The Wings of a Butterfly von Disqua ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Die ersten Tage verliefen, zum Erstaunen aller ziemlich ruhig, was wohl hauptsächlich dem geschuldet war, dass Seto und Bakura sich quasi in ihren Zimmern einschlossen, Wirklich Sinn ergab dieses Verhalten nicht, da Marik und Yami immer hin und her rennen durften, um allfällige Schritte abzuklären und doch war es für das Gesamtklima eindeutig von Vorteil. Während Seto sich um seine Geschäfte kümmerte, war Bakura dazu übergegangen, jeden seiner Angestellten auf Herz und Nieren zu testen, was Marik nicht unbedingt gefiel, immerhin sollte er in seinem Hauptgeschäft nicht sein bester Kunde sein. “Könnten wir mal über ein paar Dinge sprechen, ohne Anwesenheit einer dritten Person?”, wollte Marik einmal mehr genervt wissen und machte somit ziemlich deutlich, dass der Kerl zu verschwinden hatte. Die Jungs wohnten nicht hier und genau darüber würde er mit Bakura sprechen müssen. Die Gefahr, Dartz hierher zu führen, war einfach zu gross. Es war eh schon viel zu ruhig in seinen Augen. “Aber nur weil ich für heute genug habe.” Bakura deutete Duke mit einem Schmunzeln an zu verschwinden. Er war eindeutig sein Liebling, weil er einfach alles mit sich machen liess und unersättlich war. Dieser stand dann langsam und dennoch lasziv auf, was Bakura dazu brachte, ihm noch einmal auf den Hintern zu schlagen. “Bleib in der Nähe~”, wies er ihm dann noch an, ehe Duke wirklich aus dem Zimmer verschwand, natürlich komplett angezogen. “Das muss aufhören, Bakura”, stellte Marik nüchtern fest. Ihm war es an sich egal, was Bakura und mit wem es Bakura trieb, allerdings sah er die Gefahr von Ausserhalb und er hatte nun wirklich keine Lust, dass sie diejenigen wären, die Schuld an einem Angriff wären. “Stellst du dich etwa zur Verfügung?” Kaum hatte Bakura die Worte ausgesprochen, flog ein Dekoartikel in seine Richtung. “Ich verzichte, du weisst, ich steh nicht so drauf, mich als einer von vielen zu fühlen und was du aktuell abziehst, nun ja, bedarf eigentlich keiner Worte, oder?” Bakura wich dem Gegenstand gerade noch so aus, ehe er sich aufsetzte und sich zumindest eine Shorts anzog. “Dabei weisst du wenigstens, was mir gut tut.” - “Ich denke, so oft wie du Duke hier hast, hat er diese Kleinigkeiten auch schon herausgefunden”, kam prompt der Konter seiner rechten Hand. “Nicht wirklich. Der Unterschied zwischen euch beiden ist, du kennst mich wirklich in und auswendig, er kann einfach verdammt lange, was letzten Endes aufs gleiche Ergebnis kommt. Ich glaube allerdings, du hast ihn jetzt nicht rausgeworfen, weil du mit mir über die Qualitäten der Jungs sprechen willst, die ich hierher bestelle.” Marik konnte sich ein tiefes Aufseufzen gerade noch verkneifen, über dieses Thema würde er NIE mit Bakura sprechen wollen. Er kam einfach immer nur im falschen Moment. “Nein, nicht wirklich. Eigentlich bin ich sogar hier, um dir klar zu machen, dass dies aufhören muss. Wir sind her gezogen, damit wir keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen, aber wenn du dauernd nen Kerl hierher bestellst, rafft das Dartz auch irgendwann …” - “Dann wird Duke her ziehen, ich denke, er kann auch hier gut Geld verdienen~” - “Darum geht es nicht, du Idiot. Meine Güte, manchmal frage ich mich wirklich, wie du dir ein Imperium aufbauen konntest.” Marik war wirklich sauer auf seinen Boss und dieser schien es langsam aber sicher auch zu bemerken. “Ok, ich halte mich zurück, war es das, worüber du mit mir sprechen wolltest?”, willigte Bakura mehr oder weniger gewollt ein. “Unter anderem, wir sollten uns langsam gemeinsam Gedanken machen, wie wir diesen Kerl aus der Stadt vertreiben und damit meine ich, nicht nur Yami und ich, sondern dich und Seto. Ihr seid die Anführer der Clans, ihr müsst Präsenz zeigen und nicht nur einmal am Tag durch das Gebäude laufen … Gemeinsam an Plänen erarbeiten, sie ausarbeiten.” Bakura war kurz davor, sich wieder ins Bett fallen zu lassen, allerdings wusste er auch, dass Marik recht hatte. “Er weiss doch sowieso alles besser, wieso sollte ich mir seine besserwisserische Art antun?” - “Weil ihr euch und ich glaube kaum, dass ich das wirklich sage, ergänzt. Es mag sein, dass er taktisch versierter denkt, aber du hast andere Qualitäten, du kommst auf Ideen, die er niemals haben wird.” - “Du verbringst zu viel Zeit mit Muto, aber gut, setzt einen Termin an und ich versuche mich zu benehmen.” Marik konnte sich ein freudiges Klatschen direkt noch verkneifen. Es war tatsächlich einfacher gewesen als gedacht. “Gut, ich komme gleich wieder und versuch bitte niemanden hier zu haben, sondern mach dir ein wenig Gedanken, danke.” Bakura winkte lediglich ab, jetzt konnte er sich eh nicht mehr auf Sex konzentrieren, wenn er sich mit Kaiba treffen musste. Marik hingegen verschwand wieder aus dem Zimmer, um Yami die Neuigkeiten mitzuteilen, hoffte er, dass dieser die gleichen Erfolge bei Seto erzielen konnte. Seto allerdings wusste noch nichts von Yamis und Mariks Plan, im Gegenteil. Er hatte nicht einmal eine Ahnung, wo Yami sich gerade aufhielt und aktuell war es ihm auch relativ egal. Vermutlich machte er seine Rundgänge in den Clubs, einer musste sich ja drum kümmern und er war mit der Buchhaltung und den restlichen Geschäften gerade voll ausgelastet. Ihm selbst war bewusst, dass es nicht ewig ruhig sein würde und dass es vermutlich besser wäre, sich vorzubereiten, aber der Gedanke mit Bakura an einen Tisch zu sitzen, behagte ihm einfach nach wie vor nicht. Jetzt allerdings hatte er sich aus seinem Zimmer hinaus gewagt, der Hunger trieb ihn in die Küche, in welcher er auf Duke traf. “Bakuras Zimmer findest du am Ende des Ganges”, merkte er kühl an, ehe er den Kühlschrank öffnete und ein Joghurt aus diesem holte. “Ich weiss, allerdings besprechen er und Marik gerade etwas und ich wurde gebeten zu gehen”, antwortete dieser ihm ruhig. “Und wieso bist du dann noch hier?” Seto hatte absolut keine Lust mit diesem Mann zu sprechen. Er stank förmlich nach Sex und er musste kein Hellseher sein, um zu wissen, wofür Bakura ihn benötigte. “Ich sollte in der Nähe bleiben”, entgegnete Duke schulterzuckend und in einer Gelassenheit, die Seto ein wenig nervte. Daher beschloss er, den Schwarzhaarigen zu ignorieren und begann sein Joghurt zu löffeln. Eine Tatsache, die er allerdings nicht bedacht hatte, war, dass Bakuras Männer alle penetrant zu sein schienen. Ohne Vorwarnung setzte sich Duke auf seinen Schoss und strich ihm leicht über die Brust, während er sich nahe an ihn schmiegte. “Du wirkst verspannt, vielleicht sollte ich mich ein wenig um dich kümmern”, schnurrte er ihm leise ins Ohr und Seto durchlief ein leichter Schauer. “Kein Bedarf”, merkte er kühl an und versuchte Duke von sich zu schieben. “Sicher? Wenn du mich einmal hattest, kommst du nicht mehr von mir los”, wie um seine Worte zu untermauern, rutschte Duke ein wenig auf dessen Schoss umher, was Seto nun wirklich ein wenig Selbstbeherrschung kostete. Dennoch schob er ihn von sich und schaute ihm in die Augen. “Kein Bedarf. Du magst vermutlich grandios im Bett sein, aber das interessiert mich nicht, geh zu Bakura und spiel mit ihm, ich bin auf solche Dienste nicht angewiesen.” Seto stand gemeinsam mit Duke auf und warf den Joghurtbecher in den Mülleimer. “Ausserdem stinkst du so dermassen nach Sex, dass ich bestimmt keinen hoch bekommen würde.” Mit den Worten liess er Duke dann auch stehen. Der Schwarzhaarige war wirklich nicht sein Typ und Huren würde er nun wirklich nicht in sein Bett lassen. Duke hingegen war ziemlich perplex, er hatte noch nie eine solche Abfuhr bekommen und genau das machte Seto für ihn nur noch interessanter. “Was machst du noch hier? Ich sagte doch, du sollst verschwinden?” Mariks Worte rissen ihn aus seinen kurzen Gedanken. “Bakura meinte doch …” - “Was Bakura meinte und was nun ist, sind zwei unterschiedliche Dinge, du kannst gerne gehen, wobei, er will dich vermutlich hier behalten und nicht zurück ins Bordell schicken, also … Geh und pack, was du brauchst und komm wieder.” Duke konnte gut hören, wie wenig begeistert Marik war, aber das war ihm egal. Ihm zeigte es nur, wie viel Wert Bakura auf seine Anwesenheit legte und vielleicht würde er Seto doch noch rumbekommen. Mit dem Gedanken verschwand er dann auch aus der Wohnung. Zeitgleich kam Yami wieder zurück und er war nicht gross verwundert über Dukes Abgang. Im Gegensatz zu Seto bekam er Bakuras Durchgangsverkehr sehr wohl mit und er war es auch, der Marik darauf aufmerksam gemacht hatte. “Hast du mit ihm gesprochen?”, begrüsste er Marik sogleich, welcher noch immer in der Küche stand. “Ja, und er ist bereit sich mit Seto an einen Tisch zu setzen”, beantwortete er ihm die Frage. “Ich meine über die Jungs …”, hakte Yami nach. “Auch darüber, er will dass dieses Flittchen hierher zieht, aber dann ist es wenigstens nur einer und nicht jeden Tag ein anderer”, gab Marik seufzend und deutlich genervt von sich. Es gefiel ihm nicht. Er traute Duke nicht über den Weg, aber woran er dies fest machte, wusste er selbst nicht so genau. Sein Gefühl hatte ihn bisher jedoch selten getäuscht. “Gut, dann spreche ich mit Seto, wir müssen wirklich bald einen Schlachtplan entwickeln, nicht auszudenken, was passiert, wenn Dartz uns zuvorkommt.” Marik nickte lediglich und Yami verschwand in die Richtung von Setos Zimmer. Mit Klopfen hielt er sich nicht auf, sondern betrat dieses direkt. Er ging auch nicht davon aus, Seto bei etwas zu überraschen, dieses Talent hatte eindeutig Marik für sich gebucht. “Ich habe dich nicht gebeten rein zu kommen”, begrüsste Seto ihn relativ kühl und ohne von seinem Laptop aufzuschauen. “Das ist auch nicht nötig, da ich nicht geklopft habe”, erwiderte Yami relativ gelassen. “Ausserdem, du bist angezogen und selbst wenn, ich weiss, wie du nackt aussiehst, mein Lieber.” Yamis Grinsen wurde bei seinen Worten noch ein wenig breiter. Seto hatte nun wirklich nichts, was er nicht schon selbst gespürt hatte, aber deswegen war er nicht hier. “Ich habe von Marik vernommen, dass er Bakura dazu gekriegt hat, seine Aktivitäten aufs Wesentliche zu beschränken und dies schliesst dich mit ein. Wir müssen endlich zusammen an einen Tisch sitzen und damit meine ich nicht Marik und mich, wir sitzen oft an einem Tisch.” - “Dein neuer bester Freund?” - “Du benimmst dich wirklich wie ein Kindergartenkind, wir verstehen uns, was für eine geschäftliche Beziehung nicht komplett falsch ist, wie du selbst am besten wissen müsstest, allerdings bezweifle ich einfach, dass du bei Bakura wirklich rational denken kannst, wieso auch immer …” Yami liess die Worte bewusst offen. “Weil er ein Arschloch ist”, stellte Seto fest und blickte nun doch zu Yami. “Mag sein, aber du bist auch nicht gerade ein Sonnenschein und wenn wir nicht langsam aber sicher anfangen, gegen den gemeinsamen Gegner was zu unternehmen, lassen wir diesem viel Zeit, selbst was zu planen”, warf Yami ein wenig gereizter ein. Dieses Spielchen ging ihm langsam aber sicher wirklich auf den Geist und dies nur, weil BEIDE ihr Ego nicht unter Kontrolle bekamen. “Ist ja gut, für ein paar Stunden kann ich mich sicherlich arrangieren …” - “Geht doch, mehr verlangen wir auch gar nicht, wobei, du solltest dich vielleicht öfters bei deinen Männern zeigen, du bist hier schliesslich nicht in Einzelhaft.” Seto wollte schon etwas auf die Worte erwidern, allerdings hatte Yami vorsorglich das Zimmer verlassen, wer wusste schon, ob Seto seinen Entschluss nicht zurücknehmen würde. Da ging er lieber auf Nummer sicher. Viel Zeit verloren Marik und Yami nicht, um die beiden zusammen in einen Raum zu stecken, im Gegenteil. Noch am gleichen Tag wurden die Clanbosse in ihr gemeinsames Büro gezerrt und an den Tisch verfrachtet. “Ihr hattet jetzt genug Zeit, um euch Gedanken über die Situation zu machen und ich spreche nicht von der zwischen euch.” Marik verschränkte die Arme vor sich und es war klar und deutlich, dass sie Ergebnisse wollten. “Wissen wir, wo seine Basis ist?”, wollte Seto wissen und sein Blick ging eindeutig in Bakuras Richtung, er wusste ja, dass dieser Dartz ein wenig provoziert hatte. “Nur weil ich ihm ein kleines Geschenk gemacht habe? Hm, ich weiss nicht, ob es seine Basis ist oder lediglich ein Unterschlupf, aber Versuch macht klug, oder?” Seto verkniff sich ein entnervtes Aufstöhnen und die Beleidigung, die gefolgt wäre, sie mussten an einem Plan arbeiten und sich nicht gegenseitig in die Pfanne hauen. “Du willst einfach drauf los kloppen? Ohne einen Plan, seh ich das richtig?” Bakura lehnte sich in seinem Stuhl zurück und nickte. “Natürlich, an was habt ihr bitte gedacht? Höflich anklopfen und um eine Audienz bitten? Ich weiss ja nicht, wie ihr das seht, aber eure Männer sind drauf gegangen, nicht meine und wenn ich du wäre, hätte ich den Laden längst auseinander genommen.” Bakura verstand die Passivität nicht, klar, auf seinen Laden hatte es ebenfalls einen Anschlag gegeben, allerdings hatte er dabei keine Männer verloren. “Wir sind nicht aufs Grobe ausgerichtet, deswegen arbeiten wir doch mit euch zusammen.” Seto zuckte bei seinen Worten mit den Schultern, dies zuzugeben war vielleicht nicht klug, erst recht nicht, wenn es nach diesem Problemfall wieder gegeneinander ging, aber er hielt auch nichts davon, seinen momentanen Geschäftspartner anzulügen. Egal wie wenig er ihn mochte. “Nun gut, ich seh schon, ihr wollt planen, wir müssen es ausführen, so funktioniert das nicht. Jeder Plan wird gemeinsam von uns erstellt und ausgeführt. Deine Männer werden ebenso Blut an die Finger kriegen wie meine, ich hoffe das ist klar.” Bakura hatte sich so etwas schon gedacht, aber auf so ein mieses Spielchen würde er sich nicht einlassen. “In Ordnung, dann sollten wir vielleicht damit anfangen, einen Plan zu schmieden, findest du nicht auch?” Seto tat es nun Bakura gleich, ein wenig entspannte er sich, sie hatten dasselbe Ziel, nur wirklich andere Vorstellungen davon, es zu erreichen. “Was hast du in deinem Zimmer die gesamte Zeit gemacht? Ich dachte, du bist der Überdenker und …” - “Gearbeitet, ich habe noch Clubs zu führen, wie du weisst”, unterbrach Seto sein Gegenüber und lächelte diesen kühl an. “Gut, dann brechen wir hier ab und wir überlegen uns etwas, morgen früh treffen wir uns hier, kriegst du hin, oder?” Bakura erhob sich bei seinen Worten vom Stuhl und verliess den Raum keine zwei Sekunden später. “Ich hasse ihn”, murrte Seto, ehe er selbst aufstand. “Ihr schenkt euch nach wie vor beide nichts, aber wenigstens sind wir zumindest EINEN Schritt weiter”, merkte Marik an, ehe er ebenfalls den Raum verliess. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)