Sadistic Desire von Last_Tear ================================================================================ Kapitel 1: True Colours ----------------------- Mit einem leisen Seufzen ließ Yoshiki noch ein mal den Blick schweifen, bevor er sich langsam streckte und innerlich fluchte. Wer behauptet hatte, dass Bandproben nicht auch anstrengend sein konnten, war nie bei einer dabei gewesen. Und dass er die Nacht so gut wie gar nicht geschlafen gehabt hatte, trug nicht unbedingt dazu bei seine Laune oder seine körperliche Verfassung zu bessern, im Gegenteil sogar. „Schickes Halsband.“ Unvermittelt fand er sich in der Realität wieder - mit Taiji vor sich, der ihn amüsiert mit vor der Brust verschränkten Armen betrachtete - wieso war der nicht mit Toshi, Pata und hide gegangen? „Was gehts dich an?“ Damit hatte sich Yoshiki bereits abgewandt, dass er seine Sachen nehmen konnte - ausnahmsweise wollte er wirklich nur noch so schnell wie möglich ins Bett und schlafen - duschen konnte er immer noch morgen. Und essen auch. Allerdings ließen sanfte Finger die über seinen Rücken zu tanzen begannen ihn mitten in der Bewegung erstarren - was zum Henker. „Heißt das, er schlägt dich jetzt nicht nur, sondern richtet dich ab wie einen Hund? Was findest du an dem Kerl, Yo-chan?“ Mit einem Schnauben drehte sich der Drummer um, funkelte sein Gegenüber nur vernichtend an. „Du solltest die Klappe halten wenn es sich um Dinge dreht die du weder verstehst, noch dich etwas angehen, Taiji.“ Wie konnte jemand nur so stur sein? Und begriffsstutzig und ein Vollidiot und wieso hatte er ihn noch mal unbedingt in der Band haben wollen?! „So?“ Jetzt lag es am Bassisten eine Augenbraue zu heben und bevor es sich Yoshiki versah, fand er sich auch schon mit dem Rücken gegen die Wand gepinnt wieder und verzog fluchend das Gesicht - es waren zwar nur noch Striemen übrig, aber es tat noch genug weh um ihn daran zu erinnern, woher er diese Spuren hatte und warum. „Es geht mich also nichts an, wenn einer meiner Freunde geschlagen und wie ein Haustier behandelt wird? Willst du mich verarschen, Yoshiki? Du kannst mir nicht erzählen, dass er dich liebt…Ich hab deinen Rücken gesehen…Verstehst du nicht, dass ich mir nur Sorgen um dich mache? Warum nimmst du das verfluchte Halsband nicht einfach ab sobald er nicht mehr da ist?“ Mittlerweile hatte Yoshiki die Augen geschlossen, ertrug er den Blick doch nicht, mit welchem er bedacht wurde - zu viel Sorge lag darin, Mitleid und noch etwas anderes von dem er sich nicht traute es zu benennen. Es war zu viel und er brauchte nichts davon, wandte nur stumm den Blick ab und lachte schließlich leise auf. „Wieso denkst du, dass ich es abnehmen will?“ Während der Bassist nach Worten suchte, versuchte er sich zumindest zu befreien, allerdings ließ Taiji seine Handgelenke automatisch los und gerade als er gedacht hatte, dass dieser verstanden hatte, wurde er auch schon in eine Umarmung gezogen und versteifte sich im ersten Moment komplett. „Oh, Yoshiki.“ Kurz ließ er dem Bassisten seinen Spaß, ohne die Umarmung jedoch zu erwidern, bevor er diesen von sich schob - es war spät, er war müde, musste der Vollidiot ausgerechnet heute entscheiden, dass er sich Sorgen um ihn machte? „Ich sag es dir noch ein Mal, Taiji. Es geht dich nichts an. Versuch dich nicht in Dinge einzumischen, die du nicht verstehst und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt wahnsinnig gerne nach hause und in mein Bett und schlafen.“ Oder Taiji eine reinhauen, aber vielleicht hatte er mal Glück und der würde verstehen, dass das eine Sache zwischen ihm und Sakurai war - und niemandem sonst. Zumindest wurde er dieses Mal nicht aufgehalten, als er sich nach seinen Sachen bückte und Yoshiki verließ den Raum ohne sich umzudrehen, nur weg hier. Sonst würde er wirklich für nichts mehr garantieren können und es war fraglich ob Taiji mit einem blauen Auge auf die Bühne gehen wollte nächste Woche. Irgendwie bezweifelte er es fast schon - nicht dass es ihn stören oder interessieren würde - der blöde Bastard war erwachsen und kaum, dass er das Gebäude verlassen hatte, zündete sich Yoshiki schnaubend eine Zigarette an - er mochte das Halsband. Dass er es nicht abnehmen konnte, erschwerte es nur zu duschen, aber ansonsten konnte er durchaus vergessen, dass er es trug. Wenigstens waren sich Sakurai und Taiji noch nicht begegnet, denn sonst…Yoshiki schüttelte nur den Kopf, das würde nicht passieren, er würde nicht zulassen, dass die Beiden sich begegnen würden. Davon ab konnte er in seiner Freizeit immer noch tun und lassen, was er wollte, mit wem er wollte und wann oder wie er wollte. Ganz einfach. Und trotzdem verfolgten ihn Taijis Worte und er wäre am Liebsten zurück gegangen um diesen ordentlich durchzuschütteln, vielleicht würde dann dessen Gehirn wieder anfangen zu arbeiten. Eventuell sollte er statt zu schlafen noch mal ihre Lieder durchgehen…Nachdem er allerdings fast in der Bahn eingeschlafen wäre, entschied er sich schließlich dagegen und kaum zuhause angekommen, kickte er sich die Schuhe von den Füßen, sperrte die Tür doppelt ab und ließ den Schlüssel stecken, bevor er sich umgezogen hatte und direkt ins Bett gefallen war. Man wusste ja nie auf was für lustige Ideen Taiji kommen würde, ob der sich seinen Zweitschlüssel holen würde…Solange er Toshi nichts erzählen würde, der würde die Sache noch viel weniger verstehen. Yoshiki murrte nur noch mal leise, bevor er das Gesicht halb im Kissen vergrub, darauf hoffend, dass morgen alles anders und vergessen wäre - es war ermüdend gegen etwas anzureden, was man doch nie tot bekommen würde und nachdem er sich noch eine gedankliche Notiz gemacht gehabt hatte, Taiji zu schlagen, sollte er das Thema wieder aufgreifen, war er schnell im Reich der Träume gelandet. Die nächsten Tage verliefen alle gleich - Taiji versuchte nach der Probe ihn weiter über seine ungesunde Beziehung auszuquetschen und ihm diese auszureden, sobald die anderen Drei verschwunden waren und bisher war er davor immer geflüchtet. Bisher. Nur dass er heute nicht schnell genug gewesen war und sich jetzt unter dem Bassisten auf das Sofa in ihrem Probenraum gepinnt befand - er war doch kein verdammter Schmetterling. „Zum letzten Mal, Taiji, lass mich los oder ich tret dir dahin, wo es weh tut…“ Yoshiki knurrte leise, der eiserne Griff um seine Handgelenke lockerte sich allerdings keinen Zentimeter, dafür wirkte der Bassist auch viel zu amüsiert. „Na, das will ich sehen, Prinzessin.“ Zugegeben, seine Karten standen schlecht, vor allem nachdem Taiji auf seiner Hüfte saß und er so nicht mal dazu kommen würde, ihm die Knie in den Rücken zu rammen, aber verdammt, er hatte endgültig genug. „Fick dich, verdammt, was willst du von mir? Kann ich nicht glücklich sein, ohne dass du dich in wilde Fantasien verrennst? Was ist dein verfluchtes Problem, Taiji?“ Dieser jedoch lachte nur, was erneut dazu führte, dass Yoshiki versuchte sich aufzusetzen - ohne Erfolg und er konnte nicht anders, als erneut zu fluchen - wenn er sich schon von wem irgendwo festhalten ließ, dann war Taiji definitiv der letzte Mensch an den er dabei dachte. „Lass mich endlich los!“ Kurz schien es, als wolle der Bassist überlegen, während dieser den Kopf etwas schief legte, schöpfte Yoshiki bereits Hoffnung, wurde es für den Anderen nicht unbequem in der Position auf Dauer? Allerdings keuchte er schmerzerfüllt auf, als Taiji eine Hand von seinen Handgelenken löste, dass er ihn am Halsband ein Stück nach oben ziehen konnte - Yoshiki erschauderte, als sein Körper reagierte - fast zwei Wochen ohne Sex mit Sakurai forderten ihren Tribut - aber bisher war niemand auch nur auf die Idee gekommen ihn so grob zu behandeln wie Taiji gerade und er war sich sicher gewesen, dass es kein Problem wäre, bis zu dem nächsten Treffen mit seinem Freund durchzuhalten - nur dass er gerade im Boden versunken wollen würde. Er versuchte zumindest weiterhin den Bassisten böse anzufunkeln, keuchte erneut auf, als dieser ihn noch ein Stückchen mehr nach oben zog - wenigstens waren seine Handgelenke jetzt beide frei und er versuchte sich zumindest abzustützen - was fast unmöglich wurde, so heftig wie er zitterte. Taijis Schweigen machte es auch nicht viel besser, so hörte er nur seinen Herzschlag der viel zu laut in seinen Ohren dröhnte und seinen Atem - hatte er den Bassisten je so verflucht wie heute? „Interessant.“ Damit hatte der Andere auch schon sein Gewicht verlagert und Yoshiki biss sich hart auf die Unterlippe um das Aufstöhnen zurück halten zu können. Verdammt, verdammt, verdammt. „Lass…“ Dieses Mal wurde sein schwacher Protest durch einen Kuss erstickt und er erschauderte - hatte der Bassist jetzt endgültig den Verstand verloren? Es musste so sein - Yoshiki war viel zu geschockt, um reagieren zu können - erst ein Biss in seine Hüfte ließ ihn wieder zurück in die Realität finden und aufstöhnen - wann war Taiji so weit nach unten gerutscht? Das triumphierende Grinsen, welches der Bassist ihm zuwarf, ließ ihn schlucken und erschaudern - es dauerte noch einige Sekunden, bevor Yoshiki versuchte aufzuspringen - gepackt wurde und dieses Mal mit dem Gesicht voran aufs Sofa geworfen wurde, was ihn zum fluchen brachte. Jetzt lag er wirklich wahnsinnig ungünstig und als sich Taiji über ihn beugte, musste er schlucken - eigentlich hätte er versuchen sollen zu flüchten, verschwinden - den Bassisten anschreien, irgendwie so in der Richtung. Nur dass er nicht wollte - ein kleiner Teil von ihm war sich durchaus bewusst, dass er wahnsinnig sein musste, das zuzulassen und ein anderer Teil wollte wissen, wie genau dieser Wahnsinn denn aussehen mochte - tot stellen schien zumindest noch nicht zu funktionieren, sonst hätte Taiji ihm nicht die Haare zärtlich aus dem Nacken gestrichen - spätestens jetzt war sich Yoshiki sicher, dass er Gänsehaut hatte und ein sanfter Kuss, gefolgt von einem Biss direkt unter dem Halsband entlockte ihm ein leises Wimmern - wieso fühlte er sich gerade so wahnsinnig schwach? „So. Die Prinzessin steht also drauf, härter angefasst zu werden? Da war meine Sorge ja wirklich unbegründet. Aber weißt du, Yoshiki, du hättest es so viel einfacher haben können, mir die Wahrheit zu sagen, statt mir immer auszuweichen, ich denke, das schreit nach einer Bestrafung.“ Damit hatte Taiji auch schon zugepackt und seinen Kopf in den Nacken gerissen, wobei Yoshiki spürte, wie dieser die Finger richtig in seinen Haaren vergrub und so sehr er es auch versuchte, zu verhindern, er spürte nur zu deutlich, wie seine Erregung gegen Hose und Sofa drückte und versuchte ihm das Denken unmöglich zu machen. „Nein…“ Taiji jedoch lachte nur und Yoshiki war sich mehr als sicher, dass dieser jetzt endgültig den Verstand verloren hatte - wo sollte das denn enden? „Oh das war keine Frage, Prinzessin.“ Damit wurden zwar seine Haare losgelassen, aber dafür biss der Bassist ihn erneut - dieses Mal in die linke Schulter und Yoshiki schrie auf - wieso musste sich das so gut anfühlen? Es war nicht Sakurai, welcher ihn berührte, das durfte einfach alles nicht wahr sein - wieso dachte er dann nicht daran, erneut zu versuchen es zu stoppen? Und er wusste, dass Taiji aufhören würde, sollte er es wirklich wollen, dieser würde ihn nie vergewaltigen oder ihm weh tun und das machte es fast noch schlimmer - er wusste nicht, was er wollte. Er liebte Sakurai, dessen war er sich fast schon sicher, aber dieser war nicht hier und er war einsam…Bevor Yoshiki jedoch dazu kam, diese Gedanken weiter zu führen, wurde die Tür zu ihrem Probenraum aufgerissen und er war innerlich noch nie so erleichtert gewesen, hides Stimme zu hören. „Stör ich gerade? Ich hab meine Zigaretten vergessen…“ Taiji schien ebenfalls komplett erstarrt zu sein, was Yoshiki nutzte, um den Bassisten endgültig von sich zu schieben und mit wackeligen Beinen aufzustehen. „Nein, alles gut.“ Irgendwie war ihm jetzt leicht schwindlig und er dankte innerlich sämtlichen Göttern, dass hide sie unterbrochen hatte, wer wusste, wo das sonst geendet hätte? „Du wirkst so blass, Yo-chan. Soll ich dich nach hause bringen?“ Stumm nickte Yoshiki nur, während er versuchte seine Gedanken wieder in normale Bahnen zu bringen - es war peinlich genug, dass hide sie in so einer Situation gesehen gehabt hatte, da musste der auch nicht wissen, dass er kurz davor gewesen war, seinen Freund zu betrügen. „Aber vorher solltest du dich wohl noch um was kümmern.“ Als er dem Blick des Gitarristen folgte, wäre er wirklich zu gern im Boden versunken - seine Erregung war mehr als deutlich und mit einem Fluch war er damit auch schon in Richtung Toiletten geflüchtet. Verdammter Bassist. Verdammte Situation. Wer hätte gedacht, dass Taiji ihn auf so blöde Ideen würde bringen können und seit wann roch der Bassist so wahnsinnig gut? Das war ungesund…Aber zumindest würde er keine Fragen mehr stellen, was das Halsband anging - trotzdem waren seine Gedanken nicht bei Sakurai als er seinen Orgasmus erreichte und Yoshiki fluchte innerlich - das konnte so nicht weitergehen. Er musste seinen Freund sehen, dringend. Wahlweiße bevor er sich noch mal auf Taiji einen runterholen würde. Verdammt noch mal. Fast wäre er beim Händewaschen umgefallen, konnte sich aber gerade noch abfangen - Fakt war, Taiji war nicht gut für seine Nerven. Oder für seinen Körper. Oder seine Gedanken. Er musste das nur wieder richtig stellen, zwischen ihnen war nichts und würde nie etwas sein. Ganz egal wie nahe ihm der Bassist noch mal kommen würde und als er den Probenraum betreten hatte, war sich Yoshiki mehr als sicher in seiner Entscheidung, einfach so zu tun, als wäre nichts passiert. Während er seine Sachen nahm, entging ihm das Grinsen, mit welchem hide ihn bedachte und nachdem Taiji keine Anstalten machte, ebenfalls gehen zu wollen, verabschiedeten sie sich von einander und Yoshiki atmete erst wieder tief durch, als sie das Gebäude verlassen hatten - er ließ sich von hide auch eine Zigarette anzünden, hätte sich allerdings fast am Rauch verschluckt, als dieser ihn mit einem noch viel breiteren Grinsen ansah. „Wollen wir noch ein paar Minuten warten? Ich bin mir sicher, Taiji kommt gleich.“ Und während er den Gitarristen noch ungläubig anstarrte, war dieser bereits lachend in Richtung Bahnstation vor gelaufen - es dauerte einige Sekunden, bis es Klick machte, aber es reichte, dass seine Zigarette ungebraucht zu Boden fiel und mit einem leisen Fluch trat Yoshiki diese auf, bevor er hide nachrannte. Jetzt hatte er wirklich ein Problem. Das Konzert war ein voller Erfolg gewesen - wenn man von seinem Zusammenbruch absah. Aber er hatte es geschafft, Taiji so sehr zu ignorieren, dass dieser schlussendlich aufgegeben und sich lieber auf Fanservice mit Toshi konzentriert gehabt hatte - eindeutig besser. Auch wenn Yoshiki sich zeitweiße ertappt hatte, dass er sich vorstellte, statt auf sein Drumset eben auf Taiji einzuschlagen - was ihn mehr als glücklich hatte lächeln lassen. Nachdem sicher gestellt war, dass es ihm so weit gut ging und er wieder atmen konnte, hatte er gehen dürfen und sich auf den Weg gemacht um seinen Freund abzuholen - allerdings nicht allein, Toshi hatte darauf bestanden ihn zu begleiten - und Sakurai noch mal auf seinen Gesundheitszustand hinzuweisen, wofür er ihn am Liebsten erschlagen hätte - bester Freund hin oder her. Ja, er hatte Asthma, ja er war gerade erst umgefallen, aber es ging ihm wieder gut, also kein Grund für Panik. Er hatte seinen Inhalator schließlich dabei und Atsushi auch aufgeklärt, als sie das erste Mal ein Wochenende zusammen verbracht hatten, nur um sicher zu gehen. Nachdem sie Toshi allerdings beruhigt hatten, dass sie auf passen würden, hatten sie sich dann auf den Weg zu Sakurai gemacht wo dieser zuerst noch darauf bestanden gehabt hatte, dass sie zusammen essen würden - und duschen. So sehr er Atsushi auch verflucht gehabt hatte, in dem Moment in dem sie nackt unter der Dusche gestanden waren, war es egal gewesen und er hatte sich seinen Freund geklammert, als ob dieser jede Sekunde hätte verschwinden können - wie er ins Bett gekommen war, hätte Yoshiki gar nicht sagen können, war er doch noch in Atsushis Armen eingeschlafen, als dieser ihn gerade hatte abtrocknen wollen. Die nächsten zwölf Stunden schlief Yoshiki durch - erst gegen Nachmittag blinzelte er wieder - und wurde direkt mit dem nackten Anblick seines Freundes begrüßt - gut - halbnackt, aber die Shorts störten ihn jetzt nicht wirklich. „Wegen mir musst du dich nicht anziehen…“ Yoshiki blinzelte unschuldig, während sich Atsushi lachend zu ihm drehte und die Hose liegen ließ, welche er sich gerade hatte anziehen wollen. „Das weiß ich mein Hübscher, aber ich glaube die Menschen draußen finden das nicht so toll…“ Yoshiki zog eine Schnute, während er sich langsam aufsetzte und erstmal herzhaft gähnte, dabei versuchte seine Haare aus dem Gesicht zu streichen - wieso hatte er die noch mal so lang wachsen lassen wollen? „Wo willst du denn hin? Ich bin doch schon hier.“ Jetzt musste Atsushi erneut lachen und Yoshiki schlang die Arme um diesen, als er ihm nahe genug gekommen war, dass sie sich küssen konnten. „Ich wollte uns Frühstück holen. Aber jetzt wo du wach bist, kannst du gerne mitkommen.“ Kurz tat er noch so, als ob er überlegen musste, bevor Yoshiki nur grinsend den Kopf schüttelte. „Da weiß ich was Besseres.“ Damit hatte er Atsushi richtig ins Bett gezogen und ihn verlangend geküsst. Wer wusste schon, wann sie sich das nächste Mal würden sehen können…Außerdem musste er immer noch zwei Wochen nachholen. Dunkelheit umgab ihn wie einen alten Freund und auch wenn er Sakurai nicht sehen konnte, so hörte er ihn doch überdeutlich. Jeden Schritt, das leise Rascheln von dessen Kleidung und das Schlimmste war, dass Yoshiki nicht wusste, was ihn erwarten würde - nachdem sein Freund die Spuren von Taiji auf seinem Körper entdeckt gehabt hatte, wäre es untertrieben gewesen zu sagen, dass dieser nicht amüsiert gewesen war und anstatt zu kuscheln, war er ans Bett gekettet worden. Laut Atsushi hatte er Glück, dass er bisher noch nicht geknebelt war und das war auch der Grund, weswegen sich Yoshiki nicht traute, einen Laut von sich zu geben, obwohl seine Nerven zum zerreißen gespannt waren. Das Letzte, was er gesehen gehabt hatte, war Atsushis böses Grinsen gewesen, als er ihm die Augenbinde umgelegt gehabt hatte und seitdem war nichts passiert. Außer dass sein Freund durchs Zimmer gelaufen war - ab und an waren dessen Hände über seinen Körper gewandert, wobei die Berührungen so flüchtig und kaum spürbar gewesen waren, dass er sich im Endeffekt fragte, ob Atsushi ihn wirklich berührt hatte oder ob es sein Unterbewusstsein war, dass ihm einen Streich gespielt gehabt hatte, im dringenden Wunsch eben berührt zu werden, es war zum verrückt werden. Sein Zeitgefühl hatte ihn längst verlassen und schlussendlich gab Yoshiki ein leises „Bitte.“ Von sich - er konnte Atsushi nicht mal einschätzen - das war vielleicht das Schlimmste an der Situation. Das Zischen einer durch die Luft gezogenen Peitsche ließ ihn zusammen zucken, bevor das Leder seine Haut traf und ihn zum auf keuchen brachte. „Sei still. Glaubst du wirklich, du kannst dich von anderen Männern berühren lassen und dann erwarten, dass ich mich um dich kümmere? Eine kleine Lektion kann dir nicht schaden, haben wir uns verstanden, Yoshiki?“ Damit fand er sich auch schon an seinem Halsband hochgezogen und gab einen erstickten Laut von sich, gefolgt von einem leisen „Ja.“ Die Ohrfeige ließ ihn aufwimmern, auch wenn sie vergleichsweiße sanft gewesen war - es reichte um ihn erkennen zu lassen, wie sauer Atsushi eigentlich wirklich war. Und dass er wohl Glück hatte wenn er Montag keine unangenehmen Fragen beantworten musste. „Wie heißt das?“ „Ja, Atsushi.“ Ein belustigter Laut verließ die Lippen seines Freundes, bevor dieser mit der Zunge schnalzte und ihm über die andere Wange strich. „Da gebe ich dir schon ein Halsband, dass dich niemand anfasst und trotzdem…Hast du mir irgendetwas dazu zu sagen?“ Yoshiki musste schlucken, schwieg jedoch - was hätte er sagen sollen, dass es ein Unfall gewesen war, dass Taiji ihn überfallen hatte? Besser nicht, er wusste immer noch nicht, wie das enden würde, wenn die Zwei aufeinander treffen würden und er war nicht bereit eine Entscheidung zu treffen, sollte es soweit kommen. „Das hab ich mir gedacht.“ Atsushis Stimme entfernte sich - dafür folgte erneut ein Schlag auf seinen Oberschenkel was ihn dunkel aufstöhnen ließ. Wie gut, dass Herbst war und er somit nicht in Gefahr lief, dass jemand diese Spuren zu Gesicht bekommen würde. Ein zweiter Schlag folgte - auf seinen anderen Oberschenkel, dann ein sanfterer Schlag auf seine Hüfte - ein kurzer, brennender Schmerz der sich viel zu schnell in Lust wandelte. Der Klaps auf seinen Brustkorb ließ Yoshiki erschrocken nach Luft schnappen, bevor er realisierte, dass Atsushi die Peitsche gegen eine Gerte getauscht hatte - er vertraute seinem Freund, aber in solchen Momenten in denen er nicht wusste, was kommen würde, war die Panik trotzdem präsent. „Oh, Yoshiki.“ Ein sanfter Kuss auf seine Lippen ließ ihn sich langsam wieder entspannen - ein zweiter Kuss folgte, ein dritter. „Ich liebe dich.“ Seine Antwort wurde von einem verlangenden Zungenkuss geschluckt und als sie sich voneinander lösten, wusste er längst nicht mehr, was er hatte sagen wollen. „Atsushi…“ „Sht. Bald.“ Damit hatte sein Freund ihm noch mal sanft über die Brust gestreichelt, bevor er sich gelöst hatte - und Yoshiki murrte auf, nur um im nächsten Moment unter einem harten Schlag auf seine beiden Oberschenkel aufzuwimmern. „Hab ich gesagt, du darfst dich beschweren? Dreh dich um, Prinzessin.“ Gerade als Yoshiki hatte protestieren wollen, wie er das schaffen sollte, wenn er angekettet war, wurden die Handschellen gelöst und er seufzte tief auf, aber wenigstens half ihm Atsushi auf alle Viere und er musste sich auf die Lippen beißen - wo kam das Bild von Taiji gerade her? „Zähl.“ Der erste Schlag riss ihn sofort wieder aus seinen Gedanken und er kam kaum dazu, sich zu erholen, als ein weiterer, deutlich härterer Schlag erneut seinen Hintern traf. „Laut.“ Ups. „Eins.“ Ein Schnauben von Atsushi und ein weiterer Schlag und Yoshiki zwang sich mit den Gedanken im Hier und Jetzt zu bleiben auch wenn es schwer war, wenn das Bild des Bassisten vor seinem inneren Auge tanzte und versuchte ihn zum Narren zu halten. Nach zehn Schlägen mit der bloßen Hand hatte Atsushi offenbar ein Einsehen mit ihm - zumindest legte sich für einige Minuten eine Stille über den Raum in dem Yoshiki nur seinen eigenen, schnellen Atem hören konnte - welche schließlich von einem heiseren Aufschrei unterbrochen wurde, als die Peitsche zischend auf seine Rücken knallte und die gerade verheilten Stellen traf. Auf den ersten Schlag folgte ein zweiter, ein dritter. Ab dem fünften Schlag zitterte er am ganzen Körper, der siebte ließ ihn leise aufschluchzen und der zehnte ließ ihn erneut aufschreien. „JADE!“ Fast hätte er noch einen Schlag erwartet, war umso erleichterter, dass ein dumpfer Laut ihm andeutete, dass Atsushi die Peitsche hatte fallen lassen und dann musste er gegen die unerwartete Helligkeit blinzeln, als sein Freund ihm die Augenbinde entfernte, nachdem er ihn in seine Arme gezogen hatte und Yoshiki vergrub schluchzend das Gesicht an Atsushis Brust, während dieser ihn vorsichtig zu streicheln begann, ihm immer wieder Küsse auf die Stirn hauchte und es sich schließlich mit ihm auf dem Sofa bequem machte, nachdem er ihm geholfen hatte, sich zumindest Shorts anzuziehen. „Sht…Sht. Ich liebe dich, Yoshiki…“ Er konnte nur noch stumm nicken, während er selbst versuchte zu verarbeiten, was passiert war - aber es hatte sich angefühlt, als würde er ersticken, hätte Atsushi weiter gemacht und auch wenn es das erste Mal war, er war wahnsinnig froh darüber, dass sein Freund auf ein Safeword bestanden gehabt hatte. Nach und nach fühlte er sich wieder ruhiger, sie waren sogar zusammen Kakao trinken gegangen und hatten danach den Abend eingekuschelt auf Atsushis Sofa verbracht - mit Fertigessen aus dem nächsten Konbini weil Atsushi darauf bestanden hatte und er hatte sowieso keinen Hunger verspürt, aber schließlich bereitwillig gegessen, nachdem er nicht gewollt hatte, dass der Andere sich noch mehr Sorgen machen würde. Die Nacht hatten sie im Wohnzimmer geschlafen - denn auch wenn Atsushi sich nichts anmerken ließ, Yoshiki war sich mehr als sicher, dass dieser Schuldgefühle hatte, egal wie oft er es ihm versichern würde, dass es in Ordnung war - zwar hatte dieser ihn an seine Grenzen gebracht, aber gestoppt - hätte er weiter gemacht, wäre es viel schlimmer geworden. Denn das war auch eines der Dinge die ihm Atsushi eingeschärft hatte - wenn er sich zu etwas zwang, obwohl er es selbst nicht wollte, schadetet er sich damit im Endeffekt am Meisten. Gähnend warf Yoshiki einen Blick aus dem Fenster - nach dem Frühstück heute Morgen hatte Atsushi ihm gesagt, dass er eine Überraschung für ihn hatte - danach waren sie in Harajuku gewesen, hatten Klamotten gekauft und nach einer durchaus befriedigenden Dusche saß er jetzt mit halb getrockneten Haaren in Atsushis Auto und starrte auf die Autobahn - die Strecke kam ihm bekannt vor, aber erst, als er das erste Schild bemerkte, welches ihnen ankündigte, dass sie bald Chiba erreichen würden, machte es Klick und er starrte seinen Freund ungläubig an. „Was wollen wir in Chiba?“ Und dieser grinste ihn an, als wäre es das Natürlichste von der Welt, während Yoshiki überlegte, einfach aus dem Auto zu springen. „Kaffee trinken mit deiner Mutter. Keine Angst, ich habe sie bereits angerufen und sie freut sich dich wieder zu sehen.“ Das durfte doch alles nicht wahr sein. „Woher hast du die Nummer…oh…“ Yoshiki stoppte mitten im Satz, konnte nicht anders als sich zu verfluchen - natürlich hatte Atsushi die Telefonnummer seiner Mutter, er hatte sie ihm selbst gegeben - für Notfälle. Aber das hier wirkte nicht wie ein Notfall - nicht wirklich. „Und…Was hast du ihr gesagt, wer du bist?“ Jetzt musste er sich wirklich auf die Unterlippe beißen, während er sich zwang tief durchzuatmen, das durfte alles nicht wahr sein, hätte er nicht einfach weiter schlafen können heute morgen? Oder gestern nach hause gehen? Das wäre wohl einfacher gewesen. „Ihr zukünftiger Schwiegersohn, wer denn sonst?“ Oh Gott. „Ich glaub, mir wird schlecht…“ Yoshiki lachte nur leise, trocken auf, während er im Beifahrersitz zusammen sank - das war wirklich eine Überraschung aber er wusste nicht, ob sie ihm so gut gefallen wollte, wie Atsushi versuchte es ihm schmackhaft zu machen. Das war…zu schnell. Zu viel. Nach knapp zweieinhalb Monaten Beziehung…“Nicht ins Auto, Liebling.“ „Keine Sorge, ich versuch dich zu treffen.“ Damit schloss Yoshiki schnaubend die Augen - Chiba. Ausgerechnet. Dabei hatte er immer sein Bestes getan um zu vermeiden, dass seine Mutter irgendetwas davon mitbekam, dass er mehr auf Männer als auf Frauen stand… Die restliche Autofahrt verbrachten sie schweigend - und Yoshiki wunderte sich gar nicht mehr darüber, dass Atsushi keine Hilfe brauchte um zum Haus seiner Mutter zu finden - vermutlich hatte diese ihm bereitwillig eine so akkurate Erklärung gegeben, dass sein Freund selbst im Nebel mit verbundenen Augen den Weg gefunden gehabt hätte. Je näher sie seinem Elternhaus allerdings kamen, desto sicherer war er sich, dass das eine mehr als blöde Idee war - nur leider konnte er nicht mehr flüchten, denn gerade als Atsushi das Auto geparkt hatte und ausgestiegen war, kam ihnen auch schon seine Mutter entgegen und er wäre am Liebsten hinten über gefallen. Vor allem, als sein Freund auch noch einen Blumenstrauß vom Rücksitz zauberte - hätte er ihm nicht sagen können, was er vor hatte? Natürlich hatte sich seine Mutter über die Blumen gefreut, aber er fühlte sich grauenvoll mit jeder Minute die sie hier verbrachten - nicht dass seine Mutter ihn nicht kannte, aber er wäre dann doch lieber in anderen Klamotten vor ihr gestanden, als in zerrissenen Jeans, einem verwaschenen Shirt, einer von Atsushi geliehenen Lederjacke. Ganz davon ab, dass seine Haare zwar trocken waren, aber grauenvoll aussahen und er sich nichts mehr wünschte, als eine Bürste, weswegen er sich auch entschuldigt hatte, kaum dass seine Mutter sie zu Kaffee und Kuchen in die Küche geführt gehabt hatte - und direkt überlegte, ob er es schaffen würde, zurück zur Bahnstation zu kommen, ohne Probleme. Seine Tasche hatte er immerhin dabei, Geld für die Fahrkarte würde er aufbringen können und Atsushi hätte es verdient, hier zu bleiben mit seiner Mutter allein. Müde starrte Yoshiki sein Spiegelbild an - wenigstens lagen seine Haare jetzt besser. Und er sah nicht mehr ganz so aus, als ob er plötzlich aus dem Schlaf gerissen worden wäre. Trotzdem fühlte es sich seltsam an, wieder hier zu sein und er verlor sich etwas in Gedanken, während er sein Spiegelbild musterte. Zumindest würde seine Mutter nichts zum Halsband sagen - es war nicht das erste Halsband, dass er trug und sie würde keine Fragen stellen, wieso er das mit sich machen ließ, wie Taiji…Unwillig schüttelte Yoshiki den Kopf - wieso drängte sich der Bassist schon wieder in seine Gedanken? Das war bescheuert und nachdem er sich noch etwas kaltes Wasser ins Gesicht geklatscht hatte, war er zu seinem Freund und seiner Mutter zurück gegangen - er würde mit Taiji reden müssen morgen. Dringend. Ihm erklären, dass Sakurai ihn liebte, dass er ihn auch liebte und was sie im Schlafzimmer trieben nur sie Zwei etwas anging. Ja, das sollte funktionieren. Und nachdem er noch mal tief durch geatmet hatte, ließ sich Yoshiki auf einen Stuhl neben seinem Freund sinken und schenkte seiner Mutter ein Lächeln, er zog nicht mal seine Hand weg, als Atsushi danach tastete, sondern drückte die seines Freundes stattdessen, was ihm einen verwunderten Blick einbrachte und die freudige Frage seiner Mutter ob es wirklich so ernst mit ihnen war, wie Atsushi ihr am Telefon mitgeteilt hatte und er konnte nur noch nicken, während er bereits wieder in Gedanken abdriftete nur noch mit halbem Ohr ein „Ich wollte immer nur, dass mein Sohn glücklich wird.“, hörte. Leider fing der Montag nicht damit an, dass er einen Bassisten in seine Schranken weisen konnte, sondern damit, dass Yoshiki fast über besagten Bassisten gestolpert wäre, als er die Tür zu ihrem Probenraum geöffnet hatte - der irgendwie anders aussah, als er ihn vor dem Wochenende in Erinnerung gehabt hatte. Voller Sachen, die dort nicht hin gehörten und während er sich noch mit gerunzelter Stirn umsah, war Taiji aufgewacht und hatte begonnen zu erklären. Zugehört hatte er nicht wirklich, aber das was er mitbekommen gehabt hatte, hatte sich angehört wie Wasserrohrbruch, keine Ahnung wohin, Hotel zu teuer und zu seinen Eltern wollte er nicht zurück - also hatte er sich Sack und Pack geschnappt dass noch trocken war und war hier her geflüchtet. Und hatte offenbar die letzten Tage in ihrem Probenraum verbracht. Igitt. Yoshiki verzog das Gesicht, bevor er seufzen musste - so konnten sie definitiv nicht arbeiten. „Ok, du kommst mit zu mir. Und ja, wir gehen - jetzt. Du hättest dich ruhig woanders besaufen können…“ Der Alkoholgestank schien zwar weitestgehendes verschwunden zu sein, aber war immer noch präsent genug, dass Yoshiki froh war, über jede Ausrede hier zu entkommen und sei es nur kurz. Gerade als sie ein paar Sachen gepackt gehabt hatten, hatte Toshi den Raum betreten und vor dem Gebäude waren sie halb in hide und Pata gerannt, welche dementsprechend auch tragen helfen durften - zu fünft funktionierte es eindeutig schneller, Taijis Sachen zu sich nach hause zu bringen wo Yoshiki den Bassisten direkt noch unter die Dusche geschickt hatte - von dessen Ausflüchten was er tun würde, sollte seine Wohnung von jetzt auf gleich unter Wasser stehen, hatte er nichts hören wollen und wollte es auch immer noch nicht wenn er ehrlich war - denn er war sich nicht sicher, ob er es ertragen würde so lange zu Atsushi zu ziehen. Vermutlich wäre seine erste Anlaufstelle Toshi gewesen und seufzend verschränkte Yoshiki die Arme vor der Brust, es gefiel ihm nicht wirklich, dass Taiji hier war, aber was hätte er tun sollen? Ein Hotel war zu teuer, das konnte er nur zu gut nachvollziehen und von ihnen allen hatte er immer noch die größte Wohnung. Fast zwei Stunden später konnten sie wenigstens mit der Bandprobe anfangen und er war noch nie so dankbar gewesen, darüber sich entschieden zu haben, Musiker zu werden. Denn es gab nichts, was ihn besser ablenken konnte - im Endeffekt hatten sie sogar alle darüber lachen können und Wetten abgeschlossen, wie lange es gut gehen würde, wenn sie zusammen wohnten - wer wen ab wann erschlagen würde und wieso und nachdem das Thema mit seinem Freund nicht mehr aufgekommen war, hatte Yoshiki auch beschlossen, es ruhen zu lassen und nicht mehr anzusprechen. Taiji schien mittlerweile zu wissen, dass es ein Fehler gewesen war, ihn zu überfallen und von haltlosen Tatsachen auszugehen und damit war Yoshiki durchaus zufrieden - denn er würde den Teufel tun und Sakurai seiner Band vorstellen. Zwei Monate später „Yoshiki…Bitte!“ „Nein!“ Yoshiki verdrehte die Augen, versuchte nur erneut den Bassisten von sich zu schieben - vergeblich. Während er sich nach Hilfe umsah, wurde ihm nur wieder bewusst, dass er allein war. Auf sich selbst gestellt. Und mit einem Bassisten der sich ihm - wieso auch immer - an den Hals geworfen hatte. Toshi hatte sich von einer Gruppe Fangirls einfangen lassen, Pata hatte irgendein armer Idiot zu einem Wetttrinken herausgefordert und hide? War irgendwo verschwunden, entweder mit einem Mädchen oder um jemanden zu verprügeln. Vielleicht auch einfach Beides. Fakt war, dass er mit dem Anderen allein war. Von den ganzen anderen Barbesuchern abgesehen. Verdammt. Die Wohnung des Bassisten war vielleicht wieder bewohnbar, aber im Moment befanden sie sich auf Tour - also würde er ihn nicht so einfach los werden können und schlussendlich gab er nur noch ein genervtes Murren von sich. „Ok, ok, wir gehen.“ Wie gut, dass ihre Getränke bereits bezahlt waren. Es war schwer, mit einem betrunkenen Bassisten aufzustehen, vor allem wenn man selbst angetrunken war - aber irgendwie schafften sie es schwankend aus der Bar und machten sich auf den Weg ins Hotel. Verdammt. Er hätte nicht gedacht, dass der Kerl so viel wiegen konnte - als sie ihr Hotel erreicht hatten, war er zu müde um Taiji extra in dessen Zimmer zu bringen, weswegen er ihn einfach mit zu sich genommen hatte - eigentlich würde er sich das Bett ja mit hide teilen, aber nachdem dieser nicht da war… Es war eben billiger, nur zwei Hotelzimmer zu buchen - aber Taiji ließ er auf Toshis Bett fallen und gähnte herzhaft auf. Verdammt. „Glücklich? Ich hab dich ins Bett gebracht, jetzt schlaf.“ Damit war Yoshiki ins Bad verschwunden - zum einen um sich zu erleichtern, zum anderen um sich auszuziehen und endgültig bettfertig zu machen - nur hätte er im Leben nicht damit gerechnet, was er fand als er aus dem Bad zurück kam - Taiji. In seinem Bett. Nicht mehr in Toshis. Nackt. Yoshikis Augenbraue begann zu zucken, während er sich dem Bett näherte - wenn Taiji schlau gewesen wäre, hätte er sich tot gestellt oder wäre ins Koma gefallen - und hätte ihn nicht angegrinst wie der größte Vollidiot der auf Erden wandeln konnte. „Willst du mich eigentlich komplett verarschen, Taiji? Ich hab nicht gesagt, dass ich mir mit dir das Bett teile…“ Aber wenn er ehrlich war, war er zu müde um sich zu streiten…“Och sei doch nicht so…“ Damit wurde er auch schon auf die Matratze gezogen, keuchte nur noch erschrocken auf und bevor er richtig darüber nachdenken konnte, fand er sich in Taijis Armen wieder. Fuck. „Ey…Lass los oder ich verpass dir nen Veilchen du Bastard…“ Und weiter kam Yoshiki nicht, weil er da auch schon geküsst wurde - Taiji hatte sich mit ihm gedreht, dass er sich nur erneut festgepinnt fühlte - aber irgendwie empfand er das gerade als gar nicht so schlimm. Die Lippen des Bassisten waren weicher, als er gedacht hätte, fühlten sich besser auf seinen an, als er es sich je hätte träumen lassen…Warum…Irgendwie schaffte es Yoshiki den Kopf zur Seite zu drehen, was Taiji jedoch nicht davon abhielt, weiter zu machen und zu beginnen, Küsse auf seinem Hals zu verteilen - da wo das Halsband nicht im Weg war und so sehr er es auch versuchte, den Anderen von sich schieben - er war zu müde dafür. „Taiji…“ „Hm?“ „Hör auf…“ Yoshiki erschauderte leicht, als der Bassist statt zu antworten den Daumen über seine linke Brustwarze reiben ließ und ihn zum keuchen brachte. Das war mehr als gemein, der wusste genau, dass er nach einem Konzert keine Kraft mehr hatte. „Ich hab einen Freund, verdammt noch mal!!“ Irgendwie verfehlte das seine Wirkung allerdings komplett da es nur dazu führte, dass der Bassist zubiss und ihn zum Aufstöhnen brachte und er war sich mehr als sicher, dass dieser ihm einen Knutschfleck verpasst hatte, aber er konnte gar nur schwer klar denken, vergrub lieber die Finger in Taijis Haaren - als dieser sich löste, schnappte er nach Luft - vielleicht war es keine gute Idee gewesen, sich dem Bassisten nur in Shorts zu nähern, aber die Wochen in denen sie zusammen gewohnt gehabt hatten, war auch nichts zwischen ihnen passiert und da hatten sie auch oft genug Alkohol getrunken. Zugegeben nicht so viel wie heute, aber trotzdem. „Dann sags mir. Sag mir ins Gesicht, dass du das nicht willst, Yoshiki.“ Taijis Blick schien sich durch seine Augen in seine Gehirn bohren zu wollen, er war viel zu intensiv - und brachte etwas tief in ihm zum kribbeln. Es war nicht so, dass er nicht zwischendurch immer wieder an ihn hätte denken müssen wenn er mit Atsushi zusammen gewesen war. Es war zu oft passiert für seinen Geschmack und vielleicht…Vielleicht würde es danach besser werden? Ein Mal um diesen verdammten Bastard aus seinem Kopf zu bekommen, um diese grauenvolle Anziehung zwischen ihnen zu brechen und zu beenden. Ein einziges Mal. Und Atsushi musste davon nichts erfahren. „Halts Maul." Damit hatte er Taiji enger an sich gezogen, dass er ihn verlangend küssen konnte - sich nur zu gerne auf den Zungenkuss einlassend, zu welchem der Bassist ihn herausforderte. Es war egal. Es war nur eine Nacht. Bis sie von Tour zurück kamen, würden die Spuren verschwunden sein. Und während Taiji begann sich über seine Brust nach unten zu küssen, versuchte Yoshiki das schlechte Gewissen zu verdrängen, welches ihn einnehmen wollte - eine Nacht von der niemand erfahren musste und spätestens als Taiji die Zunge über seine Erregung gleiten ließ, verschwand auch noch der letzte Gedanke an Sakurai - Yoshiki wunderte sich nicht mal mehr, wo der Bassist plötzlich das Gleitgel hergezaubert gehabt hatte, denn er hatte keines eingesteckt gehabt, wozu auch? Aber vielleicht…Der erste Finger in seinem Inneren ließ ihn noch kurz murren, bevor er begann sich diesem entgegen zu drängen, leise aufzustöhnen als Taiji noch einen zweiten Finger hinzu fügte - egal wo hide und Toshi die Nacht waren, wenn sie die nächste halbe Stunde entscheiden würden, ins Hotel zu kommen, würde er sie töten. Grausam und schmerzhaft. Der dritte Finger ließ ihn leise aufwimmern und die Beine noch ein Stück weiter spreizen. „Bitte…“ Allein dafür, dass Taiji die Finger mit einem bösartigen Grinsen gegen seine Prostata trieb, hätte er ihm zu gerne ins Gesicht getreten, funktionierte nur nicht, weil er stöhnen musste und erst, als er ihm ein erneutes Wimmern entlockt gehabt hatte, war Taiji so gnädig die Finger zurück zu ziehen, noch etwas mehr Gleitgel auf seiner Erregung zu verteilen - von der Yoshiki trotz allem versuchte einen Blick zu erhaschen - und sich dann mit einem harten Stoß in seinen Körper zu drängen, was sie Beide synchron aufstöhnen ließ. Es war durchaus anders als mit Atsushi - vielleicht auch weil sie zu betrunken waren um an Kondome zu denken. Nie hätte Yoshiki mit dem sanften Kuss gerechnet, der folgte - der ihn davon ablenkte, dass er seinen Freund betrog, dass er den größten Fehler seines Lebens begann nur für ein Gefühl, eine flüchtige Nacht, die nicht viel bringen mochte, außer Schmerzen und einem gebrochenen Herzen. Aber es fühlte sich so gut an, auch als Taiji den Kuss noch etwas mehr vertiefte und er murrend ein Bein um dessen Hüfte schlang, zwar musste Yoshiki leise aufwimmern, als Taiji schließlich begann sich zu bewegen, aber es wurde schneller besser, mit jedem weiteren harten Stoß der ihn mehr in Richtung Erlösung trieb und spätestens als Taiji seine Prostata gefunden gehabt hatte, konnte er nicht anders als dunkel aufzustöhnen und dem Bassisten den Rücken zu zerkratzen. Spätestens jetzt würde keiner ihr Zimmer mehr freiwillig betreten, denn es war ein Ding der Unmöglichkeit für Yoshiki sich noch zurück zu halten. Taiji entlockte ihm immer wieder lusterfüllte Laute, während er sich mehr als sicher war, dass die Zeit für sie stehen geblieben war, dass es nichts mehr gab außer ihnen. Und dass er mit dieser Nacht abschließen konnte. Was Yoshiki entging, waren Taijis Blicke, die jede Bewegung, jede Reaktion von ihm nur zu begierig aufsogen und dazu führten, dass der Bassist sich härter gegen seine Prostata trieb und schließlich auch dazu führte, dass er mit einem heiseren Aufschrei und dem Namen des Bassisten auf den Lippen hart über dessen Hand kam. Nach zwei weiteren Stößen kam Taiji ebenfalls und Yoshiki schlang müde die Arme um diesen, gähnte nur herzhaft auf - es war ein Wunder, dass er sich nicht sofort im Traumland befand, aber er würde nicht mit Taiji auf sich schlafen können, weswegen es noch etwas dauerte, bis sie es sich Beide so bequem gemacht hatten, dass sie würden schlafen können. Und fast wären Yoshiki so die Worte des Bassisten entgangen, welche dieser murmelte, kurz bevor er in Tiefschlaf gefallen war. „Ich liebe dich, Yoshiki.“ Und mit einem Schlag fühlte er sich hellwach - und nüchtern. Hatte er das gerade richtig gehört? Konnte das sein? Bestimmt nicht. Mit einem Schlag wurde ihm eiskalt - es hieß doch, dass Betrunkene die Wahrheit sagten, oder nicht? Und während Taiji fröhlich vor sich hin schnarchte, versuchte Yoshiki weiter zu atmen und nicht in Panik zu verfallen. Was hatte er getan? Was hatte er nur getan? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)