war es anders gekommen. Niemals würde er vergessen, wie der dunkle Lord Narzissa und Draco mit dem Cruciatus belegt hatte, bis er sein Einverständnis gab, der dunklen Seite bei zu treten. Was er in diesem Augenblick nur zu gern getan hatte, nur um seine Familie zu beschützen. Sein Vater war lachend danebengestanden, für ihn war klar gewesen, dass sein Sohn sich, seiner Entscheidung zu fügen hatte. Noch nie hatte er so viel Hass gegenüber seinem strengen Vater empfunden, wie in diesem Moment, wo er wissentlich seine Familie dafür opferte, um seinen Willen durchzusetzen. Nie hätte er es sich verziehen, wenn einem von Beiden etwas geschehen wäre. An den Longbottoms hatte man ja gesehen, was passieren konnte, wenn man zu lang unter diesem Fluch stand, und Draco war damals noch so klein gewesen. Kaum ein Jahr alt. Er hätte diesen Fluch keine Fünf Minuten lang überlebt. Merlin sei Dank, waren bei seinem Sohn keine Schäden dadurch entstanden, was auch daran lag, dass Lucius an diesem Abend blitzschnell agierte, und sich das dunkle Mal aufdrücken ließ. Nein, er bereute diese Entscheidung nicht. Damals war es das einzige richtige gewesen. Noch immer hörte er die Schreie seiner Familie, die in jener Nacht durch das Manor gehallt waren, noch immer sah er den schmerzverzerrten Gesichtsausdruck seiner Frau, wie sie auf dem teuren Teppichboden gelegen hatte, und verzweifelt seinen und Dracos Namen schrie. Und trotz allem, war Narzissa die einzige, des ganzen inneren Kreises, die es sich gewagt hatte, gegen den Lord im Hintergrund zu rebellieren. Es waren nur Kleinigkeiten gewesen, ein Glas Wein, das ein Hauself ausversehen auf den Nebenmann des Lords hatte fallen lassen, so das Voldemort natürlich auch einige Tropfen auf seiner Robe hatte. Der Blick den sie IHM zuwarf, der mehr als nur Abscheu zeigte, und sich, sobald es zu auffällig wurde, sofort in absolute Ergebenheit wandelte. Mit eben solchen Dingen, hatte sie ihm gezeigt, dass sie immer die stolze Aristokratin an seiner Seite sein würde. Und dass er froh sein konnte, so eine starke Frau an seiner Seite zu haben. Wenn der Lord wirklich wieder auferstehen sollte, aus welchem Loch auch immer er gekrochen käme, dann war er sich sicher, dass Narzissa nicht mehr vor ihm kuschte. Sondern mit aller Macht ihre Rache ausüben würde, für das was er Draco und ihr angetan hatte. Er schüttelte seinen Kopf um diese Erinnerungen wieder zu verscheuchen. Obwohl der Abend bereits dämmerte, war es noch zu früh, um über die Vergangenheit zu sinnieren. Das konnte er wie immer, spät am Abend, wenn er allein im Salon saß und seine Gedanken ordnete. „Wie viele Schokofrösche, hast du nun gegessen, Harry?“ Beinah beiläufig warf sie die Frage in die Unterhaltung der beiden Jungen, die gerade fieberhaft überlegten, was man als Zauberer so alles tun konnte, und wo man die Muggelverwandschaft überall hinzaubern konnte. Schüchtern sah der kleinere Junge sie nun an: „Ich weiß es nicht genau. Aber ich hab aufgehört als ich satt war.“ Noch immer schien er Angst vor ihr zu haben, und wieder flammte kalte Wut auf diese Dursleys in ihr auf. Na das war ja schonmal etwas. Die blonde Frau strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nickte leicht. Eigentlich kam das Ganze ihrem Plan entgegen, nur wollte sie nicht das Harry wirklich Bauchschmerzen bekam, und bei Salazar, die würde er bekommen. Sie atmete tief durch und sah auf ihren Sohn. Eigentlich waren ihre Anweisungen klar gewesen, allerdings meinte er es nur gut, mit seinem neuen Freund. Und in kindlicher Logik betrachtet, hatte er nichts Falsches getan. Nun konnte sie nur abwarten, ob Harry noch Anzeichen eines verdorbenen Magens zeigen würde. „Wir könnten ihnen Schweineohren und deiner Tante Eselsohren anhexen.“ Fing Draco wieder an. „Geht das?“ Wild nickte er als Antwort auf Harrys Frage: „Natürlich. Wir sind schließlich die Besten. Ich als Malfoy und du als Held unserer Welt sowieso. Uns wäre keiner gewachsen.“ Stolz reckte ihr Sohn die Brust heraus. „Na ihr Helden, Schluss damit jetzt. Du Held, siehst zu das du Gesund wirst, und du Oberheld gehst dein Buch holen. Dann könnt ihr zusammen lernen, wie man zu einem richtigen Helden wird.“ Entschied sie und stand auf. Auf dem weitläufigen Flur hielt sie Draco kurz auf und sah ihn streng an: „Keine weiteren Süßigkeiten. Du willst schließlich nicht das Harry nochmal krank wird, oder?“ Sofort schüttelte er den Kopf, natürlich wollte er das nicht. Schließlich war er glücklich, dass sein Freund endlich aufgewacht, und soweit auch gesund war. „Tut mir leid. Mutter.“ Kam es kleinlaut von ihm, ehe er sich losmachte um in seine Gemächer zu flitzen, und das geforderte Buch zu holen. Narzissa verzog kurz ihr Gesicht und machte sich dann auf den Weg um die Elfen für das abendliche Dinner anzuleiten, und ganz nebenbei musste sie noch einen gewissen Tränkemeister über ihr weiteres Vorgehen, Lucius betreffend informieren. Wenn ihr Plan klappte, dann würde es nicht mehr zur Diskussion stehen, ob Harry bei ihnen bleiben dürfte. Sie könnte auch einfach nur ein Machtwort gegenüber ihres Mannes sprechen, aber das würde er ihr nicht vergeben, da stand ihm sein Stolz im Weg. Er musste selbst, und im günstigsten Fall, aus ein ganz wenig Zuneigung, gegenüber des jungen Potters, diese Entscheidung treffen. „Was, wenn ich gar nicht zaubern kann?“ Fragte Harry leise. Er hatte Angst das sein einziger Freund sich dann von ihm abwendete, wenn er doch nicht der war, für den sie ihn alle hielten. Vor Dracos Eltern hatte er sich nicht getraut, dass Thema anzusprechen. „Harry, das ist doch Elfen…Mist.“ Antwortete Draco ihm sogleich und strich ihm kurz über die Schulter. „Du bist ein Zauberer. Wahrscheinlich sogar der Mächtigste überhaupt.“ Überlegte der junge Malfoy Erbe weiter. „Aber ich müsste doch etwas merken, oder?“ Nuschelte Harry nun leiser. Draco überlegte nun angestrengt, bei ihm als Malfoy, wusste man natürlich das er ein Zauberer sein würde. Aber wie sah das bei einem Potter aus? „Ich geh jetzt zu Vater. Der wird wissen was wir tun müssen, um das festzustellen.“ „Nein. Nein, Bitte nicht, dein Vater mag mich nicht sonderlich.“ Harrys Stimme war leise geworden. Er hatte Angst das der große Mann ihn wieder zu den Dursleys bringen würde. Auch wenn Narzissa ihm versprochen hatte, dass er bleiben durfte, war doch Lucius das Familienoberhaupt, dass solche Entscheidungen zu treffen hatte. So war es bei den Dursleys auch gewesen, Petunia hatte etwas geplant, und Vernon hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Genau das gleiche würde hier auch passieren können, und davor hatte er Angst. „Natürlich mag er dich. Wie könnte er dich nicht mögen, wenn ich dich mag?“ Draco schüttelte den Kopf. Er hatte Harry schon gemocht, als er ihn für einen gewöhnlichen Muggel gehalten hatte. Diese traurige, nachdenkliche Art, wie er so verloren mitten in der Nacht auf dem Feld vor ihrem Ferienhaus gesessen hatte, hatte ihn tief getroffen. Sofort hatte er den anderen Jungen beschützen wollen, ohne darauf zu achten, was für eine Abstammung er hatte. Für ihn war klar gewesen, dass das sein erster, und einziger, bester Freund werden würde. Und wie immer, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, hatte er es auch bekommen. „Mutter wird niemals zulassen das du weggebracht wirst. Sie mag dich.“ Versuchte er erneut den Schwarzhaarigen zu beruhigen, der nickte allerdings nur langsam. Wenn er doch nur sicher wüsste, dass er zaubern konnte, dann würde Lucius ihn vielleicht wirklich nicht mehr weggeben. „Ich kann das alles immer noch nicht richtig glauben.“ Nuschelte er nun leise und schloss für einen Moment die Augen. Seine Eltern waren von einem mächtigen bösen Zauberer getötet worden, und nur er hatte überlebt. Jeder in der Zauberwelt kannte seine Geschichte, nur er selbst nicht. Auf einmal wurde ihm kalt und heiß zugleich, wollte Draco nur mit ihm befreundet sein, weil er dieser Junge war? Ängstlich sah er zu ihm. Draco hatte die Stirn in Falten gelegt und schien fieberhaft zu überlegen, was sie tun konnten. „Wusstest du, dass ich das war?“ Die Frage kam so schnell, das Draco verwundert aufsah: „Was wusste ich?“ er verstand den Zusammenhang nicht. „Das ich der Junge war, der das überlebt hat.“ Harry war rot geworden, es war ihm peinlich das zu fragen, aber er mochte um seiner selbst gemocht werden. Immer nur war er der Freak gewesen, der nichts konnte. Der sogar zu dumm war, um ordentlich zu putzen. Der es nicht wert gewesen war, gemocht zu werden. „Neeeeee, ich wusste es nicht. Ich hielt dich für einen Muggel. Vater hat es mir dann in der Nacht, als Mutter und Onkel Sev dich geheilt haben, erklärt. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Anstatt eines Muggels, hab ich ihnen einen Helden ins Anwesen gebracht.“ Der blonde Junge grinste, und seine grauen Augen strahlten regelrecht: „Ich weiß jetzt wie wir herausfinden ob du zaubern kannst.“ Das Grinsen war so breit geworden, dass es von einem Ohr zum anderen reichte. „und wie?“ Neugierig sah er ihn an. „Na ganz einfach. Ich hol den Besen.“ Damit sprang der junge Malfoy Erbe auf und verließ den Raum. Den Besen? Wie sollte er herausfinden ob er ein Zauberer war, wenn er den Boden kehrte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)