Arkham War von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 9: Erkundung der Stadt (Shego) -------------------------------------- Mit laut klopfenden Herzen kann ich meinen Blick von der blonden Schönheit nicht abwenden. Alles an ihr scheint perfekt zu sein. Selbst ihr genervt Ausdrucks ist wunderschön. Augenblicklich kommt der Wunsch in mir hoch mehr über diese Frau rauszufinden. Wie wohl ihr Charakter ist. Wie sind ihre Vorlieben? Was isst sie gerne? Alles Fragen, die mich beschäftigen und die ich gerne rausfinden möchte. „Was glotzt du denn so?“, fragt sie genervt. Von einem Moment auf den anderen fühlt es sich so an, als würde ich aus einem wunderschönen Traum gerissen werden und wieder in die Realität zurückkommen. Ich zwinkere zwei Mal, ehe ich wieder im Hier und Jetzt bin. „Tut mir Leid“, sage ich schnell und wende meinem Blick von ihr ab. Auch wenn ich sie noch gerne ansehen würde. „Verliebt?“, fragt Dr. Facilier mit einem Lächeln und Spott in der Stimme. Ich spüre die Wut in mir hochkommen. Er kennt mich nicht und dass er dann so eine simple Aussage sagt, die so viel aussagt macht mich wütend. Mit einer schnellen Bewegung stehe ich direkt vor ihm und umfasse seine Kehle mit meiner einen Hand. Die andere ist gehoben zum Schlag ausgeholt. „Sprich nicht so beiläufig von Dingen, die du nicht verstehst“, zische ich wütend. Seine Augen sind vor Angst geweitet. Sämtliche Farbe ist aus seinem Gesicht verschwunden. „O … okay“, wispert er ängstlich. „Tu … tut … mir Leid.“ Seine Stimme ist nicht leichter, als ein flüstern, richtig erbärmlich. Am liebsten würde ich ihm meine Nägel ins Fleisch drücken, damit er sich für immer daran erinnert mich nicht wütend zu machen. Doch passiert etwas wodurch ich ihn verwundert loslasse. In meiner erhobenen Hand spüre ich ein leichtes Kribbeln. Als ich meinem Blick auf diese wende sehe ich wieder das grüne Plasma in meiner Hand. Verwundert probiere ich es auch in der anderen erscheinen zu lassen und siehe da: es funktioniert. Ein breites Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Endlich! Nun fühle ich mich wieder wie die alte Shgeo, stark und lässt sich von anderen nichts sagen. „Wollen wir schauen, was in der Stadt passiert?“, frage ich an Hannibal gerichtet. Seine Miene ist immer noch ausdruckslos und lässt keinen Gedanken erahnen. Er nickt kurz und zusammen begeben wir uns auf dem Weg nach draußen. „Und was ist mit mir?“, möchte Dr. Facilier wissen. Ich mache eine abwinkende Bewegung nach hinten. „Mach was du willst.“ Nachdem was er vorhin gesagt hat ist mir egal was mit ihm passiert. Dabei habe ich ihn vorher etwas cleverer eingeschätzt. Dr. Facilier erwidert nichts und ich höre auch seine Schritte nicht hinter mir. Auch gut, wenn er uns nicht folgen möchte habe ich kein Problem damit. Hannibal und ich irren schon einige Zeit über die Straßen von Gotham. Die Stadt liegt in Schutt und Asche. Ich habe nicht nachgezählt wie viele brennende Gegenstände uns entgegen gekommen sind, aber es war eine ganze Menge. Viele Fensterscheiben sind zersplittert, solange sich diese in den Erdgeschossen befinden. Überall hört man Schreie, entweder Kampfschreie von den Gefangenen oder vor lauter Angst von den Bewohnern. Die Straßen sind wie ausgestorben, nur ab und zu treffen wir auf eine Gruppe von Gefangenen, welche meinen sich einen Spaß mit anderen Menschen zu machen. „Du scheinst sensibel bei dem Wort „liebe“ zu sein“, spricht Hannibal nach einer gefühlten Ewigkeit mein voriges Verhalten gegenüber Dr. Facilier an. Ich wende meinen Blick von ihm ab. Hannibal gibt sich so ruhig und gelassen, da ist es mir beinahe schon peinlich, dass ich so laut geworden bin. „Ich mag es nicht, wenn man so schnell von Liebe spricht. Vor allem, da mein Herz nur einer Personen gehört …“, der letzte Satz ist nicht lauter, als ein Flüstern. Dennoch scheint Hannibal den gehört zu haben und nickt nur kurz. „Ich verstehe“, sagt er nur und lässt die Sache damit auf sich beruhen. Ich bin froh darüber, dass er nichts mehr sagt und still gehen wir beide weiter. Irgendwann bleibt Hannibal vor einem Haus stehen. Die Straße, die wir gewählt haben ist dunkel und vollkommen leblos. Nicht eine Person ist uns hier begegnet, als wäre dieser Weg verflucht. „Ich bekomme Hunger“, erklärt mir Hannibal sein verhalten. Verwundert schaue ich ihn an. „Wollen wir einen Supermarkt suchen?“ Stimmt, er hat vorhin nichts gegessen. Hannibal schüttelt den Kopf. „Nicht nötig. Ich bediene mich.“ Mit diesen Worten deutet er hinter sich auf ein Haus. Ich begutachte das Gebäude. Es sieht nicht nach etwas besonderem Haus. Das einzige Auffällig ist, dass ganz leicht Lichtstrahlen aus dem Rollo dringen, welches nicht komplett Blickdicht runtergelassen wurden. „Ich hätte dich nicht für jemand eingeschätzt, der andere Familienmitglieder beklaut“, gebe ich ehrlich zu. Er lächelt mich leicht an, etwas was ich vorher noch nicht gesehen habe und wendet seinem Blick dann zu der Tür. „Daran habe ich kein Interesse. Möchtest du mitkommen oder wartest du?“ Ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken bei dem Klang seiner bedrohlichen Stimme. In diesem Moment schießt ein flüchtiger Gedanke mir durch den Kopf, der sowohl schnell vorbei ist, als auch gefährlich gespenstisch. „Er sieht aus, wie der Teufel.“ Mein Gehirn lässt keinen zweiten Gedanken zu, bevor mein Körper schon die Antwort gegeben hat. Ich schüttle den Kopf und starre ihn einfach nur an. „Bis gleich“, sagt Hannibal noch kurz und geht desinteressiert ins Haus. Mein Körper fühlt sich taub an, als wurde er mit Eis unterkühlt. Die Glieder sind schwer und unbeweglich. Ich kann nichts anderes tun, als ihm hinterher zu schauen, mit weit aufgerissenen Augen. Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl dabei, dennoch laufe ich ihn nicht hinterher oder sage etwas. Ganz langsam fühlt sich mein Körper wieder wärmer an, jedenfalls so warm wie es in einer Stadt unter kaltem Wind sein kann. Ich spüre, dass ich meine Glieder wieder bewegen kann und setze mich auf die kleine Treppe, welche zu dem Haus führt. Die ganze Zeit frage ich mich, ob ich mich richtig entschieden habe. Vielleicht sollte ich ihm wirklich nachgehen. Es Interessiert mich schon was er vorhat. Vor allem, wenn er selber meint, dass er keine Menschen ausraubt. Was macht er dann in einer fremden Wohnung? Die Neugierde packt mich und ich stehe auf, um die Treppe hochzugehen. Ich werde nachschauen! Nur einen Schritt habe ich nach vorne geschafft, als eine Stimme mich davon abhält weiter zu gehen: „Du findest mich also hübsch?“ Dieser Klang. Diese liebliche Stimme, welche sich wie eine wunderschöne Melodie anhört. Sie kommt mir sofort bekannt vor und augenblicklich drehe ich mich um. Das Mädchen mit den blonden Haaren, welche zu zwei Zöpfen gebunden sind steht am Fuße der Treppe und starrt mich mit ausdrucksloser Miene an. „Nun das …“, fange ich etwas verlegen an. Wie soll ich ihr nur meinen wahren Grund erklären. „Ja, ich finde dich hübsch, aber …“, gerade als ich ihr erklären will, dass ich keine voreiligen Schlüsse ziehen möchte, unterbricht sich mich. Mit einem schnellen Schritt steht sie direkt vor mir. Sie hält meine Hände fest und schaut mir tief in die Augen. Ich versinke regelrecht in ihren strahlend blauen Augen. „Du bist verzweifelt“, sagt sie eindringlich. Ihre Stimme hört sich abwesend an, als würde sie das sagen, was sie sieht. „Ich … nun ja …“ Ihr Verhalten überwältigt mich ein wenig. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Dann kommt mir das Bild von Kimy in dem Kopf. Mein wunderschöner Rotschopf, auch wenn du nicht weißt was ich für dich empfinde, so kommt mir das hier mit dieser Frau falsch vor. Von einem Moment auf den anderen widere ich mich vor ihrer Berührung. Auch wenn sie schön ist, so fühlt es sich so an, als würde ich Kimy betrügen. Ich lasse das grüne Plasma in einer Hand erscheinen – welches aus irgendeinem Grund jetzt sofort erscheint – vor lauter Überraschung stolpert sie nach hinten, doch hole ich noch einmal mit dem Arm aus und probiere sie zu schlagen. Zu spät die junge Frau schafft es rückwärts die Stufen runter zu springen, stolpert jedoch auf dem Boden aus und fällt hin. Mit großen, überraschenden Augen starrt sie mich an. „Rede nicht so von mir, als würdest du mich kennen“, weise ich nun sie auch noch zurecht. Mit diesen Worten drehe ich mich um und gehe in das Haus. Irgendwas sagt mir, dass ich alle Leute um mich herum vergraulen werde, doch ist es mir egal. Mir ist es nur wichtig wieder nach Hause zu kommen, zu Kimy und Dr. D. Geladen gehe ich die Treppe nach oben in dem dritten Stocken. Irgendwas sagt mir, dass Hannibal dort sein wird. Ziemlich schnell habe ich wirklich eine Tür gefunden, welche zu einem Spalt offen steht. Das Schloss scheint noch intakt zu sein. Es hat keinen Einbruch gegeben, eher macht es den Eindruck als würde jemand auf mich warten. Spärliches Licht dringt aus dem Raum auf dem Flur. Vorsichtig öffne ich die Tür und trete in die Wohnung. „Hallo?“, frage ich in der Dunkelheit. Ich bekomme keine Antwort. Es ist unheimlich, dennoch gehe ich durch die Wohnung, welche nicht besonders groß zu sein scheint. Um sicher zu gehen lasse ich das grüne Plasma in meinen Händen erscheinen. Nur um sicher zu gehen, das niemand meint mich anzuspringen. Auch wenn diese Flammen leichtes Licht absondern. Vom Flur aus kommt man in Wohnzimmer und direkt darin ist ein riesiger Esstisch, an dem eine mit bekannte Person sitzt. Meine Augen weiten sich einen Moment und mein Herz scheint einen Schlag auszusetzen. „Ich habe dich schon erwartet“, lächelnd hebt Hannibal ein Glas in dem eine röte Flüssigkeit schwimmt. Von den Menschen in dieser Wohnung scheint keine Spur zu sein. Stattdessen liegt Fleisch auf seinem Teller. „Wo sind die Wohnungsbesitzer?“, frage ich verwirrt. Hannibal erwidert nichts, sondern lächelt mich nur an, schneidet ein Stück von dem Fleisch ab und führt es zu seinem Mund, um es genüsslich zu essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)