Niemand kann auf dauer eine Maske tragen von Celeana ================================================================================ Kapitel 19: Wiedersehen ----------------------- -Shiro's Sicht- Als wir uns langsam dem Hotel näherten nahm Levi sein Arm von meiner Schulter und wir gingen die letzten paar Meter zum Eingang schweigend neben einander her. Mein Gesicht hatte sich den ganzen Weg heiß angefühlt, doch zum Glück klang diese Wärme langsam ab. „Na ihr zwei Süßen? Macht ihr einen Romantischen Abendspaziergang oder was?", rief Hanji die sich aus einem Fenster im ersten Stock raus beugte. Ich schaute zu ihr hinauf und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen das Levi wieder seinen typischen angepissten alltags Blick aufgesetzt hatte. „Schnauze Vierauge.", raunte er und Hanji fing an zu lachen. Kopfschüttelnd ging ich ins Hotel und Levi folgte. Wir stiegen die Treppe hoch und sagten immer noch kein Wort. Irgendwie fühlte ich mich komisch und wusste nicht wirklich wie ich mich verhalten sollte. Es war ein sehr schönes Gefühl in seinen Armen aber fand er das genau so? Hatte diese Umarmung eine größere Bedeutung oder bildete ich mir da nur etwas ein? In Gedanken verloren blieb ich vor meiner Zimmertür stehen und blickte Levi aus dem Augenwinkel nach. Er ging weiter und schaute sich nicht noch einmal um. Also doch nur eingebildet. Seufzend öffnete ich die Tür und wurde von Dunkelheit und Einsamkeit empfangen die über die Jahre hinweg meine treuen Begleiter wurden. Müde legte ich mich auf mein Bett und hatte nicht mal mehr die Gelegenheit meine Kleidung aus zu ziehen, da war ich auch schon eingeschlafen. Ich wachte früh am morgen auf und der Grund dafür war (natürlich) niemand anderes als unsere liebe Hanji. Sie lag neben mir auf meinem Bett und grinste mich breit an, wie die verrückte die sie war. „So so. Also du und unser Captian Clean." „Was?", fragte ich verdattert und schaute sie mit großen Augen an. „Ihr saht gestern echt süß zusammen aus. Aber ich muss sagen das ich mich ein bisschen über Levi gewundert habe. Ich meine ich kenne ihn jetzt schon ziemlich lange und habe ihn nie so mit jemanden gesehen.", während sie so überlegt tippt sie sich mit ihren Finger ans Kinn. „Was.machst.du.hier?" , ich konnte einen gereizten Unterton nicht unterdrücken. „Ach ist nicht so wichtig.", meinte sie und winkte mit der Hand. Sie stand auf und ging zur Tür und mein angepisster Blick folgte ihr aufmerksam. „Ach so ich soll dir von Erwin sagen das du heute frei hast, du kannst also machen was du willst.", mit diesen Worten war sie auch schon verschwunden. Sofort stand ich auf und hechtete ins Bad. Schnell sprang ich unter die Dusche, kaum hatte ich mich wieder angezogen rauschte ich durch meine Zimmertür. Während ich die Treppe halb runter sprang zog ich mir meine Jacke über und nickte Hanji und Levi zu die im Flur standen. Levi sah ziemlich genervt aus und Hanji grinste ihn süffisant an. Hanji rief mir etwas hinter her doch ich konnte es nicht mehr hören, da ich das Anwesen schon verlassen hatte. Schnellen Schrittes lief ich die Straßen entlang und mir wurden immer wieder komische Blicke zu geworfen, was wohl an meiner Uniform lag. Ich bog um einpaar Gebäude und ich musste mich zusammen reißen nicht los zu sprinten als ich mein Ziel von weitem erkannte. Ich drückte auf die Klingel und musste mich beherrschen nicht auf sie einzuschlagen. Nach gefühlten Ewigkeiten öffnete sich die Tür und vor mir stand ein Mann der mich erst etwas verwirrt aber dann freudig anschaute. Ich fiel ihm um den Hals. „Hey! Wie komm ich zu der Ehre?", fragte mich Patrick und drückte mich an sich. Ich ging schnurstracks an ihm vorbei ins Haus und Patrick musste schmunzeln, „Immer noch die gleiche.", stellte er leise fest und schloss die Tür. Ich erzählte ihn von einfach allem. Gut, so manche Dinge ließ ich auch weg (Insbesondere die, die Levi betrafen) aber ansonsten von allem. Wie ich meine Ausbildung absolvierte, meine erste Mission und wie ich von dem Weiblichen Titanen tot geschlagen wurde. Na gut ich sagte nur, dass ich schwer verletzt wurde aber wieder wie neu bin. Patrick hörte mir gespannt zu und ich konnte immer mal wieder einen Funken von Stolz in seinen Augen aufflimmen sehen. „Es freut mich zu hören das du dich so gut eingliedern konntest und ich bin echt stolz auf dich. Ich meine du hast es in die Spezialeinheit geschafft.", ich schenkte ihn mein herzlichstes Lächeln. „Okay wir haben den ganzen Tag zur Verfügung, was wollen wir machen?", fragte ich gespannt. Nach kurzem hin und her entschieden wir uns auf den Markt zu gehen. „Aber lass doch bitte deine Jacke hier. Wir sollten unsere Zeit genießen und ich glaube nicht das du es allzu entspannend findest wenn du von allen Seiten angegafft wirst.", meinte Patrick und er hatte recht. Ich zog die Jacke aus und wir verließen das Anwesen. Entspannt schlenderten wir über den Markt und unterhielten uns über dieses und jenes. Es freute mich das ich bei Patrick immer noch der Mensch sein konnte der ich war, mich nicht verstellte und einfach abschalten konnte. Ich ließ meinen Blick durch die Gegend schweifen und entdeckte eine mir bekannte Gestalt. Ich war mir nicht ganz sicher aber der Gedanke das ich richtig liegen konnte, ließ mir einen grausamen Schauder über den Rücken jagen. Ich wollte meine Augen irgendwo anders hin lenken, doch ich war wie versteinert. Die Gestalt drehte sich in meine Richtung um und ich merkte wie mir alles Blut aus meinem Gesicht wich. Der Mann ließ seine kalten, gefühllosen Stahlblauen Augen über die Menschen wandern und ich wollte mich schnell wegdrehen.... doch zu spät. Unsere Augen trafen sich und es war als würde ich wieder Dreizehn. „Shiro, kommst du? Was ist?", Patrick kam zu mir zurück und schaute in die gleiche Richtung wie ich. Ich versuchte den Blick meines "Vaters" stand zu halten und allen Hass hinein zu legen der sich die ganzen Jahre über angesammelt hatte. Ein düsteres Grinsen legte sich auf seine Lippen und ich begann unwillkürlich zu Zittern. Patrick machte kurzen Prozess, packte mein Arm und zog mich weg. Weg von diesen Gesicht, diesen Augen, diesen Grinsen, diesen Erinnerungen, diesen Schmerz und Hass. Das Zittern hörte langsam auf und als wir wieder bei Patrick Anwesen angekommen waren, war es ganz verschwunden. Patrick ging schnurstracks in die Küche und machte uns einen Tee. Ich versuchte dieses unerwünschte Wiedersehen bei Seite zu schieben, wie ich es immer machte wenn ich nichts Fühlen wollte. Schnell sortierte ich meine Gedanken und ging mit langsamen Schritten ins Wohnzimmer. Mich begrüßte ein großer Flügel über den ich sanft mit meine Hand strich. Ich setzte mich davor und schloss meine Augen. Meine Hände fingen an sich von alleine zu bewegen und spielten eine langsame Melodie. Manchmal wurde ich etwas schneller und dann wieder langsamer. „Das hast du also nicht verlernt.", stellte Patrick fest und reichte mir ein Tasse. Dankend nahm ich sie entgegen und wir setzten uns auf das Sofa. „Ich denke mal du willst nicht darüber reden?", fragte er und nahm einen Schluck. „Nein." „Wenn du nicht mit mir reden willst, dann mach das mit jemand anderen. Okay? Wenn du alles nur in dich hineinfrisst, wirst du nie in der Lage sein es hinter dir zu lassen und nach vorne zu sehen. Ich weiß das du ziemlich Vertrauens Schwierigkeiten hast, was auch verständlich ist, aber dennoch wünsche ich mir aus tiefsten Herzen das du jemanden findest wo du so offen und ehrlich sein kannst wie bei mir und nicht immer diese Maske aufsetzt.", Patrick sah mir tief in die Augen und ich merkte wie ernst er das Gesagte meinte. Ich nickte nur und trank meinen Tee leer. „Es war echt schön dich wieder zu sehen.", sagte ich zum Abschied und ging Richtung Tür. Patrick folgte mir und wir umarmten uns nochmal bevor ich mich auf den Weg zurück zum Hotel machte. Den ganzen Weg über verfolgten mich die Worte von Patrick. °Ob ich jemals so jemanden finden werde?° Am Hotel angekommen traf ich als erstes auf Levi. „Und wie war dein freier Tag?", fragte er mehr höflichkeitshalber. „Super.", log ich vor mir her und als er mich prüfend ansah setzte ich ein Lächeln auf. „Wenn du schon antwortest dann ehrlich und hör auf mit deinen falschen Lächeln.", raunte er genervt und ich das Lächeln verschwand von meinen Lippen. „Also wie war's?", fragte er nochmal. „Gut." „Ich sagte die Wahrheit." „Warum? Du erzählst mir doch auch nie etwas also verlange nicht von mir das ich dir einfach so irgendwelche Dinge erzähle die dich doch so wieso nicht interessieren.", keifte ich ihn schon beinahe an und wollte an ihm vorbei ins Hotel gehen. „Warum denn so aufgekratzt? Ich habe dich doch nur was gefragt." „Ja und ich habe dir eine Antwort gegeben." „Wenn du die Leute um dich herum weiter so von dir wegstoßt, wirst du später alleine sein." „Das musst ausgerade du sagen. Jemand der sich für nichts interessiert und immer gelangweilt und genervt ist. Du hast kein Recht mir zu sagen wie ich mich verhalten soll, fang lieber bei dir selbst an.", mit diesen Worten öffnete ich die Tür und flüchtete aus dieser Konversation. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)