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ANY Adventure

von
Koautoren:  Erenya  KiraNear

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Kapitel-Aufgaben für Erenya:
- Du landest in einer kleinen Nebengasse, hörst nichts anderes als Kampfgeräusche. Finde rasch heraus, in welchem Teil der Geschichte du bist und versuche, die Wachen zu meiden.
- Zwar bekommst du die Flucht von Hak und Yona nicht mit, allerdings siehst du, wie Min-Soo von einem Pfeil getroffen wird.
- Unsicher, was du tun sollst, irrst du umher und verläufst dich. Am Ende kommt dir eine Wache entgegen. Versuche sie so gut wie möglich davon zu überzeugen, dass du absolut keine Ahnung hast, was hier los ist. Du hast nur Kampfgeräusche gehört. Schließlich wirst du von einer anderem anderen Wachkrieger mit einem gezielten Schlag ohnmächtig.

Die Kapitel-Aufgaben für KiraNear:
- Als du zu dir kommst, sitzt du gegen einen Baum gelehnt, doch du bist nicht alleine, neben dir lehnt noch eine andere Frau mit feuerroten Haar am Baum. Doch über sie ist ein Mann gebeugt, der sie „Prinzessin Yona“ nennt und sich scheinbar Sorgen macht.
Mach dich, nachdem die Prinzessin wach geworden ist, bemerkbar und finde heraus, warum du bei ihnen bist.
(Info: Bei ihrer Flucht hat dich Hak geistesgegenwärtig bemerkt. Du bis schwankend in Richtung des Palastes gegangen, obwohl da die Hölle los war. Damit dir nichts passiert, hat er dich einfach eingepackt.)
- Yona ist noch geschwächt und vor allem traumatisiert von den Erlebnissen im Palast. Viel wird sie also nicht reden. Unterhalte dich stattdessen mit Hak und versuche ihm aus der Nase zu ziehen, was passiert ist, immerhin konntest du ein kurzes Gespräch zwischen ihm und Yona mit anhören.
- Überzeuge Hak, dich mit zunehmen. Er wird dir erklären, dass die Reise zum Windclan führt, den er anführt. Überzeuge ihn dafür, dass du nützlich sein kannst. Komplett anzeigen

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Ein Skype-Gespräch mit Folgen

„Alles klar, wir schreiben uns dann später!“, sagte ich noch fröhlich, bevor das Auflege-Geräusch von Skype ertönte. Erleichtert atmete ich auf. Wie schon des Öfteren sah ich auf das LAN-Symbol des Bildschirms, doch er zeigte nichts weiter, als eine vorhandene Internet-Verbindung.

Heute hatten Eri und ich uns zu einem gemeinsamen Skype-Telefonat zusammengesetzt, wieder einmal ging es dabei um ihre neuen Aufgaben für ihr Equestria Girl MSP Abenteuer. Obwohl Eri bereits beim letzten Mal positiv auf die ihr gestellten Aufgaben reagiert hatte, bin ich trotzdem wieder nervös geworden.

Dass sie die jetzigen Angaben nicht mögen würde, dass sie ihr zu wenig abwechslungsreich oder zu spannungsarm wären.

Doch das war nicht der Fall und ich war wie immer gespannt, wie sie die Aufgaben wohl umsetzen würde. Mir gefiel die Art, wie sie aus ein paar Vorgaben und Halbsätzen einen schönen und gut lesbaren Text zaubern konnte und auch wenn ich den Inhalt von Anfang bis Ende kannte, so war es doch immer wieder was neues für mich. Als würde mir jemand meine Lieblingsserie aus einer völlig anderen Perspektive zeigen. Eine erfrischende Erfahrung, die ich immer wieder aufs Neue machte.

 

Was mir dagegen nicht gefallen hatte, waren die ständigen Aussetzer und Störgeräusche. Doch an der Internetverbindung lag es nicht, immerhin war es nicht meine eigene Leitung, die zurzeit immer mal wieder herum zickte, sondern eine andere.

Während ich mit Eri fröhlich übers Internet geplaudert hatte, saß auch mein Freund mit im Wohnzimmer, doch er hatte sich mit keinem Wort an unserem Gespräch beteiligt. Im Gegenteil, er hatte mich weitestgehend in Ruhe gelassen und an seinem PC Dragon‘s Dogma gespielt. Erst, als ich ihn auf die ständigen Probleme hingewiesen hatte, warf er einen kurzen Blick auf die Gesamtsituation. Mehr als Skype verfluchen und die Internetverbindung überprüfen konnte er in diesem Moment leider auch nicht. Abgesehen davon war alles in Ordnung, ich konnte Google und YouTube testweise aufrufen. Daher schob ich es auf Skype und hatte versucht, über die ständigen Aussetzer hinwegzusehen.

‚Hoffe, Eri nimmt mir das nicht irgendwie krumm … aber ich denke nicht. Sie weiß ja auch, dass Technik gerne mal einen Spinner hat. Und Skype macht ja ständig irgendwelche Mätzchen, nur dass es das normal nur am Handy macht …‘

Was mir ebenfalls ein wenig aufstieß, war die Tatsache, dass sich meine Kopfschmerzen während des Gesprächs verschlimmert hatten. Zwar kannte ich die eine oder andere Kopfschmerzenart wie meine Westentasche, aber diese hier war mir vollkommen neu. Auch konnte ich mir nicht erklären, woher sie kam. Es verwirrte mich, da sich auch ein Schwindelgefühl und eine gewisse Müdigkeit dazugesellten.

‚Werde ich jetzt etwa krank? Och ne, bitte nicht …‘

Mit halboffenen Augen schickte ich den Laptop in den Schlafmodus und torkelte in Richtung Schlafzimmer.

„Kira, was machst du jetzt?“, hörte ich meinen Freund fragen.

„Ach, ich bin noch ein wenig müde, bin mal wieder viel zu früh wach geworden. Leg mich jetzt noch

ein bisschen hin.“

Kaum hatte ich das ausgesprochen, verschloss ich die Schlafzimmertür hinter mir, wankte aufs Bett

zu und lies mich darauf fallen.

‚Ein bisschen Schlaf wird mir bestimmt gut tun …‘

Schon hatte mich die Müdigkeit übermannt und ich bin schneller eingeschlafen, als ich es überhaupt mitbekam.

 
 

~~*~~

 

Das Gespräch mit Kira im Skype war wieder sehr lustig gewesen. Ich meine, wir skypten nicht oft, schrieben mehr über das Programm und nachdem es beim ersten Mal so gut geklappt hatte und wir beide viel Spaß hatten, war eine Fortsetzung doch nicht ausgeschlossen gewesen.

Ja auch wenn ich beruflich viel am Telefon hänge, konnte ich nicht anders als die Stimmen jener hören zu wollen, die mir am Herzen lagen. Und vor allem liebte ich den gesprochenen geistigen Austausch, den man dabei haben konnte, wenn man nicht unbedingt darüber nachdachte ob das was man als Idee hatte dumm war oder nicht. Ich gebe zu, gesprochen bin ich wahrscheinlich wesentlich sympathischer, weil ich dann nicht immer fünf mal darüber nachdenke, ob ich wirklich das sagen sollte, was mir gerade durch den Kopf geht.

Besonders mit meinen Freunden hatte ich nicht das Problem, zumal sie gesprochen eher erkannten, wenn ich etwas nicht so meinte wie ich es sagte. Jeder kannte das sicher, dass man geschrieben häufiger missverstanden wurde. Man konnte klare Worte für Emotionen finden, ohne diese Emotionen wirklich zum Ausdruck zu bringen. Das war immer ein Problem. Missverständnisse waren da meist vorprogrammiert.

Seit dem Tag, an dem ich ihr Akatsuki no Yona vorgestellt hatte, waren wir uns einig, dass wir einander noch mehr mochten. Oder viel eher noch sympathischer waren. Wir hatten gescherzt, gelacht und das nachdem wir uns Specials aus My Little Pony Equestria Girls angesehen hatten.

Es war jedenfalls eines dieser entspannenden und spaßigen Gespräche gewesen, die Kira und ich gemeinsam hatten. Abgesehen davon, dass Skype wieder einmal bewiesen hatte, dass es ein gigantisches Arschloch war und hin und wieder für Gesprächsabbrüche gesorgt hatte. Eine gewohnte Tatsache, doch heute war es besonders nervig gewesen.

Es war seltsam. Ich erinnerte mich nur noch daran dieses Gespräch mit Kira geführt zu haben, aber nicht mehr daran, was danach war. Ein Filmriss vom feinsten. Das wurde mir bewusst, als ich wieder bewusst meinen Körper wahrnahm. Und nicht nur diesen. Ich hörte Geräusche von Metall, dass auf einander prallte. Rufe, die wie durch einen Schleier dichter Watte zu meinem Gehör drangen.

Was war passiert? Wo war ich? Mühsam richtete ich mich etwas auf, spürte meinen Körper schmerzen, als hätte ich einen Marathon mit gemacht. Oder viel eher einen Triathlon. Muskelkater vom feinsten eben. Nur woher hatte ich ihn? Und warum? Und noch einmal wo war ich verdammt?

Mithilfe der Wand, die mir im Rücken lag, hievte ich mich auf beide Beine. Sie fühlten sich an wie Wackelpudding und wollten mir nicht ganz so gehorchen, wie sie es sollten.

„Mist...“, fluchte ich leise, entschied aber, dass es besser war, meinem Körper die Zeit zu geben, die er gerade scheinbar brauchte. Die Zeit konnte ich immerhin auch nutzen um mir selbst klar zu machen, wohin ich mich selbst entführt hatte. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass ich meine Wohnung verließ und irgendwann wieder zu mir kam, an einem Ort in meiner Stadt. Meistens einer meiner Lieblingsorte. Es war nicht oft, aber wenn es passierte, verstörte es mich irgendwie. In der Uni war mir das mal passiert und nur dank meiner Mitbewohnerin hatte ich verstanden, dass ich das Haus verlassen hatte.

Ich musste tief Luft holen, um einen Anfall von Panik zu unterdrücken, denn anders als sonst erkannte ich nicht wo ich war. Dieser Ort... konnte unmöglich meine Heimat sein. Woran ich das fest machte? Die Architektur entsprach nicht dem, was mir aus meiner Heimat bekannt war. Ich war also nicht mehr in meiner Stadt. Der Panikanfall war also berechtigt. Denn meine Orientierungslosigkeit war damit nicht nur ein psychisches Problem.

Vorsichtig und langsam bewegte ich mich in die Richtung, aus der ich Schritte hörte. Viele Schritte. Die Geräusche von Waffen waren verklungen, die Stimmen wurden fordernder.

„Da ist sie!“

Ich sah Männer, mit Stirnbändern und in einer Brustbepanzerung, die hinter jemanden her zu rennen schienen. Von meiner Position erkannte ich nur eine verborgene Gestalt, die sich selbst durch einen Kimonoüberwurf verbarg. Die Szene kam mir seltsam vertraut vor und das obwohl es gar nicht wahr sein konnte, dass ich sie sah. Also so sah wie ich es gerade tat. Mit mehr als den Augen und Ohren. Es war schwer zu erklären, zumal ich selbst nicht wirklich verstand, wie das möglich sein konnte.

Erschrocken, fast schon paralysiert, drückte ich mich an die Hauswand und versuchte so wenig wie nur möglich aufzufallen. Mein Blick blieb dabei auf den Körper haften, der sich weiter von mir entfernte doch plötzlich zu Boden fiel, als ein Pfeil ihn rücklings durchbohrte. Schwer schluckend hob ich die Hände an meine Lippen und presste sie förmlich dagegen um keinen Laut zu offenbaren, der mich verraten würde.

Gleichzeitig realisierte ich just in diesen Moment, in welchen Zeitpunkt ich erschienen war. Und dass ich nun wohl ein Problem haben würde die Stadt zu verlassen wobei eine Pfadpfinderregel besagte, dass man sich nicht von der Stelle bewegen sollte, wenn man sich verlaufen hatte.

Im Moment hätte ich das sowieso nicht gekonnt. Ich war wie versteinert und sah zu, wie Soldaten auf den leblosen Körper zugingen. Die Person die darunter war, war nicht die Person die sie erhofften. Doch noch wussten sie das nicht.

„Ist sie tot?“

Vorsichtig berührte einer der Soldaten die Person mit dem Speer. Fast schon so als trauten sie sich nicht, den Körper wirklich selbst zu berühren. Vielleicht war da doch noch so etwas wie Respekt für die Prinzessin, die sie dort erhofften? Ich wusste es nicht und konnte nichts anderes tun als mich in den Schatten zu verbergen und zu warten.

„War die Prinzessin nicht kleiner?“

„Das bildest du dir nur ein weil du sie immer von weitem gesehen hast.“

Die Männer lachten. Waren dies ihre wahren Gedanken?  Ich schluckte schwer, mit den Blicken immer noch auf die Szenarie gebannt.

„Huh? Das ist nicht die Prinzessin!“

„Was?“

Ich presste meine Hände fester gegen den Mund. Die Angst wirklich einen Laut von mir zu geben wuchs immer mehr. Ich wollte mir nicht einmal ausmalen, was diese Männer mit mir taten, wenn sie mich wirklich erwischten.

„Weit können sie nicht kommen sein! Sucht sie und wenn ihr sie findet, lasst sie nicht am Leben!“

Ich drückte mich fester an die Wand, denn die Soldaten, Wachen oder was auch immer sie waren, kamen zurück in meine Richtung. Ich verschmolz gefühlt mit der Wand und den Schatten.
 


 

~*~

 

Als ich wieder zu mir kam, hielt ich noch die Augen geschlossen. Die Matratze unter meinem Körper fühlte sich hart und unbequem an. Ganz anders als die Matratze meines Freundes.

‚Was ist denn jetzt auf einmal los? Bin ich etwa durch durchgekracht und liege nun auf den Holzbrettern? Ne, so schwer bin ich jetzt auch nicht und wenn, dann würde es sich sicherlich anders anfühlen …‘

Verwirrt öffnete ich meine Augen und sah Bäume, nichts weiter als Bäume. Meine Hände ertasteten einen großen, harten Baumstamm und ein paar Wurzeln, die nach wenigen Zentimetern im Boden verschwanden.

‚Wo bin ich hier? Hat mich Fierce etwa rausgetragen? Unmöglich, ich bin doch viel zu schwer für ihn. Aber warum hat mich jemand rausgetragen – und wo bin ich hier überhaupt? Ist das ein Traum?‘

In der gleichen Sekunde, in der ich mich das fragte, konnte ich mir die Antwort auch selbst beantworten. Wenn ich etwas träumte, dann wurde mir nur extrem selten bewusst, dass es nur ein Traum war. Schon der erste Punkt, der gegen die Theorie sprach. Der andere Punkt war, dass ich im Traum niemals etwas richtig fühlen kann. Mein Hirn sagte mir dann immer, das hier ist weich, das hier ist nass und so weiter. Doch ich konnte den Stoff nie richtig fühlen, wie in der Realität. Das war schon immer mein Garant, um zu erkennen, ob es die Realität war oder nicht. Und das Gefühl von Baumrinde unter meinen Fingern verriet mir, dass das hier kein Traum war.

 

Doch Baumrinde war nicht das Einzige, das ich spürte. Ich bekam auch einen feinen Stoff zwischen die Finger, was mich ein wenig nervös machte.

‚Was ist hier los? Wurde ich entführt? Liegt neben mir eine Leiche? Bestimmt taucht gleich ein kranker Perverser auf, der mich auch gleich umbringen wird. Oder schänden. Vielleicht auch beides. Ich muss den Überblick gewinnen, aber nur wie? Als Leser oder Zuschauer denkt man es sich so leicht, aber wenn man selbst in so einer Situation ist … hoffentlich ist Fierce nichts passiert!‘

Vorsichtig warf ich einen Blick auf die Person neben mir, ihr Atem war flach, was für mich jedoch ein gutes Zeichen war. Dass ich neben ihr saß, schien ihr nicht sonderlich aufzufallen. Oder aber sie hatte keine Kraft, um auf mich zu reagieren.

Ihre roten Haare fielen ihr über die Schultern, ihr starrer Blick fixierte den Boden, als wäre er eine Kinoleinwand. Vor ihr beugte sich ein junger Mann über sie, der sie mit Sorgenfalten im Gesicht ansprach.

„Prinzessin Yona, ich kann verstehen, dass Ihr euch nicht wohlfühlt, aber wir müssen weitergehen. Wir sind immer noch in der Nähe des Palasts. Es ist meine Aufgabe, mich um Eure Sicherheit und Euer Wohlbefinden zu kümmern.“

Nicht sicher, ob und ich wie reagieren sollte, sah ich zwischen den beiden hin und her. Ich versuchte aufzustehen, doch meine Beine gaben nach und ich sackte wieder in die gleiche Position zurück.

‚Was ist denn jetzt los?‘

Der junge Mann hat meine Bewegungsversuche bemerkt und stand nun vor mir.

„Ah, ist unser Gast auch wieder wach geworden“, stellte er mit einer neutral klingenden Stimme fest.

 

Noch stärker verwirrt sah ich die Gestalt im Dunklen an und erkannte ihn schließlich.

‚Das gibt es doch nicht … das ist doch Hak! Und das neben mir… das muss wohl Yona sein. Das hier ist wohl die Szene, in der sie von Su-Won fliehen … Moment mal! Was mache ich hier in diesem Wald? Was mache ich hier in diesem Anime? Ohje, Hak sieht mich so misstrauisch an, ich glaube, ich sollte lieber etwas sagen.‘

Ich beschloss, mich so wenig verdächtig zu machen wie möglich.

„Ja, genau, ich bin wieder wach geworden … aber könnten Sie mir doch bitte verraten, wie ich hierhergekommen bin?“

Zwar wusste ich ganz genau, wer hier vor mir stand, aber das konnte ich ihn ja schlecht wissen lassen. Zudem machte mich sein Blick nervös und ich spürte schon, wie sich die Wörter in meinem Mund vom reinen Hochdeutsch zu einem oberbayerischen Kauderwelsch zusammenformten. Wie immer, wenn ich unter Stress stand oder wütend war.

„Erstens kannst du ruhig du zu mir sagen, so alt bin ich noch nicht. Und zweitens ist es wohl kein Wunder, dass du dich nicht erinnern kannst. Obwohl hier gerade die Hölle los ist, bist du in die Richtung des Schlosses gegangen. Oder sagen wir eher, gewankt.“

Er schnüffelte ein wenig an mir herum, dann zuckte er die Schultern.

„Auf jeden Fall bist du nicht betrunken. Hast du irgendeine andere Droge genommen? Du konntest dich kaum noch auf den Beinen halten. Da habe ich dich gepackt und hierher gebracht. So ein einfaches Mädchen wie du wäre von der Wache nur umgebracht worden, vor allem mit der auffälligen Haarfarbe. Was ist das, rot oder lila?“

Ich dachte an mein kleines Färbeabenteuer von neulich und beschloss, hier bei der Wahrheit zu bleiben.

„Lila, die Farbe ist momentan lila“, sagte ich ein wenig zu verschüchtert.

„Allerdings wird die Farbe nicht lange halten, sie ist nicht dauerhaft, sondern wird nach einigen Haarwäschen wieder rausgehen. Ich kann allerdings nicht sagen, ob sie dann wieder rot oder gar blond werden. Denn Rot hatte ich vorher als Farbe dran. Typisches Frauenverhalten aus der Gegend, aus der ich komme“, füge ich noch unter Haks kritischem Blick hinzu. Langsam kam ich mir wie bei einem Verhör vor.

 

Hak bemerkte das und seufzte. Wie einem gemeinsamen Geistesblitz folgend sahen wir beide Yona, dann wieder uns an.

„Im Moment ist es nicht gerade von Vorteil. Das könnte man ganz leicht für rote Farbe halten und somit für das Haar der Prinzessin. Und das möchtest du doch nicht. Yona-hime würde es auch nicht wollen, dass noch jemand sterben muss, weil man diese Person für sie gehalten hat.“

Meine Augen weiteten sich, auch wenn ich mittlerweile zuordnen konnte, was hier gerade vor sich geht, erschreckt mich die Vorstellung, von einem Pfeil eiskalt niedergestreckt zu werden, sehr. Zumal er, ohne es zu wissen, Recht hatte. Besonders im Sonnenlicht wirkten meine Haare trotz der Tönung immer noch stark rötlich.

„Was … was ist denn überhaupt … los? Ich konnte euch vorhin ein wenig zuhören, um ehrlich zu sei. Aber ich glaube, da bin ich noch nicht richtig zu mir gekommen, deshalb habe euch nicht verstanden. Kannst du es mir bitte kurz erklären?“, fragte ich zögerlich und hoffte, dass ich dabei nicht zu dick auftrug. Zur Not würde ich auch das als typisches Frauenverhalten abklären. Doch mein verschreckter Gesichtsausdruck schien Hak genug zu sein. Er warf ein paar kurze Blicke in die Umgebung, als suche er vermeintliche Verfolger, dann setzte er sich neben mich und begann zu flüstern.

„Man ist hinter der Prinzessin her und man möchte sie nicht lebend fangen. Deswegen sagte ich ja, sie erschießen jeden und jede, die sie für die Prinzessin halten.“

Ich wartete noch einen kurzen Augenblick, doch aus Hak schien nicht mehr zu kommen. Zögerlich versuchte ich mehr rauszubekommen, was ich bereits wusste.

„Aber warum sollte man eine Prinzessin erschießen?“

„Weil sie Dinge gesehen hat, die sie nicht sehen sollte“, antwortete er knapp.

‚Wow, er ist nicht gerade gesprächig. Oder ist er nur vorsichtig? Auf jeden Fall ist diese Art von Gespräch ziemlich anstrengend …‘

Noch wollte ich nicht aufgeben: „Und wer sind sie? Wer jagt sie überhaupt? Aufständische, Terroristen, Attentäter?“

‚Kennen die das Wort Terrorist eigentlich?‘

Ein weiteres Mal sah sich Hak um, wieder fand er keine verdächtige Person, die uns bei unserem unterhaltungsstarken Gespräch belauschte. Dennoch ließ er sich mit seiner Antwort mehr Zeit. Vermutlich musste er erst überlegen, ob er diese Information mit mir teilen wollte oder nicht.

Schließlich zog er es vor, darüber zu schweigen. Sein verletzter Blick glitt zur Seite und in diesem Moment tat er mir einfach nur leid. Ob er wohl an Su-Won und die anderen Verräter dachte? Mit Sicherheit.

„Das ist alles was du wissen musst.“

 

Er sah mich wieder an und begann mit langsamen Bewegungen, seinen Mantel ausziehen. Erschrocken malte ich mir bereits aus, wie er mich nun damit unerwartet und schnell erdrosseln würde, stattdessen reichte er mir den Mantel.

„Du frierst, das kann ich sehen. Deine Dorfkleidung scheint nicht gerade für einen Spaziergang in der kühlen Nacht gemacht zu sein. Du zitterst bereits“, stellte er trocken fest und ich konnte ihm nur recht geben. Um nicht aufzufallen, hatte ich jedoch versucht, es zu unterdrücken. Rasch schlüpfte ich in den viel zu großen Mantel hinein.

‚Wow, dem fällt ja wirklich alles auf.‘

„Vielen Dank … ja, das hilft wirklich“, sagte ich mit einer viel zu leisen Stimme, wie immer schaffte ich es nicht, mal in einer halbwegs normalen Lautstärke zu sprechen. Hak hatte es anscheinend gehört. Oder er konnte sich meine Worte wohl denken.

„Auf jeden Fall können wir hier nicht bleiben. Und du auch nicht.“

Dabei sah er Yona an, als wäre sie die Antwort auf jegliche Frage, die ich ihm nun stellen könnte.

„Ich weiß, wohin wir beide gehen, aber was ist mit dir? Wir können es nicht riskieren, dass wir einen Klotz am Bein haben. Was wirst du jetzt machen?“

Meine Gedanken spielten verrückt, fuhren Achterbahn und ich fühlte mich nicht in der Lage, auch nur eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Meine Augen zuckten wild umher und als wenige Minuten, für mich eine gefühlte Ewigkeit, vergingen, seufzte Hak ein weiteres Mal.

 
 

~~*~~

 

Ich hatte verharrt, bis die Schritte der Wachen verklungen waren und ich sicher sein konnte, dass sie nicht mehr zurückkehrten. Ich hatte beobachtet, wie sie die Leiche Min-Sos fortgetragen hatten und dass sie immer noch nach den anderen suchten. Die Prinzessin und den General. Aus meiner Erfahrung konnte ich mir aber sicher sein, dass sie die beiden vorerst nicht finden würden.

Die Frage war nur, was machte ich jetzt? Ich war allein, an einem Ort, an dem ich nicht sein dürfte, zu einem Augenblick, der absolut ungelegen war. Wobei es da wohl keinen wirklich gelegenen Augenblick gegeben hätte.

Immerhin gehorchte mein Körper mir nun wieder, so dass es mir nicht schwer fiel mich aus den Schatten der schützenden Hauswand zu erheben. Sicher, eine Pfadfinderegel besagte man sollte sich nicht von Ort und Stelle bewegen, wenn man sich verlaufen hatte, aber diese Regel galt, wenn es sie wirklich gab, nicht für andere Welten, in denen man plötzlich gefangen war. Gerade war mir nur eines wichtig, nicht in die Hände von Wächtern zu geraten und diesen Ort zu verlassen. Raus aus der Stadt am besten, auch wenn ich keinerlei Ahnung hatte, wohin ich hätte gehen sollen, nachdem ich mich so null hier auskannte. Allerdings wollte ich auch nicht unbedingt hier bleiben, dafür wäre ich zu auffällig gewesen. Mal ehrlich, ich sah sicher nicht wie ein unschuldiger Bürger aus. Wenn ich Pech hatte, trug ich noch mein schwarzes T-Shirt auf dem die Werbung für meine Firma stand. Man mochte sagen was man wollte, es war bequem und vor allem hatte ich es geschenkt bekommen. Warum sollte man es also nicht tragen? Noch dazu machte es sich gut mit meiner Trainingshose. Ein perfekter Pyjama also.

Und gerade dieser perfekte Pyjama konnte nun so etwas wie ein verräterisches Detail sein, dass mich sicher nicht um die ein oder andere Konfrontation herum brachte. Allerdings fand ich auch nichts, mit dem ich mein Äußeres verdecken konnte. Dabei wäre das meine oberste Pfadfinderregel gewesen. Meine einzige Möglichkeit nun unter dem Radar zu fliegen, war also mich in den Schatten verborgen zu halten und Gelegenheiten zu nutzen, die sich auftaten. Die Frage war nur, wie ich mich zurechtfinden wollte.

'Vielleicht die entgegengesetzte Richtung von Min-So...', flüsterte ich mir zu, und überlegte, was ich noch aus dem Manga oder Anime wusste. War Min-So von den Toren weggelaufen?

Ich wusste es nicht mehr und schelte mich dafür, dass ich in einer Notsituation selten Verlass auf mein Gedächtnis. Ich konzentrierte mich und verließ die Seitengasse, wobei ich immer nahe der Hauswände lief. Innerlich verfluchte ich die Tatsache, dass kaum Fässer oder Kisten hier standen, so dass ich nur schwer mich verstecken konnte. Assassins Creed hatte gelogen, als es mir weiß machen wollte, dass es überall mindestens einen Heuhaufen gab in dem man sich verstecken konnte. Diese verdammte Augenwischerei, die nur gut dazu war ein Spiel einigermaßen durchzuspielen.
 

~*~

„Ohje, da habe ich jetzt noch ein Mädchen, das ich hinterher mir herziehen kann … was aber eigentlich gar nicht so schlecht ist.“

Er musterte mich und nickte nur.

„Ja, ein Mädchen könnte wirklich hilfreich sein, sobald Yona-hime wieder zu sich kommt, wird sie jemanden zum Reden brauchen. Dafür werde ich auch sorgen, dass dir kein Schaden zugefügt wird. Solltest du dich allerdings als Ballast herausstellen, werden wir dich im nächsten Dorf absetzen. Von dort aus solltest du in deine Heimat finden können.“

‚Wenn er wüsste, so einfach wäre das nun auch nicht.‘

Ich sah zu Yona hinüber. Dieser tote Blick fing meine Aufmerksamkeit, als auch mein Mitleid.

„Ich kann mir gar nicht vorstellen, was das arme Mädchen gesehen haben muss, um so derartig in sich verschlossen zu sein. Sie ist doch sehr hübsch und sie sieht so friedlich aus. Warum sollte man ihr schaden oder sie gar töten wollen?“

Ich musste gar nicht erst in Haks Gesicht sehen, allein die Stimmung in der Luft war von Wut und Schmerz getränkt.

„Ich kenne das Mädchen bzw. Yona-hime, wie du sie nennst, nicht. In meiner Gegend reden wir nicht viel über die oberen Leute, musst du wissen“, setzte ich als Erklärung an und Hak schien sie für den Moment zu genügen.

„Aber auch mir ging es einmal in meinem Leben so schlecht wie ihr und dabei wurde mir auch geholfen. So jedenfalls reime ich es mir aus den Erzählungen meiner Mutter zusammen. Wenn ich Yona-hime dabei helfen kann, aus ihrem Loch herauszukommen und ihren Schmerz, welcher das auch immer ist, dann will ich ihr dabei helfen. Und was die Mörder angeht, ich … ich kann sicherlich auch lernen, mich beziehungsweise uns zu verteidigen. Ich hatte bereits die eine oder andere Waffe in der Hand …“

 

Hak unterbrach mich mit einem Lächeln, das mir nicht verriet, was er gerade dachte.

„Dann bist du auch in der Lage, die Waffe gegen einen Menschen zu richten und ihn damit zu töten?“

Wieder schwieg ich für ein paar Sekunden, doch Hak lies mich dieses Mal in Ruhe zu Ende nachdenken.

„Um ehrlich zu sein, ich kann es nicht sagen. In der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, gab es seit etwa 60 Jahren keinen Kampf mehr, es war einigermaßen friedlich und bin noch nie in die Situation gekommen, dass ich jemanden töten musste. Aber das hier ist dann eine andere Situation und Menschen reagieren gerne mal anders, als gewohnt, wenn sie in einer Stresssituation sind. Ich vermute mal, mein Überlebenswille wird mich schon dazu bringen, einen Menschen zu töten. Hoffe nur, ich werde es nicht ‚genießen‘.“

So gut ich es konnte, kniete ich mich nieder und versuchte, mich dabei an den einen oder anderen Anime zu richten, in welchem ich es gesehen habe.

„Bitte, nehmt mich mit und ich versuche, so nützlich wie möglich zu sein. Ich kann für Yona ein Trostpflaster sein und im Ernstfall werde ich sie auch verteidigen. Wenn es nötig ist, auch mit meinem Leben.“

Hak musterte mich erneut, bestimmt konnte er meine Unsicherheit gerade zu riechen. Doch als ich aufsah, sah ich nur seine ausgestreckte Hand.

„Gut, dann werden wir drei gehen. Wir werden in meiner Heimat, dem Windclan, sicher aufgenommen, dort kann uns erstmal nichts passieren. Außerdem müssen wir noch eine passendere Kleidung für euch beide finden. Kannst du aufstehen?“

Noch einmal stützte ich mich am Baum ab, doch dieses Mal gelang es mir schon viel leichter. Yona dagegen regte sich immer noch nicht, weshalb Hak sie hochhob und bei sich trug. Der Shipper in mir rotierte ein wenig, was mich ein wenig erröten lies. Zumindest fühlte es sich so an und ich hoffte, dass man es nicht sehen konnte. Oder dass Hak es nicht falsch deuten würde.
 

 

~~*~~

Verlaufen. Das war das Ergebnis meines Versuches unauffällig zu sein. Ich hatte es zwar gut geschafft mich in den Schatten zu verbergen, doch den Ausgang hatte ich nicht gefunden. Stattdessen hatte die Morgendämmerung eingesetzt und machte es mir nur schwerer mich zu verstecken. Schon bald würden die Bewohner erwachen und wahrscheinlich würden sie dann erfahren, was über Nacht geschehen war. Da wollte ich wahrlich nicht dabei sein.

Ich seufzte leise und versuchte herauszufinden wo lang ich mich als nächstes Schleichen konnte. Eher abseits der Hauptstraßen, das war zumindest empfehlenswert.

„Bleiben Sie stehen!“

Ich zuckte zusammen, als ich eine tiefe männliche Stimme hinter mir vernahm. Es war das erste Mal an diesem Abend, dass ich bemerkt wurde, ein Umstand der nur dafür gesprochen hatte, wie gut die Nacht mich in ein Schattengewand gekleidet hatte.

Ich musste nun einfach unauffällig sein. Auch wenn ich alles andere als das war. Dennoch sollte ich es vermeiden auffälliger zu wirken als ich wirklich war. Deswegen entschied ich mich stehen zu bleiben. Ein Pfeil der meine Lunge durchlöcherte gehörte nicht gerade zu den Todesumständen, die ich gerne erleiden wollte.

Ich holte tief Luft und wandte mich zu dem Mann um, der mir Stück für Stück näher gekommen war. Vorsichtig, was ich anhand seinen Schritten heraus hören konnte. Wahrscheinlich war er auf alles vorbereitet.

„Einen schönen guten Morgen“, begrüßte ich den Wächter und lächelte diesen an. Seine Haltung verriet, dass er in Alarmbereitschaft war. Kein guter Umstand für mich. Ich hoffte das die Erziehungsmaßnahmen meiner Eltern aber auch hier etwas bewegen konnten. Unter anderem dass man mich nicht gleich mit einem Schwert erdolchte oder mit einem Speer.

„Was machen Sie hier? Und wo kommen Sie her?“

Ich ermahnte mich ruhig zu bleiben, denn gerade hätte es mir nicht geholfen in Panik auszubrechen. Doch noch viel mehr brauchte ich eine plausible Geschichte, die nicht allzu sehr nach „Ich komme aus einer anderen Welt und weiß selbst nicht was ich hier mache“ klang. Demnach würde es wohl eine dieser Geschichten sein, die mein Self-Insert in den MSPs immer erzählte, wenn es nicht gerade in eine Eri geschlüpft war, die bereits dort in dieser Welt existierte. Noch dazu war es die einzige Geschichte, die einigermaßen plausibel klang, im Anbetracht der Tatsache, dass hier vor kurzem ein großes Fest gefeiert worden war.

„Ich komme aus weit entfernten Landen und bin Geschichtenerzählerin. Ich reise durch die Welt ob bekannt oder unbekannt um ihre Geschichten zu hören und weiter zu verbreiten.“

„Was haben Sie dann noch so spät hier draußen zu suchen?“

Ja, es gab immer irgendwelche Herausforderungen wenn man nach guten Ausreden suchte. Fakt war, es gab keine Ausreden und schon gar keine guten Lügen. Abgesehen von der, die ich einer Kundin erzählt hatte, als wir keine NDS kodierten Smartkarten raus senden konnten. Doch selbst nach dieser war ich fasziniert gewesen, dass die Kundin sie mir abgekauft hatte. Immerhin war sie schon arg absurd gewesen.

„I-Ich konnte nicht schlafen und dachte mir ein Spaziergang in der Nacht wäre nicht schlimm. Aber da ich nicht vertraut mit den Straßen und Örtlichkeiten bin... habe ich mich wohl verlaufen.“

Ich lächelte und versuchte dabei peinlich berührt zu wirken. Peinlich war es immerhin wenn man sich verlief, selbst wenn man aus einem fremden Land kam.

„Die Nacht war etwas turbulent. Was haben Sie davon mitbekommen?“

Scheinbar war mein Verhalten doch zu auffällig. Na gut, wenn man es recht bedachte war die Ausrede die ich benutzt hatte, mit dem Spaziergang in der Nacht, wohl eine gern genommene. Sie war ein alter Hut, den wohl schon jeder kannte.

„N-Nicht viel? Also ich habe Kampfgeräusche gehört, habe aber versucht mich herauszuhalten. Immerhin ist die Stadt doch gut von Ihnen geschützt und ich wollte sie nicht bei ihrer Arbeit stören.“

Ich schluckte schwer weiterhin betend, dass mir der Wächter irgendwie glaubte. Mal ehrlich meine Sachen sprachen doch wahrscheinlich sehr für meine Lüge. Wobei wohl selbst meine Kleidung zu exotisch war. Was mich innerlich doch noch mehr fluchen ließ. Wie einen Arbeiter vom Bau, wenn ihm der Hammer in den Zement fiel und später dieser Zementblock auch noch auf ihn fiel, nachdem er den Hammer doch noch daraus gerettet hatte.

„Sie haben also Geräusche eins Kampfes gehört? Nicht mehr? Und sie haben auch niemanden gesehen?“

Ich erinnerte mich an Min-Sos leblosen Körper und die Wachen, welche ihn nicht gerade respektvoll behandelt hatten. Ich sah in die misstrauischen braunen Augen des Wächters, der schließlich nickte. Wobei sich ein Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete. Erleichtert, dass er mir wohl glaubte, spürte ich das Unheil hinter mir nicht. Erst als ich einen Schlag spürte, gefolgt von einem Schmerz den ich mit keinem Wort beschreiben konnte, wusste ich, dass ich dieses Lächeln fehl gedeutet hatte.

 
 

~*~

 

„Sag mal, wie lautet dein Name? Es ist besser, man kennt wenigsten den Namen der Person, die einen in die Heimat begleitet.“

Schnell kramte ich in meinem Gedächtnis herum.

Das hier spielt ja in China oder zumindest in einem chinesischen Land. Ich könnte meinen Namen verwenden, da kenne ich ja die chinesische Aussprache dafür. Allerdings ist er nicht so vertraut wie mein Internetname. Nein, ich denke, es ist besser, wenn ich den nehme.‘

„Kira – so lautet mein Name. Die von euch kenne ich ja bereits, ihr seid…“

„Son Hak, aber sag einfach Hak zu mir. Das andere hört sich so ‚offiziell‘ an. Und das Mädchen auf meiner Schulter ist Yona-hime.“

Ruckartig riss er seinen Kopf zur Seite, offenbar waren wir nun langsam nicht mehr alleine.

„Wir sollten gehen, Kira. Versuche mit mir Schritt zu halten, ich kann leider nicht zwei Mädchen und eine Waffe tragen.“, sagte er rasch, bevor er mich aus dem Wald in die Richtung des Windclans führte.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DJ-chan
2017-09-28T10:32:32+00:00 28.09.2017 12:32
Ich freu mich riesig dass ihr jetzt auch ein MSP in meinem zweiten Lieblingsfandom macht :3
Da ich auch den Weblog gelesen habe versuch ich mal auf die Fragen einzugehen :)

Am Cover gefällt mir dass man die Protagonistinnen sieht und auch gleich zuordnen kann wer wo landet. Ich mag den Zeichenstil auch sehr. Vielleicht könnte man sogar Yona und Soo Won in dem Stil, mit den vorhandenen Posen, dazuzeichnen. Dann wäre der Stil schön durchgängig. Ist aber nur ein Vorschlag, es sieht so schon gut aus :)

Der Perspektivenwechsel passt perfekt, der war supi zu erkennen.

Was mir so aufgefallen ist:
- Akatsuki no Yona ist wesentlich mehr Koreanisch angehaucht als Chinesisch. Das zeigt sich in den Namen und in vielen der Kleidungsstile.
- Erst konnte ich mir schwer vorstellen dass Hak jemand Fremdes in so einer gefährlichen Situation mitschleift. Aber mit der Haarfarbe und der Verwechslungsgefahr denke ich nun auch dass Hak da wohl geschaltet hätte und zur Hilfe gekommen wäre (später in Awa sieht man auch dass er meist erst hilft und dann erst über spätere Konsequenzen nachdenkt xD)
- ich bin mir nicht ganz sicher, deswegen die Frage: seid ihr auf einigermaßen aktuellen japanischen Stand, was den Manga betrifft? Da gibt es nämlich ein wichtiges Detail was den Soo Won Arc (ein bisschen) beeinträchtigt, das erst wesentlich spät aufgedeckt wird. Ich sprech das jetzt einfach mal an, nicht dass ihr euch hinterher ärgert weil es nicht eingebaut ist.

Was mir gefallen hat? Die Schreibweise :) Mal lustig (-ironisch), mal ernst, schön abwechslungsreich. Ihr seid schön in die Welt reingestolpert. Mal gucken wie es weiter geht :)



Antwort von:  Storyteller_Inc
29.09.2017 09:53
Hallo DJ-chan
Wir freuen uns, dass du dich freust und wollen dir natürlich für dein Kommentar und dein Feedback bedanken. Es hat uns beide sehr erfreut.

Zum Cover, nen anderen Zeichenstil konnten wir für die Gesichter leider nicht wählen, da dieser über einen Avatar-Maker zustande kam. Heißt wir haben da nichts selbst gezeichnet. Das mit den verschiedenen Stilen stört uns auch dezent, ist jetzt aber aus unserer Sicht nicht so vorrangig gewesen als die Darstellung der Hauptakteuere.

Das mit dem Koreanisch haben wir schon gemerkt. X'D Es war ein Fehler von Erenyas Seite aus, dass sie auf chinesisch ging, dass wird sich aber in den kommenden Kapiteln bessern. (das schwören und geloben wir feierlich)

Was die Person mit dem Soo-Won Arc angeht, also Erenya, sie gurkt aktuell in Band 12 des Mangas herum. Und hat schon einiges an Charakterinterpretationen gemacht für Soo-Won. Sie und Gottheit  KiraNear stehen, was Charaktere angeht eng im Dialog, damit auch wirklich nichts schief läuft. Heißt, sollte eine Aufgabe vollkommen Soo-Won und seiner Motiviation widersprechen, wird Erenya eingrätschen. Noch dazu denken wir, dass recht früh klar wird, dass Soo-Won kein kaltblütiger Mörder ist. Wir hatten sogar schon ein kurzes Gespräch über König Ils Ende. Was wir noch einmal irgendwann vertiefen werden.
Wir hoffen also, dass selbst wenn wir mit der englischen Fassung noch nicht so weit sind (kann ja auch nur gut für den Leser sein XD), dass wir Soo-Won gerecht werden. (und das Eri ihn nicht permanent ansabbern wird, oder seinem grimmig drein blickenden Berater, der auch: Zitat Eri "Heiß ist".)

Alles in allem danken wir dir mit Keksen und Milch für dein Feedback und freuen uns, wenn wir dich auch beim nächsten Kapitel in zwei Monaten nochmal begrüßen dürfen.

Es grüßt
die Storyteller_Inc
Antwort von:  DJ-chan
29.09.2017 13:28
Ich freu mich auf jeden Fall aufs neue Kapitel :3
Band 12 ist schon relativ weit, das Detail das ich anspreche ist leider jedoch erst in Kapitel 136. Aber wenn ihr sowieso vor allem die Leser ansprechen wollt, die sich auf deutschen Stand oder ein bisschen darüber hinaus befinden, ist es eh vielleicht besser dieses Detail nicht einzubauen, weil es ja eigentlich ein Spoiler zur Originalgeschichte ist.
Ich denke ihr werdet Soo-Won gut umsetzen :)
(Soo-Won würde, glaube ich, eh jegliches Ansabbern gekonnt ignorieren xD Aber ich bin noch am Überlegen ob ihr mit dem Berater Kye-Sook oder doch Joo-Doh meint, weil ja beide relativ oft an seiner Seite sind)
Antwort von:  Erenya
30.09.2017 09:36
DJ-chan nun kommt's ich hab's nicht mit Namen. Der Typ mit dem verdeckten Auge. Ich glaube Kye-Sook war das. Joo-Doh war doch der General.
Antwort von:  DJ-chan
30.09.2017 10:32
Genau der :) Kye-Sook ist der offizielle Berater (vom ganzen Stil erinnert er mich ziemlich an Koumei aus Magi xD) Und die Namen bei Yona sind echt schwer zu merken (und werden auch bei verschiedenen Übersetzungen unterschiedlich geschrieben >_<)


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